Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe

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Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
Paulinenbrief 2020
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
Liebe Leserinnen und Leser!                                                            25 Jahre auf den Philippinen
                                                                                           Jubiläum in Manila
        Als wir mit vielen Hoffnungen und           Auf internationaler Ebene haben
    guten Wünschen das Jahr 2020 be-            wir in diesem Jahr unsere Zusammen-
    grüßten, ahnte bei uns kaum jemand,         gehörigkeit viel intensiver erfahren,
    wie bald das neuartige Corona-Virus         indem wir technische Möglichkeiten,                            „Das Leben Pauline von
    nicht nur in den täglichen Nachrichten      wie Videoschaltungen und Livestream,                       Mallinckrodts war gekenn-
    und Kommentaren für Schlagzeilen            verstärkt nutzen, um auch Kontinent                         zeichnet durch eine große
    sorgen, sondern mit seinen Auswir-          übergreifend an Feierlichkeiten und                      Bereitschaft zu Aufbruch und
    kungen in alle Lebensbereiche hinein        besonderen Ereignissen teilzunehmen                                        Neubeginn.
    immer mehr Aufmerksamkeit auf sich          oder einfach nur in Kontakt zu bleiben.
    ziehen würde.                                   Nähe und Anteilnehmen zu spüren,           In der Kraft ihres bis heute wirken-
        Wir wissen nicht, welche Auswir-        ist eine Erfahrung, nach der wir uns       den Charismas wagte unsere Kongre-
    kungen die Corona-Pandemie auf Ihr          mehr oder minder alle sehnen. Gut,         gation im Januar 1995 den Aufbruch           dankte allen für ihre Verbunden-
    Leben hat. Da könnten vermutlich            wenn wir uns mit allem, was uns be-        nach Ostasien“, so lesen wir im Pauli-       heit. Es folgte ein buntes Programm
    manche über ihre persönlichen Erfah-        wegt, an den wenden können, dessen         nenbrief von 1995.                           mit Liedern und einer Power-Point-Prä-
    rungen mit Einschränkungen, Einsam-         Geburt wir in einigen Wochen wieder            Seitdem wurden die Leserinnen            sentation, gestaltet von den Bewohne-
    keit, Verlust oder existentiellen Sorgen    feiern: Jesus Christus, den Sohn Gottes,   und Leser immer wieder informiert            rinnen des Heims und dem Personal.
    berichten, aber hoffentlich auch dar-       der wie niemand sonst das Menschsein       über Leben und Veränderungen der             Ein Imbiss im Garten erfreute alle etwa
    über, wie Sie selbst oder Menschen          mit uns teilen und uns nahe sein will.     Station in Manila und insbesondere im        160 Personen. Der spätere Nachmittag
    Ihrer Umgebung trotz der Abstandsre-            Mit einem herzlichen „Vergelt´s        Margaretha-Heim. Die Deutsche Re-            und Abend waren einer internen Feier
    geln Zeichen der Nähe gesetzt haben.        Gott“ danken wir Schwestern Ihnen          gion fühlt sich seit den Anfängen in         vorbehalten, während der alle ihre Er-
        Auch wir möchten in diesem „Pau-        für alle Unterstützung durch Ihr Ge-       Manila dieser Mission besonders ver-         fahrungen im Margaretha-Heim und
    linenbrief“ etwas von dem berichten,        bet und Ihre Spenden und wünschen          bunden und verfolgte mit großem In-          mit den Schwestern mitteilten. Was die
    was für uns im Jahr 2020 bedeutsam          Ihnen eine gesegnete Advents- und          teresse das Leben und die Aktivitäten        blinden Frauen und Mädchen beson-
    geworden ist, in Deutschland sowie in       Weihnachtszeit. Möge Ihnen die Be-         dort.                                        ders schätzen:
    den überseeischen Provinzen und Re-         gegnung mit dem menschgeworde-                 Das Jubiläum im Januar 2020 wurde        `` Ich habe nur hier einen sicheren
    gionen. Zum Glück besteht das vergan-       nen Gottessohn auch im Jahr 2021           in Manila selbst und in allen Provinzen/         Ort.
    gene Jahr nicht nur aus „Corona“ und        immer wieder neu Kraft und Zuversicht      Regionen unserer Kongregation auf            `` Ich erfahre Zuwendung und Liebe.
    seinen negativen Folgen, es hat auch        schenken. Mutter Pauline sagt (1861):      ganz unterschiedliche Weise began-           `` Ich könnte ohne die Hilfe nicht zur
    viele positive Kräfte freigesetzt und un-   „…gehen Sie ruhig und mit gutem Mut        gen. In Manila wurde am Jubiläums-               Schule gehen.
    geahnte Kreativität geweckt. Nicht nur      voran, der liebe Gott wird helfen.“        tag ein feierlicher Dankgottesdienst         `` Ich bin jetzt stolz und kein „Abfall“
    wir haben unseren schönen Garten am                                                    gefeiert mit neun Priestern und vielen           mehr.
