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Mit Impfungen vor Krankheiten schützen Worauf Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler achten sollten Dr. René Höhn, Oberarzt an der Klinik für Angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen
herzblatt_gesundheitsservice Mit Impfungen vor Krankheiten schützen Worauf Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler achten sollten Dr. René Höhn, Oberarzt an der Klinik für Angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen Kleines Fast alle Eltern lassen ihre Kinder heute impfen. Denn vor einer immunologisches Krankheit zu schützen, ist besser, als sie zu durchleben. Die Eltern Lexikon herzkranker Kinder aber sind häufig unsicher und stellen sich viele ANTIGENE Fragen, beispielsweise: „Verträgt mein Kind eine Impfung genauso gut Antigene veranlassen das Immun- wie ein herzgesundes Kind?“ oder „Was ist in meinem besonderen Fall system dazu, aktiv zu werden. Bei zu beachten?“ den Antigenen handelt es sich beispielsweise um Proteinverbin- Wichtige Fragen zum Thema Impfen – und die Besonderhei- dungen, die Krankheitserreger auf ten, die für manche Patienten mit angeborenem Herzfehler zutref- ihrer Oberfläche tragen. Antigene fen – wollen wir in dieser kleinen Broschüre beantworten. Wenden regen Zellen des Immunsystems Sie sich bitte an uns, sollten Sie noch weitere Fragen haben: Unter dazu an, spezielle frei bewegliche Abwehrmoleküle, „Antikörper“, www.kinderherzstiftung.de/onlinesprechstunde.php können Sie Ihre zu bilden. Frage stellen; unsere Experten werden sie individuell und ausführlich beantworten. ANTIKÖRPER Die Antwort auf eine der häufigsten Fragen hier schon einmal Antikörper sind Y-förmige vorweg: Proteine, die wie Spürhunde auf der Suche nach Krankheitserre- In den wenigsten Fällen gibt es aus kinderkardiologischer Sicht gern permanent durch das Blut Ausnahmen von einer Impfung oder Gründe, die gänzlich dagegen und die Lymphe streifen. Jeder sprechen, sich impfen zu lassen. Herzkinder können in der Regel so Tropfen Blut enthält Milliarden von geimpft werden, wie es die Ständige Impfkommission (STIKO) – eine Antikörpern. Bei einer Infektion werden noch mehr Antikörper unabhängige Kommission von Fachleuten am Robert Koch-Institut in gebildet: Die sogenannten B-Zellen Berlin – auch für herzgesunde Kinder empfiehlt (siehe Impfkalender des Immunsystems produzieren auf der Rückseite). Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die dann Antikörper, die genau zu dem Kosten für alle Impfungen, die von der STIKO empfohlen werden. jeweiligen Erreger passen. Titelbild: Immunzellen (grün) bekämpfen Bakterien (dunkle Punkte), die in die Blutbahn (rot = rote Blutkörperchen) gelangt sind. Das Immunsystem verfügt über viele verschiedene Zellen und Maßnahmen, mit denen es Krankheitserreger abwehren kann. Impfungen aktivieren die körpereigene Abwehr und machen sich deren Strategien zunutze. © Oliver Meckes & Nicole Ottawa / eye of science / Agentur Focus 2
Grundlagen: B-ZELLEN B-Zellen entstehen im Knochen- Wie die körpereigene Abwehr auf eine Impfung reagiert mark (englisch: bone marrow), reifen in lymphatischen Organen Aktiver Schutz heran und gelangen von dort in Mit der „aktiven Impfung“ wird die körpereigene Abwehr – unser Im- das Blut und in die Lymphe. Sie produzieren Antikörper und sind munsystem – zu einer Reaktion angeregt, die sich gegen einen Krank- gemeinsam mit den „T-Zellen“ die heitserreger richtet, der in den Körper eingedrungen ist. Dazu verwen- wichtigsten Akteure der gezielten det der Arzt entweder einen Einzelimpfstoff, der vor einem einzelnen Immunantwort. Krankheitserreger – etwa einem bestimmten Virus – schützt, oder