Nachweis von DNA-Schäden mittels Analyse von oxidierten Nukleosiden und deren Anwendung als Biomarker

Die Seite wird erstellt Niklas Wolter
 
WEITER LESEN
Übersicht

Nachweis von DNA-Schäden mittels Analyse
von oxidierten Nukleosiden und deren
Anwendung als Biomarker
Andreas Wagner und Gerhard Jahreis, Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-
Universität Jena

Reaktive Sauerstoffradikale und andere freie Radikale, die kontinu-                    Das Superoxidanionradikal und das
ierlich in vivo gebildet werden, sind Zwischenprodukte endogener                    Wasserstoffperoxid können auch als
Prozesse bzw. exogen bedingt. Auf Grund ihrer Reaktionsfreudig-                     Nebenprodukte der Phagozytose von
keit können sie unmittelbar mit den Nukleosiden der DNA, zum Bei-                   Makrophagen über das NADPH-Oxi-
spiel unter Adduktbildung, reagieren. Durch reaktive Sauerstoffradi-                dase-System freigesetzt werden. Dies
kale induzierte Oxidationsvorgänge verursachen Veränderungen an                     ist besonders beim oxidativen Burst
                                                                                    der Leukozyten der Fall.
den Nukleotiden der DNA, so dass daraus Einzel- und Doppelstrang-
                                                                                       Weiterhin können ROS durch die
brüche sowie Transkriptionsfehler bei der RNA-Synthese resultieren                  Aktivität von Sauerstoff übertragen-
(Abb. 1). Durch Transkriptionsfehler während der DNA-Replikation                    den Enzymen, bei der Metabolisie-
kommt es zu Punktmutationen im Einzelstrang.                                        rung von toxischen Fremdstoffen
Diese Prozesse können durch eine Vielzahl von Antioxidanzien ge-                    durch das Cytochrom P450-System
hemmt werden oder sind durch zelluläre Reparationsmechanismen                       und bei der Oxidation von Fett- und
reversibel. Ist das Reparaturpotenzial der Zelle jedoch durch erbliche              Aminosäuren (z. B. Arachidonsäure)
oder erworbene Faktoren geschädigt oder durch Überschreitung des                    entstehen [8, 9].
                                                                                       Neben diesen endogen Faktoren,
Schwellenwertes überfordert, wird der DNA-Einzelstrang in der                       die von der Stoffwechselaktivität ab-
nachfolgenden Replikation fehlerhaft kopiert und dieser Fehler in                   hängig sind, kann sich der oxidative
die DNA-Sequenz irreversibel integriert. Findet dieser Vorgang in ei-               Stress durch exogene Einflüsse, wie
nem sensiblen Teil der DNA, vor allem im Bereich von Schlüsselge-                   UV- und ionisierende Strahlung, Ozon
nen statt, ist eine maligne Transformation der Zelle möglich.                       und verschiedene Umweltgifte, er-
                                                                                    höhen [10–13]. Der individuelle Le-
                                                                                    bensstil (Rauchen, Sport, Überge-
Derzeit sind mehr als 20 Oxidations-     Transfer entsteht das Superoxida-          wicht) ist ein zusätzlicher Parameter,
                                                          –
produkte bekannt, die auf direkte        nionradikal (•O2 ), das eine geringe Ak-   der den oxidativen Stress beeinflusst
oxidative DNA-Schädigung kausal          tivität zeigt, aber in Wasserstoffpero-    [14–22].
zurückzuführen sind. Eines dieser Re-    xid (H2O2) umgewandelt wird. Bei An-          Ein weiterer Bildungsweg für Hy-
aktionsprodukte ist 8-Oxo-2´-deoxy-      wesenheit von Übergangsmetallen,           droxylradikale führt über die Spaltung
                                                                                                                    –
guanosin (8-OxodG, Tab. 1) [1].          wie Eisen und Kupfer, wird Wasser-         des Peroxynitrit-Ions (ONOO ). Das
                                         stoffperoxid (H2O2) zum Hydroxylradi-      Peroxynitrit-Ion ist ein reaktives Mo-
Entstehung und Patho-                    kal (•OH) reduziert [4–7].                 lekül, das bei der Reaktion von Stick-
physiologie des 8-OxodG
Um den Energiebedarf zu decken,
werden in aeroben Organismen Oxi-
dationen auf Zellebene durchgeführt.
Die oxidativen Stoffwechselprozesse
führen dabei zwangsläufig zu uner-
wünschten Sauerstoffspezies, wie dem
                          –
Superoxidanionradikal (•O 2 ), Wasser-
stoffperoxid (H2O2), Hydroxylradikal
(•OH) und Singulettsauerstoff (1O2).
Das Hydroxylradikal ist wegen seines         ROS durch:
starken Oxidationspotenzials die reak-       Metabolismus, Entzündungsprozesse,
tivste Sauerstoffspezies.                    Umwelt, Strahlung
   Eine Hauptquelle von intrazellu-                                                   Präneoplasti-
lären reaktiven Sauerstoffspezies                                                     sche Läsion

(ROS) sind die Mitochondrien, in de-
nen fast der gesamte Sauerstoffumsatz
stattfindet. Durch Single-Elektron-      Abb. 1: Mögliche Rolle von ROS bei einem Mehrstufenprozess der Kanzerogenese [4]

178                                                                                     Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5
Übersicht

oxid (NO) mit dem Superoxidanionra-         Tab. 1: Die wichtigsten DNA-Oxidationsprodukte und ihre Bezeichnungen [3]
          –
dikal (•O2 ) entsteht und von Phago-
zyten zur Abwehr eingesetzt wird [23,        Abkürzung                      Bezeichnung
24]. Peroxynitrit-Ionen können aber
                                             8-OxodG/ 8-OHdG                8-Oxo-2´-deoxyguanosin/8-Hydroxy-2´-deoxyguanosin
auch direkt mit den Proteinen reagie-
ren und diese nitrieren oder die DNA         8-OxoG                         8-Oxo-guanin
deaminieren. In diesen Fällen wird           8-OxodA/8-OHdA                 8-Oxo-2´-deoxyadenosin/8-Hydroxy-2´-deoxyadenosin
nicht mehr vom oxidativen, sondern
                                             5-HMUra/ 5-OHmU                5-(Hydroxymethyl)uracil
vom nitrosativen Stress gesprochen
[25].                                        5-OHCyt                        5-Hydroxycytosin
   Im Laufe der Evolution hat die Zelle
einige sehr wirksame protektive Me-         Tab. 2: Übersicht der Methoden zur Bestimmung von DNA-Oxidationsaddukten
thoden entwickelt, um zellständige
Makromoleküle vor ROS wirksam zu             Marker     Methode         Vorteile                        Nachteile
schützen. Trotzdem können Hydroxyl-
radikale wie auch andere ROS wegen           8-OxodG    HPLC-ECD        Sehr empfindlich und genau;     Kann nur elektrochemisch aktive
                                                                        niedrige Gerätekosten; weit     Substanzen detektieren (8-OxodG,
ihrer starken Elektronegativität Ma-
                                                                        verbreitet                      5-OHdCyd, 5-OHdUrd, 8-OxodA)
kromoleküle oxidieren. Das Ausmaß
der Schädigung von zellulären Protei-        8-OxodG    GC/MS           Mehrzahl der oxidierten Modi-   Durch Derivatisierung künstlich
                                                                        fikationen nachweisbar          erhöhte Level an 8-OxodG;
nen, Lipiden und der DNA kann damit                                                                     relativ teuer
die Reparaturkapazität des Organis-
                                             8-OxodG    LC-MS/MS        Theoretisch leistungsstärkste   In Entwicklung; relativ teuer
mus überschreiten. Dadurch wird die
                                                                        Methode
Genese zahlreicher Erkrankungen, z.
B. Alzheimer, Parkinson, Krebs, Multi-       8-OxodG    Immunologi-   Kommerziell verfügbar             Nicht validiert;
                                                        sche Methoden                                   Spezifitätprobleme
ple Sklerose, Diabetes mellitus Typ 2,
rheumatoide Arthritis und Herzin-            Oxidierte   Enzymatische   Sehr empfindlich; schnelle      Benutzt spezifische Reparatur-
farkt, begünstigt [26–32].                   Pyrimidine, Methoden       und günstige Methode            enzyme zur Detektion
                                             8-OxodG

