Naturkundlichen Exkursionen im Nationalpark Balaton-Oberland in Westungarn
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Strauß & Wierer GmbH - Naturkundliche Reisen Alpenblickstraße 15, D-83607 Holzkirchen · Tel.: 08024 / 303-688, Fax: 303-687, eMail: info@strauss-wierer.de Einladung zu naturkundlichen Exkursionen im Nationalpark Balaton-Oberland in Westungarn mit den Themen Geologie, Botanik, Zoologie und Landschaftsökologie vom 28.05. bis 05.06.2014 Vulkane im Tabolca-Becken. Im Hintergrund der Balaton. Der Balaton (deutsch Plattensee) liegt auf 104 m NN, ist mit 79 km Länge und einer durchschnittlichen Breite von knapp 8 km der größte Binnensee Mitteleuropas. Seine Fläche beträgt jetzt 594 km2. Zum Vergleich: Bodensee 536 km2, Müritz 117 km2, Neusieder See Æ 258 km2, je nach Wasserstand. Während das Südufer überwiegend als Baderegion genutzt wird, blieben die an das Nord- und Westufer grenzenden Räume weitgehend in ihrem natürlichen Zustand. Sechzig, zum Teil sehr eindrucksvolle Vulkanrelikte prägen die nördliche Uferlandschaft des Plattensees. Basaltorgeln und beeindruckende Aufschlüsse sind Zeugnisse der Landschaftsentwicklung. Die reiche Flora auf weiten, naturnahen Flächen bildet riesige Blütenteppiche von Steppensalbei, Lavendel, Klatschmohn, Strahlen- Breitsame (Orlaya grandiflora) und Perückenstrauch (Cottinus coggygria). Diptam und zahlreiche Orchideen- arten - darunter die prächtige Adria-Riemenzuge (Himantoglossum adriaticum) - faszinieren nicht nur Foto- grafen. Der Nationalpark Balaton-Oberland Die große Anzahl von seltenen Pflanzen und Tieren und die geologischen Formationen stehen unter Naturschutz und sind Teil des Nationalparkes „Balaton-Oberland“ (Balaton-Felvidéki Nemzeti Park). Der Nationalpark wurde 1997 auf einer Fläche von 56.000 ha gegründet. Er umfasst unterschiedliche, aber zusammenhängende Teilgebiete am Nord- und Westufer des Balatons: 1. die Halbinsel Tihany mit ihren Geysirrelikten 2. das Pécsely Becken, eine typische Beckenlandschaft im pannonischen Mittelgebirge 3. das Káli Becken, mit den Steinmeeren und dem Hegyestü, die geologisch vielfältigste Region 4. das Tapolca Becken, mit seinen z. T. noch sehr gut erhaltenen Vulkanen 5. das Keszthely-Gebirge und seine Wälder mit besonderen biologischen Kostbarkeiten 6. das Feuchtgebiet und Vogelparadies des Kis-Balaton (Kleiner Plattensee). Die Halbinsel Tihany Gegen Ende der vulkanischen Aktivitäten vor 3 Mio. J. bildete sich hier ein Geysirfeld mit etwa 100 Geysiren, die in ca. 500.000 Jahren z. T. mächtige Quellsinterkuppen aufbauten, die mehr als 100 m hoch über den See- spiegel aufragen. An einigen Relikten lässt sich die Aktivität gut rekonstruieren. Die Spitzen der Kuppen bieten einen schönen Überblick über die Halbinsel mit ihren beiden Binnenseen, auf die Doppeltürme der Benediktinerabtei und über die östliche Balatonregion. Tihany war einst Zentrum des Lavendelanbaus (Lavandula angustifolia). Im Lavendelhaus, dem Besucherzentrum des Nationalparks, werden die geologische Entwicklung und die Geschichte des Lavendelanbaus anschaulich dokumentiert Strauß & Wierer GmbH Seite 1 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
