Orange Bowl: Oklahoma - FootballR

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Orange Bowl: Oklahoma - FootballR
Orange Bowl:                                    Alabama                  vs.
Oklahoma
Dieser Artikel erschien auf footballr.at und footballr.de

Heute Nacht ist es soweit. Die Alabama Crimson Tide mit Quarterback Tua
Tagovailoa trifft im Orange Bowl auf die Oklahoma Sooners mit Quarterback
Kyler Murray. Der Orange Bowl ist gleichzeitig auch das Halbfinale für die
National Championship und mit den beiden Quarterbacks stehen sich zeitgleich
der Erst- und Zweitplatzierte der diesjährigen Heisman Trophy Auszeichnung
gegenüber. Die Weichen stehen also klar auf einem Schlagabtausch mit vielen
spektakulären Offensive-Plays. Zur Einstimmung haben wir beide Mannschaften
durchleuchtet und die Stärken in einem Preview rund um die ‘Guys-to-watch’
zusammengefasst.

Offense Alabama:
Angeführt wird die Offense der Crimson Tide von Quarterback Tua Tagovailoa.
Tagovailoa hat den Platz als Starting Quarterback der Crimson Tide vor gut einem
Jahr im National Championship Spiel gegen die Georgia Bulldogs gewonnen. Als
der damalige Quarterback Jalen Hurts strauchelte warf HC Nick Sabban den
jungen Tagovailoa ins Team und leutete somit die Aufholjagd gegen Georgia ein.
Tagovailoa war es dann auch, der durch eine starke Leistung den Weg zum
National Championship Titel bereitete. Das die Leistung kein ‘one hit wonder’
war, ließ sich spätestens in der Vorbereitung auf die aktuelle College Saison
feststellen. Tagovailoa ist schlichtweg der neue Star in einem mit Stars
gespickten Team.

In seinem ersten Jahr als Starter erzielte der Sophomore QB 3.353 Passing Yards
und 37 Touchdowns bei lediglich 4 Interceptions. Mit 67,7% angebrachten Pässen
zählt er zu den sichersten Quarterbacks im College Football (Platz 11). Mit einem
Schnitt von 11,4 Yards per Play belegt er aktuell den zweiten Platz in der College
Quarterback Statistik. Als Dual-Threat Quarterback darf man den jungen
Spielmacher nicht aus den Augen verlieren und benötigt über das ganze Spiel
hinweg ein hohes Level an Konzentration. Tagovailoa hat bereits mehr als einmal
gezeigt, dass er ein Spiel entscheiden kann und kann dies jederzeit wiederholen.

Hinzu kommt der besondere Zweikampf mit seinem gegenüber Kyler Murray.
Denn genau diese beiden Ausnahmetalente waren es, die auch im Rennen um die
Heisman Trophy die beiden ersten Plätze unter sich ausmachten. Sieger damals,
Kyler Murray. An Motivation dürfte es Tagovailoa also wohl nicht mangeln.

Doch die Quarterback Situation in Alabama ist besonders. Durch den Wechsel des
Starting Quarterbacks war es interessant zu sehen wie der ehemalige Starter
Jalen Hurts mit der neuen Situation umgehen würde. Auf eine Degradierung
reagiert jeder Spieler anders. Wie es ausgehen hätte können, zeigte nicht zuletzt
die Situation um Kelly Bryant und Trevor Lawrence bei den Clemson Tigers.
Hurts fand sich in der Rolle als Nummer zwei schnell zurecht und überzeugte
weiterhin in den Spielzügen, in denen er selbst auf dem Feld stand. Aus einer
konfliktgeladenen Situation entwickelte sich schnell ein echter Vorteil. Mit zwei
starken Quarterbacks stehen der Crimson Tide alle Spielzugvariationen offen.

Im letzten Jahr war der Go-to-Guy der Crimson Tide ohne Wenn und Aber Calvin
Ridley. Durch den Abgang von Ridley im NFL-Draft 2018 entstand eine Lücke,
welches es zu schließen galt. Was für ein Talent der Crimson Tide mit dem
Abgang von Ridley verloren ging, zeigen nicht zuletzt Ridley`s Leistungen in der
NFL bei den Atlanta Falcons (789 Yards, 9 TD`s). Doch die Lücke konnte
erstaunlicherweise schnell geschlossen werden. Der neue Go-to-Guy in Alabama
ist ohne Frage Jerry Jeudy. Das Ausnahmetalent ist erst in seinem zweiten College
Jahr und mit 1.103 Receiving Yards und 12 Touchdowns bereits nocht besser als
sein Vorgänger. Jeudy ist trotz seiner Größe von 6’1″ ein schneller Spieler der
sowohl in der Redzone als auch bei tiefen Bällen brandgefährlich ist.

