ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG - Internationalisierung an europäischen Universitäten fördern EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN
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ERASMUS Since 1987 ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG Internationalisierung an europäischen Universitäten fördern EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN
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ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG Internationalisierung an europäischen Universitäten fördern EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 1
Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Überblick 6 Internationalisierung durch Mobilität Masarykova Univerzita – „Erasmus – es gibt nichts Vergleichbares, was Umfang und Reichweite anbelangt!“ 8 Universität Hildesheim – „Erasmus bietet eine einzigartige Gelegenheit, Europa zu erleben“ 9 Tartu Kõrgem Kunstikool – „Erasmus ist ein echter Segen, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Studierenden.“ 10 Πανεπιστήμιο Κρήτης – „Erasmus hilft uns, ein Exzellenzzentrum zu werden“ 11 Universitat Autònoma de Barcelona – „Erasmus fördert Internationalisierung zu Hause“ 12 Groupe Sup de Co, La Rochelle – „Europa ist unsere Familie, und Erasmus bringt uns einander näher“ 13 University of Limerick – „Erasmus ist ein Katalysator für Internationalisierung“ 14 Università degli Studi dell’Aquila – „Ohne Erasmus wäre diese Zusammenarbeit undenkbar gewesen“ 15 Vidzemes Augstskola – „Erasmus treibt neue Ideen, Kreativität und Innovation voran“ 16 Vilniaus Universitetas – „Erasmus hat uns Türen geöffnet“ 17 Szegedi Tudományegyetem – „Mit einem Wort: Erasmus heißt ‚Chance’ “ 18 L-Università ta’ Malta – „Erasmus ist ein wesentlicher Faktor in unserer Internationalisierung“ 19 Uniwersytet Warszawski – „Erasmus hat unsere Modernisierung beschleunigt“ 20 Universidade do Porto – „Ich lebe ein Erasmus-Leben, und Sie?“ 21 Ekonomická univerzita v Bratislave – „Erasmus war die Revolution, die Forschung und Lehre verbessert hat!“ 22 Tampereen Ammattikorkeakoulu – „Erasmus ist ein großartiges Instrument zur Internationalisierung“ 23 Yaşar Üniversitesi – „Erasmus ist für die Türkei ein Tor zu Europa“ 24 Internationalisierung durch Universitäts-Kooperationsprojekte Univerza v Ljubljani – „Erasmus war in diesem ganzen Prozess entscheidend“ 25 Katholieke Universiteit Leuven – „Ohne Erasmus gäbe es Re.ViCa nicht“ 26 Università di Macerata – „Mit Erasmus haben wir den Sprung von der Lehre zur Forschung gemacht“ 27 Anhang – Vorausgewählte Erfolgsgeschichten im Bereich Mobilität 28 3
NEUE HORIZONTE FÜR EUROPAS STUDIERENDE UND UNIVERSITÄTEN ERÖFFNEN Etwa 90 % der europäischen Universitäten in 31 Ländern nehmen derzeit an Erasmus teil – und das aus gutem Grund. Seit seinem Start 1987 hat das Programm gewaltige Auswirkungen auf die europäische Hochschulbildung. Allein im Zeitraum 2008-2009 half Erasmus fast 200 000 Studierenden – mehr als je zuvor –, einen Studienabschnitt oder ein Praktikum in einem anderen Land zu absolvieren. Das Feedback zeigt, dass es eine äußerst nützliche Erfahrung ist, die von den Studierenden als Chance betrachtet wird, neue Kompetenzen sowie Selbstvertrauen und Anpassungsfähigkeit zu entwickeln, was ihnen für ihr späteres Leben hilft. Die Auswirkungen von Erasmus kommen nicht allein dem einzelnen Begünstigten zugute. Denn das Programm fördert nicht nur die Mobilität von Studierenden und Lehrkräften, sondern regt darüber hinaus Hochschuleinrichtungen dazu an, sich zu modernisieren und sich international stärker auszurichten. Durch ihre Teilnahme an Erasmus sind Universitäten für die Außenwelt aufgeschlossener und zugänglicher geworden. Sie haben ihre Kurse, Lehrmethoden und Unterstützungsstrukturen für Studierende neu durchdacht, um ausländische Studierende anzuziehen und neue Partnerschaften Androulla Vassiliou mit Einrichtungen im Ausland aufzubauen. Kommissarin für Bildung, Kultur, Den Politikern ist mittlerweile bewusst geworden, dass dieser „Doppelhelix-Effekt“ der Lernmobilität Mehrsprachigkeit und Jugend – sowohl zugunsten des Studierenden als auch der Einrichtung – Vorteile bringt, die über den reinen Bildungsbereich hinausgehen. In der neuen, im Juni 2010 von den EU-Mitgliedstaaten vereinbarten Strategie Europa 2020 wurde Bildung und Ausbildung eine Schlüsselrolle zugewiesen. Die Strategie legt dar, wie die EU die Wirtschaftskrise bewältigen und zu einer intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wirtschaft mit einem hohen Grad an Beschäftigung, Produktivität und sozialer Eingliederung werden kann. Ein wesentliches Element dieser Strategie ist es, sicherzustellen, dass junge Menschen in Europa die Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln, die sie für die heutigen, sich rasch entwickelnden Arbeitsmärkte brauchen. Das Erasmus Programm bietet die Möglichkeiten, um diese Ziele zu erreichen: Ein Studium oder Praktikum im Ausland kann jungen Leuten helfen, neue Kompetenzen, breitere Perspektiven und die Fähigkeit zu erlangen, sich an neue Verhältnisse und Systeme anzupassen – wichtige Vorteile, um einen Job zu finden und in der sich verändernden Arbeitswelt Karriere zu machen, aber auch wichtig für Europa, dessen Zukunft von den Kompetenzen und dem Ideenreichtum seiner Bürgerinnen und Bürger abhängen wird. Diese Broschüre stellt einige der Universitäten heraus, die in Sachen „Erasmus-Exzellenz“ an der Spitze stehen. Ihre Geschichten und Situationen mögen sehr unterschiedlich sein, doch die Stärke ihres Einsatzes und ihres internationalen Engagements ist gleich. Unter den Erfolgsgeschichten finden sich auch die ersten multilateralen Erasmus-Projekte unter dem Programm für lebenslanges Lernen, das Partner aus verschiedenen Ländern rund um ein gemeinsames Ziel vereint. Ich hoffe, dass diese Geschichten Studierende und Hochschuleinrichtungen gleichermaßen dazu anregen wird, das Beste aus den von Erasmus gebotenen Möglichkeiten zu machen; je mehr wir Erasmus in Anspruch nehmen und verbessern, umso näher werden wir unserem Ziel kommen, die Vorteile der Lernmobilität zu nutzen, um allen jungen Europäerinnen und Europäern einen guten Start ins Leben zu geben. 5
