Olympische und Paralympische Spiele 2024 - Was will Berlin? Auswertung der Bürgerwerkstatt Thema: Barrierefreiheit

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Olympische und Paralympische Spiele 2024 - Was will Berlin? Auswertung der Bürgerwerkstatt Thema: Barrierefreiheit
Olympische und Paralympische Spiele 2024. Was will Berlin?   1

Olympische und Paralympische Spiele 2024
Was will Berlin?

Auswertung der Bürgerwerkstatt
Thema: Barrierefreiheit

  Bei dieser Auswertung handelt es sich um eine vorläufige Version. Die finale Version wird
  zusammen mit dem Abschlussbericht auf was-will.berlin.de veröffentlicht.
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Dieser Bericht wurde von der Zebralog GmbH & Co.KG März 2014 im Auftrag
der Berliner Senatskanzlei erstellt.

Ansprechpartner:
Matthias Trénel
Kristoff Küpper
Kira Möller

Chausseestraße 8, Aufgang E
10115 Berlin

T. +49 30.200 540 26-0
F. +49 30.200 540 26-99

info@zebralog.de
www.zebralog.de

25.03.2015

Titelbild: Jörg Farys/dieprojektoren.de

Bei dieser Auswertung handelt es sich um eine vorläufige Version. Die finale Version wird
zusammen mit dem Abschlussbericht auf was-will.berlin.de veröffentlicht.
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Auswertung der Bürgerwerkstatt – Thema: Barrierefreiheit

Am 26. Februar fand zwischen 18:30 Uhr und 20:30 Uhr die Bürgerwerkstatt zum
Thema „Barrierefreiheit“ im Roten Rathaus statt. Nach einem kurzen Input durch den
Chef der Senatskanzlei Björn Böhning hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, in
mehreren Kleingruppendiskussionen verschiedene Punkte zu erarbeiten, die im
Rahmen einer Berliner Bewerbung für Olympischen und Paralympischen Spiele von
Belang wären. Themen der vier Kleingruppen waren „Paralympisches Dorf“, „Barrie-
refreie Stadt“, „Barrierefreie Sportstätten“ und „Spiele für alle“.
Die vier Arbeitsgruppen wurden von Mitarbeitern aus der Senatsverwaltung für Inne-
res und Sport, Stadtentwicklung und Umwelt, aus der Senatskanzlei sowie vom Lan-
desbeauftragten für Menschen mit Behinderung betreut. Moderiert wurden die Dis-
kussionen durch Mitarbeiter von Zebralog. Am Ende der zweiten Kleingruppenphase
wurden die Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen im Plenum vorgestellt und
dort zur Diskussion gestellt

1.1.   Quantitative Auswertung

Bei der Mehrheit der Beiträge handelte es sich um Hinweise (35), gefolgt von Ideen
(28) und Kritik (13). Als Hinweise wurden solche Beiträge kategorisiert, die die Se-
natsverwaltung auf gewisse Rahmenbedingungen und Probleme, die es bei der Um-
setzung von Barrierefreiheit zu beachten gilt, aufmerksam machen sollen. Als Ideen
wurden konkrete Vorschläge eingeordnet und als Kritik solche, die auf Missstände an
der bestehenden Praxis aufmerksam machen wollen.

                                 21
                                                                           Hinweis
                                 3
                            6
                                                                           Idee
                                           35                              Kritik
                       13
                                                                           Forderung/Wunsch
                                                                           Frage
                                                                           Hinweis/Idee
                                28
                                                                           Hinweis/Lob

Insgesamt wurden 12 verschiedene Überthemen identifiziert, unter die sich die
knapp 90 Beiträge einordnen lassen. Die Themen „Rahmenbedingungen“ und das
Überthema „Barrierefreiheit allgemein“ stechen dabei mengenmäßig hervor. Hierbei
ging es zum einen um die kulturellen, administrativen und logistischen Rahmenbe-
dingungen, die für das Thema Barrierefreiheit relevant sind. Zum andern ging es um
Definitionen (was ist Barrierefreiheit überhaupt?).

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                    Anzahl der Beiträge pro Thema
        20
        15
        10
         5
                                                                     Anzahl der Beiträge pro
         0                                                           Thema

1.2.   Qualitative Auswertung

Die Beiträge AG 1, die das Paralympische Dorf zum Thema hatte, lassen sich vor al-
lem als Hinweise und Ideen einordnen. Es ging hier viel um barrierefreies Bauen
oder auch Universal Design, wobei die Meinungen auseinander gingen, was den pro-
zentualen Anteil barrierefreier Wohnungen anging. Während die Einen 100% barrie-
refreien Wohnungsbau und damit ein inklusives Quartier für alle forderten, gab es
andere Stimmen, die einen geringeren Anteil – auch unter Hinweis auf die Nachnut-
zung – für genügend hielten. Ein Beitrag zeichnete die Idee eines Dorfes, das Modell-
charakter für barrierefreie Stadtteile haben könnte und damit dem Universal Design
zu einem Durchbruch verhelfen könnte.

AG 2, welche das Thema „barrierefreie Stadt“ hatte, erarbeitete vor allem Forderun-
gen und Wünsche. Die Forderungen kreisten vornehmlich darum, dass ein Kultur-
wandel herbeigeführt werden müsse, um Universal Design fest im Denken der Gesell-
schaft im und der Verantwortlichen zu verankern. Dazu wurde mehr
Öffentlichkeitsarbeit - wie zum Beispiel auch eine intensivere Berichterstattung
während der Paralympics - gefordert.

In zentralen Themen, die von der AG 3 diskutiert wurden waren zum einen, dass es
in Berlin oftmals nicht an der Bürokratie scheitere – wenngleich der Denkmalschutz
als ein Hindernis für mehr Barrierefreiheit in historischen Gebäuden identifiziert
wurde. Vielmehr sei es ein kulturelles Problem. Viele Entscheider setzten Barriere-
freiheit immer noch mit großem Aufwand und Kosten gleich. Hier bedürfe es mehr
Aufklärung, um den Menschen aufzuzeigen, dass es gerade bei Neubauten vielfach
keinen Mehraufwand bedeute, wenn man nach Universal Design baue.

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Dementsprechend wurde auch in AG 3 die Forderung nach einem Kulturwandel laut.
Während in Deutschland Barrierefreiheit in der Ausbildung von Architekten an im-
mer weniger Universitäten und Fachhochschulen integraler Bestandteil sei, hätten
die angelsächsischen Länder dort eine Vorbildfunktion. In den USA und Großbritan-
nien seien die Maßnahmen-Kataloge umfangreicher und man nähere sich dem The-
ma auf spielerische Art: angeführt wurde hier das IPC-Handbook (International Para-
lympics Committee Handbook) und das ADA (Americans with Disabilities Act),
welches Entscheidern hierzulande als Inspiration dienen könne. Auch in dieser
Gruppe gab es unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der Frage, ob Barrierefreiheit
in der Fläche umgesetzt werden müsse oder ob man besser an verschiedenen Stellen
Sportstätten für bestimmte Sportarten barrierefrei gestalten sollte, um Kosten zu spa-
ren und die Realisierung somit realistischer zu machen.

Die von AG 4 erarbeiteten Beiträge waren zumeist konkrete Forderungen nach barrie-
refreien Spielen. Von audiovisuellen Beschreibungen für Sehbehinderte Menschen
über einfache Sprache bis hin zu barrierefreiem Nahverkehr reichten hier die Vor-
schläge. Viele Beiträge kamen auch zum Thema Ticketvergabe. Diese solle nicht nur
online erfolgen.

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