Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres

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Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres
GEDENKSTÄTTEN FÜR EXEKUTIVBEAMTE (10)

                        Gedenkstein für die drei Opfer des Hubschrauberabsturzes vor 50 Jahren in Pfalzau, Gemeinde Pressbaum in Niederösterreich.

                                           Opfer von Flugunglücken
                              In der 67-jährigen Geschichte der Abteilung Flugpolizei im BMI kam es zu einigen tragischen
                          Flugunglücken. Gedenkstätten erinnern an die dabei ums Leben gekommenen Exekutivbediensteten.

                              or 50 Jahren, am 14. November           Bezirksinspektor Josef Pollack (48)    1958 lebte er in Guntramsdorf. Im Juni

                        V     1971, startete in der Flugeinsatz-
                              stelle Wien-Meidling ein Hub-
                        schrauber der Flugpolizei des Bundes-
                                                                   wurde am 26. März 1923 in Rainfeld
                                                                   an der Gölsen geboren. Nach einer
                                                                   Schlosserlehre erwarb er die Segelflug-
                                                                                                             1965 hatte Pollack bei einem Startma-
                                                                                                             növer mit einem Hubschrauber mit
                                                                                                             montierten Schwimmern auf einem See
                        ministeriums für Inneres (BMI), Marke      berechtigungen und den Luftfahrer-        bei Oeynhausen Glück. Der Helikopter
                        Agusta Bell 47 J3B1 mit dem Ziel           schein Klasse 1. Er arbeitete in den      wurde von einer Windböe erfasst,
                        Innsbruck. An Bord befanden sich der       Wiener Neustädter Flugzeugwerken          tauchte bei laufenden Rotorblättern
                        Pilot Ludwig Kowarzik, der Kopilot         und wurde 1941 zur deutschen Luft-        kopfüber ins Wasser und sank. Pollack
                        Josef Pollack und Ministerialsekretär      waffe einberufen und zum Fluglehrer       konnte sich und den mitfliegenden Me-
                        Dr. Rudolf Kofler. Gegen zwölf Uhr         ausgebildet. Nach dem Ende des Zwei-      chaniker, der ein schlechter Schwim-
                        stürzte der Hubschrauber wegen eines       ten Weltkrieges war er in der Privat-     mer war, aus der Kanzel befreien und
                        Schadens im Heckrotorgetriebe in Pfal-     wirtschaft tätig und absolvierte die      ans Ufer retten. Das Heck des verun-
                        zau in der Gemeinde Pressbaum über         Ausbildung zum Werkmeister für Ma-        glückten Hubschraubers hängt heute
                        einem Wald ab. Die drei Insassen ka-       schinenbau. 1950 trat er in die Bundes-   im Stiegenhaus der Flugpolizei in
                        men beim Aufprall ums Leben.               gendarmerie ein und versah Dienst in      Wien-Meidling.
                           Amtsdirektor Ludwig Kowarzik (56)       den Gendarmerieposten Purgstall an           Ministerialoberkommissär Dr. Ru-
FOTO: WERNER SABITZER

                        war ab 9. Jänner 1946 im BMI tätig         der Erlauf, Langau bei Gaming und         dolf Kofler (33) trat nach dem Jus-Stu-
                        und wurde aufgrund seiner fliegeri-        Scheibbs. Im März 1956 wurde er zur       dium am 1. Juni 1967 als Konzeptsbe-
                        schen Ausbildung und technischen Be-       Flugpolizei des BMI versetzt, wo er als   amter in die Bundespolizeidirektion
                        gabung am 1. Oktober 1963 zur Flug-        Flugzeugmechaniker, Kraftfahrer, Ein-     Wien ein und wechselte am 1. März
                        polizei des BMI versetzt.                  satzpilot und Fluglehrer tätig war. Ab    1969 zur Flugpolizei des BMI.