Entstehung von 8-OxodG im                      Auf Grund der chemischen Reakti-             Organismus des Menschen 10 000 Mal
Organismus                                  onsfreudigkeit der DNA, insbesondere            pro Zelle und Tag auf. Physiologische
Die ROS können prinzipiell jedes Mo-        des Guanosins, und durch die perma-             Werte liegen bei einer hydroxylierten
lekül oder jede zelluläre Struktur an-      nente Generierung von ROS durch                 Guanin-Base je 105 Guanin-Basen [2,
greifen, wobei die Schädigung der           den natürlichen Zellstoffwechsel ist 8-         32–34]. Dieses steady state wird jedoch
DNA hinsichtlich der Tumorgenese            OxodG in der DNA ständig präsent                bei Überschreiten einer bestimmten
der entscheidende Aspekt ist [27–29].       und fällt daher nach DNA-Reparatur              Exposition gegenüber Schadstoffen
Die oxidative Schädigung der DNA            im Zellmetabolismus laufend als en-             übersteuert. Es entsteht überpropor-
führt zu einer Vielzahl von modifizier-     dogenes Ausscheidungsprodukt an.                tional viel 8-OxodG, und der Repara-
ten Purin- und Pyrimidin-Basen [1–3].       Eine Guanosinhydroxylierung tritt un-           turmechanismus der Zelle wird da-
   Von den DNA-Basen bzw. deren             ter physiologischen Bedingungen im              durch überfordert. Als mögliche Folge
entsprechenden Nukleosiden ist die
Purinbase Guanin auf Grund ihres
niedrigen Ionisierungspotenzials die
instabilste und damit der Hauptan-
griffspunkt für Sauerstoffradikale [30].
In Gegenwart von ROS wird bevorzugt
das Kohlenstoffatom in der C8-Posi-
tion des Guanins hydroxyliert. Das
entstandene Endprodukt ist 8-Oxo-
guanin (8-OxoG) und das entspre-
chende Nukleosid ist 8-Oxo-2´-deoxy-
guanosin (8-OxodG) [2, 3] (Abb. 2).
   8-OxodG kann in verschieden Keto-
Enol-Tautomerieformen         existieren.
Die bevorzugte Form ist die 6,8-Dike-
toform. Deshalb wird oft die Bezeich-
nung 8-Oxo-2´-deoxyguanosin für das
entstandene Oxidationsprodukt ver-                                           8-Hydroxy-2´-deoxy-                 8-Oxo-2´-deoxy-
wendet [2] (Abb. 2). Bei der Oxidierung                                      guanosin (8-OHdG)                   guanosin (8-OxodG)
des Guanosins kann auch eine
                                                                             (6-Keto-8-Enol-Form)                (6-Enol-8-Keto-Form)
Ringöffnung erfolgen, wobei 2,6-Dia-
mino-4-hydroxy-5-formamidopyrimi-
din entsteht. Weitere Oxidationspro-        Abb. 2: Entstehung von 8-Oxo-2´-deoxyguanosin und des entsprechenden Tautomers
dukte sind in Abbildung 3 dargestellt       durch Angriff eines reaktiven Sauerstoffradikales (ROS) am C8-Atom des Purinringes.
[3, 31].                                    Das vorherrschende Tautomer ist die 6-Enol-8-Keto-Form.

Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5                                                                                                     179
Übersicht

                                                                                        Da sich 8-OxodG jedoch fälschlicher-
                    Purine                               Pyrimidine                     weise mit Adenosin paart, wird die Ba-
               Guanin-Derivate:                        Thymin-Derivate:                 sensequenz der Nukleinsäurenkette in
                                                                                        der Folge irreversibel verändert.
                                                                                        Durch diesen Vorgang der Guanin-
                                                                                        Thymin-Transversion (G→T-Transver-
                                                                                        sion) kann es zum Funktionsverlust
                                                                                        des Gens und infolge dessen zur mali-
                                                                                        gnen Entartung der Zelle kommen
                                                                                        (Abb. 4) [40–42].
      8-Hydroxy-guanin       8-OxodG        5-(Hydroxymethyl)uracil   5-Hydroxyuracil
                                                                                           G→T-Transversionen im Tumorsup-
                                                                                        pressorgen p53 sind die häufigsten
               Adenin-Derivate:                        Cytosin-Derivate:                hot-spot-Mutationen in menschlichen
                                                                                        Tumoren. Dies ist kritisch, da sich
                                                                                        die Mutationen auf wenige hot-spot-
                                                                                        Codons konzentrieren und besonders
                                                                                        häufig im Codon 248 auftreten. Muta-
                                                                                        tionen dieses Codons erhöhen die
                                                                                        Kanzerogenese     insbesondere      im
       8-Hydroxy-adenin       8-OxodA         5-Hydroxycytosin        Cytosinglykol     Darmgewebe [43–45].

Abb. 3: Strukturen der am häufigsten untersuchten DNA-Oxidationsprodukte [3, 31]        Reparatur und renale Elimina-
                                                                                        tion der oxidierten Basen
dieser Überlastung kann es zu einer            8-OxodG wird im Organismus kaum          DNA-Reparatur-Prozesse sorgen da-
malignen Transformation kommen.             metabolisiert und fast ausschließlich       für, dass 8-OxodG und andere oxidier-
Nicht reparierte, spontane endogene         renal ausgeschieden, daher bietet es        te DNA-Addukte kontinuierlich wie-
DNA-Schäden sind nicht nur Ursache          sich als Biomarker für Personen mit         der aus der DNA entfernt werden. Für
maligner Erkrankungen, sondern              Exposition gegenüber oxidativem             die Reparatur der DNA-Schäden exi-
auch verantwortlich für den Alte-           Stress an.                                  stieren verschiedene Mechanismen.
rungsprozess höherer Organismen.                                                        Die Reparatur erfolgt meistens durch
Da es altersabhängig zu einer Akku-
                                            Bedeutung von 8-OxodG                       den Ausschluss der modifizierten Base
mulation von DNA-Schäden kommt,             Wird 8-OxodG nicht entfernt, entste-        als solche oder als Nukleotid [46, 47].
steigt mit zunehmendem Alter auch           hen im Rahmen der DNA-Replikation           Bei der Nukleotidexzisionsreparatur
das Risiko, an Krebs zu erkranken [1,       Fehler. Guanosin paart sich regulär         wird die geschädigte Base als Teil eines
35–39].                                     mit Cytosin, Thymidin mit Adenosin.         Oligonukleotids aus der DNA entfernt.
                                                                                        Die entstehende Lücke wird durch
                                                                                        anschließende Neusynthese aufge-
                                                                                        füllt. Dieser Mechanismus trägt insbe-
                                                                                        sondere zur Reparatur von Einzel-
                                                                                        strangbrüchen bei und nur zu einem
                                                                                        geringen Teil zur Reparatur oxidativ
                                                                                        geschädigter DNA. Durch spezifische
                                                                                        DNA-Glykosylasen werden bei der Ba-
                                                                                        senexzisionsreparatur die geschädig-
                                                                                        ten, falsch gepaarten oder DNA unüb-
                                                                                        lichen Basen erkannt und als freie Ba-
                                                                                        sen aus der DNA entfernt. Die entste-
                                                                                        henden Fehlstellen werden durch In-
                                                                                        sertion einer Base gefüllt oder in einen
                                                                                        Strangbruch überführt. Dieser kann
                                                                                        durch Neusynthese geschlossen wer-
                                                                                        den. Für oxidative DNA-Schäden und
                                                                  N
                                                                                        besonders für die Reparatur des 8-
                                                                                        OxoG ist die Formamidopyrimidin-
                                                                                        DNA-Glykosylase (FPG-Protein) von
                                                                                        Bedeutung. Das FPG-Protein entfernt
                                                                                        spezifisch 8-Oxo-guanin, Fapy-guanin
                                                                                        und Fapy-adenin sowie geringe Men-
                                                                                        gen 8-Oxo-adenin aus der DNA
                                                                                        [48–50]. Oxidative Basenschäden wer-
Abb. 4: Bei der DNA-Replikation ist Cytosin das mit Guanosin korrespondierende Nu-      den außerdem von der Endonuklease
kleosid. Bei einer oxidativen Schädigung des Guanosins kommt es zu einer fehlerhaften   III erkannt und repariert [51].
Paarung mit Adenosin (siehe rechts unten). Da Adenosin bei der DNA-Replikation mit         Unter physiologischen Bedingun-
Thymidin korrespondiert, entsteht eine mutagene Guanin-Thymin-Transversion.             gen werden pro Tag im Mittel 130–600

180                                                                                         Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5
Übersicht

