NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at

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NACHBARINNEN in Wien
      2019/20

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Frau S.und ihre Kinder

                                                                                      Mit den NACHBARINNEN Schritt für
                                                                                      Schritt in die Selbständigkeit

                                                                                      Durch Familienzusammenführung kam
                                                                                      Frau S. vor einigen Jahren mit ihren zwei
                                                                                      Kindern (jetzt 11 und 10 Jahre) nach Wien.
                                                                                      Das dritte Kind (heute 3 Jahre) wurde in
                                                                                      Wien geboren. Nach eigenen Angaben hat
                                                                                      Frau S. in ihrem Heimatland die Grund-
                                                                                      schule besucht. Die Familie S. wohnt mit
                                                                                      den Eltern des Mannes und einem 16jähri-
                                                                                      gen Mädchen zusammen in einer kleinen
                                                                                      Privatwohnung. Der Mann ist zurzeit we-
                                                                                      gen Schlepperei in Haft (er hatte einem
                                                                                      Freund zur Flucht verholfen).

                                        Der kulturelle und soziale Druck der Community hält Frau S. in Abhängigkeit. Die Ehe
                                        ist zerrüttet, der Mann ging fremd und schlug die Frau. Der Schwiegervater von Frau
                                        S. überwacht die Finanzen der Familie, er gibt Frau S. lediglich Haushaltsgeld für die
                                        täglichen Besorgungen. Frau S. kann nicht Deutsch, sie ist in allen Belangen von ih-
                                        rem Mann bzw. von den Schwiegereltern abhängig. Sie muss alle Haushaltsarbeiten
                                        allein erledigen und erhält keinerlei Unterstützung. Ihr Gesundheitszustand ist schlecht,
                                        sowohl psychisch als auch physisch. Sie ist depressiv und verzweifelt. Die beiden älte-
                                        ren Kinder sind schlecht in der Schule, das 11jährige Mädchen ist schüchtern und hat
                                        keine Freunde bzw. Freundinnen.

                                        Kontaktaufnahme mit den NACHBARINNEN
                                        Frau S. ist über Vermittlung einer entfernten Bekannten aus der Community zu den
                                        Kontaktdaten der NACHBARINNEN gekommen. Sie ist mit ihrer Lebenssituation un-
                                        glücklich und möchte vor allem für ihre Kinder eine gute Zukunftsperspektive in
                                        Österreich entwickeln, weiß allerdings nicht, wo sie ansetzen kann. Das Empowerment-
                                        Programm der NACHBARINNEN (siehe Seite 7) startet.

                                        Was hat sich fur Frau S. durch die NACHBARINNEN verändert?
                                        Frau S. lernt Deutsch, sie besucht einen Konversationskurs im Nachbarschaftszentrum
                                        und hat Kontakt mit anderen Frauen. Für ihre Kinder konnte sie mit Unterstützung
                                        der NACHBARINNEN Lernhilfe organisieren. Sie hat erkannt, dass gute Schulbildung
                                        wichtig ist und unterstützt ihre Kinder beim Einhalten der Lernzeiten. Sie selbst hat ärzt-
                                        liche Hilfe in Anspruch genommen, ihr Gesundheitszustand hat sich verbessert. Sie geht
                                        mit ihren Kindern in den Park. Ihr persönliches Netzwerk hat sich vergrößert. Sie hat
                                        die Scheidung eingereicht und sucht zurzeit eine neue Wohnung. Sie ist bereit für die
                                        nächsten Schritte und macht demnächst ein Praktikum in der Nähwerkstatt der
                                        NACHBARINNEN.

                                        Empowerment unterstützt den Weg in die Selbständigkeit (siehe Seite 7).

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Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                    www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
Erziehung ist in patriarchal geprägten
Kulturen reine Frauensache. Das bedeu-
tet oft Konfliktpotenzial in der Familie,
aber auch eine problematische Kindheit
für den Nachwuchs. Mütter sind ohne
Unterstützung der Väter oft mit der
Kindererziehung überfordert, weil un-
zählige Erwartungen im neuen Land an
sie gestellt werden.
Erziehungsaufgaben wahrnehmen ist auch
Männersache! Dazu werden muttersprach-
liche Moderatoren ausgebildet, die sich mit
Vätern aus ihren Communities an „Männer-
Tischen“ über Erziehungsthemen auseinan-
dersetzen.
Die Männer-Tische finden in Wohnungen,
in Büchereien oder in Vereinsräumen oder
Moscheen statt.                                                                       Für dieses Projekt erhielten die NACHBARINNEN
                                                                                 den PRIZE for SOCIAL INNOVATION SozialMarie 2020.

