Neue Strecken Neue Wagen Neuer Kalender - #02 2021 - WEC-Magazin
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Aus der Redaktion Eine Saison mit drei Premieren deutung, da in Monza erstmals wieder Zuschauer an die Strecke durften. Für Ferrari erfüllte sich mit dem er‐ sten Heimrennen der WEC-Geschichte ein lang ersehn‐ ter Traum (den Porsche durch einen Sieg in der LMG‐ TE-Pro etwas trübte). D ie WEC-Saison 2021 wird vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben. Doch dabei sind es Eine dritte Premiere steuerten wir in diesem Jahr dem weniger die sportlichen Höhepunkte, die uns WEC-Geschehen bei. Genervt durch die jährlich wie‐ begleiten, sondern mehr die Vielzahl an Premieren. derkehrenden unsäglichkeiten bei den TV-Rechten wollten wir eine eigene, verlässliche Lösung schaffen, Lange ist es her, dass gleich zwei neue Rennstrecken in um das Rennen zu verfolgen. einer Saison hinzukamen. Für die WEC mit ihrem kom‐ pakten Kalender von sechs bis acht Läufen ist das ein Herausgekommen ist ein fast schon vergessenes Me‐ wahrer Meilenstein. dium, dass vorallem in den 2000er-Jahren seinen Höh‐ epunkt erlebte, ein Live-Ticker. Ganz klassich von Hand Den Anfang bildete eine recht unbekannte Strecke im dokumentieren wir alle Höhepunkte des Rennens in ei‐ nördlichen Teil von Portugal, das Autódromo Interna‐ nem eigenen Bereich auf unserer Webseite. Es ist kein cional do Algarve. Gelegen nahe der Stadt Portimão Ersatz zum Livestream, aber doch eine gute Alternative beeindruckte der Neubau mit seinem ganz besonderen um das Geschehen kurz und kompakt zu überblicken. Layout. Viele Steigungen, spitze und blinde Kurven mit Zunächst bieten wir den WEC-Magazin Live-Ticker nur vielen Überraschungsmomenten im Rennen. in Deutsch an. Sollte alles klappen wird es für Le Mans eventuell aber eine zweisprachige Version geben. Die 8 Stunden von Portimão waren ursprünglich als Er‐ satz für die 1000 Meilen von Sebring gedacht und soll‐ Wir haben gemerkt, dass der Live-Ticker äußerst posi‐ ten nur einmalig ausgetragen werden. Doch die Premie‐ tiv bei Euch aufgenommen wurde und möchten uns für re in Portugal überzeugte Fans und Organisatoren glei‐ die tolle Resonanz bedanken. Wir arbeiten weiter am chermaßen. Die Chancen stehen gut das Portugal zur Konzept und verbessern es mit jedem Renne. Vor‐ Saison 2022 oder 2023 als siebter Schauplatz fest in den schläge, Anregungen und Kritik sind immer willkom‐ Kalender wandern könnte. men. Am besten schreibt Ihr uns eine kurze E-Mail an tobias@wec-magazin.de, damit wir alle Ideen zum Ebenso eindrucksvoll und gleichermaßen spannend Live-Ticker zentral sammel können. war der erste Rennstart der WEC in Italien. Erstmals Text - Tobias Krause gastierte die Langstrecken-WM im königlichen Park von Monza. Das Autodrom gehört zu den historisch be‐ deutsamsten Rundkursen in Europa und weißt aufg‐ Chefredakteur Tobias Krause drund seiner hohen Durchschnittsgeschwindigkeit und Lektorat Dominic Krause dem geradlinigen Layout viele Parallelen zu Le Mans auf. Redakteur Englisch David Tunnicliffe Fotografie Walter Schruff Für die Teams und überraschend viele Gaststarter war die Premiere der 6 Stunden von Monza eine ideale Vor‐ Ton Kerdijk bereitung auf das Jahreshighlight im August. Auch für Impressum die WEC war das dritte Saisonrennen von großer be‐ WEC-Magazin | 02.2021 2
