Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet auf dem Barl in der Stadt Zell (Mosel) - MACHBARKEITSSTUDIE - Zell Mosel

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Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet auf dem Barl in der Stadt Zell (Mosel) - MACHBARKEITSSTUDIE - Zell Mosel
MACHBARKEITSSTUDIE

Nahwärmeversorgung für das
Wohngebiet auf dem Barl in der
      Stadt Zell (Mosel)
           (Anhang 6)

                        Birkenfeld, im September 2016
Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet auf dem Barl in der Stadt Zell (Mosel) - MACHBARKEITSSTUDIE - Zell Mosel
Impressum
                                                  Herausgeber:

                                                  Stadt Zell (Mosel)
                                                  Balduinstr. 44
                                                  56856 Zell (Mosel)

                                                  Ansprechpartner:
                                                  Hans Schwarz
                                                  Bürgermeister

                                                  Telefon: 06542 9696-0
                                                  E-Mail: info@zellmosel.de

                                                  Konzepterstellung:

                                                  Hochschule Trier
                                                  Umwelt-Campus Birkenfeld
                                                  Postfach 1380
Förderung:                                        55761 Birkenfeld

Das diesem Bericht zugrunde liegende Projekt      Wissenschaftliche Leitung:
wurde mit freundlicher Unterstützung des Mi-
nisteriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie   Prof. Dr. Peter Heck
und Landesplanung des Landes Rheinland-           Geschäftsführender Direktor des IfaS
Pfalz aus dem Landesprogramm Konversion
(Kapitel 0875, Titel 63302) im Rahmen des
                                                  Projektleitung:
Wettbewerbs Regionalentwicklung Hunsrück
und der KfW-Bankengruppe aus dem Pro-             Dr. Alexander Reis, Wiebke Klingenberger
gramm 432 „Energetische Stadtsanierung“
(Zuschuss-Nr.: 17779936) durchgeführt.
                                                  Projektbearbeitung:
                                                  Isabel Bätzold, Sven Beck, Robert Fritz, Kevin
                                                  Hahn, Jasmin Jost, Bernd Junge, Ulrike Kir-
                                                  schnik, Christian Koch, Britta Kuntz, Caterina
                                                  Orlando, Sara Schierz, Sarah Welter, Karsten
                                                  Wilhelm

                                                  Quellenangabe Titelbild:
                                                  Webseite Gewerbeverein Zell e.V.
                                                  (http://www.gewerbeverein-zell-mosel.de)
Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet auf dem Barl in der Stadt Zell (Mosel) - MACHBARKEITSSTUDIE - Zell Mosel
Inhaltsverzeichnis

1     Ausgangssituation und Projektziel ................................................................... 1

2     Methodik .............................................................................................................. 2

2.1           Datenerhebung ............................................................................................... 2
2.2           Datenauswertung............................................................................................ 3
2.3           Technische Auslegung ................................................................................... 5
2.4           Wirtschaftlichkeitsanalyse ............................................................................... 5
2.5           Sensitivitätsanalyse ........................................................................................ 6

3     Anschlussgebiet und Szenarien ........................................................................ 7

4     Ergebnisse .......................................................................................................... 9

4.1           Leitungsnetz ................................................................................................... 9
4.2           Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ........................................................................ 9
4.3           Sensitivitätsanalyse ...................................................................................... 10
4.4           Energie- und CO2-Bilanz .............................................................................. 13

5     Fazit.................................................................................................................... 14

6     Ausblick ............................................................................................................. 14

Tabellenverzeichnis .................................................................................................. II

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. II

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Nahwärmeversorgung für das Wohngebiet auf dem Barl in der Stadt Zell (Mosel) - MACHBARKEITSSTUDIE - Zell Mosel
Ausgangssituation und Projektziel

1 Ausgangssituation und Projektziel
Die Wärmeversorgung der Gebäude in Zell-Barl basiert hauptsächlich auf fossilen Energie-
trägern, der meistgenutzte Brennstoff ist Heizöl. So werden nicht nur große Mengen CO2
emittiert, auch erhebliche Finanzmittel verlassen die Region. Zudem sind ca. 50% der Hei-
zungsanlagen älter als 20 Jahre und müssen voraussichtlich in den nächsten Jahren erneu-
ert werden.