Blütenteppich aus Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora), Pracht-Königskerze (Verbascum speciosum) und Steppensalbei (Salvia nemorosa) prägen das Landschaftsbild Ende Mai Pécsely Becken Das Charakteristikum der Vegetation im Pécsely-Becken und seinen Randgebirgen ist die zonale Ver- gesellschaftung von Arten, die auf spezielle Böden und besondere mikroklimatische Verhältnisse angewiesen sind. Auf basenreichen, trockenen Standorten sind es die Schwarze Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis ssp. nigricans) und die Große Kuhschelle(Pulsatilla grandis), sowie das Dreizähnige Knabenkraut (Orchis tridentata), die Bienen-Ragwurz(Ophrys apifera) und der Diptam (Dictamnus albus). Trotz des intensiven Weinbaus sind auch großflächige typische Steppenwiesen mit sehr reichem Arteninventar erhalten geblieben. Im Becken wurde eine, im Verhältnis zur Größe des Territoriums überaus reiche Fauna von z. T. sehr seltenen holzbewohnenden Käfern, Laufkäfern und Schmetterlingshafte (Ascalaphidae) gefunden. Káli Becken Im Kali Becken trifft man neben triassischen Kalken und Dolomiten alluvialen roten Sandstein (permzeitliches Rotliegendes) und Basalt an. Am imposantesten sind hier die halb abgebaute Basaltkuppe von Hegyestü (Spitz- nadelberg) in der Nähe von Monoszló und die Steinmeere in der Nähe der Dörfer Salföld, Szentbékkalla und Kővágóörs. Die Steinmeere entstammen der alluvialen, oligozänen Csatka-Formation. Hier finden sich unterschiedlich große Blöcke metamorpher, sedimentärer und magmatischer Gesteine. Die Teodoraquelle von Kekkut ist die ergiebigste Mineralquelle der Region und wird kommerziell genutzt. Der tiefere Teil des Káli-Beckens, mit seinen wertvollen Steppenwiesen und Moorwiesen unterscheidet sich stark von den umgebenden mit Wald und Weingärten bedeckten Berglandschaften. Hier findet man sehr arten- reiche Lebensgemeinschaften mit außerordentlich vielen geschützten Pflanzenarten, wie Orchideen und landes- weite Raritäten, wie zum Beispiel die Mehl-Primel (Primula farinosa), die das Wappen des Nationalparks ziert. Tapolca Becken Das Becken von Tapolca mit seinem Basaltvulkanismus ist vielleicht der spektakulärste Teil des Balaton- Oberlandes. Vulkane prägen das Landschaftsbild und deren Basalte die Vegetation. Die Kegel von Csobanc und Tatika zeugen bereits aus großer Ferne vom Vulkanismus in dieser Landschaft. Die fächerartig angeordneten, polygonalen Basaltsäulen am Berg Szentgyörgy sind eine besondere Sehenswürdigkeit der Gegend. Sehenswert ist auch die Seehöhle in Tapolca. Die Vulkane bieten mit den alten Weinkellern, Kirchen, Burgruinen und mit den Weinbergen an ihrem Hängen ein wunderschönes Panorama. Das ehemalige Moorgebiet zwischen Balatonederics und Badacsonytördemic – aus dessen Mitte sich der Vulkan Szigliget erhebt - ist infolge der Trockenlegung deutlich geschrumpft, be- herbergt aber trotzdem eine reiche Pflanzenwelt. Bedeutend sind die Bestände der geschützten Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris). Außerdem kommen in dem nährstoffarmen und lichten Biotop Orchideen wie das Sumpf- Knabenkraut (Orchis palustris), die Echte Sumpfwurz (Epipactis palustris) und die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) vor. Auch die Sibirische Schwertlilie (Iris sibiriaca), die Prachtnelke (Dianthus superbus), der weißblühende Wohlriechende Lauch (Allium suaveolens) und die Kopfbinse (Schoenus nigricans) sind hier heimisch. Auf den Bergwiesen der Vulkankuppen, auch auf Halbtrocken- und Trockenrasen, steht das Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata), auf basenreichen Magerrasen die Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes). Unter den seltenen Pflanzenarten ist der auf südexponierten Felsen wachsende Pelzfarn (Notholaena marantae), der nur ein kleines, punktartiges Vorkommen hat, am bedeutendsten. Strauß & Wierer GmbH Seite 2 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
