Perspektive Lebensraum Tirol 2030 - PERSPEKTIVE LEBENSRAUM TIROL 2030
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Perspektive Lebensraum Tirol 2030 · www.lebensraum.tirol/perspektiven · Analyse PERSPEKTIVE LEBENSRAUM TIROL 2030
„Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen.“ Jules Verne (1828–1905)
Autor:innen und Mitwirkung im Projekt PROJEKTLEITUNG Johann Füller, Wissenschaftliche Projektleitung Christian Hafner, Konzeptionelle und Administrative Projektleitung MITWIRKUNG IM PROJEKT Friederike Wetzel, Projektmitarbeit Julia Vögele, Projektmitarbeit Michael Kraxner,Projektbegleitung Stefan Garbislander, Interviews + Projektbegleitung Stefan Lahartinger, Interviews + Projektbegleitung Josef Margreiter, Interviews + Projektbegleitung Barbara Jenewein, Interviews Marlene Hopfgartner, Interviews Viktoria Steger, Unterstützung Expertenrunde Alexander Koll, Unterstützung Expertenrunde Sandra Lemmer, Unterstützung Texte und Bericht 8 · Analyse · www.lebensraum.tirol
BILDNACHWEISE Cover Karwendel, Wanderung Eng zur Falkenhütte, Adlerweg Etappe 09 – Tirol Werbung, Gigler Dominik S. 12 Zirl, Garberalm-Thomasegg – Tirol Werbung, Wiedenhofer Martina S. 14 Innsbruck, Nordkette, Goetheweg – Tirol Werbung, Venier Martin S. 19 Ötztal Erlanger Hütte Wettersee – Tirol Werbung, Schwarz Jens S. 21 Innsbruck – Tirol Werbung, Aichner Bernhard, Innsbruck S. 23 Neustift im Stubaital, Falbesoner Ochsenalm – Tirol Werbung, Koopmann Jörg S. 25 Alpbach, Bischoferjoch, Sommer, Bikerast –Alpbachtal Tourismus, Stefan Schopf S. 29 Pillerseetal, Waidring, Lugmair‘s Metallgiesserei – Tirol Werbung, Hörterer Lisa S. 30 Gipfeltouren Pitztal – TVB Pitztal S. 32 Zirl, Kalvarienberg – Tirol Werbung, Wiedenhofer Martina S. 36 Scheffau/Kaisergebirge/Wilder Kaiser, von Hintersteiner See nach Kufstein, Adlerweg Etappe 03 – Tirol Werbung, Schwarz Jens S. 38 Osttirol, Obertilliach – Tirol Werbung, Schwarz Charly S. 46 Kramsach – Tirol Werbung, Aichner Bernhard S. 49 Harschbichl, St. Johann in Tirol – Tirol Werbung, Höfler Monika Impressum S. 50 Tiroler Brauchtumsgruppe – Tirol Werbung, Aichner Bernhard Medieninhaber: Lebensraum Tirol Holding GmbH, S. 51 E-MTB-Bike – Tirol Werbung, Jarisch Manfred Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck, S. 52 Absam, Halltal – Tirol Werbung, Heinzlmeier Bert www.lebensraum.tirol; S. 62 Wildermieming, Weg zur Neuen Alplhütte, Wetterkreuz – Tirol Werbung, GF: Josef Margreiter; Jarisch Manfred Koordination: Stefan Lahartinger. S. 66 Osttirol, Hohe Tauern, Trelebistschalm – Tirol Werbung, Höhn Sebastian Satz/Grafik: Sonja Niederbrunner, storylines.at · www.lebensraum.tirol · Analyse 9
Inhalt 13 Vorwort 15 1. Vision Tirol 2030 – Zukunftsbild: Wie stellen wir uns Tirol vor? 15 1.1. Tirol 2030 – ein Zuhause im Herzen der Alpen 16 1.2. Dezentrales Leben und Wirtschaften – Freizeit und Arbeit im Gleichgewicht 16 1.3. Politik – mit Offenheit und Teilhabe für Fortschritt 18 1.4. Umwelt – eine Vorzeigeregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften in einem sensiblen Naturraum 20 1.5. Tiroler Raum – Planung und Bebauung wertvoller Natur- und Lebensräume 23 1.6. Landwirtschaft und Lebensmittel – gesund, hochwertig und regional 24 1.7. Tourismus – eine „Retreat Region“ zum Krafttanken, Gesundsein, für Kreativität und Vitalität 26 1.8. Wirtschaft – die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Zukunft 27 1.9. Medizin & Life Sciences – Basis für gesundes Leben 28 1.10. DigiTech – Hebel zur Steigerung der Lebensqualität und Innovationstreiber in Tourismus, Medizin, Life Sciences und U mwelttechnologien 31 1.11. Start-ups – eine starke (kreative) Szene 33 1.12. (Aus-)Bildung – Rückgrat der Gesellschaft und Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung 34 2. Vertiefung Tourismus – vom Wohlstandsbringer zu einer Leitbranche des Wandels 35 2.1. Tourismus und die Digitalisierung 35 2.2. Vom/von der Backoffice-Manager:in zum/zur Gastgeber:in 37 2.3. Tourismus und die jungen Wilden 37 2.4. Tourismus und nachhaltige Mobilität 38 2.5. Tourismus, Gesundheit und Vitalität 39 2.6. Tourismus, Destinationsentwicklung und intaktes Dorfleben 40 3. Wahrmachen – Voraussetzungen und Vorgehensweise der Realisierung 41 3.1. Gemeinsames Zukunftsbild 42 3.2. Verstetigtes Zukunftsmanagement 42 3.3. Abgestimmte Vorgehensweise 43 3.4. Sorgfältige Projektauswahl 44 3.5. Eingespieltes Team 44 3.6. Machertum und Gründerszene 45 3.7. Die Marke Tirol 10 · Analyse · www.lebensraum.tirol
47 4. Umsetzungsimpulse 47 4.1. Allgemein 47 4.2. Tourismus – den Tourismus als eine Leitbranche des Wandels verankern 48 4.3. Medizin & Life Sciences – Tirol zur europäischen Spitzenregion im Gesundheitssektor machen 48 4.4. DigiTech – Weiterentwicklung zur Förderung von Wirtschaft und Lebensqualität 48 4.5. Nachhaltigkeit als Chance – Orientierung an den SDGs und dem European Green Deal zur Stärkung des Ökosystems und Entwicklung von U mwelttechnologien 49 4.6. Landwirtschaft – Förderung der hochwertigen, regional geprägten Lebensmittelwirtschaft 49 4.7. Innovation & Gründertum – verstetigtes Zukunftsmanagement und unternehmerischer Spirit 49 4.8. Gesellschaft – Vernetzung und breite Einbindung zur integrativen Zukunftsgestaltung 50 4.9. Bildung – Fähigkeiten und Kompetenzen aufbauen 50 4.10. Bauen und Wohnen – Dezentralität sowie authentische, moderne und nachhaltige Baukultur fördern 50 4.11. Mobilität – nachhaltige Infrastrukturlösungen schaffen 51 4.12. Wohnen & Arbeiten – dezentrales Leben und Wirtschaften ermöglichen 51 4.13. Kunst & Kultur – Kreativwirtschaft und Kultur als Impulsgeber für Innovation und Bewusstseinsbildung 53 5. Weitere Studieninhalte im Detail 53 5.1. Status Quo – Tirol heute 56 5.2. Trends, die Tirols Zukunft maßgeblich beeinflussen werden 58 5.3. Tirol im internationalen und inländischen Vergleich 63 6. Making Of – Zielsetzung, Ablauf und Vorgehensweise 67 ERKLÄRBOX – Die Sustainable Development Goals (SDGs) im Detail 68 ERKLÄRBOX – Der European Green Deal im Detail 70 Literaturverzeichnis · www.lebensraum.tirol · Analyse 11