ÜBERBLICK Das Erasmus Programm Erasmus ist das Aushängeschild der EU-Programme im Bereich der Bildung und Ausbildung, das Studierenden jedes Jahr die Möglichkeit bietet, einen Studienabschnitt oder ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, und Kooperationsaktionen zwischen Hochschuleinrichtungen in ganz Europa unterstützt. Es ist nicht nur für Studierende bestimmt, sondern auch für Hochschullehrer, Unternehmenspersonal und Universitätsmitarbeiter, die die Vorteile einer Ausbildung im Ausland zu schätzen wissen. Studien zeigen, dass ein im Ausland verbrachter Zeitraum das Leben der Studierenden nicht nur auf akademischem Gebiet bereichert, sondern ihnen auch erlaubt, interkulturelle Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu erwerben. Der Personalaustausch hat ähnlich positive Auswirkungen, sowohl für die an dem Austausch beteiligten Personen als auch für die Einrichtungen im Heimat- und Gastland. Neben den Mobilitätsaktionen vereinfacht das Programm durch Intensivprogramme, Netzwerke und multilaterale Projekte auch die Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen. Bisher hatten – wenn überhaupt – nur wenige von der Europäischen Union gestartete Programme eine vergleichbare europäische Reichweite. Ungefähr 90 % der europäischen Universitäten in 31 teilnehmenden Ländern sind derzeit in Erasmus eingebunden, und seit dem Start des Programms im Jahr 1987 haben mehr als zwei Millionen Studierende an Studienaustauschen teilgenommen. Der Wettbewerb 2010 ist auf Internationalisierung an der Universität gerichtet – Die für die Ausgabe 2010 ausgewählten Erasmus- Erfolgsgeschichten zeigen, wie sich die Einrichtungen durch ihre aktive Mitwirkung an den verschiedenen Elementen des Erasmus Programms – wie etwa Studentenmobilität für Studienzwecke und Praktika in Unternehmen, Personalmobilität und Teilnahme an zentralisierten Aktivitäten, entweder als Koordinatoren oder als Partner – für Internationalisierung einsetzen. Die Geschichten enthalten nicht nur Beispiele allgemeiner guter Praxis, sondern weisen außerdem ein einzigartiges oder unterscheidendes Merkmal auf, das, wie zu hoffen ist, breiteres Interesse erregen und weitere Innovationen anstoßen wird. Erasmus-Studentenmobilität begann 1987 mit 3 244 mobilen Studierenden und bietet heute jedes Jahr fast 200 000 Studierenden die Möglichkeit, für einen Zeitraum von Monaten ein Studium oder ein Arbeitspraktikum im Ausland zu absolvieren. Die Ziele der Studentenmobilität sind: • Studierenden zu ermöglichen, von einer fachlichen, sprachlichen und kulturellen Lernerfahrung in anderen europäischen Ländern zu profitieren; • die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen zu fördern und das Bildungsumfeld der Gasthochschule zu bereichern; • zur Entwicklung eines Pools gut qualifizierter, aufgeschlossener und international erfahrener junger Menschen als zukünftige Fachkräfte beizutragen und • Studierenden zu helfen, sich an die Anforderungen des EU-weiten Arbeitsmarkts anzupassen. ERASMUS Multilaterale Projekte – Modernisierung der Hochschulbildung – fördern den Prozess der Reform und Modernisierung der europäischen Hochschulbildung, damit diese im Europa des Wissens ihre volle Rolle entfalten und ihren Beitrag zur Strategie Europa 2020 für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum leisten kann. Die Modernisierung der Hochschulbildung ist im Bereich der Lehrpläne (Bologna-Prozess), der Finanzierung und der Verwaltung erforderlich, damit Hochschulen den durch die Globalisierung entstandenen Herausforderungen begegnen und einen effektiveren Beitrag zur Ausbildung und Umschulung der europäischen Arbeitskräfte leisten können. Daher unterstützt Erasmus Projekte, die Hochschulen (und andere Organisationen aus dem öffentlichen und privaten Sektor) aus mindestens drei am Programm für lebenslanges Lernen teilnehmenden Ländern umfassen. Erasmus multilaterale Projekte im Bereich Virtueller Campus unterstützen Aktivitäten, die nachweislich Teil einer globalen Strategie zur nutzbringenden Integration von IKT in die teilnehmenden Hochschuleinrichtungen (aus mindestens drei verschiedenen Ländern) sind. 6
Illustration zum Erasmus Programm Programm für lebenslanges Lernen ERASMUS Mobilität Einzelner Mobilität der Studierenden Studienaufenthalte im Studierendepraktika im Ausland Ausland ERASMUS Intensivsprachkurse Personalmobilität Unterrichten an Hochschulen im Ausland für Fortbildungen für Hochschuldozenten bzw. Hochschulpersonal im Unternehmenspersonal aus Ausland der Privatwirtschaft Intensivprogramme Multilaterale Projekte Netze Zusammenarbeit der Hochschulen Flankierende Maßnahmen Vorbereitende Besuche Die Aktion Virtueller Campus im Rahmen des Erasmus Programms hat die Unterstützung der Entwicklung/Einbindung innovativer IKT- gestützter Inhalte, Dienste, pädagogischer Ansätze und Verfahren für lebenslanges Lernen zum Ziel, was durch nachhaltige organisatorische, bildungsbezogene und wirtschaftliche Modelle gefördert wird. Wettbewerbsverfahren und Beurteilung. Die Europäische Kommission hatte alle Hochschulen mit einer Erasmus-Hochschulcharta dazu eingeladen, sich am Wettbewerb für die Erasmus-Erfolgsgeschichten zur Internationalisierung zu beteiligen. Die teilnehmenden Einrichtungen reichten ihre Bewerbungen bei der jeweiligen Nationalagentur ein. Die Nationalagenturen trafen eine Vorauswahl und leiteten diese an die Europäische Kommission weiter. 27 Länder nahmen mit 64 Bewerbungen an der Auswahlrunde teil. Alle Vorschläge wurden von drei unabhängigen Experten beurteilt, die von der hohen Qualität der eingereichten Bewerbungen beeindruckt waren. Es ist offenkundig, dass sich diese Hochschulen den Grundsätzen der Erasmus-Hochschulcharta voll verpflichtet haben. Sie haben engagierte und pro-aktive Internationalisierungsstrategien entwickelt, die der Gesamtqualität bemerkenswert viel Aufmerksamkeit widmen. Im Bereich der zentralen Erasmus-Aktivitäten legte die Exekutiv-Agentur für Bildung, Kultur und Audiovisuelles der Europäischen Kommission 19 Projekte vor, die unter dem neuen Programm für lebenslanges Lernen (Laufzeit 2007-2009) umgesetzt und deren Abschlussberichte von externen Gutachtern als herausragend beurteilt worden waren. Drei Projekte wurden für die vorliegende Broschüre ausgewählt, ein Projekt zur Modernisierung der Hochschulbildung und zwei im Bereich Virtueller Campus. 7