Säuliger Basalt wie aus dem Lehrbuch am Hegyestü Die Vulkanprovinz am Balaton (Skizze aus www.bakony-balaton-geopark.hu/EGN_Application/BBGp_Application_web.pdf - geändert) Keszthely-Gebirge Das Becken des Keszthelygebirges, gelegen in Gesteinen der oberen Trias ist ebenfalls reich an geologischen Sehenswürdigkeiten: Der Rezi-Dolomit, die Szent-Miklos-Quelle, die Dolomitfelsen von Balatonederics und die Kaolingrube von Cserszegtomaj (eine Karstschlot) mit Karstdolinen in ihrer Umgebung. Das Keszthely-Gebirge bildet die nördliche Begrenzung am Westufer des Balatons. Das Mittelgebirge besteht überwiegend aus Dolomit. Geschlossene Wälder entstanden wo sich über den kargen Dolomitböden anderes Material anreicherte, wie in den Tälern. Auf reicheren Böden zwischen blanken Felsen gedeihen in sonnigen Lagen Perückenstrauch, Flaumeichen und andere kalkresistente Eichen, im flacheren Gelände z. T. geschlossene Zerreichenwänder. In den alten Buchenbeständen – die z. T. zum Netzwerk der Waldreservate gehören – leben bedeutende Käfer- familien darunter der Blauviolette Waldlaufkäfer (Carabus problematicus), der violette Laufkäfer Goldleiste (Carabus violaceus), der Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus) und der seltene Alpenbock (Rosalia alpina). Aus der Ordnung der Schmetterlinge sind die wichtigsten der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne), der sich ausschließlich von bestimmten Lerchenspornarten ernährt, sowie aus der gleichen Familie (Papilionidae), der Osterluzeifalter (Zerynthia polyxena), welcher auf Osterluzeien angewiesen ist. Aus der Familie der Bläu- linge(Lycaenidae) kommt als wichtigste Art der Östliche Feuerfalter (Thersamonia thersamon) vor. Vögel: Typisch in den Buchenwäldern ist der Schwarzspecht (Dryocopus martius) und der auf einen hohen Anteil von Totholz angewiesene Kleinspecht (Dendrocopos minor), sowie der auf Ameisen spezialisierte Grün- specht (Picus viridis). Der hier vorkommende Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) ist auch europaweit eine seltene Art. Häufige Arten hingegen sind die Misteldrossel (Turdus viscivorus), der Mäusebussard (Buteo buteo), sowie der Wespenbussard(Pernis apivorus). Säugetiere: Die Region bietet außerdem wertvolle Habitate für Fledermäuse. Die Überwinterungsquartiere und Wochenstuben in Höhlen werden von der in Deutschland seltenen, hier jedoch noch häufigen Kleinen Huf- eisennase (Rhinolophus hipposideros) genutzt. Die hier seltenere Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) profitiert von dem hohen Totholzanteil der Laubwälder, da sie Astlöcher als Ruheplatz und den Wald selbst als Nahrungsquelle benötigt. Die Wimpernfledermaus (Myotis emarginatus) und das Braune Langohr (Plecotus auritus) aus der gleichen Familie sind ebenfalls selten. Obwohl die Individuenzahl rückläufig ist, kann man immer noch den Siebenschläfer(Glis glis), sowie die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) vorfinden. Neben dem Steinmarder (Martes fiona) als Kulturfolger lebt hier in den abgeschiedenen Bereichen auch der Baum- marder (Martes