12 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Vorwort Wie stellen wir uns Tirol in zehn Jahren Visionär:innen, Expert:innen, Unter „Ist erst das Reich vor? Wo wollen wir hin? Welche Zukunft nehmer:innen, Professor:innen, Jugend streben wir an? gruppen und Sozialorganisationen. Zudem der Vorstellung berücksichtigt die Studie Sichtweisen aus Angesichts der vielschichtigen Heraus einem Workshop mit jungen und sozial revolutioniert, forderungen, vor der Tirols Wirtschafts- und Sozialsystem genauso steht wie seine engagierten Entrepreneur:innen. Es flossen die Erkenntnisse aus Impulsgesprächen so hält die Umwelt und Natur, aber auch hinsichtlich der unzähligen Möglichkeiten, ist es not mit Expert:innen der Themenfelder „Gesundheitswirtschaft und -wissenschaft“, Wirklichkeit wendig, eine gemeinsame Vorstellung von „Lebensraum, Lebensmittel, Landwirtschaft“ nicht Stand.“ der Zukunft zu entwickeln. Ein klares und „Tourismus und Freizeitwirtschaft“ Leitbild hilft uns, diese erstrebenswerte in die Studie ein. Eine Sekundärrecherche Georg Wilhelm Friedrich Hegel Zukunft gemeinsam zu formen und zu diente zur Vorbereitung und zum Abgleich (1770–1831) gestalten. Dabei geht es nicht nur um eine der Ergebnisse. prosperierende Wirtschaft, sondern verstärkt auch um das Wohlbefinden der Menschen im Das Kernteam der Zukunftsstudie Einklang mit der Natur. Lebensraum Tirol 2030 bestand aus Mitgliedern der Lebensraum Tirol Holding, Das hier gezeichnete Zukunftsbild der Wirtschaftskammer, des MCIs und 2030 stellt Tirol so dar, wie die der Universität Innsbruck. Die Studie Studienteilnehmer:innen es sich wurde wissenschaftlich von der Professur vorstellen. Wie sie Tirol in zehn Jahren für Innovation und Entrepreneurship erleben möchten, aber auch so, wie es der Universität Innsbruck begleitet und realisierbar wäre. Es basiert auf den mit einem „Sounding Board“ als Beirat Gesprächen mit 56 ausgewählten Personen abgestimmt. Es überraschte, wie klar sich unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen, die Sichtweise zur Zukunft Tirols 2030 herauskristallisierte. Die vorliegende Studie skizziert die Ergebnisse in Form eines wünschenswerten Zukunftsbildes und zeigt mögliche Handlungsfelder zur Erreichung auf. Konstruktive Zukunftsgestalter:innen des Landes, Vereine, Institutionen und interessierte Einzelpersonen sind herzlich eingeladen, dieses Zukunftsbild zu verfeinern. Die skizzierte Vision soll ein ganzheitliches Bild vermitteln, Orientierung geben und die Leser:innen motivieren, an der Zukunftsgestaltung aktiv mitzuwirken. · www.lebensraum.tirol · Analyse 13
Es müsste gelingen, internationale Fachkräfte nach Tirol zu holen. Richtig gute Mitarbeiter:innen, die in der Region arbeiten und in ihrer Freizeit ihren Hobbys nachgehen können. Ob das jetzt Bergsteigen, Skifahren, Mountainbiken, Wandern oder Radfahren ist. Leben in einem Land, wo „die Welt noch in Ordnung“ ist, und zugleich für ein international tätiges Unternehmen arbeiten – das wäre es doch! // No. 14 14 · Analyse · www.lebensraum.tirol
1. Vision Tirol 2030 – Zukunftsbild: Wie stellen wir uns Tirol vor? 1.1. Tirol 2030 – sie zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Flexible und ortsungebundene (remote- ist ein erster Versuch einen Teil der Inhalte des Berichts darzustellen. Ein Blick auf dieses soll ein Zuhause im basierte) Arbeitsmodelle haben dazu geführt, dass Tirol mit seinem bergigen den/die Leser:in zum Entdecken einladen und die Vielfalt der Möglichkeiten für die Zukunft Herzen der Alpen Lebensraum, seiner Natur, seiner Kultur und Infrastruktur zum Zuhause für digitale Tirols verdeutlichen. Tirol 2030 zieht als alpiner Lebensraum Nomaden geworden ist, die gerne für ein paar mit wunderschöner Natur und intakter Tage, Wochen oder Monate zum Forschen, Umwelt noch immer die hier Lebenden und Arbeiten und Energietanken nach Tirol Besucher:innen gleichermaßen in seinen kommen. Neben dem Tourismus hat sich der Bann. Als Land mit höchster Lebensqualität Medizin- & Life Science Bereich als weiteres avancierte Tirol zur Vorzeigeregion für starkes wirtschaftliches Standbein etabliert. ein nachhaltiges und gesundes Leben und Ein Tech-Cluster für die Anwendung Wirtschaften im alpinen Raum. digitaler und nachhaltiger Technologien gibt Wie gut sind die kraftvolle Impulse für die Weiterentwicklung Erfahrungen mit remote Einheimische und Gäste lieben Tirol der Wirtschaft. aufgrund der vielfältigen Landschaft und work und flexiblem imposanten Bergwelt. Die Bewegungsfreude Das alpin-urbane Innsbruck ist für seine in den Bergen, die gesunde und regional Einwohner:innen nach wie vor besonders Arbeiten? Wie schaffe geprägte Lebensmittelwirtschaft und attraktiv, doch auch die Talschaften ich es da, rundherum nicht zuletzt das klare Wasser und die Tirols werden immer interessanter und gute Luft tragen zu Gesundheit und stellen einen beliebten Lebensraum neben Innsbruck weitere Wohlbefinden bei. Für Familien ist Tirol dar, vor allem aufgrund leistbarer, attraktive Arbeitsorte ein abwechslungsreicher Lebens-, Freizeit- innovativer und generationsübergreifender und Erholungsraum, für hochqualifizierte Wohnraumkonzepte, einem aktiven und Städte zu schaffen? Forscher:innen, Berufstätige und Studierende Dorfleben und den remote-basierten Wie kann ich da weitere ideal, um ihre (Denk)arbeit mit einer alpin Arbeitsmöglichkeiten. Die umsichtige geprägten Lebensart zu kombinieren. Raumplanung sowie intelligente und zugleich Unternehmen oder Firmen Landwirt:innen bestellen die Felder und nachhaltige Architektur ermöglichen ein ansiedeln? Und wie lassen verarbeiten geerntete Rohstoffe weiter zu dezentrales Leben, eine Entspannung hochwertigen regionalen Lebensmitteln der Ballungsräume und die Verknüpfung sich spannende Treffpunkte und Naturprodukten. Mit ihrem Tun tragen von Tradition und Moderne. Auch die kreieren und eine Kulturszene blüht auf, etwa im neuen Infrastruktur aufbauen, Museum für Zeitgenössische Kunst oder in größeren und kleineren regionalen damit Leben und Arbeiten Initiativen, die Jung und Alt beteiligen. dort attraktiv ist? Kunst und Kultur werden als Instrument für Bewusstseinsbildung geschätzt und genutzt, // No. 02 v.a. für gesellschaftspolitische Themen. Das visualisierte Bild zu Beginn dieser Studie · www.lebensraum.tirol · Analyse 15