Männersache
Väter beschäftigen sich mit der Kindererziehung
Häufig leben geflüchtete Menschen zu-          Viele Kinder erleben eine Kindheit mit häufigem Schulversagen und Ausgrenzung
rückgezogen und beziehen sich auf Werte        und weiteren bekannten Folgen.
aus dem Herkunftsland – meist patriarchal
geprägte Strukturen mit religiösen und tra-    Damit das Programm der NACHBARINNEN zum Stärken der Erziehungskompetenzen
ditionellen Vorgaben. So bilden sich           voll aufgeht, werden nun auch Männer als Moderatoren ausgebildet, die mit Vätern
Parallelgesellschaften mit all den dramati-    arbeiten. Den Männern wird bewusst, dass Erziehung auch Männersache ist und sie
schen Folgen, die in Schulen sichtbar wer-     als Väter Erziehungsaufgaben wahrnehmen und Verantwortung übernehmen – et-
den oder in Interventionsstellen für Gewalt.   was das zuvor ihrem Rollenbild nicht entsprochen hat. Vor allem erleben sie ein neu-
Seit Jahren betreuen NACHBARINNEN              es Bewusstsein, das sie selbst überrascht und das sie antreibt, mehr dazu beizutra-
zurückgezogene Landsleute. Das Setting         gen und im Leben ihrer Kinder eine unterstützende und vorbildliche Rolle einzu-
war bisher als “Frau zu Frau” Begleitung       nehmen.
konzipiert, weil Kindererziehung meist
Sache der Frau ist. Diesem Setting sind        Im Frühjahr 2019 nahmen die ersten drei Männer aus Tschetschenien, Somalia und
allerdings Grenzen gesetzt.                    Syrien (sie sind alle Muslime) an einer Moderations-Schulung im Katholischen
                                               Bildungswerk teil. Seither versammeln die ausgebildeten Moderatoren jeweils 6-8
                                               Väter aus ihrer früheren Heimat zu einem sogenannten Männer-Tisch, wo sie in ih-
                                               rer Muttersprache Erziehungsthemen reflektieren. Der Moderator bringt Material zu
                                               einem Thema mit, z.B. "Kinder stark machen", "Geschwisterliebe - Geschwisterstreit",
                                                                                              "Pubertät", „Kindern Grenzen set-
                                                                                              zen“, uam und liefert Gesprächs-
                                                                                              impulse und Informationen.

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                     www.nachbarinnen.at
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Refugee and Migrant
                                                                             an Encouraging Example from Vienna

                                                                                                               How does Covid-19 affect
                                                                                                               the groups of society that
                                                                                                               have already lived pretty
                                                                                                               isolated before the crisis?
                                                                                                               Refugee and migrant fa-
                                                                                                               milies often struggle to
                                                                                                               find their place in the so-
                                                                                                               cieties they migrate to. In
                                                                                                               Vienna as in other cities
                                                                                                               of the Western world, the
                                                                                                               challenges of cultural dif-
                                                                                                               ference and language
                                                                                                               barrier are often multip-
                                                                                                               lied by unemployment or
                                                                                                               the prohibition of em-
                                                                                                               ployment. Social contacts
                                                                                                               with the majority group
                                                                                                               in society are very little.