    Paderborner Mutterhaus noch mehr            Ihre Sr. Angelika Blochwitz                Wohltätern und Freunden des Hauses.          `` Ich kann jetzt arbeiten und allein
    schätzen gelernt, er wurde im Sommer                                                   Blinde Mädchen trugen die Lesungen               reisen.
    zur „Kirche“, zum „Café“ und zum Treff-                                                vor. Der Priester, der 1995 die erste hl.    `` Wir lernten zu beten und aufeinan-
    punkt verschiedener Gruppen und Be-                                                    Messe im Konvent gehalten hatte, gab             der zu achten wie Geschwister.
    sucher. Vielleicht lässt er sich auch für                                              einen kurzen Überblick über die Missi-
    adventliche und weihnachtliche Feiern                                                  on. Die aus diesem Anlass anwesende             Sr. Maria Dolores fuhr mit einigen
2   nutzen.                                                                                Generaloberin, Sr. Maria del Rosario,        Mitarbeiterinnen auf die Insel Mindo-      3
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
die Entwicklung informiert, z. B. auf
                                                                                       der Facenda in Hellefeld beim Hof-
                                                                                       café für alle Besucher des anschlie-
                                                                                       ßenden Sonntagsgottesdienstes, im
                                                                                       Kinderheim in Siegburg oder in der
                                                                                       Marienschule in Lippstadt für die
                                                                                       Schülerinnen und Schüler. Im Gymna-
                                                                                       sium in Lippstadt galt das besondere
                                                                                       Interesse den Patenkindern in Manila,
                                                                                       die jede Klasse fünf und sechs seit Jah-
                                                                                       ren unterstützt.
                                                                                           Eine außergewöhnliche Situation
                                                                                       ergab sich bedauerlicherweise in Chile         Die heute zur Verfügung stehen-
                                                                                       und Uruguay/Argentinien. Das Jubilä-       den Medien wurden in der Zeit um das
                                                                                       um fiel in die dortigen Sommerferien.      Jubiläum besonders häufig gebraucht.
                                                                                       Für die Zeit nach den Ferien waren in      Schnell überquerten immer wieder ak-
                                                                                       den Schulen verschiedene Aktivitäten       tuelle Fotos und kleine Videos Länder
                                                                                       mit Schülern, Eltern und Lehrern ge-       und Meere und ließen uns hier und die
                                                                                       plant. Als das neue Schuljahr im März      Beteiligten in anderen Kontinenten
                                                                                       begann, folgte nach zwei Wochen Un-        teilhaben an den jeweiligen Aktionen.
                                                                                       terricht der Lockdown. So hat sich die         Als ganz persönliches Geschenk
                                                                                       Hoffnung einer Verschiebung auf „da-       und Zeichen der Verbundenheit mit
    ro, um mit den Mitgliedern der dorti-    Aufgaben oder zur Überbrückung von        nach“ leider nicht erfüllt.                jeder einzelnen der Heimbewoh-
    gen Paulinengruppe am 1. Februar das     Engpässen. Diese Berichte aus eige-
    Jubiläum zu begehen.                     nem Erleben brachten uns den Alltag
        In allen Provinzen und Regionen      im Konvent und im Margaretha-Heim
    unserer Kongregation wurden Gottes-      mit seinen Freuden und Herausforde-
    dienste gefeiert zum Dank für die ver-   rungen besonders nahe.
    gangenen 25 segensreichen Jahre auf          Wir versuchten außerdem, etwas
    den Philippinen und zur Bitte um eine    an der Lebensweise dort teilzuhaben,
    gute Zukunft und um Weiterentwick-       z. B. durch philippinisches Essen. In
    lung der Arbeit für die blinden Men-     Wilmette und Mendham (Zentren in
    schen.                                   den USA) gab es philippinisches Eis
        Ein weiterer wichtiger Aspekt war    oder andere Desserts, in Thülen eine
    die Vergegenwärtigung der Entwick-       Mittagsmahlzeit mit philippinischer
    lung von den Anfängen bis heute, was     Reispfanne und Huhn und im Mutter-
    durch Fotos, Videos und insbesonde-      haus in Paderborn eine ganze „philip-
    re durch lebendige Berichte und Prä-     pinische Woche“, - allerdings sehr viel
    sentationen gut gelang. Im Laufe der     abwechslungsreicher als im normalen
    Jahre waren aus allen Provinzen/Re-      Alltag der Schwestern und Heimbe-
    gionen einzelne Schwestern in Manila     wohnerinnen dort.
    gewesen, - einige Jahre oder gelegent-       Aus Anlass des Jubiläums wurde
4   lich auch nur Wochen für bestimmte       an verschiedenen Orten erneut über                                                                                           5
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
nerinnen dachten sich Schwestern
    des Mutterhauses das Knüpfen von
    „Freundschaftsbändchen“ aus. Nach-
                                               Dolores, die das Werk in Manila begon-
                                               nen haben, heute nach 25 Jahren noch
                                               immer dabei sind und seit einiger Zeit
                                                                                           Kommt in unseren Garten!
    dem man aus Manila die entsprechen-        – unterstützt von Helferinnen und Mit-
    den Armweiten erfahren hatte, wurden       arbeiterinnen – allein „die Stellung hal-
    die Bändchen in individueller Größe        ten“.
    angefertigt und mit Namen versehen.            Und wie geht es weiter? – Im Gene-
    Mehrere Fotos zeigen die Freude aller      ralkapitel 2019 wurde der Mission auf
    über diese spezielle Gabe.                 den Philippinen ausdrückliche Unter-            Diese     Einla-
        Die Schülerinnen und Schüler in        stützung zugesagt und Wege zu einer         dung wurde im
    Lippstadt wollten auf besondere Wei-       Ausweitung eröffnet. Derzeit berei-         Laufe des ver-
    se ein Herz für die Philippinen zeigen     ten sich drei Schwestern aus den USA        gangenen       Jah-
    und dies mit bunten Herzaufklebern         darauf vor, ab Januar 2021 den kleinen      res immer wieder
    auf Jacken, Taschen und dem Schul-         Konvent in Manila zu verstärken und         ausgesprochen,
    planer verdeutlichen. Dazu kam eine        weitere Aufgaben zu übernehmen, -           wenn es darum
    neue Idee, Geld zu sammeln. Eine           ein großes Jubiläumsgeschenk!               ging,      Begeg-
    „Pfand-Tonne“, in der alle in den Un-                                                  nung zu ermög-
    terrichtsräumen         liegenbleibenden   Sr. Anna Schwanz                            lichen und dabei
    Pfandflaschen gesammelt                                                                die Corona-be-
    werden sollen, wurde im                                                                dingten Abstän-
    Gottesdienst gesegnet.                                                                 de einzuhalten.
