PARTIZIPATION & PANDEMIE - HANDREICHUNG ZU KONTAKTLOSEN BETEILIGUNGSMETHODEN - Senatsverwaltung für ...

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PARTIZIPATION &
PANDEMIE      HANDREICHUNG ZU
                    KONTAKTLOSEN
           BETEILIGUNGSMETHODEN
WIE KANN
BETEILIGUNG TROTZ
DER PANDEMIE
GELINGEN?
Die Handreichung gibt einen detaillierten Überblick
über kontaktlose Beteiligungsmethoden. Sie soll ins-
besondere Planer*innen und Akteur*innen in der Stadt-
entwicklung über Methoden informieren, die trotz
physischer Distanz durchführbar sind. Auf diese Weise
kann die herausfordernde Situation als Chance für die
Stadtentwicklung genutzt werden.
INHALT /
DIGITALE FORMATE
    PANDEMIE & PARTIZIPATION                    MAPPING
                                           8    visuell, informativ, flexibel

    LEITLINIEN DER BÜRGERBETEILIGUNG
                                                ONLINE-SEMINAR
                                           9    informativ, interaktiv, kommunikativ
    BETEILIGUNGSKONZEPT

                                                OPEN SPACE ONLINE
    BETEILIGUNGSPLATTFORM                  10   offen, niedrigschwellig, interaktiv

    AUGMENTED REALITY / VIRTUAL REALITY         PAD
1   zukunftsfähig, kreativ, flexibel       11   gemeinsam, live-bearbeitbar, teilbar

    BARCAMP ONLINE                              PODCAST
2   dynamisch, begegnend, interaktiv       12   informativ, auditiv, unterwegs

    DIGITALER NEWSLETTER                        TON- / SPRACHNACHRICHT
3   informativ, aktuell, zuverlässig       13   auditiv, informativ, flexibel

    DISCUSSIONBOARD/ ONLINE-FORUM               UMFRAGE ONLINE
4   virtuell, kommunikativ, dynamisch      14   schnell, integrativ, prägnant

    FISHBOWL ONLINE                             VIDEOKANAL
5   dynamisch, interaktiv, reflektierend   15   audiovisuell, vielfältig, kommunikativ

    GAME / SPIEL                                VIDEOTELEFONAT / -KONFERENZ
6   zukunftsfähig, inklusiv, modern        16   kommunikativ, live, audiovisuell

    HACKATHON ONLINE                            VIRTUELLER RUNDGANG
7   interdisziplinär, projektbezogen,      17   unterhaltsam, virtuell, informativ
    lösungsorientiert
INHALT /
ANALOGE FORMATE
     ANALOGER NEWSLETTER
18   informativ, zuverlässig, aktuell

     BETEILIGUNGS-KIT
19   kreativ, flexibel, spielerisch

     BÜRGERTELEFON
20   persönlich, direkt, mündlich

     OUTREACH
21   flexibel, offen, persönlich

     POSTKARTEN-SCHNELLUMFRAGE
22   spontan, konkret, prägnant

     POST-UMFRAGE
23   fundiert, ausführlich, umfassend

     SCHAUFENSTER-AUSSTELLUNG
24   erreichbar, offen, aktivierend

     VERANSTALTUNG IM FREIEN
25   flexibel, offen, normalitätsorientiert

     ZUSAMMENFASSUNG
PANDEMIE & PARTIZIPATION
Aus Anlass der COVID-19-Pandemie ist die Handrei-         häufig in Prozessen der Stadtentwicklung angewendet
chung erarbeitet worden, um einen detaillierten Über-     wurden, auf digitale Methoden, die mitunter noch
blick über kontaktlose Beteiligungsmethoden zu geben.     auf ihre Anwendung warten. In den Steckbriefen sind
Sie soll insbesondere Planer*innen und Akteur*innen       wichtige Parameter, wie beispielsweise Zeitumfang,
in Projekten der räumlichen Stadtentwicklung über         Zielgruppe oder technische Anforderungen, zusam-
Methoden informieren, die trotz physischer Distanz        mengeführt. Diese werden ergänzt durch ausgewählte
durchführbar sind. Die informelle Beteiligung von         Referenzen und wesentliche Herausforderungen in der
Bürger*innen kann damit fortgeführt werden.               Umsetzung der jeweiligen Methode.

Die Pandemie forderte eine schnelle Reaktion aller        Zwar kann die Handreichung einen methodischen
Akteur*innen in Projekten der Stadtentwicklung. Die       Überblick geben, um Planer*innen und Akteur*innen
begleitenden Beteiligungsprozesse, die den Fokus auf      in Prozessen und Projekten der Stadtentwicklung zu
Präsenzveranstaltungen legten, wurden mitunter an-        unterstützen. Allerdings sind keine allgemeinen Aus-
gehalten oder angepasst. Einige Prozesse sind in den      sagen zum Ressourcenaufwand oder zur eigenständi-
digitalen Raum verlagert worden. So haben insbeson-       gen Durchführbarkeit in der Verwaltung möglich, weil
dere die digitalen Methoden durch die Pandemie einen      dies je nach Vorhaben und Umfang der Beteiligung
kräftigen Schub erhalten.                                 stark variieren kann. Es ist im jeweiligen Einzelfall zu
                                                          entscheiden, welche Methoden zu kombinieren sind,
In den letzten Jahren haben die digitalen Beteiligungs-   um ein aktives Mitwirken der Bürger*innen am Pla-
prozesse zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie sind        nungsprozess zu ermöglichen. Mitunter bedarf es für
eine gute Ergänzung zur herkömmlichen Beteiligungs-       die Vorbereitung und Durchführung der Beteiligung
kultur. So kamen zu klassischen Präsenzveranstaltun-      der Unterstützung durch eine professionelle Agentur.
gen neue, digitale Formate hinzu. Beteiligungsprozesse
können durch die Aufnahme neuer Trends und die            In der Pandemie werden viele neue Erfahrungswerte
Verknüpfung von verschiedener Methoden bereichert         in der Beteiligung von Bürger*innen gesammelt. Die
werden.                                                   Handreichung ist deshalb als Momentaufnahme zu
                                                          verstehen. Sicherlich werden durch technische Inno-
In der Handreichung sind 25 Steckbriefe, die jeweils      vation und kreative Energie in Beteiligungsprozessen
eine Methode der kontaktlosen Beteiligung ausführ-        weitere Methoden hinzukommen.
lich erklären. Es wurde eine Auswahl an digitalen und
analogen Methoden getroffen, die sich für die Betei-
ligung von Bürger*innen in räumlichen Prozessen
eignen. Dabei treffen analoge Methoden, die bereits
LEITLINIEN DER
BÜRGERBETEILIGUNG
Die „Leitlinien für die Beteiligung von Bürger*innen      1. GUT MITEINANDER UMGEHEN
an der räumlichen Stadtentwicklung“ sind das Er-
gebnis eines partizipativen Arbeitsprozesses. Das Ziel    2. BÜRGER*INNEN IN BETEILIGUNGSPROZESSEN
der Leitlinien ist die Förderung der Beteiligungskultur      STÄRKEN
in Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft.
Sie dienen dazu, Standards für die gesetzlich nicht       3. ENTSCHEIDUNGSSPIELRÄUME FESTLEGEN UND
geregelten Formen der Beteiligung zu schaffen und            DARIN ERGEBNISOFFENHEIT GARANTIEREN
die vorgeschriebene Beteiligung nach gesetzlichen
Vorgaben zu ergänzen. Diese neuen Ansätze bieten          4. FRÜHZEITIG INFORMIEREN UND EINBEZIEHEN
eine gute Lösung, um Beteiligungsprozesse in der
Stadtentwicklung neu zu gestalten.                        5. VIELE VERSCHIEDENE BETEILIGEN

Die Leitlinien gelten für Prozesse und Projekte der       6. FÜR INFORMATION UND TRANSPARENZ SORGEN
räumlichen Stadtentwicklung, die die Berliner Senats-
verwaltungen durchführen und können auch von den          7. VERBINDLICH RÜCKMELDUNG ZU DEN
Bezirken angewendet werden. Sie gelten nicht für Pro-        ERGEBNISSEN DER BETEILIGUNG GEBEN
zesse des Bundes oder von Privaten. Jedoch sollen
Politik und Verwaltung diese motivieren, die Leitlinien   8. AUSREICHEND BUDGET UND RESSOURCEN
anzuwenden.                                                  BEREITSTELLEN

