Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
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Auf Im „Hochschulentwicklungsplan 2014 bis 2020“ skizziert das Rektorat der Bergischen Universität in Abstimmung mit Ziel von Anreizstrukturen sein, die insbesondere neuralgische Punkte, wie etwa den Übergang Schule-Universität und die einen Blick Senat und Hochschulrat und unter Berücksichtigung der Ent- Studieneingangsphase, in den Vordergrund rücken. Speziell wicklungspläne der Fachbereiche einen hochschulweiten Pla- auch im Bereich der Lehrerbildung will die Bergische Univer- nungskorridor für eine erfolgreiche Entwicklung der Organisa- sität durch innovative Angebotsergänzungen, beispielsweise tion über die kommenden sechs Jahre hinweg. mit der Einführung neuer Studienangebote im Bereich der sonderpädagogischen Förderung und der Inklusion sowie Im Sinne der Ziele ihres Leitbildes verfolgt die Bergische dem Modell einer kooperativen Lehrerbildung für Berufskol- Universität dabei einen integrativen Ansatz, der auf die kon- legs im Verbund mit Fachhochschulen ihrer führenden Rolle stitutive Zusammengehörigkeit und die wechselseitige Be- gerecht werden. fruchtung von Lehre, Forschung und Transfer setzt. Diszipli- näre Grundlagenforschung, innovationsorientierte Inter- und Um dies alles erreichen zu können, bedarf es einer Weiter- Transdisziplinarität, an der Gesellschaft und ihren Bedarfen entwicklung der Universität entlang der vier Leitprinzipien orientierte Anwendungsnähe, sowie die durchgehende Ein- der Ressourcenorientierung, der Unterscheidbarkeit, der Ent- beziehung von Studierenden über „Third Mission“- Projekte wicklungsoffenheit und der Wertebezogenheit. Ausdrucksfor- schließen sich demnach nicht aus, sondern verhalten sich men der Verfolgung dieser Leitprinzipien finden sich als Hand- komplementär und synergetisch zueinander. lungsgrundsätze und Ziele auf allen organisationalen Ebenen wieder. So legt die Bergische Universität als Ganzes und in Geplant ist, die Bergische Universität – nach einer weitestge- allen ihren Teilbereichen Wert auf eine positiv-kooperative, hend abgeschlossenen mehrjährigen Phase der strukturellen Vielfalt wertschätzende Organisationskultur, auf attraktive Reorganisation und inhaltlichen Profilierung – in der nationa- und motivierende Arbeitsbedingungen, variable Möglichkei- len und internationalen Wissenschaft noch erfolgreicher zu ten der gezielten Weiterbildung und Personalentwicklung, ein positionieren. Eine zentrale Rolle sollen dabei die sechs im familienfreundliches Klima sowie auf Chancengleichheit von Leitbild verankerten fächerübergreifenden Profillinien spielen. Frauen und Männern. Über inhaltliche und institutionelle Schnittstellen hinweg und flankiert durch weitere Maßnahmen der Forschungsförderung Zu den Rahmenbedingungen bei der Erfüllung des univer- kommt vor allem den Interdisziplinären Zentren die Rolle zu, sitären Bildungsauftrags gehört schließlich auch die infra- vermehrt große Forschungsprojekte und -verbünde zu kon- strukturelle und finanzielle Ausstattung. Historisch bedingt zipieren, mit einzuwerben und zu koordinieren. Eng damit wird die Bergische Universität, die landesweit mit den ge- verbunden ist das Ziel einer weiteren Intensivierung der wis- ringsten Ressourcen je Studienplatz auskommen muss, hier senschaftlichen Nachwuchsförderung, u.a. über strukturierte bis zum heutigen Tage benachteiligt. Daher muss sie in den Doktorandenprogramme. kommenden Jahren verstärkt auf eine an ihren Aufgaben und Leistungen orientierte auskömmliche Ressourcenaus- Gleichrangig steht neben den Zielsetzungen im Bereich For- stattung drängen. Nur dann wird sie in der Lage sein, ihre schung der Anspruch einer herausragenden Lehre. Diese ambitionierten Ziele in Lehre, Forschung und Transfer auch wertzuschätzen und systematisch zu unterstützen, soll das tatsächlich zu erreichen. 4 Die Bergische Universität bis 2020 | 5
Inhalt 1. Einleitung 9 2. Profil der Bergischen Universität Wuppertal . 2.1 Selbstverständnis und Inhalte 11 2.2 Strukturen und Rahmenbedingungen 12 3. Zentrale Handlungsfelder 3.1 Forschung 15 3.2 Lehre 22 3.3 Gesellschaftlicher Auftrag 34 3.4 Internationalität, Diversität, Gleichstellung 41 3.5 Finanzierung und Infrastruktur 52 4. Wesentliche Entwicklungsziele 4.1 Schlüsselprojekte für die Forschung 65 4.2 Schlüsselprojekte für Studium und Lehre 68 5. Daten & Statistiken 5.1 Organigramm der Universität 74 5.2 Übersicht über das Studienangebot 76 5.3 Kennzahlenentwicklung 78 6 7
1. Einleitung Mit dem „Hochschulentwicklungsplan 2014 bis 2020“ legt In den vergangenen sechs Jahren hat sich die Bergische Uni- das Rektorat der Bergischen Universität – in Abstimmung mit versität sehr positiv-dynamisch entwickelt. Die Meilenstei- Senat und Hochschulrat – ein zusammenfassendes Doku- ne dieser Entwicklung waren ein nahezu 40-prozentiger Zu- ment vor, das Auskunft gibt über Ziele, Leitlinien und Profile, wachs der Gesamtstudierendenzahl, eine deutliche Erhöhung entlang derer sich die Entwicklung der Organisation über die der Studierendenzufriedenheit, die Wiederbesetzung von kommenden sechs Jahre hinweg vollziehen soll. Präsentiert fast 50 Prozent aller Professuren mit forschungsstarken und wird damit der relevante Planungskorridor, innerhalb dessen auch in der Lehre hoch engagierten Hochschullehrerinnen in kürzeren Zeiträumen und in Reaktion auf sich immer wieder und Hochschullehrern, ein über 30-prozentiger Zuwachs der verändernde Rahmenbedingungen eine rollierende Feinpla- Zahl der Absolventinnen und Absolventen, ein ebensolcher nung zu erfolgen hat. Mit ihrem Hochschulentwicklungsplan Anstieg bei den Promovierenden, die Gründung mehrerer – richtet sich die Universität an interne und externe Zielgrup- zwischenzeitlich erfolgreich arbeitender – interdisziplinärer pen, vor allem also an die eigenen Mitglieder, an politisch Forschungszentren zusammen mit dem Ausbau entsprechen- Verantwortliche in der Landesregierung, im Landtag und in der Forschungsförderstrukturen, eine gute Verdoppelung des der Region, an Kooperationspartner aus den verschiedenen Volumens der eingeworbenen Drittmittel sowie ein gewach- Bereichen der Gesellschaft sowie an alle interessierten Bür- sener Anteil von Frauen in allen Tätigkeitskontexten. gerinnen und Bürger. Im Folgenden wird darzulegen sein, welche Entwicklungen Die Bergische Universität ist eine dynamische und for- für die kommenden Jahre mit Blick auf die zentralen Hand- schungsorientierte Campus-Universität mit einem interdiszi lungsfelder der Universität angestrebt und welche Ziele dabei plinär ausgerichteten Profil, aus dem sich wesentliche