Inhalt Unsere Themen im Überblick Aus der Redaktion Eine Saison mit drei Premieren 2 Warum der Saisonauftakt 2021 unbeständig und trotzdem besonders prägend war Rückblick Was in der ersten Saisonhälfte geschah 4 Unser Berichte zu den Rennen eins bis drei der WEC-Saison 2021 Blickwinkel Unser bisherigen Lieblingsbilder 7 Die persönlichen Foto-Highlights unserer Fotografen Hypercar Der neue Peugeot 9X8 8 Alle Infos und erste Bilder von kommenden Peugeot-Hypercar Kalender Auch am Ende fehlt die Planbarkeit 9 Zum zweiten mal ändert sich der WEC-Kalender aufgrund der Pandemie Die letzte Seite Der aktuelle WM-Stand 10 Ein kleiner Blick in die einzelnen Punkte-Tabellen der Langstrecken-WM WEC-Magazin | 02.2021 3
Rückblick haus konnte sein Hypercar schaffte es, sich klar durch‐ Toyota-Sieg beim nicht rechtzeitig fertigstel‐ len und stößt erst in Portu‐ zusetzen. ersten Hypercar- gal dazu. Toyota und Alpine nutzten diese Gelegenheit, Am Ende konnte der Porsche #92 den Sieg in der LMGTE- Lauf um beide den Premieren- Sieg in der neuen Klasse für sich zu beanspruchen. Pro einfahren. Neel Jani konnte zudem als erster Schweizer einen Sieg in der T oyota konnte sich mit dem ersten Sieg eines Hy‐ höchsten GTE-Klasse holen. percar einen Eintrag in den Geschichtsbüchern Über die ersten zwei Stun‐ Die Ränge zwei und drei gin‐ sichern. Mit 1:07 Minuten Abstand zum zweitpla‐ den konnte sich Toyota ge‐ gen an die AF Corse Ferrari tzierten Alpine konnten die Japaner das Renndebüt des gen den französischen Wa‐ #51 und #52. Gaststarter GR010 Hybrid perfekt machen. Bei den LMGTE-Pro- gen behaupten, schaffte es Corvette hielt zwar bis zum Fahrzeugen kämpfte sich Porsche zum Start-Ziel-Sieg. jedoch nie, einen wirklichen Ende durch, konnte aber Abstand herauszufahren. kein echtes Wort im Duell Das erste Rennwochenende in Spa-Francorchamps Auf diese Situation reagierte um die Spitze mitreden. Die steckte voller Überraschungen. Bereits beim vorange‐ die Alpine-Crew mit kürzeren Stints und einer angepas‐ Amerikaner fuhren am Ende auf Position vier. gangenen Prolog gab sten Boxenstrategie. Diese zahlte sich aus, denn nach es erste Ausflüge ins der Rennhalbzeit übernahm die #36 die Führung im Die LMP2-Klasse im Mittelpunkt des Kiesbett und notwen‐ Rennen. Geschehens dige Chassis-Wechsel zu verzeichnen. Das Bis zum Schluss wechselten sich Toyota und Alpine an Ganze setzte sich der Spitze ab. Durch einen Abflug des Toyota #7 in Bedingt durch die neuen Leistungsvorgaben in LMH auch im Qualifying Stunde vier wurde der Spitzenkampf zum Duell. Jenes und LMP2 wurde das Gesamtfeld stark zusammenge‐ fort und fand seinen konnte die #8 schließlich für sich entscheiden. Platz staucht. Die bis dato vorhandenen Unterschiede im Höhepunkt kurz vor zwei ging an den Alpine #36, nachdem ein platter Rei‐ Renntempo zwischen der Spitzenklasse und der klein‐ Rennstart. fen 30 Minuten vor Schluss alle Chancen zerstörte. sten