Mit Feuereifer rangehen - E rst war ich skeptisch, dann aber war - emk-agg.de
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Euer Eifer hat die meisten von ihnen angesteckt! • 2. Korinther 9,2 erfrischend • charismatisch • erweckend Mit Feuereifer rangehen ... ben nichts zu tun haben: • Ein neuer Tanz lässt Leute millionen- fach mittun ... E rst war ich skeptisch, dann aber war Krankenhaus unweit der Explosions- • Ein neues Rezept geht mit Höchst- ich berührt und begeistert, als ich stelle nach solcher Hilfe den tempo um die Welt und erreicht einige Filmaufnahmen über junge Dienst weiterführen, berichtet viele Herzen ... Leute im Beirut der letzten Tage sah. We- die leitende Nonne. • Eine neue App (= Programm nige Stunden nach der schrecklichen Ex- „Euer Eifer hat die meis- für die neuen Smartphones) plosion mit soviel Zerstörung versuchten ten von ihnen angesteckt!“ findet innerhalb weniger Wo- sie nicht, die Stadt zu verlassen und sich So lautet 2. Kor. 9,2 (nach der chen Millionen Nutzer ... in Sicherheit zu bringen. Ich sah sie, mit Neuen evangelistischen Über- Betreffs Eifer und Begeisterung Schaufel und Besen und Atemschutz- setzung) – und dieser Vers begeis- sind wir in diesen Sommerwochen maske ausgerüstet, dorthin gehen, wo tert mich. Eifer meint hier nicht nur das im Umfeld der Kirchen ja nicht gerade in scheinbar die Zerstörung gewonnen hat- ‚intensive und ernsthafte Bemühen um der günstigsten Zeit. Das Frühjahr mit te. Sie packten an und halfen nach ihren die Erreichung eines Zieles‘, sondern hat der völlig neuen Situation hat nicht nur Möglichkeiten – und veränderten damit bei dem wirklich positiven Ziel auch die viel Geld gekostet, sondern auch Angst viel. Ansteckender Eifer und positives Bedeutung von Begeisterung. Begeiste- verbreitet. Statt manchem mutmachen- Beispiel – und tausende machen es ihnen rung, die (viele) ansteckt ... den Schritt nach vorn, gab und gibt es nach. So konnte z.B. ein christliches Normalerweise kennen wir das eher viele Beschränkungen. Trotz positiver aus Lebensbereichen, die mit dem Glau- Entdeckung von neuen technischen Mög- Neues vom Arbeitskreis Geistliche Gemeindeerneuerung • 3/2020
» Seid nicht träge, in dem was ihr tun sollt, seid brennend im Geist, dient dem Herrn! (Römer 12,11) lichkeiten für Gemeinden sind viele Le- Paulus konsultieren. Er hat an die solide siert. Wie viele Menschen und Gemeinden bensformen von Gemeinde schmerzlich ‚Fastvorzeigegemeinde‘ in Rom geschrie- möchte Gott in den nächsten Monaten zu eingeschränkt. Für manche wichtigen ben: neuer Liebe und Hingabe und neuem Eifer Dienstbereiche von Gemeinde fehlen uns „Seid nicht träge, in dem was ihr tun führen?! Wo rechnet Gott da konkret mit noch geeignete Schlüssel. Auch manche sollt, seid brennend im Geist, dient dem uns und einer erstaunlichen ‚Ansteckung‘ guten Entwicklungen vom Jahresanfang Herrn!“ (Röm. 12,11 / Luther) – und lassen wir uns auf solche Wagnisse her (vgl. den Bericht über Ergebnisse Wenig Leidenschaft, stattdessen so- ein?! Ich habe Hoffnung, dass viele der des 4. Runden Tisches in der „angesagt gar manchmal Apathie, evtl. Langeweile Pläne Gottes in unseren Gemeinden und 1/2020“) sind auf den ersten Blick ziem- und der komische Geruch ‚unguter‘ Kom- wohl auch (bald?!) im „Gemeinschafts- lich ins Stocken geraten. Die Zahl der promisse sind das, was wir mit des Paulus bund der EmK“ nicht schöne Theorie blei- ‚Entmutigten‘ oder wenigstens ‚unsicher Hilfe hinter