Mittelfristige Entwicklungsplanung der Philipps-Universität Marburg für die Jahre 2021-2025 - Philipps ...
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Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 Inhaltsverzeichnis Vorwort der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg ............................................................................................................ 5 Vorbemerkung ............................................................................................................................................................................................................................................. 6 I. Allgemeine Grundsätze und Ziele ....................................................................................................................................................................... 8 II. Forschung .......................................................................................................................................................................................................................................... 12 III. Studium und Lehre ................................................................................................................................................................................................................ 16 IV. Wissenschaftlicher Nachwuchs .......................................................................................................................................................................... 20 V. Internationalisierung ........................................................................................................................................................................................................ 22 VI. Gleichstellung ............................................................................................................................................................................................................................. 24 VII. Organisation, Organisationsentwicklung und Personal .................................................................................................... 26 VIII. Wissenstransfer und Weiterbildung ............................................................................................................................................................. 30 IX. Bauliche Entwicklungsplanung und Nachhaltigkeitsstrategie ................................................................................. 32 X. Informationsmanagement ........................................................................................................................................................................................ 36 XI. Budgetsteuerung .................................................................................................................................................................................................................... 38 XII. Profile und Entwicklungsplanung der Fachbereiche ................................................................................................................ 39 Anhang ............................................................................................................................................................................................................................................................... 74 1. Organigramm .............................................................................................................................................................................................................................. 74 2. Verzeichnis der Forschungsverbünde .......................................................................................................................................................... 76 3. Verzeichnis der Studiengänge ............................................................................................................................................................................... 82 4. Übersicht Maßnahmen aus HEUREKA II und III ............................................................................................................................ 88 Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 3
Vorwort der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg Die Philipps-Universität Marburg legt hiermit Die Universität steuert mit dieser Entwick- ihre Entwicklungsplanung für die Jahre 2021– lungsplanung auf ihr 500jähriges Bestehen zu. 2025 vor. Sie ist das Ergebnis intensiver und mit Die Dynamiken, die sie in diesen Jahrhunder- großem Engagement geführter Diskussionen ten angetrieben haben, gelten unverändert: die in den Gremien der Universität. Allen Mitwir- Freiheit, auch schwierige Fragen anzugehen; die kenden sei für ihre Beiträge bei der Erarbeitung Auseinandersetzung um die angemessene Aus- dieser Entwicklungsplanung herzlich gedankt. legung von Erkenntnissen; die Neugier darauf, die Welt zu entdecken und zu verstehen; der Die Philipps-Universität stellt ihre Entwick- Wunsch, sie gestalten und die Verantwortung, lungsplanung gemäß Hessischem Hochschul- sich in die Welt jenseits der Wissenschaft ein- gesetz eigenverantwortlich auf. Sie benennt zumischen. darin ihre strategischen Ziele und ihre Schwer- punktsetzungen im Studienangebot, in der Forschung, im Wissens- und Technologie- transfer, der Förderung von Frauen und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Prozess der Erstellung der Entwicklungsplanung bietet Prof. Dr. Katharina Krause Anlass, die bisherige Arbeit im Abstand von Präsidentin der Philipps-Universität Marburg fünf Jahren zu reflektieren, Erreichtes zu bilan- zieren und Neues anzustoßen und umsetzen. Die Dynamik, die sich aus der Wissenschaft selbst, den sich wandelnden Rahmenbedin- gungen des Wissenschaftssystems und den in ihr tätigen Personen ergibt, prägt auch die Entwicklungsplanung der Philipps-Universität. Daher wird sie ihre Entwicklungsmöglichkeiten fortlaufend prüfen, Chancen ergreifen und not- wendige Anpassungen vornehmen. 4 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 5
Vorbemerkung Wissenschaft ist dynamisch und entwickelt sich in einem dynamischen Umfeld. Wichtige Komponenten dieses Umfelds sind die Set- zungen und Förderinitiativen der Landesre- gierung, die Fördermaßnahmen des Bundes, der Europäischen Union und der großen Wis- senschaftsorganisationen wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie der großen Stiftungen. Hinzu treten Koope- rationen mit der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und der Wissen- schaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und den Akademien. Die Philipps-Universität Marburg überprüft fortlaufend ihre Entwick- lungsperspektiven mit dem Ziel, die eigenen Potenziale unter bestmöglicher Nutzung exter- ner Fördermöglichkeiten zu entfalten und wei- terzuentwickeln. Sie wird Chancen, die sich im internationalen Wissenschaftssystem auftun, wahrnehmen, auf Bedürfnisse der Studieren- den und der Lehrenden reagieren und in den Serviceeinrichtungen soziale und technische Entwicklungen aufgreifen. Entwicklungspla- nung ist daher ein iterativer Prozess. Die Philipps-Universität erwartet, dass im Hes- sischen Hochschulpakt 2021–2025 durch einen realen Zuwachs des Gesamtbudgets, durch ver- mehrte Stabilität der Finanzierung und damit eine erhöhte Planungssicherheit die Strategie- fähigkeit der Hochschulen gestärkt wird. Die Philipps-Universität hat ihre Leistungen in For- schung, Lehre und Förderung des Wissenschaft- lichen Nachwuchses kontinuierlich gesteigert. Sie nimmt die Herausforderung, dieses hohe Leistungsniveau auch in Zukunft zu halten, gerne an, sofern ihr die nötigen Mittel zur Ver- fügung gestellt werden. 6 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 7
