Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen - Johannes Sautter, Friederike Schneider, Uwe Kippnich, Sven Wirth, Manuel Habermann, Dr. Claudia ...
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Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Johannes Sautter, Friederike Schneider, Uwe Kippnich, Sven Wirth, Manuel Habermann, Dr. Claudia Siebel, Hardy Häusler, Max Kippnich, Sandra Frings und Matthias Max sicherheitsforschung@drk.de
Inhalt Vorgehen Aktuelle Praxis zu Vollübungen im DRK Konzept durch Durchführung und Auswertung − Grundkonzept − Beteiligte und deren Aufgaben Phasen einer Übung − Vorbereitung − Durchführung − Nachbereitung Zusammenfassung Ausblick
Vorgehen Ist Analyse Evaluierung in 3 Übungen: − Dokumentenanalyse und − Juni 2014 in Rottendorf – Generalprobe Übungsbeobachtungen (9 Verletzte) − leitfadengestützte Interviews mit − Juli 2014 in Bad Reichenhall – wichtigster Übungsleitern Test (25 Verletzte) Aktuelle Praxis im DRK − April 2015 Großübung „ConneKT“ in Entwicklung Übungs- und Kitzingen – 2 EA (40 Verletzten) Evaluationskonzeption
Arten von Übungen am Beispiel Massenanfall von Verletzten Vollübung Simulationsübung Alle Einsatzkräfte beteiligt Ausgewählte Einsatzkräfte Im Freien beteiligt Hoher Organisations- Meist in geschlossenen aufwand Räumen Geringer Aufwand Fotos: Manuel Habermann
Schematischer Einsatzablauf im Fall eines Massenanfalls von Verletzten (MANV) Status des Funkmeldesystems (FMS)1 zur Bezeichnung der Einsatzphasen. Alarmierung Patient im und Anfahrt der Rettungsmittel Einsatzkräfte aufgenommen (FMS Status 3) (FMS Status 7) Ankunft am Am Einsatzort Transportziel (FMS Status 4) angekommen (FMS Status 8) 1Unterausschuss Führungs- und Einsatzmittel (UA FEM) des Arbeitskreises II „Innere Sicherheit“ der Arbeitsgemeinschaft der Innenministerien der Länder/ Ausschuss für Informations- und Kommunikationswesen (AluK) des Arbeitskreises V „Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz, Zivilverteidigung“ der Arbeitsgemeinschaft der Innenministerien der Länder (1999): Technische Richtlinie (TR) der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS): Funkmeldesystem, Münster. Abrufbar unter: http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Digitalfunk-Funk/Documents/Pruefstelle/TRBOS-FMS.pdf (Stand 24.11.14)
Aktuelle Praxis zu Vollübungen innerhalb des DRK Gemeinsamkeiten aller 5 identifizierten Übungskonzepte Vorbereitung auf Basis von Erfahrungswerten Hauptsächlich Ehrenamtliche − Geringe Beteiligung Regelrettungsdienst − Einheiten von Bereitschaften, Berg- und Wasserwacht üben in deren Freizeit Einheiten der Notfalldarstellung spielen wesentliche Rolle Nachbesprechung mit allen Beteiligten im Anschluss Mehrzahl der Befragten realisieren „dynamischen Gesundheitszustand“ der Mimen (erfahrene Mimen od. Mimen-Koordinatoren)
Aktuelle Praxis zu Vollübungen innerhalb des DRK gruppiert in Übungskonzepte 1. Realistische Anfahrt und 2. Realistische Anfahrt 3. Simulierte Anfahrt ohne 4. Simulierte Anfahrt ohne 5. Realistischer Abtransport ohne Abtransport Abtransport Abtransport mit Mimen- Abtransport und Übergabe Bewertung an Krankenhaus Anzahl der zugeordneten 3 6 3 1 1 Übungsansätze/Interviews a) Abdeckung Einsatzphasen (FMS) 1–8 X 1–7 X 4–7 X X 7–8 X b) Anzahl Übungsläufe 1 X X X Mehrere verschiedene X Szenarien Mehrere gleiche Szenarien X c) Evaluation Freie Beurteilung X X X Beurteilung mit Vorgabe X X X Benotung der Maßnahmen X