uns lassen sollen und dür- ben, sondern zur Ehre Gottes gelingen! Fragenden‘ ist an vielen Stellen groß – so fen, ohne in Schuldzuweisungen abzu- Deshalb möchte ich die nächsten Wochen muss ich es erfahren. rutschen. Gott will uns gerne helfen, und Monate besonders ernst nehmen und Paulus argumentiert nicht theo- manche ‚Bremse‘ zu lösen (Corona-Brem- Gott ganz praktisch mehr zur Verfügung retisch, er beschreibt einfach dankbar, se, Gute-Fortschritte-Bremse, Zu-weni- stehen. Vielleicht können dadurch und was er vor Ort beobachten darf: ge-hilfreiche-Infos-Bremse, Zu-viel-Pri- durch das treue Gebet vieler schon in die- Eifer und Begeisterung stecken an, ja vates-Bremse u.a.). sem Herbst wichtige Schritte passieren. überzeugen viele. Vielleicht wird bei manchem der Auf dem Weg durch diese Zeit sollte Haben die Korinther da einen beson- Regionaltage in diesem Herbst dieses keiner alleine bleiben und wir laden aus- deren Trick? Brauchen wir nur etwas mehr Thema ganz praktisch behandelt. Wir drücklich zum Austausch, zum Gebet und „Knowhow“? Die Verse um 2. Kor. 9,2 her- laden ja mit großer Erwartung dazu ein. zum Klären von konkreten Fragen ein. Ich um zeigen, dass der ‚Eifer‘ wohl gepaart ermutige, gerne über die Mailadressen war mit der Liebe Christi. Es geht (bei der Gemeinsam für Gott brennen chr ist ian.meischner@emk.de oder Sammlung) um ein Projekt, das das Wohl Sicher aber möchte Gott helfen, dass wir sekretar iat@emk-agg.de Anschluss der anderen im Blick hat und die ganze nicht nur (irgendwie) zusammenbleiben, zu suchen und gemeinsam Ermutigungs- ‚Aktion‘ passiert nicht aus dem Vertrauen sondern für ihn brennen und mit Hingabe wege und Erneuerungswege zu gehen. auf die Kraft von jungen Leuten, sondern und Feuer Glauben leben und seine Auf- auf die Kraft des Heiligen Geistes und die träge umsetzen. Wenn auch manche Voller Vorfreude auf die spannenden Verheißungen Gottes und den Schlüssel ‚neuen Gefäße‘ noch in der Bearbeitung (Segens- und Veränderungs-) Wege, des Gebetes. sind und manche ‚Zeitverzögerungen‘ die Gott für uns hat, grüße ich herzlich Eifer und Begeisterung stecken an, ja entmutigen wollen, sollten wir dadurch im Auftrag des Leitungsteams überzeugen viele. Beim Suchen danach, nicht einknicken. warum diese Aussage nicht überall deut- Die jungen Leute in Beirut haben nur lich durch das Leben von Christen und Ge- das bisschen Werkzeug und ihre Ent- Christian Meischner meinden beglaubigt wird, will ich wieder schlossenheit – und Erstaunliches pas- Sprecher AGG 2
Ausgabe • 3/2020 In dieser Nummer der „angesagt“ wird diesmal der komplette Damit jede/r weiß, worauf sie/er sich einlässt, wenn eine Bericht vom Runden Tisch im Juli abgedruckt. Da wir als AGG Mitgliedschaft im Bund angesteuert wird, gibt es schon einmal gerne Teil dieses Bundes werden möchten, um den beim Runden die entworfenen Theologischen Grundlagen (Seiten 5-7). Sie Tisch gerungen wird, bitten wir darum, den Bericht aufmerksam sind in dieser Version ausführlich und detailliert biblisch be- zu lesen und konkrete Gebetsanliegen für diesen Bund daraus gründet, um theologisch interessierten Christen eine solide zu ziehen. Die Zeit ist nicht mehr lang bis zum November, wo Grundlage zu geben. es mindestens eine Vorentscheidung über die Entstehung des Für einen Bund mit solcher Theologie einzutreten; andere auf „Gemeinschaftsbundes“ geben soll. Gelingt es, soll er sich glau- diese Möglichkeit hinzuweisen; in der Gemeinde das