Im- als prioritär angesehen werden. Zunächst soll es um das all- pulse für die inhaltliche Gestaltung von Forschung, Lehre gemeine Profil, um Leitlinien für dessen Weiterentwicklung, und Wissens- und Technologietransfer ergeben. Sie bekennt um Überlegungen zur Organisation- und Kommunikations sich mit ihren inhaltlichen und kooperativen Bezügen zur kultur sowie um Aspekte der Beziehung der Institution zu besonderen Historie, den Strukturen und Stärken der sie ihrem Umfeld gehen. In den folgenden Kapiteln werden beherbergenden Bergischen Region. Zugleich sucht sie den dann die fünf zentralen Handlungsfelder „Forschung“, „Leh- internationalen Erfahrungsaustausch, forciert transnationale re“, „gesellschaftlicher Auftrag“, „Internationalität, Diversität Forschungskooperationen und legt großen Wert auf die Ver- und Gleichstellung“ sowie „Finanzierung und Infrastruktur“ mittlung interkultureller Kompetenz, insbesondere in Studium eingehender beleuchtet. Das Schlusskapitel greift schließlich und Lehre. Für das Selbstverständnis der Hochschule und ihr besonders wesentliche Entwicklungsziele gesondert auf. Ab- inhaltliches Profil ist das im Jahr 2009 als Resultat eines brei- gerundet wird der Hochschulentwicklungsplan durch den An- ten Kommunikationsprozesses unter Beteiligung der Gremien hang relevanter Übersichten zu Kennzahlen, Angeboten und der Bergischen Universität entstandene Leitbild maßgeblich. Strukturen. 8 bis 2020 | 9 Die Bergische UniversitätEinleitung
2. Profil der Bergischen 2.1 SELBSTVERSTÄNDNIS UND INHALTE Universität Ausgangspunkt aller ihrer Planungen ist das Selbstverständ- Bildungs- und Wissensanforderungen sowie Forschungsfra- nis der Bergischen Universität als moderne, eigenständige gen auf. Mit dem stetigen Ausbau wissenschaftlicher Leis- und entwicklungsoffene Universität, die in der humboldt- tungsfähigkeit auf Basis der nachfolgend genannten sechs schen Bildungstradition steht. Als Universität fühlt sie sich in inhaltlich-strategischen Schwerpunkte, die den Profillinien allen ihren wissenschaftlichen Gegenstandsbereichen der Su- des Leitbildes der Bergischen Universität entsprechen, gehen che nach Wahrheit im Bewusstsein gesellschaftlicher Verant- verstärkte Aktivitäten einher, die auf eine weitere nationale wortung verpflichtet. Zu ihrem ethischen Verständnis gehört, und internationale Vernetzung zielen. Dem liegt die Überzeu- dass Wissenschaft nur von selbstbestimmten Personen be- gung zugrunde, dass internationalem Erfahrungsaustausch, trieben werden kann und die vornehmste Aufgabe akademi- transnationalen Forschungskooperationen und interkultureller scher Lehre darin besteht, Menschen zum eigenverantwortli- Kompetenz im Zuge der fortschreitenden Globalisierung eine chen Umgang mit Erkenntnis und ihrer Anwendung zu bilden. zunehmende Relevanz zukommt. Die Bergische Universität betreibt auf unterschiedlichen Fel- DIE STRATEGISCHEN SCHWERPUNKTE WERDEN dern internationale Spitzenforschung. Besonders im Bereich GEFASST UNTER DIE SECHS ÜBERSCHRIFTEN: von Ausbildung, Wissens- und Technologietransfer handelt sie zugleich im Bewusstsein ihres regionalen Bezugs. Insgesamt _Bausteine der Materie, Experiment, Simulation geht es ihr darum, Gesellschaft, Kultur, Technik und N atur und mathematische Methoden, sowie deren Wandel zu verstehen und zu gestalten. In die- _Bildung und Wissen in sozialen und kulturellen Kontexten, sem Zuge wird akademische Lehre als dialogischer Prozess _Gesundheit, Prävention und Bewegung, zwischen Lehrenden und Lernenden begriffen. Die Bergische _Sprache, Erzählen und Edition, Universität legt dabei besonderen Wert auf Bildung durch Ver- _Umwelt, Engineering und Sicherheit sowie mittlung kritischer Reflexivität, gesellschaftlicher Urteilskraft _Unternehmertum, Innovation und wirtschaftlicher Wandel. und Handlungsfähigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter sowie die Studierenden bereitet sie in hochqualifizierter Mit der Betonung dieser besonderen inhaltlichen Profil Weise für deren zukünftige Aufgaben in der demokratischen linien in Forschung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer Gesellschaft, der Wissenschaft und den einzelnen Berufs (detaillierter s. Kapitel 3.1) soll in den kommenden Jahren das feldern vor. Ziel weiterverfolgt werden, vorhandene Stärken zusammenzu- führen und auszubauen, zusätzliche Synergien zu entwickeln Aus diesen Überzeugungen und Zielsetzungen heraus ergibt und so im positiven Sinne zur Originalität und Unterscheidbar- sich ein integrativer Ansatz, der auf die logische Zusammen- keit des Leistungsspektrums in seiner Gänze beizutragen. Auf gehörigkeit und wechselseitige Befruchtung von Lehre, For- diese Weise soll die externe Wahrnehmbarkeit der attraktiven schung und Transfer setzt. Disziplinäre Grundlagenforschung, Potenziale und Angebote der Bergischen Universität weiter innovationsorientierte Inter- und Transdisziplinarität sowie an verbessert werden. der Gesellschaft und ihren Bedarfen orientierte Anwendungs- nähe schließen sich somit nicht nur nicht aus, sondern verhal- Grundsätzlich sind alle Fächer aufgerufen, sich in jeweils ten sich komplementär zueinander. affine Profillinien einzubringen. Die aufgebauten Interdiszip- linären Zentren (s. für eine Übersicht das Organigramm im Ein sich hieraus ergebendes zentrales Ziel der Bergischen Anhang) haben dabei die Aufgabe, den Austausch zwischen Universität ist die Weiterentwicklung eines zukunftsweisen- den Fächern themenspezifisch zu fördern, entsprechende den Forschungs- und Lehrprofils. Dieses orientiert sich an den Projekte und Forschungsverbünde zu planen und umzusetzen bereits vorhandenen Spezifika und Stärken, insbesondere In- sowie den Geist der Interdisziplinarität mittels unterschiedli- terdisziplinarität und Innovationsfähigkeit, und greift künftige cher Maßnahmen universitätsweit zu stärken. 10 Profil der Bergischen Universität | 11