                        ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 1-2/22                                                                                           57
Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres
TRADITIONSPFLEGE

Gedenkveranstaltung beim Gedenkstein in Kleinhadersdorf:      Gedenkstein am Gößeck in der Gemeinde Trofaiach: Erinnerung
Vier tote Exekutivbeamte bei einem Hubschrauberabsturz.       an den Hubschrauberabsturz vom 15. April 1986.
    Gedenkstein und Gedenkveranstal-      Oberstleutnant Gerhard Pichler BA          Zusammenarbeit mit den Kollegen in
tung. Ein knappes Jahr nach dem Un-       MA, der Kommandant der Polizeiin-          Deutschland, Italien und der Schweiz.
glück, am 1. November 1972, wurde         spektion Pressbaum, Kontrollinspektor          Chefinspektor Markus Pumpernick
etwa 50 Meter von der Absturzstelle       Lars Haslinger und der Polizeiseelsor-     (41) trat nach der Matura in die Gen-
entfernt in der Pfalzbergstraße ein Ge-   ger der LPD Niederösterreich, Dr. Ge-      darmerie ein und absolvierte ab 1997
denkstein für die drei Verunglückten      rald Gruber.                               die Pilotenausbildung in der Flugschu-
errichtet. Die Tafel auf dem Naturstein                                              le des BMI. Ab 1999 war er Einsatzpi-
hat folgende in weiß gehaltene In-           Gedenktafel am Achensee. In der         lot in der Flugeinsatzstelle Salzburg
schrift: „Hier verunglückten / am         67-jährigen Geschichte der Abteilung       und ab August 1999 in der Flugeinsatz-
14.11.1971 / mit einem Hubschrauber /     Flugpolizei gab es einige weitere tragi-   stelle Innsbruck, deren Leiter er 2003
unsere Fliegerkameraden / Josef Pol-      sche Flugunglücke. Einer der folgen-       wurde. Er galt als erfahrener und be-
lack / Ludwig Kowarzik / Dr. Rudolf       schwersten war der Absturz eines Heli-     sonnener Pilot, flog über 4.000 Einsät-
Kofler“                                   kopters am 30. März 2011, gegen zehn       ze und absolvierte über 2.500 Flug-
    50 Jahre nach dem Flugunglück gab     Uhr, in den Achensee in Tirol. Dabei       stunden. Er entwickelte ein Flugdaten-
es am 2. November 2021 beim Ge-           kamen drei österreichische Polizisten      erfassungsprogramm und ein Flugin-
denkstein in Pfalzau eine Gedenkver-      und ein Schweizer Grenzpolizist ums        formationssystem.
anstaltung, organisiert von der Abtei-    Leben. Es handelt sich um den Piloten          Revierinspektor Stefan Lechner, Ab-
lung II/7 (Flugpolizei) des BMI. Minis-   Markus Pumpernick, Herbert Fürrutter       solvent der Tourismusfachschule in
terialrat Mag. Peter Weichselbaum,        und Stefan Lechner sowie um Stefan         Zell am Ziller, trat 1993 in die Gendar-
stellvertretender Leiter der Abteilung    Steiner von der Grenzpolizei Schweiz,      merie ein und versah Dienst in Sölden,
Flugpolizei, moderierte die Veranstal-    Hospitant bei der österreichischen         Kaltenbach, Zell am Ziller und zuletzt
tung. Pressbaums Pfarrer Mag. Johann      Flugpolizei. Die vier Polizisten befan-    in der Polizeiinspektion Strass. 1998
Georg Herberstein, Polizeiseelsorger      den sich auf einem Grenzüberwa-            wurde er in die alpine Einsatzgruppe
der Landespolizeidirektion Nieder-        chungsflug im Rahmen der Aus-              des Bezirks Schwaz aufgenommen.
österreich, sprach Gebete und Fürbitten   gleichsmaßnahmen Schengen (AGM),           1999 wurde er Gendarmeriehochalpi-
für die verunglückten und aktiven Mit-    als es über dem Achensee zum Un-           nist, 2009 Polizeibergführer und kurz
arbeiterinnen und Mitarbeiter des Exe-    glück kam. Der in der Flugeinsatzstelle    darauf Flugretter.
kutivdienstes und der Sicherheitsver-     Innsbruck stationierte Hubschrauber            Stabsadjunkt Stefan Steiner war
waltung. Pressbaums Bürgermeister         EC 135 P2+ war kurz davor in Thier-        Dienstchef für den Bereich Betäu-
Josef Schmidl-Haberleitner sprach         see gelandet, um ein fünftes Besat-        bungsmittel in der Grenzwachtregion
Worte des Gedenkens und der Leiter        zungsmitglied aussteigen zu lassen.        III (Chur) des Eidgenössischen Grenz-
der Abteilung Flugpolizei Christian          Chefinspektor Herbert Fürrutter trat    wachtkorps.
Stella, MA, PhD hielt die Festrede.       nach der Mauerlehre und dem Präsenz-           In Erinnerung an die vier Verun-
Mag. Renate Pollack, die Tochter des      dienst als 20-Jähriger in den Zollwach-    glückten wurde an der Außenmauer der
                                                                                                                                FOTOS: ALPINPOLIZEI STMK, DIETER HÖLLER/LPD NÖ