pmol 8-OxodG/kg Körpergewicht mit           ECD und der GC/MS verbindet. So                             angelegten elektrischen Feld als
dem Urin ausgeschieden. Die Gesamt-         können mehrere Parameter mit einer                          Schweif mikroskopisch nachgewiesen
menge beträgt beim Menschen unge-           hohen Empfindlichkeit bestimmt wer-                         werden. Das am häufigsten verwende-
fähr 5,1 x 1015 Moleküle pro Tag [33, 52,   den. Eine Derivatisierung wie bei der                       te Enzym ist das FPG-Protein von E.
53]. Die Generierung und Ausschei-          GC ist nicht notwendig. Für 8-OxodG                         coli, welches auch als Fapy Glykosy-
dung von 8-OxodG ist eine spezifische       konnten Nachweisgrenzen von 7,5                             lase bekannt ist [69, 70]. Der Comet-
Kenngröße für verschiedene Spezies.         und 10 fmol erreicht werden [62, 63].                       Assay zeichnet sich durch eine hohe
Es findet sich eine enge negative Kor-         Immunologische Methoden geben                            Empfindlichkeit und kurze Analysen-
relation zur Lebenserwartung, d. h.         Information über den Ort und das Vor-                       zeiten aus. Er ist jedoch weniger spezi-
kurzlebige Säugetiere, wie Maus oder        kommen von Schäden im Gewebe.                               fisch als HPLC-ECD, GC/MS und LC-
Ratte, scheiden höhere Mengen von 8-        Die Detektion von 8-OxodG erfolgt in                        MS/MS, da auch die nicht-oxidativen
OxodG aus (Abb. 5) [32].                    situ mittels Antikörpern. Nach der                          DNA-Schäden nachgewiesen werden.
   8-OxodG ist eine chemisch stabile        Aufarbeitung wird die Probe mit Anti-                       Ein weiterer Nachteil ist die mangeln-
Substanz, eine Konzentrationsverän-         körpern versetzt, die 8-OxodG in der                        de Reproduzierbarkeit der Ergebnisse
derung konnte auch nach längerer La-        DNA identifizieren. Durch Zugabe ei-                        [71].
gerung von Urin nicht nachgewiesen          nes zweiten Antikörpers können die                             Untersucht werden leicht zugängli-
werden [53]. Deshalb bietet sich 8-         Schäden mikroskopisch lokalisiert                           che Zellen bzw. Gewebeteile oder Urin
OxodG als sensitiver und einfach zu         werden [64–66]. Der Nachteil dieser                         (Tab. 3 u. 4). Die in Zellen gemessenen
erhebender Parameter für das biologi-       Methoden ist, dass nicht alle geschä-                       8-OxodG-Gehalte repräsentieren das
sche Monitoring im Bereich der              digten Stellen der DNA gefunden wer-                        Gleichgewicht (steady state) zwischen
Ernährungsforschung an.                     den und die Antikörper an modifizier-                       oxidativer Schädigung und Reparatur.
                                            te Basen binden, die dem 8-OxodG                            Die ermittelten Gehalte sind nur für die
Quantitative                                ähnlich sind.                                               betrachteten Zellen spezifisch [72, 73].
                                               Im Comet-Assay, auch bezeich-                            Um 8-OxodG in Zellen zu bestimmen,
8-OxodG-Analyse                             net als Einzelzell-Gel-Elektrophorese,                      ist eine Isolation aus der Zelle nötig.
8-OxodG wurde erstmals 1984 von             werden oxidierte DNA-Basen mit Hilfe                        Durch die Aufarbeitung kommt es zur
KASAI und NISHIMURA mittels HPLC und        verschiedener Enzyme nachgewiesen.                          Artefaktbildung und damit zu über-
elektrochemischer Detektion (HPLC-          Die Reparaturenzyme entfernen die                           höhten Werten. Weiterhin existieren
ECD) nachgewiesen [54]. Nachfolgend         Schäden aus der DNA, und gleichzei-                         zwischen den Methoden Diskrepan-
wurde eine Reihe unterschiedlicher          tig kommt es zu Strangbrüchen [67,                          zen, die einen Vergleich erschweren.
Methoden zur Quantifizierung von            68]. Nach Anfärben können die                                  Die im Urin ermittelten Werte spie-
8-OxodG entwickelt (Tab. 2).                Strangbrüche durch Wanderung im                             geln die Ganzkörperbelastung wider.
   Am stärksten verbreitet ist die Ana-
lyse mittels HPLC-ECD. Die elektro-         Tab. 3: Übersicht zu einigen Untersuchungen in Zellen und Geweben unter Verwen-
chemische Detektion zeichnet sich           dung von Biomarkern des oxidativen Stresses
durch eine niedrige Nachweisgrenze
von 2–10 fmol und durch eine hohe
                                                Jahr      Gewebe/Zellen              Marker        Methode         Studie                      Referenz
Richtigkeit aus. Zur Verwendung kom-
men amperometrische und coulome-                1990      Leukozyten                 8-OxodG       HPLC-ECD        Einfluss von Rauchen                  84
trische Techniken. Durch Auswahl des            1991      Leukozyten                 5-OHmU        GC/MS-SIM       normale Diät vs.                      88
Elektrodenpotenzials kann eine selek-                                                                              fettreduzierte Diät
tive Detektion erfolgen [55, 56]. Um            1994      Leukozyten                 8-OxodG       HPLC-ECD        Raucher vs. Nichtraucher              86
Koelutionen auszuschließen, ist eine
Aufreinigung der Urinproben notwen-             1994      Gesundes Gewebe            8-OxoG        GC/MS-SIM       Patienten mit Lungenkrebs             105
                                                          vs. Krebsgewebe            5-OHmU                        vs. gesunde Probanden
dig.                                                                                 FapyGua1
   Für die GC/MS ist ein Derivatisie-
                                                1994      Gesundes Gewebe            8-OxodG       HPLC-ECD        Patienten mit Nierenkrebs             117
rungsschritt notwendig, da in der GC                      vs. Krebsgewebe                                          vs. gesunde Probanden
nur flüchtige Substanzen untersucht
werden können. Die Nukleoside sind              1994      Lebergewebe                8-OxodG       HPLC-ECD        Chronische Hepatitis,                 110
                                                                                                                   Leberkrebs
auf Grund des Zuckerrestes schwer
flüchtig. Durch eine Hydrolyse werden           1995      Gesundes Gewebe            8-OxodG       HPLC-ECD        Patienten mit Brustkrebs              106
                                                          vs. Krebsgewebe                                          vs. gesunde Probanden
die Nukleoside in Zucker und Base ge-
spalten und dann derivatisiert. Detek-          1995      Plazenta                   8-OxodG       HPLC-ECD        Einfluss von Rauchen                  87
tiert werden nach chromatografischer                                                               vs. ELISA       während Schwangerschaft,
                                                                                                                   Methodenvergleich
Trennung nur die oxidierten Basen
[57]. Mit der GC/MS werden oft höhe-            1998      Serum                      8-OxodG       HPLC-ECD        Wirkung von Vitamin C als             116
                                                          Plasma                                   vs. ELISA       Antioxidans
re Gehalte an 8-OxodG gemessen (10-
                                                          Urin
bis 100fach) [58]. Verantwortlich für
die Artefaktbildung von 8-OxodG sind            1999      Urin                       8-OxodG       HPLC-ECD        Einfluss verschiedener                96
                                                          Lymphozyten                8-EPG2        ELISA           Gemüse- und Obstsorten auf
wahrscheinlich die hohen Temperatu-                                                  MDA3          Fluoreszenz     die oxidative Schädigung
ren während der Hydrolyse [60, 61].
Die Nachweisgrenze der GC/MS für                2001      Brustdrüsengewebe          5-OHmdU       GC/MS           Einfluss der Fettzufuhr auf            89
                                                          Epithelzellen                                            oxidative Schäden bei Ratten
8-OxodG beträgt 18 fmol [61].
   Die LC-MS/MS ist eine relativ neue       1
                                                FapyGua: 2,6-Diamino-4-hydroxy-5-formamidopyrimidin, 2 8-EPG: 8-Isoprostan-F-2, 3 MDA: Malondialdehyd
Methode, die die Vorteile der HPLC-

Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5                                                                                                                      181
Übersicht