Neben der fast schon traditionell starken Widereceiver hat die Crimson Tide
jedoch auch ein Runningback Trio, welches es leicht macht das Spiel variabel zu
halten. Neben Damien Harris (771 rushing Yards, 7 TD`s) überzeugen in diesem
Jahr auch Najee Harris (679 rushing Yards, 4 TD`s) und Joshua Jacobs (495
rushing Yards, 13 Touchdowns).

Doch wie alle Football-Kenner wissen, gehört zu einem fulminanten Offensive
Spektakel noch viel mehr als Quarterbacks, Receiver und Runningbacks. Nur
wenn die O-Line gute Leistungen bringt, kann der Rest des Teams konstant
glänzen. Mit Jonah Williams (LT) und Ross Pierschbacher (C) stehen bei der
Crimson Tide zwei erfahrene Spieler in forderster Linie, die man wohl auch im
NFL-Draft 2019 in den ersten Runden wieder sehen wird. Lediglich die
Suspendierung von Deonte Brown und der daraus resultierende Wechsel auf
Senior Lester Cotton könnte eine minimale Schwächung darstellen.

Defense Alabama:
Die aktuelle Crimson Tide Defense angeführt von Quinnen Williams (DT),
Raekwon Davis (DE) und Mack Wilson (MLB) steht den Defenses der Vorjahre
schlichtweg in nichts nach.

Insbesondere über Defensive Tackle Quinnen Williams wird derzeit viel
gesprochen. Der Sophomorehat in seiner zweiten Saison eine wahre Break-out-
Season. Mit insgesamt 66 Tackles (davon 18 mit Yard-Verlust) und 8 Sacks ist er
eine Macht im Zentrum der D-Line. Nicht umsonst wird er bereits nach zwei
College Jahren als potenzieller Teilnehmer des NFL-Drafts 2019 gehandelt.
Williams gilt als Top-10 Talent und könnte durch die Verletzung von
Ausnahmetalent Ed Oliver sogar als erster Defensive Tackle im NFL-Draft 2019
ausgewählt werden.

Bei den Defensive Ends fällt Raekwon Davis auf. In der letzten Saison noch
überzeugender Leader mit 8.5 Sacks liegt er derzeit mit lediglich 0.5 Sacks
deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dennoch gelingt es ihm durch eine
seltene Kombination aus Größe und Schnelligkeit eine erstaunliche Präsenz auf
dem Feld zu zeigen. Von der Präsenz profitiert neben Quinnen Williams auch
Isaiah Buggs (DE) der in diesem Jahr ganze 9.5 Sacks aufs Board bringt.
Neben der Frontline gilt es jedoch auch die Linebacker Anfernee Jennings,
Christian Miller und Mack Wilson hervorzuheben, die wohl im kommenden Jahr
ebenfalls den Weg in die NFL suchen werden.

Während der eine Star Safety (Minkah Fitzpatrick) die Crimson Tide im letzten
NFL-Draft in Richtung Miami Dolphins verlassen hat, steht bereits der nächste
Star auf der gleichen Position in den Startlöchern. Auch Deionte Thompson wird
einer der Top-Safteys im NFL-Draft (2019) sein. In dieser Saison machte er
insgesamt 70 Tackles, fang 2 Interceptions und verteidigte 5 Pässe.

Offense Oklahoma:
Klarer Star der Offense ist der amtierende Heisman Trophy Gewinner Kyler
Murray. Mit durchschnittlich 11,9 Yards per Play führt er die College Statistiken
vor Tua Tagovailoa an. Hinzu kommen 70,9% angebrachte Pässe, 4.053 Passing
Yards und 40 Touchdowns bei lediglich 7 Interceptions. Murray ist unglaublich
athletisch und schnell auf den Beinen und somit auch im Laufspiel eine Waffe.
Genau das zeigen auch seine bisherigen Statistiken im Laufspiel. Unglaubliche
892 Rushing Yards und 11 Rushing Touchdowns sprechen insbesondere bei einem
Quarterback für sich.

