Nobody Knows The Trouble I ve Seen .

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Nobody Knows The Trouble I ve Seen .
„Nobody Knows The Trouble I´ve Seen.....“
                  Spirituals und Gospels

• Die afrikanischen Wurzeln

• Das Sklavenschicksal in den Südstaaten der USA

• Die Entstehung von Spirituals
 Singe ich die Lieder meiner Peiniger?

• Die Doppeldeutigkeit in den Texten
 Der Wunsch nach Freiheit drückt sich in den Texten aus.

• Was sind Gospels?
Nobody Knows The Trouble I ve Seen .
Afrikanische Musik

Im traditionellen Afrika fand das Musizieren grundsätzlich in der
Gemeinschaft statt; die Trennung von Musikern und Zuhörern war
nicht bekannt.

Musik und Tanz gehörten zusammen.
Nobody Knows The Trouble I ve Seen .
Afrikanische Musik

Musik war eng mit allen Vorgängen im Leben der
Gemeinschaft verwoben. Wir kennen Arbeitslieder, religiöse
Tänze und Gesänge, Wiegenlieder, erotische Tanzlieder,
Balladen und Märchenlieder, Kriegsgesänge, Liebeslieder
und viele andere, die mit ganz bestimmten Handlungen,
Vorgängen oder Absichten verknüpft sind.

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass das Leben in Afrika
von der Geburt bis zur Totenfeier von Musik, Gesang und
Tanz begleitet war.
Afrikanische Musik
Rhythmik

Der afrikanische Rhythmus ist von einer großen Komplexität
geprägt (Polyrhythmik, poly = viel (griechisch)).

Die Trommeln sind die wichtigsten und oft einzigen Instrumente.

Afrika kennt kaum eine melodische Entwicklung. Entsprechend
werden beim Gesang kleine Motive variiert oder wiederholt.

Alles ist Improvisation, die Phrasen des Vorsängers werden
entweder vom Chor wörtlich oder mit eigenen Phrasen beantwortet
(Call & Response, Frage und Antwort).
Afrikanische Musik
Gesang
Die Skala der Klangfarben und Klangmöglichkeiten enthält alle
Zwischenstufen von einer auch für europäische Ohren angenehmen
Weichheit und Zartheit bis zum expressiven, ekstatischen, rauhen
und unreinen Schrei.

Diese Breite der Veränderlichkeit von Ton blieb auch in den
afroamerikanischen Musikformen erhalten.
Die Geschichte der Sklaverei
Seit der Entdeckung Amerikas wird das Land zunehmend von
Einwanderern aus Europa besiedelt. Die Engländer als starke
Kolonialmacht, spielen dabei eine vorherrschende Rolle.
In den heißen Südstaaten am Mississippi gründen sie ab 1607 erste
Handelsgesellschaften. Ihre Produkte sind Zuckerrohr, Tabak und
Baumwolle, die in dieser Region besonders gut gedeihen. Die
Nachfrage nach diesen Produkten ist besonders hoch.
Arbeitskräftemangel entsteht.
1619 wurden die ersten 20 Negersklaven mit holländischen Schiffen
auf die Plantagen gebracht.
Eine menschenverachtende Einstellung gegenüber Schwächeren
führte zu einem Handel mit Eingeborenen aus Afrika.
Das Elend der Sklaven
Sklavenjäger überfielen mit ihren Gewehren oft ganze Dörfer.
Das Elend der Sklaven
Frauen, Kinder und Männer wurden in Ketten gelegt und auf die
Frachtschiffe wie Vieh verladen.
In die Kojen wurden so viele Sklaven gesteckt, dass sie nur noch
liegen konnten.
Oft wurde ihnen während der langen Überfahrt Essen und Trinken
verweigert, um ihren Widerstand zu brechen oder um Geld zu
sparen.
Kranke wurden einfach über Bord geworfen.
Viele verhungerten, starben an Krankheiten oder Erschöpfung.
Belegung eines
Sklavenschiffes
Das Elend der Sklaven
Hatten sie die Reise überstanden, wurden sie auf Sklavenmärkten
den Plantagenbesitzern zum Kauf angeboten.
Kräftige und Gesunde waren wertvoller, deshalb rieb man die
Sklaven mit Fett ein, um die erschöpften Menschen gesünder
aussehen zu lassen.
Bei der Versteigerung wurden oft Männer von ihren Frauen und
Frauen von ihren Kindern getrennt verkauft.
Die Sklaven werden wie Waren verkauft
Das Elend der Sklaven
Die Plantagenbesitzer betrachteten die „Neger“ als Eigentum, mit
dem man machen konnte, was man wollte. Die Gefangenen waren
abhängig von dem guten Willen oder der Brutalität der Besitzer.

Die meisten wurden bis zur Erschöpfung zu harter Arbeit auf den
Feldern gezwungen.
Mit roher Gewalt wurde der Freiheitswillen der Sklaven
                    unterdrückt.
Herrschaftshaus von Plantagenbesitzern.
Die Sklaven lebten in winzigen Holzhütten.
Entstehung von Spirituals
Nur der Sonntag war frei. Die „Neger“, die in Afrika ihren eigenen
Glauben und ihre eigene Kultur hatten, mussten mit zum
Gottesdienst. Sie sollten christianisiert werden.
Bald entwickelten sich eigene Gottesdienste nur für die Sklaven.
Zwei Kulturen trafen aufeinander und vermischten sich. Die Sklaven
sangen die religiösen Lieder auf ihre Weise. Mit Klatschen und
Stampfen ersetzten sie die Trommeln, die bei ihren religiösen
Handlungen üblich waren.
Die afrikanische Polyrhythmik mit ihren Betonungsverschiebungen
veränderte auch die Rhythmik der Kirchenlieder.
Die Doppeldeutigkeit in den Texten
Im Alten Testament fanden sie Geschichten, die ihrem eigenen Los
sehr ähnlich waren. Auch dort war die Rede von unterjochten
Völkern. Die Sklaven begannen davon in eigenen Liedern zu singen.
Die Texte hatten dabei eine Doppeldeutigkeit. Sangen sie von dem
Elend des israelischen Volkes, meinten sie ihr eigenes. So konnten
sie ungestraft ihr eigenes Los besingen.

