Fallbeispiel 5: Humankapital und Returns to Education

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Fallbeispiel 5: Humankapital und Returns to Education
Fallbeispiel 5: Humankapital und Returns to Education

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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik

 I. Theoretischer Teil
     1 Humankapital
     2 Returns to Education: Schooling Model

 II. Empirischer Teil
      3 Regressionsanalyse
      4 Natürliche Experimente

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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik
I. Theoretischer Teil
1 Humankapital
   1.1 Definition
   1.2 Fakten und Entwicklung

2 Returns to Education: Schooling Model
   2.1 Lebenszyklustheorie
   2.2 Diskontfaktor
   2.3 Lohn-Ausbildungskurve
   2.4 Stopping-Rule
   2.5 Lohnunterschiede
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Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Ability Bias
        3.2.2 Selection Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik
I. Theoretischer Teil
1 Humankapital
   1.1 Definition
   1.2 Fakten und Entwicklung

2 Returns to Education: Schooling Model
   2.1 Lebenszyklustheorie
   2.2 Diskontfaktor
   2.3 Lohn-Ausbildungskurve
   2.4 Stopping-Rule
   2.5 Lohnunterschiede
                                                         Seite 5
Einführung: Wirkungsanalysen in der
Wirtschaftspolitik

Im Fokus wirtschaftswissenschaftlicher Analysen:
  - Messung eines bestimmten Effektes auf andere Größen
  (z.B. Erhöhung der Tabaksteuer auf das Konsumverhalten,
  oder Einführung des Elterngeldes auf die Geburtenrate)

Æ Zur exakten Bestimmung des Effektes einer Maßnahme muss
  dieser Effekt möglichst isoliert betrachtet werden, sogenannte
  ceteris-paribus Analysen.
Æ Kontrafaktische Kausalzusammenhänge können so mit der
  Frage: „Was wäre wenn…“ beantwortet werden

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Einführung: Wirkungsanalysen in der
 Wirtschaftspolitik

Kontrafaktische Analysen in Bezug auf:
                BILDUNGSRENDITE
             (RETURNS TO EDUCATION)
Wie wird Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt honoriert?

Welche Auswirkungen ein weiteres Jahr mehr Ausbildung im
  Durchschnitt auf das Gehalt? Um wieviel Prozent steigt das
  Gehalt durchschnittlich an?

Aufgrund welcher Überlegungen trifft ein Individuum die
  Entscheidung sich ein weiteres Jahr auszubilden bevor es in
  den Arbeitsmarkt eintritt?
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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik
I. Theoretischer Teil
1 Humankapital
   1.1 Definition
   1.2 Fakten und Entwicklung

2 Returns to Education: Schooling Model
   2.1 Lebenszyklustheorie
   2.2 Diskontfaktor
   2.3 Lohn-Ausbildungskurve
   2.4 Stopping-Rule
   2.5 Lohnunterschiede
                                                         Seite 8
Humankapital: Definition

Humankapital: das in ausgebildeten und hochqualifizierten
  Arbeitskräften repräsentierte Leistungspotential der
  Bevölkerung (Arbeitsvermögen). Der Begriff H. erklärt
  sich aus den zur Ausbildung dieser Fähigkeiten hohen
  finanziellen Aufwendungen. (Gabler Wirtschaftslexikon)

  2004 ist der Begriff „Humankapital“ als Unwort des
  Jahres gewählt worden, wegen „Ökonomisierung aller
  möglichen Lebensbezüge“.
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Humankapital: Definition

• Löhne variieren zwischen Arbeitnehmern weil
  Arbeitnehmer unterschiedliche Jobs haben.

• Löhne variieren zwischen Arbeitnehmern weil
  Arbeitnehmer unterschiedlich sind.

Æ Jeder Arbeitnehmer bringt bestimmte Eigenschaften und
  Fähigkeiten mit, das sogenannte HUMANKAPITAL

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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik
I. Theoretischer Teil
1 Humankapital
   1.1 Definition
   1.2 Fakten und Entwicklung

2 Returns to Education: Schooling Model
   2.1 Lebenszyklustheorie
   2.2 Diskontfaktor
   2.3 Lohn-Ausbildungskurve
   2.4 Stopping-Rule
   2.5 Lohnunterschiede
                                                         Seite 11
Humankapital

  Frage: Warum unterziehen sich einige Leute einer
    längeren Ausbildung als andere?