Im Rahmen der Erstellung des integrierten energetischen Quartierskonzepts für die Stadt
Zell (Mosel) durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) wurde die
Machbarkeit einer zentralen Wärmeversorgung im Stadtteil Barl untersucht. Die nachhaltige
Energieversorgung auf Basis des regionalen Energieträgers Holz führt zu einer Unabhängig-
keit von fossilen Energieimporten, einer Stabilisierung der Energiekosten sowie einer Erhö-
hung der regionalen Wertschöpfung in der Stadt.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Szenarien aufgezeigt und ana-
lysiert. Der vorliegenden Bericht gibt eine Übersicht der Ergebnisse. Dazu zählen die Daten
aus einer Realdatenerhebung und -analyse sowie Netzberechnungen und die dazugehörigen
wirtschaftlichen Betrachtungen.

Ziel:         Effiziente Wärmeversorgung von öffentlichen sowie privaten Wohngebäuden

Konzept:      Nahwärme mit biomassebasierten Brennstoffen (Grundlast) sowie fossiler
              Spitzenlastversorgung

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Methodik

2 Methodik
Die einzelnen Arbeitsschritte zur Vorplanung eines Nahwärmenetzes und deren Ziele sind in
der folgenden Abbildung zusammengefasst.

                                Vorplanung eines Nahwärmenetzes

                      Arbeitsschritte                                           Ziel

                                                              Informationen zu Gebäude, Heizanlage und
                       Datenerhebung                       Brennstoffverbrauch; Unverbindliche Angabe zum
                                                                   Interesse an einem Netzanschluss

                      Datenauswertung                           Verteilung Interesse und Wärmebedarf

                    Technische Auslegung                       Netzvarianten und Standort Heizzentrale

                  Wirtschaftlichkeitsanalyse                         Wärmebereitstellungspreis

                                                                 Vergleichbarkeit mit herkömmlichen
                     Sensitivitätsanalyse
                                                                    Wärmeversorgungskonzepten

              Entscheidungsgrundlage für weitere Planung und Umsetzung

                           Abbildung 2-1: Arbeitsschritte und Ziele der Vorplanung

Nachfolgend ist die Methodik beschrieben, welche zu tragfähigen Aussagen zur Wirtschaft-
lichkeit des Projektes führt.

2.1    Datenerhebung

Nach der Informationsveranstaltung und ersten Gesprächen in der Steuerungsgruppe der
Stadt wurde in Zell (Mosel) eine Realdatenerhebung der bestehenden Heizanlagen in den
Wohngebäuden mit Hilfe eines vom IfaS erstellten Fragebogens durchgeführt. Auf Basis der
Ergebnisse dieser Erhebung, die Fragen zu Gebäude, Heizungsanlage(n), Brennstoffart und
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Methodik

–bedarf sowie Interesse an einem möglichen Netzanschluss enthielt, erfolgten die nachfol-
gend beschriebenen Berechnungen.

2.2    Datenauswertung

Die erhobenen Realdaten wurden hinsichtlich ihrer Vollständigkeit und Plausibilität geprüft.
Fehlende Daten wurden gegebenenfalls durch entsprechende Kennwerte ergänzt. Zur Be-
stimmung des Brennstoffbedarfs wurden lediglich die Verbrauchsdaten der zentralen, meist
fossil befeuerten Heizungsanlage berücksichtigt. Zusätzliche Heizungsanlagen auf Basis von
Holzbrennstoffen wurden außer Acht gelassen, da davon ausgegangen wird, dass diese im
Falle eines Anschlusses an ein Wärmenetz weiterhin betrieben werden.