Berlin will Prozesse und Projekte der räumlichen Stadt-   9. LEITLINIE BEGLEITEN, BEWERTEN UND
entwicklung möglichst schnell voranbringen. Dabei            WEITERENTWICKELN
sollen auch vielfältige Interessen berücksichtigt und
die Stadtöffentlichkeit beteiligt werden. Diese Betei-    Die fünf Instrumente sind:
ligung braucht einerseits Zeit. Sie beschleunigt aber
andererseits auch Prozesse und Projekte, da Interessen    1. ANLAUFSTELLEN FÜR BETEILIGUNG
frühzeitig geäußert und diskutiert werden können.
Damit lassen sich spätere Verzögerungen vermeiden         2. VORHABENLISTE
und langfristig getragene gemeinwohlorientierte Lö-
sungen umsetzen.                                          3. ANREGUNG VON BETEILIGUNG BEI
                                                             VORHABEN DES LANDES UND DER BEZIRKE
Die Leitlinien für Bürgerbeteiligung enthalten neun
Grundsätze für gute Beteiligung, sowie fünf Instru-       4. BETEILIGUNGSKONZEPT
mente, die zur Umsetzung dieser Grundsätze beitragen
sollen. Die neun Grundsätze sind:                         5. BETEILIGUNGSBEIRAT
Auch kontaktlose Beteiligungsmethoden müssen die-        eine gute Aufbereitung von Informationen zum bis-
sen Leitlinien gerecht werden. Für die Grundsätze 4      herigen Planungs- und Prozessstand essenziell. Wenn
bis 8 ergeben sich im Kontext der kontaktlosen Betei-    der direkte Austausch in einer Präsenzveranstaltung
ligungsmethoden ein besonderer Beachtungsbedarf.         nicht möglich ist, dann sollte die prozessbegleiten-
                                                         de Kommunikation – z. B. ein Bürgertelefon oder ein
GRUNDSATZ 4: FRÜHZEITIG INFORMIEREN UND                  Newsletter – sowie die Dokumentation der Ergebnisse
EINBEZIEHEN                                              gestärkt werden. Die Informationen sollen verständlich,
                                                         zielgruppenbezogen und gut zugänglich bereitgestellt
Das frühzeitige Informieren und die Anregung zur         werden. Auf die Verwendung von bürgernaher Sprache
Mitwirkung beinhalten bei kontaktlosen Beteiligungs-     ist in allen Texten zu achten.
methoden auch die Bereitstellung von technischen und
organisatorischen Informationen. Insbesondere die        GRUNDSATZ 7: ERGEBNISSE RÜCKMELDEN
Zugänglichkeit von digitalen Angeboten muss erklärt
werden. Im Vergleich zu Präsensveranstaltungen sind      Auch in kontaktlosen Beteiligungsprozessen ist die
mehr technische und organisatorische Informationen       schriftliche Rückmeldung über die Ergebnisse beson-
– z. B. Zugangsdaten bei Videokonferenzen oder Aus-      ders wichtig. Es empfehlen sich die bereits genutzten
füllhilfen bei Umfragen – vorab erforderlich.            Kommunikationskanäle – z. B. eine Schaufenster-Aus-
                                                         stellung oder einen digitalen Newsletter – dafür zu
GRUNDSATZ 5: VIELE VERSCHIEDENE BETEILIGEN               verwenden. Auf der Beteiligungsplattform des Landes
                                                         Berlin kann die Dokumentation zudem dauerhaft be-
Das gleichberechtigte Einbeziehen verschiedener Be-      reitgestellt werden. Eine gelungene Rückmeldung an
völkerungsgruppen, die Motivation und die Einbindung     die Teilnehmer*innen stärkt deren Engagement und
von Bürger*innen mit schlechteren Zugangsmöglich-        erhöht die Transparenz der Planung.
keiten sowie geringerem Interesse oder Bewusstsein
für Prozesse in der Stadtentwicklung stellen bei der     GRUNDSATZ 8: AUSREICHENDE MITTEL
kontaktlosen Beteiligung eine besondere Heraus-          BEREITSTELLEN
forderung dar. Die Kombination aus analogen und
digitalen Methoden – z. B. eine Videokonferenz und       Bei der Durchführung kontaktloser Beteiligungsmetho-
eine Umfrage – kann zum Erreichen unterschiedlicher      den entfallen gewisse Kostenfaktoren, die für Präsenz-
Zielgruppen hilfreich sein.                              veranstaltungen typisch sind. Unter Umständen kön-
                                                         nen neue Kostenfaktoren wie etwa gestiegene Kosten
GRUNDSATZ 6: FÜR INFORMATION UND                         durch einen höheren technischen Betreuungsaufwand
TRANSPARENZ SORGEN                                       oder eine betreuungsintensive Moderation von digi-
                                                         talen Beteiligungen entstehen. Insbesondere hybride
Bei Beteiligungsprozessen sind alle vorliegenden wich-   Veranstaltungen mit einer Mischung aus Präsenz-
tigen Angaben zu Rahmenbedingungen und Auswir-           und Digitalveranstaltung – z. B. Videokonferenzen mit
kungen bekannt zu machen. In der Vorbereitung von        anwesenden Podiumsteilnehmer*innen – sind häufig
Beteiligungsprozessen mit kontaktlosen Methoden ist      kostenintensiver als herkömmliche Präsenzformate.
BETEILIGUNGSKONZEPT
Die voranschreitende Digitalisierung sowie die weite        sches sind im Sinne der Leitlinien bei kontaktlosen
Verbreitung von mobilen Endgeräten prägen die Ge-           Beteiligungsformaten besonders zu achten. Auch bei
sellschaft. Partizipative Prozesse profitieren von dieser   einer dynamischen Entwicklung des Beteiligungspro-
Veränderung. Durch die weitreichende Verfügbarkeit          zesses durch das Ausfallen, das Unterbrechen oder
von Smartphones, Telefonen oder Tablets kann eine           den Aufschub von Veranstaltungen muss ein Beteili-
neue Vernetzung entstehen. Eine lebendige Beteili-          gungskonzept den notwendigen Rahmen bieten. Ein
gungskultur und der stetige Austausch in Planungs-          Beteiligungsprozess kann bei Bedarf einfacher ange-
prozessen erfordern eine ganzheitliche, koordinierte        passt werden, wenn die einzelnen Phasen und deren
Herangehensweise.                                           Zweck bereits definiert sind. Darüber hinaus kann der
                                                            Anspruch einer möglichst breiten Beteiligung durch das
Bei der Durchführung einer kontaktlosen Beteiligung ist     zielgerichtete und gleichzeitige Einsetzen verschieden-
die gemeinsame Erarbeitung eines Beteiligungskonzept        artiger Partizipationsangebote erfüllt werden.
mit allen Organisator*innen empfehlenswert. Unab-
hängig davon, ob kontaktlose Methoden im Planungs-          Hybride Veranstaltungen stellen ein besonderes Format
prozess von Anfang an eingeplant waren oder durch           dar. Eine hybride Veranstaltung findet teilweise im
veränderte Umstände nachträglich eingeführt werden,         digitalen und im analogen Raum statt. Dabei können
müssen diese in den Planungsprozess funktional ein-         verschiedene Beteiligungsmethoden angewendet wer-
gebettet werden. Im Beteiligungskonzept sind das Ziel,      den. Häufig sind dabei Bürger*innen über Video- oder
die Intention und die Meilensteine der Beteiligung zu       Tonschalte zu einer Präsenzveranstaltung mit gelade-
definieren. Die Methoden können ausgewählt und              nem Podiumsteilnehmer*innen eingeladen.
kombiniert werden sowie die vorhandenen Ressourcen
eingeplant werden. Das Beteiligungskonzept ist so-          Das Einhalten von physischer Distanz oder einer Höchst-
mit ein wesentliches Instrument zur Vorbereitung der        zahl an Teilnehmer*innen ist dann nicht mehr notwen-
Beteiligung. In der Dokumentation zu den Leitlinien         dig. Der Austausch ist simultan und ermöglicht eine
der Bürgerbeteiligung sind alle wichtigen Inhalte eines     wechselseitige, zeitechte Kommunikation. Der Dialog
Beteiligungskonzepts notiert.                               zwischen Bürger*innen und Akteur*innen in Politik
                                                            und Verwaltung kann so aufrechterhalten werden.
Bei der Verlegung analoger Beteiligungsprozesse in den      Hybride Veranstaltungen sind aufwendig und komplex,
digitalen Raum, ergeben sich vielschichtige Herausfor-      weil durch die Organisator*innen zwei Ebenen bespielt
derungen. Die mögliche Veränderung der Zusammen-            werden müssen. Zudem fallen Kosten für das analoge
setzung der Beteiligten kann eine Folge sein. Auf die       Treffen und den digitalen Rahmen an. Die Einbettung
Aktivierung beteiligungsferner Bevölkerungsgruppen          in eine breit aufgestellte Öffentlichkeitsarbeit ist für
und das Aufrechterhalten des beidseitigen Austau-           dieses komplexe, hybride Format wichtig.
BETEILIGUNGS-
PLATTFORM
Sowohl im analogen Raum als auch im digitalen
Raum braucht Beteiligung einen Ort. Die Webseite
www.mein.berlin.de ist die zentrale Beteiligungs-
plattform des Landes Berlin. Erstellt wurde diese von
Liquid Democracy e. V. in Zusammenarbeit mit der
Senatskanzlei Berlin auf Basis der Open-Source-Be-
teiligungsanwendung adhocracy, die vielfältige Be-
teiligungsprozesse im Internet ermöglicht. Durch den
modularen Aufbau können verschiedene Formate fle-
xibel angewandt und miteinander kombiniert werden.
Die Nutzer*innen haben damit eine Übersicht über
Projekte und Prozesse in der Stadtentwicklung sowie
die Möglichkeit an diesen mitzuwirken.

