Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...

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Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
Hochschul-
entwicklungsplan
  2014 bis 2020

                   BERGISCHE
                   UNIVERSITÄT
                   WUPPERTAL
Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
Hochschul-
    entwicklungsplan
       2014 bis 2020

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Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
Auf           Im „Hochschulentwicklungsplan 2014 bis 2020“ skizziert
                  das Rektorat der Bergischen Universität in Abstimmung mit
                                                                                    Ziel von Anreizstrukturen sein, die insbesondere neuralgische
                                                                                    Punkte, wie etwa den Übergang Schule-Universität und die

    einen Blick
                  Senat und Hochschulrat und unter Berücksichtigung der Ent-        Studieneingangsphase, in den Vordergrund rücken. Speziell
                  wicklungspläne der Fachbereiche einen hochschulweiten Pla-        auch im Bereich der Lehrerbildung will die Bergische Univer-
                  nungskorridor für eine erfolgreiche Entwicklung der Organisa-     sität durch innovative Angebotsergänzungen, beispielsweise
                  tion über die kommenden sechs Jahre hinweg.                       mit der Einführung neuer Studienangebote im Bereich der
                                                                                    sonderpädagogischen Förderung und der Inklusion sowie
                  Im Sinne der Ziele ihres Leitbildes verfolgt die Bergische        dem Modell einer kooperativen Lehrerbildung für Berufskol-
                  Universität dabei einen integrativen Ansatz, der auf die kon-     legs im Verbund mit Fachhochschulen ihrer führenden Rolle
                  stitutive Zusammengehörigkeit und die wechselseitige Be-          gerecht werden.
                  fruchtung von Lehre, Forschung und Transfer setzt. Diszipli-
                  näre Grundlagenforschung, innovationsorientierte Inter- und       Um dies alles erreichen zu können, bedarf es einer Weiter-
                  Transdisziplinarität, an der Gesellschaft und ihren Bedarfen      entwicklung der Universität entlang der vier Leitprinzipien
                  orientierte Anwendungsnähe, sowie die durchgehende Ein-           der Ressourcenorientierung, der Unterscheidbarkeit, der Ent-
                  beziehung von Studierenden über „Third Mission“- Projekte         wicklungsoffenheit und der Wertebezogenheit. Ausdrucksfor-
                  schließen sich demnach nicht aus, sondern verhalten sich          men der Verfolgung dieser Leitprinzipien finden sich als Hand-
                  komplementär und synergetisch zueinander.                         lungsgrundsätze und Ziele auf allen organisationalen Ebenen
                                                                                    wieder. So legt die Bergische Universität als Ganzes und in
                  Geplant ist, die Bergische Universität – nach einer weitestge-    allen ihren Teilbereichen Wert auf eine positiv-kooperative,
                  hend abgeschlossenen mehrjährigen Phase der strukturellen         Vielfalt wertschätzende Organisationskultur, auf attraktive
                  Reorganisation und inhaltlichen Profilierung – in der nationa-    und motivierende Arbeitsbedingungen, variable Möglichkei-
                  len und internationalen Wissenschaft noch erfolgreicher zu        ten der gezielten Weiterbildung und Personalentwicklung, ein
                  positionieren. Eine zentrale Rolle sollen dabei die sechs im      familienfreundliches Klima sowie auf Chancengleichheit von
                  Leitbild verankerten fächerübergreifenden Profillinien spielen.   Frauen und Männern.
                  Über inhaltliche und institutionelle Schnittstellen hinweg und
                  flankiert durch weitere Maßnahmen der Forschungsförderung         Zu den Rahmenbedingungen bei der Erfüllung des univer-
                  kommt vor allem den Interdisziplinären Zentren die Rolle zu,      sitären Bildungsauftrags gehört schließlich auch die infra-
                  vermehrt große Forschungsprojekte und -verbünde zu kon-           strukturelle und finanzielle Ausstattung. Historisch bedingt
                  zipieren, mit einzuwerben und zu koordinieren. Eng damit          wird die Bergische Universität, die landesweit mit den ge-
                  verbunden ist das Ziel einer weiteren Intensivierung der wis-     ringsten Ressourcen je Studienplatz auskommen muss, hier
                  senschaftlichen Nachwuchsförderung, u.a. über strukturierte       bis zum heutigen Tage benachteiligt. Daher muss sie in den
                  Doktorandenprogramme.                                             kommenden Jahren verstärkt auf eine an ihren Aufgaben
                                                                                    und Leistungen orientierte auskömmliche Ressourcenaus-
                  Gleichrangig steht neben den Zielsetzungen im Bereich For-        stattung drängen. Nur dann wird sie in der Lage sein, ihre
                  schung der Anspruch einer herausragenden Lehre. Diese             ambitionierten Ziele in Lehre, Forschung und Transfer auch
                  wertzuschätzen und systematisch zu unterstützen, soll das         tatsächlich zu erreichen.

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Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
Inhalt
             1. Einleitung                                          9

             2. Profil der Bergischen
                Universität Wuppertal                 .
               2.1 Selbstverständnis und Inhalte                   11

               2.2 Strukturen und Rahmenbedingungen                12

             3. Zentrale
                Handlungsfelder
               3.1 Forschung                                       15

               3.2 Lehre                                           22

               3.3 Gesellschaftlicher Auftrag                      34

               3.4 Internationalität, Diversität, Gleichstellung   41

               3.5 Finanzierung und Infrastruktur                  52

             4. Wesentliche
                Entwicklungsziele
               4.1 Schlüsselprojekte für die Forschung             65

               4.2 Schlüsselprojekte für Studium und Lehre         68

             5. Daten & Statistiken
               5.1 Organigramm der Universität		                   74
               5.2 Übersicht über das Studienangebot               76

               5.3 Kennzahlenentwicklung                           78

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Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
1. Einleitung

                    Mit dem „Hochschulentwicklungsplan 2014 bis 2020“ legt              In den vergangenen sechs Jahren hat sich die Bergische Uni-
                    das Rektorat der Bergischen Universität – in Abstimmung mit         versität sehr positiv-dynamisch entwickelt. Die Meilenstei-
                    Senat und Hochschulrat – ein zusammenfassendes Doku-
                    ­                                                                   ne dieser Entwicklung waren ein nahezu 40-prozentiger Zu-
                    ment vor, das Auskunft gibt über Ziele, Leitlinien und Profile,     wachs der Gesamtstudierendenzahl, eine deutliche Erhöhung
                    entlang derer sich die Entwicklung der Organisation über die        der Studierendenzufriedenheit, die Wiederbesetzung von
                    kommenden sechs Jahre hinweg vollziehen soll. Präsentiert           fast 50 Prozent aller Professuren mit forschungsstarken und
                    wird damit der relevante Planungskorridor, innerhalb dessen         auch in der Lehre hoch engagierten Hochschullehrerinnen
                    in kürzeren Zeiträumen und in Reaktion auf sich immer wieder        und Hochschullehrern, ein über 30-prozentiger Zuwachs der
                    verändernde Rahmenbedingungen eine rollierende Feinpla-             Zahl der Absolventinnen und Absolventen, ein ebensolcher
                    nung zu erfolgen hat. Mit ihrem Hochschulentwicklungsplan           Anstieg bei den Promovierenden, die Gründung mehrerer –
                    richtet sich die Universität an interne und externe Zielgrup-       zwischenzeitlich erfolgreich arbeitender – interdisziplinärer
                    pen, vor allem also an die eigenen Mitglieder, an politisch         Forschungszentren zusammen mit dem Ausbau entsprechen-
                    Verantwortliche in der Landesregierung, im Landtag und in           der Forschungsförderstrukturen, eine gute Verdoppelung des
                    der Region, an Kooperationspartner aus den verschiedenen            Volumens der eingeworbenen Drittmittel sowie ein gewach-
                    Bereichen der Gesellschaft sowie an alle interessierten Bür-        sener Anteil von Frauen in allen Tätigkeitskontexten.
                    gerinnen und Bürger.
                                                                                        Im Folgenden wird darzulegen sein, welche Entwicklungen
                    Die Bergische Universität ist eine dynamische und for-              für die kommenden Jahre mit Blick auf die zentralen Hand-
                    schungsorientierte Campus-Universität mit einem interdiszi­         lungsfelder der Universität angestrebt und welche Ziele dabei
                    plinär ausgerichteten Profil, aus dem sich wesentliche Im-          als prioritär angesehen werden. Zunächst soll es um das all-
                    pulse für die inhaltliche Gestaltung von Forschung, Lehre           gemeine Profil, um Leitlinien für dessen Weiterentwicklung,
                    und Wissens- und Technologietransfer ergeben. Sie bekennt           um Überlegungen zur Organisation- und Kommunikations­
                    sich mit ihren inhaltlichen und kooperativen Bezügen zur            kultur sowie um Aspekte der Beziehung der Institution zu
                    besonderen Historie, den Strukturen und Stärken der sie             ihrem Umfeld gehen. In den folgenden Kapiteln werden
                    beherbergenden Bergischen Region. Zugleich sucht sie den            dann die fünf zentralen Handlungsfelder „Forschung“, „Leh-
                    internationalen Erfahrungsaustausch, forciert transnationale        re“, „gesellschaftlicher Auftrag“, „Internationalität, Diversität
                    Forschungskooperationen und legt großen Wert auf die Ver-           und Gleichstellung“ sowie „Finanzierung und Infrastruktur“
                    mittlung interkultureller Kompetenz, insbesondere in Studium        eingehender beleuchtet. Das Schlusskapitel greift schließlich
                    und Lehre. Für das Selbstverständnis der Hochschule und ihr         besonders wesentliche Entwicklungsziele gesondert auf. Ab-
                    inhaltliches Profil ist das im Jahr 2009 als Resultat eines brei-   gerundet wird der Hochschulentwicklungsplan durch den An-
                    ten Kommunikationsprozesses unter Beteiligung der Gremien           hang relevanter Übersichten zu Kennzahlen, Angeboten und
                    der Bergischen Universität entstandene Leitbild maßgeblich.         Strukturen.