EINRICHTUNG Masarykova Univerzita WEBSEITE www.muni.cz ADRESSE Komenského nám 2 CZ-602 00 Brno, Tschechische Republik „Erasmus – es gibt nichts Vergleichbares, was Umfang und Reichweite anbelangt!“ Universität Masaryk (MU), Tschechische Republik „Unser Erfolg lässt sich vielleicht auf zwei wichtige Initiativen zurückführen“, erklärt Mikulas Bek. Er ist Vizerektor für Strategie und Außenbeziehungen an der Universität Masaryk, der zweitgrößten Universität in der Tschechischen Republik. „Die Universität Masaryk hat ein System entwickelt, das den Verwaltungsprozess unserer internationalen Mobilität im Ganzen vereinfacht und beschleunigt“, sagt er. Gemeint ist die hochmoderne Online-Datenbank, die ein Antragsformular für ausländische Studierende enthält und Zugang zu einer Reihe von Dienstleistungen bietet, unter ande- rem Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft. Die zweite Initiative ist der Internationale Studentenclub (ISC), dem im April 2010 der European Student Network Star Award für das aktivste Studentennetzwerk auf internati- onaler Ebene verliehen wurde. Er fördert die Eingliederung von Austauschstudenten in Mit über 40 000 Studierenden ist die die tschechische studentische Gemeinschaft. Universität Masaryk die zweitgrößte des Landes. 2008-2009 hatte die Universität „Auch wenn wir die zweitgrößte Universität des Landes sind, denken alle immer zuerst 316 reinkommende und 711 rausgehende an Prag. Daher müssen wir härter arbeiten, wenn wir internationale Studierende anzie- Austauschstudenten und weitere hen wollen“, sagt er. 91 Studenten, die ein Praktikum Die MU gehörte zu den ersten Universitäten, die das ECTS-System eingeführt haben, und absolvierten. Die MU hat eine Online- war an einer Reihe von Intensivprogrammen, zentralisierten Aktionen und am Personal- Datenbank entwickelt, die internationa- austausch beteiligt. Doch diese Aktivitäten sind alle noch recht neu. „Bis 2005 betrachte- len Studierenden Informationen erteilt ten wir Erasmus nur als Instrument für Studentenmobilität, aber durch unsere und ihnen den Zugang zu Dienstleis- Zusammenarbeit mit anderen Universitäten wurde uns klar, dass das Austauschprogramm tungen erleichtert. Ihr Internationaler nur ein Teil davon ist“, erklärt Bek. Studentenclub trägt ebenfalls entschei- „Erasmus ist so viel mehr, tatsächlich gibt es, was Umfang und Reichweite betrifft, nichts dend dazu bei, Austauschstudenten in Vergleichbares.“ die Gemeinschaft einzugliedern. Die MU erhielt 2010 das ECTS-Label und 2009 Mikulas Bek, das Diplomzusatz-Label. Vizerektor für Strategie und Außenbeziehungen 8
EINRICHTUNG Universität Hildesheim WEBSEITE www.uni-hildesheim.de ADRESSE Marienburger Platz 22 D-31141 Hildesheim, Deutschland „Erasmus bietet eine einzigartige Gelegenheit, Europa zu erleben“ Universität Hildesheim (UH), Deutschland „Wir konnten es nicht glauben!“, beschreibt Elke Sasse-Fleige die Reaktion ihrer Universität auf die Wahl als Erasmus-Erfolgsgeschichte. Sie ist Leiterin des International Office und Erasmus-Koordinatorin an der Universität Hildesheim (UH). Die UH gehört mit ihrem hohen Anteil (28-30 %) an Studierenden, die ins Ausland gehen, zu den führenden deutschen Universitäten. „Alle unsere Studenten erhalten im Vorfeld viel Unterstützung, zum Beispiel eine Webseite mit Informationen über unsere 130 Erasmus- Partneruniversitäten“, sagt Sasse-Fleige. „Und das ‚Hildesheimer Sprachenforum’ bietet jährlich 120 Sprachkurse in 20 Sprachen an.“ Die UH setzt sich sehr für die gute Integration von Austauschstudierenden ein, aber eines möchte Sasse-Fleige betonen: „Die Studierenden ergreifen selbst auch Initiativen, etwa‚ Erasmus on Tour’ und Go.Intercultural!, die die Austauschstudierenden unterstützen, Kontakte zu deutschen Studierenden zu knüpfen“ Die Universität Hildesheim (UH) erhielt 1989 den Universitätsstatus und wurde Alle Studiengänge an der UH sind modularisiert und arbeiten mit ECTS-Credits. Obwohl dies 2003 in eine Stiftung umgewandelt. ein nützliches System ist, glaubt Sasse-Fleige, dass es von der Erasmus-Erfahrung ablen- ken kann: „Manchmal konzentrieren sich die Studierenden zu sehr darauf, ECTS-Punkte zu Im akademischen Jahr 2009-2010 hatte sammeln, aber das ist nicht der wichtigste Aspekt eines Studiums im Ausland.“ die UH 5 300 Vollzeitstudierende, die von 87 Professoren und 326 akademischen Bei Erasmus geht es nicht nur um Studierende. Die Dozenten- und Personalmobilität liegt Mitarbeitern unterrichtet wurden. Die UH der UH auch sehr am Herzen. „Jedes Jahr werden rund 30 Lehrkräfte und nicht-akademi- bietet mehrere Studiengänge mit einem sche MitarbeiterInnen ausgetauscht“, erklärt Sasse-Fleige. „Es ist eine großartige integrierten Auslandssemester und zwei Erfahrung für sie, und sie lernen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.“ Double Degree Programmes an. Rund „Erasmus bietet Studierenden und Personal eine einmalige Gelegenheit, Europa zu erle- 350 Studierende gehen jedes Jahr ins ben“, fasst sie zusammen. Ausland, darunter 240 im Rahmen des Elke Sasse-Fleige, Erasmus Programms. 2007 wurde der Leiterin des International Office und Erasmus-Koordinatorin UH in Wien außerdem das Europäische Qualitätslabel verliehen. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 9