    Einschließlich einer Plätz-                                                            Was heute ein
    chen- und Nikolausaktion                                                               kleines Paradies
    sowie weiterer Spenden                                                                 mitten in der Stadt ist,                                 größeren Grup-
    konnte die Schülerver-                                                                 war damals, als Pauline                                  pen nutzen konnten. Vie-
    tretung symbolisch einen                                                               von Mallinckrodt es für die Blinden er-       le Begegnungen mit Verwandten und
    Scheck mit mehr als zwei-                                                              warb (1847), Gartenland außerhalb der         Bekannten, die sonst oft bei Kaffee und
    tausend Euro übergeben.                                                                Stadtmauer. In einem Brief an den Lei-        Kuchen an der Pforte stattfanden, wie
        Dieses Beispiel steht                                                              ter der Braunschweiger Blindenschule          auch Gespräche zur geistlichen Beglei-
    für viele andere Hilfen                                                                schreibt Pauline: „Der Garten liegt un-       tung, wurden nun auf die Wege und
    vielfältiger Art. In diesem                                                            mittelbar vor dem Stadtthor und ist           Plätze des Geländes verlegt. Weil es auf
    Zusammenhang möch-                                                                     einer der hübschesten des Ortes; die          dem Apostelplatz außer Stühlen auch
    ten wir unseren herzli-                                                                Anlagen drin in alt französischem Ge-         Tische gab, bot er sich als „Café Coro-
    chen Dank aussprechen                                                                  schmack. Der Garten hat mir manchen           na“ bzw. als „Café Apostolorum“ an,
    allen Leserinnen und Le-                                                               Federstrich gekostet; „Gott sei Dank,         wo man sich mit Thermosflasche und
    sern des Paulinenbriefes,                                                              dass er jetzt unser ist.“„Ja, Gott sei Dank   Plätzchendose niederlassen konnte.
    die immer wieder großzü-                                                               für diesen Garten!“, haben wir Schwe-
    gig spenden; Dank auch                                                                 stern gerade während des Lockdowns               Nicht nur wir Schwestern und un-
    allen Personen in Manila,                                                              oft gesagt, als wir alle unnötigen Aus-       ser Besuch schätzten den Aufenthalt
    die zum Wohl der blin-                                                                 gänge in Stadt und Umgebung ver-              im Garten; auch seitens der Gäste des
    den Mädchen und Frau-                                                                  mieden, den Garten aber sowohl zum            Exerzitienhauses wurde er dem Auf-
    en beitragen, besonders                                                                Spazierengehen und Meditieren als             enthalt im Raum vorgezogen. Die vie-
6   Sr. Theresia und Sr. Maria                                                             auch zum Austausch in kleinen und             len warmen Sonnentage dieses Jahres        7
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
schen Holzbank oder Gar-                                                             Pauline von Mallinckrodt
                                                          tenstuhl, im Baumschatten                                                             ertragen, besonders in den
                                                          oder hellen Sonnenschein.                                                             ersten Wochen der Pan-
                                                           Unsere vielen Singvögel                                                              demie. Umso erfreulicher
                                                           begrüßten       zwitschernd                                                          war für sie der Rundgang
                                                           die Festgemeinde und                                                                 durch den Garten, der spä-
                                                            wurden beim Einzug der                                                              ter auch mit einem nahen
                                                            Kommunionkinder          ab-                                                        Angehörigen möglich war.
                                                            gelöst von den Klängen                                                               Dabei galt besondere Auf-
                                                            des Keyboards und dem                                                                merksamkeit einer bunt
                                                            Gesang der Gemeinde.                                                                 blühenden Wiese.
                                                             Bleibt zu hoffen, dass die                                                               Die meisten Flächen
                                                             Kinder alles gut in Erinne-                                                         im Gelände hinter dem Al-
                                                           rungen behalten und auch                                                              tenheim sind Obstwiesen
    waren dazu hoch willkommen. Immer         weiterhin Sonne, Schönheit und Freu-                                                               oder gemähte Rasenflä-
    wieder wurden an verschiedenen Stel-      de mit Gott und Kirche zusammenbrin-                                                                chen. Dass ein Teil davon
    len die Gartenstühle zusammengeholt       gen.                                                                                                in diesem Sommer nicht
    zur Gruppenarbeit wie auch zu Gebets-                                                                                                         gemäht wurde, sondern
    runden und zum Singen. Im Mai gab es          Ein Treffen ganz anderer Art fand                                                               dass dort Samen von
    verschiedene Maiandachten rund um         in einer warmen Sommernacht statt,                                                                  Sommerblumen ausge-
    die Mariensäule.                          als ein paar Nachtschwärmer in un-                                                                   streut wurde, ergab sich
        Mehrmals fanden auch Euchari-         serm Gelände mit ihrem Lärm einigen                                                                  aus den Beschlüssen un-
    stiefeiern und Wortgottesdienste auf      Schwestern den Schlaf vertrieben. Am                                                                 seres Regionalkapitels.