    Trade-off zwischen Einkünften, auf die heute
    verzichtet wird und höheren Einkünften in der
    Zukunft, die durch längere Ausbildung erzielt
    werden.

    Æ Investition in Humankapital

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Humankapital: Fakten und Entwicklung

               Grund-/         Realschulabschluss       (Fach)Abitur
         Hauptschulabschluss
           1967      1997       1976      1997        1976        1997

Männer     66,7      37,5       15,4       25,8       17,0         34,2

Frauen     70,1      29,9       19,4       35,2        9,8         32,2

                                                      Zahlen für Deutschland
                                         Quelle: Franz, Arbeitsmarktökonomik

Æ Starke Evidenz für ein deutlich gestiegenes
Bildungsniveau in den letzten Jahrzehnten
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Humankapital: Fakten und Entwicklung

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Humankapital: Fakten und Entwicklung

                                       Quelle: Borjas

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Humankapital: Fakten und Entwicklung

Bildung ist korreliert mit:
   - Teilnahme am Arbeitsmarkt
   - Arbeitslosenquote
   - Lohneinkommen

 Nur 60% aller High School Abbrecher nehmen am Arbeitsmarkt
 teil, jedoch 88% der College Absolventen
 Liegt das durchschnittl. Jahreseinkommen von College Absolventen
 bei 46,552$, so liegt es bei High School Abbrechern lediglich bei
 jährlichen 17,430$
 Die Arbeitslosigkeitsquote liegt bei High School Abbrechern bei
 11% während sie bei College Absolventen nur 2% beträgt
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Gliederung

Einführung: Wirkungsanalysen in der Wirtschaftspolitik
I. Theoretischer Teil
1 Humankapital
   1.1 Definition
   1.2 Fakten und Entwicklung

2 Returns to Education: Schooling Model
   2.1 Lebenszyklustheorie
   2.2 Diskontfaktor
   2.3 Lohn-Ausbildungskurve
   2.4 Stopping-Rule
   2.5 Lohnunterschiede
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Schooling Model

   Frage: Wenn Bildung zu niedrigere Arbeitslosigkeit und
     höheren Löhnen führt, warum lassen sich dann nicht
     alle maximal ausbilden?

  Jede Investitionsentscheidung –auch die in Humankapital-
  ist abhängig vom Verhältnis der laufenden Kosten mit den
  späteren Erträgen.

             Gegenwartswert:

r: Diskontrate
t: Zeit
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Schooling Model

Beispiel: Der 18-jährige Max hat gerade die High School
  abgeschlossen und hat die Wahl zwischen Arbeiten oder
  4 Jahre lang das College zu besuchen.

Zusätzliche Annahmen:
- Jeder versucht das Bildungsniveau zu erreichen, das den
Gegenwartswert seinen Lebenseinkommen maximiert
- Nur der Effekt von Bildung auf das Einkommen wird
gemessen (andere Effekte ausgeschlossen, z.B.
Allgemeinwissen, Uni als Heiratsmarkt, etc.)

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Lebenszyklustheorie (stylisiert)

Einkommen

                                             College
yCOL
                                             Absolvent

yHS                                          High School
                                             Absolvent

       18    22                         65          Alter

DK
                                   DK: direkte Kosten der
                                   Ausbildung (Bücher, etc.)

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Lebenszyklustheorie

Max wird sich für dafür entscheiden arbeiten zu gehen, wenn
                       PVHS > PVCOL
und er wir sich für das College entscheiden, wenn
                       PVCOL > PVHS

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Lebenszyklustheorie

Beispiel: Max lebt genau 2 Perioden, er kann entscheiden nicht
  zum College zu gehen und 20.000$ zu erhalten, oder zum
  College zu gehen, 5000$ in der ersten Periode zu investieren
  um danach in der zweiten Periode 47.500$ zu verdienen.