EINRICHTUNG Tartu Kõrgem Kunstikool WEBSEITE www.artcol.ee ADRESSE Tähe 38b, EE-50103 Tartu, Estland „Erasmus ist ein echter Segen, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Studierenden“ Kunsthochschule Tartu (TAC), Estland „Die TAC ist Estlands führende Bildungseinrichtung, was den Anteil rausgehender Erasmus- Studierender anbelangt, und diese Position wollen wir behalten“, erklärt Riina Roomeldi, die an der Hochschule als Koordinatorin für internationale Beziehungen tätig ist. Das estländische Ministerium für Bildung und Forschung und die Archimedes-Stiftung wählten die TAC 2009 zur erfolgreichsten Hochschuleinrichtung für internationale Beziehungen in Estland. Der Weg an die Spitze sei nicht immer einfach gewesen, führt Roomeldi aus: „Ich musste Die Kunsthochschule Tartu (TAC) bietet eine Menge Überzeugungsarbeit unter den Studierenden und Mitarbeitern leisten, um Kurse in sieben Kunstbereichen an. ihnen klar zu machen, dass wir über Estlands Grenzen hinausschauen müssen.“ Während des akademischen Jahres Gefragt, ob die Sprache auch ein Hindernis war, um ausländische Studenten an die TAC 2009-2010 studierten 293 Studenten zu bringen, antwortet sie: „Wir haben zwar keine Kurse in englischer Sprache, aber das an der TAC, darunter sieben ausländische betrachten wir nicht als Nachteil. Das ist nicht wirklich notwendig für Kurse über Textilien, Studierende, während 26 estländische Möbel, Malen und Bildhauerei, da die ‚Sprache der Kunst’ universal ist.“ Studenten ins Ausland gingen. Die Hochschule nahm erstmals 2003 am Neben der Tatsache, dass sich die Mitarbeiter heute sehr für Internationalisierung einset- Erasmus Programm teil und war 2009 zen, hat auch die Teilnahme am Erasmus Programm der TAC entscheidend geholfen, den Übergang zu bewältigen: „Die Stipendien, die unsere Studierenden erhalten, sind eine Estlands erfolgreichste Bildungsein- enorme Hilfe für sie. Wir sind nur eine kleine Hochschule, in einer kleinen Stadt in einem richtung im Hinblick auf internationale kleinen Land, aber die Möglichkeiten, die Erasmus uns beschert hat, sind gewaltig.“ Beziehungen, mit dem höchsten Anteil an rausgehenden Studierenden und mit „Wir sind so froh, dass wir uns für die Erasmus-Charta beworben haben. Es ist ein einfacher, persönlicher Betreuung in Englisch, leicht zu verwaltender Prozess, der Mitarbeitern wie Studierenden große Vorteile bringt.“ Russisch oder Finnisch, um internatio- Riina Roomeldi, nale Studierende zu unterstützen. Koordinatorin für internationale Beziehungen 10
EINRICHTUNG Πανεπιστήμιο Κρήτης WEBSEITE www.uoc.gr ADRESSE Knossos Campus GR-71409 Heraklion, Kreta, Griechenland „Erasmus hilft uns, ein Exzellenzzentrum zu werden“ Universität Kreta (UOC), Griechenland „Wir sind in allen Bereichen des Erasmus-Programm aktiv und ich glaube, das macht uns zu einer Erfolgsgeschichte“, sagt Kiki Thermos, Professorin für Pharmakologie und Erasmus-Koordinatorin für die Medizinische Fakultät, Universität Kreta. Seit sich die UOC 1990 dem Erasmus Programm angeschlossen hat, ist ihre Studenten- und Personalmobilität kontinuierlich gestiegen. „1989 wurden die Medizinische Fakultät und die Abteilung für Chemie für die erste Pilotphase des ECTS ausgewählt“, erklärt sie. „1990 haben wir über das Pilotprojekt und die Netzwerke des Programms für Hochschulzusammenarbeit erstmals Studierende aufgenommen.“ „In der ersten Zeit ging es uns vor allem darum, Studierende von den Vorteilen eines Studienabschnitts im Ausland zu überzeugen“, sagt sie. Im akademischen Jahr 2009-2010 Heute ist ein Auslandsstudium eine beliebte Möglichkeit an der UOC, obwohl rund ein Drittel unterrichtete die 1973 gegründete aller reinkommender und rausgehender Erasmus-Studierenden ein Arbeitspraktikum Universität Kreta (UOC) 13 888 Studie- absolvieren. rende und 2 471 postgraduierte Studen- ten. Im gleichen Zeitraum gab es „Studentenpraktika werden in der Medizin besonders geschätzt“, betont Prof. Thermos. 100 ausländische und 158 entsandte „Nun können unsere Studierenden selbst erleben, was es heißt, in anderen europäischen Einrichtungen ein Krankenhauspraktikum zu absolvieren. Diese Erfahrung können sie nut- Erasmus-Studenten. Die UOC nimmt zen, wenn sie Doktorandenstellen suchen“, fügt sie hinzu. sehr aktiv am Erasmus Programm teil und wirkt an einer Reihe von Aktivitäten Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen Gaststudenten und entsandten Studierenden, mit, darunter Intensivprogramme und was Thermos darauf zurückführt, dass „Griechisch eine Sprache ist, die in Europa nicht Projekte zur Lehrplanentwicklung. sehr verbreitet ist und eher selten gelehrt wird.“ Dies möchte die UOC ändern; sie hat vor, Die Universität bewirbt sich auch um „mehr Unterrichts- oder Tutoring-Komponenten auf Englisch verfügbar zu machen.“ die Teilnahme an Projekten im Bereich “Erasmus hilft der UOC, eine moderne, interessante Einrichtung auf dem neuesten Stand Virtueller Campus und im Erasmus zu werden“, schließt Prof. Thermos. Mundus Programm, das als weiterer Kiki Thermos, Professorin für Pharmakologie Anreiz zur Internationalisierung und Erasmus-Koordinatorin für die Medizinische Fakultät, Universität Kreta wirken wird. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 11
EINRICHTUNG Universitat Autònoma de Barcelona WEBSEITE www.uab.es/english ADRESSE Plaça Cívica UAB Campus E-08193 Bellaterra (Barcelona), Spanien „Erasmus fördert Internationalisierung zu Hause“ Autonome Universität Barcelona (UAB), Spanien „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir als Erasmus-Erfolgsgeschichte ausgewählt wurden“, sagt Mercedes Unzeta. „Es ist die Anerkennung, die wir für all unsere Bemühungen um weitere Internationalisierung brauchen.“ Mercedes Unzeta ist Vizerektorin für internationale Beziehungen an der Autonomen Universität Barcelona, eine der fünf spanischen Universitäten, die 2009 im Rahmen einer Regierungsinitiative zur Förderung der akademischen und wissenschaftlichen Exzellenz, des Unternehmertums und der Innovation als „Campus internationaler Exzellenz“ aner- kannt wurde. Ein wesentlicher Teil der Internationalisierungsstrategie der UAB besteht darin, mehr Die Autonome Universität Barcelona (UAB) Lehrkräfte und Verwaltungspersonal sowie die Studierenden zu ermutigen, im Rahmen wurde 2009-2010 von 42 852 Studie- des Erasmus Programms ins Ausland zu gehen. „Dadurch werden sie aufgeschlossener, renden und 2 543 Austauschstudenten und es ist eine wunderbare Möglichkeit, mit Partneruniversitäten bewährte Verfahren besucht. Die Universität ist eine der fünf auszutauschen“, sagt Unzeta. Universitäten Spaniens, die als „Campus „Anfangs war es schwer, jeden davon zu überzeugen, dass eine Internationalisierungs- internationaler Exzellenz“ anerkannt strategie der Weg nach vorn war.“ Doch „diejenigen, die ins Ausland gegangen sind, sowohl wurden. Die UAB versucht auf verschie- Mitarbeiter als auch Studierende, haben es allen gesagt.