1.2. Dezentrales neuer Technologien, innovative Formen der Arbeitsorganisation, ein attraktives Bildungs- Vorschläge und Ideen aus Leben und und Betreuungsangebot, ein intaktes Dorf- und Vereinsleben, ein abwechslungsreiches Gastro- den Interviews Wirtschaften – und Freizeitangebot, leistbarer Wohn- und Arbeitsraum sowie gezielte Förderungen für • Gemeinsame Co-Working-Plätze in Freizeit und Arbeit Unternehmensgründungen und Betriebs den Gemeinden und den ländlichen Gebieten ermöglichen hochwertige im Gleichgewicht ansiedlungen haben dazu geführt, dass auch entlegene Regionen wieder aufgeblüht sind. Arbeitsplätze ohne weite Anreise. • Neue Arbeitszeitmodelle machen Diese Maßnahmen ermöglichen ein ländliches flexibles Arbeiten für alle möglich, Wo früher vorwiegend der Tourismus Leben und Wirtschaften, welches die Vorteile selbst in Führungspositionen und Beschäftigung bis in die innersten Täler eines Dorfes mit den Möglichkeiten einer Stadt kleinen Unternehmen. sicherte, ist heute dank der Digitalisierung verbindet. •U nternehmen fördern einen dezentrales Wirtschaften und Leben auf aktiven Freizeitausgleich für einer neuen Ebene möglich. Die geschickte Neben dem Zugang zu zeitgemäßer Bildung mehr Motivation und Gesundheit Kombination von infrastrukturellen haben junge Menschen unabhängig von ihrem der Mitarbeiter:innen, z.B. Maßnahmen, z.B. Breitbandausbau in Wohnort zahlreiche Karriereperspektiven. durch 35-Stunden- oder 4-Tage- dezentralen Regionen, die Schaffung neuer Die Vernetzung mit umliegenden Städten, Wochen oder Bonusprogramme touristischer Angebote, z.B. „Workation“ (work aber auch mit den Metropolen Europas bei Raucherentwöhnung oder & vacation) und Retreat-Packages, die Nutzung funktioniert bestens. Das Problem der Vereinsmitgliedschaften. Entfernung scheint überwunden und spielt • Kooperationen mit Hotels und für digitales Arbeiten kaum mehr eine Rolle. Freizeiteinrichtungen sorgen Viele Arbeitgeber:innen erlauben ihren für vielseitige und hochwertige Mitarbeiter:innen, von ihren Lieblingsplätzen Angebote für Erholung und aus remote zu arbeiten. Auch für ältere Gesundheitsförderung der Menschen gibt es Weiterbildungsangebote und Mitarbeiter:innen, sodass diese Arbeitsmodelle, die sie bis ins hohe Alter zu nach der Arbeit z.B. vergünstigt kostbaren Wissensvermittler:innen und aktiven Wellnessangebote nützen können. Teilnehmer:innen der Gesellschaft machen. 16 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Ich wünsche mir ein Mindset von „It‘s not about politics but policy”. Dass es wirklich um Inhalte geht. Dass Tirol sich traut, Strategien zu erarbeiten und fortzuentwickeln, die nicht nur unser Tirol betreffen, sondern auch andere Regionen ins Boot holt. // No. 20 1.3. Politik – Vorschläge und Ideen aus den Interviews mit Offenheit •B eteiligungsstrukturen nach dem Vorbild der „Convention Citoyenne“, in denen und Teilhabe aus einem Bevölkerungsquerschnitt Teilnehmer:innen ausgewählt werden, die zu politischen Themen Lösungen entwickeln können. für Fortschritt • Einführung von Jugendbeteiligungsstrukturen, wie z.B. im Projekt „YouthStein“ der Stadt Kufstein. Die Politik hat ihre Rolle als Initiator • Ein Stipendium als Anreiz für Jugendliche, Perspektiven für die Zukunft und Ideen und Brückenbauer gestärkt. Sie schafft zu entwickeln. Möglichkeiten für kritische aber konstruktive • E ine Open-Space-Veranstaltung in Innsbruck für alle Interessent:innen, offen aktuelle Diskussionskultur, bezieht Minderheiten mit Themen zu besprechen, Austausch anzuregen und Netzwerke zu knüpfen. ein, kommt mittels Beteiligungsmodellen rasch •A ustausch zwischen Wissenschaft und Praxis nach dem Beispiel Forum Alpbach durch zu einem umfassenden Problemverständnis ähnliche Formate und Förderungen verstärken. und sorgt dafür, dass zentrale Themen • I nitiativen wie „Landvernd“ in Island, die mit den Beteiligten aus Wirtschaft und Politik angegangen und bestmöglich gelöst werden. im regen Austausch zum Erhalt der Natur und Umwelt stehen und Ausbildungsformate Vor allem bringt sie einflussreiche Akteur:innen zur Verfügung stellen. und exzellente Köpfe zusammen, die Tirol •P op-Up-Räume zum Thema (zeitgenössische) Kunst und Kultur, die zum Diskurs und in einer globalisierten Welt stark, begehrt Austausch anregen. und zukunftsfähig machen. Zudem sorgt die Politik für Impulse und schafft Anreize und Rahmenbedingungen, die wesentlich zum Gelingen der Zukunftsgestaltung beitragen. · www.lebensraum.tirol · Analyse 17
In meiner optimalen Vision ist Tirol ein Land, in dem es gelungen ist, für Geschlechtergerechtigkeit und faire Ressourcenverteilung zu sorgen. Darin ist Tirol ein Land, in dem Raubbau an der Natur ein Ende hat. Ein Land, in dem es einen sanften Tourismus gibt. Ein Land, das über den Tellerrand hinausschaut und -denkt. Ein Land vielfältiger Kulturen. Ein Land, das sich um ein gutes Leben für alle kümmert, ein reiches Land mit vielen glücklichen Bewohner:innen. // No. 39 1.4. Umwelt – Tirol ist es außerdem gelungen, skalierbare Nachhaltigkeitslösungen zu entwickeln, „Sustainabilisierung“ gelungen, es setzt auf umweltgerechte und gesellschaftsfördernde eine Vorzeigeregion welche nicht nur vorteilhaft für Natur, Gesellschaft und Lebensqualität sind, sondern Weiterentwicklung. für ein nachhaltiges sich auch hoher Nachfrage erfreuen. Ob CO2-neutraler Tourismus, ein klimaneutrales Leben und Wirt Holzhochhaus, umweltfreundlicher schaften in Nah- und Fernverkehr, abfallfreie Versorgungskonzepte, ausgewogene Ich wünsche mir, dass die einem sensiblen Ernährung, Kreislaufwirtschaftskonzepte, ressourcenschonende (Land)Wirtschaft, Natur und die Umwelt in Naturraum eine sozial durchlässige, gleichberechtigte, chancengleiche Gesellschaft oder saubere einer unberührten Form Städte und unverschmutzte Natur, zu all bestehen bleiben. Ich hätte Tirol hat die Chance der konsequenten diesen Themen gibt es führende Unternehmen Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ergriffen und Anbieter in Tirol. Ein Großteil der aber auch ganz gern, dass und avancierte zur Vorzeigeregion. Die Entwicklungen wurde mit europäischen Tirol wahrgenommen Energiewende ist dank ehrgeiziger Ziele und Fördergeldern des European Green Deals2 starker Maßnahmen im Bereich erneuerbarer unterstützt. Dank einer Vielzahl von „Social wird als eine Region, Energie und grüner Mobilität gelungen. Start-ups“ kommen neben dem ökonomischen in der kreative, innovative Ein optimiertes Verkehrsnetz, zahlreiche Beitrag der ökologische und soziale Beitrag Ladestationen für Elektromobilität und für Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Ideen entstehen, wie entsprechende Förderprojekte erleichtern die Gesellschaft nicht zu kurz. Impact ist man mit so einem den Bürger:innen den Umstieg in die neue das Gebot der Stunde. Diversität wird als Mobilität. Ihr Dekarbonisierungsbeitrag Mehrwert verstanden und gelebt. Tirol ist die Umfeld umgehen kann, wird mit CO2-Zertifikaten belohnt. ohne es zu beschädigen, Einzelne Täler wurden zur Pilotregion im Alpenraum für umweltfreundliche, autonome aber gleichzeitig seine Mobilitätskonzepte im ÖPNV auserkoren. Bevölkerung davon sehr Gäste reisen bequem mit der Bahn an und eine Flotte autonom fahrender Shuttles bringt 1 Die Sustainable Development Goals (SDGs) umfassen stark profitieren zu lassen. 