GEDÄCHTNISZELLEN einen Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig vor mehreren Erregern Gedächtniszellen entstehen bewahren kann. Die aktive Impfung kann mit einem Lebend- oder aus den B- oder T-Zellen des einem Totimpfstoff erfolgen. Lebendimpfstoffe enthalten vermeh- Immunsystems. Gedächtniszellen rungsfähige Erreger, die das Immunsystem auf den Plan rufen, aber so können sich noch nach Jahren abgeschwächt wurden, dass sie keine Krankheit mehr auslösen kön- oder gar Jahrzehnten an einen einmal bekämpften Krankheits- nen. „Totimpfstoffe“ enthalten inaktivierte oder abgetötete Erreger erreger „erinnern“. Bei einem (beziehungsweise Bestandteile von ihnen); sie können sich im Körper erneuten Kontakt mit dem bereits nicht mehr vermehren, lösen aber dennoch eine Abwehrreaktion aus. bekannten Erreger veranlassen Auf die aktive Impfung reagiert der Körper mit einer komplexen sie eine besonders schlagkräf- tige und genaue Reaktion des Immunantwort, zu der spezialisierte Immunzellen und Proteine – Immunsystems. Das Resultat der „Antikörper“ – zählen. Sie können lang anhaltend vor der Krankheit zellulären Gedächtnisleistung ist schützen, gegen die geimpft wurde. Es baut sich ein „immunolo „Immunität“. gisches Gedächtnis“ auf, das je nach Impfstoff mehrere Monate bis IMMUNITÄT hin zu Jahrzehnten bestehen bleiben kann. Immun (von lateinisch immunis = frei, unversehrt) ist ein Mensch, Passiver Schutz wenn er unempfänglich ist für Bei der „passiven Impfung“ verabreicht der Arzt dem Patienten keine einen Krankheitserreger oder dessen Gifte. Die Immunität kann abgeschwächten oder abgetöteten Erreger, sondern Antikörper, also angeboren sein oder sie kann Abwehrproteine, die aus dem Blut von Menschen oder Tieren gewon- erworben werden, entweder nen worden sind, die die entsprechende Infektionskrankheit durchge- durch eine Impfung oder wenn macht haben. Antikörper lassen sich mittlerweile auch mit gentechni- der Körper eine Infektion erfolg- reich abgewehrt hat. „ Echte Ausnahmenvon einer Impfung bestehen für P atienten mit angeborenem Herzfehler nur in den wenigsten Fällen. “ 3
herzblatt_gesundheitsservice IMMUNSUPPRESSION schen Methoden aus Zellkulturen herstellen; statt von einer passiven Bei bestimmten Erkrankungen, Impfung spricht man deshalb heute besser von einer „Immunisierung etwa Allergien oder sogenannten Autoimmunerkrankungen, ist die mit Antikörpern“. Unterdrückung (Suppression) des Ein Vorteil der Immunisierung mit Antikörpern ist, dass der Immunsystems mit Medika- Impfling sofort geschützt ist – von Nachteil ist, dass der Impfschutz menten gelegentlich die einzige nur wenige Wochen anhält. Denn im Unterschied zur aktiven Imp- Möglichkeit zur Behandlung. Bei Transplantationen ist eine fung entwickelt sich bei einer Immunisierung mit Antikörpern kein langfristige Immunsuppression immunologisches Gedächtnis. notwendig, damit das übertrage- Ein Beispiel für einen Antikörper, dessen Verabreichung in der kin- ne, körperfremde Organ von den derkardiologischen Praxis bei Patienten in den ersten beiden Lebens- Zellen des Immunsystems nicht angegriffen und zerstört wird. jahren notwendig werden kann, ist „Palivizumab“. Dabei handelt es sich um einen sogenannten monoklonalen Antikörper, der monatlich IMPFUNG verabreicht wird und vor schwerer Bronchitis und Lungenentzündun- Eine Impfung ist für die gen schützt, die durch Infektionen mit RS-Viren (RSV; Respiratory körpereigene Abwehr wie ein Syncytial Virus) verursacht werden. Manöver – die Vorbereitung für den Ernstfall. Infiziert sich ein geimpfter Mensch daraufhin Impfen von Patienten mit angeborenem Herzfehler – mit dem „echten“ Übeltäter, die Besonderheiten sind die Gedächtniszellen des