Pflegeausbildung in Bewegung Wohin geht die Reise? - Städtisches Klinikum Dresden
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Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Pflegeausbildung in Bewegung Wohin geht die Reise? Festveranstaltung 80 Jahre Pflegeausbildung Medizinische Berufsfachschule Dresden 28. März 2018 Prof. Dr. Margarete Reinhart Theologische Hochschule Friedensau www.thh-friedensau.de mail@margarete-reinhart.de 1
Die große Linie meines Vortrags: Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Pflegeausbildung … o und lebenslanges Lernens o und gesellschaftlicher Wandel o und ihre Perspektive in Deutschland o im Zusammenhang von Kompetenz und Professionalität o im Zusammenhang von Komplexität und Aufgabenerweiterung o an der Hochschule o und der Strukturwandel im Versorgungssystem mail@margarete-reinhart.de 2 Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Pflegeausbildung im Kontext lebenslangen Lernens Medizinische Berufsfachschule
Europäische Kommission (2000) : Memorandum zum lebenslangen Lernen Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 o Lebenslanges Lernen ist nicht mehr bloß ein Aspekt von Bildung und Berufsbildung, vielmehr muss es zum Grundprinzip werden, an dem o „Lifelong Learning is no longer sich Angebot und Nachfrage in just one aspect of education sämtlichen Lernkontexten and training; it must become ausrichten. the guiding principle for profession and participation across the full continuum of learning contexts“ Quelle: Commission of the European Communities. A Memorandum on Lifelong Learning, Brussels, 30.10.2000, SEC (2000) 1832
Lebenslanges Lernen und Biografische Bildungsprozesse Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Formelles Informelles Lernen Kompetenzent- Lernen wicklung durch Kinder Kindergarten, Eltern, Lernmotivation, Schule Verwandte Lernfähigkeit wecken/fördern Jugendliche Schule Medien, außerschul. Pflicht des Lernens, Lernorte fremdorganisiert Junge Berufl. Erst- Erfahrungen, Selbststeuerung, Erwachsene ausbildung, Engagement, neue Eigenverantwortung Hochschule Medien Erwachsene Berufl.- und Familie, Beruf, Freizeit Eigenverantwortung, allgemeine WB Umlernen, Neulernen, Ältere Spezielle Angebote Familie, Medien, Selbstorganisation; betreute Einrichtungen Erhaltung von Kompetenzen Quelle: Commission of the European Communities. A Memorandum on Lifelong Learning, Brussels, 30.10.2000, SEC (2000) 1832
Lebenslanges lernen und die erforderliche Innovation der Lehr- und Lernmethoden Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 o „ … ist unser System der allgemeinen und beruflichen Bildung nach Organisation und Inhalt im Wesentlichen immer noch so angelegt, als ob Lebensinhalte und Lebensplanung sich ein gutes halbes Jahrhundert lang nicht verändert hätten. o Die Lernsysteme müssen an die sich wandelnden Prozesse angepasst werden, nach denen die Menschen heute leben und für das Leben lernen.“ Quelle: Commission of the European Communities. A Memorandum on Lifelong Learning, Brussels, 30.10.2000, SEC (2000) 1832
Lebenslanges Lernen und die Prof. Dr. Margarete Reinhart Förderung selbstgesteuerten Lernens 28. März 2018 o Das selbstständige Erschließen des jeweils aktuell benötigten Wissens durch gezieltes recherchierendes Erarbeiten und Nutzen gespeicherten Wissens wird zunehmend wichtiger. Quelle: Commission of the European Communities. A Memorandum on Lifelong Learning, Brussels, 30.10.2000, SEC (2000) 1832
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Pflegeausbildung und gesellschaftlicher Wandel Prof. Dr. M. Reinhart | Sophienhaus Weimar | September 2012 8
Modernisierung der Pflegeberufe Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen empfiehlt der Bundesregierung [2001; 2007, 2012]: o … im Hinblick auf die Pflege- und Sozialberufe die Überwindung der Trennung zwischen Gesundheits- und Sozialberufen weiter voranzutreiben, o … die Ausbildungsinhalte zu modernisieren o … in der Ausbildungsreform den Übergang von handwerklich-technischer Orientierung zur individualisierenden, wissenschaftlich begründeten Bezugspflege zu realisieren und o … die Integration der Grundausbildung in den Pflegeberufen in das tertiäre Bildungssystem zu prüfen. o … die Neuverteilung der Aufgaben zwischen Medizin und Pflege zu prüfen Quelle: Sachverständigenrat für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Download von: http://www.svr-gesundheit.de 9 Medizinische Berufsfachschule
