Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit

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Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Was heißt
hier eigentlich
nachhaltig?
Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel
und Nachhaltigkeit
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Organisatorischer Aufbau

• Ziele und Inhalte

• Zeitplan

• Theoretische Einführung
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Ziele und Inhalte

• Vertiefung der bisher im Studium erworbenen theoretischen Kenntnisse

• Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit (v.a. Nachhaltigkeit an Universitäten,
  Nachhaltigkeitsberichtserstattung)

• Konzeption, Ausarbeitung und Anwendung sozialempirischer Forschungsmethoden
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Zusammensetzung Endnote

• Zwischenpräsentation Interviewbogen (Gruppe, ca. 20 Minuten) (30%)
• Abschlusspräsentation (Gruppe, ca. 30 Minuten) (50%)
• Individuelle Literaturarbeit(20%)

Vorläufige Angaben zur Orientierung; Änderungen hinsichtlich der Verteilung sowie der zu erbringenden
Leistungen können sich noch während des Projektstudiums ergeben.
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Vorläufiger Zeitplan
 Sitzung
            Datum             Uhrzeit                            Thema                           Raum
   Nr.

   1       10.01.2019       09:00-11:00    Inhaltliche Einführung in „Nachhaltige Universität“   1114

   ()            17. / 24.01.2019              Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten        -

   2       31.01.2019       09:00-11:00   Methodische Einführung in sozialempirische Forschung   1133

   3       14.02.2019       09:00-11:00            Besprechung der Interviewleitfäden            1133

   4       14.03.2019       09:00-11:00          Präsentationstermin: Interviewleitfäden         1133

   5             bis Mitte April                  Durchführung und Analyse Interviews              -

   6              bis Mitte Mai                 Ausarbeitung und Durchführung Umfrage              -

   7       13.06.2019       09:00-11:00     Abschlusspräsentation: Umfrage (und Ergebnisse)      w.n.b.
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Theoretische Einführung

Inhaltliche Einführung am 10.01.2019:
1.   Das Konzept von Nachhaltigkeit (Was heißt hier eigentlich NACHHALTIG?)
2.   Nachhaltigkeit an Universitäten (Was heißt HIER eigentlich nachhaltig?)
Methodische Einführung vom 30.01.2019:
1.   Diskussion zur inhaltlichen Einführung und Verständnis von „nachhaltiger Universität“
2.   Einführung in sozialempirische Forschungsmethoden
3.   Literaturarbeit, Methode (und Gruppeneinteilung)
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Was heißt hier eigentlich NACHHALTIG?
Was heißt hier eigentlich nachhaltig? - Studienprojekt WT 2019 an der Professur für Wandel und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit – Herausforderung: Planetary Boundaries
    1.   Klimawandel
    2.   Chemikalienverschmutzung
    3.   Ozonzerstörung der Stratosphäre
    4.   Luftverschmutzung
    5.   Ozeanversauerung
    6.   Biochemische Kreisläufe (N, P)
    7.   Süßwassernutzung
    8.   Landnutzungsänderungen
    9.   Biodiversitätsverlust
                                                       1   geochronologische Epoche, in welcher der Mensch zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählt

• 9 Belastungsgrenzen, innerhalb derer sich die Gesellschaft sicher fortentwickeln kann
• Motivation: Voraussetzungen des Holozäns, welche zivilisatorische Entwicklung ermöglichten, sollen im Anthropozän1 gewahrt werden
  (z.B. stabiles Klima)
                                                                                                   Rockström et. al. (2009): A safe ecological space for humanity in Nature (461)
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Nachhaltigkeit – Herausforderung: Armut
    Extreme Armut:
    • Kaufkraft: < 1,90 $ pro Tag
    • 700 Mio. Menschen (2015)

    Schwerwiegende Armut:
    • Kaufkraft: < 3,10$ pro Tag
    • 2,1 Mrd. Menschen (2012)

    Bekämpfung umfasst ökonomische
       wie soziale Herausforderungen

• Vereinte Nationen mit Millenniums-Erklärung (1990): Bis 2012, Rückgang der Menschen, die in extremer Armut leben von 37% auf
  13% und derer, welche in schwerwiegender Armut leben von 66% auf 35%
• Extreme und schwerwiegende Armut ist in den Industrieländern kaum ein Problem.
  Hier spielt die relative Armut (
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Nachhaltigkeit – Herausforderung: Bevölkerungswachstum