    den Rasenflächen statt, so die Aus-       frühen Morgen des nächsten Tages                           ses ein Handy gefunden        Ein Schwerpunkt des Kapitels war
    sendung der Missionare auf Zeit in die    stellten wir fest, dass im Treibhaus ran-    wurde, vermuteten wir einen Zusam-      unsere Mitsorge für die Bewahrung
    nordischen Länder, die Beauftragung       daliert worden war, einige Werkzeuge         menhang und erkundigten uns bei         der Schöpfung, insbesondere der Ar-
    der Religionslehrer für die Schullitur-   und Arbeitskleidung fehlten und alle         der Polizei, wie nun vorzugehen sei.    tenvielfalt. Mit der Blühwiese wollen
    gie, die Feier des Master-Abschlusses     Türen offenstanden. Da in der Nähe des       Kurz nachdem die Polizeibeamten         wir einen kleinen Beitrag dazu leisten,
    der Ehe-und Familienberater                                               Treibhau-    das Handy an sich genommen hatten,      dem Insektensterben entgegenzuwir-
    und eine Messfeier im Rah-                                                             meldete sich bei uns ein junger Mann,   ken. Vielerlei Insekten haben die Ein-
    men der Exerzitien mit Pfeil                                                           der es angeblich tagsüber beim Spa-     ladung bereits angenommen, auch
    und Bogen.                                                                             ziergang mit seiner Freundin verlo-     einige Kohlweißlinge und Zitronenfal-
        Ein besonderes Ereignis                                                            ren hatte. Er scheint es glaubwürdig    ter, aber bei all den anderen Schmet-
    war die Feier der Erstkom-                                                             der Polizei erklärt zu haben. Und die   terlingen scheint es sich noch nicht
    munion für vier Kinder einer                                                           Nachtschwärmer zeigten sich reuevoll    herumgesprochen zu haben. Jetzt
    Elsener Gemeinde, die nicht                                                            und deponierten zwei Nächte später      bleibt die Hoffnung auf den nächsten
    darauf warten wollten, bis in                                                          alle entwendeten Sachen in einer gro-   Sommer, in dem unser Garten wieder
    ihrer Kirche solch eine Fei-                                                           ßen Plastiktasche auf einer Bank am     an das biblische Paradies erinnern und
    er mit vielen Verwandten                                                               Garteneingang.                          in vielfacher Weise dem Leben dienen
    möglich wurde. Die Platz-                                                                  Erhebliche Einschränkungen ihrer    kann.
    wahl der Gäste ergab sich                                                              Kontakte mussten die Bewohner und
    aus der Entscheidung zwi-                                                              Bewohnerinnen unseres Altenheims        Sr. Christhild Neuheuser
8                                                                                                                                                                             9
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
Corona ohne Landesgrenzen                                                                              Konventen, denen sie zugeordnet sind,
                                                                                                            besonders an den liturgischen und Or-
                                                                                                            densfesten. Ebenso war es nicht mög-
                                                                                                                                                     auch die Verantwortlichen in der Po-
                                                                                                                                                     litik und im Gesundheitswesen, die je
                                                                                                                                                     neu wichtige Entscheidungen treffen
                                                                                                            lich, allgemeine Treffen im Mutterhaus   müssen. Ihre Sorgen haben Platz in der
     Umgang mit der Pandemie in der Kongregation weltweit                                                   durchzuführen und in größerer Zahl       Mitte unseres persönlichen und ge-
                                                                                                            an der Beerdigung von Mitschwestern      meinsamen Betens.
                                                                                                            teilzunehmen. Besonders schmerzlich           In Chile waren im Mai und Juni fünf-
                                                                                                            wurde es empfunden, wenn kranke          zehn unserer Schwestern an Covid-19
                                 Da         wir                anderen                                      Mitschwestern, Verwandte, Freunde        erkrankt. Während der Quarantäne
                              Schwestern der                   Prov i n z e n                               und ehrenamtlich Betreute nicht im
                              Christlichen Lie-                und Regio-                                   Krankenhaus oder Altenheim besucht
                              be in verschie-                  nen schau-                                   werden durften oder die Gäste un-
                              denen Regionen                   en,    dann                                  serer Mindener Wärmestube nur vor
                              der Welt vertre-                 sind unsere                                  der Tür ihr Essen abholen konnten.
                              ten sind, erleb-                 Konvente                                     Schwestern, die im Kinderheim und
     ten wir die Herausforderungen durch                       in Deutschland bisher vergleichswei-         in der Schule arbeiten, brauchten viel
     die Covid-19-Pandemie sehr unter-                         se glimpflich hindurch gekommen. Es          Kreativität und einen langen Atem,
     schiedlich und zugleich gemeinsam.                        gab – Gott Dank! – keine an Covid 19         um gerade während des Lockdowns
     Der Einsatz von Zoom hat uns gehol-                       erkrankten Schwestern, und die Beein-        auf digitalem Wege zu unterrich-
     fen, mit allen Provinzen und Regionen                     trächtigungen, die sich aus den verord-      ten bzw. für Unterhaltung zu sorgen.
     in Kontakt zu bleiben, Erweiterte Ge-                     neten Regelungen ergaben, waren für          Auch wenn wieder analog mit den
     neralratssitzungen als Video-Konferenz                    die meisten Schwestern erträglich. Es        Kindern und Jugendlichen gearbeitet
     durchzuführen, formelle und informel-                     gab allerdings deutliche Unterschie-         werden konnte, ergaben sich wegen
     le Treffen abzuhalten, Schwestern zu                      de in dem, was sich für manche Kon-          der Distanzregeln viele organisato-
     treffen, die wir bis dahin nur dem Na-                    vente und auch einzelne Schwestern           rische und pädagogische Probleme.        konnten nur drei gesunde Schwestern
     men nach kannten. Das war beson-                          als schwierig oder belastend erwies.         Recht einschneidende Folgen hat-         für die Kranken sorgen, ihnen Essen
     ders hilfreich für alles Organisatorische                 So war z.B. die Teilnahme an der tägli-      te die Corona-Pandemie für unser Pa-     und alles Notwendige bringen, aber
     auf der Ebene des Generalats, wo die                      chen hl. Messe im Mutterhaus und im          derborner Exerzitienhaus. Es musste      ohne mit ihnen in Kontakt zu kommen.