verunglückten Josef Pollack, sprach       dienst ein. Nach dem EU-Beitritt           Achenseehof-Kapelle eine Gedenktafel
Dankesworte.                              Österreichs 1995 kam er zur Gendar-        angebracht. Sie trägt die Inschrift: „Im
    Unter den Teilnehmern befanden        merie und versah zehn Jahre lang           Gedenken / an die am 30. März 2011 /
sich die pensionierten Piloten und        Dienst in der Polizeiinspektion Imst.      bei einem Flugunglück / verstorbenen
Techniker der Flugpolizei, Amtsdirek-     2006 wechselte er zur Organisations-       Polizisten / Markus Pumpernick / Flug-
tor Regierungsrat Hubert Milchrahm        und Einsatzabteilung des LPK Tirol         polizei BM.I / Herbert Fürrutter / Lan-
und die Chefinspektoren Norbert Win-      nach Innsbruck. Ab 2009 war er für         despolizeikommando Tirol / Stephan
ter, Wilhelm Stastny, Rudolf Waser,       Angelegenheiten des Grenzdienstes          Lechner / Landespolizeikommando Ti-
Peter Strasser und Otto Müller, weiters   und für Ausgleichsmaßnahmen verant-        rol / Stefan Steiner / Eidgenössisches
der Kommandant des Bezirkspolizei-        wortlich. Er erwarb sich unter anderem     Grenzwachtkorps / Bundesministerium
kommandos        Sankt     Pölten-Land,   Verdienste bei der Verbesserung der        für Inneres“

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GEDENKSTÄTTEN FÜR EXEKUTIVBEAMTE (10)