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                                                                                                                           Die Bergische UniversitätEinleitung
Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
2. Profil
      der Bergischen
                       2.1
                       SELBSTVERSTÄNDNIS
                       UND INHALTE

        Universität
                       Ausgangspunkt aller ihrer Planungen ist das Selbstverständ-          Bildungs- und Wissensanforderungen sowie Forschungsfra-
                       nis der Bergischen Universität als moderne, eigenständige            gen auf. Mit dem stetigen Ausbau wissenschaftlicher Leis-
                       und entwicklungsoffene Universität, die in der humboldt-             tungsfähigkeit auf Basis der nachfolgend genannten sechs
                       schen Bildungstradition steht. Als Universität fühlt sie sich in     inhaltlich-strategischen Schwerpunkte, die den Profillinien
                       allen ihren wissenschaftlichen Gegenstandsbereichen der Su-          des Leitbildes der Bergischen Universität entsprechen, gehen
                       che nach Wahrheit im Bewusstsein gesellschaftlicher Verant-          verstärkte Aktivitäten einher, die auf eine weitere nationale
                       wortung verpflichtet. Zu ihrem ethischen Verständnis gehört,         und internationale Vernetzung zielen. Dem liegt die Überzeu-
                       dass Wissenschaft nur von selbstbestimmten Personen be-              gung zugrunde, dass internationalem Erfahrungsaustausch,
                       trieben werden kann und die vornehmste Aufgabe akademi-              transnationalen Forschungskooperationen und interkultureller
                       scher Lehre darin besteht, Menschen zum eigenverantwortli-           Kompetenz im Zuge der fortschreitenden Globalisierung eine
                       chen Umgang mit Erkenntnis und ihrer Anwendung zu bilden.            zunehmende Relevanz zukommt.

                       Die Bergische Universität betreibt auf unterschiedlichen Fel-        DIE STRATEGISCHEN SCHWERPUNKTE WERDEN
                       dern internationale Spitzenforschung. Besonders im Bereich           GEFASST UNTER DIE SECHS ÜBERSCHRIFTEN:
                       von Ausbildung, Wissens- und Technologietransfer handelt sie
                       zugleich im Bewusstsein ihres regionalen Bezugs. Insgesamt           _Bausteine der Materie, Experiment, Simulation
                       geht es ihr darum, Gesellschaft, Kultur, Technik und N      ­ atur    und mathematische Methoden,
                       ­sowie deren Wandel zu verstehen und zu gestalten. In die-           _Bildung und Wissen in sozialen und kulturellen Kontexten,
                        sem Zuge wird akademische Lehre als dialogischer Prozess            _Gesundheit, Prävention und Bewegung,
                        zwischen Lehrenden und Lernenden begriffen. Die Bergische           _Sprache, Erzählen und Edition,
                        Universität legt dabei besonderen Wert auf ­Bildung durch Ver-      _Umwelt, Engineering und Sicherheit sowie
                        mittlung kritischer Reflexivität, gesellschaftlicher Urteilskraft   _Unternehmertum, Innovation und wirtschaftlicher Wandel.
                        und Handlungsfähigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                        ter sowie die Studierenden bereitet sie in hochqualifizierter       Mit der Betonung dieser besonderen inhaltlichen Profil­
                        Weise für deren zukünftige Aufgaben in der demokratischen           linien in Forschung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer
                        Gesellschaft, der Wissenschaft und den einzelnen Berufs­            ­(detaillierter s. Kapitel 3.1) soll in den kommenden Jahren das
                        feldern vor.                                                         Ziel weiterverfolgt werden, vorhandene Stärken zusammenzu-
                                                                                             führen und auszubauen, zusätzliche Synergien zu entwickeln
                       Aus diesen Überzeugungen und Zielsetzungen heraus ergibt              und so im positiven Sinne zur Originalität und Unterscheidbar-
                       sich ein integrativer Ansatz, der auf die logische Zusammen-          keit des Leistungsspektrums in seiner Gänze beizutragen. Auf
                       gehörigkeit und wechselseitige Befruchtung von Lehre, For-            diese Weise soll die externe Wahrnehmbarkeit der attraktiven
                       schung und Transfer setzt. Disziplinäre Grundlagenforschung,          Potenziale und Angebote der Bergischen Universität weiter
                       innovationsorientierte Inter- und Transdisziplinarität sowie an       verbessert werden.
                       der Gesellschaft und ihren Bedarfen orientierte Anwendungs-
                       nähe schließen sich somit nicht nur nicht aus, sondern verhal-       Grundsätzlich sind alle Fächer aufgerufen, sich in jeweils
                       ten sich komplementär zueinander.                                    affine Profillinien einzubringen. Die aufgebauten Interdiszip-
                                                                                            linären Zentren (s. für eine Übersicht das Organigramm im
                       Ein sich hieraus ergebendes zentrales Ziel der Bergischen            Anhang) haben dabei die Aufgabe, den Austausch zwischen
                       Universität ist die Weiterentwicklung eines zukunftsweisen-          den Fächern themenspezifisch zu fördern, entsprechende
                       den Forschungs- und Lehrprofils. Dieses orientiert sich an den       Projekte und Forschungsverbünde zu planen und umzusetzen
                       bereits vorhandenen Spezifika und Stärken, insbesondere In-          sowie den Geist der Interdisziplinarität mittels unterschiedli-
                       terdisziplinarität und Innovationsfähigkeit, und greift künftige     cher Maßnahmen universitätsweit zu stärken.

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Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
_eine positiv-kooperative, Vielfalt wertschätzende                wissenschaftliche und berufliche Kontexte zu transferieren.
                                                                                                                                          Organisationskultur,                                             Hiermit verbindet sich nicht zuletzt auch der hohe Anspruch
                                                                                                                                         _attraktive und motivierende Arbeitsbedingungen,                  einer in der Fachlichkeit begründeten Lehrerbildung für alle
                                                                                                                                         _eine lebendige Kommunikation auf und zwischen                    Schulformen.
                                                                                                                                          allen Ebenen,
                                                                                                                                         _variable Möglichkeiten der gezielten Personalweiterbildung       Um insgesamt die Attraktivität, Effizienz und Effektivität der
                                                                                                                                          und -entwicklung,                                                Lehr- und Forschungsanstrengungen zu steigern, wird eine
                                                                                                                                         _ein familienfreundliches Klima sowie                             kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistungs- und Bera-
                                                                                                                                         _eine nachhaltige Politik der Chancengleichheit                   tungsorientierung relevanter Lehr/Studier- und Forschungs-
                                                                                                                                          von Frauen und Männern.                                          förder-Service-Strukturen angestrebt. Die Verwaltung, die­
                                                                                                                                                                                                           ­Zentralen Einrichtungen und die weiteren allgemeinen Dienst­
                                                                                                                                         Im Bereich der Forschung erfolgt eine Ausrichtung an natio-        leis­tungsangebote tragen zur Erreichung dieses Ziels bei.
                                                                                                                                         nalen und internationalen Exzellenzstandards sowie an Prinzi-
    2.2                                                                                                                                  pien gesellschaftlicher Verantwortung. Neben der Offenheit        Dabei stellen sich die Forschungsbereiche sowie Lehr- und