17 Entwicklungsziele, die im Jahr 2015 von den sie jederzeit zum Hotel, ins Dorf oder zur Vereinten Nationen festgelegt wurden. Sie sollen eine (…) Das könnten für Liftstation. Zudem steht ein e-Mountain- Bike-Sharing-System zur Verfügung, das nachhaltige Weltentwicklung bis zum Jahr 2030 sichern und umfassen 169 Zielvorgaben. Mehr Informationen mich Vorbildaspekte sein, auch bei Einheimischen gut ankommt. Das dazu finden Sie in der Infobox auf S. 67. wie man so eine Region Verständnis für den nachhaltigen Umgang 2 D er European Green Deal umfasst wesentliche mit der Natur sowie mit den in den SDGs1 Maßnahmen, die die EU als Vorreiterin für eine nachhaltig entwickeln verankerten Nachhaltigkeitszielen wird ressourcen- und klimaschonende Entwicklung positionieren sollen. Dazu stellt die EU ab 2021 bis kann. // No. 01 durch Bildungsangebote in Schulen, der 2027 mehr als 100 Milliarden Euro zur Verfügung. Berufsausbildung und im Studium gestärkt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf Seite 68. 18 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Vorschläge und Ideen aus den Interviews Handeln der Organisationen und jedes Einzelnen. •A utofreie Stadtlösungen wie die 15-Minuten-Viertel in Paris, in • Mit der Einführung einer Modellregion könnten die denen alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs in kürzester Zeit Maßnahmen aus nachhaltigem Bauen, Mobilität, Tourismus und mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar sind. Landwirtschaft kombiniert und experimentell getestet werden • Einführung neuer Mobilitätsformate wie autonom fahrende Taxis und als Leuchtturmprojekte des Landes wirken. oder Elektrobus-Shuttleservices in die Skigebiete. • Bestehende Initiativen und Strategien wie der „European • Dezentrale kostenlose Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadt mit Green Deal“, „Tirol 2050 energieautonom“ oder die „Tiroler autofreien Anschlussmöglichkeiten in die Stadt. Nachhaltigkeits- und Klimastrategie“ sind bereits wichtige • Bau einer Seilbahn im Inntal oder am Bergrücken als flexible Schritte in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung und sollten Anbindung für die kleineren Gemeinden in die Stadt. wesentliche Aufmerksamkeit erhalten. • Forschung, Entwicklung und Einsatz von grüner Energie, wie • Transparente CO2-Kennzeichnung von Tiroler Produkten und z.B. durch die Nutzung von Wasserkraft und der Förderung von Angeboten. Projekten wie des „Power2X-Kufstein“ der TIWAG. (Siehe auch: • Einführung der SDGs als Erfolgskennzahlen für die Entwicklung „Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie 2021“ oder „Tirol 2050 des Landes mit Schaffung von Anreizen für entsprechendes energieautonom“) · www.lebensraum.tirol · Analyse 19
In 12,4 Prozent Dauersiedlungsraum spielt sich extrem viel ab. Von Wohnen, Landwirtschaft, Infrastruktur, Industrie über Gewerbe und Tourismus hat man in diesem begrenzt zur Verfügung stehenden Raum eine unglaubliche Dichte an Interessen. Grund und Boden ist nicht vermehrbar. Er ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend zu einem reinen Kapital geworden mitsamt Biodiversität, Versiegelung, Landschaft, Landwirtschaft und Kulturlandschaft. Das ist das Kapital, mit dem wir umgehen müssen. // No. 52 1.5. Tiroler Raum – Der Masterplan für die Gesamtentwicklung einer Destination trägt wesentlich zur mungspolitik, die nachhaltig, gerecht und bewusst mit der begrenzten Fläche umgeht. Planung und erfolgreichen Zukunftsgestaltung bei. Durch bauliche und kulturelle Initiativen Höhere Gebäude und Aufstockungen tragen zur Entspannung in Städten bei. Es hat Bebauung sind Ortskerne wieder stärker belebt. Parkplatzflächen und Straßen machen Platz sich eine neue Architektur durchgesetzt, die bestehende traditionelle Gebäude, Höfe wertvoller Natur- für Radfahrer:innen, Fußgänger:innen und Cafés. Da nur 12,4 % der in Tirol vorhandenen und Almen geschickt mit neuen Bauten verbindet, traditionelle, nachhaltige und und Lebensräume Flächen besiedelbar3 sind, wird bei der Auswahl von Projekten vor allem auf die natürliche Baustoffe wie Holz oder Naturstein verstärkt einsetzt und diese mit neuesten Flächenschonendes Bauen zum Erhalt der Wertschöpfung und Produktivität pro Fläche Technologien und Sensoren ausrüstet. Tirol Kulturlandschaft und eine Raumplanung, die geachtet. ist experimentierfreudig, baut ökologisch und das Entwickeln von attraktivem Leben und bewusst. Wirtschaften dezentral in kleineren Orten Die Widmung von Flächen für Gewerbe, und Tälern ermöglicht, haben sich etabliert. Wohnen, Tourismus, Landwirtschaft, Die Gestaltung von Forschungsquartieren Wissenschaft wird von „Fliegenden und Tech-Hubs, also High-Tech- Kommissionen” begleitet, die Bauent Zentren, ist kleinteiligen Bauplänen und wicklungen evaluieren und mitentscheiden. Einzelprojektvorhaben in Städten gewichen. Der Wohnungsmarkt hat sich entspannt. 3 R itter, Sauer & Mariacher (2014). Vermessungen. Sozialer Wohnungsbau und leistbare Tirol auf der statistischen Couch. Innsbruck: aut. Eigenheime sind Bestandteile der Wid Architektur und Tirol, S. 29. Vorschläge und Ideen aus Interviews • W eitere Preise und Architekturwettbewerbe wie der Tiroler Landespreis für Baukultur fördern modernes, naturschützendes • Tirol soll nachhaltiger und moderner bauen, wobei sowie traditionserhaltendes Bauen, passend zum bestehenden Architekturprojekte wie das Umspannwerk von Ben van Berkel Landschaftsbild. oder das klimaneutrale Bürogebäude von ASI Reisen Vorbilder • Die bisherige Widmungsregelung wird durch eine „Fliegende für die Zukunft sind. Kommission“ abgenommen, die tirolweit die Bauentwicklung • Neue Standards für Gewerbe und Industrieanlagen sollen im Blick hat und entsprechend über die Flächennutzung verhindern, dass Bausünden den begrenzten Platz, aber auch entscheidet. Landschaftsbild und Natur nachhaltig schädigen. • Holzhochhäuser, grüne Fassaden, Thermosolar und Photovoltaik • Energiegemeinschaften, z.B. durch den Einsatz von Photovoltaik auf den Dächern – solche nachhaltigen Bauelemente sollen nicht auf gemeinsam genutzten Dächern, fördern den Einsatz neuer nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis experimentell Energielösungen und machen ihn leistbarer. oder über Modellregionen eingesetzt und getestet werden können. 20 · Analyse · www.lebensraum.tirol