Tab. 4: Übersicht zu einigen Untersuchungen im Urin hinsichtlich Biomarker der oxida-                              scheidung von 8-OxodG mit dem Urin
tiven Schädigung                                                                                                   und ein Abfall der Serumkonzentrati-
                                                                                                                   on konnten mit Beendigung des Ziga-
    Jahr   Marker      Methode       Studie                                                             Referenz   rettenkonsums erreicht werden [82,
                                                                                                                   83]. Die Betrachtung des steady state
                1
    1990   dTg         GC/MS         Krebspatienten vor und nach                                          108      lässt keine eindeutige Aussage über
           8-OxoG                    Strahlenbehandlung
                                                                                                                   die Beziehung zwischen der 8-OxodG-
    1994   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Rauchen                                                  74      Konzentration und dem Rauchen zu.
    1995   8-OxodG     HPLC-ECD      Wirkung von -Karotin bei Rauchern                                    97      In den zellulären Matrizes konnten
                                                                                                                   ähnliche Analysenergebnisse ermittelt
    1995   8-OxodG     HPLC-ECD      Wirkung von Rosenkohl auf                                             92
                                     oxidative Schädigung                                                          werden [84, 85], während in einer wei-
                                                                                                                   teren Studie keine Veränderung der 8-
    1998   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss unterschiedlicher Fette auf                                  90
                                     die DNA-Schädigung
                                                                                                                   OxodG-Konzentration gemessen wur-
                                                                                                                   de [88]. Eine Untersuchung zur oxida-
    1998   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Rauchen und Entzug                                       83      tiven Schädigung der DNA aus der
    1999   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss verschiedener Gemüse-                                        96      Plazenta von Raucherinnen und
           8-EPG       ELISA         und Obstsorten auf die oxidative                                              Nichtraucherinnen mittels ELISA er-
           MDA         Fluoreszenz   Schädigung
                                                                                                                   gab eine signifikant höhere 8-OxodG-
    2000   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Vitamin C und E auf                                      98      Konzentration bei den Raucherinnen
                                     oxidative Schädigung                                                          [87].
    2001   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Rauchen, BMI,                                            85
                       ELISA         Fleischaufnahme, Arbeitsbedingungen
                       GC/MS                                                                                       Ernährung und Antioxidanzien
                       LC-MS/MS
                                                                                                                   Seit längerem wird vermutet, dass eine
    2003   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Rauchen und Entzug,                                      82      fettreiche Ernährung mit einem er-
                                     Vitamin-C- Supplementation
                                                                                                                   höhten Krebsrisiko korreliert. So wur-
    2003   8-OxodG     HPLC-ECD      Einfluss von Kaffee auf die oxidative                                101      de in einer Studie mit 21 Frauen, die
                                     Schädigung bei Ratten                                                         ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auf-
    2003   8-OxodG     HPLC-ECD      Protektive Wirkung von Muttermilch                                   115      wiesen, der Energieanteil aus Fett von
                                                                                                                   30 % auf 15 % reduziert. Untersucht
1
dTg: Thymidin-glykol
                                                                                                                   wurde die Konzentration von 5-Hy-
                                                                                                                   droxyuracil in der DNA von Lympho-
                                                                                                                   zyten. In der Gruppe mit der fettredu-
Das mit dem Urin ausgeschiedene 8-            trägt etwa 0,04 Modifikationen pro 105                               zierten Diät konnten um 68 % nied-
OxodG wird nicht weiter metaboli-             Deoxyguanosin-Molekülen im Jahr                                      rigere 5-Hydroxyuracil-Konzentratio-
siert. Da 8-OxodG eine stabile Verbin-        oder 2 Schädigungen pro Zelle und                                    nen gegenüber der Kontrollgruppe ge-
dung ist, kommt es während der Pro-           Tag [76].                                                            messen werden [88]. Eine vergleichba-
benaufarbeitung nicht zur Artefaktbil-           Anhand der erhobenen Daten er-                                    re Studie wurde mit Ratten durchge-
dung [72, 73]. Es erscheint sinnvoll,         gibt sich die Aussage, dass die Schädi-                              führt, wobei die Nahrung im Fettanteil
die Ausscheidungsrate von 8-OxodG             gungsrate mit dem Alter zunimmt, bei                                 zwischen 3–20 % variierte. Die Ergeb-
mit der Messung des steady state zu           gleichzeitiger Erniedrigung der Meta-                                nisse des Rattenversuchs stimmten
kombinieren, um die Reparaturrate in          bolisierungsrate. Das steady state wird                              mit denen der Humanstudie überein
Abhängigkeit von der Schädigungsrate          auf Grund einer fehlenden Reparatur                                  [89]. Weitere Untersuchungen konn-
zu untersuchen.                               erhöht.                                                              ten einen ähnlichen Effekt für 8-
                                                                                                                   OxodG nachweisen [90]. Die oxidative
Beispiele für Anwendungen                                                                                          Schädigung scheint dabei vom Sätti-
                                              Rauchen                                                              gungsgrad der Fettsäuren unabhängig
Alter                                         In mehreren Untersuchungen konn-                                     zu sein. So war die Ausscheidung von
                                              te nachgewiesen werden, dass Rau-                                    8-OxodG im Urin der Versuchstiere,
In Studien mit unterschiedlichen Al-          chen zu einer Er-
tersgruppen konnte festgestellt wer-          höhung der Urin-
den, dass mit zunehmendem Alter die           konzentration von
                                                                             Urinausscheidung 8-OxodG

                                                                                                                       Maus
Urinkonzentration an Reparaturpro-            8-OxodG um 30–
dukten abnimmt. Für die 8-OxodG-              50 % führt [33,
Konzentration in Leukozyten ergab             77–79]. Kreatinin-
                                                                                    [pmol/kg/d]

sich jedoch eine lineare Zunahme mit          korrigierte Werte
dem Alter von jährlich 0,09 ± 0,01 Mo-        sowie auf der Ana-            Mensch                Ratte

difikationen pro 105 Deoxyguanosin-           lyse von 8-OxoG
Molekülen [74]. Ähnliche Akkumula-            (korrespondieren-
tionen wurden in mitochondrialer              de Base) beruhen-
DNA aus Muskeln sowie in der nu-              de Messungen be-
kleären und mitochondrialen DNA               stätigen die Aus-
des Hirngewebes gefunden [75, 76].            sage [80, 81]. Eine
Die Akkumulation von 8-OxodG in der           signifikante Redu- Abb. 5: Vergleich der Urinausscheidung von 8-OxodG gegen-