martes). Die Magerrasen- und Karstflächen und die Waldränder sind reich an pannonischer, submediterraner Flora, wie der Östliche Gemswurz / Frühlingsmargarite (Doronicum orientale), Felsen-Steintäschel (Aethionema saxatile), Grauem Löwenzahn (Leontodon incanus) und der Felsenbirne (Amelanchier ovalis). Aber auch Orchideearten wie Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera), Adriatische Riemenzunge (Himantoglossum adriatikum) und das Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), kommen hier auf Magerrasen vor. Der Diptam (Dictamnus albus) ist hier ebenfalls verbreitet , wie auch die Zwerg-Schwertlilie (Iris pumila), die Große Kuhschelle (Pulsatilla grandis), das Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) und die Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens). In den nordexponierten Tälern herrschen Buchenwälder und Eichen-Hainbuchen- Wälder vor. An den kühlen, felsigen Nordhängen blühen Eiszeitrelikte, wie Aurikel. Strauß & Wierer GmbH Seite 3 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
Ziesel Löffler (Foto: www.bfnp.hu) Nachtreiher Kis-Balaton Der Kis-Balaton (Kleiner Balaton) steht unter dem Schutz der Ramsar-Konvention und ist Natura 2000 Schutz- gebiet. Das große Verlandungs- und Sumpfgebiet Kis-Balaton stellt eine Verbindung zweier stehenden Ge- wässer (Fenéker und Hídvéger Becken) dar. Überaus reich sind Flora und Fauna im 60 km² großen Verlandungs- und Sumpfgebiet Kis-Balaton (Kleiner Plattensee). Besonders seine Vogelwelt ist europaweit berühmt. Bisher wurden in diesem Gebiet 250 Vogelarten registriert, darunter mehrere Reiher- arten wie Rallenreiher (Ardeola ralloides), Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), Purpurreiher (Ardea purpurea), Löffler (Platalea leucorodia) Silberreiher (Casmero- dius albus) und Seidenreiher (Egretta garzetta). Auch Kormoran (Phalacrocorax carbo), Zwergscharbe (Phala-crocorax pygmaeus), Haubentaucher (Podiceps crista- tus), Moorente (Aythya nyroca), Kiebitz (Vanellus vanellus) und der Eisvogel (Alce- do atthis) sind am Kis-Balaton heimisch. Derzeit können sogar 6 Seeadler-Brutpaare und etwa eben so viele Jungvögel beobachtet werden. Neben den Vögeln ist der Kis- Seeadler (Haliaeetus albicilla) Foto: www.Wikipedia.com Balaton auch ein wertvolles Biotop für Insekten wie die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) und den Hirschkäfer (Lucanus cervus),viele Fische wie den Europäischen Hundsfisch (Umbra krameri) und den Europäischen Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Lurche wie den Springfrosch (Rana dalmatina) und Säugetiere wie den Fischotter (Lutra lutra). Die Pflanzenwelt am Kis-Balaton bietet seltene Arten wie die Echte Mondraute (Botrychium lunaria) und Orchideen wie das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und die Pyramiden-Orchis (Anacamptis pyramidalis). Typisch sind die bis zu 2 m hohe Röhricht-Brennnessel (Urtica kioviensis), der Gewöhnliche Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris), die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) und die auf dem Wasser schwimmende Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza). Als weitere Art kommt der Kalmus (Acorus calamus) vor. Der Kis-Balaton steht unter dem Schutz der Ramsar-Konvention und ist Natura 2000 Schutzgebiet. Das streng ge- schützte Gebiet kann nur mit Nationalparkführern besichtigt werden. . Der