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Gute Ernährung und Energie in Form von nachhaltigen und regionalen Nahrungsmitteln tragen dazu bei, dass man besser und länger lebt. // No. 33 1.6 Landwirtschaft und Bearbeitung der Felder, sondern auch In der Landwirtschaft sehe durch die Bereitstellung digitaler Plattformen ich einmal die Entwicklung von und Lebensmittel – und Logistiklösungen, die den direkten Kundenkontakt und das einfache Bestellen landwirtschaftlichen Produkten. gesund, hochwertig und Liefern der Lebensmittel ermöglichen. Aber auch die Erhaltung der und regional Neue Formen der Omni-Channel- Naturlandschaft. Und weil das Die Wertschätzung der Landwirtschaft Vermarktung4 haben sich durchgesetzt, ob physisch ab Hof, über eine Genussbox oder Ganze mit viel Liebe und über als Erhalterin der Kulturlandschaft, einen regionalen e-Shop mit dezentraler Generationen gewachsenem Rohstofferzeugerin und Herstellerin hochwertiger regionaler Lebensmittel hat Logistik. Tiroler Landwirt:innen erfreuen sich aufgrund steigender Nachfrage nach gesunden Können bewirtschaftet wird, zugenommen. regionalen Lebensmitteln nicht nur hoher profitieren wir unglaublich im Das vielfältige Angebot, insbesondere von Wertschätzung, auch die Löhne steigen wieder – nicht zuletzt durch die Entlohnung für den Tourismus davon. Und auch Milch- und Fleischprodukten, erfreut sich Erhalt der Kulturlandschaft. jede:r, der/die dort wohnt. nicht nur bei Einheimischen und Besucher // No. 24 :innen großer Beliebtheit, sondern hat vor Neue Formen der Arbeitsorganisation, z.B. allem junge Tiroler Haubenköch:innen dazu durch betriebsübergreifende Zusammenarbeit, inspiriert, die „Cuisine Alpine“ neu zu prägen. ermöglichen den jungen Landwirt:innen So wie das Agrarmarketing Tirol, unter Urlaub oder Elternkarenz, sie erhöhen stützen nun auch vermehrt Start-ups zudem die Lebensqualität und machen die die Landwirt:innen nicht nur mit neuen Berufswahl attraktiver. Ebenso wird mit Technologien und Lösungen bei der Bestellung neuen Konzepten wie z.B. der Fermentation von Gemüse oder dem Anbau von Kräutern experimentiert, um Trends wie vegane Ernährung oder pflanzenbasierte Kosmetik und Medikamente zu bedienen. Einige Bewohner:innen und Quereinsteiger:innen setzen den Traum der eigenen Landwirtschaft um und führen tradiertes Wissen in die Moderne. 4 O mni-Channel-Vertrieb steht für die gleichzeitige Nutzung mehrerer Vertriebskanäle (online und offline), um Kunden einen einfachen und vielseitigen Zugang zum Leistungsangebot zu ermöglichen. 22 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Vorschläge und Ideen aus Interviews Arbeiten auf der Alm oder Crashkurse für den Gemüseanbau im eigenen Garten. • E inheitliche Herkunftsbezeichnungen der Lebensmittel fördern, • N eue Vertriebswege, z.B. über Abo-Modelle der Zulieferung wie z. B. mit Kennzeichnung des Bauernhofes auf der Speisekarte im die Bauernbox oder Onlinemärkte zum Bestellen von regionalen Restaurant. Produkten über eine App. • Weitere Veranstaltungsformate in Zusammenarbeit mit Kunst • A utonome Maschinen und Nutzfahrzeuge sowie eine Suche nach und Kultur, z.B. Almtour mit Kunststationen und -ausstellungen alternativen Antriebsstoffen. oder Kurse für alpines regionales Kochen (https://vero-online.info/ • E insatz von Carbon Storage Removal durch Kohledünger, der vorhang-auf-theater-auf-der-alm) CO2 speichert. • R egionale Produkte wie Tiroler Gerste, Tiroler Kalb oder • E xperimentieren mit Vertical Farming oder unterirdischem Tiroler Jahrling fördern. Anbau. • E xperimentieren mit neuen Produkten wie z.B. mit Reis- oder • Ausbau der Slow-Food-Angebote auf den Almen wie auf der Avocadoanbau für „Regionale Exotik“ oder Heilkräutern für die Muttekopfhütte in Imst oder dem Hohenzollernhaus in Pfunds, Entwicklung von Medikamenten der Phytotherapie. in denen vorwiegend ökologische und regionale Produkte • N eue Aufenthaltsangebote, z.B. Digital Detox im Urlaub am angeboten werden (www.tirol.at/blog/b-empfehlungen/slow-food- Bauernhof, eine Kombination aus Mentoringprogrammen und huetten) · www.lebensraum.tirol · Analyse 23
1.7. Tourismus – Aufgrund der Lebensqualität, der Willkom menskultur, der sympathischen Menschen Der Tourismus ist halt eine Branche, die vor allem freitags eine „Retreat Region“ und der attraktiven Möglichkeiten werden Gäste zu Einwohner:innen und tragen bis sonntags boomt. Das ist zum Krafttanken, gemeinsam mit den starken lokalen Playern, allen voran Tirols renommierten Hoch absolut nicht familienfreundlich Gesundsein, für schulen, maßgeblich zur Entwicklung des für Beschäftigte. Wir hatten Kreativität und selbstbewussten Wirtschaftsstandorts bei. Hochqualifizierte Manager:innen, Investor: einen Kindergarten für unsere Mitarbeiter:innen und haben Vitalität innen und Forscher:innen, die zunächst als Besucher:innen kamen, sind fasziniert von der samstags und sonntags ein Natur und der Lebensqualität, entdecken aber Es ist gelungen, den Tourismus in Tirol auch die vielen wirtschaftlichen Möglich kleines Haus gemietet, in dem neu zu denken. Hochprofessionelle Touris keiten und gründen Niederlassungen und bis zu 80 Kinder professionell musdestinationen schaffen ganzjährig Forschungs- und Entwicklungsstandorte und qualitative Arbeitsplätze und fungieren als siedeln sich mit ihren Betrieben und Laboren betreut wurden, während positive Imageträger und -erzeuger mit großer an. die Mütter bei uns gearbeitet internationaler Strahlkraft. Tirol ist als Ort der Erholung, Ruhe und des Rückzugs in Der Tourismus hat gesellschaftsübergreifend haben. Der Arbeitsplatz muss den Alpen bekannt und eine beliebte „Retreat durch sein positives und proaktives Voran Region“ zum Krafttanken, Kreativsein oder schreiten die Sympathien aller Tiroler:innen lukrativ und attraktiv sein. // um Gesundheit und Vitalität zu steigern. gewonnen. Dabei werden die touristischen No. 06 Angebote vermehrt von den Locals selbst Tirol hat neue, attraktive Angebote im Bereich genutzt. War der Tourismus bisher eine Gesundheit, Bewegung und Wohlbefinden Quelle des wachsenden Wohlstands, so ist der geschaffen und etwas in die Jahre gekommene Tourismus heute darüberhinaus der Motor der Orte revitalisiert. Natürlich kommen nach wie Modernisierung. vor viele Gäste, um das vielfältige sportliche Angebot von Wandern, Mountainbiking, Paragliding, Klettern bis hin zu Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhtrailing und Es gibt tourismusintensive Zonen, die sehr professionell Tourengehen zu genießen. Der oft übliche einwöchige Aufenthalt wird durch eine ablaufen und eine immense Anziehungskraft a ufweisen. Vielzahl von neuen Formaten erweitert. Und zugleich gibt es sanftere Gebiete, also tourismusberuhigte Kreative und hochqualifizierte Gäste kommen aus aller Welt für „Workation“ nach Tirol, Zonen, die sehr wichtig sind für ein größeres Klientel, das um für einige Tage, Wochen oder Monate den Naturbezug, die Ruhe, die Erholung, die Gesundheit zu arbeiten und dabei die Tiroler Lebensart zu genießen, in Tirols Natur und Kultur haben will. // No. 18 einzutauchen und inspiriert zu werden. 