Konzept 1: Realistische Alarmierung und Abtransport Abdeckung des Einsatzes: − FMS 3–8 Anzahl der Übungsdurchläufe: − ein Durchlauf Besonderheiten: − ganzheitlicher Ansatz Anzahl Zuordnungen: 3
Konzept 2: Realistische Alarmierung ohne Abtransport Abdeckung des Einsatzes: − FMS 3–7 Anzahl der Übungsdurchläufe: − ein Durchlauf Besonderheiten: − Häufigste Übungsvariante Anzahl Zuordnungen: 6
Konzept 3: Verkürzte Alarmierung ohne Abtransport Abdeckung des Einsatzes: − FMS 4–7 Anzahl der Übungsdurchläufe: − Zwei unterschiedliche Übungsdurchläufe Besonderheiten: − Übung wird an eine Ausbildung gekoppelt Anzahl Zuordnungen: 3
Konzept 4: Verkürzte Alarmierung ohne Abtransport und Mimen-Bewertung Abdeckung des Einsatzes: − FMS 4–7 Anzahl der Übungsdurchläufe: − Zwei identische Übungsdurchläufe Besonderheiten: − Bewertung der Einsatzkräfte durch die Verletzten − Quantitative Daten Anzahl Zuordnungen: 1
Konzept 5: Realistischer Abtransport und Übergabe an Krankenhaus Abdeckung des Einsatzes: − Anzahl der Übungsdurchläufe: FMS 7–8 − ein Übungsdurchlauf Besonderheiten: − Spezialisierung auf einen Teilbereich Anzahl Zuordnungen: 1
Erkenntnisse und Anforderungen an ein Übungskonzept Erkenntnisse Ist-Analyse: − Die meisten Übung decken Einsatzphasen FMS 1–7 ab − Meist genau ein Übungslauf mit anschließender Nachbesprechung Anforderungen und Wünsche Befragte: − Allgemeine Checklisten zur Vorbereitung − Standards zur besseren Vergleichbarkeit von Übungen − Bewertung der Qualität des Einsatzes − Schrittweise Vorbereitung für MANV − Einsatztaktische Teilaspekte Vorsichtung, PA, etc.) − Vollübungen um Teilaspekte zusammenzufügen − Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Regionen
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Grundkonzept Unterstützung zur Durchführung von MANV-Vollübung mit 4–50 Verletzten „Baukastensystem“ – Komponenten einzeln umsetzbar, je nach lokalen Möglichkeiten Handlungsempfehlungen, Vorlagen und Checklisten Schwerpunkt Nachbereitung − Auch Quantitativ und Faktenbasiert − Vergleichbarkeit von Übungsläufen − Methode der Auswertung Planung, Vorbereitung und Durchführung
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Zielgruppen Regionaler Entscheider in Hilfsorganisation oder Politik − Feststellung der eigenen Leistungsfähigkeit − regelmäßigen Überprüfung der Leistungsfähigkeit − Vergleich mit anderen Bezirken/Regionen/Orts- und Kreisverbänden Übungsleiter, Kreisbereitschaftsleiter, mittlere Führungsebene − Checklisten − Praxisorientierte Konzeption für alle Phasen einer Übung Führungs- und Einsatzkräfte − Möglichkeit Erlerntes wiederholt zu üben − Strukturiertes und qualifiziertes Feedback − Erfolgserlebnisse − Routinebildung und Vorbereitung für den Ernstfall
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Konzeption – Übungsebene und Evaluationsebene Einsatz Übungskonzeption Evaluationskonzept In Anlehnung an Brauner F., Stiehl, M., Lechleuthner, A., Mudimu O. A. (2014): Evaluation von Übungen des Massenanfalls von Verletzten, in: Notfall + Rettungsmagazin 2014, Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg.