_eine positiv-kooperative, Vielfalt wertschätzende wissenschaftliche und berufliche Kontexte zu transferieren. Organisationskultur, Hiermit verbindet sich nicht zuletzt auch der hohe Anspruch _attraktive und motivierende Arbeitsbedingungen, einer in der Fachlichkeit begründeten Lehrerbildung für alle _eine lebendige Kommunikation auf und zwischen Schulformen. allen Ebenen, _variable Möglichkeiten der gezielten Personalweiterbildung Um insgesamt die Attraktivität, Effizienz und Effektivität der und -entwicklung, Lehr- und Forschungsanstrengungen zu steigern, wird eine _ein familienfreundliches Klima sowie kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistungs- und Bera- _eine nachhaltige Politik der Chancengleichheit tungsorientierung relevanter Lehr/Studier- und Forschungs- von Frauen und Männern. förder-Service-Strukturen angestrebt. Die Verwaltung, die Zentralen Einrichtungen und die weiteren allgemeinen Dienst Im Bereich der Forschung erfolgt eine Ausrichtung an natio- leistungsangebote tragen zur Erreichung dieses Ziels bei. nalen und internationalen Exzellenzstandards sowie an Prinzi- 2.2 pien gesellschaftlicher Verantwortung. Neben der Offenheit Dabei stellen sich die Forschungsbereiche sowie Lehr- und STRUKTUREN UND für interne und externe Evaluationen gehören dazu Maßnah- men der Unterstützung von Spitzenforschung genauso wie Unterstützungsangebote in regelmäßigen Abständen internen sowie externen Evaluationen. RAHMENBEDINGUNGEN die Förderung begabter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Bergische Universität kooperiert in allen Schließlich unterstützt die Universität, als Teil ihres gesell- Die Bergische Universität gehört mit derzeit rund 19.000 Stu- Für die künftige Verfolgung der in diesem Entwicklungsplan ihren Fachbereichen und Fächern regelmäßig und verstärkt schaftlichen Auftrags, auch künftig mit Nachdruck den Wis- dierenden in mehr als 100 Studiengängen sowie über 3.000 formulierten inhaltlichen und strukturellen Zielsetzungen be- mit nationalen und internationalen Forschungspartnern und sens- und Technologie-Transfer in Gesellschaft, Wirtschaft Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, wovon etwa 250 als Profes- darf es komplementär vor allem auch einer Weiterentwick- beteiligt sich darüber hinaus – ausgehend von der Leitungs- und Politik. Dazu gehören neben zahlreichen Einzelmaßnah- sorinnen und Professoren in Lehre und Forschung tätig sind, lung der notwendigen Rahmenbedingungen des Lehrens, ebene – an Bemühungen zur Ansiedlung außeruniversitärer men auch der systematische Dialog mit einer breiten Öffent- zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland und Europa. Studierens, Forschens und Arbeitens in den ergänzenden so- Forschungseinrichtungen in ihrer Region. lichkeit, die Herausbildung regionaler Netzwerke als Unterstüt- wie unterstützenden Bereichen. Dies erfolgt entlang der vier zung von Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer Die inhaltliche und strukturelle Basis für die Verfolgung und Leitprinzipien Ressourcenorientierung, Unterscheidbarkeit, In der Lehre wird besonderer Wert auf die Orientierung an ak- sowie die Kooperation mit privaten, intermediären und öffent- Weiterentwicklung fächerübergreifender Themen und Pro- Entwicklungsoffenheit und Wertebezogenheit. tuellen Forschungsprozessen und -ergebnissen gelegt. Basis lichen Partnern in ihrem Umfeld. Im Kontext einer Förderung jekte in Forschung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer aller Studienprogramme ist die Vermittlung einer fundierten des Ansatzes lebenslangen Lernens soll die Aufmerksamkeit bildet ein breit differenziertes Fächerspektrum in den Geis- _Ressourcenorientierung meint dabei Maßnahmen, die wissenschaftlichen Fachlichkeit. Zugleich wird angestrebt, Institutionen entlang der gesamten Bildungskette gelten – tes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, den Naturwis- dazu beitragen, die Fähigkeiten, Potenziale und Interessen sich neu entwickelnde Berufsfelder zeitnah einzubeziehen. angefangen bei der Schule, über Weiterbildungsangebote bis senschaften und der Mathematik, den Ingenieurwissenschaf- aller Mitglieder der Organisation auf die gemeinsamen Ziele Dabei soll sich die Lehre, soweit möglich, interdisziplinär hin zum Seniorenstudium. Zur Verbesserung eines multiplen ten sowie in Design und Kunst. Die einzelnen Fächer verteilen hin bestmöglich wertzuschätzen, zu mobilisieren und weiter- öffnen und die Erfordernisse lebenslangen Lernens berück- Wissenstransfers und zugleich zur systematischen Stärkung sich über die sieben Fachbereiche: zuentwickeln. sichtigen. Dazu gehört auch die Förderung von Schlüsselqua- von Bindungsmomenten zwischen Wissenschaft und Praxis lifikationen, wie vor allem Kreativität, Methodenkompetenz, wird schließlich dem Ausbau der Alumni-Strukturen erhöhte _Geistes- und Kulturwissenschaften (FB A), _Unterscheidbarkeit zielt darauf ab, die Attraktivität und Ein- sozialer und interkultureller Kompetenz sowie Werthaltungen. Beachtung geschenkt. _Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business zigartigkeit des interdisziplinär ausgerichteten Gesamtprofils Zusammen mit ihren fachwissenschaftlichen Kompeten- and Economics (FB B), der Bergischen Universität als junger dyna mischer Hoch- zen werden Studierende so in die Lage versetzt, ihr Wissen _Mathematik und Naturwissenschaften (FB C), schule wertzuschätzen. und ihre Erfahrungen konstruktiv in neue gesellschaftliche, _Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik (FB D), _Entwicklungsoffenheit als Leitprinzip ernst zu nehmen _Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik (FB E), heißt, Innovationen als mögliche Antworten auf Herausfor- _Design und Kunst (FB F) sowie derungen in allen Bereichen der Hochschule zu motivieren, _Bildungs- und Sozialwissenschaften (FB G). zu erproben und zu fördern. Hinzu kommt die zuletzt gegründete School of Education, _Wertebezogenheit schließlich stellt auf den ausdrücklichen die vor allem mit der universitätsweiten Zusammenführung Willen ab, sich immer wieder neu der gesellschaftlichen Ver- der Lehrerbildung in einem Gemeinsamen Studienausschuss antwortung des Handelns der Organisation als Ganzes so- (GSA) und mit Bildungsforschung im Institut für Bildungsfor- wie ihrer einzelnen Mitglieder bewusst zu werden und seine schung (IfB) befasst ist. Folgen zu bedenken und zu diskutieren. Unter Hinzuziehung der zuvor, bereits benannten sechs stra- Ausdrucksformen der Verfolgung dieser Leitprinzipien finden tegischen Schwerpunkte resp. Profillinien ergibt sich hinsicht- sich als Handlungsgrundsätze und Ziele auf der Ebene der lich der thematischen Aufstellung der Universität eine Art Ma- Gesamtorganisation, in ihren zahlreichen Untergliederungen trixstruktur. Dieser kommt grundsätzlich ein evolutorischer sowie differenziert nach den Bereichen Forschung, Lehre, Charakter zu. D.h., sie muss sich immer wieder neu an den Wissens- und Technologietransfer wieder. So legt die Bergi- für sie ausschlaggebenden Kriterien der inhaltsbezogenen sche Universität als Ganzes besonderen Wert auf: Zweckmäßigkeit, der institutionell-organisatorischen Praktika- bilität sowie der gesellschaftlichen Relevanz messen lassen. 12 | Profil der Bergischen Universität 13