Immunsystems bereits vorbereitet und produzieren rasch große Impfen beim CATCH 22-Syndrom Mengen von Antikörpern, die den Mit dem Sammelbegriff „CATCH 22-Syndrom“ werden in der Kin- krankmachenden Eindringling derheilkunde verschiedene Krankheitsbilder bezeichnet, zu denen es unverzüglich bekämpfen. kommt, wenn in den Körperzellen ein winzig kleiner Teil der Erb- LYMPHOZYTEN information auf Chromosom 22 verloren gegangen ist. Die Geneti- Immunzellen, die zu den weißen ker sprechen von einer „Mikrodeletion 22q11“, von einem Verlust Blutzellen (Leukozyten) gehören (Deletion) von Erbmaterial (Genen) auf dem Erbträger (Chromo- und sich aus den Stammzellen som) mit der Nummer 22 an Position 11. Die genetische Verände- des Knochenmarks entwickeln. B-Zellen und T-Zellen sind rung beeinflusst bereits im Mutterleib die Entwicklung bestimmter Lymphozyten. Gewebetypen, was dann die typischen Krankheitszeichen verursacht. Zu den häufigsten körperlichen Ausprägungen zählen Herzfehler in unterschiedlichen Schweregraden. Auch bei fast allen Patienten mit dem sogenannten DiGeorge- Syndrom, einer angeborenen Erkrankung, lässt sich eine derartige Mikrodeletion nachweisen, und es kommt zu Herzfehlern oder Fehl- bildungen der großen Blutgefäße. Häufig ist auch der Thymus nicht richtig ausgebildet, ein wichtiges Organ des Immunsystems, in dem spezielle Abwehrzellen, die „T-Lymphozyten“, heranreifen. Sind T- 4
„ MONOKLONALE Kinder mit a ngeborenen ANTIKÖRPER Seit einigen Jahren können Herzfehlern brauchen konsequent identische (monoklonale) durchgeführte Impfungen noch Antikörper nach dem Vorbild der Natur gezielt im Labor hergestellt dringender als herzgesunde Menschen. werden. In der biomedizinischen “ Forschung, zur Diagnose und Therapie sind die gegen bestimm- Lymphozyten nicht in ausreichender Anzahl im Blut vorhanden, kann te Antigene gerichteten „moleku- das Immunsystem Krankheitserreger nicht wirkungsvoll abwehren, laren Spürhunde“ unentbehrlich und die Betroffenen werden anfälliger für Infekte. geworden. Hat ein Patient mit DiGeorge-Syndrom mindestens 500 T-Lym- THYMUS phozyten in einem Mikroliter Blut, kann er mit Totimpfstoffen nach Ein unscheinbares, hinter dem dem normalen Impfplan geimpft werden. Unter den Totimpfstoffen Brustbein gelegenes Organ. Es sind auch reguläre Impfungen gegen Pneumokokken (Bakterien, die sorgt für die Ausbildung der T-Zellen des Immunsystems. Dass schwere Infektionen verursachen, unter anderem Hirnhaut- und Lun- der Thymus für die Funktionen genentzündung) und Grippeviren möglich. Der Erfolg der Impfun- des Immunsystems unerlässlich gen sollte bei dieser besonderen Patientengruppe jedoch kontrolliert ist, ist erst seit etwa 50 Jahren und – bei niedrigeren Antikörpertitern – gegebenenfalls „nachge- bekannt. impft“ werden (sogenannte Booster-Impfung). Vor der Impfung mit T-ZELLEN Lebendimpfstoffen, die bei Patienten mit DiGeorge-Syndrom wahr- T-Zellen entstehen im Knochen- scheinlich auch gefahrlos möglich ist, ist eine immunologische Basis- mark und durchlaufen dann eine untersuchung notwendig. Schulung im Thymus, einer Drüse Bei weniger als 500 T-Lymphozyten pro Mikroliter Blut sollen die im Brustraum. Das wichtigste Lernziel der T-Zellen heißt, Patienten nicht geimpft werden. Stattdessen wird eine medikamentöse körpereigene von körperfremden Prophylaxe gegen Pneumocystis jirovecii empfohlen. Dieser Erreger Strukturen sicher unterscheiden tritt insbesondere bei immungeschwächten Menschen auf und kann zu können. So wird sichergestellt, schwere Lungenentzündungen verursachen. dass die T-Zellen nicht irrtümlich körpereigenes Gewebe angreifen. Eine Immunisierung mit Antikörpern sollte erfolgen, wenn Pa- Tun sie es