I Allgemeine Grundsätze und Ziele Die Philipps-Universität Marburg fördert einen hin zur Medizin. Der weite Horizont im Denken weltoffenen Geist. Sie hat ihre Gründungsdis- prägt das Selbstverständnis und den Auftrag ziplinen bis heute bewahrt und bietet ihren der Philipps-Universität. Sie sieht sich dabei Studierenden ein breites geistes-, sozial- und den folgenden Grundsätzen und Zielen ver- naturwissenschaftliches Fächerspektrum bis pflichtet. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG Wissenschaft an der Philipps-Universität Wissenschaft an der Philipps-Universität beför- Marburg dient allen Bereichen der Gesell- dert technische und soziale Innovationen. Ko- schaft und der Umwelt. Die Philipps-Universität operationen mit externen Partnern stärken die nimmt ihre gesellschaftliche Verantwortung Innovationsfähigkeit von Politik, Wirtschaft wahr, indem sie den Prozess der Erkenntnisge- und Gesellschaft und geben der Forschung winnung bis zum Transfer neuen Wissens in die wichtige Impulse. Die Unabhängigkeit und Anwendung beständig reflektiert, Chancen und Nachvollziehbarkeit der in solchen Koopera- Risiken ihres Tuns abwägt und Standards guter tionen entstandenen Forschungsergebnisse ist wissenschaftlicher Praxis erfüllt. zu gewährleisten. In ständiger Weiterentwicklung von Bildung Die Philipps-Universität begreift die Digitalisie- und Forschung steht die Universität für die rung als Chance. Digitalisierung ermöglicht ein selbstständige Anwendung und Entwick- hohes Maß an Transparenz in der Wissenschaft, lung von wissenschaftlichen Methoden und sie öffnet die Universität für globale Vernet- Erkenntnissen. zung und bildet die Grundlage für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe. Die Digitalisierung Sie stärkt das Vertrauen in wissenschaftliche stellt die Universität auch vor Herausforde- Erkenntnis durch Kommunikation, indem sie rungen, weil sie den Forschungs- und Publika- die Grundlagen ihrer Erkenntnisgewinnung tionsprozess ebenso grundlegend verändert offenlegt, unzulässige Vereinfachungen ver- wie die Kommunikation über Wissenschaft meidet und die Komplexität von Wissenschaft selbst. erkennbar macht. Dazu gehört auch, dass sie die Grenzen gesicherter Erkenntnis offenlegt und Kontroversen sichtbar macht. 8 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 9
FORSCHUNG STUDIUM, LEHRE UND WEITERBILDUNG Die Philipps-Universität tritt für Freiheit und Forschung nicht unmittelbar der Vorbereitung Die Lehre an der Philipps-Universität ist umfas- schaftliche Verantwortung. Dies geschieht in Verantwortung der Wissenschaft ein. Die Uni- oder Führung eines Krieges dient. send, fundiert und forschungsbasiert. Lehren Studiengangsstrukturen, die ein grundständi- versität verteidigt deren besondere Freiheits- und Lernen an der Philipps-Universität fordert ges und weiterbildendes Studium in Vollzeit, rechte, indem sie eine wirkungsvolle Selbst- Universitäre Forschung ist eng verbunden mit intellektuelle Neugier und Begeisterung der Teilzeit oder berufsbegleitend ermöglichen. kontrolle etabliert und sich hohe ethische, der Lehre, in der sie ihre Erkenntniswege und Lehrenden für ihr Fach. Das Studium vermit- Das Studium fördert selbstständiges Denken, rechtliche und wissenschaftliche Standards Ergebnisse teilt und aus der sie mit neuen telt grundlegende fachliche und methodi- Problemlösungskompetenz und Engagement. setzt. Fragen konfrontiert wird. sche Kenntnisse und ermöglicht einen frühen Zugang zur Forschungspraxis. Die universitäre Die Philipps-Universität fördert die Vermitt- Forschung trägt zum wissenschaftlichen Ver- Sie bringt sich in den internationalen Wissen- Lehre bereitet Studierende darauf vor, Antwor- lung digitaler Kompetenzen, um die aktive und ständnis der Welt bei und sucht Antworten auf schaftsdiskurs ein und trägt zur Erweiterung ten auf künftige Herausforderungen zu finden. selbstbestimmte Teilhabe an der digital gepräg- grundlegende Fragen wie auf gesellschaftliche von Wissenschaftskulturen, Lernkulturen und ten Wissensgesellschaft zu ermöglichen. Sie Herausforderungen. Grundlagenforschung und Wahrnehmungsweisen bei. Der freie Austausch Das Studium an der Philipps-Universität bildet unterstützt die digitale Souveränität ihrer Mit- anwendungsorientierte Forschung tragen glei- von Personen und Erkenntnissen stärkt die For- die gesamte Persönlichkeit, von fachlichen glieder, um sie auf die Potentiale und Risiken chermaßen dazu bei. Wissenschaftlerinnen und schung, ihr Qualifizierungspotenzial und ihre Kompetenzen bis zum Bewusstsein für gesell- der Digitalisierung vorzubereiten. Wissenschaftler müssen sicherstellen, dass ihre Innovationskraft. WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS Die Philipps-Universität fördert Menschen in Sie bekennt sich in den Leitsätzen der Mar- unterschiedlichen wissenschaftlichen Qualifi- burger Berufungskultur zu einer an Qualität zierungsphasen. Sie will die besten Köpfe für und Originalität orientierten Bewertung von die Wissenschaft gewinnen. Sie setzt sich für wissenschaftlicher Leistung. frühe Selbstständigkeit, fachkulturelle Diffe- renzierung und die Vielfalt möglicher Karrie- Sie setzt sich für verlässliche Rahmenbedin- rewege ein. gungen ein, die strukturierte und attraktive Karrierewege in der Wissenschaft ermöglichen. GLEICHSTELLUNG UND ORGANISATIONSKULTUR Die Philipps-Universität wirkt hin auf die Mitarbeiter- und Führungskultur, in der Leis- Gleichstellung der Geschlechter in der Wissen- tungsziele transparent sind und Leistungen schaft und in der Hochschule. Sie setzt sich anerkannt werden. Personalentwicklungskon- ein für Chancengleichheit, individuelle Ent- zepte und Weiterbildungsangebote unterstüt- faltungsmöglichkeiten, die Vereinbarkeit von zen das lebenslange Lernen und bereiten auf Studium und Beruf mit Familienverantwortung den stetigen Wandel der Arbeitswelt und die und die barrierefreie Teilhabe von Menschen Herausforderungen der Digitalisierung vor. mit besonderem Beratungs- und Unterstüt- Die Philipps-Universität pflegt eine Kultur zungsbedarf. des Miteinander und der Wertschätzung, in der Offenheit und Vielfalt, Kommunika- Die Philipps-Universität bietet attraktive, faire tion und Schutz vor Diskriminierung gelebt und verlässliche Beschäftigungsbedingungen, werden. um die jeweils Besten zu gewinnen und an sich zu binden. Dazu gehört eine zeitgemäße 10 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 11