WEC-Kategorie waren nicht mehr wirklich vo‐ rhanden. Der Project 1-Porsche Ein Taktisches Rennen zwischen #56 konnte sein Ren‐ Porsche und Ferrari Kombiniert mit einer Vielzahl an neuen Teams und nen gar nicht erst Fahrern sorgte diese Situation für viel Druck in der starten und auch der LMP2. Die Spitzenfahrzeuge der LMH waren nur unwe‐ GR Racing-Porsche Kühl und mit einer ausgeklügelten Strategie agierten sentlich schneller und die eigentlich langsamere LMG‐ #86 schaffte es nicht die beiden LMGTE-Pro-Teams Ferrari und Porsche. Zu‐ TE-Pro zog teilweise an den LMP2-Wagen vorbei. in die Startaufstel‐ nächst ging das deutsche Werksteam von den Spitzen‐ lung. In der ersten positionen ins Rennen und konnte einen geringen Ab‐ Zahlreiche Zwei- und Dreikämpfe sorgten für ein span‐ Rennrunde kehrte zu‐ stand zur AF Corse-Mannschaft aufbauen. Doch mit je‐ nendes Rennen und viele einprägsame Momente. Doch dem Neueinsteiger ARC Bratislava zurück in die Box dem Boxenstopp wechselte die erste Position und es die Spitzenposition war dominiert durch den Polesetter und stellte seinen LMP2-Boliden ab. Doch der Rest des entbrannte ein taktisches Duell der beiden Teams. mit der Nummer 22 (United Autosport USA). Das Team Feldes zeigte sich fokussiert und lieferte ein fast sechs‐ war konstant unterwegs und holte nach sechs Stunden stündiges Sprintrennen. Durch einen Reifenplatzer in der zweiten Rennhälfte den Klassensieg vor den beiden Jota #38 und #28. verlor Porsche sein stabiles Doppelpack. Die 92 war nun Die Hypercar-Premiere geht an Toyota in einem anderen Rhythmus unterwegs als die 91, wel‐ Erstmals wurde zudem eine Pro/Am-Wertung inne‐ che zunächst am Ende der Klasse mitfuhr. Dazwischen rhalb der LMP2-Klasse ausgetragen. Diese soll den Die neue Spitzenklasse LMH ging in verkleinerter For‐ waren die beiden Ferrari 51 und 52. Beide Teams taktier‐ Teams mit überwiegend Bronze-Fahrern gesonderte mation ins Rennen. Das Team von Cameron Glicken‐ ten mit jedem Boxenstopp und jedem Stint, doch keiner Aufmerksamkeit schenken. Den ersten Pro/Am-Sieg in WEC-Magazin | 02.2021 4
diesem Jahr holte das Racing Team Nederland. Rennausgang offen hielt. Der Sieg in Portimão ging am Doch durch das hektische Treiben verlor die Crew ihren Ende an den Toyota #8 gefolgt vom Schwesterfahrzeug Vorsprung und United Autosport konnte über einen Sieg für AF Corse in der LMGTE-Am #7 und dem Alpine #36 auf den Rängen zwei und drei. Großteil der Distanz die Spitze kontrollieren. Die neue Spitzenklasse sowie die LMP2 zogen einen Entschieden wurde der Sieg in der Klasse ebenfalls in Großteil der Aufmerksamkeit auf sich und ließen die den letzten beiden Stunden. United Autosports konnten LMGTE-Am im Schatten zurück. Nur selten waren die trotz sehenswerter Manöver den Sieg nicht mehr ein‐ Teilnehmer der kleinsten WEC-Kategorie im TV-Bild zu fahren. Der erste LMP2-WEC-Sieg in Portugal ging an sehen, obwohl sich auch hier einige harte Position‐ den JOTA #38, der fünf Minuten vor Schluss das Schwe‐ skämpfe abspielten. sterfahrzeug #28 auf Rang zwei verweisen konnte. Uni‐ ted Autosports fuhr am Ende auf Platz drei. Mit