     Reisebeschränkungen und Quarantä-                         Brilon-Thülener Altenheim fast immer         für mehrere Monate geschlossen wer-      Zwei Schwestern wurden ins Kranken-
     neregelungen sehr hinderlich waren,                       möglich, auch die Feier des österlichen      den und über 80 bereits angemeldete      haus eingeliefert. Gott sei Dank geht
     aber ebenso für den persönlichen Aus-                     Triduums; dagegen waren einzelne             Kurse fielen aus. Das bedeutet einen     es jetzt allen gut. Unsere Schwestern
     tausch auf allen Ebenen, an dem sich in                   Schwestern häufig auf „digitalen Ersatz“     erheblichen finanziellen Verlust. Seit   erhielten viel Hilfe. Von Anfang März
     den letzten Monaten viele beteiligten,                    angewiesen. In den Konventen konnte          Mitte Mai können wieder Kurse an-        an kam dreimal wöchentlich ein Team,
     die früher selten solch digitale Formen                   trotz einiger Behinderungen Gemein-          geboten werden, allerdings nur mit       um das ganze Haus zu desinfizieren.
     verwendeten.                                              schaft gelebt werden, aber die Schwe-        begrenzter Teilnehmerzahl, da die Räu-   Ein anderes Team, bestehend aus ei-
         Wenn wir auf die Folgen der Pan-                      stern auf Einzelposten vermissten            me wegen der Abstandsregeln eine         nem Arzt und Krankenschwestern,
     demie für unsere Mitschwestern in den                     schmerzlich die Begegnung mit den            geringere Kapazität haben als bisher.    kam mehrmals, um alle Schwestern
                                                                                                            Bei allen kleinen und größeren Be-       und Mitarbeiter zu testen. Die Schulen
                                                                                                            schwerden, die wir hinnehmen, behal-     sind immer noch geschlossen. Der Un-
      Impressum:                                                                                            ten wir aber auch all jene Menschen      terricht kann nur online durchgeführt
      Paulinenbrief Nr.134; 2020
      Hrsg.: Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe, Warburger Str. 2, 33098 Paderborn          im Blick, für die die Auswirkungen der   werden. Obwohl die neuen Techniken
      Telefon: (0 52 51) 697-0, Telefax (0 52 51) 697 135 | www.sccp.de | E-Mail: info@sccp.de
      Bankverbindung: IBAN: DE10 4765 0130 0001 0118 65 | BIC WELADE3LXXX                                   Pandemie Gesundheit und Leben und        für den Unterricht und die gesamte Or-
10    Auf Wunsch stellen wir eine Spendenquittung für das Finanzamt aus.                                    wirtschaftliche Existenz bedrohen, wie   ganisation eine gute Hilfe waren, hof-      11
      Bei Änderung der Anschrift bitten wir, uns die neue Adresse mitzuteilen.
      Fotos: Alle privat, außer Seite 5 unten: Gabriele Ibing-Heinemann, Foto Seite 8 unten: Andrea Wilke
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
fen Lehrer, Eltern und Schüler, dass mit        In Argentinien begann der Lock-        den in jeden Bereich des Mutterhau-         Diese Feier wie auch die der ersten und
     Beginn des neuen Schuljahres Anfang         down eine Woche nach Beginn des            ses gebracht, insgesamt acht Flügel,        ewigen Profess, des Jubiläums und der
     2021 wieder analog unterrichtet wer-        Schuljahres, sodass kein normaler Un-      und alle fast 100 Schwestern aßen iso-      Einführung der neuen Provinzleitung
     den kann.                                   terricht stattfinden konnte. Alle vier     liert in ihren Zimmern. Wochenlang          mussten unter hinderlichen Corona-
         Der im Mutterhaus zelebrierende         Schwestern eines Konvents erkrankten       konnten sie nur über Fernseher an           Regeln und mit wenigen Mitfeiernden
     Priester erhielt die Sondererlaubnis, je-   an Corona, wurden aber bald wieder         der Messe teilnehmen, die in der Ka-        stattfinden, konnten aber überall im
     den Tag die Eucharistie zu feiern. Kraft    gesund. In einer Welt voller Netzwerke     pelle zelebriert wurde. Jetzt sind die      Livestream verfolgt werden.