    •   7,6 Mrd. Menschen (2018)
    •   Das Bevölkerungswachstum findet
        überwiegend in Entwicklungsländern
        wie Indien und China statt.
    •   Urbanisierung fördert Wohnungsnot
    •   Wunsch in Entwicklungsländern
        wirtschaftlich zu wachsen und sich an
        westlichen Lebensstil anzupassen
        (Konsum, z.B. tierischer Produkte)

• Armut, planetarische Belastungsgrenzen und Bevölkerungswachstum bilden ein Spannungsfeld.
  Beispiel: Steigende Bevölkerung und bestehende Armut drängen Landwirtschaft zur Intensivierung (Stickstoffdüngung) der Produktion.
  Dies beeinträchtigt wiederum die biochemischen Kreisläufe (Überdüngung)

• Bevölkerungswachstum kann somit als Multiplikator wider einer nachhaltigeren Entwicklung verstanden werden
                                                                                      https://www.dsw.org/bevoelkerungswachstum_historische_entwicklung/
Nachhaltigkeit – Der Begriff

       Hannß Carl von Carlowitz (1713):
       „Wird derhalben die größte Kunst und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen, wie eine
       Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen daß es eine continuierliche beständige und
       nachhaltende Nutzung gebe weiln es eine unentberliche Sache ist ohne welche das Land in seinem
       Esse nicht bleiben mag“

• Der dt. Begriff der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Erstmals war es technisch
  möglich Erze in Hochöfen zu verarbeiten. Um die Temperatur zu halten war eine kontinuierliche Zufuhr an Holz notwendig. Von
  Carlowitz sah voraus, dass die erhöhte Nachfrage sowohl den Waldbestand als in der Folge auch die Erzverarbeitung gefährden würde.
  In gewisser Weise berücksichtigt er damit schon sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte.
1972
• Vereinte Nationen (UN): Weltumweltkonferenz in Stockholm. Etablieren UNEP, sowie bi- und multilaterale Vereinbarungen zum
  Umweltmanagement (z.B. Gewässerschutz)
• Meadows et. al.: Limits to Growth. Der Club of Rome simuliert die Übernutzung natürlicher Ressourcen und stellt erstmals das
  Konzept kontinuierlichen Wirtschaftswachstums in Frage.
Nachhaltigkeit – Der Begriff

       Gro Harlem Brundtland (1987):
       „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt,
       ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

1987
• Brundtland: Our Common Future. UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung legt heute meistgenutzte Definition für
  nachhaltige Entwicklung fest, sog. intragenerationale und intergenerationale Gerechtigkeit.
1992
• Auf dem Weltgipfel in Rio 1992 einigen sich alle Beteiligten 27 Grundsätze einer nachhaltigen Entwicklung in allen Politikbereichen zu
  verankern. Neben der ökologischen und ökonomischen liegt ein Schwerpunkt dabei auch auf der sozialen Dimension der
  Nachhaltigkeit
• Rat für Nachhaltige Entwicklung: „Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und
  wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen.“
Nachhaltigkeit – Ausgewählte Konzepte
                3- Säulen Modell                                         3- Ebenen Modell                                         Integrative Konzepte:

                                                                                                                                                   Art. 20a GG

                                                                                                                          Green Growth

                                                                                                                            …u.v.m.

                                                                                                                      •    Transdimensionale Betrachtung
•    Gleichrangigkeit der Ziele                             •   Hierarchie:
•    Nicht-Substituierbarkeit                                   Ökologisch > Sozial > Ökonomisch                      •    Ziele: Sicherung menschliche Existenz,
                                                                                                                           Erhalt Produktivpotential, Bewahrung der
•    Hohe Operationalisierbarkeit                           •   Hohe Operationalisierbarkeit
                                                                                                                           Handlungsoptionen
•    Aber Zusammenspiel nicht garantiert                    •   Aber, Begründung der Gewichtung?
                                                                                                                      •    Orientierung an welchem Leitmotiv?