An der Befragung haben 81 Haushalte teilgenommen, davon 68 aus dem Stadtteil Barl. Zu-
sätzlich liegen Daten von zehn öffentlichen und gewerblich genutzten Gebäuden vor. Bei den
Objekten, von denen kein Fragebogen vorliegt bzw. für die keine Angaben zum Brennstoff
gemacht wurden, wurde von einer reinen Heizölnutzung ausgegangen. Der Heizwärmebe-
darf für diese Objekte berechnete sich anhand gebäudespezifischer Kennwerte, welche mit
Hilfe einer GIS-basierten Ermittlung der Gebäudefläche sowie der Bestimmung der Gebäu-
dealtersklassen während der Quartiersbegehung festgelegt wurden.

Daraus resultiert die Datengrundlage für alle nachfolgenden Berechnungen sowie Analysen
zum Wärmebedarf und schließlich zur Netzdimensionierung.

2.2.1 Verteilung Interesse

Aus der Befragung ging hervor, dass im Stadtteil Barl 40 Gebäude-Eigentümer Interesse an
einem Anschluss an ein Nahwärmenetz haben, sechs weitere antworteten mit „eventuell“.
Hinzu kommt der Kindergarten als öffentliches Gebäude, hierzu liegen jedoch keine realen
Verbrauchsdaten vor. Abbildung 2-2 zeigt die prozentuale Verteilung der Haushalte, die an
der Befragung teilgenommen haben sowie deren Anschlussbereitschaft. Mithilfe der GIS-
basierten Auswertung der Daten wurde die geografische Verteilung des Interesses ermittelt
(vgl. Abbildung 2-3).

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Methodik

                          Abbildung 2-2: Ergebnisse aus der Bürgerbefragung

              Abbildung 2-3: Ergebnisse aus der Bürgerbefragung zur Anschlussbereitschaft

2.2.2 Verteilung Wärmebedarf

Ebenso wurde die Verteilung des Wärmebedarfs bestimmt. Basis für die in Abbildung 2-4
dargestellten Ergebnisse bildeten die Angaben aus der Realdatenerhebung sowie die mittels
Kennwerten berechneten.

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Methodik

                                    Abbildung 2-4: Wärmebedarf

2.3    Technische Auslegung

Für das Leitungsnetz werden Kunststoffverbundmantelrohre (KMR, Stahlmediumrohr mit
Kunststoffmantel zur Isolierung) als Hauptleitungen und flexible Kunststoffmediumrohre
(PMR, Kunststoffmediumrohr, meist mit Dämmschicht aus Polyurethan und Mantel aus Po-
lyethylen) als Anschlussleitungen verwendet. Die Verlegung der Hauptleitungen erfolgt
(größtenteils) unter der Straße, eine Oberflächenwiederherstellung ist notwendig. Die Be-
stimmung der Rohrnetzlängen der einzelnen Abschnitte erfolgte im Zuge der GIS-basierten
Auslegung des Wärmenetzes.

Eine wichtige Kennzahl, die sich aus der Dimensionierung des Leitungsnetzes ergibt und
Aufschluss über die Effizienz des Netzes gibt, ist die Wärmebedarfsdichte in kWh/m*a. Die
KfW-Bankengruppe fördert Vorhaben ab einem Mindestwärmeabsatz von 500 kWh/m*a
durch das KfW-Förderprogramm „Erneuerbare Energien Premium“.

2.4    Wirtschaftlichkeitsanalyse

Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung beinhaltet sämtliche Kosten für die Errichtung und den
Betrieb des Nahwärmenetzes. Hierfür wurden aus der technischen Vorplanung zuerst die
Investitionen überschlägig ermittelt. Mit Hilfe der Annuitätenmethode werden diese dann
über eine Laufzeit von 20 Jahren auf Jahreskosten umgelegt. Nach VDI 2067 werden zu den

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Methodik

Kapitalkosten noch Verbrauchskosten für Holzhackschnitzel, Heizöl und Strom sowie Be-
triebskosten und sonstige Kosten (z. B. Versicherung, Verwaltung usw.) addiert. Daraus
ergibt sich der Wärmebereitstellungspreis.