Gespräch bensfrisch und missionarisch mit großer Freude an Gottes Wort aufzubringen, ob der Bund eine Heimat sein könnte – all das und Seinen Werten entwickeln. Dann wird diese Gemeinschaft lässt sich mit diesen Theologischen Grundlagen fundiert be- ihre Mitglieder als Gemeinden oder Einzelne auf ihrem Weg der werkstelligen. Jüngerschaft ermutigen! Pastor Steffen Klug Runder Tisch befürwortet „Gemeinschafts- bund der EmK“ Bericht von der 5. Sitzung (Videokonferenz) am 17. Juli 2020 A m 17. Juli 2020 hat sich der „Run- renz zu senden: Zum einen sollen alle ditionellen Bestimmungen zum Ehe- de Tisch“ der EmK in Deutschland näheren Bestimmungen von „Ehe“ und verständnis beibehalten und andere zu einer weiteren Sitzung – dies- zur sexuellen Orientierung von Menschen theologische Positionen gesichert wer- mal per Videokonferenz – zusammenge- im ordinierten Dienst der Kirche aus einer den können. funden. Es war das erste „Treffen“ seit der zukünftigen VLO herausgenommen wer- zweitägigen Klausurtagung im Januar den, um keiner der unterschiedlichen Bischof Harald Rückert betonte zu Be- 2020 in Fulda. Grundansichten zu widersprechen oder ginn der Videokonferenz seine tiefe sie auszuschließen. Zum anderen schla- Dankbarkeit über den bereits zurückge- Im Januar hatten die Mitglieder des Run- gen die Mitglieder des Runden Tischs vor, legten gemeinsamen Weg des Runden den Tischs einstimmig beschlossen, den innerhalb der Kirche einen Verbund ein- Tischs und unterstrich seine Unterstüt- folgenden Vorschlag an die Zentralkonfe- zurichten, in dem die bisherigen, tra- zung für beide Teile des Vorschlags, mit 3
denen in Deutschland ein tragfähiges Der Runde Tisch nahm den Entwurf und ganisationsstruktur und Öffentlichkeits- Miteinander unterschiedlicher theolo- die bereits eingearbeiteten Rückmeldun- arbeit, auch unter dem Dach der EmK-Me- gischer Überzeugungen und der damit gen dankbar entgegen. Fast einstimmig dien, sollen den Gemeinschaftsbund mit verbunden Praxis im Rahmen der Kirche wurde der vorgeschlagene Name des Bun- Leben füllen. gestaltet werden könne. Der Kirchenvor- des angenommen: „Gemeinschaftsbund stand hat in seinen vergangenen Sitzun- der EmK“. Das Wort „Gemeinschaft“ be- Die Mitglieder des Runden Tischs bitten gen der Arbeit des Runden Tischs und schreibt etwas Verbindendes, das sowohl um Begleitung der finalen Arbeit im Ge- dem dort entwickelten Vorschlag grund- innerhalb des Verbundes als auch zur bet. Im September wird bei einer weite- sätzlich zugestimmt und diesen eben- Gesamtkirche hin gilt. Dieser Name, der ren Sitzung die Arbeit an dem Entwurf der falls einstimmig unterstützt. eher theologisch neutral ist, polarisiert Organisationsstruktur fortgesetzt und nicht, weil er sich nicht gegen die Glau- bis spätestens Oktober zum Abschluss Aufgabe der Juli-Sitzung des Runden bensüberzeugungen anderer richtet. gebracht. Somit erhalten der Kirchenvor- Tischs war es nun, über den Namensvor- stand und die stimmberechtigten Mit- schlag und einen vorgelegten Entwurf Auch die vorgelegte theologische Grund- glieder der Zentralkonferenz für die an- zur theologischen Grundlage und zur Or- lage wurde als inhaltliche Positionierung stehende Kurztagung im November 2020 ganisationsstruktur des zu gründenden des zu gründenden Gemeinschaftsbun- in Zwickau eine Arbeitsgrundlage. Trotz Bundes zu beraten. Eine Gruppe aus Mit- des angenommen. Sie wird gemeinsam der aufgrund der Corona-Pandemie not- gliedern des Runden