                                        Bei einer Trauerveranstaltung am                                                    Bezirksinspektor Ing. Ernst Brom-
                                     16. April 2011 gedachte man der vier                                               berger (35) war bei diesem Flug FLIR-
                                     Toten vom Achensee. Innenministerin                                                Operator-Instructor. Er trat 1985 in die
                                     Dr. Maria Fekter und Tirols Landes-                                                Wiener Sicherheitswache ein, versah
                                     hauptmann Günter Platter legten unter                                              Streifendienst in der SW-Abteilung
                                     der Gedenktafel einen Kranz nieder.                                                Döbling, absolvierte den GAL für die
                                                                                                                        Verwendungsgruppe B (A2), wurde
                                         Gedenkstein am Gößeck. Am späten                                               dienstführender Beamter und arbeitete
                                     Abend des 14. April 1986 wurden in                                                 als Techniker im Wartungsbetrieb der
                                     Reiting in den Eisenerzer Alpen im Be-                                             Flugeinsatzstelle Wien-Meidling.
                                     zirk Leoben am Berg Notsignale ge-                                                     Kurz nach dem Unglück wurde
                                     sichtet. Alpingendarmen begannen am                                                1997 in der Nähe der Absturzstelle in
                                     nächsten Tag in der Früh mit einem                                                 Kleinhadersdorf ein Gedenkstein für
                                     Such- und Rettungseinsatz. Sie wurden                                              die vier Toten errichtet. Die dunkle
                                     unterstützt von einem Hubschrauber                                                 Marmortafel auf einem Stein hat fol-
                                     der Flugeinsatzstelle Graz, Marke                                                  gende Inschrift: „Hier verunglückten
                                     Agusta Bell 206, Kennzeichen OE           Zwei Tote nach missglückter Notlan-      mit einem Hubschrauber am 15. März
                                     BXD. Starke Windböen erfassten den        dung: Gedenkstein in Deutschlands-       1997 / Robert Biereder / Ernst Brom-
                                     Helikopter. Er zerschellte am Berg und    berg.                                    berger / Kurt Hengst / Günter Winkler
                                     wurde von einer Lawine erfasst. Der                                                / in Erfüllung ihrer Pflicht“
                                     erfahrene Pilot Abteilungsinspektor                                                    Am Jahrestag des Unglücks, dem
                                     Alois Lang (48) und die beiden Flug-                                               15. März 1998, gab es beim Gedenk-
                                     retter, Bezirksinspektor Bernhard Ra-                                              stein eine Gedenkveranstaltung mit In-
                                     dauer (44) und Revierinspektor Karl                                                nenminister Mag. Karl Schlögl, Gene-
                                     Neuhold (36) vom GP Eisenerz, kamen                                                raldirektor für die öffentliche Sicher-
                                     ums Leben.                                                                         heit Mag. Michael Sika und Spitzen-
                                         Über Initiative von Gendarmeriebe-                                             kräften des Innenressorts. Anlässlich
                                     amten wurde in der Nähe der Absturz-                                               des 20. Jahrestages des Flugunglücks
                                     stelle unterhalb des Gipfelkreuzes am                                              wurden am 17. März 2017 an der Ge-
                                     Gößeck für die drei Opfer ein Gedenk-                                              denkstätte Kränze niedergelegt. Mag.
                                     stein errichtet. Auf einer Kupfertafel                                             Peter Weichselbaum erinnerte daran,
                                     befinden sich die „Flammende Grana-                                                dass die Verunglückten „Pioniere im
                                     te“, das Korpsabzeichen der Gendar-                                                Hinblick auf den Einsatz von Sonder-
                                     merie und folgende Inschrift: „Zum                                                 hubschraubern mit Wärmebildkameras
                                     Gedenken / an den / Hubschrauberab-                                                und Suchscheinwerfern“ gewesen seien
                                     sturz / am 15.4.1986 / Alois Lang •                                                und die Flugpolizei heute von diesem
                                     Karl Neuhold / Bernhard Radauer“                                                   Pioniergeist profitiere.
                                         Bis 2015 machten Alpinpolizistin-
                                     nen und -polizisten jedes Jahr am Un-                                                 Gedenkstein in Deutschlandsberg.
                                     glückstag eine Bergtour zur Gedenk-       Gedenkstätte in Hinterglemm.             Am 10. März 2009 startete ein Hub-
                                     stätte.                                                                            schrauber der Flugpolizei vom Flugha-
                                                                               ab. 1995 wechselte er zur Bundesgen-     fen Graz-Thalerhof, um bei der Suche
                                         Gedenkstein in Kleinhadersdorf. Am    darmerie und war auch Flugbeobach-       nach einem abgängigen Pensionisten
                                     15. März 1997, um 2:10 Uhr, stürzte       ter. Zuletzt leitete er das Referat      zu unterstützen. Als der Pilot nach ei-
                                     über einem Wald bei Kleinhadersdorf       Grenzdienst im Landesgendarmerie-        ner Zwischenlandung in der steirischen
                                     im Bezirk Mistelbach ein Hubschrau-       kommando (LGK) Niederösterreich.         Bezirksstadt Deutschlandsberg mit der
                                     ber der Flugpolizei, Marke AS 355 N,          Chefinspektor Günter Winkler (52)    einmotorigen Ècureuil gegen 14:30
                                     ab. Die vier Insassen kamen ums Le-       trat 1965 in die Gendarmerie ein. Er     Uhr erneut abhob, kam es zu einem
                                     ben. Es handelte sich um den Piloten      wurde Hubschrauberpilot und mehr-        Leistungsabfall des Triebwerks. Der
                                     Günter Winkler, Hauptmann Robert          fach für Lebensrettungen ausgezeich-     Pilot versuchte eine Notlandung auf ei-
                                     Biereder,    Bezirksinspektor     Ernst   net.                                     ner Wiese. Der Helikopter stürzte aus
                                     Bromberger und Revierinspektor Kurt           Revierinspektor Kurt Hengst (33)     niedriger Höhe ab. An Bord waren der
                                     Hengst. Die vier Exekutivbeamten be-      trat 1984 in die Wiener Sicherheitswa-   Pilot Revierinspektor Günter Weiss
                                     fanden sich auf einem Grenzüberwa-        che ein und versah Streifendienst in     (39) von der Flugeinsatzstelle Graz,
FOTO: LPD STEIERMARK, LPD SALZBURG