einem Abstand von nur 33,468 Sekunden zur LMG‐ TE-Pro konnte sich der AF Corse Ferrari #83 den Sieg in Die LMGTE-Klassen im Schatten der der Am-Klasse sichern. Auf Rang zwei landete der TF Prototypen Sport Aston Martin (#33) knapp vor Cetilar Racing (#47). Etwas im Schatten der beiden Prototypen-Klassen Jubiläumssieg für Neueinsteiger Glickenhaus Racing hatte einen holpri‐ gen Start in sein erstes WEC-Wochenende. Das rote stand diesmal die LMGTE. Sowohl die PRO- als auch die AM-Fahrer lieferten sehenswerte Zweikämpfe, be‐ Toyota in Hypercar mit der Startnummer #709 ging vom elften Gesamtrang ins Rennen und hing lange Zeit im Mittel‐ kamen jedoch nicht so viel Bildschirmzeit wie nötig gewesen wäre. Entsprechend konstant wirkte das Ren‐ Portimão feld fest. Behutsam arbeiteten sich die drei Fahrer durch das fast gleichschnelle LMP2-Feld. nen zwischen Ferrari und Porsche in der LMGTE-Pro. Doch ein missglücktes Überholmanöver von Ryan Bri‐ I n Portimão krönte Toyota sein 100. Langstrecken‐ scoe sorgte für einen herben Rückschlag. Der Amerika‐ rennen mit dem aller ersten Sieg eines WEC-Fahr‐ ner kollidierte in der Torre Vip-Kurve mit den GTE-Am zeugs auf portugiesischem Boden. Nach einem Fahrzeugen von Dempsey-Proton Racing (#77) und mehrstündige Fernduell mit Alpine konnten die Japa‐ D’Station Racing (#777), was eine defekte Kupplung zur ner das Rennen am Ende klar für sich entscheiden. Folge hatte. Nach einer langen Reparatur waren alle Hoffnungen auf Anschluss an die Spitzengruppe zer‐ Bedingt durch die jüngsten BoP-Anpassungen hatte schlagen. Toyota schon im Freien Training von Portimão schwer zu kämpfen. Die Franzosen setzen sich in den Trainings Doppelsieg für JOTA in der LMP2 und dem Qualifying vor die Japaner. Doch direkt nach dem Rennstart waren die Karten nicht mehr so klar ver‐ Die Fahrzeuge in der LMP2-Klasse enttäuschten auch teilt. Unterschiedliche Reifen- und Tankstrategien ent‐ bei der Portugal-Premiere nicht und lieferten zahlreiche Die AF Corse-Mannschaft konnte sich mit der #51 regel‐ fachten ein knapp acht-stündiges Fernduell mit offe‐ Positionskämpfe. Die mit Abstand meisten Überholm‐ mäßig an der Spitze platzieren, wurde jedoch vom Por‐ nem Ausgang. anöver im Rennen lieferte die kleinere Prototypen-Klas‐ sche #92 beschattet. Das Zweigespann duellierte sich se. Über einen großen Teil der Renndistanz wechseln‐ sowohl auf der Strecke und strategisch auf hohem Ni‐ Etwa zweieinhalb Stunden vor Schluss zerstörte eine den die Fahrzeuge auf den Positionen eins bis sechs re‐ veau. Lange Zeit hatten die Schwesterfahrzeuge #52 Safety Car-Phase den strategischen Vorteil von Alpine. gelmäßig durch. und #91 hatten nur wenig Chancen sich einzumischen. Toyota konnte die Oberhand gewinnen und vieles deu‐ tete auf einen sicheren Sieg der Japaner hin. Doch Nico‐ Nachdem United Autosports die Freien Trainings domi‐ Zur großen Überraschung schaffte es der Ferrari #52 je‐ las Lapierre bewies erneut sein Talent und kassierte mit nieren konnte, ging die Poleposition und die Führung doch in der letzten Stunde am Porsche #92 vorbei und gezielten Überholmanövern beide Toyota, was den zu Rennbeginn an die britische JOTA-Mannschaft. holte den zweiten Platz im Rennen. Der Sieg ging an WEC-Magazin | 02.2021 5