nukleären DNA von Hirngewebe be-              zierung der Aus- über der spezifischen metabolischen Größe für drei Spezies [32]

182                                                                                                                   Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5
die eine Diät mit gesättigten Fettsäu-    von Patienten mit Brustkrebs im Ver-      wurden. Zur Untersuchung der modi-
ren erhielten, nicht signifikant höher    gleich zu gesunden Probanden gefun-       fizierten DNA wurden verschiedene
als die von Versuchstieren, die hoch      den werden [106]. Im Urin von Krebs-      Methoden entwickelt. Sehr viel ver-
ungesättigte Fettsäuren erhielten [90].   Patienten wurden jedoch signifikant       sprechend ist die HPLC-MS/MS. Eine
   Ein protektiver Effekt auf die DNA     erhöhte Werte von 8-OxodG gemes-          Validierung der Methoden ist notwen-
konnte durch den Verzehr von Rosen-       sen. Unterschiede ergaben sich auch       dig. Mit den untersuchten Biomarkern
kohl in Human- und Rattenstudien          zwischen den verschiedenen Krebsar-       ist eine Aussage über Schädigungsrate
sowie durch Tomaten in Humanstudi-        ten. Weiterhin erhöhte sich der oxida-    und Reparatur möglich.
en nachgewiesen werden [91–93]. Ver-      tive Stress und damit die 8-OxodG-           Es existiert eine Vielzahl von Studi-
ursacht werden die verminderten           Konzentration durch Chemotherapie         en mit zum Teil widersprüchlichen Er-
8-OxodG-Konzentrationen nach Ver-         [107, 108]. In einer anderen Untersu-     gebnissen. Wegen der inter- und in-
zehr von Kreuzblütlern wie Rosenkohl      chung zur Wirkung von Zytostatika         traindividuellen Unterschiede sowie
oder Brokkoli durch sekundäre Pflan-      konnte eine Erhöhung der Urinkon-         der Komplexität der DNA-Schädigung
zenstoffe [94, 95]. Durch die Erhöhung    zentration von 8-OxoG um 50 % im          sind weitere standardisierte Untersu-
des Konsums verschiedener Obst- und       Vergleich zur Kontrollgruppe durch        chungen notwendig. Relevante Resul-
Gemüsearten wurde die Urin- sowie         Messung mit GC/MS nachgewiesen            tate für die Ernährung lassen sich an-
die Serumkonzentration an 8-OxodG         werden [109].                             hand der gegenwärtigen Daten nur für
signifikant reduziert [96].                  Erhöhte     Konzentrationen     von    die gut etablierten protektiven Effekte
   Die gegenwärtige Datenlage ermög-      8-OxodG wurden mittels GC/MS im           von Obst und Gemüse erkennen. Die-
licht keine eindeutige Aussage, ob die    Lebergewebe von Patienten mit chro-       se Lebensmittel führen zu einer Ab-
Supplementation mit Antioxidantien        nischer Hepatitis gefunden. Die chro-     senkung der für die Kanzerogenese
zu einer Verminderung der oxidativen      nische Hepatitis wird als ein wichtiger   verantwortlichen oxidativen DNA-
Schädigung der DNA beiträgt. So hatte     Risikofaktor für die Entwicklung von      Schäden. Allerdings sind dafür weder
die tägliche Zufuhr von 20 mg -Karo-     Hepato-Karzinomen diskutiert [110].       Vitamin C noch -Karotin und mögli-
tin über einen Zeitraum von 20 Wo-           Im Zusammenhang mit verschie-          cherweise auch nicht die Flavonoide
chen keinen Einfluss auf die Konzen-      den Erkrankungen werden Biomarker         oder Vitamin E verantwortlich. Disku-
tration von 8-OxodG im Urin von Rau-      der    oxidativen     DNA-Schädigung      tiert wird, ob die protektiven Effekte
chern [97]. Zu ähnlichen Ergebnissen      gehäuft untersucht. So wurden erhöh-      auf einen Vitaminkomplex und/oder
führte die Supplementation mit Vit-       te Gehalte an 8-OxodG in den Lym-         auf andere sekundäre Pflanzenstoffe
amin C und Tocopherol [98–100].           phozyten und im Urin von Patienten        zurückzuführen sind.
   Kaffee ist eines der am häufigsten     mit rheumatoider Arthritis festgestellt
konsumierten psychoaktiven Geträn-        [111]. In klinischen Studien konnten
ke. In einer Untersuchung erhielten       bei Patienten mit Nierenerkrankungen      Literatur:
Ratten mit der Nahrung Kaffeepulver       durch Diabetes mellitus signifikant        1. Marnett, L.J.: Oxyradicals and DNA damage.
in unterschiedlichen Mengen. Nach         höhere Werte von 8-OxodG gemessen             Carcinogenesis 21: 361-370 (2000).
                                                                                     2. Halliwell, B.: Can oxidative DNA damage be
130 Tagen war die Urinkonzentration       werden als in der Kontrollgruppe              used as a biomarker of cancer risk in hu-
an 8-OxodG bei Ratten mit der kaffee-     [112–114].                                    mans? Problems, resolution and preliminary
haltigen Diät signifikant erhöht ge-                                                    results from nutritional supplementation
genüber der Kontrollgruppe. Dieser                                                      studies. Free Radical Res 29: 469-486 (1998).
                                          Schlussbemerkungen                         3. Dizdaroglu, M.: Chemical determination of
Effekt könnte durch Chlorogensäure,                                                     free radical-induced damage to DNA. Free
einem Kaffeebestandteil, entstehen.       Der Zusammenhang zwischen Exposi-             Radical Bio Med 10: 225-242 (1992).
Es wird diskutiert, dass Chlorogensäu-    tion mit reaktiven Sauerstoffspezies       4. Loft, S.; Poulsen, H.E.: Cancer risk and oxida-
re eine prooxidative Wirkung in An-       und oxidativer Schädigung der DNA             tive DNA damage in man. J Mol Med 74: 297-
                                                                                        312 (1996).
wesenheit von CuCl2 besitzt [101],        gilt als gesichert. Reaktive Sauer-        5. Boveris, A.; Chance, B.: The mitochondrial ge-
während ihr in Abwesenheit von            stoffspezies werden durch endogene            neration of hydrogen peroxide. General pro-
Übergangsmetall-Ionen eine antioxi-       und exogene Prozesse gebildet. Trotz          perties and effect of hyperbaric oxygen. Bio-
dative Kapazität zugeschrieben wird       verschiedener Schutzmechanismen,              chem J 134: 707-716 (1973).
                                                                                     6. Sohal, R.S.: Aging, cytochrome oxidase ac-
[118].                                    wie Reparaturprozesse oder Antioxi-           tivity, and hydrogen peroxide release by mit-
                                          danzien, kommt es zu einer Schädi-            ochondria. Free Radical Bio Med 14: 583-588
                                          gung der DNA. Die Oxidation der DNA           (1993).
Krankheiten                               führt zu Zellschädigungen, die für de-     7. Wallace, D.C.: Mitochondrial diseases in man
                                                                                        and mouse. Science 283: 1482-1488 (1999).
Oxidative DNA-Schäden wurden im           generative Erkrankungen und Krebs          8. Wei, Y.H.; Lu, C.Y.; Lee, H.C.; Pang, C.Y.; Ma,
Zusammenhang mit einer Vielzahl           verantwortlich sind.                          Y.S.: Oxidative damage and mutation to mit-
von immunologischen und kanzero-             Oxidative DNA-Addukte können als           ochondrial DNA and age-dependent decline
gen Erkrankungen untersucht. So           Marker für die Schädigung des Orga-           of mitochondrial respiratory function. Ann
                                                                                        NY Acad Sci 854: 155-170 (1998).
wurden Lungen-, Darm- und Brust-          nismus durch mutagene und kanzero-         9. Ames, B.N.; Shigenaga, M.K.; Hagen, T.M.:
krebs unter Verwendung verschiede-        gene Substanzen verwendet werden.             Oxidants, antioxidants, and the degenerative
ner    DNA-Modifikationen    mittels      Das am besten untersuchte oxidative           diseases of aging. P Natl Acad Sci USA 90:
GC/MS untersucht. Dabei lagen die         DNA-Addukt ist 8-OxodG. 8-OxodG               7915-7922 (1993).
                                                                                    10. Davies, K.J.A.: Oxidative stress: the paradox
Konzentrationen im kanzerogenen           führt zu einer G→T-Transversion und           of aerobic life. In: Rice-Evans C., Halliwell B.,
Gewebe für die meisten Marker höher       ist dadurch die stärkste mutagene             Lunt G.G. (eds.): Free Radicals and Oxidative
als in gesundem Gewebe [102–105].         Base, die besonders in tumorrelevan-          Stress: Environment, Drugs and Food Additi-
Dagegen konnten mit HPLC-ECD kei-         ten Genen gefunden wird. Es existie-          ves, Portland Press, London 1-31 (1995).
                                                                                    11. Ji, L.L.; Leeuwenburgh, C.; Leichtweis, S.;
ne signifikanten Unterschiede der         ren noch weitere DNA-Modifikatio-             Gore, M.; Fiebig, R.; Hollander, J.; Bejma, J.:
8-OxodG-Konzentration in Geweben          nen, die aber bisher kaum untersucht          Oxidative stress and aging. Role of exercise

Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5                                                                                                183
Übersicht

                                                                                                                         smoking, gender and body mass index. Car-
 Zusammenfassung                                                                                                         cinogenesis 13: 2241-2247 (1992).
                                                                                                                   34.   Loft, S.; Poulsen, H.E.: Markers of oxidative
 Nachweis von DNA-Schäden mittels Analyse von oxidierten Nukleosiden und                                                 damage to DNA: antioxidants and molecular
 deren Anwendung als Biomarker                                                                                           damage. Method Enzymol 300: 166-184
 A. Wagner, G. Jahreis, Jena                                                                                             (1999).
                                                                                                                   35.   Croteau, D.L.; Bohr, V.A.: Repair of oxidative
 Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) werden kontinuierlich in den Zellen durch en-                                          damage to nuclear and mitochondrial DNA
 dogene und exogene Prozesse gebildet. Die reaktivste Sauerstoffspezies ist das                                          in mammalian cells. J Biol Chem 272: 25409-
                                                                                                                         25412 (1997).
 Hydroxyl-Radikal. Infolge einer unzureichenden antioxidativen Abwehr der ROS                                      36.   Floyd, R.A.: Antioxidants, oxidative stress,
 kommt es zur Schädigung der DNA. Im Tierexperiment wurde die oxidative                                                  and degenerative neurological disorders.
 Schädigung der DNA als ein wichtiger Faktor in der Kanzerogenese nachgewie-                                             Proc Soc Exp Biol Med 222: 236-245 (1999).
 sen. Da nicht alle oxidativen Schäden beseitigt werden, kommt es altersabhän-                                     37.   Kasai, H.: Analysis of a form of oxidative DNA
 gig zur Akkumulation der geschädigten Nukleoside. Die Reparaturprodukte der                                             damage, 8-hydroxy-2’-deoxyguanosine, as a
                                                                                                                         marker of cellular oxidative stress during car-
 oxidativen Schädigung werden renal ausgeschieden. Die in diesem Zusammen-                                               cinogenesis. Mutat Res 387: 146-163 (1997).
 hang häufigste DNA-Modifikation betrifft die Bildung von 8-Oxo-2’-deoxygua-                                       38.   Ottender, M.; Lutz, W.K.: Correlation of DNA
 nosin (8-OxodG). Sie ist auch die am stärksten mutagene DNA-Schädigung. Die                                             adduct levels with tumor incidence: carcino-
 oxidierten DNA-Basen und Nukleoside dienen als Biomarker für das Ausmaß der                                             genic potency of DNA adducts. Mutat Res
 DNA-Schädigung. Die Biomarker reflektieren die Schädigungsrate in bestimm-                                              424: 237-247 (1999).
                                                                                                                   39.   Wang, D.; Kreutzer, D.A.; Essigmann, J.M.:
 ten Zielorganen oder die Reparaturrate der mit dem Urin ausgeschiedenen                                                 Mutagenicity and repair of oxidative DNA
 DNA-Modifikationen. Es besteht eine direkte Korrelation der Ausscheidungsra-                                            damage: insights from studies using defined
 te von 8-OxodG mit der Stoffwechselaktivität, einer Hauptquelle des endoge-                                             lesions. Mutat Res 400: 99-115 (1998).
 nen oxidativen Stresses. In verschiedenen Studien wurden widersprüchliche Er-                                     40.   Shibutani, S.; Takeshita, M.; Grollman, A.P.:
 gebnisse in Bezug auf eine Energiereduzierung bzw. eine Nahrungs-Supplemen-                                             Insertion of specific bases during DNA syn-
                                                                                                                         thesis past the oxidation damaged base 8-
 tation mit Antioxidantien erzielt. Anhand der Datenlage gilt als gesichert, dass                                        oxod G. Nature 349: 431-434 (1991).
 eine Ernährung mit Obst und Gemüse zu einer Konzentrationsminderung von                                           41.   Kuchino, Y.; Mori, F.; Kasai, H.; Inoue, H.; Iwai,
 8-OxodG im Urin führt. Eine fettarme Ernährung reduziert in den Leukozyten                                              S.; Miura, K.; Ohtsuka, E.; Nishimura, S.: Mis-
 die Konzentration von 5-Hydroxymethyl-Uracil, einem weiteren Biomarker des                                              reading of DNA templates containing 8-hy-
 oxidativen Stresses. Die oxidativen DNA-Modifkationen werden außerdem als                                               droxydeoxyguanosine at the modified base
                                                                                                                         and at adjacent residues. Nature 327: 77-79
 Biomarker im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten und Krebsarten                                                  (1987).
 untersucht.                                                                                                       42.   Kamiya, H.; Murata-Kamiya, N.; Fujimuro,
                                                                                                                         M.; Kido, K.; Inoue, H.; Nishimura, S.; Masuta-
 Ernährungs-Umschau 51 (2004), S. 178–184                                                                                ni, C.; Hanaoka, F.; Ohtsuka, E.: Comparison
                                                                                                                         of incorporation and extension of nucleoti-
                                                                                                                         des in vitro opposite 8-hydroxyguanine (7,8-
                                                                                                                         dihydro-8-oxoguanine) in hot spots of the
      and its influences on antioxidant systems.           23. Knight, J.A.: Diseases related to oxygen-deri-            c-Ha-ras gene. Jpn J Cancer Res 86: 270-276
      Ann NY Acad Sci 854: 102-117 (1998).                     ved free radicals. Ann Clin Lab Sci 25: 111-              (1995).
12.   Kelly, F.J.; Mudway, I.; Krishna, M.T.; Holgate,         121 (1995).                                         43.   Hollstein, M.; Sidransky, D.; Vogelstein, B.;
      S.T.: The free radical basis of air pollution: fo-   24. Knight, J.A.: Free radicals: their history and            Harris, C.C.: p53 mutations in human can-
      cus on ozone. Resp Med 89: 647-656 (1995).               current status in aging and disease. Ann Clin             cers. Science 253: 49-52 (1991).
13.   Sies, H.: Strategies of antioxidant defense. Eur         Lab. 28: 331-346 (1998).                            44.   Harris, C.C.; Hollstein, M.: Clinical implicati-
      J Biochem. 215: 213-219 (1993).                      25. Knight, J.A.: The biochemistry of aging. Adv              ons of the p53 tumor-suppressor gene. N
14.   Cutler, R.G.: Human longevity and aging:                 Clin Chem 35: 1-62 (2000).                                Engl J Med 329: 1318-1327 (1993).
      possible role of reactive oxygen species. Ann        26. Williams, L.R.: Oxidative stress, age-related       45.   Green, M.S.; Bennett, W.P.; Hollstein, M.; Har-
      NY Acad Sci 621: 1-28 (1991).                            neurodegeneration, and the potential for                  ris, C.C.: Mutation in the p53 tumor suppres-
15.   Halliwell, B.; Gutteridge, J.M.C.: Oxygen toxi-          neurotrophic treatment. Cerebrovasc Brain                 sor gene: Clues to cancer etiology and mole-
      city, oxygen radicals, transition metals and             Met Rev 7: 55-73 (1995).                                  cular pathogenesis. Cancer Res 54: 4855-
      disease. Biochem J 219: 1-14 (1984).                 27. Ames, B.N.; Gold, L.S.; Willett, W.C.: The cau-           4878 (1994).
16.   Halliwell, B.: Oxidative stress, nutrition and           ses and prevention of cancer. Proc Natl Acad        46.   Ramotar, D.; Demple, B.: Enzymes that repair
      health. Experimental strategies for optimisa-            Sci USA 92: 5258-5265 (1995).                             oxidative damage to DNA. In: Halliwell B.,
      tion of nutritional antioxidant intake in hu-        28. Halliwell, B.; Gutteridge, J.M.C.: Free radicals          Aruoma O.I. (eds): DNA and free radicals.
      mans. Free Radical Res. 25: 57-74 (1996).                in biology and medicine. 3rd ed. Oxford, Uni-             Horwood, Chichester (1993).
17.   Pryor, W.A.: Vitamin E and heart disease: ba-            ted Kingdom: Oxford University Press, 1999.         47.   Bemple, B.; Harrison, L.: Repair of oxidative
      sic science to clinical intervention trials. Free    29. Feig, D.I.; Reid, T.M.; Loeb, L.A.: Reactive oxy-         damage to DNA: enzymology and biology.
      Radical Bio Med 28: 141-164 (2000).                      gen species in tumorigenesis. Cancer Res 54:              Annu Rev Biochem 63: 915-948 (1994).
18.   Sohal, R.S.; Weindruch, R.: Oxidative stress,            1890-1894 (1994).                                   48.   Boiteux, S.; Gajewski, E.; Laval, J.; Dizdaroglu,
      caloric restriction, and aging. Science 273:         30. Seidel, C.A.M.; Schulz, A.; Sauer M.H.M.:                 M.: Substrate specificity of the Escherischia
      59-63 (1996).                                            Nucleobase-specific quenching of fluores-                 coli Fpg protein (formamidopyrimidine-
19.   Khan, A.U.; Wilson, T.: Reactive oxygen spe-             cent dyes. 1. Nucleobase one redox potenti-               DNA glycosylase): excision of purine lesions
      cies as cellular messengers. Chem Biol 2:                als and their correlation with static and dy-             in DNA produced by ionizing radiation or
      437-445 (1995).                                          namic quenching efficiencies. J Phys Chem                 photosensitization. Biochemistry 31: 106-
20.   Ischiropoulos, H.; Zhu, L.; Beckman, J.S.:               100: 5541-5553 (1996).                                    110 (1992).
      Peroxynitrite formation from macrophage-             31. Dizdaroglu, M.: Chemical determination of           49.   Bohr, V.A.; Taffe, B.G.; Larminat, F.: DNA re-
      derived nitric oxide. Arch Biochem Biophys               oxidative DNA damage by gas chromatogra-                  pair, oxidative stress and aging. In: Cutler RG,
      298: 446-451 (1992).                                     phy-mass spectrometry. Method Enzymol.                    Packer L, Bertram J, Mori A (eds): Oxidative
21.   DeRojas-Walker, T.; Tamir, S.; Ji, H.; Wishnok,          234: 3-16 (1994).                                         stress and aging. Birkhauser Basel (1995).
      J.S.; Tannenbaum, S.R.: Nitric oxide induces         32. Shigenaga, M.K.; Gimeno, C.J.; Ames, B.N.: Ur-      50.   Karakaya, A.; Jaruga, P.; Bohr, V.A.; Grollman,
      oxidative damage in addition to deamination              inary 8-hydroxy-2’-deoxyguanosine as a bio-               A.P.; Dizdaroglu, M.: Kinetics of excision of
      in macrophage DNA. Chem Res Toxicol 8:                   logical marker of in vivo oxidative DNA da-               purine lesions from DNA by Escherichia coli
      473-477 (1995).                                          mage. P Natl Acad Sci USA 86: 9697-9701                   FPG protein. Nucleic Acids Res 25: 474-479
22.   Cottrell, D.A.; Blakely, E.L.; Borthwick, G.M.;          (1989).                                                   (1997).
      Johnson, M.A.; Taylor, G.A.; Brierley, E.J.; Ince,   33. Loft, S.; Vistisen, K.; Ewertz, M.; Tjønneland,     51.   Collins, A.R.; Ai-Guo, Ma; Duthie, S.J.: The ki-
      P.G.; Turnbull, D.M.: Role of mitochondrial              A.; Overvad, K.; Poulsen, H.E.: Oxidative                 netics of repair of oxidative DNA damage
      DNA mutations in disease and aging. Ann NY               DNA-damage estimated by 8-hydroxydeoxy-                   (strand breaks and oxidised pyrimidines) in
      Acad Sci 908: 199-207 (2000).                            guanosine excretion in man: influence of                  human cells. Mutat Res 336: 69-77 (1995).

184                                                                                                                      Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5
Übersicht