                                        r = 5%       r = 15%

 PV0 = 20.000 + 20.000 / (1+r)        39.048 $       37.391 $

 PV1 = - 5.000 + 47.500 / (1+r)       40.238 $       36.304 $

                                      PV0 < PV1      PV0 > PV1
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Diskontrate

Die Diskontrate ist also – neben dem tatsächlichen bzw.
  erwarteten Gehalt – ausschlaggebend für die
  Entscheidung weiterhin in Humankapital zu investieren
  oder nicht.

Die Diskontrate hängt ab von:
- persönlicher Zeitpräferenz zwischen Konsum heute und
Konsum morgen (Lebensumstände z.B. Familie im Vergleich
zu Studentenleben; allg. Konsumorientierung;
optimistische/pessimistische Zukunftserwartungen; etc.)
- oft wird der Marktzins als Näherungswert angenommen
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Lebenszyklustheorie

                                                College
Einkommen                                       Absolvent
                                                High School
                                                Absolvent
                              Brutto-
                              gewinn
                 Verlorenes
                 Einkommen

     18     22                             65           Alter

DK                 Kosten
                                        DK: direkte Kosten der
                                        Ausbildung (Bücher, etc.)

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Lohn-Ausbildungs-Kurve

Dollar
 30.000                    Lohn-
 25.000
                           Ausbildungskurve
 23.000

 20.000                       Vom Markt exogen
                              gegeben

                              Für jedes Individuum
                              unterschiedlich

      0   12 13 14   18
                            Ausbildungsjahre
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Eigenschaften der Lohn-Ausbildungskurve

Die Lohn-Ausbildungskurve hat eine positive Steigung, d.h.
  mehr Ausbildung ist stets mit mehr Lohn verbunden

Die Lohn-Ausbildungskurve ist konkav, d.h. ein weiteres
  Ausbildungsjahr hat einen geringeren positiven Effekt
  auf das Einkommen als das vorherige Jahr

Die Steigung der Lohn-Ausbildungskurve gibt an, um
  wieviel der Lohn durch ein weiteres Jahr Ausbildung
  ansteigt. Dies entspricht etwa der marginalen
  Bildungsrendite (MBR) (=Marginal Rate of Return to
  education).
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Stopping-Rule

  Wann ist es nun für ein Individuum optimal die Ausbildung zu
    beenden und in die Arbeitswelt einzutreten?
Diskontrate
                               Jedes Individuum hat ein kritischen
                               Wert r* bezüglich der MBR, bei dem
                               es gerade indifferent ist zwischen
 r‘                            Ausbildung und Arbeitsleben, nämlich
                               genau dann wenn MBR = r
 r*

                                  MBR

                                           Ausbildungsjahre
              s‘       s‘
                                                                 Seite 27
Lohnunterschiede

  Problem: Die Bildungsrendite lässt sich nicht mehr so einfach
  berechnen, wenn jedes Individuum einer eigene Lohn-
  Ausbildungskurve gegenübersteht.

Diskontfaktor                           Æ Intelligentere Individuen haben
                                        i.d.R. eine weiter rechts liegende
                                        MBR-Kurve, so dass der kritische
                                        Punkt erst nach einer längeren
                                        Ausbildung erreicht wird.

 r*
                                 MBR2
                MBR1

                                                 Ausbildungsjahre
                   s 1*   s 2*
                                                                      Seite 28
Lohnunterschiede

 FAZIT:

 Lohnunterschiede werden also maßgeblich von zwei
 Faktoren beeinflusst:

    Ausbildungsniveau          Individ. Fähigkeiten

                                                      Seite 29
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Ability Bias
        3.2.2 Selection Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 30
Empirische Analyse

Die Lohn-Ausbildungskurve zeigt: ein Bezug zur Realität auf Basis
von Querschnittsdaten mit Informationen über Gehalt und
Ausbildung ist für die Forschung nahezu unverzichtbar, wenn
Aussagen über die Bildungsrendite getroffen werden sollen.