    STRUKTUREN UND                                                                                                                       für interne und externe Evaluationen gehören dazu Maßnah-
                                                                                                                                         men der Unterstützung von Spitzenforschung genauso wie
                                                                                                                                                                                                           Unterstützungsangebote in regelmäßigen Abständen internen
                                                                                                                                                                                                           sowie externen Evaluationen.
    RAHMENBEDINGUNGEN                                                                                                                    die Förderung begabter Nachwuchswissenschaftlerinnen und
                                                                                                                                         -wissenschaftler. Die Bergische Universität kooperiert in allen   Schließlich unterstützt die Universität, als Teil ihres gesell-
    Die Bergische Universität gehört mit derzeit rund 19.000 Stu-     Für die künftige Verfolgung der in diesem Entwicklungsplan         ihren Fachbereichen und Fächern regelmäßig und verstärkt          schaftlichen Auftrags, auch künftig mit Nachdruck den Wis-
    dierenden in mehr als 100 Studiengängen sowie über 3.000          formulierten inhaltlichen und strukturellen Zielsetzungen be-      mit nationalen und internationalen Forschungspartnern und         sens- und Technologie-Transfer in Gesellschaft, Wirtschaft
    Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, wovon etwa 250 als Profes-   darf es komplementär vor allem auch einer Weiterentwick-           beteiligt sich darüber hinaus – ausgehend von der Leitungs-       und Politik. Dazu gehören neben zahlreichen Einzelmaßnah-
    sorinnen und Professoren in Lehre und Forschung tätig sind,       lung der notwendigen Rahmenbedingungen des Lehrens,                ebene – an Bemühungen zur Ansiedlung außeruniversitärer           men auch der systematische Dialog mit einer breiten Öffent-
    zu den mittelgroßen Universitäten in Deutschland und Europa.      Studierens, Forschens und Arbeitens in den ergänzenden so-         Forschungseinrichtungen in ihrer Region.                          lichkeit, die Herausbildung regionaler Netzwerke als Unterstüt-
                                                                      wie unterstützenden Bereichen. Dies erfolgt entlang der vier                                                                         zung von Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer
    Die inhaltliche und strukturelle Basis für die Verfolgung und     Leitprinzipien Ressourcenorientierung, Unterscheidbarkeit,         In der Lehre wird besonderer Wert auf die Orientierung an ak-     sowie die Kooperation mit privaten, intermediären und öffent-
    Weiterentwicklung fächerübergreifender Themen und Pro-            Entwicklungsoffenheit und Wertebezogenheit.                        tuellen Forschungsprozessen und -ergebnissen gelegt. Basis        lichen Partnern in ihrem Umfeld. Im Kontext einer Förderung
    jekte in Forschung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer                                                                          aller Studienprogramme ist die Vermittlung einer fundierten       des Ansatzes lebenslangen Lernens soll die Aufmerksamkeit
    ­bildet ein breit differenziertes Fächerspektrum in den Geis-     _Ressourcenorientierung meint dabei Maßnahmen, die                wissenschaftlichen Fachlichkeit. Zugleich wird angestrebt,        Institutionen entlang der gesamten Bildungskette gelten –
     tes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, den Naturwis-         dazu beitragen, die Fähigkeiten, Potenziale und Interessen       sich neu entwickelnde Berufsfelder zeitnah einzubeziehen.         angefangen bei der Schule, über Weiterbildungsangebote bis
     senschaften und der Mathematik, den Ingenieurwissenschaf-          aller Mitglieder der Organisation auf die gemeinsamen Ziele      Dabei soll sich die Lehre, soweit möglich, interdisziplinär       hin zum Seniorenstudium. Zur Verbesserung eines multiplen
     ten sowie in Design und Kunst. Die einzelnen Fächer verteilen      hin bestmöglich wertzuschätzen, zu mobilisieren und weiter-      öffnen und die Erfordernisse lebenslangen Lernens berück-         Wissenstransfers und zugleich zur systematischen Stärkung
     sich über die sieben Fachbereiche:                                 zuentwickeln.                                                    sichtigen. Dazu gehört auch die Förderung von Schlüsselqua-       von Bindungsmomenten zwischen Wissenschaft und Praxis
                                                                                                                                         lifikationen, wie vor allem Kreativität, Methodenkompetenz,       wird schließlich dem Ausbau der Alumni-Strukturen erhöhte
    _Geistes- und Kulturwissenschaften (FB A),                        _Unterscheidbarkeit zielt darauf ab, die Attraktivität und Ein-   sozialer und interkultureller Kompetenz sowie Werthaltungen.      Beachtung geschenkt.
    _Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business            zigartigkeit des interdisziplinär ausgerichteten Gesamtprofils   Zusammen mit ihren fachwissenschaftlichen Kompeten-
     and Economics (FB B),                                              der Bergischen Universität als junger dyna­     mischer Hoch-    zen werden Studierende so in die Lage versetzt, ihr Wissen
    _Mathematik und Naturwissenschaften (FB C),                         schule wertzuschätzen.                                           und ihre Erfahrungen konstruktiv in neue gesellschaftliche,
    _Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau,
     Sicherheitstechnik (FB D),                                       _Entwicklungsoffenheit als Leitprinzip ernst zu nehmen
    _Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik (FB E),         heißt, Innovationen als mögliche Antworten auf Herausfor-
    _Design und Kunst (FB F) sowie                                      derungen in allen Bereichen der Hochschule zu motivieren,
    _Bildungs- und Sozialwissenschaften (FB G).                         zu erproben und zu fördern.

    Hinzu kommt die zuletzt gegründete School of Education,           _Wertebezogenheit schließlich stellt auf den ausdrücklichen
    die vor allem mit der universitätsweiten Zusammenführung            Willen ab, sich immer wieder neu der gesellschaftlichen Ver-
    der Lehrerbildung in einem Gemeinsamen Studienausschuss             antwortung des Handelns der Organisation als Ganzes so-
    (GSA) und mit Bildungsforschung im Institut für Bildungsfor-        wie ihrer einzelnen Mitglieder bewusst zu werden und seine
    schung (IfB) befasst ist.                                           Folgen zu bedenken und zu diskutieren.

    Unter Hinzuziehung der zuvor, bereits benannten sechs stra-       Ausdrucksformen der Verfolgung dieser Leitprinzipien finden
    tegischen Schwerpunkte resp. Profillinien ergibt sich hinsicht-   sich als Handlungsgrundsätze und Ziele auf der Ebene der
    lich der thematischen Aufstellung der Universität eine Art Ma-    Gesamtorganisation, in ihren zahlreichen Untergliederungen
    trixstruktur. Dieser kommt grundsätzlich ein evolutorischer       sowie differenziert nach den Bereichen Forschung, Lehre,
    Charakter zu. D.h., sie muss sich immer wieder neu an den         Wissens- und Technologietransfer wieder. So legt die Bergi-
    für sie ausschlaggebenden Kriterien der inhaltsbezogenen          sche Universität als Ganzes besonderen Wert auf:
    Zweckmäßigkeit, der institutionell-organisatorischen Praktika-
    bilität sowie der gesellschaftlichen Relevanz messen lassen.

12 | Profil der Bergischen Universität                                                                                                                                                                                                                                       13
Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
3. Zentrale
        Handlungsfelder

                                Im Folgenden sollen zunächst die wichtigsten Handlungsfelder des universitären Auftrags – so wie ihn die Bergische Universi-
                                tät für sich definiert – näher umrissen werden. Ausgehend vom Status quo werden dafür jeweils die geplanten Entwicklungs-
                                linien für die kommenden sechs Jahre vorgezeichnet. Ohne kleinteilig einzelne Vorhaben, etwa avisierte Forschungsprojekte,
                                aufzulisten, werden Schwerpunkte benannt, denen im Planungszeitraum besondere Aufmerksamkeit gelten soll.