How Covid-19 Changes the Division of            It soon became obvious that the unpaid          She is a woman who, at the end of this
Work at Home                                    work like housekeeping and nursing of re-       mandatory isolation, will want to attend
                                                latives, done by the female members of          German lessons, strive for an educational
Since the beginning of the corona crisis,       these traditionally living families, was mas-   attainment, enhance the education of her
the work of the project has changed sig-        sively intensified by Covid-19. The male fa-    daughters rather than have them married
nificantly. Our NACHBARINNEN have swit-         mily members were more demanding and            off early. Feeling this new freedom, she
ched from physical accompaniment to             put more pressure on their wife and             will be able to reorganize her own life and
telephone contact and online consulting.        daughters. Domestic tensions, quarrels and      the life of her whole family.
In the beginning, this work seemed futi-        even violence increased significantly. This
le. The social isolation prescribed by the      was when the NACHBARINNEN interve-              Unlearned Seamstresses Becoming
state authorities in order to lower the risk    ned. With their help, plans to establish new    Entrepreneurs
of infection hit these families particularly    family structures were worked out. In fa-
hard. Suddenly, the whole family was            mily conferences, sometimes implying very       Besides the personal accompaniment of
locked into small living quarters, and if one   emotional debates, they helped to list tasks    the NACHBARINNEN, the project also runs
family member had a job before it was           and to organise the fulfilment of these         a textile workshop for five years now. Here,
most certainly no work that could be do-        tasks. Massive resistance had to be broken      women from these accompanied families
ne in home office. Nearly all of them lost      with clever and steadfast arguments.            (who very often have no formal education)
their job, some were registered for short-                                                      are trained to be textile workers and can
time work, but they all were at home.           The families sent pictures of the work plans    be employed by the project – as long as
                                                they had established. Regular telephone         the financial situation allows. Using old
On the top of all this, there were the hu-      contacts made sure that all family mem-         materials from companies or festivals, the-
ge uncertainties about how to handle            bers stuck to the arrangements. Theoretical     se textile workers produce bags, rucksac-
home schooling, where to get informa-           plans slowly became reality. And very           ks etc. Their products are sold or used as
tion, and how to discern fake news. In this     surprisingly, after only seven weeks of lock-   promotional gifts by these companies
situation of cramped accommodation, con-        down the NACHBARINNEN had achieved              (Wiener Stadtwerke, Wiener Linien, Wiener
fidential conversations leading to new prac-    family situations that had never been achie-    Festwochen etc.).
tices of self-empowerment and social in-        ved as quickly in the past.
tegration were no longer possible. At the                                                       In March, the workshop had to be closed
same time, the project sought for new           A woman who is capable to distribute her        due to corona crisis as the work was not
ways to achieve the their goals – even and      unpaid work to all family members, who          considered as relevant production. As pro-
all the more under these difficult circum-      is able to transfer tasks with a very tradi-    ject leaders, we registered our employees
stances.                                        tional female connotation to male family        for short-time work. In the following
                                                members is truly empowered.                     weeks, we experienced first-hand the mi-
                                                                                                sery of these women.
   4

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                              www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
Families in Times of Covid-19

Albeit being part time employees, they        How does Covid-19 affect the groups of            All this of course under the condition
now had to stay at home and thorough-         society that have already lived pretty iso-       that our NACHBARINNEN are empowered
ly missed the benefit of having a job.        lated before the crisis? By individual ac-        by sufficient funds to continue their valu-
Instead of distributing their homework        companiment in their respective native            able integration work.
among other family members, they slip-        language and innovative ideas how to de-
ped back into the old role. Even being em-    al with difficult situations, the families sup-                       By Christine Scholten
ployed in a low income job which often        ported by NACHBARINNEN not only take                    in: COST Action "Worlds of Related
didn’t generate a significant monetary pro-   up the challenge, they even emerge em-                        Coercions in Work" (WORCK)
fit, working 20 hours per week in our         powered from this world wide crisis.                                           Action Chair
textile workshop had become a treasure                                                                                  worck@worck.eu
for them.                                                                                                          https://www.worck.eu

In early April, each and every one of the-
se women had started to sew masks.
Having creating good cuts, they approa-
ched us with the idea of opening the
workshop. As a result, we contacted tho-
se for whom we had produced bags in the
past and quickly received orders for the
mass production of masks. Since then, our
women have worked significantly more
than ever before in order to fulfil all or-
ders. They work on weekends and take so-
me of their work back home. We now are
able to employ an additional seamstress
and two interns. Every week, our seven se-
amstresses produce and send off 2000
masks. With the revenues we receive, we
are able to compensate the loss of two
sponsors who stopped their payments due
to corona-related economic problems.

The women know that they will be re-
munerated for their additional working
hours even though the referrals can only
be made after the time they have been re-
gistered for short-time work. The incredi-
ble increase in productivity has been ma-
de possible due to the excellent leaders-
hip of the workshop on the one hand and                                        Solche, in der Lock-Down-Zeit über Whatsapp erarbeitete,
thanks to the very high appreciation of the                                                     Hausarbeitspläne und Tagesstrukturpläne
workplace by the seamstresses.                         wurden von den Familien an Küchenkästen gehängt und halfen die herausfordernde
                                                                                                     Situation bestmöglich zu gestalten.

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                              www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
ZAHLEN 2019/20
Die Arbeit der NACHBARINNEN wird sichtbar
                                           333 betreute Familien - davon 140 Familien intensiv begleitet.
                                        193 Familien erhielten eine Kurzberatung (durchschnittlich zwei Treffen).