  In der Forschung wird daher oft versucht, die
  Bildungsrendite mit Hilfe von empirisch erhobenen Daten
  und geeigneten Methoden zu schätzten

                   lineares Regressionsmodell

               Difference-in-Differences Schätzer
                                                              Seite 31
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Exogene Selektion
        3.2.2 Ability Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 32
Lineares Regressionsmodell

 Klassische Methode: lineares Regressionsmodell

       log w = β0 + β1 * educ + β2 * gender + … + ui

Logarith-                            Renditen anderer
mierter Lohn                         Faktoren
               Ausbildungsrendite          Ausgelassene Faktoren, die
               (=rate of return to         auch den Lohn beeinflussen
               education)                  (Motivation, Intelligenz, etc.)

 USA: β1 beträgt etwa 9 Prozent
                                                                    Seite 33
Regressionsanalyse: Returns to Education

. reg lwage educ black hisp exper married union

      Source         SS        df        MS               Number of obs   =      4360
                                                          F( 6, 4353)     =    163.11
       Model    226.971557      6   37.8285928             Prob > F        =   0.0000
    Residual    1009.55809   4353   .231922372             R-squared       =   0.1836
                                                          Adj R-squared   =    0.1824
       Total    1236.52964   4359   .283672779             Root MSE        =   .48158

       lwage        Coef.    Std. Err.        t   P>|t|     [95% Conf. Interval]

       educ      .1036792    .0045625     22.72   0.000      .0947343       .1126242
      black     -.1424234     .023598     -6.04   0.000     -.1886875      -.0961593
       hisp      .0127569    .0208347      0.61   0.540     -.0280897       .0536036
      exper      .0501619    .0028974     17.31   0.000      .0444815       .0558423
    married      .1127231    .0156735      7.19   0.000      .0819951       .1434511
      union      .1836459    .0171274     10.72   0.000      .1500675       .2172243
      _cons      .0225412    .0630948      0.36   0.721     -.1011567       .1462391

 Bildungsrendite: 10,4 %
                                                                                  Seite 34
Exkurs: Interpretation der Parameter

Bildungsrendite: 10,4 %
Æ steigt die Ausbildung um 1 Jahr, so steigt der
logarithmierte Lohn um 10,4%.

                                         Semielastizität

wegen

                                                           Seite 35
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Exogene Selektion
        3.2.2 Ability Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 36
Exogene Selektion

Das (exogene) Selektionsproblem (selection bias) entsteht
dann, wenn zwar ausreichend Daten gewünschter
erklärender Variablen (hier: Alter, Ausbildung, Geschlecht
usw.) über eine bestimmte Grundgesamtheit vorliegen (hier:
potentielle Lohnempfänger), allerdings die zu erklärende
Variable (hier: Lohn) in gewisser Form zensiert ist (keine
Angaben von Leuten, die nicht arbeiten).

        Beispiel: Ich habe keine Informationen darüber,
        wieviel die Hausfrau, von der ich zwar weiß, dass sie
        einen Hochschulabschluss hat, theoretisch verdienen
        würde.
                                                            Seite 37
Selbstselektion

Exogene Selektion: oftmals ähnliche Annahmen über die
Verteilung der endogenen Variablen möglich, wie beim
unzensierten Datenmaterial

          Problem:         Selbstselektion

 • Löhne sind nur erhältlich von Individuen, die arbeiten
 • Die Entscheidung zu arbeiten hängt jedoch vom Lohn ab
 • Die Verteilung der Löhne der arbeitenden Bevölkerung und
 der theoretischen Löhne des nicht arbeitenden Teils kann
 unterschiedlich sein
                                Ability Bias
                                                              Seite 38
Ability Bias

Annahmen einfaches lineares Regressionsmodell:
   Ann. 1: xi sind i.i.d.
                                         Grundlagen für
   Ann. 2: Xi hat vollen Rang
                                         konsistenten Schätzer
   Ann. 3: E(u | x) = 0
   (xi = exogene Variablen)

Annahme drei (Exogenitätsannahme) wird in diesem
Lohnbeispiel verletzt, da im Störterm ui unbeobachtete Faktoren
(z.B. Intelligenz, Motivation) sind, die mit der exogenen Variablen
educ korrelieren und den Lohn wi beeinflussen.

