Microprosodic Variability in Plosives in German and Austrian German - Margaret Zellers, Barbara Schuppler (2020)
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Microprosodic Variability in Plosives in German and Austrian German Margaret Zellers, Barbara Schuppler (2020) Çağla Eda Kints - Universität des Saarlandes Übung: Experimentelle Phonetik- Prof. Dr. Bistra Andreeva SoSe 2021
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 2. Einleitung 3. Materialien und Methoden 4. Durchführung und Auswertung 5. Ergebnisse 6. Schlussfolgerung 7. Quellen
1. Vorwort • Untersuchung: Ausmaß der mikroprosodischen Variationen, die in der Nähe von Plosivsegmenten in unterschiedlichen Mustern auftauchen und sich unterscheiden • 2 Varietäten des Deutschen: Norddeutsch und österreichisches Deutsch • Norddeutsch: • mehr Variabilität in der Mikroprosodie der Plosive als das österreichische Deutsch
1. Vorwort • Fortis-Lenis-Kontrast im österreichischen Deutsch ist nicht gleichstabil mit dem Norddeutschen • Indexbegriffe: Phrasengrenzen, Plosive, phonetisches Detail, Verschlusslösungen, F0, Mikroprosodie, (Deutsch, österreichisches Deutsch)
2. Einleitung • Untersuchung von mikroprosodischen Merkmalen von deutschen Plosiven: • Daten von 2 Varietäten des Deutschen werden analysiert, die unterschiedliche Standartausprägungen der Fortis- und Lenis-Plosive und unterschiedliche phonologische Koartikulationsprozesse haben • Deutsche Fortis-Plosive: längere Verschlussphasen und VOTs, stärkere Verschlusslösungen (Bursts) als Lenis-Plosive • Kein Auftreten vom Fortis-Lenis-Kontrast in allen Positionen im österreichischen Deutsch
2. Einleitung • Lenis- und Fortis-Plosive: • unterscheiden sich durch unterschiedliche akustische Merkmale • haben unterschiedliche Auswirkungen auf das phonetische Detail der umgebenen Segmente • Hypothese: unterschiedliche Strategien zur prosodischen Verstärkung, in Bezug auf Betonung und prosodischen Grenzmarkierung
2. Einleitung • Untersuchung in dieser Studie: • Beziehung von mikroprosodischer Variation • F0-Störungen • Burst-Intensität • Burst-Schwerpunkt (Center of Gravity (COG)) zu: - plosiven Artikulationsort - Fortis/Lenis-Kontrast - prosodische Struktur (norddeutsche und österreichische Daten)
3. Materialien und Methoden • Zwei Korpora • Kieler Korpus (gesprochen) • GRASS-Korpus (gelesen und spontan) • Aktuelle Studie: • Handkorrekturen der Annotation • Halbautomatische Korrekturen der F0-Konturen • Neue Datenuntermenge
3. Materialien und Methoden • Plosiv-Token: • 407 Token, 10 Sprecher (Kieler Korpus) • 329 Token, 38 Sprecher (GRASS Korpus) • Kieler Korpus: • Vollständig, manuell, phonetisch und prosodisch annotiert • GRASS-Korpus: • automatisch mit MAUS segmentiert
4. Durchführung und Auswertung • akustische Analyse wurde mit Praat durchgeführt • F0-Konturen wurden von Hand überprüft • automatische F0-Konturextraktion in der Nähe von Plosiven ist fehleranfällig • mausmooth-Werkzeug: Erzeugung der geglätteten Version der gesamten Kontur • Oktavfehler korrigiert • störende F0-Punkte (hochfrequentes Rauschen in plosiven Bursts) entfernt
4. Durchführung und Auswertung • Modelle mit gemischten Effekten der akustischen Messungen als abhängige Variablen (in R) • Burstdauer (Burst-DUR) • Burst-COG (Energieschwerpunkt) • mittlere Intensität (Burst-DB) • F0-INTO (Mittelwerte aus den letzten zwei Werten der Tonhöhenpunkte vor dem Plosivschluss; auch als Mikro-F0-Merkmal bezeichnet) • F0-OUTOF (Mittelwerte der beiden letzten Werte der Tonhöhenpunkte nach dem Plosivschluss)
4. Durchführung und Auswertung • unabhängigen Variablen: • Sprechrate (durchschnittliche Silbendauer der Äußerung) • Plosive (/p/, /b/, /d/, /t/, /g/, /k/) • Fortis oder Lenis Plosive • vorangehende (Prev) und folgende (Foll) Segmente des analysierten Tokens