“ dene Arten, die Internationalisierung zu fördern, beispielsweise mit einem Unzeta glaubt außerdem, dass „Erasmus die ‚Internationalisierung zu Hause’ fördert, da es internationalen Begrüßungspunkt, d. h. lokale Studierende und Mitarbeiter mit ausländischen Staatsangehörigen, die an unsere Universität kommen, in Kontakt bringt.“ Besonders wichtig sei dies „für alle, die aus irgend- einer Anlaufstelle für Mobilitätsfragen einem Grund nicht ins Ausland gehen können, da sie so dennoch von dieser Erfahrung für alle Interessierten, „In&Out“-Tagen, profitieren können.“ an denen Austauschstudenten für das Erasmus Programm werben, und einer „Erasmus hat mehr für die Europäische Union getan als jede andere Initiative“, glaubt Ausbildungswoche für Erasmus-Personal, Unzeta. „Ich vertraue darauf, dass die neue Generation Europa voranbringt.“ um den Wissensaustausch mit Partner- Mercedes Unzeta, universitäten zu intensivieren. Vizerektorin für internationale Beziehungen 12
EINRICHTUNG Groupe Sup de Co, La Rochelle WEBSEITE www.esc-larochelle.fr ADRESSE 102 rue de Coureilles F-17000 La Rochelle, Frankreich „Europa ist unsere Familie, und Erasmus bringt uns einander näher“ Internationale Wirtschaftsschule La Rochelle, Frankreich „‚Beschäftigungsfähigkeit’ ist das Schlüsselwort in unserer Internationalisierungs- strategie“, erklärt Daniel Baudin, Direktor für internationale Beziehungen an der Internationalen Wirtschaftsschule La Rochelle, Frankreich. Diese Strategie hat das Wachstum der Studierendenmobilität angekurbelt, die in gerade einmal fünf Jahren 40 % erreicht hat. Praktika in Unternehmen sind eine wichtige Komponente der Mobilität. Baudin erklärt die Gründe: „Wir möchten, dass unsere Studierenden Weltbürger sind, und dazu brauchen sie eine Auslandserfahrung.“ Und er fügt hinzu: „Erasmus hilft uns wirklich sehr, dies zu verwirklichen.“ Die Internationale Wirtschaftsschule La Rochelle ist ein Mitglied der Elite- Obwohl La Rochelle Teil der französischen Elite-Wirtschaftsschulen (Grandes Écoles) ist, Wirtschaftsschulen (Grandes Écoles) sind die Möglichkeiten ins Ausland zu gehen, keineswegs elitär: „Dank der Erasmus Stipendien können alle Studierenden, auch die aus weniger begüterten Familien, zum Frankreichs. Die Schule schloss sich Studium oder Arbeiten ins Ausland gehen. So hat jeder etwas davon.“ im Jahr 2000 dem Erasmus Programm an; in den letzten fünf Jahren ist Die Tatsache, als „Erfolgsgeschichte“ ausgewählt worden zu sein, führt er ebenso auf das ihre Studierendenmobilität mit über einzigartige Programm der Schule wie auf das Engagement und die harte Arbeit der 2 300 Studierenden, die ins Ausland Mitarbeiter zurück: „Marie Hélène Wright leitet das Erasmus Programm an der Schule und hat zu seinem Erfolg beigetragen,“ betont Baudin. gehen, um 40 % gestiegen. Seit 2009- 2010 ist Mobilität für alle Studierenden Überwiegen die Vorteile von Erasmus die damit verbundene Zusatzarbeit? „Auf jeden vorgeschrieben. Die meisten Studie- Fall“, sagt er und erklärt, warum: „Eine Bildungseinrichtung muss ihren Studierenden renden absolvieren Praktika, die von heutzutage die Möglichkeit bieten, einen Studienabschnitt oder ein Arbeitspraktikum einem speziell dafür zuständigen im Ausland zu absolvieren. Eine Schule, die den Bedürfnissen der heutigen globalisierten Koordinator organisiert werden. Welt nicht gerecht wird, bleibt auf der Strecke.“ Außerdem entwickelt die Schule in den „Europa ist unsere Familie, und Erasmus bringt uns einander näher. Danke schön, Bereichen Wirtschaft und Tourismus Erasmus!“ Doppeldiplome und Austausch- Daniel Baudin, programme mit anderen europäischen Direktor für internationale Beziehungen Einrichtungen. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 13
EINRICHTUNG University of Limerick WEBSEITE www.ul.ie ADRESSE University of Limerick, Limerick, Irland „Erasmus ist ein Katalysator für Internationalisierung“ Universität Limerick (UL), Irland „Die UL ist sehr stolz auf ihren Erfolg im Rahmen von Erasmus“, sagt Patrice Twomey, International Cooperative Education Manager an der Universität Limerick. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht INSPIRE (Akronym der englischen Begriffe für: Zahlenmäßiges Wachstum; Strategischer Plan; Partnerschaften; Internationale akade- mische Programme, Anerkennung durch Berufsverbände und Externe Werbung). „Diese Initiative stellt Mobilität ins Zentrum der wichtigsten Entwicklungen der UL und hat ein innovatives Umfeld geschaffen, das den Wissensaustausch fördert und die Absolventen Im akademischen Jahr 2009-2010 hatte letztlich dazu befähigt, Europas Zukunft zu gestalten“, erklärt sie. die Universität Limerick (UL) 11 500 Und die Studierenden, fügt sie hinzu, „haben viel gelernt, wenn sie zurückkommen, und Vollzeitstudierende und 514 Lehrkräfte. Fähigkeiten entwickelt, die sie wahrscheinlich nicht erworben hätten, wenn sie zu Hause Die studentische Mobilität hat sich geblieben wären.“ 2009-2010 bei den Gaststudenten um Es gibt kein besseres Zeugnis der Bedeutung des Erasmus Programms als das der Studier- 9,4 % auf 372 Studierende bzw. bei den enden selbst. „Die Universität ist erstaunlich. Meine Erasmus-Erfahrung an der UL ist der rausgehenden Studenten um 13,5 % auf Höhepunkt meiner bisherigen Ausbildung“, versichert Daniel Boros, ein Austauschstudent 406 Studierende (Arbeitspraktikum und von der Universität Eötvös Loránd in Budapest, Ungarn. Studium) erhöht. Die UL hat europaweites Know-how im Bereich internationaler Boros ist so begeistert, dass er plant, die 2 900 km von Limerick zurück nach Budapest Arbeitspraktika mit studentischer mit dem Rad zurückzulegen, um unterwegs seine Erasmus-Erfahrung zu präsentieren und Fonds für irische und ungarische Wohltätigkeitsvereine zu sammeln. Mobilität aufgebaut, die dadurch im letzten Jahr um mehr als 30 % „Ohne Erasmus gäbe es sehr viel weniger Studierende, die in einem anderen EU-Land gestiegen ist. Studentische Mobilität ist studieren oder ein Praktikum absolvieren“, betont Twomey. „Erasmus ist ein Katalysator ein Bestandteil der strategischen für Internationalisierung und ein nützliches Mittel, um die Fähigkeiten der Studierenden Planung der UL. Die Universität möchte zu entwickeln.“ die Zahl der Auslandspraktika Patrice Twomey, um weitere 25 % erhöhen. International Cooperative Education Manager 14