Modernisierung der Pflegeberufe Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Forderungen des Deutschen Pflegerats an eine Reform der Pflegeberufsausbildung: o …. muss sich an den Anforderungen der Menschen orientieren, die einer pflegerischen Unterstützung bedürfen, unabhängig vom Ort und der Art der Unterstützung. o …. muss sich an modernen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten und auf eine lebenslange Karriere im Beruf vorbereiten, sowohl in Deutschland und auch international. o …. muss auch an Hochschulen und Universitäten angeboten werden. o …. braucht auch für die Praxis-Anteile verbindliche Ausbildungsstandards. o …. braucht eine sichere Finanzierung. 10 Medizinische Berufsfachschule
Modernisierung der Pflegeberufe Prof. Dr. Margarete Reinhart - Wertewandel und Lebensstilwandel - 28. März 2018 Der Kern des Wertewandels: Die Ausbreitung individualistischer Selbstentfaltungswerte o Der Abbau von Pflicht- und Akzeptanzwerten (im Sinne einer unhinterfragten Hinnahme von Institutionen und Herrschaftsansprüchen) o und eine Zunahme von individualistischen Selbstverwirklichungswerten machen den Kern des Wertewandels in der postindustriellen Gesellschaft aus Quelle: http://www.deuframat.de/impressum.html mail@margarete-reinhart.de 11 Medizinische Berufsfachschule
Modernisierung der Pflegeberufe Prof. Dr. Margarete Reinhart - Generation y im Vergleich - 28. März 2018 Baby Boomer Generation X Generation Y geburtenstarke Jahrgänge geboren zwischen 1965 und 1978 geboren zwischen 1979 und 1999 nach dem zweiten Weltkrieg sind gut ausgebildet stellt die Sinnfrage „Why“ geboren zwischen 1946 und 1964 ambitioniert, hat sehr viele Möglichkeiten kaum eindeutige individualistisch und Arbeit soll vor allem Sinn Studienergebnisse zu ehrgeizig machen und Abwechslung Lebensgefühl, Werten und berufliches Vorankommen bieten Idealen wichtigstes Ziel bei der Job- legt Wert auf erfolgreich und liberal Suche Selbstverwirklichung, ist aber haben Arbeit in den Arbeit eher als Mittel zum auch ein geübter Teamplayer Mittelpunkt ihres Lebens Zweck, um Leben finanzieren nicht nur offline, sondern auch in gerückt und u.a. den Begriff zu können der virtuellen Welt exzellent „Workaholic“ geprägt. vernetzt möchten entschleunigen Internet und der Umgang (haben den Gipfel ihrer damit gehören zum Karriere bereits erreicht) Lebensalltag engagieren sich auch häufig über den Job hinaus Arbeit und Privatleben werden nicht mehr streng geteilt; aus dem mail@margarete-reinhart.de Konzept der „Work-Life-Balance“ wird die „Work-Life-Blend“: hohe 12 Medizinische Berufsfachschule Flexibilität
Modernisierung der Pflegeberufe Prof. Dr. Margarete Reinhart - Generation Z – geboren ab 1998 - 28. März 2018 Merkmale: o „Digital Natives“, erste Generation, die komplett in einer digitalen Welt aufgewachsen ist o hohe Technologieaffinität o hoher Anspruch an moderne Ausstattung am Arbeitsplatz o ausgeprägtes Selbstbewusstsein o eher Einzelkämpfer o sucht Sinnhaftigkeit und Spaß an der Arbeit o klare Trennung von Arbeit und Freizeit o regelmäßiges Feedback gewohnt Herausforderungen: o bindet sich nicht langfristig o Autorität ist eine Frage der Fachlichkeit o eine hohe Personalfluktuation wird zur Normalität Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/article152993066/Was- Generation-Z-vom-Berufsleben-erwartet.html Medizinische Berufsfachschule
Modernisierung des Pflegeberufs Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 - Wertewandel und Lebensstilwandel - Die Wunschmitarbeiter*innen … neue Werte – neue Lebensstile - alte Forderungen? MCM Media Consult Maier + Partner GmbH HR-Rollen und Megatrends Medizinische Berufsfachschule
Perspektiven der Pflegeausbildung Prof. Dr. Margarete Reinhart in Deutschland 28. März 2018 Divergierende Konzepte pflegerischer Berufsbildung: Generalisierung Diversifizierung Prof. Dr. M. Reinhart | Sophienhaus Weimar | September 2012 15