3. Zentrale Handlungsfelder Im Folgenden sollen zunächst die wichtigsten Handlungsfelder des universitären Auftrags – so wie ihn die Bergische Universi- tät für sich definiert – näher umrissen werden. Ausgehend vom Status quo werden dafür jeweils die geplanten Entwicklungs- linien für die kommenden sechs Jahre vorgezeichnet. Ohne kleinteilig einzelne Vorhaben, etwa avisierte Forschungsprojekte, aufzulisten, werden Schwerpunkte benannt, denen im Planungszeitraum besondere Aufmerksamkeit gelten soll. 3.1 FORSCHUNG Die Bergische Universität hat in den letzten Jahren einen im Landesvergleich überproportionaler Zuwachs bei den Umstrukturierungsprozess durchlaufen, der einerseits die Drittmitteleinnahmen (absolute Steigerung von 11,5 Millio- Umwandlung von der Gesamthochschule in eine Universität nen Euro im Jahr 2005 auf rund 33 Millionen Euro im Jahr und andererseits einen vergleichsweise radikalen Generati- 2013 und Steigerung der Drittmittelquote von ca. 25 % im onswechsel bei den Professorinnen und Professoren betrifft. Jahr 2008 auf über 46 % im Jahr 2013 (s. Abbildung 01)), eine Die mit diesem Prozess verbundenen Freiräume wurden ge- zahlenmäßige und qualitätsbezogene Zunahme in- und aus- nutzt, um die Bergische Universität zu einer in spezifischen ländischer Forschungskooperationen, ein Anstieg der Anzahl Feldern noch forschungsstärkeren Hochschule auszubauen namhafter DFG-Projekte und EU-Großprojekte, eine Verdreifa- und ihr ein besonderes Profil zu geben. Begleitet und unter- chung der Zahl der Stiftungsprofessuren sowie zahlreiche eh- stützt wurde diese Entwicklung durch Umstrukturierungen in renvolle Berufungen von Mitgliedern der Bergischen Univer- der Forschungs- und Drittmittelverwaltung, das Sichtbarma- sität in nationale und europäische Wissenschaftsakademien chen von Forschungsprojekten und -ergebnissen u.a. durch sowie in Leitungspositionen von Forschungsverbünden und die Gründung eines halbjährlich erscheinenden Forschungs- -communities. 7+19+33+21+33+40+51 magazins (BUW.Output; www.buw-output.de) sowie vor allemdurch ein Bündel von Maßnahmen zur strategischen ABBILDUNG_01 | DRITTMITTELQUOTE1 DER BERGISCHEN UNIVERSITÄT VON 2008 BIS 2013 IN PROZENT Förderung von Forschung. Um exzellente Forschung an der Bergischen Universität zu stärken und Forschungsaktivitäten gezielt zu unterstützen, hat das Rektorat u.a. einen zentralen internen Forschungsfördertopf eingerichtet (ZEFFT). Den For- 46,5 % scherinnen und Forschern der Bergischen Universität wird auf diese Weise in einem wettbewerblichen Verfahren seit 2009 39,5 % jährlich ein nennenswerter Betrag zur Hilfe bei der Beantra- 34,6 % 34,8 % gung von Drittmittelprojekten zur Verfügung gestellt (wobei 25,7 % 27,3 % sowohl die Einrichtung von strukturellen Forschungsschwer- punkten und Forschungsverbünden als auch von Einzelanträ- gen förderfähig ist). Für den Erfolg der bislang ergriffenen Maßnahmen spricht die 2008 2009 2010 2011 2012 2013 höchst positive Entwicklung der Bergischen Universität in den 1 ) Die Drittmittelquote ist definiert als Drittmitteleinnahmen / bereinigtes Grundbudget letzten Jahren. Genannt seien hier nur ein großer und auch ohne BLB-Mieten und Bewirtschaftungsausgaben. 14 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 15
PROFILLINIE „BAUSTEINE DER MATERIE, EXPERIMENT, PROFILLINIE „BILDUNG UND WISSEN IN SOZIALEN SIMULATION UND MATHEMATISCHE METHODEN“ UND KULTURELLEN KONTEXTEN“ Verknüpft werden hier die traditionell sehr starke Grundla- Im Bewusstsein dessen, dass jegliches Denken, Handeln und genforschung der Bergischen Universität im Bereich der Entscheiden in sozialen und kulturellen Kontexten erfolgt, er- Naturwissenschaften und der Mathematik mit Forschungs- forschen unterschiedliche Wissenschaften die Gestaltung von schwerpunkten in der experimentellen und theoretischen Bildungsprozessen sowie den Zusammenhang von Bildung Teilchenphysik, dem wissenschaftlichen Rechnen sowie der und Wissen in Vergangenheit und Gegenwart. Studien zur Geis- Darstellungstheorie. Ein wichtiges Forschungsinteresse gilt tes- und Institutionengeschichte von Bildung und Wissen (u.a. den elementaren Bausteinen der Materie und der zwischen IZWT) tragen hierzu ebenso bei wie systematische und his- ihnen wirkenden Kräfte. torische Arbeiten zur Begründung und Kritik von Bildung und Wissen aus unterschiedlichen Fachperspektiven (u.a. FFN). Institutionelle Achsen sind das Interdisziplinäre Zentrum Wis- senschafts- und Technikforschung (IZWT) sowie das Interdis- Als institutionelle Schnittstelle für Teilaspekte dieses Themen- ziplinäre Zentrum für Angewandte Informatik und Scientific feldes dient die Anfang 2010 gegründete School of Education. Computing (IZ II), das bedeutende, z.T. in Kooperation mit Die schulbezogene Bildungsforschung hat hier im Rahmen dem Forschungszentrum Jülich durchgeführte Projekte der des ebenfalls neu gegründeten Instituts für Bildungsforschung Bergischen Universität im Bereich des Höchstleistungsrech- (IfB) einen neuen Mittelpunkt gefunden. Die Forschungsfel- nens unter einem gemeinsamen Dach bündelt und das einen der des IfB erstrecken sich über die gängige Ebenendifferen- Schnittpunkt zu den Ingenieur- und Naturwissenschaften bil- zierung des Bildungswesens: Unterricht (Interaktion), Schule det. Schwerpunkte im Themencluster sind die Beteiligung an (Organisation) und Einrichtung der Gesellschaft (System). Die den der Untersuchung höchstenergetischer Teilchenstrahlung aktuelle bildungswissenschaftliche und bildungspolitische aus dem Kosmos gewidmeten, weltweit größten Experi- Diskussion um eine empirische Fundierung der Qualitätssi- menten Auger in Argentinien und IceCube am Südpol (die cherung und Steuerung im Bildungssystem bietet auf den ge- Entdeckung astrophysikalischer Neutrinos mit dem IceCube- nannten drei Ebenen vielfache Anknüpfungspunkte für die am Detektor ist vom britischen Fachmagazin „Physics World“ IfB betriebene Forschung. Im Einzelnen wird das IfB hier eine zum „Durchbruch des Jahres 2013“ gewählt worden), der Reihe von Schwerpunkten verfolgen. Diese liegen zum einen seit 2008 bestehende, 2012 um weitere vier Jahre verlänger- auf dem Bereich der Lehrerprofessionalität und zum anderen Zu dem 2009 eingeleiteten Profilbildungsprozess gehörte, te Sonderforschungsbereich „Hadron Physics From Lattice auf den sozialen Ungleichheiten in der Bildungsbeteiligung. wie eingangs gesagt, dass im Verlauf eines längeren, durch QCD” sowie die substantielle, in Gestalt des Forschungsver- Zu diesen Schwerpunkten werden am IfB schon jetzt ver- alle Teile der Hochschule reichenden Diskussions- und Ar- bunds „Atlas-Experiment am Large Hadron Collider“ (LHC) schiedene, von der DFG, vom BMBF sowie mit Landes- und beitsprozesses sechs Profillinien ausgebildet