    Es gibt kein eindeutiges und allgemein gültiges Nachhaltigkeitskonzept. Lediglich Einigung, dass es sich um ein Zusammenspiel aus sozialen, ökologischen und
                                      ökonomischen Zielen handelt. Umsetzung ist damit abhängig von den politischen Interessen.
Nachhaltigkeit – Handlungsfelder
    Energiewende:

•   Bedeutung von Wärme und
    Kraftstoffen wird medial kaum
    thematisiert.
•   Hier kommt vor allem Biomasse zum
    Einsatz. (Problem der
    Flächennutzungskonkurrenz)

                                         Quelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien - Statistik

•   War der Atomausstieg nachhaltig?
                                                                                                  •   Politische Steuerung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz
    Die Steigerung des Anteils
                                                                                                  •   Vorrangige Einspeisung der Energie aus Wind, Solar, Biomasse
    erneuerbarer Energien konnte
                                                                                                  •   Anteil an Strom aus erneuerbarer Energie soll bis
    lediglich die fehlende Kernenergie                                                                2020/2030/2050 auf 35/50/80% ansteigen
    kompensieren.                                                                                 •   Ziele werden voraussichtlich verfehlt. Hauptproblem beim
•   Kernenergie verursacht, zumindest                                                                 Ausbau ist die Speicherung (aktuell: v.a.
    im Betrieb, keine Umweltschäden.                                                                  Pumpspeicherkraftwerke)
                                                                                                  •   Deutliche Verteuerung der Strompreise im Vergleich zu den
                                                                                                      europäischen Nachbarn
Nachhaltigkeit – Handlungsfelder
    Kreislaufwirtschaft:

•   Anstieg der Siedlungsabfälle
     − 1995 ca. 460 kg je Bürger
     − 2020p ca. 680 kg je Bürger
•   Entsorgungsvarianten:
     − Abfalldeponien
     − Recycling
     − Müllverbrennung

                                                                                   •   Ansteigendes Wachstum beim globalen
                                                                                       Ressourcenverbrauch erkennbar
•   Ansteigende Verknappung und
                                                                                   •   Grenzen des Wachstums werden nicht berücksichtigt
    Verteuerung von
                                                                                   •   Kreislaufwirtschaft kompensiert aktuell lediglich das
    Basismetallrohstoffen und
                                                                                       Wirtschaftswachstum
    Edelmetallen
                                                                                   •   Keine Berücksichtigung, dass vermutlich nie ein 100%
                                                                                       Erhalt des Wertstoffgehaltes möglich wird (und Grenzen
                                    Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften,
                                                                                       durch den energetischen Aufwand)
                                                Fraunhofer ISI, RWI Essen, 2006
Nachhaltigkeit – Handlungsfelder
  Landwirtschaft:

• Eine Reorganisation der Landwirtschaft ist mit die zentrale
  Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung
• Beim Stickstoffkreislauf, dem Phosphorkreislauf, der
  Süßwassernutzung, den Landnutzungsänderungen und dem
  Biodiversitätsverlust geht ein Großteil der Überschreitung der
  Belastungsgrenzen auf die industrielle Landwirtschaft zurück
• Die intensiven Anbaumethoden mit N und P Düngung haben
  mehrere ungewünschte ökologische Folgen:
     − Sinkende Bodenfruchtbarkeit
     − Eutrophierung der Grund- und Fließgewässer
     − Artensterben (z.B. zu hoher Stickstoffgehalt in Flüssen)
     − Gesundheitliche Schäden (v.a. bei Neugeborenen)
• Monokulturen fördern Biodiversitätsverlust und Senken die
  Eco-System-Services der Landwirtschaft (Mehltau)
Nachhaltigkeit – Handlungsfelder
     Mobilität:

 •     Rasantes Wachstum von Güter- und Personenverkehr um Mobilität zu gewährleisten
 •     Auswirkungen:
           • Ökologische Dimension: z.B. Klimaerwärmung, Verbrauch erneuerbarer Ressourcen, Gefährdung
                der menschlichen Gesundheit
           • Ökonomische Dimension: z.B. Wirtschaftliche Abhängigkeit von Rohstofflieferungen
           • Sozio-kulturelle Dimension: z.B. relativ hohes Unfallpotential, Einschränkung der Mobilität von
                Nicht-Verkehrsteilnehmern

 •     Handlungsansatz „Nachhaltige Mobilitätspolitik“: Eine Mobilitätspolitik, die                                     Quelle: DIW 2015
          • die Bedürfnisse der Menschen nach Mobilität zu angemessenen Preisen befriedigt,
          • ohne hierzu die Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit zu überschreiten (Umweltbundesamt 2009)