                                3.1 FORSCHUNG
                                Die Bergische Universität hat in den letzten Jahren einen        im Landesvergleich überproportionaler Zuwachs bei den
                                Umstrukturierungsprozess durchlaufen, der einerseits die         Drittmitteleinnahmen (absolute Steigerung von 11,5 Millio-
                                Umwandlung von der Gesamthochschule in eine Universität          nen Euro im Jahr 2005 auf rund 33 Millionen Euro im Jahr
                                und andererseits einen vergleichsweise radikalen Generati-       2013 und Steigerung der Drittmittelquote von ca. 25 % im
                                onswechsel bei den Professorinnen und Professoren betrifft.      Jahr 2008 auf über 46 % im Jahr 2013 (s. Abbildung 01)), eine
                                Die mit diesem Prozess verbundenen Freiräume wurden ge-          zahlenmäßige und qualitätsbezogene Zunahme in- und aus-
                                nutzt, um die Bergische Universität zu einer in spezifischen     ländischer Forschungskooperationen, ein Anstieg der Anzahl
                                Feldern noch forschungsstärkeren Hochschule auszubauen           namhafter DFG-Projekte und EU-Großprojekte, eine Verdreifa-
                                und ihr ein besonderes Profil zu geben. Begleitet und unter-     chung der Zahl der Stiftungsprofessuren sowie zahlreiche eh-
                                stützt wurde diese Entwicklung durch Umstrukturierungen in       renvolle Berufungen von Mitgliedern der Bergischen Univer-
                                der Forschungs- und Drittmittelverwaltung, das Sichtbarma-       sität in nationale und europäische Wissenschaftsakademien
                                chen von Forschungsprojekten und -ergebnissen u.a. durch         sowie in Leitungspositionen von Forschungsverbünden und
                                die Gründung eines halbjährlich erscheinenden Forschungs-        -communities.

                                                                                       7+19+33+21+33+40+51
                                magazins (BUW.Output; www.buw-output.de) sowie vor
                                allem­durch ein Bündel von Maßnahmen zur strategischen               ABBILDUNG_01 | DRITTMITTELQUOTE1 DER BERGISCHEN
                                                                                                     UNIVERSITÄT VON 2008 BIS 2013 IN PROZENT
                                Förderung von Forschung. Um exzellente Forschung an der
                                Bergischen Universität zu stärken und Forschungsaktivitäten
                                gezielt zu unterstützen, hat das Rektorat u.a. einen zentralen
                                internen Forschungsfördertopf eingerichtet (ZEFFT). Den For-                                                                                   46,5 %
                                scherinnen und Forschern der Bergischen Universität wird auf
                                diese Weise in einem wettbewerblichen Verfahren seit 2009
                                                                                                                                                                 39,5 %
                                jährlich ein nennenswerter Betrag zur Hilfe bei der Beantra-
                                                                                                                34,6 %                           34,8 %
                                gung von Drittmittelprojekten zur Verfügung gestellt (wobei      25,7 %                           27,3 %
                                sowohl die Einrichtung von strukturellen Forschungsschwer-
                                punkten und Forschungsverbünden als auch von Einzelanträ-
                                gen förderfähig ist).

                                Für den Erfolg der bislang ergriffenen Maßnahmen spricht die         2008          2009            2010             2011           2012            2013
                                höchst positive Entwicklung der Bergischen Universität in den    1
                                                                                                  ) Die Drittmittelquote ist definiert als Drittmitteleinnahmen / bereinigtes Grundbudget
                                letzten Jahren. Genannt seien hier nur ein großer und auch       ohne BLB-Mieten und Bewirtschaftungsausgaben.

14 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                                              Zentrale Handlungsfelder | 15
Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
PROFILLINIE „BAUSTEINE DER MATERIE, EXPERIMENT,                   PROFILLINIE „BILDUNG UND WISSEN IN SOZIALEN
                                                                     SIMULATION UND MATHEMATISCHE METHODEN“                            UND KULTURELLEN KONTEXTEN“

                                                                     Verknüpft werden hier die traditionell sehr starke Grundla-       Im Bewusstsein dessen, dass jegliches Denken, Handeln und
                                                                     genforschung der Bergischen Universität im Bereich der            Entscheiden in sozialen und kulturellen Kontexten erfolgt, er-
                                                                     Naturwissenschaften und der Mathematik mit Forschungs-            forschen unterschiedliche Wissenschaften die Gestaltung von
                                                                     schwerpunkten in der experimentellen und theoretischen            Bildungsprozessen sowie den Zusammenhang von Bildung
                                                                     Teilchenphysik, dem wissenschaftlichen Rechnen sowie der          und Wissen in Vergangenheit und Gegenwart. Studien zur Geis-
                                                                     Darstellungstheorie. Ein wichtiges Forschungsinteresse gilt       tes- und Institutionengeschichte von Bildung und Wissen (u.a.
                                                                     den elementaren Bausteinen der Materie und der zwischen           IZWT) tragen hierzu ebenso bei wie systematische und his-
                                                                     ihnen wirkenden Kräfte.                                           torische Arbeiten zur Begründung und Kritik von Bildung und
                                                                                                                                       Wissen aus unterschiedlichen Fachperspektiven (u.a. FFN).
                                                                     Institutionelle Achsen sind das Interdisziplinäre Zentrum Wis-
                                                                     senschafts- und Technikforschung (IZWT) sowie das Interdis-       Als institutionelle Schnittstelle für Teilaspekte dieses Themen-
                                                                     ziplinäre Zentrum für Angewandte Informatik und Scientific        feldes dient die Anfang 2010 gegründete School of Education.
                                                                     Computing (IZ II), das bedeutende, z.T. in Kooperation mit        Die schulbezogene Bildungsforschung hat hier im Rahmen
                                                                     dem Forschungszentrum Jülich durchgeführte Projekte der           des ebenfalls neu gegründeten Instituts für Bildungsforschung
                                                                     Bergischen Universität im Bereich des Höchstleistungsrech-        (IfB) einen neuen Mittelpunkt gefunden. Die Forschungsfel-
                                                                     nens unter einem gemeinsamen Dach bündelt und das einen           der des IfB erstrecken sich über die gängige Ebenendifferen-
                                                                     Schnittpunkt zu den Ingenieur- und Naturwissenschaften bil-       zierung des Bildungswesens: Unterricht (Interaktion), Schule
                                                                     det. Schwerpunkte im Themencluster sind die Beteiligung an        (Organisation) und Einrichtung der Gesellschaft (System). Die
                                                                     den der Untersuchung höchstenergetischer Teilchenstrahlung        aktuelle bildungswissenschaftliche und bildungspolitische
                                                                     aus dem Kosmos gewidmeten, weltweit größten Experi-               Diskussion um eine empirische Fundierung der Qualitätssi-
                                                                     menten Auger in Argentinien und IceCube am Südpol (die            cherung und Steuerung im Bildungssystem bietet auf den ge-
                                                                     Entdeckung astrophysikalischer Neutrinos mit dem IceCube-         nannten drei Ebenen vielfache Anknüpfungspunkte für die am
                                                                     Detektor ist vom britischen Fachmagazin „Physics World“           IfB betriebene Forschung. Im Einzelnen wird das IfB hier eine
                                                                     zum „Durchbruch des Jahres 2013“ gewählt worden), der             Reihe von Schwerpunkten verfolgen. Diese liegen zum einen
                                                                     seit 2008 bestehende, 2012 um weitere vier Jahre verlänger-       auf dem Bereich der Lehrerprofessionalität und zum anderen
   Zu dem 2009 eingeleiteten Profilbildungsprozess gehörte,          te Sonderforschungsbereich „Hadron Physics From Lattice           auf den sozialen Ungleichheiten in der Bildungsbeteiligung.
   wie eingangs gesagt, dass im Verlauf eines längeren, durch        QCD” sowie die substantielle, in Gestalt des Forschungsver-       Zu diesen Schwerpunkten werden am IfB schon jetzt ver-
   alle Teile der Hochschule reichenden Diskussions- und Ar-         bunds „Atlas-Experiment am Large Hadron Collider“ (LHC)           schiedene, von der DFG, vom BMBF sowie mit Landes- und
   beitsprozesses sechs Profillinien ausgebildet und in einem        organisierte Beteiligung Wuppertaler Forscherinnen und For-       Stiftungsmitteln geförderte Forschungsprojekte durchgeführt.
   Leitbild ausformuliert wurden. Im Einzelnen greifen diese Pro-    scher am CERN in Genf (d.h. vor allem eine entscheidende          Flankiert wird die Schnittstelle der School of Education durch
   fillinien in der Regel auf schon länger vorhandene spezifische    Mitarbeit an dem ATLAS-Detektor am LHC, der als das „Auge“        das vor kurzem eingerichtete Zentrum für Kindheitsforschung
   Stärken und Interessen zurück, bündeln und verschränken           der Teilchenphysiker für den kürzlich erfolgten N­ achweis von    „Kindheiten.Gesellschaften“, das Zentrum für interdisziplinäre
   sie synergetisch. Überdies nutzen sie insofern die beson-         Higgs-Feld und Higgs-Teilchen von grundlegender Bedeutung         Sprachforschung (ZefiS) und die Forschungsstelle für Bürger-
   deren Möglichkeiten einer ebenso jungen wie dynamischen           ist). Im Anschluss an eine Reihe von DFG-Einzelprojekten ist      beteiligung. Die School of Education mit dem IfB und das In-
   Campus-Universität der kurzen Wege, als sie grundsätzlich         2012 eine Antragsskizze auf eine diese Arbeiten aus interdiszi-   terdisziplinäre Zentrum für Kindheitsforschung werden in den
   transdisziplinär, d.h. einzelfachübergreifend angelegt sind. Im   plinärer Sicht begleitende Forschergruppe „The Epistemology       kommenden Jahren weiter etabliert und die Projekte in den
   Zusammenhang mit der Ausbildung von Profillinien wurde            of the Large Hadron Collider“ eingereicht und von der DFG         entsprechenden Forschungsfeldern werden systematisch
   schließlich eine Reihe von Kristallisationspunkten von For-       unterdessen zur Ausarbeitung angenommen worden. Neben             weiter ausgebaut und soweit möglich untereinander vernetzt
   schung in Gestalt von fach- und fachbereichsübergreifend          der Ausarbeitung dieses Antrags sollen in naher Zukunft die       (wobei auch die Möglichkeiten eines noch breiteren Blicks auf
   arbeitenden Interdisziplinären Zentren neu eingerichtet bzw.      Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich weiter in-           Schule und Unterricht genutzt werden, die sich u.a. durch den
   ausgebaut.                                                        tensiviert, ein neuer Folgeantrag beim BMBF (ATLAS-Experi-        Ausbau von Lehramtsstudiengängen für das Berufskolleg und
                                                                     ment) sowie weitere DFG-Anträge gestellt und federführend         die Einrichtung des neuen Studiengangs Sonderpädagogik ab
   Folgende, prinzipiell gleichwertige Profillinien markieren        vom IZWT der Antrag auf ein Graduiertenkolleg im Themen-          WS 2014/15 eröffnen). Im Feld der Bildungsforschung wird
   die inhaltlichen und strategischen Schwerpunkte künftiger,        feld „Wissenschaftlicher Wandel“ vorbereitet werden.              außerdem u.a. ein internationales Graduiertenkolleg (in Ko-
   fächer­übergreifend angelegter Forschung.                                                                                           operation u.a. mit Luxemburg) beantragt.