                                     chungsflug. Nach dem Unglück wur-         den SW-Abteilungen Meidling und          der Flight-Operator Gruppeninspektor
                                     den die Grenzsicherungsflüge in der       Floridsdorf, danach kam er zur Alarm-    Alfred Grassmugg (52) und Revierin-
                                     Nacht eingestellt und erst 2003 mit den   abteilung. Er war auch in der UN-Mis-    spektor Anton Haiderer (49) von der
                                     neuen FLIR-Hubschraubern wieder           sion im Irak im Einsatz und versah zu-   Polizeiinspektion    Deutschlandsberg.
                                     aufgenommen.                              letzt Dienst in der Flugeinsatzstelle    Während Grassmugg verletzt überleb-
                                         Hauptmann Robert Biereder (35)        Wien-Meidling. Er war Techniker im       te, erlagen Weiss am Abend des Un-
                                     trat 1982 in die Zollwache ein und        Wartungsbetrieb und machte eine Aus-     glückstags und Haiderer sechs Tage
                                     schloss 1993 die Offiziersausbildung      bildung als FLIR-Operator.               später ihren schweren Verletzungen.

                                     ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 1-2/22                                                                                          59
Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres
GEDENKSTÄTTEN FÜR EXEKUTIVBEAMTE (10)

   In Erinnerung an die beiden Toten                                                 we von Hugo Leitner, Elisabeth Leit-
wurde im Februar 2020 bei der Un-                                                    ner, initiierte 30 Jahre später, am 19.
glücksstelle an der Kreuzung Ufer-                                                   September 2009, an der Absturzstelle
weg/Fürstin-Henriettenstraße ein Ge-                                                 eine Gedenkveranstaltung. Die Ge-
denkstein enthüllt. Polizeiseelsorger                                                denkrede hielt Oberst i. R. Dr. Adolf
Peter Weberhofer nahm die Segnung                                                    Reiter, der am Unglückstag Dienst hat-
vor. Der Gedenkstein besteht aus hel-                                                te und die Todesnachricht an Familien-
lem Marmor. Auf einer Tafel befindet                                                 angehörige überbringen musste.
sich die Schrift: „Zum Gedenken / an
die beim Hubschrauberabsturz am                                                         Weitere Hubschrauberunglücke. Pi-
10.03.2009 / im Dienst tödlich verun-                                                lot Karl Bernsteiner (28) flog am 26.
glückten / Polizeibeamten / GrInsp An-                                               März 1970 mit einem Helikopter der
ton Haiderer/ und / HS-Pilot Günter                                                  Flugpolizei, Marke Agusta Bell 47
Weiss / Das / Landespolizeikommando                                                  J3B1 vom Flughafen Hohenems aus in
für Steiermark / sowie die / Kollegen                                                den Montafon, um mögliche Lawinen-
der PI Deutschlandsbert / und der /                                                  schäden an Baustellen festzustellen.
Flugeinsatzstelle Graz“                                                              Am Gufeltobel zwischen Schruns und
   Bei einer Gedenkveranstaltung im                                                  Sankt Gallenkirch stürzte der Hub-
Jahr 2019 erinnerte Ministerialrat         Tragisches Flugunglück am Achensee:       schrauber in den Tiefschnee und be-
Weichselbaum an die Toten: „Was wir        Gedenktafel an der Außenmauer             gann zu brennen. Bernsteiner kam ums
heute zehn Jahre nach diesem tragi-        Achenseehof-Kapelle.                      Leben, ein zweites Bordmitglied über-
schen Ereignis können, ist, diesen Be-                                               lebte.
amten ein ehrendes Andenken zu be-                                                      Tragisch verlief eine Rettungsaktion
wahren“. Er sei stolz, dass hohe Reprä-                                              am 20. Mai 1979 am Kloben in der
sentanten des öffentlichen Lebens, des                                               Glocknergruppe, Gruppeninspektor Er-
Landes Steiermark, der Stadtgemeinde                                                 nest Koller (30) vom Gendarmeriepos-
Deutschlandsberg und der Sicherheits-                                                ten Fusch an der Großglocknerstraße
behörden an der Veranstaltung teilneh-                                               wurde vom Rotorblatt des Rettungs-
men. „Damit bringen sie nicht nur ge-                                                hubschraubers am Kopf getroffen und
genüber den Verstorbenen, sondern                                                    getötet.
auch gegenüber deren Angehörigen ih-                                                    Am 21. Juli 1979, um 13;30 Uhr,
re besondere Wertschätzung zum Aus-                                                  stürzte in der Traunkirchner Bucht bei
druck“, betonte Weichselbaum.                                                        Traunkirchen in Oberösterreich ein He-
                                                                                     likopter der Flugpolizei ca. 500 Meter
    Gedenkstätte in Hinterglemm. Im        Gedenkstein für die beiden Opfer des      vom westlichen Ufer entfernt in den
Schwarzenachengraben bei Saalbach-         Flugzeugabsturzes im Bodental in          Traunsee. Pilot Inspektor Gerhard Kar-
Hinterglemm in Salzburg stürzte am         Kärnten am 11. März 1979.                 ner (28) von der Flugeinsatzstelle Salz-
17. Mai 1981 ein Hubschrauber der                                                    burg und Flugbeobachter Bezirksin-
Flugpolizei, Marke Agusta Bell 206,        hann Hofer / Alois Humer / †              spektor Helmut Buder (38) von der
ab. Der Helikopter war bei schlechter      17.5.1981“                                Verkehrsabteilung des LGK Salzburg
Sicht mit dem Seil einer unmarkierten         Die Gedenkstätte wurde 2021 von        kamen dabei ums Leben. Der Hub-
Materialseilbahn kollidiert. Alle drei     Polizistinnen und Polizisten der PI       schrauber, Marke Agusta Bell 206 be-
Besatzungsmitglieder kamen ums Le-         Saalbach restauriert.                     fand sich auf einem Verkehrsüberwa-
ben. Es handelte sich um den Piloten                                                 chungsflug.
Alois Humer (37), Flugretter Bezirks-         Gedenkstein im Bodental, Kärnten.         Am 22. August 1991, um 16:15
inspektor Johann Hofer (37) von der        Pilot Inspektor Johann Binder von der     Uhr, stürzte der Rettungshubschrauber
Alpinen Einsatzgruppe Neukirchen und       Flugeinsatzstelle Klagenfurt und Be-      „Martin I“ auf dem Flug von Zell am
Flugbeobachter       Abteilungsinspektor   zirksinspektor Hugo Leitner von der       See nach Salzburg ab und zerschellte
Karl Thaller (58) vom LGK Salzburg.        Verkehrsabteilung des LGK Kärnten in      auf einer Wiese im Loferer Ortsteil
Die Besatzung befand sich auf einem        Krumpendorf als Flugbeobachter be-        Hallenstein. Es handelte sich um einen
Suchflug nach einem vermissten Segel-      fanden sich am 11. März 1979 auf ei-      Rettungsflug. Während der Pilot und
flugzeug.                                  nem Überwachungsflug. Das Flächen-        der Arzt schwer verletzt überlebten,
                                                                                                                                FOTOS: MICHAEL MASSANIGER, CHRISTIAN GSCHÖPF