Zusätzlich wurden Fördermittel der KfW-Bankengruppe sowie des Ministeriums für Wirt-
schaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz berücksichtigt.

Um die Auswirkungen einer zukünftig möglichen Preisentwicklung am Rohstoffmarkt auf die
Nahwärmeversorgung zu ermöglichen, wurden zwei Preisszenarien betrachtet. Dabei wurde
der aktuelle Heizölpreis (Stand September 2016 mit 0,42 €netto/Liter) mit einem möglichen
zukünftigen Heizölpreis von 0,67 €netto/Liter (Herbst 2014) verglichen.

2.5    Sensitivitätsanalyse

Die Sensitivitätsanalyse ist ein wirtschaftswissenschaftliches Werkzeug zur Beurteilung der
Auswirkungen von Parameteränderung auf ein betrachtetes Endergebnis. In der vorliegen-
den Machbarkeitsstudie werden die Folgen der Brennstoffpreissteigerung auf die Wärme-
preise der Versorgungsvarianten untersucht. Ferner werden die Auswirkungen der Inflation
auf die Kapital- und Betriebskosten mit einbezogen. Die Referenzvariante mit Bestandskes-
sel wird im Rahmen der Sensitivitätsanalyse vernachlässigt, weil keine Investitionen und so-
mit keine Kapitalkosten anfallen.

In der Sensitivitätsanalyse werden die Wärmepreise der Nahwärmevarianten sowie die
Wärmepreise der Referenzvarianten Brennwert- und Niedertemperatur-Kessel betrachtet
und miteinander verglichen. Der Betrachtungszeitraum ist auf 20 Jahre angesetzt.
                                               1
Tabelle 2-1: Datenbasis Sensitivitätsanalyse

1
  (1) Heizöl und Erdgas (2005-2014): www. energietools.ea-nrw.de; Heizöl (2015): www.tecson.de; Erdgas (2015):
www.bmwi.de (Energiedaten); Waldhackschnitzel: www.carmen-ev.de (Preisentwicklung bei Waldhackschnitzeln); Holzpellets:
www.carmen-ev.de (Der Holzpellet-Preis-Index); (2) Nahwärmetool

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Anschlussgebiet und Szenarien

3 Anschlussgebiet und Szenarien
Nach der Auswertung der Daten wurde in der Steuerungsgruppe diskutiert und als mögliches
Versorgungsgebiet der gesamte Wohnbereich des Barl ausgewählt, in welchem eine tiefer-
gehende Betrachtung erfolgen sollte. Dieses wird sich sicherlich hinsichtlich einer praxisna-
hen Umsetzung noch angepasst werden.

Anschließend wurden die Ergebnisse in folgenden Bürger-Workshop vorgestellt und disku-
tier:

        1. Bürgerworkshop Nahwärme Barl, 8. Juni 2016 (5 Teilnehmer)
        2. Bürgerworkshop Nahwärme Barl, 13. Juli 2016 (< 30 Teilnehmer)
        3. Bürgerworkshop Nahwärme Barl, 7. September 2016 (< 40 Teilnehmer)

                             Abbildung 3-1: ausgewähltes Wärmenetz

Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass alle angrenzenden Gebäude an das Netz
angeschlossen werden, erfolgte die Netzauslegung mit einer Anschlussquote von 40% zu-
sätzlich zu den 46 Gebäudeeigentümern, die Interesse (ja und eventuell) an einem An-
schluss an ein Nahwärmenetz bekundet hatten.

Das Nahwärmenetz soll mit Holzhackschnitzeln versorgt werden, zusätzlich wird ein Öl-
Reservekessel installiert, der die Redundanz bildet und den Biomassekessel im Winter un-
terstützt. Die jeweils benötigten Kesselleistungen und Brennstoffmengen sind in Tabelle 3-1
dargestellt.