24 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Vorschläge und Ideen aus Interviews • E insatz nachhaltiger Mobilitätslösungen wie Elektroshuttle services ins Skigebiet oder ein Abholservice vom Zug genauso • Automatischer Check-In sowie Check-Out, sodass der:die wie kombinierte Ticketlösungen, die für den gesamten Zeitraum Mitarbeiter:in mehr Zeit für eine persönliche Begrüßung alle Transportmöglichkeiten und Freizeitangebote enthalten. hat, den Schlüssel kann der/die Kund:in bereits vorab auf das „Ein Ticket alle Wege“. Smartphone laden oder ausdrucken. • A ngabe von CO2-Verbrauch und Einsparung bei Tourismusange • Neue Kombinationsangebote von Arbeit und Erholung. boten, um ein CO2-Budget der Reisenden einhalten zu können. Kund:innen buchen ein Hotelzimmer oder eine Wohnung, die Errechnung des CO2-Budgets vor und während der Reise. mit neuester Technik digitale Arbeit zum Erlebnis werden lässt. • Skibusse mit alternativen Antriebslösungen wie Wasserstoff, die Mit Fitnessstudio, Frühstücksservice, gesunder regionaler Küche in regelmäßigen Abständen fahren. Durch eine Voranmeldung und Spaziergängen direkt vor der Haustüre in wunderschöner wird abgeschätzt, wie viele Plätze benötigt werden. So werden Natur kommt die Erholung nicht zu kurz. keine eigenen Autos für die Fahrt auf den Berg benötigt. • Ideenwettbewerbe nach dem Vorbild von „2 Minuten 2 • Einführung von Verkehrsleitsystemen, die auf die Menge der Millionen“ rein für den touristischen Bereich mit dem Fokus auf Verkehrsteilnehmer:innen reagieren können und Staus und nachhaltige innovative Lösungen. Überfüllung in den Tälern verhindern sollen. · www.lebensraum.tirol · Analyse 25
Gerade durch die smarte Vernetzung von Systemen müssen wir verstehen, welche Schritte die Digitalisierung nimmt. Die Erkenntnis daraus müssen wir umlegen auf unsere Unternehmen. Wie können diese von der Digitalisierung profitieren? Wo haben wir Nachholbedarf? Was gibt es von den jungen Unternehmen? Wie kann man diese unterstützen, damit wir in der Digitalisierung ganz vorne mitspielen? // No. 20 1.8. Wirtschaft – Die produzierenden Unternehmen Tirols stellen weiterhin das stabile Rückgrat Tirol steht für Handwerk. Tirol steht für Landwirtschaft. die Grundpfeiler für der Wirtschaft dar. Gerade aufgrund der Digitalisierung und Automatisierung ist es Tirol steht für Fremden eine erfolgreiche gelungen, die Wertschöpfung zu erhöhen und abgewanderte Zweige wieder zurückzuholen. verkehr. Für Alpine Experience. Zukunft Bei der Ansiedlung neuer Betriebe und beim Tirol steht aber auch für die Ausbau bestehender Produktionsstandorte Gesundheitsbranche. Und Tirol Neben dem Tourismus bilden die Bereiche wird besonderes Augenmerk auf hohe Medizin & Life Sciences5 sowie Digitale Flächenproduktivität und nachhaltige steht dann für einige Cluster im Technologien weitere tragende Säulen der Lösungen gelegt, um Produkte höchster produzierenden Gewerbe. Wirtschaft. Sie sorgen dafür, dass immer Qualität bei Zero-Emission und geringer mehr Unternehmen Forschungs- und Flächenversiegelung zu schaffen. So // No. 12 Entwicklungszentren in Tirol ansiedeln, wird auch für attraktive Jobangebote für aber auch dazu, dass gutausgebildete hochqualifizierte Fachkräfte gesorgt, die Hochschulabsolvent:innen in Tirol bleiben gerne von den Absolvent:innen der Tiroler und hochqualifizierte Arbeitskräfte nach Hochschulen genutzt werden, aber auch Tirol kommen, um hier zu arbeiten oder ihre internationale Fach- und Führungskräfte eigenen Start-ups aufzubauen. anzieht. Auch das Handwerk, der Handel und die Kreativwirtschaft6 nehmen weiterhin Fahrt auf. Gerade die Kreativwirtschaft trägt mit den Bereichen Architektur, Design, Werbung, Vorschläge und Ideen aus besonders auffällig ist durch seine Filmwirtschaft, Musikwirtschaft, Buch und Interviews Kletterwand an der Außenfassade des Verlagswesen, Radio & TV, Software und Vorlesungsgebäudes. Games und dem Markt für darstellende Kunst • Weitere Netzwerke aufbauen wie den • I ntensive Förderung der Forschung und zur attraktiven Lebensweise bei und sorgt für „Cluster Life Science Tirol“ oder das Außenkommunikation zum Thema ein kreatives, buntes, offenes und innovatives „Impact Hub-Netzwerk“ für spezifische Quantencomputing. Tirol. Bereiche, in welchen Unternehmen und • Weitere attraktive Start-Up-HUBs, die Selbstständige Mitglied werden und sich Talente aus ganz Europa einladen und Der lokale Einzelhandel floriert vor allem austauschen können. mit Leuchtturmprojekten zeigen, was in dank des attraktiven Angebots regionaler • V eranstaltungsformate, in denen Tirol möglich ist. und fairer Produkte, welche nicht nur Erfahrungen geteilt werden können, wie • W eitere Vortragsreihen wie die Lebensmittel umfassen, sondern verstärkt es sie bereits in Innsbruck z.B. durch „Distinguished Guests“-Reihe des auch Mode, Einrichtungsgegenstände und „TEDxInnsbruck“ oder die „Fuckup MCI, um Wissen rund um das Lifestyleprodukte. Die dadurch ermöglichte Nights“ schon gibt. Thema Wirtschaft und die neusten Kreislaufwirtschaft der Waren und Produkte • E in neuer Campus für Alpinistik Erkenntnisse der Forschung zu teilen sowie die kürzeren Transportwege entlasten und alpine Technologien, der und Kontakte zu knüpfen. die Umwelt und tragen zur Nachhaltigkeit bei. 26 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Im Gesundheitssektor ist es offensichtlich, dass man mit der Universitätsklinik Innsbruck, mit Sandoz, mit ein paar anderen bereits einen Cluster hat, aus dem man was machen kann. Wir haben gerade festgestellt, wie attraktiv das ist - Stichwort BionTech, Moderna. Gerade an der Schnittstelle zwischen Informatik und Medizin und Genetik oder Biologie ist der Hyperwachstumssektor der Zukunft. Hier sollte man sich positionieren. // No. 12 1.9 Medizin & Life bahnbrechenden Forschungsergebnissen erfolgreiche Anwendungen, Diagnosegeräte, Wohlbefinden. Die Forschungsexzellenz im Bereich Medizin und Life Sciences Sciences – Basis für Medikamente und Therapien entwickelt haben. Tirol ist auch eine führende hat dazu geführt, dass internationale Wissenschaftler:innen, die sowohl gesundes Leben Region für Gesundheitsbehandlungen und -prävention geworden. Orthopädisch- Forschungsexzellenz als auch eine hohe Lebensqualität wertschätzen, weiterhin Die enge Zusammenarbeit zwischen traumatologische Behandlungsmethoden mit ihren Familien nach Tirol