4. Durchführung und Auswertung • Art der Artikulation: • Pausen • Nasale • Vokale • Frikative • Plosive • Approximanten • Stimmhaftigkeit: (stimmhaft oder stimmlos) • Dauer in Sekunden
4. Durchführung und Auswertung • Weitere Variablen: • Wortklasse (Funktions- oder Inhaltswörter) Durationsmerkmale zw. Inhalts- und Funktionswörtern können variieren (betonte Silben haben längere Realisierungsdauer als unbetonte) • Wortbetonung („kanonische“ Betonung der Anfangssilbe der Tokens) • Geschlecht (männlich und weiblich) • Varietät (Deutsch und Österreichisch)
4. Durchführung und Auswertung • Zufallsvariablen: • Sprecher • Wort • Satz im Modell belassen, falls sie das Modell verbessern • Wert für die Signifikanzschwelle: 5%
5. Ergebnisse • F0-INTO: • F0, die in einen Plosiv übergeht, ist niedriger für Token innerhalb von Phrasengrenzen als für benachbarte Token Dieser Effekt ist in den deutschen Daten signifikant höher als in den österreichischen Daten • F0 ist beim Eintritt eines Plosivs während ansteigender Kontur höher als die F0 während flacher oder fallender Kontur Dieser Effekt ist in deutscher Sprache stärker als bei der österreichischen gelesenen Sprache
5. Ergebnisse • Plosive am Anfang von betonten Silben: • signifikant niedrigere F0-INTO-Werte als Plosive am Beginn von unbetonten Silben Dieser Effekt ist auch in den Deutschen Daten stärker als in den österreichischen Daten
5. Ergebnisse • F0-OUTOF: • F0 ist beim Verlassen eines Plosivs während steigender Kontur höher als F0 während einer fallenden Kontur • Bei einer ebenen Kontur sind die Werte tendenziell kleiner als bei einer fallenden Kontur Dieser Effekt war nur in den deutschen Daten signifikant • Art der Artikulation des vorherigen Kontextes spielt in beiden Varianten eine wichtige Rolle
5. Ergebnisse • F0-OUTOF ist niedriger nach: Frikativen, Nasalen, Glottal Stopps & Approximanten • In beiden Varietäten: • Lenis-Plosive haben höhere Werte für F0-OUTOF als Fortis- Plosive Dieser Effekt war im Kieler Korpus kleiner als im GRASS- Korpus
5. Ergebnisse • Burst-DUR: • Verschlusslösungen von /k/, /g/, und /t/, länger als /d/ in beiden Korpora • /k/ und /t/ sind lang
5. Ergebnisse • Burst-Dauer ist kleiner bei Plosiven nach stimmhaften Segmenten als stimmlosen Dieser Effekt ist für die deutsche Daten stärker als für die österreichischen • CoG-Werte für /b/ und /p/ waren am geringsten, für /k/ am höchsten
5. Ergebnisse • Effekt des segmentalen Kontextes (das Segment nach dem Plosiv ist ein Vokal) ist im Kieler Korpus stärker
5. Ergebnisse • Burst-Intensität: • Kieler Korpus: Lenis Plosive haben niedrigere Werte, aber höhere, wenn Plosiven Plosive vorausgehen • In beiden Varianten: niedrigster Intensitätswert für /g/
5. Ergebnisse • /t/ Plosive: niedrigere Intensität, wenn Nasale vorausgehen, als wenn Approximanten vorausgehen • /g/ Plosive: höhere Intensität, wenn Glottal Stopps folgen, als wenn Approximanten folgen • /g/: höchste Intensität, wenn stimmhafte Segmente folgen, als wenn stimmlose folgen
6. Schlussfolgerung • Mikro-F0-Effekte & Merkmale v. Plosivbursts tragen zur Fortis/Lenis-Unterscheidung im österreichischen Deutsch und im Norddeutschen bei • Ermittelt durch 736 wortinitialen Plosiv-Token aus deutscher & österreichisch deutscher Lesesprache
6. Schlussfolgerung • Variationen akustischer Merkmale in beiden Varietäten unterschiedlich stark ausgeprägt Bezug auf den Kontrast Bezug auf Arten von Variabilität, die sich an prosodisch prominenten Stellen zeigen
7. Quellen • Zellers, M., Schuppler, B. (2020) Microprosodic Variability in Plosives in German and Austrian German. Proc. Interspeech 2020, 656-660, DOI: 10.21437/Interspeech.2020-2353.
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