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Anschlussgebiet und Szenarien

Tabelle 3-1: benötigte Kesselleistungen und Brennstoffmengen

                                     Anteil      Anteil                 Brennstoff-
      Anlage          Versorgung                            Leistung
                                     Arbeit     Leistung                  menge
Holzhackschnitzel-   Grund- und
                                         80%         40%       740 kW        1.000 t
Kessel               Mittellast
                     Spitzenlast
Öl-Kessel                                20%         60%     1.850 kW       94.600 l
                     und Reundanz

Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit wurden zwei Szenarien betrachtet. In Szenario 1 wurde
der aktuelle Heizölpreis (0,42 €netto/Liter, Stand: September 2016) berücksichtigt. Da jedoch
davon ausgegangen werden kann, dass der Heizölpreis nicht auf dem aktuell niedrigen Ni-
veau bleiben wird, wurde in Szenario 2 ein möglicher zukünftiger Preis von 0,67 €netto/Liter
(September 2014) angenommen.

Für jedes Szenario wurden des Weiteren jeweils zwei Finanzierungsoptionen betrachtet. In
Fall a wird davon ausgegangen, dass die Gesamtinvestition vollständig finanziert wird, wäh-
rend sich bei Fall b jeder Anschlussnehmer mit einem Eigenanteil in Form eines Baukosten-
zuschusses an der Investition beteiligt. Abbildung 3-2 zeigt eine Übersicht der betrachteten
Varianten und Szenarien.

                               Abbildung 3-2: Übersicht der betrachteten Szenarien

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Ergebnisse

4 Ergebnisse

4.1    Leitungsnetz

An das ausgewählte Wärmenetz sind insgesamt 126 Gebäude angeschlossen.

Anhand von Luftbildern wurden die Rohrnetzlängen der einzelnen Abschnitte ausgemessen.
Das Leitungsnetz misst eine Gesamtlänge von 5.360 m, davon entfallen 4.080 m auf die
Hauptleitung und 1.280 m auf die Anschlussleitungen.

Die Wärmebedarfsdichte und die zu deren Berechnung erforderlichen Parameter sind in Ta-
belle 4-1 aufgeführt. Es können folglich Zuschüsse bei der KfW-Bank beantragt werden, ein
wirtschaftlicher Betrieb ist voraussichtlich gegeben.

Tabelle 4-1: Netzparameter

Wärmebedarfsdichte [kWh/m*a]            658
übertragene Wärmemenge[kWh/a]     3.524.636
Länge Hauptleitung [m]                4.080
Gesamtlänge des Rohrnetzes [m]        5.360
angeschlossene Gebäude                  126

4.2    Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Nachfolgende Tabellen zeigen die überschlägig ermittelten Investitionen und Kosten für die
unterschiedlichen Szenarien. In beiden Fällen wurden hierbei die bestehenden Förderpro-
gramme berücksichtigt.

Im Rahmen des Marktanreizprogrammes können die Anlagen jeweils über das KfW-
Programm „Erneuerbare Energien – Premium“, inklusive dem seit Anfang 2016 verfügbaren
Zusatzprogramm „Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE)“, gefördert werden. Des Weite-
ren können Mittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur (ZEIS)“ des Mi-
nisteriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz in An-
spruch genommen werden.