16 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                                                                                             Zentrale Handlungsfelder | 17
Hochschul-entwicklungsplan 2014 bis 2020 - Bergische ...
PROFILLINIE
                                                                      „SPRACHE, ERZÄHLEN UND EDITION“

                                                                      Einzelfachübergreifende Schwerpunkte der geistes- und kul-
                                                                      turwissenschaftlichen Forschung gelten dem Erzählen als
                                                                      einem in der Lebenswelt allgegenwärtigen Modus der Auf-
                                                                      fassung, Strukturierung, Deutung und Vermittlung von realen
   PROFILLINIE                                                        oder imaginierten Erfahrungen, der Praxis und der Theorie der
   „GESUNDHEIT, PRÄVENTION UND BEWEGUNG“                              Edition von Texten, dem Spracherwerb, der Sprachstruktur
                                                                      sowie der interdisziplinären Kultur- und Kommunikationsfor-
   Gesundheit ist schon lange nicht mehr nur eine Domäne der          schung.
   Medizin, sondern wird sowohl in der Forschung als auch den
   Unternehmen der Gesundheitswirtschaft als ein komplexes            Institutionelle Schnittstellen bilden das unterdessen durch
   interdisziplinäres Phänomen betrachtet. Entsprechend ver-          zahlreiche internationale Fachtagungen, Publikationen und
   sammelt die Profillinie die zahlreichen Disziplinen, die sich an   das interdisziplinäre „Diegesis. Interdisciplinary E-Journal
   der Bergischen Universität aus verschiedenen Perspektiven          for Narrative Research“ sichtbar gewordene Zentrum für
   mit den Themen Gesundheit, Gesundheitsmanagement und               Erzählforschung (ZEF) sowie das Institut für Linguistik (IfL).
   Public Health befassen.                                            Als weitere bedeutende Kristallationskerne interdisziplinärer
                                                                      Zusammenarbeit fungieren das 2012 gegründete Forschungs-
   Institutionell stützt sich diese Profillinie auf zwei zentrale     zentrum Frühe Neuzeit (FFN) sowie das 2011 gegründete
   ­Säulen. Zunächst auf das 2009 gegründete, unterdessen sehr        Interdisziplinäre Zentrum für Editions- und Dokumentwissen-
    erfolgreich arbeitende Bergische Kompetenzzentrum für Ge-         schaft (IZED). In seinem Kontext sind schon jetzt verschiede-
    sundheitsmanagement und Public Health (BKG), für dessen           ne drittmittelgeförderte große Editionsprojekte angesiedelt,
    Ausstattung u.a. eine Stiftungsprofessur gewonnen werden          zu denen u.a. das seit 2012 im Rahmen des Akademienpro-
    konnte. Als zweite zentrale Säule ist die Prävention und Re-      gramms von der Union der Akademien mit knapp 5 Mio. Euro
    habilitation durch Bewegung zu sehen, die durch die Sport-        für 18 Jahre geförderte und u.a. in Kooperation mit der Cam-
    wissenschaft und den Hochschulsport vertreten wird. Diese         bridge University Library durchgeführte Langfristprojekt einer
    Säule wurde durch den Ausbau der Sportwissenschaft mit            innovativen digitalen historisch-kritischen Edition der Werke
    Neugründung der Sportmedizin (Ende 2008) deutlich gestärkt.       Arthur Schnitzlers (1905 –1931) zählt.

   Das BKG und der Ausbau der Sportwissenschaft bilden die in-        Im Bereich des FFN und des ZEF soll vor allem die internati-
   stitutionelle Grundlage für eine zunehmende Vernetzung von         onale Vernetzung ausgebaut und durch entsprechende Dritt-
   Forschungsprojekten im Themenfeld „Gesundheit und Bewe-            mittelprojekte weiter befördert werden. Konkrete geplante
   gung“; im Zentrum künftiger Bemühungen stehen weiterhin            Großprojekte sind eine Forschergruppe im Bereich der Gram-
   die Intensivierung und der Ausbau von Kooperationen mit me-        matikforschung (IfL), ein Graduiertenkollegsantrag zum Thema
   dizinischen Einrichtungen und Unternehmen der regionalen           „Dokument – Text – Edition“ (IZED) und ein weiterer Antrag
   Gesundheitswirtschaft, die auch aus wirtschaftlicher Sicht         im Rahmen des Akademienprogramms auf ein Langfristpro-
   (ca. 30.000 Arbeitsplätze im Bergischen Land) von strukturbil-     jekt (i.e. eine Edition der Werke von Kurt Schwitters) (IZED).
   dender Bedeutung für den Standort sind.