Die Projekte und Prozesse sind über verschiedene
Suchkategorien zu finden und werden auf einer Kar-
te verortet. Je nach Planungsstand und Charakter der
Maßnahme können verschiedene interaktive Beteili-
gungsmethoden eingesetzt werden. So ist es möglich,
ein Brainstorming zur Ideenfindung, mit einer Debatte
zu Vorschlägen und schließlich einer kartenbasierten
Diskussion zu kombinieren. Neue hybride Veranstal-
tungsformate ergänzen das Angebot. Im Regelfall
haben Interessierte auf der Plattform vor allem die
Möglichkeit zum schriftlichen Kommentieren.
DIGITALE
METHODEN
Aufgrund der Infektionsgefahr ist das Kontakt- und
Veranstaltungsangebot sehr eingeschränkt. Aus diesem
Grund erfreuen sich digitale Beteiligungsformate immer
größerer Beliebtheit. Sie werden genutzt, um Personen
zu erreichen, deren Einbeziehung in bestimmte Ver-
fahren oder Prozesse schwierig oder unmöglich wäre.
Insbesondere in der Bürgerbeteiligung ist die Nutzung
von digitalen Formaten aktuell und zukünftig notwen-
dig, um ein breites Spektrum an Meinungen, Ideen und
Anregungen für den Planungsprozess einzufangen. Die
Digitalisierung ist zu einer stetigen und allgemeinen
Entwicklung geworden – auch unabhängig von tempo-
rären Beschränkungen in der Pandemie. Planer*innen
sollten hierauf reagieren, indem sie digitale Formate
umsetzen können. Die folgenden Steckbriefe zu digitalen
Beteiligungsformaten sind dazu eine Anregung.
1
                                                                                                          G IT

                                                                                                               AL I
                                                                                                      AL I
                                                                                                        D

                                                                                                                 D
                                                                                                          G IT

zukunftsfähig, kreativ, flexibel

AUGMENTED REALITY
VIRTUAL REALITY
„Augmented Reality“ (AR, dt. erweiterte Realität) steht für eine Visualisie-     Zweck / Eignung
                                                                                 Verbindung von realer und
rungsmethode, die mit Hilfe von computerbasierter Simulation ein Abbild          virtueller Umwelt zur Stärkung
der Realität erstellt. Damit lassen sich Verknüpfungen von virtueller und        des Plaunungsverständnisses
physischer Realität generieren. Hier können beispielsweise erste Entwürfe        Zeitlicher Umfang
von Gebäuden auf ihre späteren Standorte projiziert werden. Augmented            unbegrenzt
Participation (AP, dt. erweiterte Partizipation) verschafft Bürger*innen
                                                                                 Gruppengröße
die Möglichkeit geplante Bauvorhaben nicht nur zu betrachten, sondern            unbegrenzt
auch direkt kommentieren und bewerten zu können. Auf diese Weise kann
                                                                                 Zielgruppe
das Verständnis für die Inhalte der Planung gestärkt werden. Zur Nutzung         nicht spezifisch, Internet-
von Virtual Reality (VR, dt. virtuelle Realität) wird eine spezielle VR-Brille   zugang erforderlich
benötigt. Mit ihr können Nutzer*innen in vorab erstellte Inhalte eintau-
                                                                                 Technische Anforderungen
chen und sich beispielsweise virtuell in ihnen bewegen. AR-Anwendungen           geringe technische Kenntnisse
können über Smartphones und Tablets eingesetzt werden.                           zur Nutzung, Fortgeschrittene
                                                                                 Kenntnisse zur Erstellung und
Eine weitere Unterscheidung von VR und AR liegt in der Art der Dar-              Verwaltung notwendig
stellungen. Wärend AR die sichtbare reale Umgebung um zusätzliche
virtuelle Informationen erweitert, wird bei VR die reale Umwelt komplett         Tools / Infrastruktur
                                                                                 Computer, Tablet, Smartphone
ausgeblendet und durch eine virtuelle ersetzt.

REFERENZEN

• Fraunhoferinstitut für Graphische Datenverarbeitung, Forschungs-
  projekt „VR Planning – we’re planning“,
  https://www.igd.fraunhofer.de/projekte/vr-planning-were-planning
• Augmented Participation von Paulina Porten,
  https://paulinaporten.com/augmented-participation-1

HERAUSFORDERUNGEN

• Neben der technisch aufwendigen Erstellung der Inhalte, muss die
  verwendete Technik auf einem aktuellen Stand sein.
• Es gibt bisher nur wenige Anwendungsfälle in der Stadtentwicklung,
  an deren Erfahrungspotential angeknüpft werden könnte.
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                                                                                                      G IT

                                                                                                         AL I
                                                                                                AL I
                                                                                                  D

                                                                                                           D
                                                                                                      G IT

dynamisch, begegnend, interaktiv

BARCAMP
Barcamps sind Tagungen, die einen offenen und niedrigschwelligen           Zweck / Eignung
                                                                           frühzeitige Beteiligung,
Austausch und die Vernetzung unter den Teilnehmer*innen ermögli-           Bedarfsermittlung
chen sollen. Die Teilnehmer*innen bringen zu Beginn die Themen und
                                                                           Zeitlicher Umfang
Fragestellungen selbst ein. Dann treffen sie eine Auswahl und gestalten    Sessions je zw. 45 und 60 Minu-
somit das Programm. Je nach Interesse können die Teilnehmer*innen          ten mit kurzen anschließenden
innerhalb der verschiedenen Sessions diskutieren und wechseln.             Pausen (ca. 10 Minuten) im
                                                                           Wechsel
Als ursprünglich analoges Format müssen bei der Durchführung im
digitalen Raum einzelne Aspekte angepasst werden. Das Sammeln von          Gruppengröße
                                                                           mehrere Dutzende bis Hundert
Themenvorschlägen vor der Veranstaltung kann die Planung und den
Beginn erleichtern. Die einzelnen Sessions finden in eigenen digitalen     Zielgruppe
Räumen statt. Während der Sessions steht der Austausch zu konkreten        nicht spezifisch, Internet-
                                                                           zugang erforderlich
Ideen, Lösungsansätzen oder Fragen im Vordergrund. Jede Session wird
durch eine Moderation begleitet.                                           Technische Anforderungen
                                                                           EDV-Grundkenntnisse zur Teil-
Die Zusammenfassung und Dokumentation der einzelnen Sessions sollte        nahme, vertiefte Kenntnisse zur
an einem zentralen Ort – z. B. auf einem digitalen Board – bereitstehen.   Erstellung und Durchführung

                                                                           Tools / Infrastruktur
REFERENZEN                                                                 Adobe Connect, ggf. Verknüp-
                                                                           fung verschiedener Online
                                                                           Tools, Computer oder Smart-
• Fernuniversität Hagen, Barcamp digital,                                  phone
  http://barcampdigital.fernuni-hagen.de/
• Initiative Freiburg gestalten, Barcamp.digital,
  https://www.barcamp.digital/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Benutzeroberfläche mit den einzelnen Sessions sollte
  übersichtlich strukturiert werden.
• Die hohe Komplexität des Formats erfordert möglicherweise
  die Unterstützung durch eine spezialisierte Agentur.
3
                                                                                                  G IT

                                                                                                     AL I
                                                                                              AL I
                                                                                                D