Massenanfall von Verletzten (MANV) Schema zur Einsatzbewältigung an der Einsatzstelle Erfolgsfaktoren: 1. Abtransport 2. Vorsichtung und Sichtung 3. Versorgungs- qualität 4. Rückkehr zur Individual- medizin Grafik: Fraunhofer IAO
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Bewertungsindikatoren 1. Zeit bis alle Patienten der SK I (rot) die Schadensstelle verlassen haben 2a Zeit bis alle Patienten vorgesichtet wurden (nicht-ärztliche Vorsichtung) 2b Zeit bis alle Patienten gesichtet wurden 1 3a Anteil der Fehlvorsichtungen (in Prozent) 2 3b Anteil der Fehlsichtungen (in Prozent) 3 4 Anteil der Patienten, die wie empfohlen versorgt wurden (in Prozent) 5a Verhältnis von Einsatzkräften und Patienten insgesamt 5b Verhältnis von Einsatzkräften und Patienten an der Einsatzstelle pro Intervall (alle 5 Minuten) 6 Zeit bis der letzte Patient der SK III (grün) abtransportiert wird 1 Hierunter fallen Ergebnisse der Vorsichtung, die nicht mit der Sichtungskategorie des Verletzungsmusters des Mimen übereinstimmen. Medizinisch interessant kann noch eine Differenzierung in Unter-Vorsichtungen und Über-Vorsichtungen sein. Dies kann aber auch den detaillierten Übungsdaten entnommen werden. 2 Für Fehlsichtungen gilt dieselbe Definition wie für Fehlvorsichtungen, angewandt auf die notärztliche Sichtung. 3 Dies bedeutet, dass alle der für das Verletzungsmuster des Patienten empfohlenen Versorgungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Konzeption – Aufbauschema Übungsort Grafik: Fraunhofer IAO
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Beteiligte und Aufgaben Übungsleitung Notfalldarstellung und Übungsverantwortlicher Evaluation Übungsleiter Leiter Notfalldarstellung Führungsassistenten der Übung Mimen Übungsleitstelle Mimenkoordinatoren Sicherheitsfachkraft Übungsdatenverantwortlicher Einsatzkräfte Evaluatoren Führungskräfte Einsatzkräfte
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Ablauf eines Übungstages Grafik: Fraunhofer IAO
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Phasen einer Übung Foto: Friederike Schneider
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Planung֪ – Begriffe Übungsgrund Auslöser der Überlegungen zur Durchführung einer Übung durch den Übungsverantwortlichen definiert Übungsziel Bezug zu einer oder mehrerer Einsatzeinheiten Beschreibt Fokus der Analyse oder angestrebten zukünftigen Zustand realistisch und erreichbar Messbar durch Bewertungsindikator(en) und Versorgungsqualität
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Planung֪ – Übungslevel Taktische Einheiten unternehmen, DB Anzahl Verletzte BOS – Partner Versorgungs- Einsatzkräfte Externe z.B. Fahrzeuge z.B. SEG Notärzte (Mimen) Level I 4 > 10 >3 >2 >1
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Beispielhafte Schadenlagen pro Übungslevel Level Beispielhafte Schadenlage I Person in Baugrube Amputationsverletzung Säge II Busunfall mit eingeklemmter Person PKW-Brand Verpuffung Handwerksbetrieb Rettung Person aus LKW-Kabine Personenrettung über Drehleiter III Notlandung Segelflugzeug Unfall Gefahrguttransporter Suchaktion MAN-V Wasserrettung Brand Rauchgas IV Verkehrsunfall mit Bus Evakuierung Krankenhaus Zugunglück MAN-I MAN-E Flugunfall Start- und Landebahn