HAUSBESUCHE
dort, wo die Menschen leben

                                    1.299 Hausbesuche bzw. Gespräche bei den intensiv begleiteten Familien.

AMTSWEGEBEGLEITUNGEN
nur soviel wie nötig

                                               341 Amtswegebegleitungen (vom Spital bis zum Gericht)

BILDUNGSFRÜHSTÜCKE
Alltagswissen erwerben

                                                6 Veranstaltungen mit 240 Frauen aus der Zielgruppe

ELTERNTISCHE
Lernfeld Erziehung
                                    109 Elterntische mit 545 Erwachsenen gab es bis zum Lock-Down,
                            von März bis Juni wurden 22 Online-Elterntische mit je 4 TeilnehmerInnen durchgeführt.

Herkunftsländer
der betreuten Familien

                                               Somalia Tschetschenien Türkei   Afghanistan   Syrien   Andere

Finanzierung                                  € 307.920
                                              € 90.000
                                                               Spenden, Sponsoren und Einnahmen Nähwerkstatt
                                                               Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Was diese Arbeit kostet                       € 71.580         Stadt Wien
                                              € 20.950         AMS Förderungen
                                              € 490.450        gesamt
  6

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                          www.nachbarinnen.at
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UNSERE ARBEIT
Handlungsmöglichkeiten
mit der Familie

                      Mit der Familie
                       Lösungen und
  Handlungsmöglichkeiten erarbeiten,
                         die zu einer
               hohen Selbständigkeit
   und Selbstbestimmung der Familie
       führen, um das Leben in Wien
                   gut zu bewältigen
           und somit gesellschaftlich
     den sozialen Frieden zu fördern.

6 Monate
NACHBARINNEN-Empowerment ist als ganzheitliche Intensivbetreuung für die ge-
samte Familie geplant und umfasst in einem halben Jahr:

• Ca. 10 persönliche Kontakte mit der Familie (vorwiegend Hausbesuche, aber auch
Amtswege-begleitungen)

• Umfassendes Erstgespräch mit Sortierung der (Problem)Situation, freiwillige
Entscheidung der Frau zur Teilnahme am Empowerment-Programm und Erarbeitung
von Zielvereinbarungen

• Vereinbarungen/”Hausaufgaben” nach jedem Kontakt: individuelle, der jeweiligen
Situation angepasste Vereinbarungen erarbeiten. (Erste Schritte zur Selbständigkeit wie
zB. Dokumente sortieren und in einen Ordner ablegen oder Erproben von                     EMPOWERMENT-PROGRAMM
Erziehungskompetenzen) Die Komplexität der Vereinbarungen/Hausaufgaben wird in-
dividuell und adäquat gesteigert                                                          Die Familie wird befähigt, herausfordern-
                                                                                          de Situationen in den Bereichen Erziehung,
• Umfassende Informationen (Standardprogramm) über das Schul- und Bildungs-               Umgang mit Finanzen, hilfreiche Regeln
system, Umgang mit Geld, Gesundheit, Zeit-Management für die Familie, Freizeit-           bzw. Methoden in der Familie, Informa-
programme für Kinder und Jugendliche, Erziehung ohne Gewalt, …                            tionen zum Schul- und Bildungssystem,
                                                                                          Ermutigung im Alltag zu bearbeiten.
• Teilnahme an “Bildungs-Frühstücken” der NACHBARINNEN:                                   Außerdem ist am Ende der Begleitzeit ein
Vorträge zu Themen zu Erziehung, Gesundheit, …                                            neues Netzwerk für die Familie sichtbar,
                                                                                          das von ihr regelmäßig oder im Bedarfsfall
• Teilnahme an “Elterntischen” zu Themen wie Pubertät, Geschwister,                       genutzt wird.
Haushaltsfinanzen, Medienkonsum von Kindern, …
                                                                                          Falls erforderlich, können mehr als zehn
• Erziehungsberatung zur Festigung der eigenen Identität in Österreich. Bearbeiten        Kontakte angeboten werden, damit die
von Rollenbildern. Erstellen von (Frei)Zeitplänen mit der Familie. Aufteilung von         Familie konstruktive Perspektiven für ihr
Kinderbetreuung. Verhandlung der Haushaltsarbeit zwischen Eltern und Kindern              Leben in der neuen Heimat erarbeiten und
                                                                                          umsetzen kann.
• Perspektivengespräche: welche Zukunft wird für Kinder und Eltern angestrebt?
(Bildungsberatung, Arbeitssuche, Entwicklungen der einzelnen Familienmitglieder)

• Motivation zu einem Praktikum/Arbeitstraining in der NACHBARINNEN-Nähwerkstatt

• Angebot von häuslicher Lernhilfe für Kinder, die Unterstützung für Erfolg in der
Schule brauchen
                                                                                                                               7