Da Fluchtgedanken nicht offen ausgesprochen werden konnte,
wurden in die Lieder geheime Botschaften gesteckt.
Der Rhythmus eines Zuges, der über die Schienennahtstellen
fährt wurde zum Symbol der Freiheit, denn mit Zügen konnte
man in den Norden Amerikas kommen, wo die Sklaverei ab
1808 verboten war.
Die Doppeldeutigkeit in den Texten
Der Fluchtgedanke wurde
verständlicherweise zum
vorherrschenden Gedanken
der Sklaven.
Sklaven, die flüchteten,
bekamen aber die grausamsten
Strafen, wenn sie gefasst
wurden.
Spirituals

      Die Lieder, die man „Spirituals“
      nannte (geistliche oder religiöse
      Gesänge), entstanden in freier
      Improvisation und wurden
      mündlich überliefert. Eine
      Notation kannte man zunächst
      nicht.
Spirituals
Eine typische Entstehungsgeschichte von einem
unbekannten Schwarzen:

"Ich will Ihnen sagen, wie das geht. Mein Massa ruft mich
zu ihm und sagt, dass meine Ration gekürzt wird, und ich
kriege 100 Schläge mit der Lederpeitsche. Meine
Freunde sehen das und haben Mitleid mit mir. Als sie an
dem Abend zu unserem Treffen kommen, singen sie
davon. Und manche guten Sänger sind dabei, die
können das. Und sie bringen das rein, verstehen Sie,
bringen das einfach rein, bis es richtig ist. Und dann
singen die anderen mit, als wenn sie den Song schon
lange kannten, aber sie haben ihn nie vorher gehört. So
geht das.
Massa = Herr (engl. Master; Anrede der Sklaven Nordamerikas für ihre weißen Herren)
Abraham Lincoln wurde
1860 Präsident der
Vereinigten Staaten von
Amerika. Er bekämpfte die
Sklaverei, was schließlich zu
einem Bürgerkrieg zwischen
den Nordstaaten und den
Südstaaten führte. Der Krieg
dauerte vier Jahre. Die
Nordstaaten gewannen.
Fortan war es gesetzlich
verboten, Sklaven zu halten.
Gospels

Das Wort "Gospel" bedeutet "Evangelium": Das Wort Gottes
wird durch die religiösen Texte und die Musik verbreitet.
Gospels
      Es gibt drei Unterschiede zwischen Spiritual und Gospel.

1.   Die Spirituals sind mündlich überlieferte Gruppenschöpfungen, während
     Gospel Songs in der Mehrzahl komponiert werden.

2.   Die Bilderwelt des Spirituals entstammt hauptsächlich dem Alten
     Testament, während die Gospel Songs sich gewöhnlich auf den Leidensweg
     Jesu Christi und die Botschaft des Neuen Testaments beziehen.

3.   Durch den Einbezug von Jazz-Elementen sind Gospels rhythmisch
     intensiver, zupackender, vitaler als die meisten Spirituals.
Gospels
Die entscheidende Begegnung der schwarzen religiösen Musik
mit Jazz ereignete sich um 1920 herum. Sie bewirkte einen
Kirchenmusik-Boom, die es mit jedem Schlager aufnehmen
konnte.

Als Form bediente man sich des Blues, Rumba, Mambo,
Walzer, Ballade, Boogie-Woogie.
Gospels
Die entscheidende Begegnung der schwarzen religiösen Musik
mit Jazz ereignete sich um 1920 herum. Sie bewirkte einen
Kirchenmusik-Boom, die es mit jedem Schlager aufnehmen
konnte.

Als Form bediente man sich des Blues, Rumba, Mambo,
Walzer, Ballade, Boogie Woogie.
Der zündende Funken für die Gospelmusik
Einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung von Gospels leistete
Thomas A. Dorsey, Sohn eines Baptistenpfarrers und ehemaliger
Bluesmusiker. Seine neue von ihm komponierte bluesige
Kirchenmusik konnte auch in Noten verbreitet werden. Mit der
Gründung von "National Convention of Gospel and Choruses"
ermöglichte er vielen Sängerinnen und Sängern eine Ausbildung. Zu
damaliger Zeit wurden viele der heute zu Standards gehörenden
Gospel-Lieder komponiert.
Viele kleinere Plattenfirmen produzierten immer neue Platten und die
lokalen schwarzen Radiostationen spielten immer mehr Titel; neue
Gospelgruppen wurden gegründet. Der Erfolg ließ nicht auf sich
warten. Nach dem Krieg 1945 nahm auch das weiße Amerika Notiz
von der Gospel-Musik, als Mahalia Jackson mit ihrer Schallplatte
"Move On Up Little Higher" eine erstaunliche Auflage erzielte.

Tausende von kleineren und größeren Gruppen sangen sich in die
Herzen des Publikums. Einige wurden berühmt, so z. B. Sam Cooke,
der seine Karriere als weltlicher Soulstar fortsetzte. Die wohl
herausragendste Sängerin des "Golden Age of Gospel " wurde Mahalia
Jackson, die in Zusammenarbeit mit Thomas A.Dorsey zum Weltstar
wurde.
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