Kis-Balaton war, wie noch in Karten aus dem 17. Jahrhundert ersichtlich, ehemals Teil des Plattensees. Als große Bucht im Südwesten war das Gebiet Ablagerungsraum für die Sedimentfracht des Balatonzuflusses Zala und ein biologischer Filter des Balatons. Neben der natürlichen Vertorfung und Verlandung führten seit Anfang des 19. Jahrhunderts massive menschliche Eingriffe zur Abtrennung vom Balaton. Durch den Ausbau des Balatonabflusses Sió 1818-25 wurde der Seespiegel um ca. 1 m abgesenkt. Die Zufahrtsdämme zur 1837-39 erbauten Brücke über die Zala an der Spitze der Keszthelyer Halbinsel schnitten den westlichen Teil des Plattensees ab. Seither trägt er die Bezeichnung Kis-Balaton. 1876 begann die Begradigung der Zala, 1922 wurde der Fluss mit Dämmen eingefasst und ein Kanalsystem zur vollständigen Trockenlegung des Kis-Balaton angelegt. Große Teile des alten Kis-Balatons verschwanden. Von einst 60 km² Wasserfläche verblieb nur ein halber km². Zwar wurde dieses Restareal 1952 unter Naturschutz gestellt, doch hatte das Sumpfgebiet seine natürliche Reinigungs- und Schutzfunktion für den Balaton verloren. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts begann daher der Balaton langsam zu verschlicken und geriet aus dem bio- logischen Gleichgewicht. Die negativen Veränderungen waren in der flachen Bucht von Keszthely am auf- fälligsten, so kam es hier im Sommer 1966 durch die hohe anorganische Nährstoffbelastung der Zala zu einer Blaualgenblüte. Um die Wasserqualität im Balaton zu verbessern, begann man 1976 mit der Renaturierung des Kis-Balatons. Entlang der Zala wurden Schleusensysteme und neue Überflutungsflächen angelegt. Heute dehnt sich der Kis-Balaton wieder auf 22 Kilometern Länge mit einer Speicherkapazität von 28 Millionen Kubik- metern aus. Sein Wasserspiegel liegt ein bis zwei Meter über dem des Balatons. Die zwei inneren Seen (Fenéker und Hídvéger Becken) sind als Teil des Kis-Balaton-Schutzsystems wieder ein natürlicher, biologischer Sumpf- filter für das Wasser des Balatons und auch die Tier- und Pflanzenwelt hat ihren neuen alten Lebensraum erfreu- lich schnell zurückerobert. Büffelreservat am Kis-Balaton Der Pannonische Wasserbüffel (Bubalus arnee) entspricht dem Sumpfbüffel, ein Fleischtyp mit geringer züchterischer Bearbeitung. Das Haarkleid ist schwarz, schwarzbraun, im Winter dicht Strauß & Wierer GmbH Seite 4 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
und lang. Der Kopf ist verhältnismäßig lang, die Hörner sind sichelförmig nach hinten, mit den Hornspitzen nach oben gerichtet. Das Tier ist kompakt und gedrungen gebaut. Das Euter ist mittelgroß, die Zitzen meist klein und kurz und somit für die Mutterkuhhaltung ideal, für ein Melken mit der Maschine teils zu klein. Ungarns größte Büffelherde lebt heute im Büffelreservat Kápolnapuszta im Kis-Balaton. Das Reservat spielt in der Erhaltung der in Ungarn heimischen Büffel eine wichtige Rolle und ist ein beliebtes Zentrum für die Präsentation der relativ zahmen Tiere. Eine Zieselkolonie lebt hier in friedlicher Eintracht mit den Büffeln. Büffel sind seit mehreren hundert Jahren im Karpatenbecken beheimatet und zählen zu den ältesten ungarischen Tierrassen. Noch am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Ungarn mindestens 100.000 Tiere. 