Tischs, die sich an mit diesem Bericht veröffentlicht. Einzu- wendigen Verschiebung der Zentralkon- der konkreten Gestaltung des Bundes be- sehen ist die theologische Grundlage un- ferenz und ihrer Entscheidungen auf das teiligen wollen, wurde im Januar beauf- ter emk.de oder kann von Pastor Steffen Jahr 2021 soll nach Möglichkeit auf die- tragt, eine entsprechende Vorlage zu er- Klug (Telefon 06442 9380430) postalisch sem Weg bereits im November dieses Jah- arbeiten. In monatelanger, gründlicher zugesandt werden. res ein deutliches Signal in die Kirche ge- Arbeit begleitet von intensivem Nach- sandt werden, welches Klarheit für die denken, Ringen und Gebet wurde der ge- Die Organisationsstruktur des Gemein- weiteren Schritte ermöglicht. nannte Entwurf erstellt und im Vorfeld schaftsbundes und seine inhaltliche und der Videokonferenz an die weiteren Mit- strukturelle Einflechtung in die Gesamt- Den in vielen Gesprächen und einem ge- glieder des Runden Tischs mit der Bitte kirche konnten in den drei Stunden der meinsamen geistlichen Prozess erarbei- um Rückmeldung versandt. Videokonferenz noch nicht abschließend teten Vorschlag verstehen die Mitglieder besprochen werden – das ist echtes Neu- des Runden Tischs in aller Demut als Kom- In der Videokonferenz galt es, die Vor- land und braucht noch manche Verstän- promissvorschlag und als Weg, der an- lage weiterzuentwickeln und somit eine digung im Blick auf den besten gemeinsa- gesichts der bleibenden Unterschiede in Grundlage für die im November anstehen- men Weg. Einerseits ist es das Ziel, dass grundlegenden Überzeugungen derzeitig den Verhandlungen des Kirchenvorstands der Bund deutlich Teil der Kirche ist. An- gemeinsam gegangen werden kann. Er und der stimmberechtigten Mitglieder dererseits sollen eine gewisse Eigen- eröffnet die Möglichkeit, trotz der Unter- der Zentralkonferenz zu erstellen. ständigkeit und Sicherheit zum Ausdruck schiede gemeinsam Kirche zu leben und kommen, um jetzt und auch in den kom- zu gestalten. menden Jahren die Kirche mit der theo- » Mitglieder des Gemein- logischen Farbe zu bereichern, die der Für den „Runden Tisch“ Gewissenslage und den Überzeugungen der EmK in Deutschland: schaftsbundes sollen Bezirke, der Bundes-Mitglieder entspricht. Soviel Steffen Klug (steffen.klug@emk.de) Gemeinden, Einzelpersonen sei aber schon gesagt: Mitglieder des Ge- Stephan von Twardowski meinschaftsbundes sollen Bezirke, Ge- (stephan.twardowski@emk.de) und damit auch Gruppen von meinden, Einzelpersonen und damit auch im Juli 2020 einzelnen Christinnen und Gruppen von einzelnen Christinnen und Christen werden können. Begegnungen, Christen werden können. Treffen, Publikationen und damit eine Or- 4
Ausgabe • 3/2020 Vorbemerkung Viele Inhalte dieser Theologischen Grundlage finden sich auch in der VL0. Das Anliegen der folgenden Ausführungen ist es, die für uns zentralen Aussagen der VLO zu fokus- sieren und sie durch darüber hinausgehende Aussagen aus Sicht des Gemeinschaftsbundes zu profilieren. „Gemeinschaftsbund der EmK“ - Theologische Grundlage – herausgegeben vom Runden Tisch in der EmK am 17.07.2020 Gottes Wort in Gestalt von Menschenwort (vgl. Lk 1,1-4). Mit den Reformatoren und Vätern/Müttern der methodistischen Bewegung glauben wir deshalb, dass die Bibel unter der Lei tung des Heiligen Geistes in erster Linie durch sich selbst aus- gelegt werden will und muss (2 Petr 1,20f). Die Einbeziehung von Tradition, Erfahrung und Vernunft