Neue EKFS-Förderlinie: Drei Else Kröner Clinician Scientist Professuren vergeben

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Neue EKFS-Förderlinie: Drei Else Kröner Clinician Scientist Professuren vergeben
Neue EKFS-Förderlinie: Drei Else Kröner Clinician Scientist
Professuren vergeben

Bad Homburg v.d. Höhe, 27. Januar 2021 – Der Berufsweg als forschender Arzt –
Clinician Scientist – ist nach wie vor steinig: Noch immer fehlen nach der
Ausbildung zu Clinician Scientists geeignete Anschlusspositionen. Als einen
Lösungsansatz schreibt die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) für
forschende Ärzte als neue Förderlinie Professuren mit einer Laufzeit von zehn
Jahren aus. Die ersten drei Clinician Scientist Professuren wurden Ende 2020
vergeben. Sechs weitere befinden sich im aktuellen Vergabeverfahren.

„Mit den Professuren wollen wir Ärzten mit herausragenden Leistungen sowohl in
Patientenversorgung als auch Forschung eine langfristige Perspektive geben: Sie
sollen die Tätigkeit als Clinician Scientist zu ihrem ganzen Berufsweg machen
können“, erläutert Prof. Dr. Michael Madeja, Vorstandsvorsitzender der EKFS. Die
Finanzierung der Professur in Höhe von bis zu einer Million Euro ist auf maximal zehn
Jahre angelegt. In dieser Zeit kann der Inhaber jeweils die Hälfte seiner Arbeitszeit
für patientennahe Forschung und für Patientenversorgung aufwenden. Damit soll
auch die Übertragung von Forschungsergebnissen aus dem Labor in die klinische
Behandlung beschleunigt werden.

Zur ersten Ausschreibung wurden mehr als 70 Bewerbungen eingereicht. „Diese
Anzahl hat für unsere neue Förderlinie jegliche Erwartungen gesprengt“, betont
Madeja. „Aufgrund des erfolgreichen Startes schreiben wir die Professuren nun
jährlich aus.“ Nach einem aufwändigen wissenschaftlichen Auswahlverfahren traf
die Stiftung die Entscheidung, diese drei Kandidaten zu fördern:

                                    PD Dr. med. Ihsan Ekin Demir, Ph.D., Else
                                    Kröner Clinician Scientist Professur:
                                    Translational Pancreatic Surgery, Klinik und
                                    Poliklinik für Chirurgie, Klinikum rechts der
                                    Isar, Technische Universität München
                                    Demir erforscht den Einfluss des Nervensystems
                                    auf die Entstehung und den Verlauf von
                                    Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Tumorzellen der
 © PD Dr. med. I. E. Demir, Ph.D.   Bauchspeicheldrüse befallen fast immer die
                                    Nerven und nutzen diese zur frühen
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Tumorausbreitung aus. Im Rahmen der Professur möchte Demir neue molekulare
Therapiestrategien gegen diese sogenannte „nervale Invasion“ entwickeln.

Demir studierte an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und an der
Technischen Universität in München Humanmedizin und wurde 2011 in München
zum Dr. med. promoviert. Im Anschluss arbeitete er als Assistenzarzt an der Klinik
und Poliklinik für Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der TUM. Die
Facharztausbildung für Viszeralchirurgie beendete er 2016 erfolgreich. Während der
Facharztausbildung absolvierte er das PhD-Programm der TU München, um neben
der klinischen Tätigkeit auch weiterhin als Wissenschaftler arbeiten zu können.
Seine Habilitation erwarb er 2016 in München. Seit 2019 ist er als Funktionsoberarzt
an der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Klinikums rechts der Isar der TUM tätig
und leitet das Pankreas-Forschungslabor der Klinik für Chirurgie. 2019 wurde er mit
dem renommierten Preis „Rising Star Award“ der United European
Gastroenterology (UEG) ausgezeichnet.