1992 begann in der Kapolnapuszta - seit 1997 Teil des Nationalparks Balaton-Oberland - eines der ungewöhnlichsten Tier- schutz- und Zuchtprogramme Ungarns. Die Büffelpopulation erholte sich von nur noch 16 auf mehr als 200 Tiere. Zusätzlich wurde im Reservat eine Herde der altungarischen Graurinder angesiedelt. Keszthely Keszthely (deutsch: Kesthell) am Westufer ist mit ca. 23.000 Einwohnern die größte Stadt am Balaton. Ihre Bedeutung verdankt die Stadt der aus Kroatien stammenden, einflussreichen Grafenfamilie Feštetićs. Graf György Feštetićs (*1755, †1819) gründete 1798 als erfolgreicher Agrarreformer hier die erste landwirtschaft- liche Hochschule Europas, 1807 erweitert um Gestütskunde, Forst- und Jagdwirtschaft. Die barocke Innenstadt entstand in dieser wirtschaftlichen Blütezeit und Feštetićs gründete für die Stadt den Helikon-Park. Im 19. Jh. begann der Tourismus, der heute den größten Wirtschaftszweig darstellt. Das Barockschloss der Feštetićs im Norden der Stadt, jetzt das Helikon Schlossmuseum, steht inmitten eines Parks. Christoph Feštetićs (Großvater von György) erbaute es im Jahre 1745. Sein Sohn Pál erweiterte es in den 1760er Jahren unter Federführung von Christoph Hofstädter, der auch den Park entwarf. Die letzte neobarocke Erweiterung in den 1780er Jahren erfolgte unter György Feštetićs. Neben der kostbaren Ausstattung des Schlosses kann die Helikon-Bibliothek (ungarisch: Helikon könyvtár) be- sichtigt werden, die über 50.000 Bände beherbergt, darunter wissenschaftliche Werke und eine Musiksammlung mit Manuskripten von Joseph Haydn. Im Süden der Stadt befindet sich das Balaton-Museum mit einer geo- logischen und archäologischen Sammlung. Es bietet Informationen zur geologischen Entwicklung des Balatongebietes sowie zur Fauna und Flora des Sees und zur Arbeit der Menschen. Hévíz Der berühmte Kurort (deutsch: Heuwies) mit Thermalsee liegt etwa fünf Kilometer vom Balaton entfernt nord- westlich von Keszthely. Römische Münzen, die man im See fand, belegen die Nutzung des heilkräftigen Thermalwassers schon vor ca. 2000 Jahren. Forschungsergebnisse weisen auf eine kontinuierliche Nutzung in der Folgezeit. Im Jahr 1795 ließ Graf György Feštetićs hier Badehäuser und Kureinrichtungen bauen. Er be- gründete damit den nun knapp 220 Jahre anhaltenden Kurbetrieb und den Wohlstand von Hévíz. Der Heilsee in Hévíz ist einer der größten Thermalseen der Welt und die größte Thermalquelle Ungarns. Der etwa 4,4 ha große See füllt einen bis zu 38 m tiefen Krater und wird von einer Thermalquelle mit einer Schüttung von ca. 400 L/min gespeist, die am Seegrund aus einer Quellhöhle austritt. Die Quellhöhle liegt in Quarzsandstein aus dem oberen Pliozän, entlang einer N-S-streichenden Störungszone. Der Grund des Sees ist von einem leicht radioaktiven und schwefeligen Torfschlamm (
Dipl. Geologe Dr. Johann Wierer hat im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit umfangreiche Kenntnisse über den Vulkanismus in verschiedenen Teilen der Welt erworben, u. a. auch über den jungtertiären, mit Westungarn vergleichbaren Vulkanismus im Hegau-Kaiserstuhlgebiet. Als erfahrenem Alpengeologen sind ihm auch die Gesteinsfolgen im Transdanubischen Mittelgebirge nicht fremd. Neben der fachlichen Qualifikation und der Erfahrung schätzen die Reiseteilnehmer seit vielen Jahren das didaktische Geschick, die allgemein verständliche Wissensvermittlung im ganzheitlichen naturkundlichen Kontext und die umgängliche Art unserer Führerteams. Das Exkursionsgebiet Gästeinformationen