II Forschung Die Philipps-Universität ist davon überzeugt, Leistungsniveau – zeichnen sich durch extern dass Erkenntnisfortschritte auf Grund von begutachtete Verbundforschung aus, wie Son- herausragenden Leistungen in den Einzelwis- derforschungsbereiche, Forschungsgruppen senschaften die Basis für die Interaktion und und Graduiertenkollegs der DFG, EU-Projekte, gegenseitige thematische und methodische BMBF- oder LOEWE-Vorhaben. Akademiepro- Befruchtung von Fächern und Fachkulturen jekte und Personenförderung durch Preise bilden. Daher sind in den einzelnen Diszipli- oder Programme (Leibniz, ERC Grants, Kosel- nen die Voraussetzungen für herausragende leck-Projekte, Opus Magnum u.ä., s. Anlage 2) Forschung zu sichern; ebenso wichtig ist es, sind ebenfalls Beleg für die wissenschaftliche günstige Bedingungen für interdisziplinäre Exzellenz der Profilbereiche. Zusammenarbeit zu schaffen. In den Zeitraum dieser Entwicklungsplanung Die Philipps-Universität hat ihre interdiszipli- fällt der Start zur zweiten Runde der Exzellenz- nären Profilbereiche aus allen Wissenschafts- strategie des Bundes und der Länder. Die Phil- bereichen konsolidiert und weiterentwickelt: ipps-Universität strebt als Voraussetzung für eine erfolgreiche Antragstellung in der Förder- ▪ Sicherheit, Ordnung und Konflikt linie Exzellenzcluster (Einreichung von Skizzen • Traditionen, Normen und Wissen im im Frühjahr 2024) an, die Zahl der Verbundvor- gesellschaftlichen Wandel haben in den Profilbereichen aus der Universi- tät bzw. mit Partnern mindestens zu halten. Der • Genese und Bewältigung sozialer und Forschung zu mittelalterlichen Handschriften fortlaufenden personellen Erneuerung in diesen politischer Konflikte Bereichen und einem absehbaren partiellen • Formierung und Evolution von Ordnun- Generationswechsel begegnet die Universität gen durch die gezielte Nutzung eines Teils der Tenu- Die Philipps-Universität wird sich, aufbauend Zur Institutionalisierung der Profilbereiche in re-Track-Professuren aus dem Förderprogramm auf Einzelprojekten, weiterhin mit hervorra- der Forschung und zur Stärkung ihrer natio- • Region Naher und Mittlerer Osten des Bundes und der Länder. genden Forschungsvorhaben in den Förder- nalen wie internationalen Sichtbarkeit tragen ▪ Sprachdynamik programmen bewerben und insbesondere die die wissenschaftlichen Zentren bei, die fach- Die sehr erfolgreiche Strategie, mittels des Pro- hessische Forschungsförderung LOEWE zum bereichsübergreifend agieren und regelmäßig ▪ Kognitive und angewandte Neurowissen- gramms der Forschungsbauten (gemäß Art. 91b Auf- und Ausbau landesweiter Kooperationen überprüft werden (s. Anlage 1). 2017 haben die schaften GG) in den Profilbereichen die Qualität der For- nutzen. Philipps-Universität und die Justus-Liebig-Uni- ▪ Physik und Chemie von Materialien und schungsinfrastrukturen signifikant zu erhöhen, versität Gießen (JLU) das erste universitätsüber- Grenzflächen wird fortgesetzt. Insgesamt ist es das Ziel der Philipps-Univer- greifende Zentrum, das Center for Mind, Brain sität, in der sich im Forschungsbereich fort- and Behavior (CMBB), etabliert. In den Digital ▪ Biowissenschaften und Medizin Über die Profilbereiche hinaus strebt die Uni- laufend verschärfenden Wettbewerbssituation Humanities soll auf der Basis herausragender, • Zellbiologie und Tumorforschung versität in allen ihren großen Wissenschafts- ihren Platz unter den 40 drittmittelaktivsten teilweise langfristig angelegter Vorhaben und bereichen von den Sozialwissenschaften bis zur deutschen Universitäten im DFG-Förderatlas durch die Neuprofilierung einiger Professuren in • Immunologie Medizin an, die Zahl an Verbundforschungs- (2012/2015/2018) zu behaupten. Dafür stellen den Geistes- und Sozialwissenschaften dieser • Mikrobiologie vorhaben zu erhöhen, die eigenständig oder die zahlreichen Einzelprojekte und die Ende Bereich durch die Gründung des interdiszipli- in enger Kooperation mit Partnern betrieben 2019 erreichte Mitwirkung in 41 koordinierten nären Marburg Center for Digital Culture and • Infektionsbiologie/Virologie werden. Die Beteiligung einzelner Marburger Programmen (Sonderforschungsbereiche und Infrastructure (MCDCI) gestärkt werden, an • Biodiversität und Klima Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an TransRegio, Graduiertenkollegs, Forschungs- dem als externe Partner das Herder-Institut, externen nationalen und internationalen Ver- gruppen, sonstige extern finanzierte Kollegs das Landesarchiv, die Hochschule für Archiv- Profilbereiche der Philipps-Universität – im bünden stellt ein Indiz für deren persönliche und Gesundheitszentren) eine gute Ausgangs- wissenschaft und das Hessische Landesamt für Sinne einer thematischen Bündelung von Exzellenz dar und wird wertgeschätzt. position dar (s. Anlage 2). hessische Landesgeschichte mitwirken. Forschungsvorhaben mit anerkannt hohem 12 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 13
Die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen haben sich zum Forschungscampus Marburg Mittelhessen zusammengeschlossen. Giessen Die Philipps-Universität Ein Instrument der inneruniversitären For- verfolgt generell die Strate- schungsförderung ist der Forschungsför- gie, durch eine intensive und derfonds, über dessen Verausgabung das institutionalisierte Kooperation Präsidium nach Beratung durch den For- mit Partnerinstitutionen in Marburg schungsbeirat entscheidet. Hinzu kommt als und in der Region das Potential für essentielles Mittel eine ausgiebige Beratung die Erhöhung der thematischen und über bestehende und sich weiterentwickelnde methodischen Qualität sowie die För- Instrumente und die Organisation der landes- derchancen in der Forschung zu verbessern. weiten, nationalen und internationalen For- Die Ausweitung der langjährigen Forschungs- schungsförderung. allianz mit der JLU unter Einbeziehung der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) Mit der Etablierung des Forschungsinforma- zum Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) tionssystems soll allen Wissenschaftlerinnen und dessen strategische Weiterentwicklung und Wissenschaftlern das Vorhalten und die werden sich in der systematischen Fortfüh- Pflege der eigenen Daten (z.B. Publikationen) rung der abgestimmten Berufungspolitik in sowie der Gesamtprozess der Anmeldung neuer den gemeinsamen Schwerpunkten und dem Vorhaben in der Universität erleichtert werden. Ziel einer Kartierung der Großgeräte, an die sich Damit eröffnet sich zugleich die Chance einer perspektivisch ein Buchungsportal anschließen verbesserten gegenseitigen Information über kann, niederschlagen. Inhalte und Ziele der Forschung von Einzelnen oder Gruppen. Es wird damit möglich, die von Unterstützt durch die Landesregierung hat die vielen gewünschte universitätsinterne Kennt- Philipps-Universität 2018 in Kooperation mit nis über die in der Universität vorgehaltene dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Expertise zu Themen, Methoden und Projekt- Landeskunde die landesweit einzige Professur partnern zu verbessern. für hessische Landesgeschichte eingerichtet. Die Leitung des Landesamtes und die Wahr- Zur Vorbereitung sachlich fundierter Entschei- nehmung der Professur werden in der Laufzeit dungen bei der Vergabe von Investitionsmit- der vorliegenden Entwicklungsplanung in Per- teln für Großgeräte, bei größeren Investitionen sonalunion übergehen. im Rahmen von Berufungsverhandlungen, bei der Planung der Geräteinvestitionen sowie bei Das Deutsche Dokumentationszentrum für der Methodenentwicklung zur Organisation Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg der Großgeräte (u.a. Nutzungsgebühren, Neu- (DDK) wird durch einen Forschungsneubau bauplanung) dient die Gerätekommission der gestärkt und langfristig zur Service-Einrich- Philipps-Universität. Sie trägt erheblich zur tung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Qualitätssicherung und Prozessoptimierung Wilhelm Leibniz (WGL) weiterentwickelt. bei und wird ihre Arbeit fortsetzen. Laborversuche im Institut für Virologie 14 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 15