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Ergebnisse

Tabelle 4-2: Kostenübersicht und Wärmebereitstellungspreis Szenario 1

                       Übersicht Kosten
                                                     mit Eigenanteil
                                    ohne Eigenanteil
                                                     6.000€
Investition                                   2.993.382 €
       Heizanlagen                                532.440 €
       Wärmenetz, HÜS                          2.318.400 €
       unvorhergesehene Kosten                    142.542 €
Förderung                                      -937.080 €
       MAP                                       -582.420 €
       APEE                                      -109.824 €
       ZEIS                                      -244.836 €
Kapitalkosten                              91.488 €          57.746 €
Verbrauchskosten                               168.925 €
Betriebskosten                                  55.538 €
sonstige Kosten                            39.670 €          36.971 €
Wärmebereitstellungskosten brutto         410.378 €         367.012 €
Wärmebereitstellungspreis brutto       0,116 €/kWh       0,104 €/kWh

Tabelle 4-3: Kostenübersicht und Wärmebereitstellungspreis Szenario 2

                       Übersicht Kosten
                                                     mit Eigenanteil
                                    ohne Eigenanteil
                                                     6.000€
Investition                                   2.993.382 €
       Heizanlagen                                532.440 €
       Wärmenetz, HÜS                          2.318.400 €
       unvorhergesehene Kosten                    142.542 €
Förderung                                      -937.080 €
       MAP                                       -582.420 €
       APEE                                      -109.824 €
       ZEIS                                      -244.836 €
Kapitalkosten                              91.488 €          57.746 €
Verbrauchskosten                               192.783 €
Betriebskosten                                  55.538 €
sonstige Kosten                            41.579 €          38.880 €
Wärmebereitstellungskosten brutto         441.040 €         397.674 €
Wärmebereitstellungspreis brutto       0,125 €/kWh       0,113 €/kWh

4.3    Sensitivitätsanalyse

Tabelle 4-4 und Tabelle 4-5 zeigen die Referenzvarianten der unterschiedlichen Szenarien.
In Abbildung 4-1 und Abbildung 4-2 sind die möglichen Preisentwicklungen über 20 Jahre
dargestellt.

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Ergebnisse

Tabelle 4-4: Referenzvarianten Szenario 1

                                          Heizöl-Nieder-     Heizöl-
                                           temperatur-     Brennwert-      Altanlage
                                              kessel         kessel
Jahreswärmebedarf               [kWh]                        24.000
Jahresnutzungsgrad                [%]          84%            95%             65%
Energieeinsatz                  [kWh]          28.493         25.349          36.923
Energieinhalt, Heizwert des
                               [kWh/l]                        9,90
Brennstoffs
Brennstoffmenge                     [l]        2.878          2.560           3.730
Brennstoffpreis netto             [€/l]                       0,42
Spezifische
                                 [€/a]         1.209          1.076           1.567
Brennstoffkosten/Jahr netto
Betriebsgebundene
Kosten/Jahr
                                 [€/a]                        230
(u.a. Wartung,/Reparatur,
Schornsteinfeger, Hilfsstrom)
Investition
inkl. Kessel, Regelung,            [€]         6.575          10.225
Brauchwasserspeicher
Förderung
(Öl-Brennwertkessel: 10% KfW-      [€]                        1.023
Zuschuss)
Kapitalkosten bei 20-jähriger
                                 [€/a]         402            563             0
Nutzungsdauer und 2% Zins
Gesamtkosten/Jahr
                                 [€/a]         1.841          1.869           1.797
inkl. Wartung, Reparatur etc.
Wärmebereitstellungspreis
                              [€/kWh]          0,077          0,078           0,075
(netto)
Wärmebereitstellungspreis
                              [€/kWh]          0,091          0,093           0,089
(brutto)