                                                                                                       D
                                                                                                  G IT

informativ, aktuell, zuverlässig

DIGITALER
NEWSLETTER
Ein digitaler Newsletter erlaubt es Interessierten zu bestimmten, vor-   Zweck / Eignung
                                                                         projektbegleitende
definierten Themen, stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Eine       Informationen
digitale Verbreitung des Newsletters eignet sich insbesondere, um
                                                                         Zeitlicher Umfang
niedrigschwellig eine Vielzahl an Personen zu erreichen. Weiterhin       unbegrenzt (regelmäßiger
hat der digitale Newsletter den Vorteil, besondere Inhalte wie Videos,   Turnus)
weiterführende Links und andere interaktive Elemente implementieren
                                                                         Gruppengröße
zu können. Dies eröffnet Interessierten zusätzliche Möglichkeiten sich   unbegrenzt
zu verwandten oder ähnlichen Thematiken, auch eigenständig, zu
                                                                         Zielgruppe
informieren. Der Newsletter kann außerdem über seinen informativen       alle Personen mit Internet-
Charakter hinaus verwendet werden, indem durch Aufforderungen von        zugang
Meinungen und Stellungnahmen Meinungsbilder der Nutzer*innen
                                                                         Technische Anforderungen
erfragt werden können.                                                   geringe EDV-Kenntnisse zur
                                                                         Nutzung, Grundkenntnisse
                                                                         zur Erstellung und Verwaltung
REFERENZEN                                                               notwendig

• Stadtwerkstatt Berliner Mitte, Werkstattbericht als digitaler          Tools / Infrastruktur
                                                                         onlinefähiges Endgerät
  Newsletter für Interessierte,
  https://www.berlin.de/stadtwerkstatt/die-stadtwerkstatt/
  werkstattbericht/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Akquise von Interessierten gestaltet sich oft als schwierig
  oder sogar unmöglich, sofern Interessierte ihre Kontaktdaten
  nicht freiwillig preisgeben.
4
                                                                                                G IT

                                                                                                    AL I
                                                                                             AL I
                                                                                               D

                                                                                                      D
                                                                                                 G IT

virtuell, kommunikativ, dynamisch

DISCUSSIONBOARD
UND ONLINE-FORUM
Discussionboards und Online-Foren sind virtuelle Orte im Internet, die   Zweck / Eignung
                                                                         Sammlung von Meinungen
dem Austausch und der Archivierung von Meinungen, Gedanken und           und Ideen mit anschließenden
Erfahrungen dienen. Hierbei erfolgt die Kommunikation asynchron, also    Diskussionen, über längeren
                                                                         Zeitraum anwendbar
mit zeitversetzten Reaktionen. So werden beispielsweise Beiträge nicht
unmittelbar beantwortet. Ein nachträgliches Lesen von Beiträgen und      Zeitlicher Umfang
Diskussionen ist außerdem möglich und lässt Personen daran teilnehmen,   unbegrenzt
die nicht im Moment der Diskussion online waren. Sie können sich zu      Gruppengröße
einem späteren Zeitpunkt in die Diskussion einbringen.                   unbegrenzt
Online-Foren sind meist themenspezifisch angelegt und gliedern sich in   Zielgruppe
mehrere untergeordnete Themen. Threads – also Diskussionsverläufe        nicht spezifisch, Internet-
zu einem Unterthema oder einer Frage – entstehen durch Beiträge von      zugang am PC oder Smart-
                                                                         phone erforderlich
Nutzer*innen, auf die wiederum andere Nutzer*innen antworten und
reagieren können. Threads befinden sich immer abrufbar innerhalb des     Technische Anforderungen
                                                                         EDV-Grundkenntnisse zur
Forums, sodass auch ältere Beiträge nachgelesen werden können.           Nutzung, vertiefte Kenntnisse
                                                                         zur Erstellung
REFERENZEN
                                                                         Tools / Infrastruktur
                                                                         Discourse (Ruby/JavaScript)
• Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Beteiligung          phpBB (PHP), Computer oder
                                                                         Smartphone
  zur Freiraumstudie ehemaliger Staatsratsgarten,
  https://mein.berlin.de/projekte/stadt-garten-fluss-freiraumstudie-
  ehemaliger-staat/?mode=list
• Deutsches Architekturforum, Forum zu Architektur, Städtebau
  und Bauwesen, https://www.deutsches-architekturforum.de/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Anonymität im Internet ist zugleich Chance und Risiko für
  Diskussionen.
• Der langwierige und kontinuierliche Moderationsaufwand erfordert
  zusätzliche Online-Kompetenz und transparente Online-Regeln.
• Zur Erstellung eines Forums sind vertiefte technische Kenntnisse
  notwendig.
5
                                                                                                   G IT

                                                                                                      AL I
                                                                                               AL I
                                                                                                 D

                                                                                                        D
                                                                                                   G IT

dynamisch, interaktiv, reflektierend

FISHBOWL ONLINE
Ein Fishbowl ist eine besondere Form der Diskussion mit klarer Rollen-      Zweck / Eignung
                                                                            Reflektion über verschiedene
verteilung. Die Diskutant*innen bilden den Innenkreis, welcher von den      Standpunkte, Rollenspiel
Beobachter*innen im Außenkreis verfolgt wird. Der Ablauf ist zweigeteilt:
                                                                            Zeitlicher Umfang
Zunächst diskutieren wenige ausgewählte Teilnehmer*innen – z. B.            je nach Komplexität des
eine Interessengruppe – im Innenkreis zu einem vorgegebenen Thema           Themas bis zu 15 Minuten pro
innerhalb einer vorgegebenen Zeit. Sie sind per Video- und Audiofunk-       Frage, insgesamt maximal 60
                                                                            bis 90 Minuten
tion freigeschaltet. Die übrigen Teilnehmer*innen bilden den Außen-
kreis und beobachten die Diskussion. Ihre Mikrofone und Videokameras        Gruppengröße
                                                                            mind. 4 Teilnehmende
sind für die Dauer der Diskussion abgeschaltet. Im Anschluss an diese
Diskussionsrunde – in der Regel sind es 5 bis 15 Minuten – können die       Zielgruppe
Teilnehmer*innen aus dem Außenkreis Fragen und Einwände zur eben            gemischt, insbesondere für
                                                                            Austausch zwischen Interes-
verfolgten Diskussionsrunde einbringen. Die einzelnen Diskussions- und      sengruppen / Vertreter*innen,
Fragerunden werden durch eine Moderation zusammengefasst und                Internetzugang erforderlich
unterstützt. Insgesamt können auf diese Weise mehrere Fragestellungen       Technische Anforderungen
oder Themen während eines Termins diskutiert werden.                        EDV-Grundkenntnisse zur
Mittels gängiger Angebote für Videokonferenzen (siehe Nr. 15) oder online   Nutzung, vertiefte Kenntnisse
                                                                            zur Erstellung
Rollenspiele kann dieses Format auch im digitalen Raum durchgeführt
werden. Dabei sind zwei Kommunikationsebenen – z. B. Videotelefonie         Tools / Infrastruktur
                                                                            AdobeConnect, zusätzlich
und Chat – notwendig.                                                       siehe Nr. 15 Videokonfernzen,
                                                                            Computer oder Tablet,
REFERENZEN                                                                  stabiler Internetzugang

• RMIT University, Projekt „Design Pattern“,
  https://emedia.rmit.edu.au/learningpatterns/content/online-
  role-play-fishbowl
• TU Berlin, Methodenhandbuch,
  http://methodenbox.bzhl.tu-berlin.de/#!/details/Fishbowl

HERAUSFORDERUNGEN

• Eine erfahrene Moderation und ein souveräner Umgang mit
  Videokonferenzprogrammen sind notwendig.
• Die digitale Form in der Beteiligung scheint wenig erprobt und
  dokumentiert zu sein.
6
                                                                                                    G IT

                                                                                                        AL I
                                                                                                 AL I
                                                                                                   D

                                                                                                          D
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zukunftsfähig, inklusiv, modern