     und Hoffnung schöpften die Schwe-           hielten die Schwestern es für wichtig,     Erkrankten wieder gesund, und eini-             Das Corona-Virus hat die Philippi-
     stern aus dem Gebet, aus dem Vertrau-       Instagram zu benutzen. Das ersetz-         ge der Einschränkungen wurden auf-          nen, besonders die Metropole Mani-
     en auf die Gottesmutter und Mutter          te nicht die persönliche Begegnung,        gehoben. Besucher dürfen das Haus           la, stark getroffen. In Manila herrschte
     Pauline und aus den digitalen Kon-          half aber dabei, die Zugehörigkeit und     jedoch immer noch nicht betreten.           zeitweise ein strenger Lockdown: Aus-
     takten zu den Mitschwesternn in aller       Bindung zur „Mallinckrodtfamilie“ zu                  In einem der kleineren Klö-      gangssperren, geschlossene Schulen,
     Welt.                                       pflegen. Eine Schwester schreibt: „Wir     ster wurden zwei Schwestern ebenfalls       kein Nahverkehr. Davon war auch un-
         Uruguay gehört zu den Ländern,          sind in der Zugehörigkeit unterein-        positiv auf das Virus getestet. Sie blie-   sere Mission auf den Philippinen be-
     die am besten auf die Pandemie rea-         ander und mit den uns Anvertrauten         ben viele Wochen lang mit anhalten-         troffen. Schwestern und die Bewohner
     giert haben. Nur wenige Menschen            gewachsen, indem wir Mutter Pauline        dem Fieber und anderen Symptomen            des Margaretha-Heims durften nur
                                                 tiefer kennen lernten und unsere Tradi-    in ihren Zimmern. Die beiden anderen        mit besonderer Erlaubnis und zu be-
                                                 tion und Bräuche lebendig hielten, und     Schwestern kümmerten sich um ihre           stimmten Tageszeiten das Haus ver-
                                                 zwar durch verschiedene Berichte in        Bedürfnisse und waren sehr wachsam,         lassen. Ihre Straße wurde vom Militär
                                                 den sozialen Netzwerken. Wir tausch-       indem sie sich desinfizierten, Abstand      bewacht. Für unsere Schwestern, An-
                                                 ten Texte aus, die uns inspirierten oder   hielten und Masken trugen.                  gestellten und Blinden bedeutete die
                                                 Ideen und Aktivitäten, die Lehrer und          Die Schwestern, die in den Kran-        Präsenz des Militärs aber nicht nur Ein-
                                                 Schulleiter uns mitteilten. Auch die No-   kenhäusern und Kliniken der Provinz         schränkung, sondern auch Schutz. Hin
                                                 vene zur Vorbereitung auf die Feste        arbeiten, waren wochenlang großen           und wieder brachten die Blinden und
                                                 Mutter Paulines sowie ihre Gebete und      Herausforderungen ausgesetzt und lit-       Angestellten in Begleitung der Schwe-
                                                 Gedanken konnten online abgerufen          ten unter Müdigkeit und Erschöpfung.        stern den Soldaten etwas zu essen und
                                                 werden. Wir teilten Gebetsanliegen für     Jetzt sind neue Protokolle in Kraft, und    zu trinken, um auf diese Weise ihren
                                                 Kranke mit, aber auch Folklore und an-     es wird darauf geachtet, dass die Er-       Dank zum Ausdruck zu bringen.
     wurden infiziert. Der Unterricht in den     dere argentinische Traditionen.“           krankungen nicht wieder zunehmen.               Corona hatte Einschnitte im ge-
     Schulen wurde von März bis Septem-              Die Schwestern in den USA erleb-                                                    wohnten Tagesablauf zur Folge. Seit
     ber unterbrochen. Aber Unterricht,          ten die Pandemie sehr unterschied-                                                      März war eine Teilnahme an der Eu-
     Katechese und Evangelisierung von           lich. Während in der Westregion keine                                                   charistiefeier nur Online möglich. Erst
     Familien wurde digital weitergeführt.       der Mitschwestern erkrankte, hat in der                                                 seit Mitte September kommt wieder
     Eucharistiefeiern in den Kapellen wa-       Ostprovinz die Pandemie ihren Tribut                                                    regelmäßig ein Priester für die sonn-
     ren nicht erlaubt. Die Schwestern nah-      gefordert. Im Mutterhaus in Mendham,                                                    tägliche Eucharistiefeier ins Haus. An
     men Online an der täglichen Heiligen        NJ, wurden im April vier Schwestern                                                     einem Tag ging ein Priester mit der
     Messe teil. Die finanzielle Lage der Ge-    mit COVID infiziert. Zwei 92-jährige                                                    Monstranz durch die Straße. Er seg-
     meinschaften und der Tätigkeitsbe-          Schwestern waren sehr schwer krank                                                      nete besonders die Bewohner des
     reiche wurde stark beeinträchtigt. Oft      und mussten beatmet werden. Sie                                                         Margaretha-Heims, die sich vor der
     konnten die Eltern kein Schulgeld zah-      wurden auf nahezu wundersame Wei-                                                       Eingangstür versammelt hatten. Die-
     len, weil sie ihre Arbeit verloren hatten   se wieder gesund gepflegt, während                                                      jenigen Blinden, die eine Regelschule
     oder ihr Einkommen reduziert worden         alle anderen in ihren Zimmern unter        Feier der Gelübdeerneuerung von 12          besuchen, hatten bis jetzt nur die Mög-
                                                                                            Junioratsschwestern.
12   war.                                        Quarantäne standen. Mahlzeiten wur-                                                    lichkeit, über Online dem Unterricht zu    13
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
Paulinentag zum Thema
                                                                                               „Freiheit, die ich meine…“
                                                                                                             Der Paulinentag zum Thema        Freiheit als Wachstumsprozess konn-
                                                                                                              „Freiheit“ war eigentlich für   te am Leben Mutter Paulines abgele-
                                                                                                             den 16. Mai dieses Jahres ge-    sen werden. Sie hatte die Chance einer
                                                                                                             plant, musste aber – wie alle    behüteten Kindheit und vielseitigen
                                                                                                              anderen Kurse – wegen der       Bildung und entwickelte früh ein ei-
                                                                                                             Corona-Pandemie ausfallen.       genständiges Urteil und Verantwor-
                                                                                                                                              tungsgefühl. So schmerzlich der frühe
                                                                                                   Das Motto war schon 2019 festge-           Tod ihrer Mutter war, so deutlich führ-
                                                                                               legt worden, als von Corona noch nir-          te er aber auch bei ihr zu wachsendem
                                                                                               gends die Rede war. So ergab es sich           Selbstvertrauen, innerer Kraft und ver-
                                                                                               nun, dass das Thema in ganz beson-             antwortlichen Entscheidungen.