    500 Meter unterhalb der Absturz-       flugzeug, eine einmotorige Cessna 182     starben der Notfallsanitäter und der
stelle erinnert eine Gedenkstätte an die   stürzte im Vertatscha-Gebiet in der Nä-   transportierte Patient. Absturzursache
Opfer des Unglücks. Die Gedenkstätte       he der „Heiligen Wand“ ab. Die beiden     war ein technisches Gebrechen am
besteht aus einem kleinen Metallkreuz      flugerfahrenen Exekutivbeamten ka-        Hauptrotor. Aufgrund dieses Unfalls
mit einem Edelweiß aus Metall. Darun-      men ums Leben.                            wurde im September 1992 ein zweitur-
ter befindet sich eine vom Gendarme-          In der Nähe der Absturzstelle erin-    biniger Hubschrauber der Marke Ecu-
riebeamten Willi Kastberger angefer-       nert ein Gedenkstein an die beiden        reuil AS 355 F2 in Dienst gestellt.
tigte Kupfertafel mit folgender Auf-       Verunglückten. Der Gedenkstein wur-          Für die Toten dieser vier Flugunglü-
schrift: „Zum Gedenken an die / Hub-       de von der Gesellschaft der Gendarme-     cke gibt es (noch) keine Gedenkstätten.
schrauberbesatzung / Karl Thaler/ Jo-      riefreunde Kärnten errichtet. Die Wit-                            Werner Sabitzer

60                                                                                          ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 1-2/22
Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres Opfer von Flugunglücken - Bundesministerium für Inneres
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