den AF Corse-Ferrari #51.Der dritte Platz ging an den Rennens eine Zweiteilung ab. Die #7 konnte die Führ‐ Porsche #91 auf drei und dem Ferrari #52 auf vier. Jeder, Porsche #92. ung verteidigen und trotz einiger Überraschungsman‐ der das Rennen nicht gesehen hat, könnte denken, es över von Glickenhaus und Alpine die Spitze bis zum habe sich nichts verändert - denn nach 6 Stunden sah In der kleineren LMGTE-AM Kategorie gab es einen Schluss innehalten. das Ergebnis exakt gleich aus. Dreikampf der Hersteller Porsche, Ferrari und Aston Martin zu sehen. Vertreten durch die Fahrzeuge #56 Ganz anders sah das Rennen beim Schwesterwagen Doch im gesamten Rennverlauf gab es unzählige Attac‐ (Team Project 1), #47 (Cetilar Racing) und #98 (Aston aus. Gleich mehrfach musste der Toyota #8 in Monza ken, Positionswechsel und strategische Manöver. Jedes Martin Racing). Alle drei Wagen kämpften über acht zur Reparatur in die Box. War ein Fehler gefunden, wur‐ der vier Fahrzeuge hatte zwischenzeitlich die Führung Stunden auf Augenhöhe und machten das Podium von de kurz darauf ein neues Problem sichtbar. Am Ende inne und bis zum Ende des zweiten Drittels war alles Beginn an unter sich aus. konnte das Trio sein Rennen beenden, jedoch außer‐ offen. Doch mit Blick auf das Ende bewies Porsche sein halb der direkten Kon‐ Können und holte den Doch auch auf den hinteren Rängen gab es ausgegliche‐ kurrenz. ersten LMGTE-Pro Sieg ne Kampf-Gruppen wie etwa die beiden Iron Lynx-Wa‐ in Italien. gen gegen den Kessel-Racing-Ferrari. Der Sieg bei der Ähnlich sah es beim Portugal-Premiere ging an die #47 von Cetilar Racing. Neueinsteiger Glicken‐ Sieg für United Die Ränge zwei und drei holten das Team Project 1 haus Racing aus. Die Autosports USA in (#56) und der AF Corse-Ferrari #54. #709, welche erstmals in der LMP2 Monza am Start war, Toyota gewinnt hatte ein nahezu fehler‐ freies Rennen und konn‐ Die US-Mannschaft mit das Debüt in te sich lange Zeit mit dem Toyota #7 und Alpi‐ britischen Wurzeln (United Autosports Monza ne #36 duellieren. Der zweite Wagen mit der #708 war ebenfalls ge‐ USA) konnte auf italieni‐ schem Boden einen Sieg einfahren. Bereits nach S pannender hätte das Debüt der WEC in Monza zeichnet von technischen Problemen und beendete die einer Stunde hatte das Team erstmals die Führung inne nicht verlaufen können. In allen vier Klassen gab 6 Stunden von Monza vorzeitig in der Box. und konnte diese fast ununterbrochen bis zur Ziellinie es Zweikämpfe, Zwischenfälle und Ausfälle. Am verteidigen. Ende konnte Toyota seinen dritten Hypercar-Sieg in Das Rennen gewann Toyota Gazoo Racing mit dem Folge verzeichnen. Fahrzeug Nummer sieben vor dem Alpine Elf Matmut Anders war das Bild auf den Rängen zwei und drei. Die #36 auf Rang zwei und dem Glickenhaus Racing Boli‐ hohe Leistungsdichte der LMP2-Klasse, mehrere Zwi‐ Das Autodromo Nazionale di Monza präsentierte sich den #709 erstmals auf Podestplatz drei. schenfälle im Rennen und das extrem hohe Renntempo bei deiner Premiere als