III Studium und Lehre ihre Fachlichkeit so aufgestellt sein, dass ein weiterführendes Studium reibungslos ange- Wichtige Ansatzpunkte, um möglichst vielen Studierenden den Erwerb dieser fachlichen schlossen werden kann, und zwar sowohl in Qualifikationen zu ermöglichen, sind ein Disziplinen mit hohem Spezialisierungsgrad unterstützter Übergang von der Schule in das Die Philipps-Universität verfolgt mit Nachdruck welches leicht zugänglich und studierbar ist als auch in interdisziplinären Masterstudien- Studium, sowie die Möglichkeit eines ziel- die Zielsetzung, die Studien- und Prüfungsbe- und zugleich einem hohen Anspruch genügt. gängen, deren Zulassungsvoraussetzungen ein gruppenspezifisch gestalteten Angebots zur dingungen unter Beteiligung von Studieren- Das Studienangebot lässt Spielraum für den stärkeres Gewicht auf Kompetenzen legen, die individuellen Betreuung und Förderung einer den, Lehrenden und Expertinnen und Experten Blick über den Tellerrand des eigenen Studien- sich aus mehreren Disziplinen speisen. heterogenen Studierendenschaft in ihrer Viel- im Bereich der Verwaltung und der Service- faches hinaus und für weitere Aktivitäten wie falt. Um sowohl wissenschaftlichem Anspruch einrichtungen kontinuierlich zu verbessern. z.B. ein Engagement in der universitären und Die Studienstrukturen werden so weiterentwi- als auch individuellen Bedürfnissen gerecht zu Geeignete Maßnahmen, die die Heterogenität studentischen Selbstverwaltung. ckelt, dass sich die Vielfalt der Marburger Fächer werden, wird die digitale Unterstützung von der Studierendenschaft in Bezug auf Bildungs- im Angebot abbildet. Um diese Vielfalt produk- Lehren und Lernen weiterentwickelt. Darüber biographien, Lebensumstände und Interes- Das Studienangebot wird in den nächsten tiv für Lehrende und Studierende nutzbar zu hinaus möchte die Philipps-Universität den sen berücksichtigen, stärken die Befähigung Jahren so weiterentwickelt, dass alle Absol- machen, werden neue Regeln für eine integra- Studienstart mit verschiedenen Angeboten zur zum wissenschaftlich orientierten Lernen und ventinnen und Absolventen über ein klares tive Studienstruktur entwickelt. Diese ermög- Gestaltung der Studieneingangsphase erleich- vermindern das Studienabbruchrisiko. Das Marburger Profil verfügen. Dieses beruht auf licht allen Fächern der Philipps-Universität tern und allen Studierenden die Möglichkeit Studium in Marburg ermöglicht es Studieren- den vier Prinzipien der Fachlichkeit, Vielfalt, Sichtbarkeit und disziplinäre Fokussierung eröffnen, ihr Studium auf die eigenen Interes- den, ihre individuellen Entwicklungsziele zu Einfachheit und Klarheit. und schafft gleichzeitig ein Angebot zur Ent- sen und Fähigkeiten abgestimmt zu gestalten. verfolgen und gleichzeitig den Arbeitsmarktan- wicklung eines fächerübergreifenden Kompe- Voraussetzung dafür sind Einfachheit und Klar- forderungen und der Erwartungshaltung an die Das Prinzip der Fachlichkeit zeigt sich darin, tenzprofils für die Studierenden. Lehreinheiten heit in der Struktur der Studiengänge. gesellschaftliche Verantwortung und die fachli- dass alle Studienangebote der Philipps-Uni- und zentrale Unterstützungseinheiten schaffen che Kompetenz der Absolventinnen und Absol- versität einen hohen Anspruch an die fach- einen gemeinsamen Verantwortungsrahmen, venten gerecht zu werden. Das Kernelement liche Qualifikation der Studierenden haben. der Anforderungen an Studierbarkeit ebenso dabei bildet ein differenziertes Studienangebot, Bachelorstudiengänge müssen im Hinblick auf wie fachliche Gestaltungsfreiheit in Einklang bringt. Im Lesesaal der Universitätsbibliothek 16 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 17
Erklärtes Ziel ist es, sowohl für die Fächer pas- Philipps-Universität sowohl fachlich grundle- sende und motivierte Studierende zu finden gende und vertiefende Kompetenzen als auch als auch die Abbruchquoten zu reduzieren. das Fachstudium ergänzende oder kompen- Dafür werden Studiengänge mit gestreckter sierende überfachliche, aber fachlich orien- Anfangsphase und ein Orientierungsangebot tierte Kompetenzen. Zur Organisation wird zum Beginn des Studiums konzipiert. Leis- ein Marburger Zentrum für Schlüsselkompe- tungsstarke Studierende sollen die Möglichkeit tenzen angestrebt, das als Serviceeinrichtung erhalten, über das Curriculum hinaus Kompe- eine Verbindung von dezentralem Angebot und tenzen zu erwerben. Dazu sind strukturierte zentraler Koordination, Dokumentation und Orientierungshilfen während des gesamten Qualitätssicherung umfasst. Studiums notwendig. Ein effizienter und geziel- ter Einsatz digitaler Angebote unterstützt und Mit diesen Strukturen wird die Sichtbarkeit ergänzt die Beratung der Studierenden im Hin- des vielseitigen Marburger Studienangebots blick auf ihre Studienwahlentscheidungen. Der gestärkt. Dieses Angebot kombiniert die Fami- Einsatz digitaler Medien kann so zur Deckung liarität des Standortes mit einer internationa- der Informations- und Unterstützungsbedarfe len Ausrichtung und es ermöglicht die Identi- einer heterogenen Studierendenschaft beitra- fikation der Studierenden und Absolventinnen gen und erlaubt eine vereinfachte Kommu- und Absolventen sowohl mit ihren Fächern als nikation ebenso wie eine klare Orientierung auch mit der Universität insgesamt. bezüglich der Fachlichkeit. Analog zu diesen Planungen und aufbauend Die Studierenden sollen sich an der Phil- auf dem erfolgreichen Entwicklungsprozess der ipps-Universität Marburg auf die Anforderun- Marburger Lehrerbildung in der ersten Förder- gen einer sich schnell entwickelnden und hohe phase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ Ansprüche an multidisziplinäre wie interkul- (2015–2018), stellt sich die Philipps-Universität turelle Flexibilität stellenden Berufswelt vor- in den kommenden Jahren weiteren Heraus- bereiten können und gleichzeitig in ihrer per- forderungen für den Studiengang Lehramt sönlichen Entwicklung gefördert werden. Dies an Gymnasien. Weiterhin gefördert durch die bedarf neben umfassender fachlicher