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Planung֪ – Zusammenfassung In der Planungsphase sollten folgende Aspekte und Aufgaben bedacht werden: Übungsgrund Übungsbudget Definition Übungsziele Gedachter Übungsverlauf aus Perspektive der Einsatzkräfte Entwicklung der Lage Mimen und Evaluatoren am Einsatzort
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung – Schadenlage z.B. Busunfall auf Landstraße Vorschlag Aufteilung Verletztenmuster1: Darstellung mittels Schrottautos 74% leicht verletzt (SKIII) 9–50 Verletzte 19% schwer verletzt (SKII) 7% vital bedroht (SKI) 1 Aufteilung nach Folgesichtung-Konsensuskonferenz 08.11.2013, Berlin
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung auf Seiten der Notfalldarstellung (1) Folgender Ablauf bei einem Übungslauf sollte den Mimen bekannt sein: 1. Nennung oder Spielen der Vitalwerte 4. Durchgeführte − a. Atemfrequenz Versorgungsmaßnahmen: − b. Blutdruck − Uhrzeit erste Maßnahme − c. Puls − Auswahl der durchgeführten Maßnahmen 2. Vorsichtung: Notieren von Uhrzeit − Stabilisierung der Halswirbelsäule und Sichtungskategorie − Sauerstoffgabe 3. Sichtung: Notieren von Uhrzeit und − Beatmung Sichtungskategorie − Blutstillung − Bewusstseinskontrolle − Wärmeerhalt − kontinuierliche Überwachung/Monitoring 5. Notieren der Uhrzeit des Abtransportes in die Klinik (Status 7)
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung auf Seiten der Notfalldarstellung (2) Drei mögliche Tätigkeitsfelder eines Mimenkoordinators: 1. Betreuung und Ausfüllen der Versorgungsbewertungskarte für einen roten Mimen 2. Betreuung für mehrere gelbe und/oder grüne Mimen (Ausfüllen durch Mimen selbst) 3. Bei Abfahrt eines Rettungsmittels Versorgungsbewertungskarte(n) einsammeln (Positionieren am Rettungsmittelhalteplatz/Ausfahrt des Einsatzortes)
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung – Vorregistrierung von Mimen Pro Mime: Pro Verletzungsmuster: Üb-Patientenidentität Vitalwerte (Vorname, Name, Verletzungsmuster) − Atemfrequenz Tatsächlich Identität (Vorname Name, Geburtsdatum, Email) − Blutdruck − Pulsfrequenz Verantwortlich: Übungsdatenverantwortlicher Passende Sichtungskategorie (SKI, SKII oder SKIII) Notärztlich empfohlene Versorgungsmaßnahm en
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung – Erstellung Einsatzmittelablaufplan Einsatzmittelablaufplan Zeit Erstalarm Zeiten Alarmstichworten der AAO Ausrücken der Einheiten vom Üb-Bereitstellungsraum Mögliche Grundsätze: 1. Orientiert an realen Eintreffzeiten vergangener Einsätze 2. Orientiert an idealen Ausrückezeiten 3. Möglichst kurzes unbeteiligtes Warten der Einsatzkräfte im Üb- Bereitstellungsraum bzw. am Einsatzort
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung – Gliederung der Übungsbeschreibung Termin der Übung Kommunikationsplan (IuK) Ergebnisse der Planungsphase − Funkkanäle und Funkrufnamen − Übungsgrund − Kontakt Übungsbeteiligte − Übungsbudget − Erreichbarkeit Übungsleitung − Übungslevel Einsatzmittelablaufplan − Schadenlage Zeitplan des Übungstages − Übungsziele Auswertung und Evaluation Darstellung der Schadenlage − Bewertungsindikatoren − verwendete Unfallfahrzeuge − Evaluatoren − Örtlichkeit der Übung − Anzahl Verletzte und Verletzungsmuster Übungsbeteiligte und Rollen