idealer Gastgeber für die Lang‐ in Monza machten den Kampf um das Podium extrem strecken-WM. Die Charakteristik mit den schmalen, Porsche zerstört den Ferrari-Traum vom spannend. Kaum eine Klasse hatte so viel Sendezeit in aber schnellen Passagen und den Kiesbetten am Rand Heimsieg Monza wie die LMP2-Kategorie. passte perfekt zur WEC. Das 6-Stunden-Rennen ver‐ mittelte einen Hauch von Le Mans – perfekt zur Vorbe‐ Am Ende schafften es die Neueinsteiger vom Team reitung auf das bevorstehende Jahreshighlight im Au‐ Unter besonders großem Druck stand Lokalmatador AF WRT auf Platz zwei vor dem Racing Team Nederland. gust. Corse. Erstmals in der WEC-Geschichte wurde den Ita‐ Die Niederländer hatten besonders oft die Positionen lienern ein Heimrennen ermöglicht und erstmals seit im Rennen gewechselt und schafften es nur knapp auf Licht und Schatten bei Toyota in Monza Pandemie-Beginn durften auch Fans zurück an die den letzten Podestplatz. Strecke. Der Sieger des Rennens hatte zugleich auch mit einer Doppelten Grund zur Freude hat das Trio der #29, da es Vielzahl an Problemen zu kämpfen. Während zunächst Umso bitterer war die Niederlage für die Italiener in den schnellsten Wagen der neu eingeführten Pro/Am- die Fahrzeuge #7 und #8 von den Positionen eins und Monza zu verkraften. Das Rennen begann mit dem Por‐ Subwertung stellen konnte. Damit bekommen die Fah‐ zwei ins Rennen starteten, zeichnete sich im Verlauf des sche #92 auf der eins, dem Ferrari #51 auf zwei, dem rer neben der Trophäe für Rang drei der Klasse noch WEC-Magazin | 02.2021 6
eine Auszeichnung für Platz eins in der Pro/Am-Wer‐ Blickwinkel tung. Die Positionen zwei und drei der Pro/Am-Wer‐ tung gingen an Dragonspeed USA (#21) und Realteam Racing (#70). Unser bisherigen Heimsieg für AF Corse in der LMGTE-Am Lieblingsbilder Trotz der Rückschläge in der LMGTE-Pro, gab es auch A Grund zur Freude für die Lokalmatadoren. In der klein‐ uch in der aktuellen Saison sind unsere Fotogra‐ sten WEC-Klasse, der LMGTE-Am, konnte die AF Cor‐ fen Ton und Walter mit Leidenschaft vor Ort an se-Crew mit der Startnummer #83 einen Sieg vor hei‐ den Strecken, um das Rennen festzuhalten. Ihre mischer Kulisse einfahren. besten Aufnahmen aus 2021 gibt es hier auf einen Blick. Auch die AM-Kategorie war unvorhersehbar im Ren‐ nausgang. Lange Zeit sah alles auch nach einem Po‐ destplatz bzw. Dem Sieg für die Mannschaft aus, doch die Berührung mit einem GTE-Pro-Porsche und der re‐ sultierende Reifenplatzer sorgten für eine irreparable Beschädigung des Wagens. Das entstandene Vakuum nutzte der AF Corse Ferrari #83 aus und übernahm im Wechsel mit dem D’Station Aston Martin #777 und dem Project 1-Porsche #56 die Spitze. Gekrönt wurde das AM-Rennen durch ein zwei Runden andauerndes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Aston Martin #98 und #777. Beide lagen gleich auf und kämpften auf jedem Zentimeter um den zweiten Podestplatz. Das Glück war jedoch auf der Seite der routinierteren #98, welche Rang zwei einfahren konnte. Der dritte Pla‐ tz ging an die Debütanten von D’Station Racing im Fahrzeug mit der #777. Text - Tobias Krause Bild United Autosports - Piero Lonardo Weitere Bilder - Walter Schruff / Ton Kerdijk WEC-Magazin | 02.2021 7