GAME / SPIEL
Mit der Hilfe von Games bzw. Spielen lassen sich spielerisch eine Viel-      Zweck / Eignung
                                                                             spielerische Vermittlung von
zahl von Inhalten in Beteiligungsprozesse integrieren. Gamification          Inhalten und Beteiligung von
beschreibt die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfrem-         Nutzer*innen
den Zusammenhang. Diese Elemente umfassen z. B. Erfahrungspunkte,            Zeitlicher Umfang
Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeich-   unbegrenzt
nungen. Die Elemente können dabei helfen eine Motivationssteigerung
                                                                             Gruppengröße
von Teilnehmer*innen zu erreichen. Im Vordergrund steht hierbei die          unbegrenzt
niedrigschwellige Vermittlung, die insbesondere auch weitere Zielgruppen,
                                                                             Zielgruppe
wie Kinder oder Jugendliche für Planungsinhalte begeistern kann. Diese       nicht spezifisch, jedoch eher
Spiele sind meist über das Smartphone oder Tablet für Teilnehmer*innen       jüngere Zielgruppen, Internet-
aufruf- und spielbar. Die im Nachgang auszuwertenden Inhalte, die im         zugang erforderlich

Rahmen der Spiele ermittelt wurden, können den Planer*innen wichtige         Technische Anforderungen
Informationen im weiteren Prozess geben.                                     geringe EDV-Kenntnisse zur
                                                                             Nutzung, erweiterte Kenntnisse
                                                                             zur Erstellung und Verwaltung
REFERENZEN                                                                   notwendig

                                                                             Tools / Infrastruktur
• Julia Erdmann Socialtecture und Urban Participation Lab,                   Computer, Tablet, Smartphone
  Hammer Summer Hamburg,
  https://www.uplab.space/hammer-summer-hamburg-2
• Stadt Monheim am Rhein und Civocracy, Mitteilen - Monheim
  am Rhein, https://www.civocracy.org/monheim/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Methode ist für ältere, weniger technisch affine Personen
  schwer zugänglich.
7
                                                                                                 G IT

                                                                                                     AL I
                                                                                             AL I
                                                                                               D

                                                                                                       D
                                                                                                 G IT

interdisziplinär, projektbezogen, lösungsorientiert

HACKATHON ONLINE
Hackathons dienen der Ideenfindung oder Lösungsentwicklung                Zweck / Eignung
                                                                          gezielte Lösungsfindung,
auf einen konkreten Bedarf oder eine Problemstellung bezogen.             Entwicklung von Prototypen/
Im Vorfeld sollte die Registrierung und das Einreichen von Themen-        Projektideen
vorschlägen über ein Webformular ermöglicht werden. Für den Ha-           Zeitlicher Umfang
ckathon selbst müssen die Veranstalter*innen eine Online-Plattform        wenige Stunden bis mehrere
(siehe Nr. 11, mein.Berlin) mit verschiedenen Arbeits- und Kommunika-     Tage
tionstools sowie einen technischen Support bereitstellen. Je nach Thema   Gruppengröße
und Team können die erforderlichen Tools und Programme stark variieren.   wenige Dutzend bis Tausend
Ein Hackathon beginnt meist mit Fachvorträgen zum Oberthema. An-          Zielgruppe
schließend werden möglichst fachübergreifende, gemischte Teams nach       ggf. themenspezifisch, insbe-
Interesse und Fähigkeiten gebildet. Die Teilnehmer*innen finden sich      sondere bei Fachfragen

in Selbstorganisation zusammen und werden durch Mentor*innen,             Technische Anforderungen
fachlichen und technischen Expert*innen, unterstützt.                     solide EDV-Grundkenntnisse
                                                                          für Nutzende, sehr gute zum
Die Arbeitsphase kann von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen           Erstellen
dauern. Zum Abschluss werden die Ergebnisse durch die Teams – z. B.
in einer Videokonferenz oder einem Online-Seminar (siehe Nr. 15 und       Tools / Infrastruktur
                                                                          zentrale Kommunikation über
9) – vorgestellt, wobei die Bewertung und Auszeichnung durch eine         gemeinsame Online-Medien
Fachjury erfolgen kann.                                                   (Webseite, Plattform, Videokon-
                                                                          ferenz, o. ä.), teamspezifisch
                                                                          Nutzung verschiedener Web-
REFERENZEN                                                                dienste und Programme

                                                                          Computer oder Tablet,
• Bundesregierung, „#WirVsVirus-Hackathon“,                               stabiler Internetzugang,
  https://wirvsvirushackathon.org/                                        evtl. weitere Hardware
• Hochschulforum Digitalisierung, „#Hackyourcampus“,
  https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/hackathon-
  hackyourcampus-interview

HERAUSFORDERUNGEN

• Es besteht ein technischer Aufwand für die Bereitstellung
  einer komplexen technischen Infrastruktur und Einbindung
  verschiedener Tools.
• Die hohe Komplexität des Formats erfordert möglicherweise die
  Unterstützung durch eine spezialisierte Agentur.
8
                                                                                                   G IT

                                                                                                        AL I
                                                                                               AL I
                                                                                                 D

                                                                                                          D
                                                                                                   G IT

visuell, informativ, flexibel

MAPPING
Unter Mapping versteht man eine Verortung von Inhalten auf georefe-       Zweck / Eignung
                                                                          Informationssammlung auf
renzierten Karten. Beispielsweise können in einer Beteiligung bestimm-    vorher aufbereiteten Karten
te Orte auf einer vorher aufbereiteten Karte vermerkt und dargestellt
                                                                          Zeitlicher Umfang
werden. Im Nachgang können diese Informationen von Planer*innen           unbegrenzt
ausgewertet werden, um vielfältige Informationen zu diesem Ort zu ge-
winnen. Die dort gewonnen Informationen können von den Planer*innen       Gruppengröße
                                                                          unbegrenzt
in Bezug zu ihren eigenen Ideen gesetzt werden, um eine Abwägung
zwischen aktueller Planung und tatsächlichem Bedarf zu treffen. Die       Zielgruppe
                                                                          nicht spezifisch, Internet-
schnell erschließbare Arbeit mit verortbaren Punkten auf Karten ist für   zugang erforderlich
viele Zielgruppen geeignet.
                                                                          Technische Anforderungen
                                                                          EDV-Kenntnisse zur Nutzung,
REFERENZEN                                                                Erweiterte technische Kenntnis-
                                                                          se zur Erstellung und Verwal-
                                                                          tung notwendig
• Gruppe F und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,
  Beteiligung zum Freiraum-Wettbewerb Rathausforum,                       Tools / Infrastruktur
  https://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/projekte/             GIS-Software, Computer,
                                                                          Tablet, Smartphone
  historische_mitte/rathausforum/index.shtml
• Urban Participation Lab, Lieblingsplatz Berlin,
  https://lieblingsplatz.uplab.space/
• Stadt Düsseldorf, Urbanista und Maptionnaire, CASE:
  Blaugrüner Ring in Düsseldorf, https://blaugruener-ring.de/

HERAUSFORDERUNGEN

• Zur Nutzung wird teilweise weitere Software benötigt.
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                                                                                                    G IT

                                                                                                      AL I
                                                                                              AL I
                                                                                                D

                                                                                                        D
                                                                                                    G IT

informativ, interaktiv, kommunikativ

ONLINE-SEMINAR
Das Online-Seminar (auch Live-Online-Training) kann als virtuelles        Zweck / Eignung
                                                                          Vermittlung von Wissen: Lern-
Klassenzimmer beschrieben werden und ermöglicht das Halten von            und Weiterbildungsinhalte,
Seminaren, Workshops, Schulungen, Präsentationen oder ähnlichen           Erfahrungsaustausch
interaktiven Lehrformaten über das Internet. Es kann öffentlich einseh-   Zeitlicher Umfang
bar oder geschlossen – nur einer Gruppe zugänglich – gehalten werden.     je Einheit nicht mehr als 90
Wichtige Eigenschaften sind dessen Live-Charakter und die Möglichkeit     Minuten
der gleichzeitigen und beidseitigen Kommunikation – im Gegensatz zum      Gruppengröße
Webcast oder Podcast (siehe Nr. 12).                                      bis zu mehreren Duzend
Ist eine Teilnahme nur nach Anmeldung möglich, kann darüber gleich-       Zielgruppe
zeitige eine angemessene Teilnehmer*innenzahl gesteuert werden.           Arbeitnehmer*innen, Teams,
Während des Ablaufs tragen die Referent*innen mithilfe einer Bild-        Führungskräfte, Schüler*innen,
                                                                          Studierende, Lernbegeisterte
schirmpräsentation vor (siehe Nr. 15 und 16). Auch Beiträge durch die
Teilnehmer*innen sind möglich. Das Stellen von Fragen ist während         Technische Anforderungen
                                                                          EDV-Grundkenntnisse für
der Vorträge oder im Anschluss per Chat- oder Sprachfunktion möglich.     Nutzer*innen, vertiefte zur
Die Moderation leitet durch den Ablauf des Seminars und koordiniert       Erstellung
Fragenrunden und deren individuelle oder offene Beantwortung. Die
                                                                          Tools / Infrastruktur
Aufzeichnung des Online-Seminars zum individuellen Nacharbeiten kann      Jitsu,
sinnvoll sein, erfordert aber die Zustimmung aller Beteiligten.           YouTube (live),
                                                                          IGTV by Instagram,
                                                                          MS Teams,
REFERENZEN                                                                AdobeConnect
                                                                          Computer oder Tablet,
                                                                          stabiler Internetzugang
• Architektenkammer Berlin, Fortbildungsseminar „Architektur in
  Fahrt“, https://ak-berlin.de/service/aus-und-fortbildung/
  fortbildungskalender/seminar/s20-1-301.html