doch, kommt es zu tienten mit DiGeorge-Syndrom den Erregern von Windpocken (Va- schweren Entzündungsreaktionen, rizellen) ausgesetzt waren. Dringend empfehlen wir zudem eine Im- den sogenannten Autoimmuner- munisierung mit Antikörpern gegen RS-Viren, die bis zum zweiten krankungen. Ein Beispiel ist die Multiple Sklerose. Lebensjahr in den Wintermonaten alle vier Wochen erfolgen muss. Impfungen vor einer Herztransplantation Vor einer Herztransplantation ist der Impfstatus zu prüfen und gege- benenfalls zu vervollständigen. Besonders zu beachten ist, ob bereits gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Lebendimpfstoffe) 5
herzblatt_gesundheitsservice DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE 5 Kinder mit angeborenen Herzfehlern brau- 5 Ansonsten können unsere kinderkardiolo- chen den Impfschutz vor Infektionskrankheiten gischen Patienten den Impfempfehlungen der noch dringender als herzgesunde Menschen. STIKO in der Regel nachkommen. Impfungen sollten deshalb konsequent durch- geführt werden. 5 Neben den bereits seit Langem von der STIKO empfohlenen Impfungen, beispielsweise 5 Vor einer Herzoperation sollte darauf geach- gegen Tetanus, Diphtherie oder Keuchhus- tet werden, dass ein ausreichender Impfschutz ten, befürwortet die Expertenkommission gegen das Hepatitis-B-Virus besteht (Erreger mittlerweile auch Impfungen gegen Windpo- von Leberentzündungen), das potenziell (aber cken, Grippe und Humane Papillomviren (HPV; sehr selten) mit Blutprodukten übertragen sie verursachen Gebärmutterhalskrebs). Bei werden kann. entsprechender Indikation sollte in den ersten beiden Lebensjahren auch eine monatliche 5 Impfungen schützen die Geimpften vor In- Immunisierung mit Antikörpern zum Schutz vor fektionen. Um die Ausbreitung von Infektions- Infektionen mit RS-Viren erfolgen. krankheiten in der Bevölkerung zu verhindern, ist es wichtig, möglichst viele Menschen zu 5 Eine Impfung gegen Hepatitis A (ein weite- impfen. Das erfordert eine große Impfakzep- res Virus, das Leberentzündungen hervorrufen tanz und eine möglichst hohe Durchimpfungs- kann) und gegen FSME-Viren (sie lösen die rate. Durch hohe Durchimpfungsraten in der sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis Gesamtbevölkerung entsteht ein zusätzlicher aus) wird Patienten empfohlen, die in Gebieten Schutz für herzkranke Kinder. leben oder in Regionen reisen, in denen die Erreger vorkommen und die Erkrankungen auf- 5 Nur eine geringe Anzahl kinderkardiologi- treten. Ein Risikogebiet für FSME ist beispiels- scher Patienten kann wegen eines angeborenen weise Baden-Württemberg. Eine detaillierte Herzfehlers nicht regulär nach den Empfehlun- Karte findet sich unter gen der STIKO geimpft werden. Zu den Ausnah- http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/ men zählen Patienten mit DiGeorge-Syndrom, Karte_FSME.pdf?__blob=publicationFile) deren Lymphozytenzahl verringert sein kann, sowie Patienten nach einer Herztransplantati- on unter einer Therapie mit Medikamenten, die das Immunsystem hemmen. 6
geimpft wurde. Nach der Transplantation sollten nur noch Totimpf- VAKZINE Impfstoff; ein Präparat, das stoffe verwendet werden, da transplantierte Patienten Medikamente Krankheitserreger, beispielsweise einnehmen müssen, die die Funktionen des Immunsystems unterdrü- Viren, in toter oder abgeschwäch- cken. ter Form oder Bestandteile von ihnen enthält und im Körper die Produktion von Antikörpern und Impfungen bei Patienten, die blutverdünnende die Entwicklung von Immunität Medikamente einnehmen fördert. Impfungen gibt es seit Eine Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten (Antikoagulati- über 200 Jahren. on) bei kinderkardiologischen Patienten