Kompe- „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (2019–2023) tenzen auch ergänzende und kompensierende setzt sie dabei auf die folgenden Maßnahmen: überfachliche Kompetenzen, die für zukünftige Die positiv evaluierten „Marburger Praxismo- Berufsfelder qualifizieren. Das Studienangebot dule“ (MPM) werden im Regelstudiengang für sollte demnach Spielraum für die individuelle alle 22 Fächer und im erziehungs- und gesell- Entwicklung lassen, zugleich aber auch berufs- schaftswissenschaftlichen Studium (EGL) feldorientierte Bildung ermöglichen. Neben umgesetzt; dies stärkt den Praxisbezug im dem Angebot zum Erwerb überfachlicher Kom- Studiengang noch weiter. Die von den Studie- petenzen bietet die Universität verschiedenste renden als unterstützend erlebte professions- Angebote im Bereich des forschenden Lernens, bezogene (überfachliche) Beratung wird für die die Studierenden erste Erfahrungen für den Ein- Ausweitung auf die Übergänge ins Studium stieg in eine akademische Karriere ermögli- und den Vorbereitungsdienst weiterentwickelt. chen. Um dieses Angebot allen Studierenden Für die Querschnittsthemen Heterogenität/ zugänglich zu machen, sind Strukturen not- Inklusion und Digitalisierung werden Modelle wendig, die einen Anteil frei wählbarer Module für die integrative Abbildung im Studiengang zur persönlichen Qualifikation vorsehen. entwickelt. Das ZfL baut seine Strukturen für die Vernetzung der lehrerbildenden Fächer Schlüsselkompetenzen nehmen in der indi- untereinander und mit den Partnern in den viduellen Profilbildung eine zentrale Rolle Schulen, im Vorbereitungsdienst und in den ein. Unter Schlüsselkompetenzen fasst die Bildungsbehörden aus. 18 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 19
IV Wissenschaftlicher Nachwuchs wird das Informations- und Unterstützungs- angebot für die Promotionsphase ausgebaut. Personen auf Qualifikationsprofessuren mit Tenure Track befinden sich auf derselben Hierzu zählen der Ausbau des Webauftritts, Stufe der wissenschaftlichen Qualifizierung ein Handbuch „Promovieren in Marburg“, ein wie Postdocs innerhalb von Arbeitsgruppen, Junge Wissenschaftlerinnen und Wissen- von den fortgeschrittenen Master-Studieren- hochschulweiter Tag der Wissenschaftlerinnen Habilitierende und Nachwuchsgruppenleitun- schaftler nehmen an der Philipps-Univer- den über die Promovierenden bis zu den Post- und Wissenschaftler, Best Practice-Modelle bei gen. Ihre wissenschaftliche Eigenständigkeit sität Marburg einen hohen Stellenwert ein. doktorandinnen und Postdoktoranden. Diese der Nachwuchsförderung, Wissenschaftspreise in Forschung und Lehre ist jedoch durch die Ihre umfassende Qualifizierung während und Angebote fördern sowohl Promovierende in oder Unterstützung bei der Vertretung der Zugehörigkeit zur Professorengruppe her- nach der Promotion bildet die Grundlage für Einzelpromotionen als auch in strukturier- Promovierenden in den universitären Gremien. ausgehoben. Die Implementierung von Tenu- zukünftige erfolgreiche Forschungsleistungen ten Promotionsprogrammen und sie stehen re-Track-Professuren ist integraler Bestandteil in allen fachlichen Disziplinen. Ziel ist es, den berufsbegleitend promovierenden Doktoran- Ein wesentliches Instrument bleibt die För- der Entwicklungsplanung der Philipps-Univer- je nach Qualifizierungszeitpunkt variierenden dinnen und Doktoranden offen. Die Einrich- derung durch Graduiertenkollegs der DFG (s. sität unter Berücksichtigung der beschlosse- Bedürfnissen auf angemessene Weise gerecht tung bindet als Mitgliederorganisation die Anlage 2) und durch strukturierte Programme. nen gesamtuniversitären Quote von 20 % bis zu werden und ein freies akademisches jungen Wissenschaftlerinnen und -wissen- Dieses Modell bietet nach dem Vorbild des 30 % der regulär vakant fallenden Professuren. Umfeld zu schaffen, das der wissenschaftli- schaftler direkt in die Programmentwicklung angelsächsischen PhD-Systems eine stän- Sie wird unterstützt durch die erfolgreiche chen und persönlichen Weiterentwicklung und Gremienarbeit ein und reagiert auf diese dige und intensive Begleitung durch ein Team Einwerbung von 21 Professuren aus dem Pro- förderlich ist. Weise zeitnah auf aktuelle Bedarfe, beispiels- von Betreuerinnen und Betreuern mit einem gramm des Bundes und der Länder zur Förde- weise in der gezielten Vorbereitung auf Qua- Curriculum von Kursen und oft einem inter- rung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit der Marburg University Research Academy lifizierungsprofessuren. disziplinären Fokus. Zur Vorbereitung von (MARA) hat die Philipps-Universität ein fächer- (internationalen) strukturierten Promotions- Gemeinsam mit Postdocs, die sich auf dem übergreifendes Zentrum zur Nachwuchsför- Über ein jährlich stattfindendes hochschul- programmen und Graduiertenkollegs bietet Weg zur Professur befinden, bilden Qualifi- derung geschaffen, das Qualitätsmaßstäbe weites Promovierendentreffen unterstützt die die Philipps-Universität eine Anschubfinan- kationsprofessorinnen und -professoren die setzt. MARA bündelt alle Einrichtungen, Ange- Philipps-Universität die fortlaufende Anpas- zierung aus Eigenmitteln bzw. – sofern dieses „Young Faculty“ an der Philipps-Universität. bote und Programme zur Unterstützung und sung ihrer Angebote und die Vernetzung seitens des HMWK weitergeführt wird – aus Zur optimalen Begleitung dieser Personen- Förderung des (internationalen) wissenschaft- der Promovierenden untereinander. In enger dem Studienstrukturprogramm. gruppe gründet die Universität den Marburg lichen Nachwuchses der Philipps-Universität, Zusammenarbeit mit den Promovierenden Young Faculty Club (MYFC), in dem sie ihre Seit langem eröffnen die Fachbereiche Wis- spezifisch zugeschnittenen Förder- und senschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Begleitmaßnahmen bündelt. Weitere spezifi- Postdoc-Phase die Möglichkeit, in Promoti- sche Angebote für die Postdoc-Phase erprobt onsverfahren mitzuwirken. Insbesondere jene die Philipps-Universität Marburg durch fach- Postdocs, die durch Förderprogramme ausge- bereichsbezogene und hochschulweite Ver- zeichnet sind und Personalverantwortung für netzungsangebote sowie durch regelmäßige Promovierende wahrnehmen, übernehmen Foren mit der Hochschulleitung. Aufgaben in der Betreuung und Begutachtung von Qualifikationsschriften. Mit dem Personal- Planbarkeit und Transparenz der Karrierewege entwicklungskonzept für das wissenschaftli- sichert die Philipps-Universität ihren jungen che Personal nimmt die Philipps-Universität Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Verantwortung für die gesamte Gruppe in ihrer Befristungsleitlinie zu. Mitarbeiterin- der Postdocs wahr, die sich auf dem Weg zu nen und Mitarbeiter auf Promotionsstellen einer dauerhaften Professur befinden oder werden in der Regel mit Verträgen von 3 Jahren eine Position außerhalb der Wissenschaft plus Verlängerung, Postdocs in der Regel mit anstreben. Verträgen von 4 plus 2 Jahren beschäftigt. Sie geht darin deutlich über die entsprechenden Empfehlungen der Hochschulrektorenkonfe- renz oder der Konferenz hessischer Universi- tätspräsidien hinaus. Workshop in der Marburg University Research Academy (MARA) 20 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 21