HERAUSFORDERUNGEN

• Die angemessene Teilnehmer*innenzahl variiert je nach
  individuellem Format und Vermittlungsinhalten.
• Eine angemessene Anzahl und Dauer der Termine sowie passende
  Zeitfenster sind zu bedenken.
• Die Durchführung und Moderation erfordern einen souveränen
  Umgang mit Online-Tools und der Moderation im digitalen Raum.
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                                                                                                    G IT

                                                                                                         AL I
                                                                                                AL I
                                                                                                  D

                                                                                                           D
                                                                                                    G IT

offen, niedrigschwellig, interaktiv

OPEN SPACE
ONLINE
Open Space Konferenzen sollen einen offenen und niedrigschwelligen         Zweck / Eignung
                                                                           Bedarfsermittlung, Projekt-
Diskussionsrahmen, die Vernetzung der Teilnehmer*innen und die Ent-        ideen- und Lösungsideen-
wicklung erster Projektideen oder Lösungsansätze zu einem Oberthema        entwicklung
ermöglichen. Das Sammeln und Anzeigen von Themenvorschlägen an             Zeitlicher Umfang
einem Topic-Board vor Beginn der Konferenz kann den Ablauf erleich-        Sessions je zw. 45 und 60
tern. Die einzelnen Sessions finden in eigenen digitalen Räumen statt.     Minuten, jeweils kurze
                                                                           anschließende Pausen
Ein Sessionplan muss stets für alle Teilnehmer*innen einsehbar sein.
Während der Sessions steht der Austausch zu konkreten Projektideen,        Gruppengröße
                                                                           mehrere Dutzende bis Hundert
Lösungsansätzen oder Fragen im Vordergrund. Jede Session wird durch
eine Moderation begleitet, die jedoch ausschließlich auf die Einhaltung    Zielgruppe
des Zeitplans und einen fairen Diskussionsverlauf achtet und die tech-     nicht spezifisch, Internet-
                                                                           zugang
nische Durchführung sichert.
Die spezifischen Unterthemen sind nicht festgelegt, sondern werden durch   Technische Anforderungen
                                                                           solide EDV-Grundkenntnisse
die Teilnehmer*innen eingebracht und anschließend in den einzelnen         für Nutzer*innen, sehr gute
Sessions bearbeitet. Je nach Interesse können die Teilnehmer*innen         zum Erstellen
innerhalb der verschiedenen Sessions mitarbeiten und wechseln.
                                                                           Tools / Infrastruktur
Die Zusammenfassung und Dokumentation der einzelnen Sessions sollte        Adobe Connect,
an einem zentralen Ort – z. B. einem digitalem Board – mittels Videomit-   Verknüpfung verschiedener
                                                                           Dienste, Computer oder
schnitten der Sessions oder Ergebnissammlungen bereitstehen.               Tablet, stabiler Internetzugang

REFERENZEN

• Bundesministerium des Innern und Deutscher Städte- und
  Gemeindebund, Demografie-Online-Konferenz,
  https://www.demografie-online-konferenz.de/
• OpenSpace-Online, Open Space Konferenzen,
  https://www.openspace-online.com/OpenSpace-Online

HERAUSFORDERUNGEN

• Je Session-Raum ist eine Betreuung durch eine eigene Moderation
  sicherzustellen.
• Die hohe Komplexität des Formats erfordert möglicherweise die
  Unterstützung durch eine spezialisierte Agentur.
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                                                                                                 G IT

                                                                                                     AL I
                                                                                              AL I
                                                                                                D

                                                                                                       D
                                                                                                 G IT

gemeinsam, live bearbeitbar, teilbar

PAD
Pads eignen sich zum kollaborativen Schreiben und Arbeiten an Texten,     Zweck / Eignung
                                                                          gemeinsame Bearbeitung von
wobei die Teilnehmer*innen nicht gemeinsam an einem Ort sein müssen.      Texten, unabhängig vom Auf-
Über eine Benutzeroberfläche im Browser können Dateien gemeinsam          enthaltsort der Bearbeitenden
bearbeitet und strukturiert werden. Alle getätigen Änderungen werden      Zeitlicher Umfang
sofort für alle Mitarbeiter*innen sichtbar. Als Autor*in des jeweiligen   unbegrenzt
Padordners können Rechte für andere Nutzer*innen vergeben werden.
                                                                          Gruppengröße
Dabei kann geregelt werden, ob Dateien nur angesehen, bearbeitet,         unbegrenzt
umbenannt oder gelöscht werden können. Die Nutzung von Pads im
                                                                          Zielgruppe
Browser ist für Personen mit wenig technischen Erfahrungen zumeist        nicht spezifisch, Internetzu-
angenehm. Hierbei ist zudem die Schwelle zur Beteiligung geringer, weil   gang am PC oder Smartphone
keine zusätzliche Software installiert werden muss. Beispielsweise sind   erforderlich

die Pads auf etherpad.org oder board.net kostenlos und open source.       Technische Anforderungen
Hier können Bilder hochgeladen werden, der Text kann kommentiert und      EDV-Grundkenntnisse
Änderungen können vorgeschlagen werden. Außerdem kann die Ansicht         Tools / Infrastruktur
in einen Präsentationsmodus umgestellt werden.                            Etherpad,
                                                                          Computer oder Smartphone,
                                                                          Account beim jeweiligen Dienst
REFERENZEN

• Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Weiterent-
  wicklung des Programms BENN, https://www.stadtentwicklung.
  berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/benn/index.shtml

HERAUSFORDERUNGEN

• Es ist notwendig, sich mit der Benutzeroberfläche vertraut zu
  machen, um den vollen Funktionsumfang auszuschöpfen.
• Für Einige stellt die Verschriftlichung der Ideen und Anregungen
  eine Hemmschwelle dar.
• Klare Fragen und ein langer Zeitraum helfen für den kollaborativen
  Schreibprozess.
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                                                                                                    G IT

                                                                                                       AL I
                                                                                                AL I
                                                                                                  D

                                                                                                         D
                                                                                                    G IT

                                                                                                   NALO

                                                                                                       GA
                                                                                                GA
                                                                                                   NALO

informativ, auditiv, unterwegs

PODCAST
Podcasts dienen der Informationsvermittlung. Sie sind meist als Serie        Zweck / Eignung
                                                                             Themenspezifische Informati-
produziert und als audio(-visuelle) Mediendateien im Internet abonnierbar.   onsvermittlung, on-demand,
Einzelne Podcasts bestehen in der Regel aus Episoden von Medienbeiträ-       abonnierbar, teilweise down-
                                                                             loadbar für unterwegs
gen – wie z. B. Mitschnitte, Interviews, Lesungen, etc. Podcasts werden
meist themenspezifisch umgesetzt. Innerhalb einer Podcast-Reihe exis-        Zeitlicher Umfang
tieren einzelne Folgen zu einer spezifischen Fragestellung oder einem        unbegrenzt (sinnvoll jedoch
                                                                             maximal 90 Minuten pro Folge)
Unterthema, jedoch immer mit Bezug zum Hauptthema. Grundsätzlich
findet sich bei Podcasts die Unterscheidung zwischen Audio-Formaten,         Gruppengröße
                                                                             Nutze*innen: unbegrenzt
bei denen eine lokal gespeicherte oder offline verfügbare Mediendatei        Mitwirkende: 2-3 Personen/
verwendet wird. Je nach Einstellungen der Anbieter*in kann das Anlegen       Sprecher*innen pro Folge
eines Accounts notwendig sein, um Zugriff auf die Inhalte zu erhalten.       sinnvoll