 •     Unterschiedliche Ansatzpunkte: Strategien zur Steigerung der Umwelteffizienz, Verlagerung auf den
       Umweltverbund (ÖPNV oder Fahrrad), Suffizienzstrategien (Verkehrsvermeidung), alternative
       Antriebstechniken und Kraftstoffe

 •     Beispiel alternative Antriebstechniken und Kraftstoffe  Elektrofahrzeuge
           • Batterietechnik (Kostenfaktor)
           • Ladetechnik (Zeitfaktor)
           • Infrastruktur (Verfügbarkeitsfaktor)
            Alle drei Dimensionen müssen von den Hauptakteuren beachtet werden (beispielsweise haben die
                 deutschen Autohersteller mit Ionity ein joint venture gegründet um in Zukunft genügend
                 Ladesäulen bereitstellen zu können)
                                                                                                               Quelle: electrive.net
Nachhaltigkeit – Handlungsfelder
     Unternehmerische
                                   Rogall (2008):
     Nachhaltigkeit
                                   „Ausgehend von den globalen Problemen, den ethischen Prinzipien und der Definition der Nachhaltigkeit gehen wir davon aus,
                                   dass jedes Unternehmen, das Akteur einer Nachhaltigen Entwicklung sein will – im Rahmen seiner Möglichkeiten -,
                                   Verantwortung für die globalen Probleme und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele übernehmen muss.“

 •    Ziel- und Kriterienkataloge für eine nachhaltige Entwicklung werden
      auf die betriebliche Ebene angepasst
 •    Entscheidend ist die Etablierung von Managementsystemen zur
      Umsetzung
 •    Nachhaltigkeit fungiert für viele Unternehmen als Leitbild
 •    Idee der Corporate Social Responsibility (CSR) basiert auf
      Eigenverantwortung und gesellschaftlichem Engagement
 •    Umweltmanagementsysteme (DIN ISO, GRI, EMAS, Deutscher
      Nachhaltigkeitskodex) sollen mit objektiven Kriterien und, oder
      Zertifizierung für Transparenz sorgen
 •    Aber auch häufig „Climate-Greenwashing“ und „Green-Marketing“
Was heißt HIER eigentlich nachhaltig?

     Unternehmerische
                                        Universitäre Nachhaltigkeit
      Nachhaltigkeit

                          ? =?
Nachhaltigkeit & Universität – Was hat das miteinander zu tun?

                                    2 Perspektiven

 Die Universität als Organisation              Die Universität als nachhaltiger
 („aus Unternehmensperspektive“)               Selbstzweck („Bildung als Beitrag“)
Nachhaltigkeit & Universität – Was hat das miteinander zu tun?

 Die Universität als Organisation
 („aus Unternehmensperspektive“)

• Ähnlich zur Betrachtung „unternehmerischer NH“
• Etablierung von Umweltmanagementsystemen oder
  Zertifizierung (z.B. EMAS)
• Adaptieren von Ziel- und Kriterienkatalogen, z.B. die
  GRI Kriterien mit Fokus auf die Bereiche
  „environmental“ und „social“
• Generell sollten betriebswirtschaftliche Kriterien
  durch Kennzahlen aus dem public management
  ersetzt werden (Plakativ: „Effizienz“ statt „Gewinn“)
Nachhaltigkeit & Universität – Was hat das miteinander zu tun?
Nachhaltigkeit & Universität – Was hat das miteinander zu tun?

                                   Die Universität als nachhaltiger
                                   Selbstzweck („Bildung als Beitrag“)

                                  1. Zukunftsverantwortung (kontinuierliches
                                     Vorhalten des Wissensbestands, der für Produktion
                                     und Anwendungsfelder wesentlich ist)
                                  2. Reduktion des Verteilungsproblems des
                                     Produktionsfaktors „Wissen“ (Ziel: Etablierung in
                                     den Entwicklungsregionen)
                                  3. Wissen (oder Bildung) für (explizit) nachhaltige
                                     Entwicklung (also die Beschäftigung mit
                                     „Nachhaltigkeit“ in der Forschung / Lehre, z.B.
                                     diese Veranstaltung)
Nachhaltigkeit & Universität – Was hat das miteinander zu tun?
                                                     2 Perspektiven