                                      Abbildung 4-1: Sensitivitätsanalyse Szenario 1

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Ergebnisse

Tabelle 4-5: Referenzvarianten Szenario 2

                                            Heizöl-Nieder-      Heizöl-
                                             temperatur-      Brennwert-      Altanlage
                                                kessel          kessel
Jahreswärmebedarf               [kWh]                           24.000
Jahresnutzungsgrad                [%]            84%             95%            65%
Energieeinsatz                  [kWh]            28.493          25.349         36.923
Energieinhalt, Heizwert des
                               [kWh/l]                           9,90
Brennstoffs
Brennstoffmenge                     [l]          2.878           2.560          3.730
Brennstoffpreis netto             [€/l]                          0,67
Spezifische
                                 [€/a]           1.935           1.721          2.507
Brennstoffkosten/Jahr netto
Betriebsgebundene
Kosten/Jahr
                                 [€/a]                           230
(u.a. Wartung,/Reparatur,
Schornsteinfeger, Hilfsstrom)
Investition
inkl. Kessel, Regelung,            [€]           6.575           10.225
Brauchwasserspeicher
Förderung
(Öl-Brennwertkessel: 10% KfW-      [€]                           1.023
Zuschuss)
Kapitalkosten bei 20-jähriger
                                 [€/a]           402             563            0
Nutzungsdauer und 2% Zins
Gesamtkosten/Jahr
                                 [€/a]           2.567           2.514          2.737
inkl. Wartung, Reparatur etc.
Wärmebereitstellungspreis
                              [€/kWh]            0,107           0,105          0,114
(netto)
Wärmebereitstellungspreis
                              [€/kWh]            0,127           0,125          0,136
(brutto)

                                          Abbildung 4-2: Sensitivitätsanalyse Szenario 2

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Ergebnisse

4.4    Energie- und CO2-Bilanz

Zur Deckung des Energiebedarfs kommen derzeit hauptsächlich fossile Energieträger zum
Einsatz. Der Anschluss an ein Nahwärmenetz, welches vorrangig mit erneuerbaren Energie-
trägern versorgt wird, hat daher geringere CO2-Emissionen zur Folge.

Für die Bilanz wurde der jeweilige Ist-Zustand der potentiellen Anschlussnehmer mit dem
Anschluss an das betrachtete Wärmenetz verglichen, um die Einsparungen zu ermitteln. Je
nach Brennstoff wurde dabei der Endenergiebedarf mit dem entsprechenden nicht erneuer-
baren Anteil des heizwertbezogenen Primärenergiefaktors nach DIN V 18599-1: 2011-12,
unter Berücksichtigung der aktuellen EnEV, belegt.

Durch die Verluste im Netz ergibt sich ein höherer Endenergiebedarf im Vergleich zu den
bestehenden Einzelfeuerungen. Jedoch sind Primärenergiebedarf und CO2-Emissionen
deutlich geringer, da im Wärmenetz, je nach Variante, weniger bis keine fossile Energien
eingesetzt werden. Wie Tabelle 4-6 zeigt, liegt der Mehrbedarf an Endenergie bei ca.
393.000 kWh/a, wohingegen der Primärenergiebedarf um etwa 3.215.000 kWh/a sinkt. Die
Einsparung der CO2-Emissionen beträgt etwa 900 t/a.

Tabelle 4-6: Energie- und CO2-Bilanz

                                                             außerhalb
                        Ist-Zustand        Wärmenetz                           Einsparung
                                                             Wärmenetz
                       247 Gebäude        126 Gebäude       121 Gebäude
Primärenergiebedarf   10.178.999 kWh/a    1.592.738 kWh/a   5.371.143 kWh/a 3.215.118 kWh/a
  fossil              10.178.999 kWh/a    1.217.976 kWh/a   5.371.143 kWh/a
  erneuerbar                   0 kWh/a      374.762 kWh/a           0 kWh/a
Endenergiebedarf       9.174.614 kWh/a    4.684.525 kWh/a   4.882.857 kWh/a  -392.767 kWh/a
  fossil               9.174.614 kWh/a      936.905 kWh/a   4.882.857 kWh/a
  erneuerbar                   0 kWh/a    3.747.620 kWh/a           0 kWh/a
CO2-Ausstoß                   2.450 t/a           249 t/a          1.299 t/a         902 t/a

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Fazit

5 Fazit
Die Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsabschätzung zeigen, dass die Nahwärme derzeit nur
schwer mit einer heizölbasierten Einzelfeuerungslösung konkurrieren kann. Sobald der Heiz-
ölpreis aber wieder ansteigt (z. B. Niveau 2014), ist die Nahwärme wirtschaftlich attraktiv und
von Beginn an konkurrenzfähig zu einer heizölbasierten Einzelfeuerung. Dieser Effekt ver-
stärkt sich, sobald sich die mittel- bis langfristigen bekannten Preissteigerungsraten wieder
einstellen.