Mit einem PC mit Soundkarte, Mikrofon, entsprechender Bearbeitungs-          Zielgruppe
software und einem Internetanschluss sowie Webspace kann ein Podcast         nicht spezifisch, Internetzu-
                                                                             gang am PC oder Smartphone
erstellt werden. Hierzu sind solide EDV-Kenntnisse (Webanwendungen,          erforderlich
Audio- und Videobearbeitung) und Erfahrung mit Aufnahmetechniken
notwendig.                                                                   Technische Anforderungen
                                                                             EDV-Grundkenntnisse zur
                                                                             Nutzung, vertiefte Kenntnisse
REFERENZEN                                                                   zur Erstellung

                                                                             Tools/Infrastruktur
• TU Berlin und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,            Audacity (gratis),
  Podcast „#Mittemachen“,                                                    Adobe Audition (kostenpflich-
                                                                             tig), Ocenaudio (gratis),
  https://molkenmarkt.wideviu.de/media-2/#jet-tabs-control-1874              Apple GarageBand (gratis),
• CRE.fm, Podcast zu Technik, Kultur und Gesellschaft, Folge 200,            Computer oder Smartphone
  Stadtplanung: https://cre.fm
• Planologie Podcast, Podcast zu Themen der Stadtplanung
  und Stadtentwicklung, https://planologie-podcast.de/

HERAUSFORDERUNGEN

• Der Produktionsaufwand ist insbesondere bezüglich technischer
  Ausrüstung und Interviewkontakten relativ hoch.
• Zum regelmäßigen Abrufen eines Podcasts ist meist eine
  Anmeldung auf einem Streaming-Portal notwenig.
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                                                                                                    G IT

                                                                                                       AL I
                                                                                                AL I
                                                                                                  D

                                                                                                         D
                                                                                                     G IT

auditiv, informativ, flexibel

TON- / SPRACH-
NACHRICHT
Ton- bzw. Sprachnachrichten eignen sich zur Aufnahme von Inhalten zu        Zweck / Eignung
                                                                            Aufnahme von Inalten zu
vorher definierten oder unbestimmten Fragestellungen. Hierbei können        offenen oder vorher definierten
Nutzer*innen Meinungen, Aussagen oder Wünsche in flexibler Länge            Fragestellungen
aufnehmen; widerum andere Nutzer*innen können darauf reagieren.             Zeitlicher Umfang
Dies erlaubt Bürger*innen sich auf digitalem Wege unmittelbar in die        unbegrenzt, jedoch sollten die
Diskussion einzubringen. In der Beteiligung kann dies genutzt werden,       einzelnen Nachrichten mehrere
                                                                            Minuten nicht überschreiten
um unabhängig von einer zeitgleichen Bearbeitung der Themen in Aus-
tausch mit anderen Personen zu treten. Dies kann in vorher eingerichteten   Gruppengröße
                                                                            unbegrenzt
Messenger-Gruppen (wie z. B. WhatsApp oder Telegram) geschehen. In
nachfolgenden digitalen oder analogen Veranstaltungen kann dann eine        Zielgruppe
Auswertung der eingereichten Inhalte angestrebt werden.                     nicht spezifisch, Internetzu-
                                                                            gang erforderlich

REFERENZEN                                                                  Technische Anforderungen
                                                                            EDV-Kenntnisse zur Nutzung,
                                                                            Grundkenntnisse zur Erstellung
• Humboldt Viadriana Governance Platform, „Stimmen auf Knopf-               und Verwaltung notwendig
  druck“ zum Modellprojekt Haus der Statistik,
                                                                            Tools / Infrastruktur
  https://www.governance-platform.org/                                      Software zur Stimmen-
                                                                            aufnahme, Computer, Tablet,
                                                                            Smartphone
HERAUSFORDERUNGEN

• Um diese Methode wirkungsvoll im Kontext von Beteiligung einzu-
  setzen, ist eine Moderation und Betreuung notwendig.
• Für eine zielgerichtete Arbeit innerhalb der Methode ist die vorige
  Erarbeitung von Fragestellungen notwendig.
• Es werden große Datenmengen produziert.
• Die Auswertung ist aufwendig, insbesondere wenn eine Verschriftli-
  chung angestrebt wird.
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                                                                                                      G IT

                                                                                                        AL I
                                                                                                 AL I
                                                                                                   D

                                                                                                          D
                                                                                                      G IT

                                                                                                     NALO

                                                                                                         GA
                                                                                                 GA
                                                                                                     NALO

schnell, integrativ, prägnant

UMFRAGEN ONLINE
Online-Umfragen werden im Rahmen empirischer Meinungsforschung               Zweck / Eignung
                                                                             Einholung von Meinungsbil-
eingesetzt. Hierbei wird ein Fragebogen nicht analog, sondern im Web-        dern: Offene bis klar definierte
browser ausgefüllt.                                                          Fragestellungen
Der auszufüllende Fragebogen wird auf einem Webserver abgelegt,              Zeitlicher Umfang
entweder als HTML oder innerhalb der auf dem Server genutzten Be-            angemessene Wahl eines zeit-
fragungssoftware. Durch eine Schaltung von Anzeigen, wie Banner,             lichen Rahmens der Durchfüh-
                                                                             rung erforderlich (variiert nach
PopUps, Layers oder Aufrufe zur Teilnahme auf Webseiten über News-           Umfang)
letter (siehe Nr. 3, 4, 18), E-Mailverteiler oder in thematisch relevanten
                                                                             Gruppengröße
Foren, kann eine große Anzahl von Personen erreicht werden. Wünscht          unbegrenzt
man die Befragung von ausgewählten Personenkreisen, können diese
gezielt per E-Mail, per Post oder per Telefon zur Teilnahme eingeladen       Zielgruppe
                                                                             nicht spezifisch, Internetzu-
werden. Hierbei wird die Umfrage zwar online durchgeführt, aber es           gang am PC oder Smartphone
werden auch Personen erreicht, die nur analog ansprechbar sind. Durch        erforderlich
entsprechende Vorbereitung der Fragebögen kann die Auswertung auch           Technische Anforderungen
maschinell und damit ressourcensparend erfolgen.                             EDV-Grundkenntnisse zur
                                                                             Nutzung, vertiefte Kenntnisse
                                                                             zur Erstellung
REFERENZEN
                                                                             Tools / Infrastruktur
                                                                             www.mein-berlin.de
• Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,                          MaQ Online
  „Städtebauliches Werkstattverfahren Blankenburger Süden“,                  LimeSurvey
  https://mein.berlin.de/projekte/blankenburger-sueden/
                                                                             Computer oder Smartphone
• Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,
  „Wettbewerb Sportforum Berlin“,
  https://mein.berlin.de/projects/wettbewerb-sportforum-berlin-
  umfrage/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Anonymität im Internet kann einen zusätzlichen Moderations-
  aufwand bedeuten.
• Es ist eine Vor- und Nachbereitung (analog und digital in Kombina-
  tion) notwendig.
• Ein erhöhter Betreuungsaufwand besteht für digital weniger affine
  Teilnehmer*innen.
• Da die Auswahl der Teilnehmer*innen nicht repräsentativ ist, han-
  delt es sich meist um z.T. verzerrte Stimmungsbilder.
15
                                                                                                      G IT

                                                                                                           AL I
                                                                                                  AL I
                                                                                                    D

                                                                                                             D
                                                                                                      G IT

audiovisuell, vielfältig, kommunikativ

VIDEOKANAL
Die Onlinedienste YouTube und Vimeo bieten registrierten Nutzer*innen        Zweck / Eignung
                                                                             Verbreitung von Inhalten
die Möglichkeit eigene Kanäle zu erstellen. Die Erstellung dieser ist kos-   mit sehr hoher Reichweite
tenfrei. Auf den Plattformen selbst können eigene Videos hochgeladen,        in kürzester Zeit
andere Videos favorisiert, kommentiert, geteilt und diskutiert werden.       Zeitlicher Umfang
Das reine Anschauen von Inhalten kann auch ohne Account erfolgen.            unbegrenzt
YouTube bietet weiterhin ein Premium-Abonnement an, mit dem Inhalte
                                                                             Gruppengröße
ohne Werbeanzeigen und Downloads von Inhalten freigeschaltet werden.         unbegrenzt
Außerdem können YouTube und Vimeo genutzt werden, um Inhalte zu
                                                                             Zielgruppe
einem bestimmten Thema - innerhalb des Kanals - einer breiteren Öffent-      nicht spezifisch, Internet-
lichkeit zu präsentieren. Da die Nutzer*innen keinen Account benötigen,      zugang erforderlich
ist die Bereitstellung dieser Inhalte niedrigschwellig und fordert nur
                                                                             Technische Anforderungen
geringe EDV-Kenntnisse von den Nutzer*innen. Für das Posten eigener          geringe EDV-Kenntnisse zur
Videos ist das Anlegen eines Accounts notwendig. Für das Erstellen von       Nutzung, Grundkenntnisse
                                                                             zur Erstellung und Verwaltung
Videos sind ein PC mit entsprechender Bearbeitungssoftware, Videoka-         notwendig
mera, Mikrofon und ein stabiler Internetanschluss notwendig. Ferner sind
solide Kenntnisse in Webanwendungen, Audio- und Videobearbeitung             Tools / Infrastruktur
                                                                             YouTube oder Vimeo als Web-
und Erfahrung mit Aufnahmetechniken notwendig.                               seite oder App, Adobe Premiere
                                                                             evtl. in Verbindung mit weiterer
                                                                             Bearbeitungssoftware,
REFERENZEN                                                                   Computer, Tablet, Smartphone

