Neue WhatsApp-Bedingungen: Wer jetzt nicht zustimmt, erhält eine letzte Gnadenfrist - vergleichs-portal.info

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Neue WhatsApp-Bedingungen: Wer jetzt nicht zustimmt, erhält eine letzte Gnadenfrist - vergleichs-portal.info
Neue WhatsApp-
Bedingungen: Wer jetzt
nicht zustimmt, erhält
eine letzte Gnadenfrist
07. Mai 2021 um 15:57 Uhr

Dirk Hottes

WhatsApp will am 15. Mai neue Nutzungsbedingungen einführen.
Wer nicht zustimmt, fliegt raus, hieß es bislang - doch ganz so
streng ist der Messenger nun doch nicht.

Die Uhr tickt für WhatsApp-Nutzer. Bis zum 15. Mai müsst ihr einer Änderung im
Messenger zustimmen oder ihr könnt keine Nachrichten mehr versenden. (Quelle:
FlashDevelop /depositphotos.com / Facebook / Montage: netzwelt.de)

      WhatsApp ändert seine Nutzungsbedingungen zum 15.
       Mai 2021.
      Ihr müsst diesen zustimmen. Andernfalls könnt ihr den
       Messenger nicht mehr nutzen.
Neue WhatsApp-Bedingungen: Wer jetzt nicht zustimmt, erhält eine letzte Gnadenfrist - vergleichs-portal.info
   Die Einführung war eigentlich für Februar geplant
       wurde dann auf Mai verschoben, nun gibt es erneut
       einen kleinen Aufschub.

Wer WhatsApp nutzt, muss sich bald entscheiden. Bis zum
15. Mai müsst ihr den neuen Nutzungsbedingungen des
Messengers zugestimmt haben, andernfalls wird
euer WhatsApp-Konto zunächst gesperrt. Daher erhöht der
Messenger jetzt den Druck.

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Immer häufiger erhalten Nutzer beim Öffnen der App nun
ein Pop-up, das sie über die Änderungen informiert und um
ihre Zustimmung bittet. Erfolgte die Anzeige in den letzten
Wochen noch sporadisch, ist die Frequenz nun deutlich
gestiegen. Auf Twitter ist die Rede, dass das Pop-up in zwei
Tagen ganze dreimal aufploppt.

Einführung im Februar bereits gescheitert

Die Absicht ist klar: Ihr sollt euch entscheiden! Schließlich
sollten die neuen Nutzungsbedingungen bereits am 8.
Februar in Kraft treten, nach massiven Protesten wurde die
Einführung aber auf den 15. Mai verschoben. WhatsApp
wollte dadurch Nutzern mehr Zeit für die
Entscheidungsfindung geben.
Doch viele Nutzer stehen weiter vor einem Dilemma.
WhatsApp zählt zu den beliebtesten Messengern auf dem
Markt und bestimmt die Kommunikation in unserem Alltag
wie keine andere App. Gleichzeitig drängt Facebook auf
eine stärkere Verzahnung des Messengers mit dem
Sozialen Netzwerk. Das schürt bei vielen Ängste um die
Sicherheit ihrer Daten.

Verwirrung um erneute Verschiebung

WhatsApp reagiert hierauf offenbar erneut und verschiebt
noch einmal die Einführung. Das twittert zumindest die
indische Nachrichtenagentur "Press Trust of India". Nutzer
sollten zwar weiterhin das Banner angezeigt bekommen,
mit dem um Zustimmungen zu den neuen Bedingungen
geworben wird, doch hat eine Verweigerung der
Zustimmung offenbar keinen Einfluss auf die Funktionalität
des Messengers.

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Es bleibt jedoch unklar, ob diese Änderung für Nutzer
weltweit gilt oder nur für den indischen Markt. Auch ist
ungeklärt, ob es einen neuen Stichtag gibt. Wir haben bei
WhatsApp nachgefragt und folgendes Statement erhalten:

We’ve spent the last several months providing more
information about our update to users around the world. In
that time, the majority of people who have received it have
accepted the update and WhatsApp continues to grow.
However, for those that have not yet had a chance to do so,
their accounts will not be deleted or lose functionality on
May 15. We’ll continue to provide reminders to those users
within WhatsApp in the weeks to come.
Ein WhatsApp-Sprecher

WhatsApp zufolge habe die Mehrheit der Nutzer, denen die
neuen Bedingungen angezeigt wurden, bereits zugestimmt.
Wer dies noch nicht getan habe, werde den Messenger
auch nach dem 15. Mai zunächst uneingeschränkt weiter
nutzen können. Man werde aber weiter das Zustimmungs-
Banner einblenden. Zudem soll die Funktionalität später
schrittweise eingeschränkt werden. Weitere Informationen
dazu sollen zum Stichtag hin veröffentlicht werden. Daher
raten wir euch mit der Frage "Zustimmen oder nicht"
auseinander zu setzen. Wir versuchen euch die
Entscheidung zu erleichtern.