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                       www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
Bei den begleiteten Familien wird großes         Auf schulbegleitende Unterstützung le-
LERNHILFE                                     Augenmerk auf die gesamtheitliche
                                              Unterstützung gerichtet. Dazu zählt un-
                                                                                               gen unsere LernhelferInnen großen
                                                                                               Wert, daher wird der Lernstoff laufend
Bewusstsein für Bildung                       ter anderem die häusliche Lernhilfe.             wiederholt.
verankern                                     In einem jeweils individuell erarbeiteten        Im Schuljahr 2019/2020 erlebten wir die
                                              „Lernhilfevertrag“ übernehmen die Eltern         einzigartige Situation der Schulschlie-
                                              und die Kinder Aufgaben, die zur                 ßungen aufgrund der Covid19-
                                              Notenverbesserung führen. Diese Auf-             Pandemie und die damit einhergehen-
                                              gaben werden von den NACHBARINNEN                den Maß-nahmen. Die Kinder unserer
                                              mit den Familien laufend reflektiert und         begleiteten Familien hatten von heute
                                              nachjustiert.                                    auf morgen plötzlich niemanden, der
                                                                                               sie beim Lernen zu Hause unterstützen
                                              In fast allen Familien muss zuerst ein ei-       konnte. So entstand mit tatkräftiger
                                              gener Lernplatz für die Kinder, sowohl           Unterstüt-zung unserer LernhelferInnen
                                              räumlich wie auch zeitlich und als wesent-       die online-Lernhilfe.
                                              licher Platz im Leben geschaffen werden.
                                              Das Schulwesen wird der Familie näher er-        Erkennbar ist der Erfolg bei jenen
                                              klärt und es wird ein entsprechendes             Kindern, deren Familien über ein halbes
                                              Bewusstsein für Bildung in der Familie ver-      Jahr von einer NACHBARIN begleitet
                                              ankert. Vor allem Defizite in der deutschen      wurden: Verbesserung um mind. einen
                                              Sprache werden aufgearbeitet und durch           Notengrad in den geförderten Fächern.
                                              Übungen gefestigt.                                                  Lernhilfe-Koordinatorin
                                                                                                                               Aynur Bas

                            Im Schuljahr 2019/2019 unterstützten 19 LernhelferInnen 60 Kinder mit 1.900 Stunden.

                                                                                                                 LOCK-DOWN
                                                                                                                                Go up
                                                                                               Als im März die Notbremse gezogen
                                                                                               wurde und tausend Fragen auftauch-
                                                                                               ten, stellte die Organisation der NACH-
                                                                                               BARINNEN vorerst auf Kurzarbeit um.
                                                                                               Aber schnell zeigte sich, wie dringend
                                                                                               jetzt erst recht die muttersprachliche
                                                                                               Information gebraucht wird. Zwar stell-
                                                                                               ten Bund und Stadt bald mehrsprachi-
                                                                                               ge Textinfos zur Verfügung – aber wer
                                                                                               nicht lesen kann, versteht sie nicht.

                                                                                               Die NACHBARINNEN sind mitten drin-
                                                                                               nen in den Communities und konnten
                                                                                               sofort die internen Netzwerke für Infor-
                                                                                               mationsweitergabe nutzen.

                                                                                               Sie richteten außerdem Mailadressen für
                                                                                               die Familien ein, damit Schulinforma-
                                                                                               tionen ankommen konnten. Sie holten
                                                                                               Laptops in den Schulen ab und erklär-
                                                                                               ten den Familien, was zu tun ist. Sie for-
                                                                                               derten Eltern und Kinder auf,
                                                                                               Tagesstrukturpläne und Hausarbeitsplä-
                                                                                               ne zu vereinbaren (siehe Seite 4). Und
                                                                                               sie organisierten Erziehungsdiskussionen
                                                                                               über Whatsapp und Zoom. Das Einüben
                                                                                               von Strategien zum Schutz vor Gewalt
                                                                                               gehörte ebenso dazu wie das
                                                                                               Austauschen von Kochrezepten und
                                                                                               Vermitteln von Online-Yoga.

                Erziehungsdiskussionen aus dem Home-Office. Die NACHBARINNEN stellten          “Bleibt dran! Macht weiter! Lasst euch
              sofort auf online um, weil der Kontakt zu den begleiteten Familien in der Zeit   nicht runterziehen im Lock-Down - go
                                                   des Lock-Downs besonders wichtig war.       up und macht das Beste draus! Ihr seid
                                                                                               nicht allein!”, war das Credo der NACH-
  8                                                                                            BARINNEN.