ist dabei eine wert- I Gott es Wort volle Hilfe des Verstehens, solange der Vorrang der Schrift gewahrt bleibt. Wir glauben, dass Gottes Wort die Grundlage, Quelle und Norm allen christlichen Lebens und Glaubens ist. Es ist ein für allemal ergangen in Jesus Christus, der darum das Wort Got- tes schlechthin ist (Joh 1,1.14; Hebr 1,1f), und ist bezeugt durch die Apostel und die anderen biblischen Autoren (Röm 1,2; Hebr 1,1). Auf dieser Grundlage ergeht das Wort Gottes weiter in der Verkündigung und dem Zeugnis der Kirche in der III Gott, der Vater Kraft des Heiligen Geistes. Wir glauben, dass der Gott der Bibel der eine und einzige Gott ist (Dtn 6,4; Ps 86,10; Jes 45,5; 1 Kor 8,4.6). Er ist der allmäch- tige Schöpfer und Vollender der sichtbaren und der unsicht- baren Welt (vgl. Nizänisches Glaubensbekenntnis) und in Jesus Christus unser barmherz iger himmlischer Vater (Mt 6,6- 9; Röm 8,15). Die „Götter“, von deren Wirklichkeit neben Gott II Die Bibel die Bibel spricht (Ps 86,8; 135,5; 1 Kor 8,5; 1 Thess 1,9), sind nach unserer Überzeugung Wesen der unsichtbaren Welt, die sich grundlegend von dem einen, wahren Gott unterscheiden Wir glauben, dass die Heilige Schrift Alten und Neuen Testa- und ihm nicht gleichkommen (Röm 8,38f; 1 Kor 8,4-6; 10,20f; ments Gottes Wort ist – und zwar vor und unabhängig von Eph 6,12). Das maßgebliche Kriterium für die Rede vom Gott- allem menschlichen Vernehmen dieses Wortes. Als solche ist Sein Gottes ist seine Selbstoffenbarung in Jesus Christus. sie von Menschen unter der Leitung und Bevollmächtigung des Heiligen Geistes geschrieben (2 Tim 3,16). Sie ist somit 5
dem lebendigen Gott im Erfüllt-Sein mit dem Reichtum seiner geistlichen Gaben (insbesondere Friede, Freude, Gewissheit des Heils, Charismen), in Vergebung und Freiheit von der Macht der Sünde (als Selbstbehauptung des Menschen gegen Gott mit allen ihren üblen Auswirkungen) und des Todes (Apg 26,18; Röm 8,1f) sowie im Heil-Werden des seelisch-leib- IV Jesus Christus lichen Lebens (Mk 1,34; 3,14f; Röm 15,18f). In dieser Welt ist das Heil eine Wirklichkeit, die an den Glauben gebunden ist. Es ist darum der Anfechtung ausgesetzt und durch menschli- Wir glauben, dass Jesus Christus der Mensch gewordene Sohn che Unzulänglichkeit und Schwachheit gefährdet (1 Kor 10,6- Gottes und als solcher wahrer Gott und wahrer Mensch ist 12). Seine Sicherheit liegt allein im gnädigen Wirken Gottes, (Joh 1,1.14). An seine Person hat Gott das Heil für alle Men- dem wir uns darum immer wieder neu zuwenden und ausset- schen gebunden (Joh 3,16; 14,6; Apg 4,12; Röm 1,16). Durch zen müssen (Phil 2,12f; Kol 2,6f). seinen stellvertretenden Sühnetod und leibliche Auferste- hung hat Jesus die Vergebung und Entmachtung von Sünde und Tod erwirkt und neues, ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott eröffnet (Röm 4,24f; 8,1-4; 1 Kor 15,54f; 2 Kor 5,14f.21). Das ist der Kern des Heils, das Gott durch ihn geschaffen hat. Jesus Christus ist nach dem Zeugnis der Evangelien der Mensch, der wahrhaft nach dem Wort und Wil- len Gottes lebt. Seine Gerechtigkeit kommt uns Menschen zu- VII Heil und Heiligung gute und ist bleibendes Vorbild und Kraft für unsere Lebens- führung in seiner Nachfolge. Wir glauben, dass das Heil des Menschen in Gottes rechtferti- gender Liebe gründet (Röm 3,23f), die uns als Sündern be- dingungslos gilt (Röm 5,8ff). Durch seinen Geist erweckt Gott in uns den Glauben an Jesus Christus als Umkehr (1 Thess 1,9f) und