und in einem organisierte Beteiligung Wuppertaler Forscherinnen und For- Stiftungsmitteln geförderte Forschungsprojekte durchgeführt. Leitbild ausformuliert wurden. Im Einzelnen greifen diese Pro- scher am CERN in Genf (d.h. vor allem eine entscheidende Flankiert wird die Schnittstelle der School of Education durch fillinien in der Regel auf schon länger vorhandene spezifische Mitarbeit an dem ATLAS-Detektor am LHC, der als das „Auge“ das vor kurzem eingerichtete Zentrum für Kindheitsforschung Stärken und Interessen zurück, bündeln und verschränken der Teilchenphysiker für den kürzlich erfolgten N achweis von „Kindheiten.Gesellschaften“, das Zentrum für interdisziplinäre sie synergetisch. Überdies nutzen sie insofern die beson- Higgs-Feld und Higgs-Teilchen von grundlegender Bedeutung Sprachforschung (ZefiS) und die Forschungsstelle für Bürger- deren Möglichkeiten einer ebenso jungen wie dynamischen ist). Im Anschluss an eine Reihe von DFG-Einzelprojekten ist beteiligung. Die School of Education mit dem IfB und das In- Campus-Universität der kurzen Wege, als sie grundsätzlich 2012 eine Antragsskizze auf eine diese Arbeiten aus interdiszi- terdisziplinäre Zentrum für Kindheitsforschung werden in den transdisziplinär, d.h. einzelfachübergreifend angelegt sind. Im plinärer Sicht begleitende Forschergruppe „The Epistemology kommenden Jahren weiter etabliert und die Projekte in den Zusammenhang mit der Ausbildung von Profillinien wurde of the Large Hadron Collider“ eingereicht und von der DFG entsprechenden Forschungsfeldern werden systematisch schließlich eine Reihe von Kristallisationspunkten von For- unterdessen zur Ausarbeitung angenommen worden. Neben weiter ausgebaut und soweit möglich untereinander vernetzt schung in Gestalt von fach- und fachbereichsübergreifend der Ausarbeitung dieses Antrags sollen in naher Zukunft die (wobei auch die Möglichkeiten eines noch breiteren Blicks auf arbeitenden Interdisziplinären Zentren neu eingerichtet bzw. Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich weiter in- Schule und Unterricht genutzt werden, die sich u.a. durch den ausgebaut. tensiviert, ein neuer Folgeantrag beim BMBF (ATLAS-Experi- Ausbau von Lehramtsstudiengängen für das Berufskolleg und ment) sowie weitere DFG-Anträge gestellt und federführend die Einrichtung des neuen Studiengangs Sonderpädagogik ab Folgende, prinzipiell gleichwertige Profillinien markieren vom IZWT der Antrag auf ein Graduiertenkolleg im Themen- WS 2014/15 eröffnen). Im Feld der Bildungsforschung wird die inhaltlichen und strategischen Schwerpunkte künftiger, feld „Wissenschaftlicher Wandel“ vorbereitet werden. außerdem u.a. ein internationales Graduiertenkolleg (in Ko- fächerübergreifend angelegter Forschung. operation u.a. mit Luxemburg) beantragt. 16 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 17
PROFILLINIE „SPRACHE, ERZÄHLEN UND EDITION“ Einzelfachübergreifende Schwerpunkte der geistes- und kul- turwissenschaftlichen Forschung gelten dem Erzählen als einem in der Lebenswelt allgegenwärtigen Modus der Auf- fassung, Strukturierung, Deutung und Vermittlung von realen PROFILLINIE oder imaginierten Erfahrungen, der Praxis und der Theorie der „GESUNDHEIT, PRÄVENTION UND BEWEGUNG“ Edition von Texten, dem Spracherwerb, der Sprachstruktur sowie der interdisziplinären Kultur- und Kommunikationsfor- Gesundheit ist schon lange nicht mehr nur eine Domäne der schung. Medizin, sondern wird sowohl in der Forschung als auch den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft als ein komplexes Institutionelle Schnittstellen bilden das unterdessen durch interdisziplinäres Phänomen betrachtet. Entsprechend ver- zahlreiche internationale Fachtagungen, Publikationen und sammelt die Profillinie die zahlreichen Disziplinen, die sich an das interdisziplinäre „Diegesis. Interdisciplinary E-Journal der Bergischen Universität aus verschiedenen Perspektiven for Narrative Research“ sichtbar gewordene Zentrum für mit den Themen Gesundheit, Gesundheitsmanagement und Erzählforschung (ZEF) sowie das Institut für Linguistik (IfL). Public Health befassen. Als weitere bedeutende Kristallationskerne interdisziplinärer Zusammenarbeit fungieren das 2012 gegründete Forschungs- Institutionell stützt sich diese Profillinie auf zwei zentrale zentrum Frühe Neuzeit (FFN) sowie das 2011 gegründete Säulen. Zunächst auf das 2009 gegründete, unterdessen sehr Interdisziplinäre Zentrum für Editions- und Dokumentwissen- erfolgreich arbeitende Bergische Kompetenzzentrum für Ge- schaft (IZED). In seinem Kontext sind schon jetzt verschiede- sundheitsmanagement und Public Health (BKG), für dessen ne drittmittelgeförderte große Editionsprojekte angesiedelt, Ausstattung u.a. eine Stiftungsprofessur gewonnen werden zu denen u.a. das seit 2012 im Rahmen des Akademienpro- konnte. Als zweite zentrale Säule ist die Prävention und Re- gramms von der Union der Akademien mit knapp 5 Mio. Euro habilitation durch Bewegung zu sehen, die durch die Sport- für 18 Jahre geförderte und u.a. in Kooperation mit der Cam- wissenschaft und den Hochschulsport vertreten wird. Diese bridge University Library durchgeführte Langfristprojekt einer Säule wurde durch den Ausbau der Sportwissenschaft mit innovativen digitalen historisch-kritischen Edition der Werke Neugründung der Sportmedizin (Ende 2008) deutlich gestärkt. Arthur Schnitzlers (1905 –1931) zählt. Das BKG und der Ausbau der Sportwissenschaft bilden die in- Im Bereich des FFN und des ZEF soll vor allem die internati- stitutionelle Grundlage für eine zunehmende Vernetzung von onale Vernetzung ausgebaut und durch entsprechende Dritt- Forschungsprojekten im Themenfeld „Gesundheit und Bewe- mittelprojekte weiter befördert werden. Konkrete geplante gung“; im Zentrum künftiger Bemühungen stehen weiterhin Großprojekte sind eine Forschergruppe im Bereich der Gram- die Intensivierung und der Ausbau von Kooperationen mit me- matikforschung (IfL), ein Graduiertenkollegsantrag zum Thema dizinischen Einrichtungen und Unternehmen der regionalen „Dokument – Text – Edition“ (IZED) und ein weiterer Antrag Gesundheitswirtschaft, die auch aus wirtschaftlicher Sicht im Rahmen des Akademienprogramms auf ein Langfristpro- (ca. 30.000 Arbeitsplätze im Bergischen Land) von strukturbil- jekt (i.e. eine Edition der Werke von Kurt Schwitters) (IZED). dender Bedeutung für den Standort sind. 18 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 19