V Internationalisierung Die Philipps-Universität Marburg ist eine inter- strategischer Partnerschaften. Das Re-Audit national agierende und weltoffene Universität, von 2019 mündete in eine zukunftsorientierte die in zahlreichen aktiven Partnerschaften mit Analyse und Neubewertung des internationa- Universitäten und Forschungsinstituten aus len Profils der Philipps-Universität. der ganzen Welt in Forschung und Lehre koope- riert. Die Mitglieder aller Fachbereiche beteiligen Diese Erkenntnisse werden in eine Neufassung sich an internationalen Forschungsnetzwerken der Internationalisierungsstrategie münden. und pflegen einen intensiven internationalen Die im Rahmen des Re-Audits definierten Hand- Austausch. Ziel ist es, das internationale Profil lungsfelder werden dabei weiterhin Bestand unter Beteiligung aller Ebenen der Organisation haben. weiterzuentwickeln, um die Qualität von For- schung und Lehre zu verbessern, die interna- Aktuelle und beantragte Projekte und Allian- tionale Beschäftigungsfähigkeit der Absolven- zen mit bestehenden wie auch neuen Partnern tinnen und Absolventen sicherzustellen und die zeigen, dass die Philipps-Universität kontinu- Wettbewerbsfähigkeit im internationalen und ierlich und zukunftsorientiert an der weiteren nationalen Vergleich sowie die internationale Ausgestaltung ihres internationalen Profils Sichtbarkeit der Philipps-Universität zu steigern. arbeitet. Dies belegt nicht nur der seit Beginn Die Philipps-Universität hat sich zudem Dazu wird sich die Philipps-Universität ver- Dieser Prozess der Internationalisierung der Phil- des Re-Audits erweiterte umfassende Maßnah- am Wettbewerb des BMBF „CONNECT Bil- stärkt den studienpropädeutischen und stu- ipps-Universität wird seit 2012 im Rahmen des menkatalog, sondern auch der kontinuierliche dung-Forschung-Innovation“ zur Unterstüt- dienbegleitenden Maßnahmen zur fachlichen Audits „Internationalisierung der Hochschulen“ Ausbau der regionalen strategischen Schwer- zung herausragender Initiativen im Auf- und und sprachlichen Integration widmen. Mit dem von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) qua- punkte der Philipps-Universität in China, in der Ausbau internationaler Vernetzung und For- Projekt „Master Pathway to Marburg“ wird ein litätssichernd begleitet. Mit dem Re-Audit der MENA-Region (Middle East/ North Africa) und in schungskooperationen beteiligt: Das Projekt innovatives und kompaktes propädeutisches HRK (2016–2019) setzt die Philipps-Universität Südamerika. Erfolgreich konnten weitere Mittel „Deutsch-Chinesische Forschungsverbünde in Vorbereitungsprogramm für Masterbewerbe- ihre Internationalisierungsziele und -maßnah- im Rahmen der China-Strategie des Bundesmi- der biologischen Psychiatrie: Psychopatholo- rinnen und -bewerber aus dem Ausland imple- men in folgenden Handlungsfeldern um: nisteriums für Bildung und Forschung (BMBF) gie, Intervention und Wirkmechanismen“ ver- mentiert. Es nimmt die (fach)sprachlichen, eingeworben werden für den Aufbau eines • Gewinnung weiterer ausländischer Stu- folgt das Ziel, in den nächsten fünf Jahren die fachlichen und methodischen sowie interkultu- Deutsch-Chinesischen Fachalumni-Netzwerks dierender; Optimierung der Beratung und Zusammenarbeit in bereits etablierten fach- rellen und sozialen Kompetenzen in den Blick, in den Neurowissenschaften sowie eines Kom- Betreuung ausländischer Studierender zur lichen Schwerpunkten im Bereich der Neuro- um die Studieninteressierten optimal auf das petenzzentrums zur Entwicklung und Unterstüt- Sicherung des Studienerfolgs; wissenschaften/Medizin mit China und vor Masterstudium in Marburg vorzubereiten und zung von Deutsch-Chinesischen Forschungs- allem mit den beiden strategischen Partnern sicherzustellen, dass sie den akademischen • Ausbau englisch- und fremdsprachiger kooperationen in den Lebenswissenschaften. Zhejiang Universität in Hangzhou sowie Tongji Anforderungen der Studiengänge genügen Module des Lehrangebots insbesondere im Darüber hinaus wird vom BMBF die Einrichtung Universität in Shanghai um neue disziplinäre können. Masterbereich; eines Maria Sibylla Merian International Centre Fragestellungen zu erweitern. Mit einem inno- for Advanced Studies in the Humanities and • Erhöhung der Anzahl internationaler Stu- vativen klinischen Forschungsansatz sowie Im Rahmen der Mobilitätsprogramme erar- Social Sciences befürwortet, das in Kooperation diengänge; dem Ausbau der Forschungsinfrastruktu- beitet die Arbeitsgruppe „Internationale Stu- mit der Universität Tunis eingerichtet werden ren in diesem Bereich wird ein neues Niveau dierendenmobilität“ der Studiendekaninnen • Steigerung der Outgoing-Mobilität sowie soll. Auch die Forschungsaktivitäten in und zu unserer bereits bestehenden und etablierten und -dekane derzeit ein Konzept zur Gewin- Süd- und Mittelamerika, beispielsweise in den • Förderung internationaler Kooperation im Forschungsallianzen mit chinesischen Partnern nung von qualifizierten Incoming-Studieren- Sozialwissenschaften mit den thematischen Bereich der Forschung und des wissen- erreicht. den. Die Ausarbeitung fachlich geclusterter Schwerpunkten Konflikt und Umwelt finden in schaftlichen Nachwuchses. Incoming-Module soll fachverwandten Fach- enger internationaler Vernetzung mit Partnern Die weitere Entwicklung der Willkommens- und bereichen die Möglichkeit bieten, ihr eng- in u.a. Kolumbien, Kuba, Brasilien, Guatemala, Als Grundvoraussetzungen für die Erreichung Unterstützungsstrukturen für Studierende aus lischsprachiges Lehrangebot zu erweitern, Venezuela statt und werden in den nächsten dieser Internationalisierungsziele dienen der dem Ausland bildet einen Schwerpunkt der um flächendeckend Incoming-Module im Jahren aus- und aufgebaut. Mit Partnern in der Auf- und Ausbau des englischsprachigen Internationalisierungsstrategie, um die Inte- Umfang von 30 ECTS anzubieten und damit Region und auch in Paris und Barcelona ist ein Webauftritts, die Umsetzung des entwickel- gration der Studierenden aus dem Ausland zu die Attraktivität des Studienstandorts Marburg internationaler Master-Studiengang „Circum-Ca- ten Sprachenprofils und der Aus- und Aufbau fördern und ihren Studienerfolg zu verbessern. zu erhöhen. ribbean and Amazonian Studies“ geplant. 22 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 23