52. Shigenaga, M.K.; Ames, B.N.: Assays for 8-hy-            really tell us? Mutat. Res 375: 183-193 (1997).     84. Kiyosawa, H.; Suko, M.; Okudaira, H.; Mu-
    droxy-2’-deoxyguanosine: A biomarker of in           68. Collins, A.: The comet assay: a novel ap-               rata, K.; Miyamoto, T.; Chung, M.H.; Kasai, H.;
    vivo oxidative DNA damage. Free Radical Bio              proach to measuring DNA oxidation. In:                  Nishimura, S.: Cigarette smoking induces
    Med 10: 211-216 (1991).                                  Aruoma, O.I.; Halliwell, B. (eds.): DNA and             formation of 8-hydroxydeoxyguanosine, one
53. Loft, S.; Wierik, E.J.M.V.; Van der Berg H.;             Free Radicals: Techniques, Mechanisms &                 of the oxidative DNA damages in human pe-
    Poulsen, H.E.: Energy restriction and oxidati-           Applications. OICA International, Saint                 ripheral leucocytes. Free Radical Res C 11:
    ve DNA damage. Cancer Epidem Biomar                      Lucia (1998).                                           23-27 (1990).
    Prev 4: 515-519 (1995).                              69. Bhagwat, M. and Gerlt, J.A.: 3'-and 5'-strand       85. Asami, S.; Manabe, H.; Miyake, J.: Cigarette
54. Kasai, H.; Nishimura, S.: Hydroxylation of               cleavage reactions catalyzed by the Fpg pro-            smoking induces an increase in oxidative
    deoxyguanosine at the C-8 position by ascor-             tein from Escherichia coli occur via successi-          DNA damage, 8-hydroxyguanosine, in a cen-
    bic acid and other reducing agents. Nucleic              ve -and -elimination mechanisms, respec-              tral site of the human lung. Carcinogenesis
    Acid Res. 12: 2137-2145 (1984).                          tively. Biochemistry 35: 659-665 (1996).                18: 1763-1766 (1997).
55. Hofer, T.; Möller, L.: Optimization of the wor-      70. Tchou, J.; Grollman, A.P: The catalytic me-         86. Takeuchi, T.; Nakajima, M.; Ohta, Y.; Mure, K.;
    kup procedure for the analysis of 8-oxo-7,8-             chanism of Fpg protein. J Biol Chem 270:                Takeshita, T.; Morimoto, K.: Evaluation of 8-
    dihydro-2’deoxyguanosine with electroche-                11671-11677 (1995).                                     hydroxydeoxyguanosine, a typical oxidative
    mical detection. Chem Res Toxicol 15: 426-           71. Gedik, M.; Wood, S.G.; Collins, A.R.: Measu-            DNA damage, in human leukocytes. Carcino-
    432 (2002).                                              ring oxidative damage to DNA; HPLC and the              genesis 15: 1519-1523 (1994).
56. Berger, M.; Anselmino, C.; Mouret, J.-F.; Cadet,         comet assay compared. Free Radical Res 29:          87. Yin, B.; Whyatt, R.M.; Perera, F.P.; Randall,
    J.: High performance liquid chromatogra-                 609-615 (1998).                                         M.C.; Cooper T.B.; Santella R.M.: Determina-
    phy-electrochemical assay for monitoring             72. Loft, S.; Deng, X.S.; Tuo, J.: Experimental stu-        tion of 8-hydroxydeoxyguanosine by an im-
    the formation of 8-oxo-7,8-dihydroadenine                dy of oxidative DNA damage. Free Radical                munoaffinity chromatography-monoclonal
    and its related 2’-deoxyribonucleoside. J. Liq           Res 29: 525-539 (1998).                                 antibodybased ELISA. Free Radical Bio Med
    Chrom 13: 929-940 (1990).                            73. Cooke, M.S.; Evans, M.D.; Herbert, K.E.;                18: 1023-1032 (1995).
57. Jaruga, P.; Dizdaroglu, M.: Repair of products           Lunec, J.: Urinary 8-oxo-2’-deoxyguanosine-         88. Djuric, Z.; Heilbrun, L.K.; Reading, B.A.; Boo-
    of oxidative DNA base damage in human                    source, sigificance and supplements. Free               mer, A.; Valeriote, F.A.; Martino, S.: Effects of
    cells. Nucleic Acids Res 24: 1389-1394 (1996).           Radical Res 32: 381-397 (2000).                         low-fat diet on levels of oxidative damage to
58. Halliwell, B.; Dizdaroglu, M.: The measure-          74. Lagorio, S.; Tagesson, C.; Forastiere, F.; Axel-        DNA in human peripheral nucleated blood
    ment of oxidative damage to DNA by HPLC                  son, O.; Carere, A.: Exposure to benzene and            cells. J. Natl. Cancer Inst. 83: 766-769 (1991).
    and GC/MS techniques. Free Radical Res                   urinary concentrations of 8-hydroxydeoxy-           89. Djuric, Z.; Lewis, S.M.; Lu, M.H.; Mayhugh,
    Commun 16: 75-87 (1992).                                 guanosine, a biological marker of oxidative             M.; Tang, N.; Hart, R.W.: Effect of varying
59. Hofer, T.; Möller, L.: Reduction of oxidation            damage to DNA. Occup Environ Med. 51:                   dietary fat levels on rat growth and oxidative
    during the preparation of DNA and analysis               739-743 (1994)                                          DNA damage. Nutr Canc 39: 214-219 (2001).
    of 8-hydroxy-2'-deoxyguanosine. Chem Res             75. Hayakawa, M.; Hattori, K.; Sugiyama, S.; Oza-       90. Loft, S.; Thorling, E.B.; Poulsen, H.E.: High fat
    Toxicol 11: 882-887 (1998).                              wa, T.: Age associated oxygen damage and                diet induced oxidative DNA damage estima-
60. Hofer, T.: Oxidation of 2'-deoxyguanosine by             mutations in mitochondrial DNA in human                 ted by 8-oxo-7,8-dihyro-2’-deoxyguanosine
    H2O2-ascorbate: evidence against free OHo                hearts. Biochem Biophys Res C 189: 979-985              excretion in rats. Free Radical Res 29: 595-600
    and thermodynamic support for two-elec-                  (1992).                                                 (1998).
    tron reduction of H2O2. J Chem Soc Perk T 2:         76. Mecocci, P.; MacGarvey, U.; Kaufman, A.E.;
                                                                                                                 91. Verhagen, V.; Poulsen, H.E.; Loft, S.: Reduction
    210-213 (2001).                                          Koontz, D.; Shoffner, J.M.; Wallace, D.C.; Beal,
                                                                                                                     of oxidative DNA damage in humans by
61. Teixeira, A.J.R.; Gommers-Ampt, J.H;. Van de             M.F.: Oxidative damage to mitochondrial
                                                                                                                     Brussels sprouts. Carcinogenesis 16: 969-970
    Werken, G.; Westra, G.J.; Stavenuiter, J.F.C.; De        DNA shows marked age-dependent increa-
                                                                                                                     (1995).
    Jong A.P.J.M.: Method for the analysis of oxi-           ses in human brain. Ann Neurol 34: 609-616
                                                                                                                 92. Deng, X.S.; Tuo, J.; Poulsen, H.E.; Loft, S.: Pre-
    dized nucleosides by gas chromatogra-                    (1993).
                                                                                                                     vention of oxidative DNA damage in rats by
    phy/mass spectrometry. Anal Biochem 214:             77. Tagesson, C.; Källberg, M.; Leanderson, P.: De-
                                                                                                                     Brussels sprouts. Free Radical Res 28: 323-
    474-483 (1993).                                          termination of urinary 8-hydroxydeoxygua-
                                                                                                                     333 (1998).
62. Frelon, S.; Douki, T.; Ravanat, J.-L.; Pouget, J.-       nosine by coupled-column high-perfomance
    P.; Tornabene, C.; Cadet, J.: High-performance           liquid chromatography with electrochemical          93. Rehman, A.; Bourne, L.C.; Halliwell, B.; Rice-
    liquid-chromatography-tandem mass spec-                  detection: a noninvasive assay for in vivo oxi-         Evans, C.: Tomato consumption modulates
    trometry measurement of radiation-induced                dative DNA damage in humans. Toxicol Me-                oxidative DNA damage in humans. Biochem
    base damage to isolated and cellular DNA.                thod 1: 242-251 (1992).                                 Biophys Res C 262: 828-831 (1999).
    Chem Res Toxicol 13: 1002-1010 (2000).               78. Loft, S.; Astrup, A.; Buemann, B.; Poulsen,         94. Prestera, T.; Holtzclaw, W.D.; Zhang, Y.; Ta-
63. Weimann, A.; Belling, D.; Poulsen, H.E.: Mea-            H.E.: Oxidative DNA damage correlates with              lalay, P.: Chemical and molecular regulation
    surement of 8-oxo-2'-deoxyguanosine and                  oxygen consumption in humans. FASEB J 8:                of enzymes that detoxify carcinogens. P Natl
    8-oxo-2'-deoxyadenosine in DNA and hu-                   534-537 (1994).                                         Acad. Sci USA 90: 2965-2969 (1993).
    man urine by high performance liquid chro-           79. Inoue, T.; Mu, Z.; Sumikawa, K.; Adachi, K.;        95. Zhang, Y.; Kensler, T.W.; Cho, C.G.; Posner,
    matography-electrospray tandem mass                      Okochi, T.: Effect of physical exercise on the          G.H.; Talalay, P.: Anticarcinogenic activities
    spectrometry. Free Radical Bio Med 30: 757-              content of 8-hydroxydeoxyguanosine in                   of sulforaphane and structurally related syn-
    764 (2001).                                              nuclear DNA prepared from human lym-                    thetic norbornyl isothiocyanates. P Natl.
64. Park, E.-M.; Shigenaga, M.K.; Degan, P.; Korn,           phocytes. Jpn J Cancer Res 84: 720-725                  Acad Sci USA 91: 3147-3150 (1994).
    T.S.; Kitzler, J.W.; Wehr, C.M.; Kolachana, P.;          (1993).                                             96. Thompson, H.J.; Heimendinger, J.; Haegele, A.;
    Ames, B.N.: Assay of excised oxidative DNA           80. Suzuki, J.; Inoue, Y.; Suzuki, S.: Changes in ur-       Sedlack, S.M.: Effect of increased vegetable
    lesions: Isolation of 8-oxoguanine and its               inary level of 8-hydroxyguanine by exposure             and fruit consumption on markers of oxida-
    nucleoside derivatives from biological fluids            to reactive oxygengenerating substances.                tive cellular damage. Carcinogenesis 20:
    with a monoclonal antibody column. P Natl                Free Radical Bio Med 18: 431-436 (1995).                2261-2266 (1999).
    Acad Sci. USA 89 (1992).                             81. Kasai, H.; Iwamoto-Tanaka, N.; Miyamoto, T.;        97. Van Poppel, G.; Poulsen, H.E.; Loft, S.; Verha-
65. Hattori, Y.; Nishigori, C.; Tanaka, T.; Uchida,          Kawanami, K.; Kawanami, S.; Kido, R.; Ikeda,            gen, H.: No influence of beta-carotene on
    K.; Nakaido, O.; Osawa, T.; Hiai, H.; Imamura,           M.: Life style and urinary 8-hydroxydeoxygu-            oxidative DNA damage in male smokers. J
    S.; Toyokuni, S.: 8-Hydroxy-2'-deoxyguanosi-             anosine, a marker of oxidative DNA damage:              Natl Cancer Inst 87: 310-311 (1995).
    ne is increased in epidermal cells of hairless           Effects of exercise, working conditions, meat       98. Huang, H.-Y.; Helzsouer, K.J.; Appel, L.J.: The
    mice after chronic ultraviolet B exposure. J             intake body mass index, and smoking. Jpn J              effects of vitamin C and vitamin E on oxidati-
    Invest Dermatol 107: 733-737 (1997).                     Cancer Res 92: 9-15 (2001).                             ve DNA damage: Results from a randomized
66. Soulanakis, R.P.; Melamede, R.J.; Bespalov,          82. Inoue, T.; Hayashi, M.; Takayanagi, K.; Moroo-          controlled trial. Cancer Epidem Biomar 9:
    I.A.; Wallace, S.S.; Beckman, K.B.; Ames, B.N.;          ka, S.: Oxidative DNA damage is induced by              647-652 (2000).
    Taatjes, D.J.; Janssen-Heininger, Y.M.W.: Flu-           chronic cigarette smoking, but repaired by          99. Porkkala-Sarataho, E.; Salonen, J.T.; Nyyssö-
    orescence detection of 8-oxoguanine in                   abstention. J Health Sci 49: 217-220 (2003).            nen, K.; Kaikkonen J; Salonen R.; Ristonmaa
    nuclear and mitochondrial DNA of cultured            83. Prieme, H.; Loft, S.; Klarlund, M.; Grønbæk,            U.; Diczfalusy U.; Brigelius-Flohe R.; Loft S.;
    cells using a recombinant fab and confocal               K.; Tønnesen, P.; Poulsen H.E.: Effect of smo-          Poulsen H. E.: Long-term effects of vitamin E,
    scanning laser microscopy. Free Radical Bio              king cessation on oxidative DNA modificati-             vitamin C, and combined supplementation
    Med 28: 987-998 (2000).                                  on estimated by 8-oxo-7,8-dihydro-2’-deoxy-             on urinary 7-hydro-8-oxo-2’-deoxyguanosi-
67. Collins, A.; Dobson, V.; Dusinka, M.; Kennedy,           guanosine excretion. Carcinogenesis 19: 347-            ne, serum cholesterol oxidation products,
    G.; Stetina, R.: The comet assay: what can it            351 (1998).                                             and oxidation resistance of lipids in nonde-

Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5                                                                                                                              185
Übersicht

     pleted men. Arterioscler Thromb Vasc Biol               nephropathy. Diabetologia 45: 877-882
     20: 2087-2093 (2000).                                   (2002).
100. Beatty, E.R.; England, T.G.; Geissler, C.A.;       115. Shohji, H.; Oguchi, S.; Shimizu, T.; Yamashiro,
     Aruoma, O.I.; Halliwell, B.: Effect of antioxi-         Y.: Effect of human breast milk on urinary 8-
     dant vitamin supplementation on markers of              hydroxy-2’deoxyguanosine excretion in in-
     DNA damage and plasma antioxidants. P                   fants. Pediatr Res 53: 850-852 (2003).
     Nutr Soc 58: 44A (abstr) (1999).                   116. Cooke, M.S.; Evans, M.D.; Podmore, I.D.; Her-
101. Sakamoto, W.; Isoura, H.; Fujie, K.: Coffee in-         bert, K.E.; Mistry, N.; Mistry, P.; Hickenbo-
     creases levels of urinary 8-hydroxydeoxygua-            tham, P.T.; Hussieni, A.; Griffiths, H.R.; Lunec,
     nosine in rats. Toxicology 183: 255-263                 J.: Novel repair action of vitamin C upon in
     (2003).                                                 vivo oxidative DNA damage. FEBS Letters
102. Olinski, R.; Zastawny, T.; Budzbon, J.; Skoko-          363: 363-367 (1998).
     wski, J.; Zegarski, W.; Dizdaroglu, M.: DNA        117. Okamoto, K.; Toyokuni, S.; Uchida, K.; Ogawa,
     base modification in chromatin of human                 O.; Takenewa, J.; Kahehi, Y.; Kinoshita, H.;
     cancerous tissues. FEBS Lett 309: 193-198               Hattori-Nakakuki, Y.; Hiai, H.; Yoshida, O.:
     (1992).                                                 Formation of 8-hydroxy-2’-deoxyguanosine
103. Malins, D.C.; Haimanot, R.: Major alterations           and 4-hydroxy-2-nonenal-modified proteins
     in the nucleotide structure of DNA in cancer            in human renal-cell carcinoma. Int J Cancer
     of the female breast. Cancer Res 51: 5430-              58: 825–829 (1994).
     5432 (1991).                                       118. Watzl, B.; Rechkemmer, G.: Phenolsäuren.
104. Malins, D.C.; Holmes, E.H.; Polissar N.L.;              Ernährungs-Umschau 48: 413-416 (2001).
     Gunselman, S.: The etiology of breast cancer.
     Characteristic alterations in hydroxyl radi-
     cal-induced DNA base lesions during onco-
     genesis with potential for evaluating inci-        Korrespondenzadresse:
     dence risk. Cancer Lett 71: 3036-3042 (1993).      Dipl. Chem. Andreas Wagner
105. Jaruga, P.; Zastawny, T.H.; Skokowski, J.;
     Dizdaroglu, M.; Olinski, R.: Oxidative DNA
                                                        Prof. Dr. Gerhard Jahreis
     base damage and antioxidant enzyme activi-         Institut für Ernährungswissenschaften
     ties in human lung cancer. FEBS Lett 341:          Friedrich-Schiller-Universität Jena
     59-64 (1994).                                      Dornburger Straße 24
106. Nagashima, M.; Tsuda, H.; Takenoshita, S.;
     Nagamachi, Y.; Hirohashi, S.; Yokota, J.; Kasai,
                                                        07743 Jena
     H.: 8-hydroxydeoxyguanosine levels in DNA          E-Mail: b6jage@uni-jena.de
     of human breast cancer are not significantly
     different from those of non-cancerous breast
     tissues by the HPLC-ECD method. Cancer
     Lett 90: 157-62 (1995).
107. Tagesson, C.; Kallberg, M.; Klintenberg, C.;
     Starkhammar, H.: Determination of urinary
     8-hydroxydeoxyguanosine by automated
     coupled-column high performance liquid
     chromatography: a powerful technique for
     assaying in vivo oxidative DNA damage in
     cancer patients. Eur J Cancer 31A: 934-940
     (1995).
108. Bergtold, D.S.; Berg, C.D.; Simic, M.G.: Urinary
     biomarkers in radiation therapy of cancer.
     Adv Exp Med Biol 264: 311-316 (1990).
109. Rozalski, R.; Gackowski, D.; Roszkowski, K.;
     Foksinski, M.; Olinski, R.: The level of 8-hy-
     droxyguanosine, a possible repair product of
     oxidative DNA damage, is higher in urine of
     cancer patients than in control subjects.
     Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 11: 1072-
     1075 (2002).
110. Shimoda, R.; Nagashima, M.; Sakamato, M.;
     Yamaguchi, N.; Hirohashi, S.; Yokota, J.; Ka-
     sai, H.: Increased formation of oxidative DNA
     damage, 8-hydroxy-deoxyguanosine, in hu-
     mans livers with chronic hepatitis. Cancer
     Res 54: 3171-3172 (1994).
111. Bashir, S.; Harris, G.; Denman, M.A.; Blake
     D.R.; Winyard, P.G.: Oxidative DNA damage
     and cellular sensitivity to oxidative stress in
     human autoimmune diseases. Ann Rheum
     Dis 52: 659-666 (1993).
112. Tsuboi, H.; Kouda, K.; Takeuchi, H.; Takigawa,
     M.; Masamoto, Y.; Takeuchi, M; Ochi, H.:
     8-Hydroxyguanosine in urine as an index of
     oxidative damage to DNA in the evaluation
     of atopic dermatitis. Brit J Dermatology 138:
     1033-1035 (1998).
113. Dandona, P.; Thusu, K.; Cook, S.; Snyder, B.;
     Makowski, J.; Amstrong, D.; Nicotera, T.: Oxi-
     dative damage to DNA in diabetes mellitus.
     Lancet 347: 444-445 (1996)
114. Hinokio, Y.; Suzuki, S.; Hirai, H.; Suzuki, C.;
     Suzuki, M.; Toyota, T.: Urinary excretion of 8-
     oxo-7,8-dihydro-2’-deoxyguanosine as a pre-
     dictor of the development of diabetic

186                                                                                                              Ernährungs-Umschau 51 (2004) Heft 5
Sie können auch lesen