PROFILLINIE PROFILLINIE „UNTERNEHMERTUM, INNOVATION „UMWELT, ENGINEERING UND SICHERHEIT“ UND WIRTSCHAFTLICHER WANDEL “ Verbunden werden hier interdisziplinäre Forschungen zu den Die im Rahmen unterschiedlicher Themenfelder bestehenden Im Blickpunkt stehen die ökonomischen, rechtlichen und der Etablierung des 2011 gegründeten, von der Dr. Werner Themen „Umweltsysteme“ und ökonomische, ökologische Kooperationen mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, politischen, aber auch die sozialen, psychologischen, histori- Jackstädt-Stiftung über eine Laufzeit von fünf Jahren mit sowie soziale Nachhaltigkeit. Input liefern die natur- und in- Energie wurde 2010 durch einen Rahmenkooperationsver- schen und ethischen Grundlagen bzw. Rahmenbedingungen insgesamt 1,5 Mio. Euro geförderten Zentrums für interdis- genieurwissenschaftlichen Disziplinen sowie Teile der Sozi- trag institutionalisiert, 2013 vertraglich erweitert und mit der von Unternehmertum und Innovation. Erforscht werden aber ziplinäre Gründungs- und Innovationsforschung zu (Jackstädt al- und Wirtschaftswissenschaften und des Designs, auch in Gründung eines mit dem Wuppertal Institut eng zusammen auch die Wechselwirkungen zwischen mikropolitischen Wei- zentrum für Unternehmertums- und Innovationsforschung). Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, arbeitenden Interdisziplinären Zentrums für Transformations- chenstellungen der einzelwirtschaftlichen Akteure sowie den Energie (WI). forschung (TransZent) weiter ausgebaut. Damit ist eine wich- makropolitischen Entscheidungen der föderalen Ebenen samt Laufende und künftige z.T. in Gestalt von Verbundforschung zu tige institutionelle Grundlage für die Arbeit der kommenden ihrer Implikationen für die Entwicklungen von Wirtschafts organisierende Forschungsprojekte gelten u.a. den folgenden Eine von mittlerweile mehreren Schnittstellen ist das 2005 als Jahre geschaffen. Wichtige weitere Schritte sind der Antrag systemen. Themen: Integrierte Organisations- und Personalentwicklung Zusammenschluss dreier etablierter, materialwissenschaftlich auf ein Fortschrittskolleg im Themengebiet „Ressourceneffi- (INOPE); Europäische Integration und Europäischer Struktur- tätiger Arbeitsgruppen gegründete Interdisziplinäre Zentrum zienz“ mit dem Titel „Nachhaltiges Produzieren aus systemi- Schnittstelle ist der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, wandel; Regionale Innovations- und Spezialisierungsdynamik für Polymertechnologie (i.e. das Institut für Polymertechnolo- scher Perspektive“ (in Kooperation mit dem Wuppertal Institut programmatisch organisiert in der Schumpeter School of im Gesundheitssektor; Higher Entrepreneurship Education gie, IfP), das eine Brücke zwischen naturwissenschaftlicher und der als An-Institut der Bergischen Universität organisier- Business and Economics. Zugleich besteht auch hier eine Dynamics (HEED). Grundlagenforschung, Materialwissenschaften und Ingeni- ten Bergischen Gesellschaft für Ressourceneffizienz: „Neue enge Anbindung an das Wuppertal Institut, dessen wissen- eurtechnik schlägt und zahlreiche Möglichkeiten für inter- und Effizienz – Bergische Gesellschaft für Ressourceneffizienz schaftliche Leiter zugleich Professuren an der Bergischen Uni- transdisziplinäre Forschungen eröffnet. Von struktureller Be- mbH“); weiterhin ein Antrag auf ein Fortschrittskolleg im Rah- versität bekleiden. Strukturelle Bedeutung kommt weiterhin deutung ist außerdem das am Fachbereich E angesiedelte men der einen Forschungsschwerpunkt an der Bergischen und über Drittmittelprojekte des Landes NRW, des Bundes Universität bildenden Polymerelektronik, d.h. in diesem Fall und der EU finanzierte Institut für Systemforschung der In- zu Anwendungen auf der Basis von Flexibler Elektronik (FLexi- formations-, Kommunikations- und Medientechnologie (SI- ble Elektrische und OPtische Sensorsysteme für Gesundheit KoM). Dieses widmet sich der interdisziplinären Forschung zu – Alter – Sicherheit, FLEOPS, im Rahmen des Kompetenz technischen, ökonomischen und strukturellen Aspekten von zentrums COPT.NRW, Center for Organic Production Techno- Innovationsprozessen, die durch die Entwicklung von Infor- logies North-Rhine Westphalia, und in Kooperation mit Insti- mations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Medi- tuten der Universitäten RWTH Aachen, Duisburg-Essen und entechnologien beeinflusst werden. Köln). Weiter ausgebaut werden sollen alle genannten, über- wiegend neu gegründeten und als künftige institutionelle Ka- Weiterhin zu nennen sind der Kompetenzschwerpunkt „rege- talysatoren für weitere Forschungsaktivitäten anzusehenden nerative Energiesysteme“ (mit substanziellen, jeweils in Koope Zentren (d.h. neben dem Forschungsverbund „The Reacting rationen betriebenen Forschungen u.a. zu den Themen „Ge- Atmosphere – Understanding and Management for Future winnung, Verteilung und Speicherung von elektrischer Energie“, Generations“ das IfP, das iPAMS, das ISS und das SIKoM). „Elektromobilität“, „Energiemanagement“ und „Netzwerke der Zukunft“), das Interdisziplinäre Zentrum für reine und ange- wandte Massenspektrometrie (Institute for Pure and Applied Mass Spectrometry, iPAMS), das 2009 in Velbert / Heiligenhaus eingerichtete und u.a. mit einer Stiftungsprofessur ausgestatte- te Institut für Sicherungssysteme (ISS) sowie der Forschungs- verbund „The Reacting Atmosphere – Understanding and Ma- nagement for Future Generations“, der 2011 in Kooperation mit dem Wuppertal Institut, den Atmosphärenforschungsinstituten im Institut für Energie- und Klimaforschung des Forschungs- zentrums Jülich und dem Rheinischen Institut für Umweltfor- schung an der Universität zu Köln gegründet wurde. 20 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 21
3.2 LEHRE Aufbauend auf dem Leitbild profiliert die Bergische Universi- Diese Handlungsfelder werden nun im Einzelnen beschrieben. ABBILDUNG_02 | AUFBAU DER KOMBINATORISCHEN BACHELORSTUDIENGÄNGE UND ANSCHLÜSSE tät die inhaltliche Ausgestaltung ihres Studienangebotes ent- lang der folgenden Linien: WEITERENTWICKLUNG BESTEHENDER UND EINFÜHRUNG NEUER STUDIENGÄNGE _Umsetzung von forschungsorientiertem Lehren und Lernen, _Förderung von Fachlichkeit und Interdisziplinarität auf der Das vielfältige Fächerspektrum der Bergischen Universität Ebene von einzelnen Lehrangeboten und ganzen Studien- spiegelt sich in einer entsprechend großen Zahl und Breite TS 3 / TS 1 gängen, der Studiengänge wider. Das Studienmodell ist an der Bergi- Optionalbereich Master of Arts / _Vermittlung einer auf methodische Kompetenzen schen Universität inzwischen bis auf eine Ausnahme vollstän- Bachelor-Thesis Profil: Fachliche Master of Science und Nachhaltigkeit ausgerichteten hohen fachlichen dig auf die Bachelor-Master-Struktur umgestellt; lediglich in TS 2 Vertiefung Qualifikation, der Lebensmittelchemie besteht noch ein