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                             www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
Die NÄHWERKSTATT                           der NACHBARINNEN

                                                                                                Was für die meisten Menschen so
                                                                                                selbstverständlich, ist für viele in unse-
                                                                                                rem Land unfreiwillig gelandete Frauen
                                                                                                etwas sehr schwer Erreichbares: eine
                                                                                                bezahlte Arbeit.

                                                                                                Tag für Tag und Nacht für Nacht zuhause
                                                                                                sein und die Kinder und den Mann versor-
                                                                                                gen, das kann nur nachempfunden wer-
                                                                                                den, wenn man es selber erlebt hat. Die
                                                                                                Nähwerkstatt der NACHBARINNEN bietet
                                                                                                fünf Frauen einen Arbeitsplatz und vielen
                                                                                                Praktikantinnen die Chance, zumindest ein-
                                                                                                mal für drei Monate auszusteigen aus dem
                                                                                                Hausarbeitskarussell und einzusteigen in
                                                Amtsführender Stadtrat Jürgen Czernohorszky     die Arbeitswelt.
                                     mit Christine Scholten beim Besuch in der Nähwerkstatt
              bei Silvia Aschauer, Nähwerkstattleiterin und Hatice, eine der fünf Näherinnen.   Alle Praktikantinnen wollten nach den drei
                                                                                                Monaten weiterarbeiten, weil sie freier und
Viele Frauen aus der Zielgruppe der NACHBARINNEN verbringen den größten Teil ih-                zufriedener und ihre Familien selbständi-
res Tages zu Hause, beim Einkaufen oder mit den Kindern im Park. In ihrem System ist vor-       ger geworden sind.
gesehen, dass sie die unbedankte und nie enden wollende Haus- und Küchenarbeit tun.

Die NACHBARINNEN haben nach einem wirksamen Mittel gesucht, die Vermittlung
möglicher Freiheiten und die Stärkung der Rechte der Frau, sowie auch einen Wandel
in der rollenhaften Erziehung der Mädchen zu unterstützen. So kam es zum Aufbau
einer Nähwerkstatt. Unter der Leitung unserer ausgezeichneten Schneidermeisterin
wurden Frauen zu Näherinnen ausgebildet. Die Ausbildung war kostenlos, wenn die
Frauen sich anschließend für mindestens ein Jahr zur Teilzeitanstellung verpflichteten.
Anfängliche Zweifel und familiärer Widerstand waren durch das hautnahe Erleben
der Vorteile sehr bald kein Thema. Die Anzahl der Näherinnen ist durch die finanziel-
len Möglichkeiten begrenzt. Obwohl der Umsatz jährlich steigt, sind die Kosten der
Werkstatt noch nicht gedeckt. Um trotzdem möglichst vielen Frauen das Erleben und
damit das verinnerlichte Ziel einer regelmäßigen Arbeit zeigen zu können, gibt es je-
des Jahr 25 vom AMS geförderte Praktikumsplätze für jeweils 3 Monate. Es hat sich
deutlich gezeigt, dass Frauen nach diesem Praktikum ihre Rolle zu Hause dringend
verändern wollen.

Die Näherinnen haben nicht nur eine unglaubliche Expertise erlangt, die Arbeitssituation
ist derart freudvoll, lehrreich und die Rückmeldungen der Kunden so motivierend,                Werbung in eigener Sache!
dass sich keine der Frauen mehr die finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann vorstellen             Kommen Sie, schauen Sie in den Webshop,
kann.                                                                                           oder lassen Sie sich beraten, wir nähen -
Speziell heuer war die Werkstatt für den Verein während der schwierigen Covid19                 bevorzugt aus Altem - aber alles außer
Zeit „perlenhaft“. Nach einer Woche Kurzarbeit haben sich die Frauen massiv für die             Mode, was Sie sich vorstellen können.
Wiedereröffnung und den Einstieg ins Maskengeschäft eingesetzt. Gewollt und ge-
tan, die Maskenproduktion hat finanziell den Ausfall von zwei großen Sponsoren aus-             http://www.nachbarinnen.at                -
geglichen.                                                                                      Nähwerkstatt

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                            www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN in Wien 2019/20 - www.nachbarinnen.at
Statistisches                Seit Beginn der Tätigkeit der NACHBARINNEN (2013)
                                                        1.964 betreute Familien
                            seit Beginn                 8.345 Hausbesuche
                                                        3.238 Amtswegebegleitungen
                                                        2.187 Teilnehmerinnen an 390 Elterntisch-Diskussionen
                                                        1.713 TeilnehmerInnen an den Kinder-Kultur-Programmen
                                                        2.766 Teilnehmerinnen an den Bildungsfrühstücken
                                                        12.363 Lernhilfestunden bei 423 Kindern mit 214 LernhelferInnen