Das will WhatsApp ändern

Dem Messenger zufolge ändert sich für Nutzer, die
WhatsApp ausschließlich zur privaten Kommunikation
nutzen, nichts. Die Zustimmung zu den neuen AGBs ist laut
WhatsApp aber erforderlich, da Nutzer WhatsApp künftig
auch nutzen können, um Unternehmen zu kontaktieren. Um
die Verwaltung der Chats für Unternehmen zu
vereinfachen, bietet Facebook ihnen Tools an.
WhatsApp-Alternativen: Telegram, Signal und Co. im
Messenger-VergleichMehr Funktionen, mehr Sicherheit
Ihr sucht eine WhatsApp-Alternative? Wir haben Messenger wie
Telegram, Signal oder Threema miteinander verglichen und zeigen
euch die wichtigsten Unterschiede.

Daher enthalten neuen Nutzungsbedingungen auch eine
Erlaubnis dafür, dass WhatsApp diesbezüglich Daten mit
Facebook teilen darf.

Datenaustausch mit Facebook

Dies hatte zunächst für Verwirrung im Netz gesorgt, denn in
den USA lässt sich WhatsApp hiermit das Recht einräumen,
Daten von WhatsApp-Nutzern für Werbezwecke zu
verwenden. Zudem soll dadurch eine engere Verzahnung
der Facebook-Produkte ermöglicht werden. In den
Nutzungsbedingungen werden dafür schon Beispiele
genannt. Etwa die Möglichkeit, mit Facebook Pay über
WhatsApp Zahlungen zu tätigen.

WhatsApp: So erfahrt ihr, was der Messenger über euch
weißSo geht's
Ihr könnt in WhatsApp eure Daten herunterladen und dazu benötigt
ihr noch nicht mal ein separates Tool. Wir zeigen euch, wie ihr eure
Daten in ein paar Schritten herunterladen könnt.

Für Nutzer in der EU gilt dies aber nicht, hier findet
weiterhin kein Datentransfer für Werbezwecke statt. Dies
hat der Messenger nun betont und dabei auch verraten,
welche und für welche Zwecke eure Daten dennoch
mitunter an Facebook weitergeleitet werden.

WhatsApp hat zu den Änderungen auch eine umfangreiche
FAQ-Seite eingerichtet. Hier findet sich aber auch für
deutsche Nutzer der Hinweis, dass die Unternehmen
SELBST natürlich die erhobenen Daten für Werbezwecke
verwenden könnten - beispielsweise auch für
Werbeanzeigen bei Facebook.

WhatsApp erklärt zugleich aber auch, dass Unternehmen
nicht gezwungen sind, die Hosting-Services von Facebook
zu verwenden. Der Messenger will Chats mit Unternehmen,
die auf die Facebook-Dienste setzen speziell kennzeichnen.

Deutsche Behörden wollen Einführung
stoppen

Dennoch gibt es Kritik an den neuen AGB. Die in
Deutschland für WhatsApp zuständige Hamburger
Datenschutzbehörde hat daher Mitte April ein Verfahren
gegen den Mutterkonzern Facebook eröffnet, "das darauf
abzielt, eine sofort vollziehbare Anordnung mit dem Inhalt
auszusprechen, keine Daten von WhatsApp-Nutzern zu
erheben und zu eigenen Zwecken zu verarbeiten", heißt es
in einer Pressemitteilung.

Der oberste Hamburger Datenschützer Johannes Caspar
befürchtet, dass WhatsApp mit den neuen Bestimmungen
neben den bereits bestehenden Austauschmöglichkeiten
mit Facebook für die Bereiche Produktverbesserung,
Analyse, Network/Security künftig weitere für
Marketingzwecke und Direktwerbung schafft.