Erneuerung des Herzens (Röm 5,5), so dass wir zu neuen Kreaturen (2 Kor 5,17) bzw. wiedergeborenen Men- schen (Joh 3,3-8; Tit 3,4-7; 1 Petr 1,3) werden. In unserem V Der Heilige Geist Leben ereignet sich dies als Bekehrung bzw. Entscheidung, fortan mit und für Jesus leben zu wollen – was die immer neue Hinwendung zu ihm einschließt. In der Taufe, die entweder im Wir glauben, dass der Heilige Geist Gott selbst in seiner geis- Glauben empfangen oder später im Glauben angenommen tigen Gegenwart und machtvollen Wirksamkeit in der Welt wird, wird uns dieses Heil zeichenhaft zugesprochen (Röm und insbesondere im Menschen ist. Als solcher erschließt der 6,3-11) und werden wir in den Leib Christi eingegliedert Heilige Geist primär Jesus Christus als das eine heilschaffen- (1 Kor 12,13). de Wort Gottes (1 Kor 2,10f; 12,3; Eph 1,17ff; 3,4f) und weckt Unsere Heiligung besteht in der Befähigung durch den den Glauben an Jesus (Apg 10,44ft; Röm 15,18f). Er befähigt Heiligen Geist zum Leben im Einklang mit dem Wort und Wil- zur Nachfolge Jesu und zum Zeugnis von ihm in Wort und Tat len Gottes (Röm 8,4; Kol 1,30), damit das neue Leben in unse- (Apg 1,8) und rüstet die Glaubenden mit seinen Gaben auch rem Lebenswandel eine konkrete Gestalt gewinnt (Röm 12,1f; heute noch zum Aufbau der Gemeinde und Dienst in der Welt Gal 5,25; Eph 2,10; 1 Thess 4,3-7). Auf dem Weg der Heiligung aus (1 Kor 12-14). Er wirkt in uns das Leben in der inneren wachsen wir in Glaube, Hoffnung und Liebe (1 Kor 13,13) mit Verbundenheit mit Jesus und im Einklang mit dem Wort und dem Ziel des vollkommen Verbunden-Seins mit Christus und Willen Gottes (Röm 8). Sein Wirken kann deshalb niemals im Geprägt-Seins von seiner Liebe (Eph 4,13-15). Widerspruch zum Wort Gottes stehen. VIII Gebet VI Das Heil des Menschen Wir glauben, dass – entsprechend dem Heil als lebendiger Be- Wir glauben, dass das Heil des Menschen in seiner neuen ziehung zu Gott – das Gebet zum dreieinigen Gott die wich- Beziehung zu Gott im Glauben an Jesus Christus besteht (Joh tigste Quelle von Kraft und Inspiration für ein christliches 20,31; Röm 5,1f; 6,3-11; 1 Joh 5,11f). Es ist Leben vor und mit Leben ist. Im Gebet erfahren wir die Wirklichkeit unserer Got- 6
Ausgabe • 3/2020 teskindschaft (Röm 8,15; Gal 4,6) und das Wirken des Heiligen 3,26-28), da alle mit einander den Namen des Herrn anrufen Geistes, der unser unvollkommenes Reden in ein Gott gemä- (Röm 10,12f). Auftrag der Gemeinde ist es, sichtbar und öf- ßes Beten verwandelt (Röm 8,26f). Das Beten Jesu dient uns fentlich die neutestamentliche Vision von Gemeinschaft und als Muster und Vorbild für unser Beten: sein Gebetsleben (Mk Versöhnung zu verwirklichen (Eph 2,14ff) und dabei Formen 1,35; 14,35f) in Anbetung (Mt 11,25f), Dank (Joh 11,41), Bitte des umgebenden kulturellen Lebens einzubeziehen (1 Kor (Mk 14,36) und Fürbitte (Lk 22,32) sowie das „Vaterunser“ (Mt 9,19-22). 6,9-13) und seine Weisungen zum Bittgebet (Mt 6,7f; 7,7-11) und Gebet für die Feinde (Mt 5,44f). XI Religionen IX Sexualität, Ehe Wir glauben, dass Gott als Schöpfer der Welt das Heil aller Menschen will (Gen 12,3; Jes 49,6; 1 Tim 2,4) – unabhäng ig Wir glauben, dass Gott die Menschen in der gegenseitigen von ihrer Religion (1 Thess 1,9f) und Stellung zu ihm (Röm Zuordnung der beiden Geschlechter, männlich oder weiblich, 5,8-10). Als der eine und einzige Gott (vgl. Art. 3), der sich geschaffen hat (Gen 1,27f) und als der Schöpfer die ge- umfassend