EINRICHTUNG Università degli Studi dell’Aquila WEBSEITE www.univaq.it ADRESSE Via Giovanni Falcone 25, I-67100 Coppito (Aquila), Italien „Ohne Erasmus wäre diese Zusammenarbeit undenkbar gewesen“ Universität L’Aquila (UNIVAQ), Italien Die Universität L’Aquila wurde aufgrund ihrer Mitwirkung an der Koordinierung von zwei Intensivprogrammen – MathMods (Mathematische Modelle in Bio- und Sozialwissen- schaften) und MathNanoSci (Mathematik trifft Nanowissenschaften) – im Zeitraum 2008- 2009, der wahrscheinlich schwierigsten Periode in der Geschichte der Universität, ausgewählt. „Beide Projekte sind Teil des Instituts für Reine und Angewandte Mathematik“, erklärt Bruno Rubino. „Wir haben hart daran gearbeitet, mit namhaften Partnern internationale Aktivitäten zu entwickeln.“ Rubino ist der Koordinator des Intensivprogramms MathMods und außerdem für viele andere internationale Aktivitäten im Bereich der Technomathematik verantwortlich. Die Universität L’Aquila, 1952 gegründet, hat neun Fakultäten und 18 Fachbereiche. „Unsere Partner haben uns auf eine Art und Weise geholfen, die wir uns nie hätten träu- Sie bietet ihren 22 000 eingeschriebe- men lassen“, erklärt Rubino und bezieht sich dabei auf das Erdbeben, von dem die Stadt nen Studierenden 71 Studiengänge, L’Aquila am 6. April 2009 heimgesucht wurde. 27 Forschungs-Promotionsprogramme, „Es zerstörte 50 % der Universitätsgebäude und machte den Unterricht während des Fachschulen, Master- und Berufskurse zweiten Semesters 2008-2009 unmöglich“, fügt er hinzu. „Dank unserer Partner konnten an. UAQ ist sehr aktiv im Bereich der wir viele Kurse verlegen.“ Technomathematik und koordiniert einen Erasmus Mundus Master Kurs und „In einigen Fällen haben sogar Professoren vorübergehend an unseren Partnereinrichtungen eine Reihe von Intensivprogrammen. gelehrt. Ich habe Studierende aus Aquila an der Technischen Universität Brünn in der Tschechischen Republik unterrichtet.“, sagt er. „Andere Universitäten haben die für Die Partner für die Intensivprogramme Studierende verfügbaren Stipendien verdoppelt.“ umfassen: • Technische Universität Wien, Österreich; „Dieser Ausdruck der Solidarität zeugt von der engen Zusammenarbeit, die wir seit unserer • Universität Wien, Österreich; Teilnahme an Erasmus mit vielen Partnereinrichtungen aufgebaut haben“, sagt Pier Ugo • Universität Hamburg, Deutschland; Foscolo, Dekan der Technischen Fakultät. „Ohne Erasmus wäre ein solcher Grad an • Imperial College London, Zusammenarbeit einfach undenkbar gewesen“, meint er. Vereinigtes Königreich; Pier Ugo Foscolo, Dekan der Technischen Fakultät • Universität Cambridge, Bruno Rubino, Koordinator des Intensivprogramms Vereinigtes Königreich; MathMods, Fachbereich Technomathematik • Universität Oslo, Norwegen. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 15
EINRICHTUNG Vidzemes Augstskola WEBSEITE www.va.lv/en ADRESSE Cesu street 4, LV-4200 Valmiera, Lettland „Erasmus treibt neue Ideen, Kreativität und Innovation voran“ Fachhochschule Vidzemes (ViA), Lettland „2009-2010 haben 24 % der Studierenden der ViA einen Studienabschnitt im Ausland absolviert. Dies sind mehr als die 20 %, die im Bologna-Prozess für 2020 vereinbart wurden“, sagt Iveta Putnina mit Bezug auf die erfolgreiche Internationalisierungsstrategie der Hochschule. Putnina ist Leiterin für Studien, Forschung und internationale Beziehungen an der Fachhochschule Vidzemes. Als sie 2003 an die Hochschule kam, waren die Grundlagen für Erasmus bereits geschaffen. „Die ViA wurde 1996 errichtet, und Erasmus kam 1999 nach Lettland. Daher hat Erasmus bereits die ersten Entwicklungsstadien der Universität beeinflusst“, erklärt sie. „Sie sind Die Fachhochschule Vidzemes (ViA) ist zusammen gewachsen und zusammen reif geworden.“ eine relativ neue und, mit knapp über 1 390 Studierenden im akademischen Von den Vorteilen, die das Erasmus Programm bringt, ist sie fest überzeugt. „Für ein Jahr 2009-2010, kleine Einrichtung. kleines Land wie Lettland ist der Austausch bewährter Verfahren auf EU-Ebene entschei- dend für unsere kontinuierliche Entwicklung, und Erasmus hilft uns zu kommunizieren Das Programm Erasmus hat der und mit aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt Schritt zu halten.“ Hochschule entscheidend geholfen, sich qualitativ zu entwickeln. Die ViA hat mit Ein Auslandsaufenthalt kann auch bei der persönlichen Entwicklung sehr hilfreich sein. über 24 % ihrer Studierenden, die „Die Studierenden kommen aufgeschlossener, selbstbewusster und kreativer zurück. im Ausland einen Studienabschnitt Auch den Mitarbeitern bringt es viel, mit Kollegen an Partnerhochschulen bewährte oder ein Arbeitspraktikum absolvieren, Verfahren austauschen zu können. Wenn sie wiederkommen, sprudeln sie vor neuen einen beachtlichen Grad an Studierenden- Ideen über.“ mobilität erreicht. Auch die Mobilität Die ViA hat eine realistische Internationalisierungsstrategie. „Lettland wird nie das Traumziel der Lehrkräfte und Verwaltungsmit- für ausländische Studierende sein, aber als kleine Universität können wir sehr viel persön- arbeiter hat sich erhöht: 2009-2010 licher auf jeden Einzelnen eingehen.“ gingen mehr als 21 % ins Ausland. Die Internationalisierung wird durch Zusammenfassend sagt Putnina: „Erasmus treibt international neue Ideen, Kreativität und Innovation voran.“ die Teilnahme der ViA an einer Reihe von Intensivprogrammen weiter Iveta Putnina, vorangetrieben. Leiterin für Studien, Forschung und internationale Beziehungen 16