18 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                          Zentrale Handlungsfelder | 19
PROFILLINIE                                                                                                                           PROFILLINIE „UNTERNEHMERTUM, INNOVATION
   „UMWELT, ENGINEERING UND SICHERHEIT“                                                                                                  UND WIRTSCHAFTLICHER WANDEL “

   Verbunden werden hier interdisziplinäre Forschungen zu den         Die im Rahmen unterschiedlicher Themenfelder bestehenden           Im Blickpunkt stehen die ökonomischen, rechtlichen und           der Etablierung des 2011 gegründeten, von der Dr. Werner
   Themen „Umweltsysteme“ und ökonomische, ökologische                Kooperationen mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,        politischen, aber auch die sozialen, psychologischen, histori-   Jackstädt-Stiftung über eine Laufzeit von fünf Jahren mit
   sowie soziale Nachhaltigkeit. Input liefern die natur- und in-     Energie wurde 2010 durch einen Rahmenkooperationsver-              schen und ethischen Grundlagen bzw. Rahmenbedingungen            insgesamt 1,5 Mio. Euro geförderten Zentrums für interdis-
   genieurwissenschaftlichen Disziplinen sowie Teile der Sozi-        trag institutionalisiert, 2013 vertraglich erweitert und mit der   von Unternehmertum und Innovation. Erforscht werden aber         ziplinäre Gründungs- und Innovationsforschung zu (Jackstädt­
   al- und Wirtschaftswissenschaften und des Designs, auch in         Gründung eines mit dem Wuppertal Institut eng zusammen­            auch die Wechselwirkungen zwischen mikropolitischen Wei-         zentrum für Unternehmertums- und Innovationsforschung).
   Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt,          arbeitenden Interdisziplinären Zentrums für Transformations-       chenstellungen der einzelwirtschaftlichen Akteure sowie den
   Energie (WI).                                                      forschung (TransZent) weiter ausgebaut. Damit ist eine wich-       makropolitischen Entscheidungen der föderalen Ebenen samt        Laufende und künftige z.T. in Gestalt von Verbundforschung zu
                                                                      tige institutionelle Grundlage für die Arbeit der kommenden        ihrer Implikationen für die Entwicklungen von Wirtschafts­       organisierende Forschungsprojekte gelten u.a. den folgenden
   Eine von mittlerweile mehreren Schnittstellen ist das 2005 als     Jahre geschaffen. Wichtige weitere Schritte sind der Antrag        systemen.                                                        Themen: Integrierte Organisations- und Personalentwicklung
   Zusammenschluss dreier etablierter, materialwissenschaftlich       auf ein Fortschrittskolleg im Themengebiet „Ressourceneffi-                                                                         (INOPE); Europäische Integration und Europäischer Struktur-
   tätiger Arbeitsgruppen gegründete Interdisziplinäre Zentrum        zienz“ mit dem Titel „Nachhaltiges Produzieren aus systemi-        Schnittstelle ist der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft,       wandel; Regionale Innovations- und Spezialisierungsdynamik
   für Polymertechnologie (i.e. das Institut für Polymertechnolo-     scher Perspektive“ (in Kooperation mit dem Wuppertal Institut      programmatisch organisiert in der Schumpeter School of           im Gesundheitssektor; Higher Entrepreneurship Education
   gie, IfP), das eine Brücke zwischen naturwissenschaftlicher        und der als An-Institut der Bergischen Universität organisier-     Business and Economics. Zugleich besteht auch hier eine          Dynamics (HEED).
   Grundlagenforschung, Materialwissenschaften und Ingeni-            ten Bergischen Gesellschaft für Ressourceneffizienz: „Neue         enge Anbindung an das Wuppertal Institut, dessen wissen-
   eurtechnik schlägt und zahlreiche Möglichkeiten für inter- und     Effizienz – Bergische Gesellschaft für Ressourceneffizienz         schaftliche Leiter zugleich Professuren an der Bergischen Uni-
   transdisziplinäre Forschungen eröffnet. Von struktureller Be-      mbH“); weiterhin ein Antrag auf ein Fortschrittskolleg im Rah-     versität bekleiden. Strukturelle Bedeutung kommt weiterhin
   deutung ist außerdem das am Fachbereich E angesiedelte             men der einen Forschungsschwerpunkt an der Bergischen
   und über Drittmittelprojekte des Landes NRW, des Bundes            Universität bildenden Polymerelektronik, d.h. in diesem Fall
   und der EU finanzierte Institut für Systemforschung der In-        zu Anwendungen auf der Basis von Flexibler Elektronik (FLexi-
   formations-, Kommunikations- und Medientechnologie (SI-            ble Elektrische und OPtische Sensorsysteme für Gesundheit
   KoM). Dieses widmet sich der interdisziplinären Forschung zu       – ­Alter – Sicherheit, FLEOPS, im Rahmen des Kompetenz­
   technischen, ökonomischen und strukturellen Aspekten von           zen­trums COPT.NRW, Center for Organic Production Techno-
   Innovationsprozessen, die durch die Entwicklung von Infor-         logies North-Rhine Westphalia, und in Kooperation mit Insti-
   mations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Medi-          tuten der Universitäten RWTH Aachen, Duisburg-Essen und
   entechnologien beeinflusst werden.                                 Köln). Weiter ausgebaut werden sollen alle genannten, über-
                                                                      wiegend neu gegründeten und als künftige institutionelle Ka-
   Weiterhin zu nennen sind der Kompetenzschwerpunkt „rege-           talysatoren für weitere Forschungsaktivitäten anzusehenden
   nerative Energiesysteme“ (mit substanziellen, jeweils in Koope­    Zentren (d.h. neben dem Forschungsverbund „The Reacting
   rationen betriebenen Forschungen u.a. zu den Themen „Ge-           Atmosphere – Understanding and Management for Future
   winnung, Verteilung und Speicherung von elektrischer Energie“,     Generations“ das IfP, das iPAMS, das ISS und das SIKoM).
   „Elektromobilität“, „Energiemanagement“ und „Netzwerke
   der Zukunft“), das Interdisziplinäre Zentrum für reine und ange-
   wandte Massenspektrometrie (Institute for Pure and Applied
   Mass Spectrometry, iPAMS), das 2009 in Velbert / Heiligenhaus
   eingerichtete und u.a. mit einer Stiftungsprofessur ausgestatte-
   te Institut für Sicherungssysteme (ISS) sowie der Forschungs-
   verbund „The Reacting Atmosphere – Understanding and Ma-
   nagement for Future Generations“, der 2011 in Kooperation mit
   dem Wupper­tal Institut, den Atmosphärenforschungsinstituten
   im Institut für Energie- und Klimaforschung des Forschungs-
   zentrums Jülich und dem Rheinischen Institut für Umweltfor-
   schung an der Universität zu Köln gegründet wurde.