   Die Universität als Organisation                              Die Universität als nachhaltiger
   („aus Unternehmensperspektive“)                               Selbstzweck („Bildung als Beitrag“)
  • Ähnlich zur Betrachtung „unternehmerischer NH“             1. Zukunftsverantwortung (kontinuierliches Vorhalten
  • Etablierung von Umweltmanagementsystemen oder                 des Wissensbestands, der für Produktion und
    Zertifizierung (z.B. EMAS)                                    Anwendungsfelder wesentlich ist)
                                                               2. Reduktion des Verteilungsproblems des
  • Adaptieren von Ziel- und Kriterienkatalogen, z.B. die
                                                                  Produktionsfaktors „Wissen“ (Ziel: Etablierung in den
    GRI Kriterien mit Fokus auf die Bereiche
                                                                  Entwicklungsregionen)
    „environmental“ und „social“                               3. Wissen (oder Bildung) für (explizit) nachhaltige
  • Generell müssen betriebswirtschaftliche Kriterien durch       Entwicklung (also die Beschäftigung mit
    Kennzahlen aus dem public management ersetzt werden           „Nachhaltigkeit“ in der Forschung / Lehre, z.B. diese
    (Plakativ: „Effizienz“ statt „Gewinn“)                        Veranstaltung)

           ! Beide Perspektiven müssen bei der PRÜFUNG, ob eine Universität nachhaltig agiert, Beachtung finden !
Nachhaltigkeit & Universität – Ziele & Kriterien
 • Die Etablierung von Nachhaltigkeitskriterien und –
   zielen für Universitäten befindet sich im Moment noch
   in der Ausarbeitung

 • Zwei wichtige „Betakodizes“ für bayrische
   Universitäten sind:
      • der „Kriterienkatalog KriNaHoBay“ des
        Netzwerks Hochschule und Nachhaltigkeit
        Bayern
      • Der „Hochschulspezifische
        Nachhaltigkeitskodex“ des Bundesministeriums
        für Bildung und Forschung