                                                                                               derer Weise sowohl zu dem neuen Ter-               Gehorsam den Eltern und auch der
                                                                                               min - 3.Oktober, Tag der deutschen             Kirche gegenüber war für sie kein Wider-
                                                                                               Einheit- als auch zu den begrenzten            spruch zu eigenem Denken und freiem
     folgen. Was das für Blinde bedeutet,        zu füllen. Abstand halten und Maske           Freiheiten in der Pandemiezeit passte.         Entscheiden, sondern der Weg zu ver-
     können wir uns nur schwer vorstellen.       tragen sind zur Selbstverständlichkeit        19 Teilnehmerinnen hatten sich ange-           antwortlichem Urteilen und Handeln.
     Für unsere Angestellten waren die ver-      geworden. Wichtig ist uns auch das Ge-        meldet, obwohl manche zu der soge-             Wie wichtig ihr auch bei der Erziehung
     gangenen sieben Monate auch sehr            bet für uns selbst und für alle Frontli-      nannten Risikogruppe gehörten und              der ihr Anvertrauten die Entwicklung
     schwer, da sie die ganze Zeit ihre Fa-      ners sowie für die Opfer der Pandemie.“       die Distanz- und Hygienevorschriften           der inneren Freiheit war, zeigt ein Zitat
     milien nicht besuchen konnten, weil             Bei aller Sorge um die Sicherheit         einige Behinderungen mit sich brach-           aus einem Brief an die Lehrerin Sr. Jo-
     es kaum Transportmöglichkeiten gab.         und Gesundheit unserer Schwestern,            ten. Beim Blick auf die weiten Abstände        sefa: Tüchtige Charaktere, die im Sturm
     Außerdem wollten sie ihren Einsatz bei      Mitarbeiter und all derer, für die wir Ver-   im großen Saal fühlten sich die Teilneh-       des Lebens feststehen, an denen sich die
     den Blinden durch Kontakte mit Au-          antwortung tragen, orientieren wir uns        merinnen zunächst sehr „isoliert“ und          Wogen des Bösen brechen, werden nur
     ßenstehenden nicht gefährden. Es ist        in allen Ländern, in denen wir leben, an      vermissten viele von denen, die sonst          von innen heraus gebildet; auf äußern
     bewundernswert, wie kreativ sie sich        der Aufforderung von Papst Franziskus,        immer zum Teilnehmerstamm gehör-               Zwangs-Gehorsam lege ich gar wenig
     mit den Schwestern für die Blinden          der in seiner neuen Enzyklika „Fratel-        ten. Aber die Überschaubarkeit der             Werth, weil sich solche Kinder, später er-
     eingesetzt haben. Immer wieder plan-        li Tutti“ schreibt: „Tragen wir Sorge für     Gruppe brachte auch einige Vorteile            wachsene Menschen, - sehr leicht in un-
     ten sie Möglichkeiten, um die Blinden       die Zerbrechlichkeit jedes Mannes, je-        für den Gedankenaustausch.                     günstigen Verhältnissen, auch dem von
     je nach Auffassungsgabe zu fördern,         der Frau, jedes Kindes und jedes älte-            Den Einstieg brachte das im                ihren Vorgesetzten herabkommenden
     sei es in praktischen Dingen des tägli-     ren Menschen mit dieser solidarischen         Thema angesprochene alte Lied,                 bösen Beispielen u. Geboten fügen, - da
     chen Lebens oder durch Übungen mit          und aufmerksamen Haltung der Nähe             das mit seiner Naturschwärmerei,               ihre innere Kraft u. Freiheit gar wenig ge-
     dem Computer.                               des barmherzigen Samariters“ (FT, 79).        Kriegsverherrlichung und Deutsch-              übt ist.(1852)
         Sr. Maria Dolores schreibt: „Die Qua-                                                 tümelei sehr deutlich machte,                      Ihr Umgang mit den Mitschwe-
     rantäne hinderte uns nicht, unser Le-       Schwestern der Christlichen Liebe             wie unterschiedlich das ist, was               stern war hinsichtlich Gehorsam und
14   ben im Margaretha-Heim mit Freude                                                         mit Freiheit gemeint sein kann.                Autorität zwar geprägt vom Denken             15
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
und der religiösen Spiritualität ihrer       lich nicht an ihrem Leben. Im Hinblick                                                    heit des Christen im Mittelpunkt. Weil
     Zeit, aber sie legte immer Wert dar-         auf den Tod konnte sie sagen: Ein an-                                                     das gemeinsame Singen wegen der
     auf, dass die Schwestern frei ihre Mei-      gefangenes Werk braucht nicht liegen                                                      Infektionsgefahr vermieden werden
     nung sagen konnten. Wenn es um               zu bleiben, weil du stirbst, wenn Gott es                                                 musste, kamen über den CD-Player
     wichtige Entscheidungen ging, hat            fortsetzen will. Wie frei stehen wir alle in                                              mehrere Instrumentalstücke zum Ein-
     sie oft den Schwestern klar ihre eige-       der Welt! Sterben ist Gewinn, wenn Gott                                                   satz. Da seit dem letzten Paulinentag
     ne Meinung dargelegt, ihnen aber die         für uns lieber den Tod als das Leben will.                                                mehrere gut bekannte frühere Teilneh-
     Freiheit gelassen, letztendlich nach ei-     (1851)                                                                                    merinnen und Teilnehmer verstorben
     genem Ermessen zu handeln. Gern hat              Im Austausch über das Tagesthema                                                      waren, wurden sie im Gebet benannt
     sie in ihren Briefen das Pauluswort zi-      wurde deutlich, dass wir – anders als die                                                 und symbolisch mit in die Feier hinein-
     tiert: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist   Menschen in vielen anderen Ländern                                                        genommen, indem ein Teelicht und ihr
     Freiheit“ (2 Kor 2,17), wobei sie auch       –, anders auch als wir selbst in Kriegs-                                                  Namensschild auf dem Altar Platz fan-
     gelegentlich das Wort Freiheit durch         und Nachkriegszeiten im getrennten                                                        den.