VI Gleichstellung Trotz dieses Erfolgs ist abzusehen, dass die Philipps-Universität ihr selbstgestecktes Ziel, „Allgemeinen Bestimmungen“ Möglichkeiten für Nachteilsausgleiche. bis Ende 2020 ein Drittel der Professuren mit Frauen besetzt zu haben, verfehlen wird. Daher Die Philipps-Universität beteiligt sich am Die Philipps-Universität bietet sowohl ihren aufgestellt und zur Qualitätssicherung dieses wird sie vermehrte Anstrengungen darauf Netzwerk „Inklusive Hochschulen in Hessen“, Studierenden als auch ihren Beschäftigten eine Prozesses alle drei Jahre hinsichtlich der Zieler- richten, rund die Hälfte der aus der Förderung bei dem die SBS regelmäßig vertreten ist. Ziel integrative Lebens- und Arbeitswelt und setzt reichung evaluiert. des Bundes und der Länder eingeworbenen des Netzwerks ist es, gemäß dem „Hessischen sich für Vielfalt und Diversität auf verschiede- Tenure-Track-Professuren mit jungen Wissen- Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behinder- nen Ebenen ein. Die Gleichstellung von Frauen Bereits zum dritten Mal hat sich die Phil- schaftlerinnen zu besetzen. tenrechtskonvention“ einen aktiven Beitrag und Männern und die Eröffnung und Durch- ipps-Universität erfolgreich am Professorin- zur Entwicklung inklusiver Hochschulen und setzung gleicher Chancen für Menschen mit nenprogramm des Bundes und der Länder Seit vielen Jahren beteiligt sich die Phil- Wissenschaft in Hessen zu leisten. Einschränkungen sind selbstverständliche Ziele beteiligt und hierzu ein Gleichstellungszu- ipps-Universität an den hessenweiten Mento- der Philipps-Universität. kunftskonzept (2019–2024) vorlegt. Dort ver- ringprogrammen, die 2017 in den bundesweit Die Philipps-Universität setzt über die gesetz- pflichtet sich die Universität, dass sie mit den einmaligen vier Förderlinien von „Mentoring lichen Bestimmungen hinaus Barrierefreiheit In ihrem intensiven Engagement zum Abbau eingeworbenen Mitteln bewährte Fördermaß- Hessen“ zusammengeführt wurden und Frauen im Rahmen von Sanierungs- und Baumaßnah- bestehender Benachteiligungen von Frauen in nahmen fortsetzt und zusätzliche, innova- aller wissenschaftlichen Qualifikationsstufen men um, soweit dies im Gebäudebestand und der Wissenschaft und im Berufsfeld Hochschule tive Maßnahmen zur Förderung von Wissen- adressieren. Das eigens an der Philipps-Uni- im Freiraum baulich möglich ist. Sie profitiert hat sich die Philipps-Universität seit 2008 den schaftlerinnen aller Karrierestufen entwickelt. versität angesiedelte Mentoring-Programm dabei von der in der Servicestelle für behinderte „Forschungsorientierten Gleichstellungsstan- Das Maßnahmenpaket dient der Erreichung „ProMotivation“ begleitet Absolventinnen der Studierende und in der Schwerbehinderten- dards“ der DFG verpflichtet. Zur Umsetzung des Ziels, den Frauenanteil insbesondere auf Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem vertretung vorhandenen standortspezifischen legt sie in den Zielvereinbarungen mit den Ebene der Professuren und in Fächern, in Ziel, sie für eine wissenschaftliche Karriere zu Kompetenz. Die Schwerbehindertenvertretung Fachbereichen Einzelmaßnahmen fest, die denen Frauen unterrepräsentiert sind, weiter motivieren. (SBV) fördert mit viel Engagement die Eingliede- kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt zu erhöhen. Bei der Planung und Verausga- rung schwerbehinderter Menschen in der Phil- werden. Turnusgemäß wird der Frauenför- bung der Mittel berät die Gleichstellungs Frauen- und Geschlechterforschung ist an der ipps-Universität, vertritt deren Interessen und der- und Gleichstellungsplan (2017–2023) neu kommission. Philipps-Universität durch das Zentrum für steht ihnen beratend und helfend zur Seite. Die Gender Studies und feministische Zukunfts- gute Zusammenarbeit aller Beteiligten inner- forschung fest etablierter Bestandteil der halb der Universität führt zu bestmöglichen Lehr- und Forschungslandschaft. Das inter- Rahmenbedingungen für Beschäftigte mit Han- disziplinäre Profil des Zentrums wird in ent- dicap, so dass die Vorgaben des Landes mehr sprechenden Zielvereinbarungen beständig als erfüllt werden und Studierende mit Behin- geschärft und fortentwickelt. derungen in Marburg mit Erfolg studieren. Die Philipps-Universität bietet sehbehinder- Darüber hinaus setzt sich die Philipps-Uni- ten, blinden und schwerstkörperbehinderten versität mit der Einrichtung der Antidiskrimi- Studierenden besonders günstige Rahmenbe- nierungsstelle für Studierende (ADiS) für den dingungen für ein Studium und hat deshalb Schutz aller ihrer Mitglieder und Angehörigen den höchsten Anteil von Studierenden mit vor Diskriminierung ein. Die Beratungs- und solchen Behinderungen in Deutschland. In Bildungsangebote tragen dazu bei, das Mitei- der Servicestelle für behinderte Studierende nander innerhalb der Hochschule langfristig (SBS) stehen für die Belange chronisch kranker und nachhaltig wertschätzender, respektvoller sowie behinderter Studieninteressierter und sowie sensibler in Bezug auf Diskriminierung Studierender mehrere Mitarbeiterinnen und und Benachteiligung zu gestalten. Die Phil- Mitarbeiter zur Verfügung, die auch als Beauf- ipps-Universität arbeitet kontinuierlich an der tragte für behinderte Studierende fungieren. Umsetzung der Ziele der Charta der Vielfalt, In allen Studiengängen bestehen gemäß den welcher sie 2019 beigetreten ist in der Überzeu- gung, dass Vielfalt Exzellenz stiftet. 24 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 25
VII Organisation, Organisations entwicklung und Personal Die Philipps-Universität gliedert sich derzeit Kooperation in den Fachbereichen und wis- (2019) in 16 Fachbereiche, 13 wissenschaftliche senschaftlichen Zentren, des Studienangebots Zentren sowie weitere zentrale Einrichtungen, sowie der Nachwuchsförderung voran und die Forschung, Lehre und Förderung des wis- stärkt die Kommunikation innerhalb der Uni- senschaftlichen Nachwuchses betreiben oder versität und über ihre Gremien hinweg. diese Kernaufgaben der Universität sowie Dritter durch Dienstleistungen unterstützen Die Philipps-Universität hat ihre Grundord- (s. Anlage 1). nung in der Überzeugung überarbeitet, dass die Leistungsfähigkeit der Universität durch Die Philipps-Universität verfügt unter den hes- Strukturen gestärkt wird, in denen die Exper- sischen Hochschulen über die größte Gruppe tise in den Gremien der akademischen Selbst- an sogenannten Kleinen Fächern mit derzeit verwaltung bei wesentlichen Entscheidungen 28 überwiegend geisteswissenschaftlichen gestärkt wird. Auf diese Weise werden die Disziplinen (aus den Fachgruppen der außer- vielfältigen Interessen in der Universität ange- europäischen und europäischen Literatur- messen berücksichtigt und die zügige und und Sprachwissenschaften, der angewandten sachgerechte Umsetzung der Entscheidungen Sprachwissenschaften, der Geschichtswis- erleichtert. Die Arbeit der Mitglieder der aka- senschaften und der Archäologien sowie der demischen Selbstverwaltungsgremien wird Film- und Religionswissenschaft). Diese Fächer durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus sind aufgrund ihrer Forschungsstärke und her- der Universitätsverwaltung unterstützt sowie vorragenden weltweiten Vernetzung Partner durch hochschulpolitische Thementage (Dies in Lehrkooperationen und lokalen, nationalen Academicus) und andere Veranstaltungsfor- sowie internationalen Forschungsverbünden. mate begleitet. Zum Erhalt dieses Fächerbestandes setzt die Philipps-Universität weiterhin besondere Maß- Die zentrale Universitätsverwaltung mit ihren nahmen für die Steigerung der Attraktivität sechs Dezernaten und ihren Stabsstellen sorgt und Sichtbarmachung der Lehre, der mit diesen für die professionelle und serviceorientierte Fächern verbundenen Berufsfelder sowie der