ziehen. Wissenschaft und Wirtschaft hat dazu genießen weiterhin hohe internationale Dank der engen Zusammenarbeit der geführt, dass sich Health-Hubs im Bereich Anerkennung. Ergänzt wurde diese Universitäten, Labore, Unternehmen, der Diagnose, Vorsorge, Medizintechnik Kompetenz um eine starke Komponente Gesundheitseinrichtungen, Pharmaindustrie, sowie der Phytologie etabliert haben. Nicht im Bereich der Gesundheitsprävention, ob Krankenhäuser, niedergelassenen Ärzt:innen, nur die Forschung und Entwicklung, komplementäre therapeutische Maßnahmen, Hotels und Gesundheitszentren ist es sondern auch das Innovieren von Angeboten z.B. Physiotherapie und Osteopathie oder gelungen, im äußerst interessanten Zweig der und die kommerzielle Vermarktung eine bereits im Schulalter erworbene Gesundheit eine führende Rolle einzunehmen tragen zum schnellen Wachstum dieses Bewegungs- und Ernährungskompetenz. und zu einem Hub für Medizin & Life Wirtschaftszweiges bei. So liest man Auch in Kombination mit dem Tourismus Sciences zu avancieren. häufig Nachrichten von Start-ups, die aus steht Tirol für Gesundheit, Vitalität und 5 M edizin und Life Sciences: Zu diesem Bereich zählen in Tirol über 100 Betriebe mit einem Vorschläge und Ideen aus Interviews Produktionsvolumen von circa 2,34 Mrd. € jährlich. Im Bereich Pharma exportierte Tirol im Jahr • W eiter experimentieren und forschen im Bereich Phytologie und Phytotherapie, 2019 Produkte im Wert von 2,31 Mrd. € (18% der gefördert durch den regionalen Anbau notwendiger Kräuter. Gesamtexporte). Quelle: Industriellenvereinigung • I ntensive Zusammenarbeit zwischen Mechatronik, Medizin und Pharma forcieren LebenTirol (2021). Tirol - europäische Spitzenregion durch einen Forschungshub im Bereich „digitaler Medizin und Pharma“. im Bereich der Gesundheitswirtschaft. • E xperimentieren mit Angeboten zum Thema „Waldmedizin“ nach dem Vorbild von 6 K reativwirtschaft: Über 3.300 Unternehmen sind Japan, um die Natur zur Entschleunigung und Therapie stärker zu nutzen. in der Tiroler Kreativwirtschaft tätig. Sie beschäftigt mehr als fast 10.000 Menschen und erzielt mehr • A usbau der Angebote wie das Programm „LIV Herz Mobil Tirol“ ermöglicht als 1 Mrd. € Umsatz pro Jahr. Die Bedeutung der kontinuierliche Gesundheitschecks und Betreuung auch in entlegenen Gebieten. Kreativwirtschaft für die wirtschaftliche Entwicklung • E insatz der Natur und gesunder, regionaler Lebensmittel in Programmen der Bereiche Tirols wird in den kommenden Jahren stark Sport, Psychologie, Medizin und Pharma. zunehmen. Zielsetzung muss sein, Tirol als attraktiven • S port- und Freizeitangebote in Betrieben stärken, z.B. in Zusammenarbeit mit den Kreativstandort auszubauen. Die Initiative Hotels außerhalb der Hauptsaison. „kreativland.tirol“ ist daher in den kommenden • E ntwicklung von Applikationen, die es ermöglichen Daten der Anwender zu erheben Jahren weiter zu entwickeln. Hierfür soll ein eigenes (z.B. Sportverhalten, Ernährung) und entsprechend das Bewusstsein für gesundes Förderprogramm aufgesetzt werden.Quelle: Irschitz, Höretzeder, Jank (2019). Kreativ.land.tirol//2025. Handeln zu fördern und individuelle Maßnahmen zur Steigerung des Wohlbefindens www.standort-tirol.at/data.cfm?vpath=ma-wartbare- zu empfehlen (z.B. wie MoveEFFECT). inhalte/downloads-neu/cluster-kreativlandtirol---kre ativwirtschaftsstrategie-2019-2025 · www.lebensraum.tirol · Analyse 27
Wir müssen Technologien richtig nutzen. Die COVID-Krise führt uns die Macht der Wissenschaft vor Augen. Neue Technologien, die Verschmelzung mit künstlicher Intelligenz und die intelligente Nutzung von vielen Dingen bergen Gefahren, aber auch riesige Chancen. Würde Tirol hier zum Vorreiter, profilierten wir uns international enorm. // No. 08 1.10. DigiTech – auch die Systemintegrationskompetenzen, Change-Management, Strategie und Vorschläge und Ideen Hebel zur Produkt-Owner-Wissen zur Verfügung, die es ermöglichen, Unternehmen, Hotels, aus Interviews Steigerung der Geschäfte und Dienstleister tatsächlich zu digitalisieren und zu transformieren. Bereits • Z usammenarbeit und Entwick Lebensqualität und in der Schule werden Kinder spielerisch an lungsformate aus unterschiedlichen Innovationstreiber die Technologie herangeführt, z.B. mittels der Robo League, bei der sie Roboter bauen. Einrichtungen, z.B. der Hotel fachschule mit dem Institut für in Tourismus, Eine Reihe an digitalen Unternehmen, Systemhäusern, SaaS-Anbietern sind Informatik, um neue digitale Lösungsansätze für die Branchen zu Medizin, Life gewachsen und führende Tech-Unternehmen haben sich im Digi-Tech-Hub Tirol entwickeln. • Weiterbildungsangebote in den Sciences und angesiedelt. Dieser wurde durch Pilot- und Leuchtturmprojekte vorangetrieben. Unternehmen zu den Bereichen Technik und Informatik, um Umwelttechnologien Branchenlösungen, z.B. für Hotellerie, Grundlagenwissen zu vermitteln und Quereinsteigern den Einstieg zu Landwirtschaft, nachhaltige Alpin ermöglichen. Aufgrund der Schlüsselposition der großen technologien, aber auch für unterschiedliche • Spielerische Wettbewerbe und Industrienationen und dominierender Handwerks- und Gewerbesparten sind Sommercamps, um junge Menschen Player wie Microsoft, Google, Amazon, entstanden, die von den großen Playern an Themen wie Informatik, u.v.a. fokussiert sich Tirol auf digitale bisher nicht bedient wurden und sich großer Mechatronik und Elektronik Technologien und Anwendungen Beliebtheit über die Grenzen Tirols erfreuen. heranzuführen. für Bereiche, in denen Tirol stark ist: • Netzwerkveranstaltungen und Tourismus, Medizin und Life Sciences, -plattformen für den Austausch von alpine Technologien, aber auch auf digitale Das klassische Handwerk Wissen und Kompetenzen. Lösungen für die Landwirtschaft und weiterzuentwickeln in eine • Einführung eines Tech-Fonds speziell auf Anwendungen für kleine und und von spezifischen Start- mittelständische Unternehmen. Dadurch ist neue digitale Welt, das ist die up-Wettbewerben, die im es gelungen, die Akteur:innen erfolgreich wichtigste Aufgabe. Das, was Zusammenhang mit technischer und zu digitalen Playern zu machen und die nachhaltiger Entwicklung stehen. notwendigen digitalen Skills aufzubauen. wir haben, wertzuschätzen Die Bildungsangebote der Hochschulen und gleichzeitig in eine neue und HTLs für Informatik, Elektronik, Zukunft zu transformieren, ist Mechatronik, Bioinformatik wie auch Data eine Riesenherausforderung. Science und Cloud Computing boomen und bringen neben qualifizierten Absolvent:innen //No. 17 auch neue anwendbare Technologien hervor. Neben den technischen Fähigkeiten stehen 28 · Analyse · www.lebensraum.tirol