• YouTube-Kanal der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Woh-
  nen: https://youtube.com/channel/UCrXOpbPVS4zf0l0mdAXnVeg
• Vimeo-Kanal des gemeinnützigen Vereins Flussbad Berlin e.V.
  https://vimeo.com/flussbadberlin

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Verbreitung von Inhalten an viele Personen erfordert eine große
  Menge an Kanalabonnent*innen.
• Die Herstellung einer entsprechenden Reichweite ist meist ein lang-
  wieriger Prozess.
• Die Akquise von Kanalabonnent*innen gestaltet sich oft schwierig.
• Es besteht ein kontinuierlicher Betreuungsaufwand des Kanals:
  Insbesondere durch die Moderation der Diskussionen und das
  regelmäßige Befüllen mit neuen Inhalten und Videos.
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                                                                                                    G IT

                                                                                                      AL I
                                                                                              AL I
                                                                                                D

                                                                                                        D
                                                                                                    G IT

                                                                                                    NALO

                                                                                                       GA
                                                                                              GA
kommunikativ, live, audiovisuell                                                                    NALO

VIDEOTELEFONAT /
VIDEOKONFERENZ
Videotelefonate und -konferenzen sind geeignet, um eine Vielzahl von       Zweck / Eignung
                                                                           zeitgleicher Austausch
Personen in Echtzeit miteinander kommunizieren zu lassen und in den        mehrerer Personen auf
Austausch zu bringen. Eine unabhängige Moderation stellt sicher, dass      audiovisueller Ebene
die Veranstaltung in einem geordneten Rahmen ablaufen kann. Die meis-      Zeitlicher Umfang
ten Dienste bieten neben der Videotelefonie auch Chatfunktionen. Die       Technisch: Unbegrenzt
Moderation sollte im Umgang mit den verschiedenen Gesprächsebenen,
                                                                           Gruppengröße
insbesondere der Frei- und Stummschaltung einzelner Nutzer*innen           Technisch: bis 1000 TN
und Bildschirminhalte souverän sein. Sie hat zustätzlich zur klassischen
                                                                           Zielgruppe
Moderationsaufgabe auch die Verantwortung für einen sicheren und           nicht spezifisch, stabiler
transparenten Verlaufs. Der direkte Austausch bietet den Vorteil, dass     Internetzugang, anbieter-
auf das gesprochene Wort direkt und unmittelbar reagiert werden kann.      abhängig manchmal Account
                                                                           erforderlich
Weiterhin ist das Aufzeichnen der Konferenzen möglich. Das Einverständ-
nis aller Teilnehmer*innen sowie die Datenschutzanforderungen müssen       Technische Anforderungen
                                                                           EDV-Grundkenntnisse zur
beachtet werden. Eine Vielzahl der Videokonferenzdienste verfügt über      Nutzung, solide Kenntnisse zur
diese Funktion, welche nebenbei und ohne weiteren technischen Aufwand      Vorbereitung und Durchfüh-
genutzt werden kann. So haben Personen, die nicht teilnehmen konnten,      rung

die Möglichkeit sich die Veranstaltung oder Konferenz im Nachgang          Tools / Infrastruktur
anzusehen. Videokonferenzen oder -telefonate können innerhalb vieler       Jitsi, Nextcloud, u.a.
                                                                           Computer, Smartphone,
digitaler oder hybrider Formate zum Einsatz kommen.                        Festnetztelefon

REFERENZEN

• Nextcloud, open source Anbieter, https://nextcloud.com
  (100% open source. Es existieren Apps für Android und iOS)
• Jitsi, kostenlose Nutzung, https://jitsi.org (Nutzung und Erstellung
  sind kostenlos)

HERAUSFORDERUNGEN

• Der Datenschutz ist teilweise nicht gewährleistet.
• Es existiert ein erhöhter Moderations- und Durchführungsaufwand,
  insofern mindestens zwei erfahrene Personen für die technische
  und inhaltliche Moderation erforderlich sind.
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                                                                                                  G IT

                                                                                                      AL I
                                                                                               AL I
                                                                                                 D

                                                                                                        D
                                                                                                  G IT

unterhaltsam, virtuell, informativ

VIRTUELLER
RUNDGANG
Ein virtueller Rundgang (u.a. „Gallery Walk“) gibt Interessierten die      Zweck / Eignung
                                                                           ortsunabhängige Beteiligungs-
Möglichkeit eine Ausstellung, einen Ort oder eine Beteiligungsveranstal-   möglichkeit
tung ohne Anwesenheit vor Ort mitzuerleben und daran teilzunehmen.
                                                                           Zeitlicher Umfang
Der virtuelle Rundgang findet mit Hilfe von Videoaufnahmen statt. Die      unbegrenzt
Aufnahmen können je nach Veranstaltungs- und Interaktionserformat
live oder aufgezeichnet sein (siehe Nr. 15). Ergänzend können ausge-       Gruppengröße
                                                                           unbegrenzt
stellte Materialien wie Plakate, Pläne oder vertiefende Informationen
zu einzelnen Inhalten via Internetauftritt vom Projekt bereitgetstellt     Zielgruppe
                                                                           nicht spezifisch, Internet-
werden. Durch eine zustätzliche Kopplung mit der Beteiligungsplattform     zugang am PC oder Smart-
kann auch im Nachgang zu einer Präsenzveranstaltung die Abgabe von         phone erforderlich
Hinweisen ermöglicht werden. Somit erreicht die gleichzeitige Über-
                                                                           Technische Anforderungen
windung der physischen und zeitlichen Distanz die Einbindung eines         EDV-Grundkenntnisse
breiteren Personenkreises.
                                                                           Tools / Infrastruktur
                                                                           siehe Videokonferenz, Nr. 15,
REFERENZEN                                                                 meinBerlin, Jitsu, YouTube,
                                                                           u.v.m.
                                                                           Computer oder Smartphone,
• Stadtwerkstatt Berliner Mitte: Digitales Pop-Up zum Molkenmarkt,         Kamera und Mikrofon (ggf.
  virtueller Rundgang „360°-Tour“ auf:                                     Videoschnittsoftware), Account
                                                                           beim jeweiligen Video-Dienst
  https://molkenmarkt.berlin.de
• Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, „Städtebau-
  liche Entwicklungsmaßnahme ehemaligen Güterbahnhof Köpenick“,
  https://stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/
  gueterbahnhof-koepenick/

HERAUSFORDERUNGEN

• Die Erstellung einer barrierearmen Tour ist aufwendig und bedarf
  der Unterstützung durch eine professionelle Agentur.
ANALOGE
METHODEN
In der Pandemie mit Ausgangs- und Kontaktbeschrän-
kungen ist die Verlagerung der Beteiligungsforma-
te ins Internet naheliegend. Jedoch hat ein nicht zu
vernachlässigender Teil der Bevölkerung keinen oder
nur einen unzureichenden Zugang zu internetfähigen
Endgeräten. Selbst wenn dieser Zugang sichergestellt
ist, so ist eine Vertrautheit mit der Nutzung von Online-
Angeboten nicht automatisch gegebenen. Analoge For-
mate können diese Personengruppen erreichen. Sollten
in einem Projekt tatsächlich alle Beteiligte ausreichend
technische Erfahrung mitbringen, kann es dennoch
sinnvoll sein, einige Formate analog durchzuführen.
So ist es möglich, andere Sinneswahrnehmungen an-
zusprechen und zu weiteren Formen des kreativen
Denkens anzuregen. Das Analoge kann so das Digitale
ergänzen und in Teilen ersetzen. Die folgenden Steck-
briefe zu analogen Beteiligungsformaten zeigen auf,
wie ohne persönliche Treffen in geschlossenen Räumen
Beteiligung auch abseits des Internets möglich ist.
Sie können auch lesen