Hypercar Der neue Peugeot 9X8 N ach Monaten der Wartezeit hat einer der zu‐ künftigen WEC-Teilnehmer endlich sein Hyper‐ car vorgestellt. Das Comeback zur FIA WEC- Saison 2022 wird Peugeot mit dem 9X8 in Angriff neh‐ men. Der 9X8 ist ein allradgetriebenes Prototypen-basiertes Hybrid-Hypercar. Der Wagen verfügt über einen Twin- Turbo-V6-Motor, der 680 PS (500 kW) an der Hintera‐ chse und weitere 200 kW an den Vorderrädern leistet. In der neuen Saison werden Paul di Resta, Kevin Ma‐ gnussen, Loïc Duval, Mikkel Jensen, Gustavo Menezes, Jean-Eric Vergne und James Rossiter mit zwei 9X8 an den Start gehen. Besonders auffällig ist der ungewöhnl‐ iche Name des Hypercars, der eine Anspielung auf Peu‐ geot und seine Historie ist. „Die Ingenieure und Designer von Peugeot haben diese Während die „9“ für die berühmten Vorgänger in Le Gelegenheit bestmöglich genutzt, um neue kreative Mans (wie etwa den 905 bzw. 908) steht und deren Konzepte zu etablieren und alte Ansätze über Bord zu Tradition fortsetzt, symbolisiert das „X“ den Allrad-Hy‐ werfen.“ bridantrieb und die Elektrifizierung des Motorsports. Das wohl auffälligste Merkmal ist das Fehlen eines sol‐ Den Abschluss bildet die „8“, welche die Brücke zur Se‐ chen. Als erstes WEC-Fahrzeug hat der Peugeot 9X8 rienproduktion schlägt, da alle aktuellen Modelle (wie nämlich keinen Heckflügel. etwa 208, 508 oder 3008) mit jener Ziffer enden. „Das Fehlen des Heckflügels beim Peugeot 9X8 ist eine Ein Radikales neues Design große Innovation.“, sagt Jean-Marc Finot – Motorsport‐ direktor von Stellantis (dem Peugeot Mutter-Konzern). Im Hinblick auf das Gesamtdesign markiert der 9X8 ei‐ „Wir haben einen Grad an aerodynamischer Effizienz nen radikalen Bruch mit den vertrauten Elementen der erreicht, der es uns erlaubt, auf dieses Bauteil zu verzi‐ LMP1-Ära. „Die größere Flexibilität, die das neue WEC-Reglement chten.“ im Bezug auf die Aerodynamik zulässt, erlaubt ein radi‐ Der Fokus liegt klar auf dem Bezug zum verwandten kales neues Denken. Das ermöglicht die Entstehung ei‐ In diesem Jahr stehen zahlreiche Tests auf dem Pro‐ Straßenfahrzeug, dem Peugeot 508 Sport. Erkenntnisse nes innovativen Autos und gibt dem Designteam die gramm, bevor die Rennpremiere zu Beginn des Jahres aus dem Motorsport sollen auch hier direkt in die Se‐ Möglichkeit, einen noch größeren Beitrag zu leisten“, 2022 erfolgt. Text - Tobias Krause rienproduktion einfließen. schreibt Peugeot Sport in seiner Pressemitteilung. Bilder - Peugeot Motorsport WEC-Magazin | 02.2021 8
Kalender Auch am Ende N ormalität im WEC-Kalender wird dank Corona für zu groß erachtet. Um die vertraglich zugesicherten fehlt die noch lange Zeit auf sich warten lassen. Eigenti‐ ch hätte es einen Monat nach den 24 Stunden Rennen 2021 trotzdem noch durchführen zu können, wurde Bahrain kurzerhand um ein zusätzliches Rennen Planbarkeit von Le Mans mit einem traditionellen Jahresabschluss weitergehen sollen. Ohne große Pause plante die WEC die 6 Stunden von Fuji im September. ergänzt. Nach einer erzwungenen