Doch das Laufspiel bei den Sooners hängt nicht nur an Murray. Mit Trey Sermon
und Kennedy Brooks haben die Sooners zwei weitere Spezialisten ihres Fachs in
den Reihen. Sermon überzeugte bisher mit 928 Rushing Yards und 12
Touchdowns. Brooks gar mit 1.021 Rushing Yards und 12 Touchdowns.

Von Murray`s starkem Arm profitieren jedoch auch seine Receiver. Einen klaren
Go-to-Guy hat Murray jedoch derweilen nicht. Er verteilt die Bälle recht
gleichmäßig auf Marquise Brown und CeeDee Lamb. Beide überzeugen mit
jeweils 10 Touchdowns und mehr als 1.000 Receiving Yards. Der Speedster unter
den beiden ist ohne Frage Marquise Brown. Brown zeigt eine unglaubliche
Schnelligkeit gepaart mit einer guten Open-Field-Vision. Durch einen guten Blick
für Lücken im offenen Feld und seiner Fähigkeit auch in hoher Geschwindigkeit
Richtungswechsel zu vollziehen ist er insbesondere für Yards after Catch
gefürchtet. Er ist ein Playmaker und sehr stark im One-on-One mit dem
Verteidiger. CeeDee Lamb dagegen ist nicht der schnellste Receiver, zeigt jedoch
gute Fußarbeit und ist auf dem Feld unglaublich fokussiert. Zudem ist er mit 6’2″
und 189 lbs. stark in der Blockarbeit. Durch die unterschiedliche Spielweise
ergänzen sich die beiden Widereceiver besonders gut.
Fehlt in der Betrachtung lediglich die Sooners O-Line, welche als besonders gut
funktionierende Einheit gilt. Wie stark die Oklahoma O-Line als Einheit ist, zeigt
auch die Auszeichnung mit dem Joe Moore Award 2018. Der Award zeichnet
jährlich die beste O-Line im College Football aus.

Die Kombination aus einer stabilen O-Line, starken Runningbacks, flexiblen
Receivern und einem unglaublich variablem Quarterback ist der Grund weshalb
die Oklahoma Sooners Offense in diesem Jahr so gefürchtet ist und auch der
Crimson Tide gefährlich werden kann.

Defense Oklahoma:
So überzeugend die Oklahoma Offense ist, so ernüchternder ist die Defense.
Ganze 6,03 Yards per Play lässt die Defense im Schnitt zu und belegt damit
lediglich den 101 Platz im College Ranking. Insbesondere die Verteidigung in der
Redzone bereitet den Sooners Schwierigkeiten. Gegnerische Teams konnten
bisher in 85,11% ihrer Angriffe aus der Redzone punkten. Anhand der Daten und
Fakten sind die Sooners gegen die Alabama Crimson Tide wohl auf
überraschende Big-Plays einzelner Spieler angewiesen.

Zu den Spielern die Big-Play Fähigkeiten besitzen, zählt unter anderem Parnell
Motley (CB). Der 6’0″ große Cornerback führt die Sooners derzeit in Sachen
Interceptions (3 INT) an. Zudem brachte er in der regulären Saison insgesamt 59
Tackles und 10 Passverteidigungen auf das Board. Der zweite Cornerback dem
man ein Big-Play zutrauen darf ist Tre Brown. Brown kann bisher insgesamt 52
Tackles, 2 Sacks und 12 Passverteidigungen vorweisen.

Das Kernstück der Sooners Defense ist jedoch wohl auch der überzeugendste Part
der Defense. Gemeint sind die beiden Linebacker Kenneth Murray und Curtis
Bolton. Beide sind wahre Tackle-Maschinen. Ganze 140 total Tackles heißt es am
Ende der regulären College Saison für Kenneth Murray. Bolton liegt mit 133 total
Tackles lediglich nur 7 Tackles hinter seinem Teamkameraden. Gleichauf liegen
beide dagegen in Sachen Sacks. Beide Linebacker schafften es 4 mal den
gegnerischen Quarterback zu Fall zu bringen. Sack Leader der Sooners ist Junior
Ronnie Perkins (DE) mit 5 Sacks.

Special-Team Oklahoma:
Der Kicker der Oklahoma Sooners könnte heute im Orange Bowl ein
entscheidender Faktor werden. Austin Seibert liegt mit einer Field-Goal
Wahrscheinlichkeit von 88,2% klar vor seinem Gegenüber, dem Alabama Kicker
Joseph Bulovas (75%).

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