Neben der Steigerung der regionalen Wertschöpfung liegt ein weiterer großer Vorteil in der
Minderung der CO2-Emissionen um etwa 900 t/a durch den Einsatz des erneuerbaren Ener-
gieträgers. Damit leistet das Wärmenetz einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.

6 Ausblick
Für ein weiteres Vorgehen empfiehlt sich, die Entwicklung der Heizölpreise zu beobachten,
um den optimalen Zeitpunkt für den Beginn der Umsetzung zu finden. Weiterhin sollten drin-
gend die schon jetzt in Vorplanung befindliche Sanierung der Abwasserkanäle, die für die
Jahre 2018/2019 angedacht ist berücksichtigt werden. Hieraus können sich Synergieeffekte
für beide Gewerke ergeben. Konkret sollten hier erste Vorgespräche zwischen der VG- bzw.
Stadtverwaltung und möglichen Investoren des Nahwärmeprojektes stattfinden.

Parallel sollte eine erneute Bürgerbefragung stattfinden, um das generelle Interesse an ei-
nem Anschluss an ein Nahwärmenetz zu ermitteln. Sobald der Entschluss gefasst wurde, mit
der Umsetzung zu beginnen, sind Gespräche mit möglichen Investoren und Betreibern zu
führen und die Planungen zu verfeinern. Eine konsequente Öffentlichkeitsarbeit (Bürgerin-
formation, Bürgerveranstaltungen) während dieser Phase ist von großer Bedeutung. Für eine
nachfolgende Detailplanung müssen Vorverträge zur Wärmelieferung mit den späteren An-
schlussnehmern geschlossen werden. Nach Abschluss aller Planungen sind die erforderli-
chen Genehmigungen einzuholen, bevor schließlich mit dem Bau begonnen werden kann.

Als Zeithorizont sollten für die genannten Schritte etwa zwei Jahre veranschlagt werden. Ak-
teure, die bei der Umsetzung eine Rolle spielen können, sind der Verein „unser-klima-
cochem-zell e. V.“, der Landkreis Cochem-Zell sowie Energieversorgungsunternehmen und
Bürger.

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Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis
Tabelle 2-2: Datenbasis Sensitivitätsanalyse ......................................................................... 6

Tabelle 3-1: benötigte Kesselleistungen und Brennstoffmengen ............................................ 8

Tabelle 4-1: Netzparameter ................................................................................................... 9

Tabelle 4-2: Kostenübersicht und Wärmebereitstellungspreis Szenario 1 ............................ 10

Tabelle 4-3: Kostenübersicht und Wärmebereitstellungspreis Szenario 2 ............................ 10

Tabelle 4-8: Referenzvarianten Szenario 1 .......................................................................... 11

Tabelle 4-9: Referenzvarianten Szenario 2 .......................................................................... 12

Tabelle 4-10: Energie- und CO2-Bilanz ................................................................................ 13

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1: Arbeitsschritte und Ziele der Vorplanung ........................................................ 2

Abbildung 2-2: Ergebnisse aus der Bürgerbefragung ............................................................. 4

Abbildung 2-3: Ergebnisse aus der Bürgerbefragung zur Anschlussbereitschaft.................... 4

Abbildung 2-4: Wärmebedarf ................................................................................................. 5

Abbildung 3-1: ausgewähltes Wärmenetz .............................................................................. 7

Abbildung 3-2: Übersicht der betrachteten Szenarien ............................................................ 8

Abbildung 4-1: Sensitivitätsanalyse Szenario 1 .................................................................... 11

Abbildung 4-2: Sensitivitätsanalyse Szenario 2 .................................................................... 12

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Sie können auch lesen