Ich könnte mir vorstellen, dass man ganz spezifische Förderprogramme initiiert, die Unternehmen dafür belohnen, in Zukunftstechnologien und in Kompetenzentwicklung bei Mitarbeiter:innen zu investieren, und das eventuell gemeinsam mit den Bildungsreinrichtungen wie Unis, FHs und den anderen Bildungseinrichtungen im Land. // No. 01 · www.lebensraum.tirol · Analyse 29
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Wir müssen mit vereinten Kräften stärker in Richtung Innovation gehen, etwa mit größeren Investitionen in einen Fonds. Wir müssen dafür sorgen, dass wirklich viele Menschen und große Teams sich ansiedeln und hinzuwachsen. Bestehendes muss multipliziert werden, und zwar schnell. // No. 05 1.11. Start-ups – Innovativ geht’s in Tirols Start-up-Szene zu. Immer mehr Menschen trauen sich, Gleichgesinnte sowie potenzielle Kooperationspartner:innen und eine starke ihren Traum vom eigenen Unternehmen in die Realität umzusetzen und wachsen Investor:innen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen und Anlaufstellen tragen (kreative) Szene dank professioneller Begleitung und Investments. Junge kreative Macher:innen, zum Wissensaustausch und Netzwerken bei. Start-ups, Unternehmen, Institutionen und Regionen bilden eine lebendige, international Eine enge Vernetzung zwischen Wissen angebundene und gut vernetzte Szene, der schaft, Wirtschaft und Politik, aber Lebensqualität, Natur, Nachhaltigkeit mittels auch spezielle Programme für Start- innovativer Lösungen und Digitalisierung ups im Bereich Tourismus, Medizin am Herzen liegt. Bereits in der Schule, aber und Life Science, Digitalisierung und spätestens im Studium erfahren sie von Nachhaltigkeit erhöhen die Gründungen. den Möglichkeiten selbst ein Unternehmen Nicht zuletzt wegen der vielen Student: zu gründen. Dafür notwendiges Wissen innen, dem kreativen Spirit und auch wird durch Programme und Studiengänge dem kulturellen Angebot, gepaart vermittelt. Es gibt zudem eine Menge an mit dem alpinen Angebot und Tiroler Anlaufstellen wie etwa den InnCubator, Lifestyle, entscheiden sich immer mehr an den sich die Gründer:innen wenden Gründer:innen für Tirol als Standort für können. Neben Coaches trifft man hier ihr eigenes Start-up. Vorschläge und Ideen aus Interviews • I nterdisziplinäre Arbeitsgruppen mit entsprechenden Entscheidungsträger:innen, Kompetenzträger:innen und innovativen kreativen Köpfen, die gemeinsam Lösungen für Branchen und Bereiche erarbeiten und diskutieren. • S chaffung von Fonds und Investmentwettbewerben mit der Vergabe von early-stage-Kapital, aber auch die Begleitung von erfahrenen Gründern und Fachexpert:innen. • T irol als Alpine Valley, in dem Rahmenbedingungen geschaffen werden in Form von Investitionen ansässiger Unternehmen in Zusammenarbeit mit den Universitäten zur Entwicklung von spezifischen Lösungen und Innovationen. • G ründung eines bereichsübergreifenden Start-up-Hubs an der Universität an der Universität Innsbruck, in welchem Student:innen lernen, wie sie ihr eigenes Unternehmen gründen können. · www.lebensraum.tirol · Analyse 31
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Wir müssen die Natur kennenlernen und brauchen ein Know- how bezüglich unseres Verhältnisses zur Natur, damit sie auch ein pädagogischer, didaktischer Raum wird. So als eine Art Ruhepark, auch für unsere ganz jungen Menschen. // No. 54 1.12. (Aus-)Bildung – Bildung findet nicht nur in (Schulungs)- gebäuden statt, sondern auch in Form von Vorschläge und Ideen aus Rückgrat der Vor-Ort-Exkursionen und in der Natur, die sich dafür eignet, Nachhaltigkeits- und Interviews Gesellschaft und Gesundheitsthemen, aber auch Kunst und Kultur lebendig und im Kontext zu erfahren. • A usbildungsmodelle in Schulen, die eine praktische Anwendung von Schlüssel für Selbst die Findung der Problem- und technischem oder digitalem Wissen eine erfolgreiche Themenstellung und auch das Organisieren, Planen und Managen der Umsetzung vermitteln, wie z.B. Coding for Kids oder die Robo League. Entwicklung in Teams sind wichtige Bestandteile der Ausbildung. • Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit den KMUs Tirols, um Mitarbeiter:innen erste IT- Bildung ist das Fundament einer fairen Das Bildungsangebot für Fachkräfte Kompetenzen zu vermitteln. Gesellschaft und Schlüssel zu einer ist ebenfalls um weitere Möglichkeiten • Ausbau von Modellregionen nach erfolgreichen Zukunft. Tirol bietet Zugang der innerbetrieblichen Ausbildung, der dem Vorbild von Reutte mit der zu hochwertiger Bildung, eine ausgezeichnete Höherqualifizierung und der flexibleren Auflösung des Sonderschulsystems. technische Infrastruktur, die Online-, Gestaltung interessanter geworden • Einführung von verpflichtenden Präsenz- sowie Hybridunterricht ermöglicht, und ist durchlässiger für Quer- und Sozialwochen oder einem Sozialjahr genauso wie eine Vielzahl von Einzel- und Seiteneinsteiger:innen. Die Fachausbildung für Jugendliche nach der Schule, auch Teamprojekten zur praktischen Anwendung bietet gerade auch für motivierte für den technischen Bereich. des erlernten Wissens. Zuwanderer:innen eine ausgezeichnete • Gründungs- und Möglichkeit der Integration in die Tiroler Entwicklungswochen, zu denen Gesellschaft. innovative Köpfe nach Tirol Tirol braucht attraktive kommen, um dort ihre Idee Schulen, Ausbildungsstätten Der Mut zum Gestalten, soziale Kompetenz zu entwickeln in Verbindung und die Motivation sich in Projekte mit qualitativer Auszeit und bis hin zu Universitäten. einzubringen wird bereits bei Kindern und Freizeitangeboten, mit kreativem Im Gründerbereich muss Jugendlichen gestärkt. Ideenwettbewerbe, Freiraum in der Natur, Austausch Projekt- und Kreativarbeiten bekommen untereinander und hochwertiger Kreativität noch mehr noch mehr Raum in Kindergärten, Schulen Expertise. und Universitäten. Bereits in der Schule gefördert werden. // No. 02 werden Kinder spielerisch an die Technologie herangeführt. Ein freiwilliges soziales, nachhaltiges oder 7 Der Erfolg Israels als gefeiertes Start-up- unternehmerisches Bildungsjahr7 bietet die Land ist auch auf die zweijährige Wehrpflicht Möglichkeit Wissen zu vertiefen, Themen zurückzuführen. In dieser Zeit haben Rekrut:innen zu entdecken und einen gesellschaftlichen z.B. die Möglichkeit, sicherheitsrelevante Beitrag zu leisten. Viele Projektinitiativen Technologien zu entwickeln. Viele Start-ups und Start-ups resultieren daraus. entspringen diesem Umfeld. · www.lebensraum.tirol · Analyse 33
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