20 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                                                                                                                                     Zentrale Handlungsfelder | 21
3.2 LEHRE
   Aufbauend auf dem Leitbild profiliert die Bergische Universi-     Diese Handlungsfelder werden nun im Einzelnen beschrieben.          ABBILDUNG_02 | AUFBAU DER KOMBINATORISCHEN BACHELORSTUDIENGÄNGE UND ANSCHLÜSSE
   tät die inhaltliche Ausgestaltung ihres Studienangebotes ent-
   lang der folgenden Linien:                                        WEITERENTWICKLUNG BESTEHENDER
                                                                     UND EINFÜHRUNG NEUER STUDIENGÄNGE
   _Umsetzung von forschungsorientiertem Lehren und Lernen,
   _Förderung von Fachlichkeit und Interdisziplinarität auf der      Das vielfältige Fächerspektrum der Bergischen Universität
    Ebene von einzelnen Lehrangeboten und ganzen Studien-            spiegelt sich in einer entsprechend großen Zahl und Breite                                                                      TS 3 /
                                                                                                                                                                              TS 1
    gängen,                                                          der Studiengänge wider. Das Studienmodell ist an der Bergi-                                                               Optionalbereich                              Master of Arts /
   _Vermittlung einer auf methodische Kompetenzen                    schen Universität inzwischen bis auf eine Ausnahme vollstän-                                                                                    Bachelor-Thesis
                                                                                                                                                                                               Profil: Fachliche                           Master of Science
    und Nachhaltigkeit ausgerichteten hohen fachlichen               dig auf die Bachelor-Master-Struktur umgestellt; lediglich in                                            TS 2                Vertiefung
    Qualifikation,                                                   der Lebensmittelchemie besteht noch ein Studiengang, der
   _Ermöglichung eines interessengeleiteten individuellen            mit dem Staatsexamen abschließt.
    Studiums,
   _Ermöglichung wissenschaftlich reflektierter Praxis-              Im Bereich der Bachelorstudiengänge bietet die Bergische
    und Projektphasen im Studium,                                    Universität 17 Einfach-Studiengänge (B.A. oder B.Sc.) sowie
   _Vermittlung interkultureller Kompetenz.                          die Kombinatorischen Studiengänge Bachelor of Arts (B.A.)
                                                                                                                                            TS 1 (Teilstudiengang 1)
                                                                     und Bachelor of Science (B.Sc.) an. Die Einfach-Studiengänge
   Die universitäre Bildung wird in Zukunft für immer mehr jun-      reichen von den Wirtschaftswissenschaften über Mathema-                                                                          TS 3 /
   ge Menschen die entscheidende Qualifikation für ein erfülltes     tik und die Naturwissenschaften bis zu den Ingenieurwissen-                                           TS 1        BiWi
                                                                                                                                                                                               Optionalbereich                                  Master
   und erfolgreiches Berufsleben darstellen. Die Bergische Uni-      schaften, Soziologie und Psychologie. Im Kombinatorischen                                                                Profil: Bildungswis-   Bachelor-Thesis         of Education
   versität unterstützt dies, indem sie Studienanfängerinnen und     Studiengang Bachelor of Arts (B.A.) wählen die Studierenden                                                                 senschaften
                                                                                                                                                                           TS 2        BiWi
   -anfänger in der Studieneingangsphase unter Berücksichti-         zwei von 34 möglichen Studiengängen aus den Geistes-, Na-                                                                         BiWi
   gung ihrer Diversität an die Ansprüche eines universitären Stu-   tur-, Gesellschafts- und Ingenieurwissenschaften oder den
                                                                                                                                            TS 2 (Teilstudiengang 2)
   diums heranführt. In fortgeschrittenen Phasen des Studiums        künstlerisch-gestalterischen Fachrichtungen und können die-
   bietet die Bergische Universität ihren Studierenden individu-     se in mehr als 200 Kombinationsmöglichkeiten fast frei von
   elle, interessengeleitete Vertiefungsmöglichkeiten­ für eine      Einschränkungen kombinieren. Im Kombinatorischen Studi-
   weitergehende wissenschaftliche Qualifikation und / oder für      engang Bachelor of Science (B.Sc.) werden zwei der Fächer
   die Anforderungen der beruflichen Praxis.                         Chemie, Informatik, Mathematik und Physik studiert. Hinzu
                                                                     kommt in den Kombinatorischen Bachelor-Studiengängen der
   Die Entwicklung im Bereich der Lehre in den letzten zehn Jah-     Optionalbereich, der mit 18 ECTS 10 % des Gesamtvolumens                                                 TS 1                    TS 3 /
   ren war von großen Umbrüchen und einer starken Dynamik            des Bachelors umfasst. Im Optionalbereich können Studie-                                                                  Optionalbereich                                 Berufliche
                                                                                                                                                                                                                     Bachelor-Thesis
   geprägt. In den nächsten Jahren werden deshalb die Konso-         rende aus einem Curriculum von Veranstaltungen wählen, die                                                                Profil: Schlüssel-                               Praxis
   lidierung und eine kritische Hinterfragung des Erreichten im      unterschiedlichen Profilen und innerhalb dieser unterschiedli-                                           TS 2              kompetenzen
   Vordergrund stehen. Als wichtigste Handlungsfelder in die-        chen Kompetenzfeldern zugeordnet sind – nach individueller
   sem Prozess für die kommenden Jahre erweisen sich                 Neigung und / oder passend zum späteren Berufswunsch bzw.
                                                                     der Wahl des Fachmasters oder des Master of Education (s.
                                                                                                                                          Grundlagen-
   _die Weiterentwicklung bestehender und die Einführung             Abbildung 02).
                                                                                                                                          und Kernbereich              Profilbereich
    neuer Studiengänge,
   _die Qualitätssicherung und die Ausarbeitung eines                Die kombinatorischen Bachelorstudiengänge sind polyvalent
    universitätsweiten Qualitätsverständnisses,                      ausgelegt. Sie qualifizieren sowohl für eine berufliche Tätigkeit
   _die Studienorganisation und dabei insbesondere der               als auch für einen einschlägigen Fachmaster sowie die Stu-
    Übergang Bachelor-Master,                                        diengänge Master of Education der gestuften Lehrerbildung.          Viele der Masterstudiengänge sind so ausgerichtet, dass die Zugangsvoraussetzungen in verschiedenen vorausgehenden
   _die Ermöglichung des Studienerfolgs bei zunehmender              Durch Wahl eines geeigneten Profils im Bachelor-Studiengang         Bachelorstudiengängen, auch solchen von anderen Hochschulen, erworben werden können. Beispielsweise ist für den M.Sc.
    Diversität unter den Studierenden,                               kann der Übergang in den jeweiligen Master optimal gestaltet        Qualitätsingenieurwesen ein Studium des Maschinenbaus, der Sicherheitstechnik, der Elektrotechnik oder des Bauingenieur-
   _die besondere Rolle der Lehrerbildung,                           werden.                                                             wesens Zugangsvoraussetzung; der M.A. Dokument- und Editionswissenschaft steht Interessierten mit einem philologischen
   _die zunehmende Bedeutung von weiterbildenden,                                                                                        Bachelor-Abschluss ebenso offen wie solchen mit einem medientechnischen; Zugang zum M.A. Strategic Innovation in Pro-
    „nicht-klassischen“ Studienangeboten.                                                                                                ducts and Services können Bachelorabsolventen aus Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften oder des Designs erhalten.

22 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                                                                                                                                Zentrale Handlungsfelder | 23
PROFILLINIE: SCHWERPUNKTBEZOGENE ZUORDNUNG                                                                                                  PROFILLINIE: SCHWERPUNKTBEZOGENE ZUORDNUNG
                                                    Bausteine                                                                                                                                   Bausteine
                                                    der Materie,                                                                Unter­                                                          der Materie,                                                                Unter­
                                                    Experiment,    Bildung                                                      nehmertum,                                                      Experiment,    Bildung                                                      nehmertum,
                                                    Simulation     und Wissen        Gesundheit,                                Innovation                                                      Simulation     und Wissen        Gesundheit,                                Innovation
                                                    und mathe-     in sozialen       Prävention    Sprache,      Umwelt,        und                                                             und mathe-     in sozialen       Prävention    Sprache,      Umwelt,        und
                                                    matische       und kulturellen   und           Erzählen      Engineering    wirtschaft­                                                     matische       und kulturellen   und           Erzählen      Engineering    wirtschaft­
    MASTERSTUDIENGANG                               Methoden       Kontexten         Bewegung      und Edition   und Sicherheit licher Wandel   MASTERSTUDIENGANG                               Methoden       Kontexten         Bewegung      und Edition   und Sicherheit licher Wandel
    Allg. und Vergleichende Literaturwissenschaft                                                                                               Psychologie
    Anglistik, Amerikanistik                                                                                                                    Qualitätsingenieurwesen
    Arbeits- und Organisationspsychologie                                                                                                       Romanistik
    Architektur                                                                                                                                 Sicherheitstechnik
    Bau- und Immobilienmanagement                                                                                                               Soziologie
    Bauingenieurwesen                                                                                                                           Strategic Innovation in Products and Services
    Bewegungs- und Gesundheitswissenschaft                                                                                                      Verkehrswirtschaftsingenieurwesen
    Chemie                                                                                                                                      Wirtschaftswissenschaft: Applied Economics
                                                                                                                                                and International Economic Policy
    Computer und Simulation in Science
                                                                                                                                                Wirtschaftswissenschaft:
    Druck- und Medientechnologie
                                                                                                                                                Entrepreneurship und Innovation
    Editions- und Dokumentwissenschaften
                                                                                                                                                Wirtschaftswissenschaft: Finanzen, Wirt-
    Elektrotechnik                                                                                                                              schaftsprüfung, Controlling und Steuern

    Energiemanagement und Energiesysteme                                                                                                        Wirtschaftswissenschaft:
                                                                                                                                                Management und Marketing
    Erziehungswissenschaft:
    Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse                                                                                                    Wirtschaftswissenschaft:
                                                                                                                                                Operations Management
    Europäistik
                                                                                                                                                Wirtschaftswissenschaft:
    Germanistik                                                                                                                                 Sustainability Management
    Geschichte                                                                                                                                  Wirtschaftsingenieurwesen: Automotive
    Informationstechnologie
                                                                                                                                                Wirtschaftsingenieurwesen:
    Kindheit, Jugend, soziale Dienste                                                                                                           Energiemanagement