Sommerpause geht es erst am 30. Oktober weiter mit den 6h Bahrain bevor am 06. Doch erneut zwang die Corona-Pandemie zur Planänd‐ November die 8h Bahrain als Finale folgen. Beide Ren‐ erung, da die Regierung in Japan das Infektionsrisiko nen werden auf dem bekannten Layout ausgetragen. Text - Tobias Krause Grafiken - David Tunnicliffe / Tobias Krause 6 Stunden von Spa 8 Stunden von Portimão 6 Stunden von Monza 1. Mai 2021 13. Juni 2021 18. Juli 2021 24 Stunden von Le Mans 6 Stunden von Bahrain 8 Stunden von Bahrain 21. - 22. August 2021 30. Oktober 2021 06. November 2021 WEC-Magazin | 02.2021 9
Die letzte Seite Der aktuelle Hypercar LMP2 WM-Stand Fahrerwertung Fahrer Team Punkte Fahrer Team Punkte Fahrerwertung 1. B. Hartley Toyota Gazoo 75 1. P. Hanson United 74 Racing Autosports USA 1. S. Buemi Toyota Gazoo 75 Racing 1. F. Albuquerque United 74 Autosports E 1. K. Nakajima Toyota Gazoo 75 USA s ist Halbzeit in der WEC-Saison 2021 und der Racing 2. R. Gonzalez JOTA 56 Kampf um die Titel im vollen Gange. Zum Ab‐ 2. M. Conway Toyota Gazoo 69 Racing 2. A. Davidson JOTA 56 schluss unserer zweiten Ausgabe haben wir ei‐ 2. K. Kobayashi Toyota Gazoo 69 nen Blick die Punktetabellen geworfen. Racing 2. A. da Costa JOTA 56 2. J. M. López Toyota Gazoo 69 3. T. Blomqvist JOTA 53 Der aktuellen Zwischenstand ist besonders spannend, Racing 3. S. Vandoorne JOTA 53 da im bevorstehenden Le Mans-Rennen die doppelte 3. A. Negrão Alpine ELF Matmut 60 3. S. Galael JOTA 53 Anzahl Punkte vergeben wird. Beim Saisonfinale in 3. N. Lapierre Alpine ELF 60 Bahrain gibt es aufgrund der 8-Stunden-Distanz eben‐ Matmut LMP2 Team Fahrzeug Punkte falls mehr Punkte zu holen. Teamwertung 3. M. Vaxiviere Alpine ELF 60 Matmut 1. United Oreca 07 – 74 Autosports USA Gibson Noch ist also alles möglich und die Titel für die vier Hypercar 2. JOTA #38 Oreca 07 – 56 Hersteller Fahrzeug Punkte Klassen sind völlig offen. Eine vollständige Übersicht Herstellerwertung Gibson der Punktetaabellen gibt es auf unserer Webseite. 1. Toyota Gazoo Toyota TS050 90 3. JOTA #28 Oreca 07 – Gibson 53 Racing Hybrid Text - Tobias Krause 2. Alpine Elf Alpine A480 – 64 Statistiken - David Tunnicliffe Matmut Gibson LMGTE-AM Fahrerwertung Fahrer Team Punkte 3. Glickenhaus Glickenhaus 33 Racing 007 LMH 1. R. Lacorte Cetilar Racing 54 LMGTE 1. G. Sernagiotto Cetilar Racing 54 Fahrerwertung Fahrer Team Punkte 1. A. Fuoco Cetilar Racing 54 1. K. Estre Porsche GT 76 2. F. Perrodo AF Corse 52 Team 1. N. Jani Porsche GT 76 2. N. Nielsen AF Corse 52 Team 2. A. Rovera AF Corse 52 2. A. Pier Guidi AF Corse 74 3. P. Dalla Lana Aston Martin 44 Racing 2. J. Calado AF Corse 74 3. A. Farfus Aston Martin 44 Racing 3. D. Serra AF Corse 54 3. M. Gomes Aston Martin 44 Racing 3. M. Molina AF Corse 54 LMGTE-AM Teamwertung Team Fahrzeug Punkte LMGTE Hersteller Fahrzeug Punkte Herstellerwertung 1. Cetilar Racing Ferrari 488 54 GTE Evo 1. Ferrari Ferrari 488 128 2. AF Corse #83 Ferrari 488 52 GTE EVO GTE Evo 2. Porsche Porsche 911 121 3. Aston Martin Aston Martin 44 RSR-19 Racing Vantage AMR WEC-Magazin | 02.2021 10
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