in Jesus Christus geoffenbart hat, kann er allein schlechtliche Gemeinschaft im ganzheitlichen, lebenslangen dem Menschen Heil und Leben schenken. Deshalb gibt es kein Verbundensein von Mann und Frau verortet hat (Gen 2,24; Mk Heil an Jesus Christus vorbei (Joh 14,6; Apg 4,12; Röm 11,26f; 10,6-9). Deshalb finden sexuelle Beziehungen „nur innerhalb 2 Kor 5,18-21; Phil 2,10f; Kol 1,19f) und sind die Religionen des Bundes einer monogamen, heterosexuellen Ehe“ unsere keine Wege, die je auf ihre Weise am Heil Gottes für die Men- „volle Zustimmung“ (Soziale Grundsätze 161 G). Deshalb schen Anteil geben. Deshalb sind wir zum weltweiten Zeugnis glauben wir auch nicht, dass Homosexualität eine „gute für Jesus gerufen (Mt 28,19f; Apg 1,8) – in der Hoffnung, dass Gabe“ des Schöpfers ist, und können der Segnung/Trauung der Heilige Geist in den Menschen Glauben an ihn als der gleichgeschlechtlicher Paare nicht zustimmen (VLO Art. Wahrheit des Evangeliums erweckt (1 Kor 12,2f; 1 Thess 1,2- 341). Ebenso findet die vielfach intendierte Umdeutung der 5). Als geliebten Geschöpfen Gottes begegnen wir Menschen Ehe als Bund von zwei Menschen nicht unsere Zustimmung, anderer Religionen respektvoll und treten für Religionsfrei da hier die vom Schöpfer vorgegebene Zuordnung von Mann heit ein – in der Hoffnung darauf, dass Gott seinen Plan mit und Frau nicht mehr konstitutiv für das Verständnis von den Religionen vollenden wird. Ehe ist. Auch die Ordination von Menschen, die ihre Homo- sexualität ausleben, können wir nicht bejahen. XII Mission und Evangelisation X Kirche und Gemeinde Wir glauben, dass das öffentliche Bezeugen Jesu Christi in Wort und Tat ein elementares Wesensmerkmal christlichen Wir glauben, dass die Kirche die Gemeinschaft der Heiligen Lebens ist (Mt 5,13f; 28,19f; Apg 1,8; 4,20). Kirche ist Mission ist, die an Jesus Christus glauben (Eph 1,1) und durch den mit dem Ziel, den weltweiten Auftrag Jesu zu erfüllen – durch Heiligen Geist mit einander verbunden sind (1 Kor 12,13). Als aktive Weitergabe des Evange liums, Hineinführen in die eine solche geistliche Größe ist die wahre Kirche unsichtbar. Jesusnachfolge, Eingliede rung in die christliche Gemein- Sie tritt aber sichtbar in Erscheinung als Gemeinschaft von schaft, Unterweisung im Glauben und in ein Leben in ganzer Menschen, die Jesus nachfolgen, in seiner Sendung stehen Liebe zu Gott und den Menschen (Mt 22,37-40) im Horizont (Joh 20,21; Apg 1,8) und seinen Auftrag erfüllen (Mt 28,19f). des Reiches Gottes. Dabei haben der Ruf zur Umkehr und Die Grundform dieser Gemeinschaft ist die Gemeinde. Sie ist die Annahme der Sündenvergebung einen besonderen Stel Teil des weltumspannenden Leibes Christi (1 Kor 12,27; Eph lenwert, da das Heil des Menschen primär in seiner neuen 1,22f), in dem Menschen die heilmachende Fülle dieses Gottesbeziehung besteht (vgl. Art. 6). Leibes an Geist, Seele und Leib erfahren (1 Kor 12,24-28; Eph 1,23; 4,12-16) und sich vom Frieden Jesu Christi und sei- nem Wort dankbar regieren lassen (Kol 3,15-17). Hier haben irdisch-menschliche Unterschiede keine Geltung mehr (Gal 7