                    Medienberichte                      09/2019 - Städtebund: NACHBARINNEN - Empowerment der Landsleute
                                                        10/2019 - Augustin: Lokalmatadorin "Ruba Diab"
                                                        10/2019 - Kurier: Projekt NACHBARINNEN - Klänge der Vielfalt
                                                        12/2019 - Kronenzeitung: Nach vorne
                     Berichte können online             01/2020 - Österreichische Textilzeitung: Erfolgreiche Integration
      auf der Homepage nachgelesen werden.              04/2020 - Mein Bezirk: Wiener Lokalbahnen - Wiederverwendbare Schutzmasken blog
                      www.nachbarinnen.at               04/2020 - Worck blog: Refugee and Migrant families in Times of Covid 19
                                                        05/2020 - Addendum: Die Bildungsverlierer der Coronakrise
                                                        06/2020 - ORF Studio 2: NACHBARINNEN: Eigeninitiative fördern und fordern MigrantInnen
                                                        07/2020 - Das Biber: “Manche glauben nicht, dass ich die Trainerin bin.”

                      Kooperationen                     KooperationspartnerInnen
                                                        Wiener Kinder- und Jugendhilfe, Wiener Jugendzentren, wohnpartner
                                                        Katholisches Bildungswerk Wien, SOCIUS - Österreich Bündnis gegen Armut
                                                        "AFYA" - Verein zur interkulturellen Gesundheitsförderung, Soroptimistinnen
                                                        Alpen Adria Universität, Wirtschaftsuniversität Wien, Arbeitersamariterbund Österreich
                                                        WTH Velzé Mares & Partner KG, motm, PREMEDIA, VELIOSOFTWARE
                                                        Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, IGO - Die Stimme der Gemeinnützigen
                                                        Schauspielhaus Wien, A1, FabricFabrik, Wonder We Want
                                                        JOHANNESKERSCHBAUMMAYR, David Meran

                          Förderungen                   Förderstellen

                                   Spenden              SponsorInnen

                    Marcus Meier, Hauptsponsor:         Patricia und Marcus Meier
                                                        Alexandra und Gerhard Zeiler
                                        Ich bin stolz   Dirk Hoerder
                      den Verein NACHBARINNEN           Kapsch
               zu unterstützen. Es gelingt damit,       Berndorf Privatstiftung
               die Vielfalt in unserer Gesellschaft     Flughafen Wien
                             friedlich zu gestalten.    cargo-Partner Wien
                   Ja, die Migranten machen uns         Österreichische Nationalbank
                  oder haben teilweise Probleme         Lions Club Wien
                           der Integration. Da hilft    Raiffeisenbank International
          der Verein NACHBARINNEN nachhaltig.           Rotary Club Wien Stephansplatz
                     Bitte helft mit Eurem Beitrag      Susanne Wiesinger
                                  mit einer Spende.     Monika Buttinger

                       Vielen Dank, Marcus Meier

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Tätigkeitsbericht
    Tätigkeitsbericht
                  Arbeitsjahr
                      Arbeitsjahr
                              2014/15
                                  2019/20                                                                         www.nachbarinnen.at
                                                                                                                    www.nachbarinnen.at
Gül Ekici                         Somayeh Jalal                     Firdes Acar                      Malka Musaeva
Familien aus katastrophalen       Gerade dann, wenn man viel        Wie gut, dass wir in der Lock-   Die Erarbeitung der Tages-
Lebenslagen zu befreien, ge-      zuhause sein muss, ist der        Down-Zeit zur Stelle waren,      strukturpläne haben den Fa-
lingt mit unserer speziell ent-   Austausch über Erziehung          sonst gäbe es mehr schuli-       milien in der Covid-Zeit sehr
wickelten Arbeitsstruktur.        besonders wichtig.                sche Katastrophen.               geholfen, aktiv zu sein.

                                              Was wir geschafft haben
                                                                                 Resümee Arbeitsjahr 2019/20
                                  Die Nachevaluation, also das Nachfragen bei den vor 3 Jahren betreuten Familien, überrascht
                                  und freut uns jedesmal aufs Neue. NACHBARINNEN-Arbeit hat damals geholfen und zeigt sich
                                  noch heute nachhaltig. Denn Stabilität der Familiensituation und Entwicklung bei Erziehung und
                                  Bildung wird uns in den sämtlichen recherchierten Fällen rückgemeldet. Eine schöne Bestätigung
                                  für die Qualität und Nachhaltigkeit unserer Arbeit.