     „Gedeihen“ ersetzte.                         Deutschland - große äußere Freiheit
                                                  genießen, sowohl in politischer, gesell-                                                  Sr. Christhild Neuheuser
                                                  schaftlicher, wirtschaftlicher als auch
                                                  in religiöser Hinsicht und dass wir viel
                                                  Grund zur Dankbarkeit haben. Umso
                                                  weniger Verständnis zeigten die Teil-
                                                  nehmerinnen für die überzogenen For-
                                                  derungen mancher Demonstranten
                                                                                                 Einladung zu Besinnung und Begegnung                Termin: 8. Mai 2021,
                                                                                                 mit Impulsen aus dem Geist der seligen
                                                  nach Rücknahme der derzeitigen Ab-             Pauline von Mallinckrodt                            10.00 bis 17.00 Uhr
                                                  stands-, Versammlungs- und Hygiene-

                                                                                                 „Paulinentag“
                                                  regeln.
                                                      Ein wichtiger Punkt bei den Über-
                                                  legungen war der Umgang mit den
                                                  Grenzen der Freiheit, Grenzen, die
                                                                                                 Thema:
                                                                                                 Jahreszeiten - Lebenszeiten
                                                  sich aus sinnvollen Gesetzen und Re-
                                                  geln ergeben, aus Sachzwängen und
                                                  eigenen Entscheidungen, aus Alter,
                                                  Krankheit und Behinderung, aber auch               Es geht bei diesem Besin-
                                                  aus psychischen und sozialen Zwän-             nungstag darum, vom Wechsel der
                                                  gen. Zu diesem Thema konnten die               Jahreszeiten in der Natur für die ver-
                                                  Teilnehmerinnen sich gegenseitig aus           schiedenen Phasen unseres Lebens
                                                  eigener Erfahrung manch guten Im-              zu lernen. Die Überlegungen stehen
         Wie sehr Mutter Pauline in ihrer         puls geben. Ein Gebet des früheren             im Licht des Evangeliums und des Le-
     inneren Freiheit gefestigt war, zeigt        Aachener Bischofs Klaus Hemmerle               bens von Mutter Pauline.
     vor allem ihre Reaktion auf Hindernis-       vertiefte diese Überlegungen: „Herr,
     se, Probleme und Leiden aller Art. Sie       schenk mir die Freiheit deiner gebun-          Das Halbjahresprogramm unseres Exerzitien- und
     konnte es in Gelassenheit annehmen,          denen Hände…“                                  Bildungshauses wird auf Wunsch zugesandt:
                                                                                                         Haus Maria Immaculata,
     denn Der Wille Gottes ist das Losungs-           Im Wortgottesdienst der abschlie-                  Mallinckrodtstraße1, 33098 Paderborn
     wort. (1843) Sie hing nicht an ihrem         ßenden Eucharistiefeier standen die                    Tel: (05251) 697-154
16   Besitz, nicht an ihrem Amt und letzt-        Gedanken des Apostels Paulus zur Frei-         Informationen auch im Internet unter: www.haus-maria-immaculata.de                   17
Paulinenbrief 2020 - Schwestern der Christlichen Liebe
Wir gedenken der seit dem
     letzten Paulinenbrief
     verstorbenen Schwestern

                                        Sr. Eucharis Welsch
                                     * 25.12.1938 † 24.03.2020    Sr.Therese Hennemeyer                                  Sr. Cherubina Westermann
                                                                 *27.09.1935 † 24.05.2020                                * 15.05.1941 † 02.09.2020
                                                                                             Sr. Merita Hanswillemenke
                                                                                             * 05.11.1927 † 14.06.2020

         Sr. Emanuela Hoffmann
        * 06.07.1934 † 12.12.2019

                                         Sr. Ulrike Missing
                                     * 03.05.1934 † 24.03.2020

                                                                     Sr. Wiltrud Jüngst                                   Sr. Wedigundis Kremer
                                                                 *12.08.1941 † 24.05. 2020                               *12.06.1929 † 07.10.2020
                                                                                             Sr.Gudula Vorderwülbecke
            Sr. Amata Schmidt                                                                *30.03.1928 † 16.06.2020
        * 16.12.1929 † 18.01.2020

                                       Sr. Meinrada Krause
                                     *04.11.1933 † 08.04.2020

                                                                   Sr.Charitona Stommel                                    Sr. Irmtrudis Höschen
         Sr. Theresis Oesterwinter                               * 23.12.1936 † 06.06.2020                               *07.05.1930 † 24.10.2020
        * 05.02.1927 † 08.03.2020                                                             Sr. Adelgunde Krawinkel
                                                                                             * 15.06.1925 † 05.07.2020
                                      Sr. Othilde Willenborg
18                                   *28.12.1928 † 01.05.2020                                                                                        19
Die Wand
trennt
Das Kreuz
öffnet
Das Licht
wächst
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