                Ability Bias
                                                               Seite 39
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Exogene Selektion
        3.2.2 Ability Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 40
Kontrafaktische Analysen durch
„Natürliche Experimente“

Um den Ability Bias zu umgehen, wäre es ideal zwei völlig
 gleiche Individuen zu haben, sogenannte „Identical
 Twins“, die sich nur in genau einer Eigenschaft
 unterscheiden (z.B. im Ausbildungsniveau).

Bei einer ganzen Stichprobe von „Identical Twins“, könnte
  man genau den Ausbildungseffekt bestimmen, da für alle
  anderen Eigenschaften bereits genau kontrolliert wird.

           Durchschnittlicher Lohnunterschied
              der einzelnen Zwillingspaare

                                                       Seite 41
Difference-in-Differences-Schätzer

 Treatment-Group                   Control-Group

  Erhält Maßnahme                    Erhält keine
                                     Maßnahme

          Einfluss auf eine bestimmte Größe
                                                    Seite 42
Difference-in-Differences-Schätzer

                        Status Quo         Maßnahme

Treatment-Group
                                                             t
Control-Group
                  t0                 t1

   y = β0 + δ0t2 + β1*Tr + δ1t2*Tr + andere Faktoren

   t2 : Dummy für 2. Zeitperiode
   Tr : Dummy für Treatment
                                                       Seite 43
Difference-in-Differences-Schätzer

 y = β0 + δ0d2 + β1dTr + δ1d2*dTr + andere Faktoren

               Vorher       Nachher          Nachher - Vorher

Control       β0         β0 + δ0              δ0

Treatment     β0 + β1    β0 + δ0 + β1 + δ1    δ0 + δ 1

Treatment -   β1         β1 + δ1              δ1
   Control

                                                         Seite 44
Difference-in-Differences-Schätzer

 y = β0 + δ0d2 + β1dTr + δ1d2*dTr

Es gilt:

           Durchschnittlicher Treatment-Effekt

                                                 Seite 45
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Exogene Selektion
        3.2.2 Ability Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 46
Probleme Difference-in-Differences-
Schätzer

 Können Treatment- und Controlgruppe nicht derart
 gewählt werden, dass die Teilnahme am Treatment mit
 einer bestimmten unbeobachteten Eigenschaft korreliert,
 die wiederum die Outputvariable beeinflusst, dann ist
 auch diese Schätzmethode verzerrt.

    z.B. freiwillige Teilnahme an einem Nikotin-Entzugs-
    Programm. An dem Kurs werden eher Individuen
    teilnehmen die besonders motiviert sind, sich das
    Rauchen abzugewöhnen Æ Selbstselektion

                                                           Seite 47
Gliederung

II. Empirischer Teil
3 Lineare Regressionsanalyse
    3.1 Schätzung der Bildungsrendite
    3.2 Probleme
        3.2.1 Exogene Selektion
        3.2.2 Ability Bias

4 Natürliche Experimente
   4.1 Difference-in-Differences-Schätzung
   4.2 Probleme bei Difference-in-Differences
   4.3 Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

                                                Seite 48
Fallbeispiel: Weiterbildungsmaßnahmen

Ein Unternehmen beauftragt Sie herauszufinden, inwiefern ein
   Weiterbildungskurs, an dem verschiedene Mitarbeiter
   teilgenommen haben, deren Effizienz beim Arbeiten
   gesteigert hat. Anhand der Effizienzsteigerung –falls
   überhaupt vorhanden- möchte das Unternehmen
   entscheiden, ob dieser Kurs auch weiterhin für Mitarbeiter
   angeboten werden sollte.

 Wie gehen Sie vor? Welche Informationen brauchen
 Sie ggf. noch von dem Unternehmer?

                                                            Seite 49
Probleme

Auch bei der Untersuchung von Weiterbildungsmaßnahmen
gibt es sowohl Selektionsprobleme (exogene Selektion), als
auch Verzerrungen durch den Ability Bias.

Exogene Selektion:

 Ability Bias:

                                                       Seite 50
Lösungsansätze

Welche Möglichkeiten bestehen für das Unternehmen, um ein
möglichst unverzerrtes Bild über den Erfolg der Maßnahme zu
erhalten, d.h. den Einfluss der Maßnahme auf die Effizienz der
Mitarbeiter möglichst isoliert zu betrachten?

                                                             Seite 51
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