und Teilnahmebedingungen für diese Reise Im Reisepreis sind folgende Leistungen enthalten: · 8 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Bad/WC und Balkon im ***Hotel in Keszthely, mit Halbpension (Frühstück- und Abendessen-Buffet). · alle Transfers laut Programm mit einem Charterbus. Start in München · Programm laut Einladung mit qualifizierten, fachkundigen, deutschsprachigen Reisebegleitern · Mit der Reisebestätigung erhalten Sie die Teilnehmerliste und eine Ausrüstungscheckliste. Wir logieren in einem ***Strandhotel in Keszthely, der aristokratisch-städtischen Perle am Nordwestufer des Balatons (Plattensees) mit exklusiver Badeinsel. Alle Zimmer haben Seeblick. Das Hotel ist 8 Minuten Fußweg vom Stadtzentrum und der Geschäftszone entfernt, wo sich mehrere Supermärkte, zahlreiche Geschäfte, Bars, Restaurants usw. befinden. Programm- und Routenänderungen sind vorbehalten als Anpassung an die Teil- nehmer, an die Witterung, zur inhaltlichen Bereicherung, aus Organisatonsgründen. Der Reisepreis pro Person im DZ incl. Halbpension: Ab 12 Pers.: € 1550,-; ab 13 Pers.: € 1490,-; ab 14 Pers.: € 1435,-; ab 16 Pers.: € 1410,-; ab 18 Pers.: € 1355,-; ab 19 Pers.: € 1310,-; ab 21 Pers.: € 1265,-; ab 23 Pers.: € 1230,-; ab 25 Pers.: € 1195,-; ab 27 Pers.: € 1175,-. Einzelzimmer-Zuschlag: € 120,00. Alternativ zum EZ vermitteln wir Alleinreisenden Adria-Riemenzunge Zimmerpartnerschaften in geräumigen Doppelzimmern mit getrennten Betten. Foto: wikipedia.org/Stefan Lefnaer Zum unverbindlichen Kennenlernen stellen wir vorab den Kontakt unter den potenziellen Zimmerpartnern her. Der Preis bei 12 Teilnehmern (Stornogrenze) ist zugleich der Maximalpreis. Selbstverständlich erfolgt ent- sprechend der tatsächlichen Teilnehmerzahl eine Preisreduzierung laut o. g. Staffel. Maximal 28 Teilnehmer. Strauß & Wierer GmbH Seite 6 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
Optionale Zusatzleistungen / zusätzliche Kosten: · Literaturpaket: Landkarte 1:90.000 mit Beschreibung aller Präsentationen im Nationalpark, Reiseführer „Westungarn“, Michael Müller Verlag und ein ausführliches geologisch-botanisches Manuskript mit zoo- logischen Ergänzung, € 40,00 incl. Porto und Verpackung. · Eine Reiserücktritt-Versicherung ist unverzichtbar. Falls Sie keine eigener Reiserücktritt-Jahresversicherung haben: € 50,- pro Person für eine Reiserücktritt- und Abbruch-Versicherung ohne Selbstbehalt. · Getränke und Tourenverpflegung, soweit nicht in den o. g. Leistungen enthalten und persönliche Ausgaben. · Trinkgelder für Hotelpersonal und Dienstleister. Die Zahlung des Reisepreises ist fällig: Anzahlung Euro 250,00 innerhalb 7 Tagen nach Erhalt der Reise- bestätigung, der Rest am Ende der Reise, also am 05.06.2014, jeweils per SEPA-Bankeinzug. Die Reservierung Ihrer Teilnahme, Reisebestätigung und Informationspaket: Voraussetzung ist Ihre fristgerechte schriftliche Buchung mit Lastschrift-Vollmacht, adressiert an die Strauß & Wierer GmbH. Bei Bankeinzug erkennen wir auch Fax- und E-Mail-Buchungen an. Falls Ihnen aus dringenden Gründen eine kurzfristige Buchung nicht möglich ist, können wir im Einzelfall eine unverbindliche Teilnahmeoption mit individueller Frist vereinbaren. Telefonische Vorankündigungen können im Einzelfall wichtig sein, erfüllen aber nicht die Voraus- setzung für eine verbindliche Buchung. Die Reisedokumentation erhalten Sie nach Anmeldeschluss. Alle