Unterstützung aller strategischen und opera- Integration dieser Fächer in interdisziplinäre tiven Prozesse der Organisationseinheiten und wissenschaftliche Zentren und Forschungsver- aller Leistungsdimensionen der Universität. bünde ein. Sie versteht sich als Partnerin für die optimale Gestaltung von Forschung und Lehre, indem sie Das wechselseitige Verständnis der Fächer- transparente Verfahrenswege aufzeigt und die kulturen füreinander ist daher ein zentrales Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Rechts- Anliegen. Die Universität stärkt die interdiszi- sicherheit stets im Blick behält. Dem erhöhten plinäre Vernetzung, die Kommunikation und Aufwand in Berichterstattung, Dokumentation den inneren Zusammenhalt der Organisation und Koordination, der aus Drittmittelfinanzie- bis 2021 über ein eigenes Projekt. „UMR 2027 rungen oder Aufgabenerweiterungen entsteht, – Interaktion in Forschung und Lehre aus- begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen“ treibt in einer Vielzahl von Formaten mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. die Interdisziplinarität der wissenschaftlichen 26 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 27
Der Dies Academicus 2018 stand unter dem Thema „Uni Marburg – aufgefächert“. Die etablierten Unterstützungsstrukturen Verfahrenstransparenz bei der Gewinnung und des Dual Career-Service zur Gewinnung leis- Einstellung von administrativem und wissen- tungsstarker Wissenschaftlerinnen und Wis- schaftlichem Personal. Die „Befristungsleitlinie“ senschaftler, die in einer Partnerschaft leben, für das wissenschaftliche Personal auf allen werden weitergeführt. Qualifizierungsebenen wird durch das Konzept zur „Personalentwicklung für den wissenschaft- Die Philipps-Universität steht in ständigem lichen Nachwuchs und das wissenschaftlich Austausch mit Kommunen, Unternehmen und qualifizierte Personal an der Philipps-Univer- Verbänden, um die Attraktivität von Universi- sität Marburg“ (2017–2021) ergänzt. Neben dem tät, Stadt und Region für Wissenschaftlerinnen wissenschaftlichen Nachwuchs wird hier das und Wissenschaftler sowie Arbeitnehmerinnen Wissenschaftsmanagement adressiert. Die und Arbeitnehmer zu erhalten und zu erhöhen. Angebote der zentralen Universitätsverwaltung Sie beteiligt sich als Gesellschafterin an ent- werden durch das Referat Personalentwicklung sprechenden Aktivitäten des Regionalmanage- betreut und folgen dem für die Jahre 2016–2020 Bei der Implementierung und Betreuung digi- Aktivitäten sind in den folgenden Handlungs- ments Mittelhessen. erstellten Konzept. Die Etablierung der Tenu- taler Werkzeuge (SAP HANA, iCM, elektronische feldern vorgesehen (siehe: www.uni-marburg. re-Track-Professur als weiterer Weg zur Lebens- Rechnungsverarbeitung, Datenschutz) besteht de/familienservice/siegel): Der Gewinnung und Bindung von Personal für zeitprofessur war Anlass, die Berufungskultur erhöhter Aufwand, für welchen zusätzliche Res- • Führung, Arbeitsorganisation und Hoch- alle Tätigkeitsbereiche und auf allen Qualifi- an der Philipps-Universität systematisch wei- sourcen vorzusehen sind. Die Philipps-Univer- schulkultur zierungsstufen misst die Philipps-Universität terzuentwickeln. Mit ihren Berufungen verfolgt sität wird ihre Erfahrungen aus den bestehen- eine hohe Bedeutung zu. Sie verfolgt mit ihren die Universität das Ziel, fachlich exzellente und den engen Beratungs- und Servicestrukturen • Arbeitszeit und Arbeitsort Maßnahmen das Ziel, Transparenz und Nach- zugleich breit anschlussfähige Persönlichkei- nutzen, um ihre Administration auf künftige • Studien- und Prüfungsorganisation vollziehbarkeit für alle Personalentscheidungen ten zu gewinnen, die in der Interdisziplinarität und komplexe Aufgaben vorzubereiten. Ange- zu erreichen und strebt an, die Planbarkeit für besondere Chancen für neue Forschungsan- sichts der wachsenden Anforderungen im • Information, Kommunikation und Beratung die eigene Entwicklung in der Universität und sätze und Studiengänge sehen. Berufungen Bereich Wissenschaftsmanagement setzt sie • Angebote für Studierende und Beschäftigte darüber hinaus zu erhöhen. Die Universität an der Philipps-Universität sind daher eine auf Personalentwicklung, Familienfreundlich- setzt dazu – ergänzend zu den Rechtsgrund- gemeinsame, fachbereichs- und zentrenüber- keit und Arbeitgeberattraktivität. Das umfangreiche Maßnahmenpaket hat zum lagen – Leitlinien ein, die für das Handeln aller greifende Aufgabe. Angebote, Beratung und Ziel, die Vereinbarkeit von Familienaufgaben Akteurinnen und Akteure in der Universität ver- Begleitung für neuberufene Professorinnen und Die Philipps-Universität Marburg misst dem mit Studium und Beruf zu gewährleisten und bindlich sind. Angebote für das On-Boarding Professoren unterstützen die neu gewonnenen Ziel, familienfreundliche Rahmenbedingungen die Studien- und Arbeitsbedingungen an der sowie Fort- und Weiterbildungsangebote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei für Studierende und Beschäftigte zu schaffen, Philipps-Universität unter Berücksichtigung der die Mitglieder und Angehörigen der Universität, der fachlichen und persönlichen Einbindung in weiterhin eine hohe Bedeutung bei. Sie wirkte aktuellen Anforderungen ihrer Studierenden orientieren sich kontinuierlich an den Bedürf- die Fachbereiche und die Universität. als Pilothochschule an der Entwicklung des sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nissen der Beschäftigten und der Universität. Gütesiegels „Familienfreundliche Hochschule weiterhin familienfreundlich zu gestalten. Ein Die Philipps-Universität strebt an, ihre Kon- Land Hessen“ mit, das sich seit 2014 zu einem vorrangiger Fokus liegt auf der Erweiterung und Mit dem „Leitfaden für das Beschäftigungs- zepte und Leitlinien im Bereich der Personalge- passgenauen Instrument der Auditierung und Flexibilisierung von Kinderbetreuungsangebo- verhältnis als studentische und wissenschaft- winnung und Personalentwicklung fortlaufend strategischen Planung sowie der hessenweiten ten. So ist eine institutionelle Kinderbetreu- liche Hilfskraft“ (zuletzt 2017) setzt die Phil- im Sinn einer umfassenden Qualitätssicherung Vernetzung weiterentwickelt hat. 2019 wurde ung außerhalb regulärer Kita-Betreuungszeiten ipps-Universität hessenweit Maßstäbe für und mit Blick auf die Veränderungen in der Wis- die Philipps-Universität zur Qualitätssicherung bereits etabliert und sie wird weiter ausgebaut. eine adäquate Beschäftigung. Seit 2019 wird senschaft, in der Arbeitswelt und in den rechtli- im Rahmen des Audits re-zertifiziert und eine Für die Umsetzung des Maßnahmenplans ist zudem die Vergütung der Hilfskräfte regelmä- chen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. entsprechende Zielvereinbarung für die Jahre federführend der Familienservice der Phil- ßig an die Tarifsteigerungen angepasst. Der 2019–2022 wurde abgeschlossen. Ziele und ipps-Universität verantwortlich. „Leitfaden Personalgewinnung“ (2015) sorgt für 28 Philipps-Universität Marburg Mittelfristige Entwicklungsplanung 2021–2025 29
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