    Maschinenbau                                                                                                                                Wirtschaftsingenieurwesen:
                                                                                                                                                Informationstechnik
    Master of Education: Bilingualer Unterricht
    Master of Education: Lehramt an
    Berufskollegs
    Master of Education: Lehramt an
    Gymnasien und Gesamtschulen
                                                                                                                                                Bestehende Studiengänge werden im Rahmen der regelmä-                  Studienangebote wegen geringer Nachfrage oder fachlicher
    Master of Education: Lehramt an
                                                                                                                                                ßigen Akkreditierungen weiterentwickelt. Im üblichen Re-               Neuausrichtungen einzustellen oder durch andere, neue An-
    Haupt-, Real- und Gesamtschulen
                                                                                                                                                akkreditierungszeitraum von sieben Jahren ergeben sich in              gebote abzulösen. In Anbetracht abzusehender sinkender
    Master of Education: Lehramt an                                                                                                             der Regel aber sowohl in der disziplinären als auch der per-           Einstellungschancen beim gymnasialen Lehramt wird der Be-
    Grundschulen
                                                                                                                                                sonellen Entwicklung eines Studienfaches Änderungen, die               reitstellung alternativer Master-Angebote für die Geisteswis-
    Mathematik                                                                                                                                  Auswirkungen auf ein qualitativ anspruchsvolles Studienpro-            senschaften besondere Bedeutung zukommen. Dem Beispiel
    Philosophie                                                                                                                                 gramm haben. Die Bergische Universität wird solche Ände-               des erfolgreichen Masters „Editions- und Dokumentwissen-
    Physik                                                                                                                                      rungen auch zukünftig innerhalb eines Akkreditierungszyklus            schaft“ folgend, sollen hier weitere Angebote mit direkten
                                                                                                                                                mit Augenmaß und höchstem Qualitätsanspruch in ihren Stu-              Bezügen zu möglichen Berufsfeldern eingerichtet werden.
                                                                                                                                                diengängen umsetzen.                                                   Attraktive Masterangebote tragen wesentlich zum Profil der
                                                                                                                                                                                                                       Bergischen Universität bei, auch mit Blick auf die Forschung.
                                                                                                                                                Mit neuen Studienangeboten wird die Bergische Universi-                Die mit der Etablierung der Profillinien eingeleitete Identifika-
   Während die Bachelorstudiengänge im Schwerpunkt auf die Vermittlung grundlegender und allgemeiner Kompetenzen ausge-                         tät auch in Zukunft auf Entwicklungen in der Wissenschaft              tion interdisziplinärer Potenziale und Stärken der Bergischen
   richtet sind, sind die Masterstudiengänge inhaltlich stärker spezialisiert. Dabei ist eine Entwicklung zur zunehmenden Orien-                und auf veränderte akademische Stellenprofile reagieren.               Universität soll sich in der Zukunft noch stärker im Angebot
   tierung an den im Leitbild der Bergischen Universität formulierten Profillinien in Gang gesetzt worden. Diese Tabelle gibt                   Zum Auftrag der kontinuierlichen Erneuerung gehört es bei              der Masterstudiengänge wiederfinden.
   die Zuordnung schwerpunktbezogen für die derzeitigen Masterstudiengänge wieder.                                                              beschränkten Ressourcen gleichzeitig auch, vorhandene

24 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                                                                                                                                                       Zentrale Handlungsfelder | 25
QUALITÄTSSICHERUNG UND UNIVERSITÄTSWEITES                        Dieser „Bologna-Check“ wird stets in Vorbereitung einer an-
                                QUALITÄTSVERSTÄNDNIS                                             stehenden Reakkreditierung sowie mindestens ein weiteres
                                                                                                 Mal innerhalb eines Akkreditierungszeitraumes durchgeführt.
                                Die Bergische Universität bekennt sich zur akademischen Frei-
                                heit und der damit einhergehenden individuellen Verantwor-       Mit der im Jahre 2013 in Kraft gesetzten neuen Evaluations-
                                tung. Deshalb sehen sich die Lehrenden und die Lernenden         ordnung ist die Bergische Universität einen wichtigen Schritt
                                als die zentralen Akteure der stetigen Qualitätsentwicklung in   auf dem Weg zu einer Evaluationskultur gegangen. Diese
                                der Lehre. Das Verständnis des Qualitätsmanagements für          wird vom Gedanken der gemeinsamen Qualitätsentwick-
                                die Lehre an der Bergischen Universität geht davon aus, dass     lung, der Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernen-
                                Lehrende wie Lernende                                            den und der Ergebnisorientierung im Sinne einer Umsetzung
                                                                                                 von geeigneten Maßnahmen bei aktuellen Veränderungs-
                                _die Qualität der einzelnen Lehrveranstaltungen und              bedarfen getragen. In den kommenden Jahren wird es da-
                                 der Studiengänge als Ganzes sichern und                         rauf ankommen, die nun neu eingeführten Prozesse in den
                                _Fragestellungen und Maßnahmen für die Qualität                  ­Fächern zu leben und von zentraler Seite optimal zu beglei-
                                 der Lehre grundsätzlich in einem dialogischen Prozess            ten. Hierzu gehört auch die behutsame Weiterentwicklung
                                 behandeln und erarbeiten.                                        der Evaluationsins­trumente, etwa mit Blick auf Diversität. Die
                                                                                                  Universitäts­leitung wird zudem gemeinsam mit dem Dezer-
                                In der Konsequenz dieses Verständnisses ist das Qualitätsma-      nat für Planung und Entwicklung den Ausbau eines „Business
                                nagement in der Lehre grundsätzlich Aufgabe der Fachberei-        Intelligence ­Systems“ im Bereich der Lehre vorantreiben mit
                                che. Zu diesem Zweck werden in den Fachbereichen universi-        dem Ziel, die Verantwortlichen regelmäßig mit Daten und Sta-
                                tätsweit Qualitätsbeauftragte beschäftigt und untereinander       tistiken über Studiengänge, Studierende, Absolventen, Prü-
                                vernetzt, die im Sinne einer Service-Leistung vom Dezernat        fungserfolge, Studienabbrüche etc. zu versorgen.
                                Planung und Entwicklung sowie vom Uniservice Qualität in
                                Studium und Lehre unterstützt werden.                            Die Bergische Universität wird in den kommenden Jahren
                                                                                                 aufmerksam verfolgen, wie sich die Rahmenvorgaben für die
                                Die Qualitätssicherung stützt sich auf die Instrumente der       Systemakkreditierung entwickeln werden. Voraussetzungen
                                Lehrveranstaltungsbewertung und der Evaluation von               für eine eventuell anzustrebende Systemakkreditierung sind
                                Stu­dien­gängen. Die Lehrveranstaltungsbewertung schafft         eine damit einhergehende Kostenreduktion und eine Ände-
                                die Möglichkeit zur Meinungsäußerung und Diskussion über         rung der Vorgabe des Landes NRW, nach welcher bisher alle
                                konkrete, die Studierenden unmittelbar betreffende Lehr- und     lehramtsrelevanten Studiengänge in der Programmakkreditie-
                                Lernsituationen. Sie findet in jeder Lehrveranstaltung anhand    rung zu begutachten sind.
                                von Evaluationsbögen und deren Auswertung als Austausch
                                zwischen Lehrenden und Studierenden statt.                       Das erfolgreiche universitätsweite Netzwerk Qualität in Stu­
                                                                                                 dium und Lehre mit seinen derzeit 25 Qualitätsbeauftragten
                                Die Evaluation von Studiengängen umfasst umfangreiche, stu­      in den Fachbereichen wird weitergeführt.
                                diengangübergreifende Studierendenbefragungen als Ein­­
                                gangs-, Verlaufs- und Abschlussbefragungen. Zusätzlich wer-      Das Leitbild der Bergischen Universität umreißt auch ihr Quali­
                                den in Kooperation mit dem Internationalen Centrum für           tätsverständnis in der Lehre und beschreibt es allgemein
                                Hochschulforschung in Kassel (INCHER) Absolventenbefra-          auf den Grundlagen der Forschungsbasiertheit, der Gemein-
                                gungen durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Erhebungen         schaft von Lehrenden und Lernenden, der Selbstbestimmt-
                                und weiterer Anregungen der Studierenden wie der Lehren-         heit und Selbständigkeit der Studierenden und dem Aspekt
                                den erarbeiten in den Fachbereichen Evaluationskommissio-        der Berufsgängigkeit. Insofern ist bereits eine grundsätzliche
                                nen Vorschläge zur Weiterentwicklung von Studienangeboten.       Selbstbestimmung erfolgt, die es in den kommenden Jahren

26 | Zentrale Handlungsfelder                                                                                                              Zentrale Handlungsfelder | 27
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