                                  Anerkennung von außen kam uns zuteil mit dem PRIZE for SOCIAL INNOVATION SozialMarie 2020.
                                  Eine weitere fachliche Bestätigung der Qualität unserer Arbeit, ist die formelle Kooperation mit
                                  der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, die die interkulturellen Kompetenzen der NACHBARINNEN
                                  seit Sommer 2020 offiziell einsetzt.
                                  .

Asha Osman                        Belita Mazaewa                    Deeqa Haibe                      Somia Babiker
Ich kann die Familien nicht       Die Schicksale der Familien       Ich habe aus meinem              Wenn Mütter das Heft in die
ändern, aber ich kann sie         gehen mir oft sehr nahe.          “Käfig” heraus Kontakt mit       Hand nehmen, lernen Män-
inspirieren.                                                        den Familien gehalten.           ner und Kinder viel dazu.

Aynur Bas                         Ayten Pacariz                     Christine Scholten               Renate Schnee
Lernhilfe bringt                  Beeindruckend, wie schnell        Mit Abstand die beste            Gerade dann, wenn’s prekär
Selbstbewusstsein.                alle mit Digitalisierung zu-      Integrationsarbeit.              ist: Innovation und Flexibiltät
                                  recht kommen.                                                      der NACHBARINNEN sind ih-
                                                                                                     re Stärken.

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                      www.nachbarinnen.at
NACHBARINNEN

                                                                                           Dr. Christine Scholten
                                                                                           präsentiert die NACHBARINNEN-Arbeit
                                                                                           Doris Schmidauer und dem
                                                                                           Bundespräsidenten Van der Bellen
                                                                                           anlässlich des Internationalen Frauentages
                                                                                           in der Hofburg.

Chronik                                      Preise                                        Kontakt
2012 Gründung des Vereins                    2013: MiA Award - Anerkennungspreis           Projektleitung:
     NACHBARINNEN in Wien                    2013: 2. Platz Wiener Spendenparlament        Dr. Christine Scholten und Renate Schnee
2013 Lehrgang (5 Monate). 16 Frauen          2013: Die Presse - Österreicher des Jahres
     wurden zu Sozialen Assistentinnen       2013: Coca Cola - Ideen gegen Armut           Operative Leitung: Ayten Pacariz
     ausgebildet. Kooperationspartner:       2014: SozialMarie - 3. Platz                  Mail: office@nachbarinnen.at
     IFF Alpen Adria Universität, AMS        2014: Wiener Gesundheitspreis - 1. Platz      Tel.: 0681 84600816
2013 Anstellung von 12 Lehrgangsabsol-       2015: Bruno Kreisky Menschenrechtspreis
     ventinnen als NACHBARINNEN              2015: Frauenpreis der Stadt Wien für          www.nachbarinnen.at
2014 Gründung von                                  Dr. Christine Scholten                  http://www.facebook.com/nachbarinnen.at
     NACHBARINNEN Oberösterreich             2016: Alexander Friedmann Preis
     mit migrare als TrägerIn                2017: MigAward Kategorie Gender 1. Platz      Verein NACHBARINNEN in Wien:
2014 Gründung der Nähwerkstatt               2020: SOCIAL INNOVATION SozialMarie           ZVR-Zahl 397217158
                                                                                           c/o WTH Veltze, Mares & Partner KG.
                                                                                           A-1200 Wien, Dresdnerstraße 87/A21

Was wollen wir 2021 schaffen                                                               Fotos:
                                                                                           Christine Scholten,
NACHBARINNEN-Arbeit ist eine öffentliche Aufgabe, die von einem privaten Verein be-        Johannes Kerschbaummayr
werkstelligt wird, der über 60 % der Aufwendungen als Spenden ins Projekt ein-             Marcus Meier
bringt. Es liegt in der Verantwortung der ehrenamtlich tätigen Projektleitung, die 14      Ayten Pacariz
geschaffenen Arbeitsplätze zu erhalten.
                                                                                           Texte:
Unser Ziel ist es, die Politik zu überzeugen, dass diese Arbeit eine öffentliche Aufgabe   Renate Schnee, Christine Scholten,
ist und die Förderungen entsprechend angepasst werden.                                     Ayten Pacariz, Aynur Bas, Ingrid Draxl

2020/21 wollen wir drei weitere Mitarbeiterinnen anstellen, damit je zwei NACHBA-          Druck:
RINNEN mit den Muttersprachen arabisch, farsi, türkisch, somali und tschetschenisch        Reumiller & Reumiller, 1080 Wien
im Team arbeiten.

Tätigkeitsbericht Arbeitsjahr 2019/20                                                                         www.nachbarinnen.at
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