Studiengang, der _Ermöglichung eines interessengeleiteten individuellen mit dem Staatsexamen abschließt. Studiums, _Ermöglichung wissenschaftlich reflektierter Praxis- Im Bereich der Bachelorstudiengänge bietet die Bergische und Projektphasen im Studium, Universität 17 Einfach-Studiengänge (B.A. oder B.Sc.) sowie _Vermittlung interkultureller Kompetenz. die Kombinatorischen Studiengänge Bachelor of Arts (B.A.) TS 1 (Teilstudiengang 1) und Bachelor of Science (B.Sc.) an. Die Einfach-Studiengänge Die universitäre Bildung wird in Zukunft für immer mehr jun- reichen von den Wirtschaftswissenschaften über Mathema- TS 3 / ge Menschen die entscheidende Qualifikation für ein erfülltes tik und die Naturwissenschaften bis zu den Ingenieurwissen- TS 1 BiWi Optionalbereich Master und erfolgreiches Berufsleben darstellen. Die Bergische Uni- schaften, Soziologie und Psychologie. Im Kombinatorischen Profil: Bildungswis- Bachelor-Thesis of Education versität unterstützt dies, indem sie Studienanfängerinnen und Studiengang Bachelor of Arts (B.A.) wählen die Studierenden senschaften TS 2 BiWi -anfänger in der Studieneingangsphase unter Berücksichti- zwei von 34 möglichen Studiengängen aus den Geistes-, Na- BiWi gung ihrer Diversität an die Ansprüche eines universitären Stu- tur-, Gesellschafts- und Ingenieurwissenschaften oder den TS 2 (Teilstudiengang 2) diums heranführt. In fortgeschrittenen Phasen des Studiums künstlerisch-gestalterischen Fachrichtungen und können die- bietet die Bergische Universität ihren Studierenden individu- se in mehr als 200 Kombinationsmöglichkeiten fast frei von elle, interessengeleitete Vertiefungsmöglichkeiten für eine Einschränkungen kombinieren. Im Kombinatorischen Studi- weitergehende wissenschaftliche Qualifikation und / oder für engang Bachelor of Science (B.Sc.) werden zwei der Fächer die Anforderungen der beruflichen Praxis. Chemie, Informatik, Mathematik und Physik studiert. Hinzu kommt in den Kombinatorischen Bachelor-Studiengängen der Die Entwicklung im Bereich der Lehre in den letzten zehn Jah- Optionalbereich, der mit 18 ECTS 10 % des Gesamtvolumens TS 1 TS 3 / ren war von großen Umbrüchen und einer starken Dynamik des Bachelors umfasst. Im Optionalbereich können Studie- Optionalbereich Berufliche Bachelor-Thesis geprägt. In den nächsten Jahren werden deshalb die Konso- rende aus einem Curriculum von Veranstaltungen wählen, die Profil: Schlüssel- Praxis lidierung und eine kritische Hinterfragung des Erreichten im unterschiedlichen Profilen und innerhalb dieser unterschiedli- TS 2 kompetenzen Vordergrund stehen. Als wichtigste Handlungsfelder in die- chen Kompetenzfeldern zugeordnet sind – nach individueller sem Prozess für die kommenden Jahre erweisen sich Neigung und / oder passend zum späteren Berufswunsch bzw. der Wahl des Fachmasters oder des Master of Education (s. Grundlagen- _die Weiterentwicklung bestehender und die Einführung Abbildung 02). und Kernbereich Profilbereich neuer Studiengänge, _die Qualitätssicherung und die Ausarbeitung eines Die kombinatorischen Bachelorstudiengänge sind polyvalent universitätsweiten Qualitätsverständnisses, ausgelegt. Sie qualifizieren sowohl für eine berufliche Tätigkeit _die Studienorganisation und dabei insbesondere der als auch für einen einschlägigen Fachmaster sowie die Stu- Übergang Bachelor-Master, diengänge Master of Education der gestuften Lehrerbildung. Viele der Masterstudiengänge sind so ausgerichtet, dass die Zugangsvoraussetzungen in verschiedenen vorausgehenden _die Ermöglichung des Studienerfolgs bei zunehmender Durch Wahl eines geeigneten Profils im Bachelor-Studiengang Bachelorstudiengängen, auch solchen von anderen Hochschulen, erworben werden können. Beispielsweise ist für den M.Sc. Diversität unter den Studierenden, kann der Übergang in den jeweiligen Master optimal gestaltet Qualitätsingenieurwesen ein Studium des Maschinenbaus, der Sicherheitstechnik, der Elektrotechnik oder des Bauingenieur- _die besondere Rolle der Lehrerbildung, werden. wesens Zugangsvoraussetzung; der M.A. Dokument- und Editionswissenschaft steht Interessierten mit einem philologischen _die zunehmende Bedeutung von weiterbildenden, Bachelor-Abschluss ebenso offen wie solchen mit einem medientechnischen; Zugang zum M.A. Strategic Innovation in Pro- „nicht-klassischen“ Studienangeboten. ducts and Services können Bachelorabsolventen aus Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften oder des Designs erhalten. 22 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 23
PROFILLINIE: SCHWERPUNKTBEZOGENE ZUORDNUNG PROFILLINIE: SCHWERPUNKTBEZOGENE ZUORDNUNG Bausteine Bausteine der Materie, Unter der Materie, Unter Experiment, Bildung nehmertum, Experiment, Bildung nehmertum, Simulation und Wissen Gesundheit, Innovation Simulation und Wissen Gesundheit, Innovation und mathe- in sozialen Prävention Sprache, Umwelt, und und mathe- in sozialen Prävention Sprache, Umwelt, und matische und kulturellen und Erzählen Engineering wirtschaft matische und kulturellen und Erzählen Engineering wirtschaft MASTERSTUDIENGANG Methoden Kontexten Bewegung und Edition und Sicherheit licher Wandel MASTERSTUDIENGANG Methoden Kontexten Bewegung und Edition und Sicherheit licher Wandel Allg. und Vergleichende Literaturwissenschaft Psychologie Anglistik, Amerikanistik Qualitätsingenieurwesen Arbeits- und Organisationspsychologie Romanistik Architektur Sicherheitstechnik Bau- und Immobilienmanagement Soziologie Bauingenieurwesen Strategic Innovation in Products and Services Bewegungs- und Gesundheitswissenschaft Verkehrswirtschaftsingenieurwesen Chemie Wirtschaftswissenschaft: Applied Economics and International Economic Policy Computer und Simulation in Science Wirtschaftswissenschaft: Druck- und Medientechnologie Entrepreneurship und Innovation Editions- und Dokumentwissenschaften Wirtschaftswissenschaft: Finanzen, Wirt- Elektrotechnik schaftsprüfung, Controlling und Steuern Energiemanagement und Energiesysteme Wirtschaftswissenschaft: Management und Marketing Erziehungswissenschaft: Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse Wirtschaftswissenschaft: Operations Management Europäistik Wirtschaftswissenschaft: Germanistik Sustainability Management Geschichte Wirtschaftsingenieurwesen: Automotive Informationstechnologie Wirtschaftsingenieurwesen: Kindheit, Jugend, soziale Dienste Energiemanagement Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen: Informationstechnik Master of Education: Bilingualer Unterricht Master of Education: Lehramt an Berufskollegs Master of Education: Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen Bestehende Studiengänge werden im Rahmen der