ist in der Regel kein Grund, auf eine Impfung zu verzichten. ZYTOTOXISCHE T-ZELLEN Lebendimpfstoffe werden zumeist unter die Haut (subkutan), (KILLERZELLEN) Totimpfstoffe in den Muskel (intramuskulär) injiziert. Die intramus- Immunzellen, die von Viren kulären Impfstoffe können bei Patienten, bei denen eine größere „Blu- befallene Körperzellen erkennen tungsbereitschaft“ besteht, auch subkutan verabreicht werden, damit und unmittelbar abtöten. Die „Killerzellen“ sind auch imstande, keine Impflücken entstehen. sich unkontrolliert teilende Zellen (Krebszellen) unmittelbar anzu- Impfstatus nach der Operation mit einer greifen und abzutöten. Herz-Lungen-Maschine Es wird häufig behauptet, dass nach einer Operation, die mithilfe einer Herz-Lungen-Maschine erfolgte, kein Impfschutz mehr vorhan- den ist. Für diese Behauptung gibt es keine gesicherten medizinischen Daten. Wenn eine Impfung aufgrund einer geplanten oder einer durch- geführten Operation verschoben werden musste, muss keine erneute Grundimmunisierung erfolgen. „Wissen, was schützt“: Weiterführende Informationen rund um das Thema Impfen Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln bietet unter der Überschrift „Wissen, was schützt“ verständlich aufbereitete Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, siehe www.kindergesundheit-info.de Die Internetseiten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin halten für Laien und Fachleute stets aktuelle Informationen bereit, siehe www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen informiert umfassend über Impfstoffe und deren Zulassung und gibt Antworten auf kritische Fragen, siehe http://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/informationen- zu-impfstoffen-impfungen-impfen.html 7
Impfkalender 2016: Welche Impfungen sind empfohlen? Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) Wochen Säuglinge (in Monaten) Kleinkinder (in Monaten) Kinder (in Jahren) Jugendliche (in Jahren) Erwachsene (in Jahren) Alter 6 2 3 4 11–14 15–23 2–4 5–6 9–14 15–17 ab 18 ab 60 Impfungen U4 U6 U7 U9 J1 Tetanus G1 G2 G3 G4 N A1 A2 A (alle 10 Jahre) Diphtherie N A1 A2 A (alle 10 Jahre) Keuchhusten N A1 A2 Ad (Pertussis) 6-fach-Impfung 6-fach-Impfung 6-fach-Impfung 6-fach-Impfung Hib N (Haemophilus influenzae Typ b) Kinderlähmung N A ggf. N (Poliomyelitis) Hepatitis B N Pneumokokken G 1b G2 G3 N Sf Rotaviren G 1a G2 (G 3) Meningokokken C G (ab 12 Monaten) N Masern G1 G2 N Se Mumps N MMR MMR + Röteln N Windpocken 3-fach-Impfung 3-fach-Impfung Windpocken G1 N (Varizellen) Gebärmutterhalskrebs G 1+G 2C NC (HPV) Grippe Personen mit chronischen Erkrankungen (jährlich) und für Schwangere S (jährlich) (Influenza) Quelle: Quelle: www.impfen-info.de a U Überlappungen mit Früherkennungsuntersuchung Kinder die 1. Impfung möglichst ab vollendeter 6. Lebenswoche, je nach Impfstoff 2 bzw. 3 Schluckimpfungen (G2/G3) mit einem Mindestabstand von 4 Wochen b G Grundimmunisierung (bis zu vier Teilimpfungen G1-G4) Frühgeborene erhalten eine zusätzliche Impfung im Alter von 3 Monaten (insgesamt 4 Impfungen) c S Standardimpfung je nach Impfstoff 2 Impfungen im Alter von 9–13 bzw. 9–14 Jahren, bei Nachholen der HPV-Impfung ab einem Alter von 13 bzw. 14 Jahren 3 Impfungen d Impfempfehlung für Mädchen und junge Frauen einmalige Auffrischung; möglichst mit der nächsten Impfung gegen Tetanus/Diphtherie/ggf. Poliomyelitis e J Überlappungen mit Früherkennungsuntersuchung Jugendliche Impfung für alle nach 1970 Geborenen mit unklarem Immunschutz f N Nachholimpfung (bei unvollständigem Impfschutz) einmalige Impfung ab 60 Jahre, je nach Gesundheitszustand ggf. Auffrischung A Auffrischimpfung
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