Termine 2020 Samstag, 26. September 2020 Inhalte aller 3 Treffen Gebetstag für einen Lobpreis, Referate, Gebet, Austausch und Begegnung, „Gemeinschaftsbund der EmK“ gemeinsames Essen, Informationen zu den Ergebnissen des in Braunfels Runden Tischs und mögliche Wege für Veränderungen, Segnung ... An diesem Samstag wollen wir uns treffen, um nach Austausch, aktuellen Informationen und Samstag, 31. Oktober 2020 • Treuen im Vogtland geistlichem Wort gemeinsam für 10 – ca. 17 Uhr • mit Pastor Andreas Kraft den weiteren Weg der EmK und ihrer Gemeinden zu beten. Es Thema: Gottes nächste Schritte … besteht auch die Möglichkeit, in Ohne Frage, die Turbulenzen nehmen zu. Ob es um ethische Fragen in der Kirche geht, Braunfels vor oder nach diesem die großen gesellschaftlichen Sorgen rund um die Pandemie oder ganz persönliche Samstag zu übernachten. Nähere Wege, Nöte, Perspektiven: Wir brauchen Gottes Reden! Und er kommt auch unter wid- Informationen unter vwc12.net rigen Umständen mit allem klar, was uns bewegt! Deshalb eine herzliche Einladung für ein gemeinsames Hören auf Ihn! Ort: Ev.-meth. Eben-Ezer Kirche Treuen, Walter-Rathenau-Straße 18, 08233 Treuen Anmeldung: Pastor Christian Meischner, Obere Straße 3, 08304 Schönheide Telefon 037755 4065, christian.meischner@web.de Samstag, 7. November 2020 • Bodelshausen bei Tübingen 10 – ca. 17 Uhr • mit Günter Öhrlich (Pastor der EFG Kirchheim-Teck) Thema: Wenn plötzlich alles anders ist – Umgang mit Krisen Wir alle erleben Krisen in unserem Leben. Zeiten, in denen manches was bisher stabil erschien erschüttert wird. Wie wir aus Krisen hervorgehen hängt entscheidend davon ab, auf welche Weise wir mit ihnen umgehen. Wir wollen miteinander wahrnehmen wie Gott uns durch Krisen leitet und uns durch sie neu positionieren möchte. Ort: Ev.-meth. Friedenskirche Bodelshausen, Weilerweg 4, 72411 Bodelshausen Anmeldung: Anke Klusemann, Breitwiesenweg 12, 72116 Mössingen Telefon 07473 951498, anke.klusemann@gmail.com V O R ME R K E N Samstag, 14. November 2020 • Berlin-Lankwitz 21. bis 23. Januar 2021 10 – ca. 17 Uhr • mit Superintendent Stefan Kraft AGG-Mitarbeitertagung oder eine gemeinsame Tagung im Thema: Gottes nächste Schritte … Rahmen eines entstehenden Die Situation vieler Gemeinden (und einzelner Christen) stellt sich oft sehr umkämpft, Bundes nach Perspektive suchend und z.T. mit zunehmender Unverbindlichkeit kämpfend dar. in Braunfels Die Corona-Krise hat zusätzlich vielerorts offenbar gemacht, wie fragil gemeindliche Systeme sind. Verantwortliche und Leiter suchen nach einer gemeinsamen Vision und 28. bis 31.Oktober 2021 zukunftsweisender Leitung. In solchen Situationen zu wissen, wohin die Reise Gottes AGG- oder Bundeskongress mit uns geht, wäre hilfreich und motivierend gleichermaßen. Der Tag soll helfen, diese im „Haus des Gastes“ Braunfels Perspektive neu zu gewinnen, sich die richtigen Fragen zu stellen und nach zukunfts- weisenden Antworten Ausschau zu halten. Wer zwischen den „angesagt“ Ort: Ev.-meth. Kreuzkirche Berlin-Lankwitz gerne noch geistliche Impulse und Zietenstraße 11, 12249 Berlin Ermutigungen für den Gemeindeaufbau Anmeldung: Gemeindebüro Kreuzkirche, empfangen möchte, kann sich bei Claudia Kittsteiner, Zietenstraße 11, 12249 Berlin christian.meischner@emk.de melden. Telefon 030 20969700, buero@kreuzkirche-lankwitz.de IMPRESSUM • KONTAK T • REDAK T ION: Steffen Klug, 06442 9380430 und Alexandra Brenner, 07142 20338. sekretariat@emk-agg.de Sprecher AGG: Pastor Christian Meischner, Schönheide, 037755 4065,christian.meischner@emk.de Website: www.emk-agg.de • Gestaltung „angesagt“: D. Schmidt, ds@orthografik.de Spenden (Existenzgrundlage für den AGG): EMK-AGG • IBAN: DE45 3506 0190 1011 1671 59 • BIC: GEN0DED1DKD Bilder: privat, pixabay.com, AdobeStock
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