Interessenten deren Anmeldung erst eingeht, wenn die Reise bereits ausgebucht ist, werden unverzüglich über ihre Position auf der Warteliste informiert. Die im Angebot, im Programm und in der Reisebestätigung genannten Leistungen, Preise, Bedingungen und Termine sind für die Reiseteilnehmer und den Veranstalter Bestandteil des Reisevertrages. Reiserücktritt: Der Reiseteilnehmer kann vor Reisebeginn jederzeit von der Reise zurücktreten oder bis 60 Tage vor Reisebeginn eine Ersatzperson benennen. Für eine Ersatzperson ist eine Umbuchungsgebühr von € 60,00 zu zahlen. Falls kein Ersatz ge- funden wird, muss der Reiseteilnehmer eine angemessene Entschädigung zahlen. Ab 120 Tage vor Reisebeginn sind für die Kosten der Reisedokumentation und für die anfallenden Stornierungskosten der Buchungen 25 % des Reisepreises zur Zahlung fällig. Ab 60 Tage vor Reisebeginn sind 50 %, ab 14 Tage vor Reisebeginn 80 % und ab 2 Tage vor Reisebeginn oder Nichtantritt 95 % des Reisepreises zur Zahlung fällig. Wir sind dem Reiseteilnehmer gegenüber bis 30 Tage vor Reisebeginn zur Stornierung berechtigt bei Nichterreichen der genannten Mindestteilnehmerzahl oder wenn die Reise infolge bei Vertragsabschluss noch nicht erkennbarer höherer Ge- walt erheblich erschwert, gefährdet oder beeinträchtigt wird. Sonstiges: Für die Durchführung der Reise gelten §§ 651a ff. BGB, mithin Reisevertragsrecht in der gegenwärtigen gültigen Fassung. Die Beförderung in angemieteten Verkehrsmitteln erfolgt im Rahmen der Bestimmungen über den Mietfahrzeugverkehr. Veranstalter gemäß §§ 651a ff. BGB ist die Strauß & Wierer GmbH. Sie stellt auch die Reiseleitung. Die vertragliche Haftung des Reiseveranstalters für Schäden, die nicht Körperschäden sind, ist auf den dreifachen Reise- preis beschränkt, soweit ein Schaden dem Reiseteilnehmer weder vorsätzlich noch grob fahrlässig zugefügt wurde oder soweit der Reiseveranstalter für einen dem Reiseteilnehmer entstandenen Schaden allein wegen eines Verschuldens eines Leistungsträgers verantwortlich ist. Die Kalkulation der Reise und die Erstellung dieses Angebots erfolgten im Oktober 2013. Für die Einhaltung der Paß-, Visa-, Zoll-, Devisen- u. Gesundheitsvorschriften ist der Reiseteilnehmer selbst verantwort- lich. Der Reiseveranstalter steht dafür ein, Bürger der Europäischen Union über spezielle Bestimmungen sowie deren eventuelle Änderung vor Reiseantritt zu unterrichten. Für Angehörige anderer Staaten gibt das zuständige Konsulat Aus- kunft. Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsschluss unwirk- sam oder undurchführbar werden, bleibt davon die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkungen der wirtschaftlichen Zielsetzung am nächsten kommen, die die Vertragsparteien mit der unwirksamen bzw. undurchführbaren Bestimmung verfolgt haben. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich der Vertrag als lückenhaft erweist. Die Kontaktadresse Ihres Vertragspartners für diese Reise ist die Strauß & Wierer GmbH, Alpenblickstr.15, D - 83607 Holzkirchen, Tel.: (0049) 08024-303 688, Fax: 08024–303 687, E-Mail: info@strauss-wierer.de, Internet: www.Naturkundliche-Infos.de. Teilnehmerzahl: Mindestens 12, max. 28 Personen. Anmeldeschluss: 30.01.2014 Im Steinmeer von Szentbékkalla (Kali-Becken) => Strauß & Wierer GmbH Seite 7 Angebot Nationalpark Balaton_2014.doc
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