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Vorbereitung – Zusammenfassung In der Vorbereitungsphase sind Einsatzmittelablaufplan folgende Aspekte zu beachten: Kommunikationsplan (IuK) Übungsbeteiligte und Schriftliche Übungsressourcen Übungsbeschreibung Gewinnung eines Zeitplan für den Übungstag Übungsdatenverantwortlichen Definition einer Vorregistrierung der Mimen mit Sicherheitsfachkraft deren Verletzungsmuster Gewinnung von Evaluatoren Vorbesprechung Aufgaben der Mimen und Einladung aller Beteiligten Mimenkoordinatoren Presse- und Medienarbeit Vorausfüllen der Verpflegung Versorgungsbewertungskarten Räumlichkeiten der Übung
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Durchführung Mimenkoordinatorin, Patientin und Einsatzkräfte bei einer Übung in Bad Reichenhall 2014 Foto: Friederike Schneider
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Durchführung – Zusammenfassung Die wichtigsten Aspekte der Herstellung der Durchführungsphase sind: Übungsbereitschaft Sicherheit und Arbeitsschutz Empfang der Registrierung und Schminken Gäste/Medienvertreter der Mimen Erfassung der Übungsdaten Kräfteübersicht der Einsatzkräfte Einweisung der Mimen Einweisung der Einsatzkräfte Kommunikationstest (Übungs-) Leitstelle
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Nachbereitung – Zusammenfassung Die Nachbereitung gliedert sich in zwei zeitliche Abschnitte: Eine Stunde nach der Durchführung eines Übungslaufs Einen Monat nach dem Übungstag Standards der Deutschen Gesellschaft für Evaluation (DeGEval): Nützlichkeit Durchführbarkeit Fairness Besonders wichtig, da Arbeit mit Ehrenamtlichen Genauigkeit
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Nachbereitung – Selbsteinschätzung und Sammlung mit Moderationskarten Sammlung von 3 positiven und 3 negativen Aspekten mit Meinungsaustausch in Gruppen (ca. 5–10 min) Einsatzeinheiten bzw. Einsatzabschnitte Mimen Evaluatoren Jede Gruppe trägt anschließend vor: zunächst alle Einsatzabschnitte Dann Mimen und Evaluatoren Mimen und Evaluatoren ergänzen Selbsteinschätzung der Einsatzkräfte um qualitative Einschätzungen
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Nachbereitung – Vorstellung der Bewertungsindikatoren und Übungsdaten Vorstellung Bewertungsindikatoren und Übungsdaten Evtl. Visualisierung der Übungsdaten in Form von Grafiken und Diagrammen Vorlage Excel-Tabelle belegbare quantitative und faktenbasierte Erhebungen Foto: Sandra Frings
Ergebnisse der Übung in Bad Reichenhall (1) Nr. Bewertungsindikator Übungslauf 1 Übungslauf 2 1 Zeit bis alle Patienten der SK I (rot) die 35 min 59 min Schadensstelle verlassen haben 2a Zeit bis alle Patienten vorgesichtet wurden (nicht- 30 min 7 min ärztliche Vorsichtung) 2b Zeit bis alle Patienten gesichtet wurden 75 min 62 min 3a Anteil der Fehlvorsichtungen (in Prozent) 8% 20% 3b Anteil der Fehlsichtungen (in Prozent) 20% 20% 4 Anteil der Patienten, die wie empfohlen versorgt 28% 37% wurden (in Prozent) 5a Verhältnis von Einsatzkräften und Patienten 1,6 2,11 insgesamt 6 Zeit bis der letzte Patient abtransportiert wird 76 min 77 min