                                    PD Dr. med. Sascha Dietrich, Else Kröner
                                    Clinician Scientist Professur: Ansätze der
                                    Künstlichen Intelligenz zur Etablierung
                                    personalisierter und zielgerichteter Therapien
                                    für Leukämien und Lymphome,
                                    Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für
                                     Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie
 © PD Dr. med. S. Dietrich           Sascha Dietrich verfolgt das Ziel, für Patienten
                                     mit Leukämien und Lymphomen die am besten
passende Therapie vorherzusagen und belastende Nebenwirkungen einer
erfolglosen Therapie zu vermeiden. Hierfür werden die Tumorzellen auf
unterschiedlichen Ebenen sehr ausführlich charakterisiert und mit Methoden der
„künstlichen Intelligenz“ mit dem klinischen Verlauf verknüpft, um individuelle
Vorhersagen für das Therapieansprechen treffen zu können.

Das Studium der Humanmedizin schloss Dietrich 2008 mit der Promotion an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Im Rahmen seiner Facharztausbildung für
Innere Medizin und Hämatologie-Onkologie am Universitätsklinikum Heidelberg
spezialisierte er sich auf lymphatische Malignome und zelluläre Therapieverfahren
wie die allogene Stammzelltransplantation. Neben der internistischen Ausbildung
erlangte er 2011 die Qualifikation zum Notfallmediziner. Im Anschluss an die
Facharztausbildung absolvierte er 2014 eine zweijährige Postdoc-Ausbildung in
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Bioinformatik am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. Im
Jahr 2016 wurde er zum Oberarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie,
Rheumatologie in Heidelberg ernannt. Seit 2016 ist er Gruppenleiter der
Nachwuchsgruppe auf dem Gebiet der Systemmedizin, die durch das BMBF
gefördert wird. Zudem ist er seit 2017 als Gruppenleiter für die Molecular Medicine
Partnership Unit tätig. 2017 erwarb er an der Universität in Heidelberg die
Habilitation.

                                   PD Dr. med. Luise Erpenbeck, Else Kröner
                                   Clinician Scientist Professur: Translationale
                                   Immundermatologie, Universitätsmedizin
                                   Göttingen, Klinik für Dermatologie,
                                   Venerologie und Allergologie
                                   Das angeborene Immunsystem schützt den
                                   Körper vor Eindringlingen, wie Bakterien oder
 © PD Dr. med. L. Erpenbeck
                                    Viren. Allerdings kommt es dabei häufig zu
                                    „Kollateralschäden“ wie überschießenden
Entzündungsreaktionen. Auch bei Tumorerkrankungen und Autoimmunität spielt es
eine entscheidende Rolle. „Wir untersuchen die Abwehrmechanismen des
angeborenen Immunsystems und entwickeln Therapien gegen deren
Fehlregulation“, erklärt Erpenbeck ihren Forschungsschwerpunkt.

Erpenbeck studierte an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und der
Georg-August Universität Göttingen Humanmedizin. 2011 wurde sie in Göttingen
promoviert. Im Anschluss war sie als Assistenzärztin und als Forscherin in der Klinik
für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen
tätig. Es folgte ein zweijähriger Forschungsaufenthalt als Wissenschaftlerin
(Postdoc) an der Harvard Medical School in Boston, USA. Im Anschluss daran baute
sie eine drittmittelfinanzierte Forschungsgruppe innerhalb der Klinik für
Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen auf.
Die Facharztprüfung für Dermatologie, Venerologie und Allergologie legte sie 2019
erfolgreich ab. Seit September 2019 ist sie als Fachärztin und Bereichsleiterin für
translationale, interdisziplinäre Medizin in der Klinik für Dermatologie, Venerologie
und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen tätig und seit November 2020
hat sie dort eine Oberarzt-Position inne. Ihre Habilitation erfolgte 2020 an der
Universitätsmedizin Göttingen.
Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer
Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung wurde im Jahr 1983
von der Unternehmerin Else Kröner gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. Die EKFS
bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius,
dessen größte Aktionärin sie ist. Bis heute hat sie über 2.000 Projekte gefördert. Mit einem
jährlichen Fördervolumen von aktuell rund 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin
fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

Pressekontakt
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Bianka Jerke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de
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