 • Ergänzend können EMAS, DIN, GRI Kriterien
   herangezogen werden
Nachhaltigkeit & Universität – Ziele & Kriterien
   KriNaHoBay
                                                                                         4.   Governance:
                                                                                                i.      Nachhaltigkeit Teil der Hochschulkultur
  1.   Forschung:                                                                               ii.     Verantwortlichkeiten für Nachhaltigkeit
         i.       Verständnis vom Konzept einer Forschung in Bezug auf nachhaltige              iii.    Nachhaltigkeit Teil der Personalpolitik
                  Entwicklung und Forschungsstrukturen an der Hochschule                        iv.     Nachhaltigkeit Teil der Finanzpolitik
         ii.      Fachspezifische Forschung                                                     v.      Anreiz- und Anerkennungskultur für Nachhaltigkeit
         iii.     Fachübergreifende Forschung                                                   vi.     Mitgliedschaften und Partnerschaften (expliziter NH-Bezug)
         iv.      Nachhaltigkeitsrelevante Forschung                                            vii.    Kommunikation und Transparenz bzgl. Nachhaltigkeit
         v.       Anreize und Transparenz
                                                                                                viii.   Reflexion und Evaluation zu Nachhaltigkeit
  2.   Lehre:
         i.       Verständnis vom Konzept einer BNE in Bezug auf Lehre der jeweiligen    5.   Transfer:
                  Hochschule                                                                    i.      Verständnis vom Konzept des Transfers in Bezug auf Hochschule und
         ii.      Fachspezifische- und fachübergreifende Lehre                                          Nachhaltigkeit
         iii.     Abschlussarbeiten (Studierende)                                               ii.     Austausch zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik (lokal bis
         iv.      Zusätzliche Qualifikationsmöglichkeiten (für Studierende)                             global) über nachhaltige Entwicklung
         v.       Fort- und Weiterbildung                                                       iii.    Transferprojekte wie soziale Innovationen / Unternehmertum (mit
         vi.      Methoden / Angebote, die eine BNE unterstützen                                        explizitem Nachhaltigkeitsbezug
         vii.     Anreize und Anerkennung für BNE
         viii.    Qualitätssicherung in Bezug auf BNE                                           iv.     Lebenslanges Lernen und Weiterbildung (mit explizitem NH-Bezug)
                                                                                                v.      Anerkennung und Anreize für gesellschaftliches Engagement im Bereich
  3.   Betrieb:                                                                                         Nachhaltigkeit (Studierende und sonstige univ. Angehörige)
         i.       Verständnis vom Konzept eines nachhaltigen Hochschulbetriebs
         ii.      Ressourcenmanagement und Klimaschutz                                   6.   Studentische Initiativen und Engagement:
         iii.     Beschaffung und Verwendung                                                    i.      Interesse, Partizipation und Mitgestaltungsmöglichkeiten von
         iv.      Entsorgung / Emissionen (fest, flüssig, gasförmig)                                    Studierenden im Bereich Nachhaltigkeit
         v.       Liegenschaften und Labore / Eigentumsverhältnisse/ IT und Verwaltung          ii.     Studentische Gruppen und Zentren (expliziter NH-Bezug)
         vi.      Mobilität                                                                     iii.    Bereitstellung von Budget und Räumlichkeiten für
         vii.     Ernährung
         viii.    Tierschutz                                                                            Nachhaltigkeitsaktivitäten der Studierenden
         ix.      Naturschutz                                                                   iv.     Anreize und Anerkennung für studentisches Engagement im Bereich
         x.       Soziales                                                                              Nachhaltigkeit
         xi.      Veranstaltungsmanagement / Green Meetings                                     v.      Studierendenprojekte (expliziter NH-Bezug)
         xii.     Campusgestaltung                                                              vi.     Selbstorganisierte Lehre, wie Projektwerkstätten (expliziter NH-Bezug)
         xiii.    Anreize für ressourcenschonendes Nutzerverhalten                              vii.    Kooperation mit Unternehmen / potentiellen Arbeitgebern
Nachhaltigkeit & Universität – Ziele & Kriterien
 HSspezNHKodex:    a.   Strategie
                          1.    Strategische Analyse
                          2.    Handlungsfelder
                          3.    Ziele
                          4.    Organisationale Verankerung
                   b.   Prozessmanagement: Governance
                          5.    Verantwortung
                          6.    Regeln und Prozesse
                          7.    Sicherstellung der Ergebnisqualität
                          8.    Anreizsysteme
                          9.    Beteiligung von Anspruchsgruppen
                          10.   Transformation
                   c.   Umwelt: Betrieb
                          11. Inanspruchnahme und Management natürlicher Ressourcen
                          12. Liegenschaften, Bau, Freiflächen (Campusgestaltung)
                          13. Treibhausgasemissionen
                   d.   Gesellschaft
                          14.   Partizipation der Hochschulangehörigen
                          15.   Chancengerechtigkeit
                          16.   Qualifizierung
                          17.   Menschenrechte
                          18.   Gemeinwohl
                          19.   Gesellschaftliche Einflussnahme
                          20.   Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
Nachhaltigkeit & Universität – Vorbilder / Umsetzungen

• Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hat 2018 bereits den 6. Nachhaltigkeitsbericht veröffentlich

• Die KU koordiniert zudem das Netzwerk „Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern“ und leitet das Projekt „KriNaHoBay“

• Die Berichte sind hier einzusehen: https://www.ku.de/unsere-ku/nachhaltigehochschule/nachhaltigkeitberichte/

• Die Vorreiterrolle der KU können wir für das Projekt „Nachhaltigkeitsbericht an der UniBW“ nutzen um einen Abgleich zu schaffen,
  zwischen unserem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung und zukünftigen Aufgaben
Nachhaltigkeit & Universität – Nachhaltigkeitsbericht UniBW

• Jetzt seid ihr an der Reihe!

• Seit 10/2018 erstellt unsere Professur einen Nachhaltigkeitsbericht für die Universität

• Ihr dürft mittels einer sozialempirischen Erhebung einen Beitrag zum Projekt leisten

• Die von euch erarbeiteten und durchgeführten (1) Interviews und (2) Befragungen sollen in aller erster Linie Aufschluss darüber geben:
      • Zu welchem Grad „nachhaltige Entwicklung“ am Campus vertreten ist
      • Welche Projekte eine „nachhaltige Entwicklung am Campus weiter vorantreiben können
      • Welche künftigen Schritte eingeleitet werden sollen um einem „nachhaltigen Campus“ näher zu kommen?

Hausaufgabe: Macht euch mit der Idee von Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit von Bildung, nachhaltiger Universität
und den Betakodizes vertraut, sodass ihr verstanden habt worauf eure später erarbeiteten Interviews / Umfragen
abzielen sollen. (Das werden wir dann zu Beginn der nächsten Sitzung diskutieren)
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