Ergebnisse der Übung in Bad Reichenhall (2) Übungsdaten des zweiten Übungslaufs Üb-Patient Korrekte SK Vorsichtung Sichtung Versorgungsmaßnahmen Abtransportiert Gindhard SKI SKI SKI 6/7 15:01 Türk SKII SKII SKII 3/7 15:05 Serebni SKII SKI SKI 7/7 15:07 Stauder SKII SKI SKI 6/7 15:25 Bechtenbreit SKII SKII SKII 4/7 15:25 Brinkmann SKI SKII SKII 5/7 15:32 Hitzelsperg SKIII SKIII – 2/6 15:32 Hosp SKIII SKIII – 2/6 15:32 Tahlmeier SKIII SKIII – 3/6 15:32 Strötz SKII SKI SKI 7/7 15:33 Ravitz SKIII SKII SKII 4/6 15:35 Warschnitz SKIII SKIII SKIII 1/6 15:40 Gollwitzer SKIII SKIII SKIII 3/6 15:40 Bastan SKIII SKIII SKII 2/6 15:40 Ressel SKIII SKIII SKIII 2/6 15:45 Müller SKIII SKIII SKIII 1/6 15:45 Bechtold SKIII SKIII SKIII 2/6 15:45 Fröhlich SKIII SKIII SKIII 2/6 15:45 Rinke SKIII SKIII SKIII 4/6 15:50
Ergebnisse der Übung in Bad Reichenhall (3) Bewertungsindikatoren Detail-Übungsdaten pro Üb-Patient Übersicht der Dauer der Einsatzphasen abgeleitet aus Übungsdaten: Ankunft des ersten Fahrzeugs als Bezugszeitpunkt Erkenntnisse: − Späterer Abtransport rote Patienten beim 2. Übungslauf − Mehr Fehl(vor)sichtungen beim 2. Übungslauf − 2. Übungslauf: SKI-Patient wurde SKII gesichtet späterer Abtransport − Schlechtere Werte der Bewertungsindikatoren trotz besserer Ordnung des Raumes
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Nachbereitung – Zusammenfassung Es hat sich bewährt in der Einen Monate danach können Nachbereitungsphase folgendes außerdem folgende Maßnahmen sofort nach dem Übungslauf hilfreich sein: durchzuführen: Führungskräfte- Selbsteinschätzung und Nachbesprechung Bewertung − Übungsziele Sammlung und Präsentation (3 − Stärken und Schwächen positiv, 3 negativ) Vorstellung Bewertungsindikatoren und Erstellen eines Übungsdaten Abschlussberichts: − Übungsdaten und Dokumentation der Bewertungsindikatoren Nachbesprechung − Erkenntnisse der Nachbesprechungen
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Zusammenfassung Vollübungen des MANV sind unverzichtbar In der Vergangenheit keine einheitliche Vorgehensweise Baukasten zur Übungsplanung und Vorbereitung Standards − Größe von Übungen: Übungslevel I–IV − Evaluation von Übungen: − Medizinische Qualität − Quantitative Bewertungsindikatoren Zwei Übungsläufe um Leistungssteigerungen und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen Kein Bezug der Evaluation auf Einzelpersonen Fairness und Akzeptanz Erster Versuch für einheitlichen Durchführung und Auswertung Kein Anspruch auf Vollständigkeit Abwandlung sinnvoll je nach Anforderungen und Möglichkeiten
Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen Ausblick Überprüfung Anwendbarkeit und ggf. Erweiterung für größere MANV-Übungen ( Flughafen Stuttgart) Technische Weiterentwicklung: − Bspw. Smartwatches statt Papier und Bleistift bei Mimen − Erfassung und Auswertung mittels Übungssoftware − Nutzung von Webportalen zur Verwaltung von Übungsdaten Datenanalysen Ziel: Etablierung Kultur des „Lernens aus Fehlern“ in DRK-Orts- und Kreisverbänden Schrittweise Vorbereitung auf MANV-Lagen − Gezielte Schulungen − Kleine Simulations- und Vollübungen zu Teilaspekten − Integration in Vollübungen
Vielen Dank! Kontakt Johannes Sautter, Friederike Schneider, Uwe Kippnich, Sven Wirth, Manuel Habermann, Dr. Claudia Siebel, Hardy Häusler, Max Kippnich, Sandra Frings und Matthias Max sicherheitsforschung@drk.de Demnächst: Veröffentlichung in Schriften der Sicherheitsforschung des DRK This research is funded by EU FP7/07–13, grant agreement n° 284552 within CRISMA – Modelling crisis management for improved action and preparedness www.crismaproject.eu
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