WhatsApp streitet dies zwar wie gesagt ab, doch Caspar
merkt an, dass es bislang zu keiner aufsichtsbehördlichen
Überprüfung der tatsächlichen Verarbeitungsvorgänge
zwischen WhatsApp und Facebook gekommen ist. Hierfür
wären die irischen Behörden zuständig, da die
Europazentrale von Facebook in Dublin setzt.

WhatsApp wird in Deutschland mittlerweile von fast 60
Millionen Menschen genutzt und ist die mit Abstand
meistgenutzte Social Media-Anwendung noch vor Facebook.
Umso wichtiger ist es, darauf zu achten, dass die hohe Zahl
der Nutzer, die den Dienst für viele Menschen attraktiv
macht, nicht zu einer missbräuchlichen Ausnutzung der
Datenmacht führt. Leider ist es bislang zu keiner uns
bekannten aufsichtsbehördlichen Überprüfung der
tatsächlichen Verarbeitungsvorgänge zwischen WhatsApp
und Facebook gekommen. Derzeit besteht Grund zu der
Annahme, dass die Bestimmungen zum Teilen der Daten
zwischen WhatsApp und Facebook mangels Freiwilligkeit
und Informiertheit der Einwilligung unzulässig durchgesetzt
werden sollen. Um gegebenenfalls einen rechtswidrigen
massenhaften Datenaustausch zu verhindern und einen
unzulässigen Einwilligungsdruck auf Millionen von
Menschen zu beenden, ist nun ein förmliches
Verwaltungsverfahren zum Schutz Betroffener eingeleitet
worden.“
Johannes Caspar, HmbBfDI

WhatsApp hat inzwischen auf die Vorwürfe aus Hamburg
reagiert und will das Gespräch mit Johannes Caspar suchen.
Dem Messenger zufolge lege hier ein Missverständnis bei
der Interpretation der neuen Nutzungsbedingungen vor.

Our recent update includes new options people will have to
message a business on WhatsApp, and provides further
transparency about how we collect and use data. To be
clear, by accepting WhatsApp’s updated terms of service,
users are not agreeing to any expansion in our ability to
share data with Facebook, and the update does not impact
the privacy of their messages with friends or family
wherever they are in the world. Facebook is reviewing the
correspondence it has received from the Hamburg DPA and
will address their misunderstandings around the purpose
and effect of the update. We remain fully committed to
delivering secure and private communications for
everyone.
Statement von WhatsApp

Bislang gibt es in dem Verfahren noch keine Entscheidung.
Der Streit zeigt zudem ein Dilemma, das es bei vielen
Datenschutzfragen gibt. Nutzer müssen den Aussagen von
WhatsApp und Facebook vertrauen. Eine behördliche
Prüfung der Datenverarbeitung hat bislang zumindest den
Hamburger Datenschützer zufolge nicht stattgefunden.

Was passiert, wenn ihr nicht zustimmt?

WhatsApp hat nun eine FAQ-Seite veröffentlicht, auf der
noch einmal detailliert beschrieben wird, was passiert,
wenn ihr den neuen Nutzungsbedingungen nicht zustimmt.

Diesem zufolge werdet ihr für eine kurze Zeit zwar weiter
Benachrichtigungen erhalten, könnt aber die damit
angekündigten Nachrichten nicht lesen oder beantworten.
Zudem könnt ihr weiter Anrufe annehmen. Wann der
Messenger nach dem 15. Mai damit beginnt die
Funktionalität einzuschränken, ist wie gesagt offen.

Üblicherweise löscht WhatsApp inaktive Konten nach 120
Tagen, dies wird aber in diesem Fall offenbar nicht
passieren. WhatsApp betont, dass euer Konto bestehen
bleibt. Ihr könnt also noch nach dem 15. Mai den neuen
Nutzungsbedingungen zustimmen und dann den Messenger
wieder vollumfänglich nutzen.

Netzwelt meint
Wer WhatsApp ausschließlich zur privaten Kommunikation
einsetzt, dürfte zunächst von den Änderungen nichts
mitbekommen. Ihr solltet sie aber im Hinterkopf haben,
wenn ihr über den Messenger doch mit einem
Unternehmen kommuniziert. Zudem könnt ihr natürlich
eure Zustimmung jederzeit widerrufen, in dem ihr
euer WhatsApp-Konto löscht.

Ihr wollt den neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp
nicht zustimmen? Dann stellen wir euch in einem weiteren
Artikel die WhatsApp-Alternativen vor.

» Tipp: Die besten VPN-Anbieter für mehr Sicherheit und
Datenschutz
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