EINRICHTUNG Vilniaus Universitetas WEBSEITE www.vu.lt/en ADRESSE Universiteto St, 3 LT-01513 Vilnius, Litauen „Erasmus hat uns Türen geöffnet“ Universität Vilnius (VU), Litauen „Es ist ein großer Triumph für unsere Universität, als Erasmus-Erfolgsgeschichte anerkannt zu werden“, erklärt Raimonda Markeviciene, Leiterin für internationale Beziehungen an der Universität Vilnius. „Erasmus hat uns Türen geöffnet. Wir hatten schon vorher bilaterale Vereinbarungen, aber Erasmus hat uns den Anstoß gegeben, neue Partner zu suchen und diejenigen aus- findig zu machen, die am besten geeignet sind.“ Die Universität Vilnius schloss sich 1999, als sie gerade einmal neun ausländische und 40 entsandte Studierende hatte, dem Erasmus Programm an. Zur aktuellen Lage sagt Mit über 24 000 Studierenden ist die Vizerektor Dr. Rimantas Viatkus: „Heute haben wir 226 Gaststudenten und 479 entsandte Studierende. Außerdem über 100 bilaterale Vereinbarungen mit Partnern in Austausch- und Universität Vilnius (VU) die größte Forschungsaktivitäten, 269 Erasmus-Austauschpartner und mehr als 460 unterzeichnete Universität Litauens. Im akademischen Vereinbarungen.“ Jahr 2009-2010 hatte die VU 226 Gast- studenten und 479 rausgehende Auf dem Weg dahin waren allerdings etliche Herausforderungen zu bewältigen: „Wir lie- Studierende. Heute werden mehr als gen am Rande Europas und standen 50 Jahre lang nicht einmal auf der Landkarte“, erklärt 450 Kurse auf Englisch abgehalten, Markeviciene. „Die vielleicht größte Herausforderung war jedoch nicht die Veränderung von Strukturen oder Lehrmethoden, sondern die Veränderung der Mentalität.“ verglichen mit knapp 50 im Jahr 1999, als sich die VU erstmals an Erasmus Diese Hindernisse hat die Universität inzwischen überwunden, und angesichts ihrer beteiligte. Ein Studienabschnitt im erfolgreichen Umsetzung des ECTS hat das Bildungsministerium in Litauen Mitarbeiter Ausland ist fester Bestandteil aller der VU gebeten, das System landesweit in die Praxis umzusetzen. Bachelor-Programme, und die Univer- Diese Anerkennung zeigt, welche Bedeutung die VU der Internationalisierung beimisst – sität nimmt aktiv am Arbeitspraktika- die sich dank ihrer Mitwirkung am Erasmus Programm entwickelt hat, wie Dr. Vaitkus Austausch teil, der ebenfalls fester betont: „Ohne Erasmus wären wir nicht so international ausgerichtet.“ Bestandteil des Lehrplans ist. Ferner Dr. Rimantas Vaitkus, Vizerektor für internationale Angelegenheiten ist die VU der erste Koordinator eines Raimonda Markeviciene, Leiterin des Büros für internationale Erasmus-Mundus-Kurses in den Programme und Beziehungen baltischen Ländern. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 17
EINRICHTUNG Szegedi Tudományegyetem WEBSEITE www.u-szeged.hu/english ADRESSE Dugonics square 13, H-6720 Szeged, Ungarn „Mit einem Wort: Erasmus heißt ‚Chance’ “ Universität Szeged (USz), Ungarn „Recht, Mut und Freiheit, dafür steht die USz“, erklärt Prof. Andras Palko, Vizedirektor der Universität Szeged, Ungarn. Vielleicht ist es der Wunsch nach Freiheit, verbunden mit dem Mut, sich international aus- zurichten, der die Universität zum Erfolg geführt hat. In knapp fünf Jahren ist die Zahl der bilateralen Vereinbarungen zwischen der USz und Partnereinrichtungen um 128 % gestiegen. Es war jedoch nicht immer einfach. „Wir lebten in einem Umfeld, in dem internationale Zusammenarbeit sehr begrenzt war“, sagt Palko und fügt dann sehr positiv hinzu: „Plötzlich hatten wir jedoch das Gefühl, dass sich die Fenster und Türen öffneten und neue Möglichkeiten brachten. Das war wie eine frische Brise.“ Mit fast 30 000 Studierenden, darunter Die USz nahm 1998 erstmals am Erasmus Programm teil. „Die Anfangsphase war ziem- lich schwierig, weil die Studierenden Angst hatten ins Ausland zu gehen, und nicht 2 000 aus anderen Ländern, ist die wussten, was sie dort erwartete“, erinnert er sich. „Aber Erasmus ist ein gut strukturier- Universität Szeged (USz) die zweitgrößte tes Programm, was Studierenden und Mitarbeitern, die zu einem Auslandsaufenthalt Universität in Ungarn. Gegenwärtig bereit sind, die Dinge erleichtert.“ hat die USz 620 bilaterale Vereinba- rungen mit 341 Partnereinrichtungen Erasmus kommt jedoch nicht nur den einzelnen Personen zugute. „Es bereichert auch die in 27 Ländern – diese Zahl ist in den Universität als Ganzes. Vor kurzem haben wir die Reform des Lehrplans für allgemeine letzten fünf Jahren um beeindruckende Medizin in Angriff genommen, weil uns durch das Feedback zurückkehrender Studenten 18 % gestiegen. Die Universität erhielt bewusst geworden ist, dass die Struktur nicht mehr zeitgemäß war und einen praktischeren 2006 den Europäischen Qualitätspreis Ansatz erforderte“, sagt er und fügt hinzu: „Dies ist ein direktes Ergebnis von Erasmus.“ und das E-Quality Label für ihre 2006 verlieh das ungarische Bildungsministerium der USz einen Europäischen Qualitäts- hervorragenden Ergebnisse bei der preis für ihre hervorragenden Leistungen im Erasmus Programm. Umsetzung und Organisation der „In einem Wort zusammengefasst, heißt Erasmus einfach ‚Chance’ “, erklärt Palko. Mobilität. Sie ist auch in einer Reihe von Netzwerken und Programmen Prof. Andras Palko, für gemeinsame Abschlüsse aktiv. Vizerektor 18
EINRICHTUNG L-Università ta’ Malta WEBSEITE www.um.edu.mt ADRESSE Msida MSD2080, Malta „Erasmus ist ein wesentlicher Faktor in unserer Internationalisierung“ Universität Malta (UoM) „Wir waren von Anfang an vom Wert und Nutzen des Erasmus Programms überzeugt und haben durch kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung den Schwung beibehalten“, sagt Stefania Fabri, Leiterin des Internationalen und EU-Büros. Internationalisierung steht ganz oben auf der Agenda der UoM, und Erasmus ist ein wich- tiger Teil davon. „Zusammenarbeit in internationalem Maßstab ist entscheidend für unsere Entwicklung – nicht nur als Universität, sondern auch als Nation“, erklärt Fabri. „Wir sind ständig bemüht, Beziehungen zu knüpfen und auszubauen, die durch konkrete Projekte und Aktivitäten unterstützt werden.“ „Erasmus ist ein wesentlicher Faktor unserer Internationalisierung“, betont sie. Aber dabei geht es nicht nur um Studentenaustausch. „Es umfasst sehr viel mehr: die Harmonisierung Die Universität Malta (UoM) wurde der Kurse, Personalaustausch, Interaktionen mit anderen Universitäten, gemeinsame in ihrer aktuellen Form 1988 errichtet. Abschlüsse, Forschung und Lehrplanentwicklung“, sagt Fabri. Im akademischen Jahr 2009-2010 waren ungefähr 10 000 Studierende einge- Einer der wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Universität war die Umsetzung schrieben. Mehr als 200 Studenten des ECTS. „Die Schaffung und Standardisierung der Verfahren war und ist ausgesprochen nützlich für alle reinkommenden und rausgehenden Studierenden“, stellt Fabri fest. studierten 2009-2010 im Ausland, und die UM nahm etwa 400 Gaststu- Mit mehr als 400 Gaststudenten jährlich funktioniert auch die „Internationalisierung zu denten auf. Die Teilnahme am Erasmus Hause“ sehr gut, was Fabri auf Folgendes zurückführt: „Der Unterricht ist auf Englisch, Programm hat der Universität gehol- die Lehre von hoher Qualität, und wir bieten auf allen Niveaus eine breite Vielfalt fen, ihre Zusammenarbeit mit anderen an Programmen an.