regelmä- Studienangebote wegen geringer Nachfrage oder fachlicher Master of Education: Lehramt an ßigen Akkreditierungen weiterentwickelt. Im üblichen Re- Neuausrichtungen einzustellen oder durch andere, neue An- Haupt-, Real- und Gesamtschulen akkreditierungszeitraum von sieben Jahren ergeben sich in gebote abzulösen. In Anbetracht abzusehender sinkender Master of Education: Lehramt an der Regel aber sowohl in der disziplinären als auch der per- Einstellungschancen beim gymnasialen Lehramt wird der Be- Grundschulen sonellen Entwicklung eines Studienfaches Änderungen, die reitstellung alternativer Master-Angebote für die Geisteswis- Mathematik Auswirkungen auf ein qualitativ anspruchsvolles Studienpro- senschaften besondere Bedeutung zukommen. Dem Beispiel Philosophie gramm haben. Die Bergische Universität wird solche Ände- des erfolgreichen Masters „Editions- und Dokumentwissen- Physik rungen auch zukünftig innerhalb eines Akkreditierungszyklus schaft“ folgend, sollen hier weitere Angebote mit direkten mit Augenmaß und höchstem Qualitätsanspruch in ihren Stu- Bezügen zu möglichen Berufsfeldern eingerichtet werden. diengängen umsetzen. Attraktive Masterangebote tragen wesentlich zum Profil der Bergischen Universität bei, auch mit Blick auf die Forschung. Mit neuen Studienangeboten wird die Bergische Universi- Die mit der Etablierung der Profillinien eingeleitete Identifika- Während die Bachelorstudiengänge im Schwerpunkt auf die Vermittlung grundlegender und allgemeiner Kompetenzen ausge- tät auch in Zukunft auf Entwicklungen in der Wissenschaft tion interdisziplinärer Potenziale und Stärken der Bergischen richtet sind, sind die Masterstudiengänge inhaltlich stärker spezialisiert. Dabei ist eine Entwicklung zur zunehmenden Orien- und auf veränderte akademische Stellenprofile reagieren. Universität soll sich in der Zukunft noch stärker im Angebot tierung an den im Leitbild der Bergischen Universität formulierten Profillinien in Gang gesetzt worden. Diese Tabelle gibt Zum Auftrag der kontinuierlichen Erneuerung gehört es bei der Masterstudiengänge wiederfinden. die Zuordnung schwerpunktbezogen für die derzeitigen Masterstudiengänge wieder. beschränkten Ressourcen gleichzeitig auch, vorhandene 24 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 25
QUALITÄTSSICHERUNG UND UNIVERSITÄTSWEITES Dieser „Bologna-Check“ wird stets in Vorbereitung einer an- QUALITÄTSVERSTÄNDNIS stehenden Reakkreditierung sowie mindestens ein weiteres Mal innerhalb eines Akkreditierungszeitraumes durchgeführt. Die Bergische Universität bekennt sich zur akademischen Frei- heit und der damit einhergehenden individuellen Verantwor- Mit der im Jahre 2013 in Kraft gesetzten neuen Evaluations- tung. Deshalb sehen sich die Lehrenden und die Lernenden ordnung ist die Bergische Universität einen wichtigen Schritt als die zentralen Akteure der stetigen Qualitätsentwicklung in auf dem Weg zu einer Evaluationskultur gegangen. Diese der Lehre. Das Verständnis des Qualitätsmanagements für wird vom Gedanken der gemeinsamen Qualitätsentwick- die Lehre an der Bergischen Universität geht davon aus, dass lung, der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernen- Lehrende wie Lernende den und der Ergebnisorientierung im Sinne einer Umsetzung von geeigneten Maßnahmen bei aktuellen Veränderungs- _die Qualität der einzelnen Lehrveranstaltungen und bedarfen getragen. In den kommenden Jahren wird es da- der Studiengänge als Ganzes sichern und rauf ankommen, die nun neu eingeführten Prozesse in den _Fragestellungen und Maßnahmen für die Qualität Fächern zu leben und von zentraler Seite optimal zu beglei- der Lehre grundsätzlich in einem dialogischen Prozess ten. Hierzu gehört auch die behutsame Weiterentwicklung behandeln und erarbeiten. der Evaluationsinstrumente, etwa mit Blick auf Diversität. Die Universitätsleitung wird zudem gemeinsam mit dem Dezer- In der Konsequenz dieses Verständnisses ist das Qualitätsma- nat für Planung und Entwicklung den Ausbau eines „Business nagement in der Lehre grundsätzlich Aufgabe der Fachberei- Intelligence Systems“ im Bereich der Lehre vorantreiben mit che. Zu diesem Zweck werden in den Fachbereichen universi- dem Ziel, die Verantwortlichen regelmäßig mit Daten und Sta- tätsweit Qualitätsbeauftragte beschäftigt und untereinander tistiken über Studiengänge, Studierende, Absolventen, Prü- vernetzt, die im Sinne einer Service-Leistung vom Dezernat fungserfolge, Studienabbrüche etc. zu versorgen. Planung und Entwicklung sowie vom Uniservice Qualität in Studium und Lehre unterstützt werden. Die Bergische Universität wird in den kommenden Jahren aufmerksam verfolgen, wie sich die Rahmenvorgaben für die Die Qualitätssicherung stützt sich auf die Instrumente der Systemakkreditierung entwickeln werden. Voraussetzungen Lehrveranstaltungsbewertung und der Evaluation von für eine eventuell anzustrebende Systemakkreditierung sind Studiengängen. Die Lehrveranstaltungsbewertung schafft eine damit einhergehende Kostenreduktion und eine Ände- die Möglichkeit zur Meinungsäußerung und Diskussion über rung der Vorgabe des Landes NRW, nach welcher bisher alle konkrete, die Studierenden unmittelbar betreffende Lehr- und lehramtsrelevanten Studiengänge in der Programmakkreditie- Lernsituationen. Sie findet in jeder Lehrveranstaltung anhand rung zu begutachten sind. von Evaluationsbögen und deren Auswertung als Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden statt. Das erfolgreiche universitätsweite Netzwerk Qualität in Stu dium und Lehre mit seinen derzeit 25 Qualitätsbeauftragten Die Evaluation von Studiengängen umfasst umfangreiche, stu in den Fachbereichen wird weitergeführt. diengangübergreifende Studierendenbefragungen als Ein gangs-, Verlaufs- und Abschlussbefragungen. Zusätzlich wer- Das Leitbild der Bergischen Universität umreißt auch ihr Quali den in Kooperation mit dem Internationalen Centrum für tätsverständnis in der Lehre und beschreibt es allgemein Hochschulforschung in Kassel (INCHER) Absolventenbefra- auf den Grundlagen der Forschungsbasiertheit, der Gemein- gungen durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Erhebungen schaft von Lehrenden und Lernenden, der Selbstbestimmt- und weiterer Anregungen der Studierenden wie der Lehren- heit und Selbständigkeit der Studierenden und dem Aspekt den erarbeiten in den Fachbereichen Evaluationskommissio- der Berufsgängigkeit. Insofern ist bereits eine grundsätzliche nen Vorschläge zur Weiterentwicklung von Studienangeboten. Selbstbestimmung erfolgt, die es in den kommenden Jahren 26 | Zentrale Handlungsfelder Zentrale Handlungsfelder | 27
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