“ Hochschuleinrichtungen in Europa Zusammenfassend sagt sie: „Es wäre uns sicherlich nicht gelungen, hunderte von zu verbessern, sowohl auf individueller Studenten ins Ausland zu schicken, wenn wir nicht die Möglichkeit gehabt hätten, an Ebene durch Mobilität, als auch auf diesem wunderbaren Programm teilzunehmen.“ organisatorischer Ebene dank der Stefania Fabri, thematischen Netzwerke und Lehrplan- Leiterin des Internationalen und EU-Büros entwicklungsprojekte. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 19
EINRICHTUNG Uniwersytet Warszawski WEBSEITE www.uw.edu.pl ADRESSE Krakowskie Przedmiescie 26/28 PL-00-927 Warschau, Polen „Erasmus hat unsere Modernisierung beschleunigt“ Universität Warschau (UW), Polen „Erasmus hat unsere Modernisierung erheblich beschleunigt“, versichert Sylwia Salamon. Sie ist Leiterin des Büros für internationale Beziehungen und Erasmus Koordinatorin an der Universität Warschau, Polens größter Universität. Jeder Abschluss an der UW ist heute ECTS-akkreditiert, was zu einem Anstieg der rein- kommenden Mobilität beigetragen habe, wie Salamon erklärt: „Ich arbeite seit 20 Jahren an der Universität Warschau. In dieser Zeit hat sich hier viel verändert. 1998 kamen ledig- lich 23 Erasmus Studenten zum Studium an unsere Universität. Inzwischen hat sich diese Zahl auf mehr als 500 erhöht.“ Einmal an der Universität, wird keine Mühe gescheut, damit sich die ausländischen Die Universität Warschau (UW) ist mit fast Studierenden willkommen fühlen: „Wir versuchen, so flexibel wie möglich zu sein und 58 000 Studierenden die größte Universi- bieten einen Service, der auf die Bedürfnisse aller Studierenden zugeschnitten ist. Wir hören ihr Feedback an, was uns hilft, unsere Lehrpläne und Lehrmethoden anzupassen tät Polens. Die Mitwirkung der UW und zu verbessern.“ am Erasmus Programm hat ihre Moderni- sierung beschleunigt und zur Internatio- Nicht nur die Unterrichtsmethoden und Universitätssysteme haben sich geändert: nalisierung von Lehrplänen, zur Entwick- „Ich habe festgestellt, dass sich die Einstellungen der Mitarbeiter verändert haben. Sie lung von Vollzeitstudien auf Englisch sind aufgeschlossener und motivierter als vorher, und das überträgt sich natürlich auf und zu Programmen für gemeinsame die Studierenden und das gesamte Bildungsniveau.“ In Salamons Worten: „Erasmus Abschlüsse beigetragen. Diese Aktivitäten hat zu verstärkter ‚Internationalisierung zu Hause’ geführt.“ haben die Mobilität der Studierenden und „Wir haben in 20 Jahren einen weiten Weg zurückgelegt, aber wir könnten noch so viel Mitarbeiter erhöht, und seit 2006 sind mehr tun, um die Mobilität zu erhöhen und unseren Studierenden die bestmöglichen fast 2 000 ausländische Studierende an Chancen zu bieten.“ die UW gekommen. Die Universität ist auch in Erasmus Mundus aktiv Sylwia Salamon, und nimmt an einer Reihe von Leiterin des Büros für internationale Beziehungen Projektpartnerschaften teil. und institutionelle Erasmus Koordinatorin 20
EINRICHTUNG Universidade do Porto WEBSEITE www.up.pt ADRESSE Praça Gomes Teixeira PT-4099-002 Porto, Portugal „Ich lebe ein Erasmus Leben, und Sie?“ Universität Porto (U.Porto), Portugal 2011 feiert die Universität Porto ihr 100-jähriges Bestehen und es gibt hoffentlich noch mehr zu feiern. „Unser Ziel ist es, nächstes Jahr zu den 100 führenden europäischen Universitäten zu gehören, und dazu brauchen wir unbedingt Erasmus“, sagt Cristina Ferreira. Sie ist die Leiterin für internationale Beziehungen und institutionelle Erasmus- Koordinatorin an der U.Porto. Die U.Porto und das Erasmus Programm verbindet eine langjährige Beziehung. Luis Maia ging 1993 als einer der ersten Erasmus-Studenten der Universität ins Ausland nach Pavia in Italien. Seither haben über 7 000 Studierende der U.Porto an dem Programm teilgenommen. „Wir sind ständig darum bemüht, unsere Möglichkeiten zu verbessern, um mit den bes- ten Universitäten der Welt zusammenzuarbeiten“, sagt Ferreira. Das scheint zu funktio- nieren: Die U.Porto hat derzeit 1 037 bilaterale Vereinbarungen mit Universitäten in Mit 30 000 Studierenden und 1 860 aka- aller Welt. demischen Mitarbeitern an 14 Fakultäten ist die Universität Porto (U.Porto) die Auch die Mitarbeitermobilität ist für die U.Porto eine wichtige Priorität. „Wir schicken größte Universität in Portugal. Sie jedes Jahr 100 Lehrkräfte ins Ausland, hauptsächlich im Rahmen von Erasmus“, sagt Ferreira. „Es kommt ihnen in so vieler Hinsicht zugute. Sie entwickeln ihre Kompetenzen, hat ein großes, gut etabliertes inter- da sie neue Lehrmethoden kennen lernen, die sie bei denjenigen Studierenden anwen- nationales Mobilitätsprogramm und den können, die nicht ins Ausland gehen können.“ nimmt jedes Jahr 2 200 internationale Studierende aus mehr als 60 Ländern „Erasmus war in diesem ganzen Prozess in den letzten zwei Jahrzehnten eine gewaltige auf. Die U.Porto unterstützt ihre Interna- Hilfe, aber wir wissen, dass wir noch viel mehr tun müssen“, erklärt Ferreira. tionalisierungsstrategie durch eine Alles Übrige liegt in den Worten von Luis Maia, heute genauso aktuell wie vor 20 Jahren: Reihe von multilateralen Projekt- und „Meine Teilnahme an Erasmus hat mir neue akademische und berufliche Perspektiven Mobilitätsaktivitäten, darunter die eröffnet. Ich lebe ein Erasmus Leben, und Sie?“ Teilnahme an Projekten zur Lehrplan- Cristina Ferreira, entwicklung und die Koordinierung Leiterin für internationale Beziehungen und institutionelle Erasmus Koordinatorin von Intensivprogrammen. ERASMUS HOCHSCHULBILDUNG – INTERNATIONALISIERUNG AN EUROPÄISCHEN UNIVERSITÄTEN FÖRDERN – EUROPÄISCHE ERFOLGSGESCHICHTEN 21
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