Pflegebildung in Deutschland Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Die Evaluationsergebnisse bundesweiter Modellversuche zeigen: o dass eine Zusammenführung der Ausbildung von Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger und Altenpfleger aus inhaltlicher Sicht unproblematisch ist. o Dies betrifft sowohl die Inhalte des theoretischen Unterrichts als auch der praktischen Ausbildung Quellen: Görres S, Stöver M, Schmitt S, Bomball J, Schwanke A. (2008).Qualitätskriterien für Best Practice in der Pflegeausbildung – Synopse evaluierter Modellprojekte Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). (2009). Pflegeausbildung in Bewegung. Ein Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe. Medizinische Berufsfachschule
Pflegebildung in Deutschland Prof. Dr. Margarete Reinhart - der politische Wille und seine Umsetzung - 28. März 2018 o Entscheidung zur Einführung einer generalisierten Berufsausbildung in der Pflege im Koalitionsvertrag Bundesregierung (18. Leg.; 17. Leg.) Quelle: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Ministerium/koalitionsvertrag.pdf?__blob=publicationFile https://www.cdu.de/sites/default/files/media/dokumente/koalitionsvertrag.pdf o Pflegeberufereformgesetz vom 17. Juli 2017 Quelle: https://www.bgbl.de/ o Referentenentwurf zur Ausbildungs- und Prüfungsverordnung | 22.3.2018 am 22.3.18 zur Vorbereitung der Verbändeanhörung versendet o Heilkundeübertragungsrichtlinie vom 20.10. 2011 Quelle: BAnz. Nr. 46 (S. 1128) vom 21.03.2012 o Empfehlungen zur hochschulischen Qualifikation für das Gesundheitswesen vom 13.07.2012 Quelle: http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2411-12.pd 17 Medizinische Berufsfachschule
28. März 2018 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung 04 – 18 Prof. Dr. Margarete Reinhart Medizinische Berufsfachschule Finanzierungsverordnung 2018 Einrichtung der Fachkommission 2018 (§ 53) Rahmenlehrplan eine Perspektive 2018 weitere Vorgaben Bundesländer 2019 Pflegebildung in Deutschland – PflBG: die nächsten Schritte 2019 Schulinterne Curricula Beginn der neuen Ausbildung ab 2020
Pflegebildung in Deutschland – eine Perspektive Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Geregelte, bildungssystematisch adäquat eingebunden Spezialisierung [Nurse Specialist] Allgemeine Pflege [General Nursing] Geregelte, bildungssystematisch adäquate eingebundene Assistenten(Helfer)ausbildung [Nursing support Worker] 19 19 Medizinische Berufsfachschule
Berufliche Pflegeausbildung Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Die Ausbildung umfasst 4.600 Stunden, Pflegefachfrau / Pflegefachmann mit/ohne davon 2.100 für die theoretische und Zusatzbezeichnung Vertiefungseinsatz in der 2.500 für die praktische Ausbildung. Praxis (Bezeichnung noch unklar!)mit/ohne B.ScN Ein Jahr Fachspezifische Fachspezifische Vertiefung in Theorie Vertiefung in Theorie und Praxis > und Praxis traditioneller traditioneller Abschluss Abschluss Pflege- Gesundheits- und Altenpflege fachfrau/ Kinderkrankenpflege Pflege- fachmann Zwei Jahre Generalistische Pflege- ausbildung Mindestanforderung MR / FOR / HS + abgeschlossene Berufsausbildung G.Stöcker / C.Vogler / R.Ammende 20 Medizinische Berufsfachschule
Beispiel: Kompetenzmodell und Bildungssystematik Prof. Dr. Margarete Reinhart des Pflegeberufs in Österreich: 28. März 2018 Generalistin für Pflege mit Master Qualifikation 5 jährig [Advanced Nurse Practitioner] Generalistin für Pflege mit Spezialaufgabe , 3 jährig plus WB [Nurse Specialist] [z. B. mit Weiterbildung / Zusatzbezeichnung z.B. Intensiv, Anästhesie, Dialyse, Kinderintensivpflege] Generalistin für Pflege; Bachelor Qualifikation, 3 jährig [Registered Nurse ] Pflege(fach)assistenz, 2 jährig Pflege(fach)assistenz, 1 jährig [Enrolled Nurse] 21 21 Medizinische Berufsfachschule
Wo kann die berufliche Pflege morgen im Gesundheit- und Pflegeversorgungssystem Prof. Dr. Margarete Reinhart stehen? 28. März 2018 Promotion Master-Studium [konsekutiv oder weiterbildend] pflegefachliche Spezialisierung und Weiterqualifizierung Berufstätigkeit Studium generalistische (allgemeine) Bachelor of Science in Nursing Pflegeausbildung Hochschul- Realschule/10-jähriger Schulabschluss zugangsberechtigung mit Berufsausbildung 22 Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Kompetenz und Professionalität in der Pflege Medizinische Berufsfachschule
Zum Begriff der „Kompetenz“ Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 o Kompetenzen sind innere Voraussetzungen (Dispositionen) eines Menschen, die ihn in die Lage versetzen selbstorganisiert zu handeln (nach Erpenbeck/Rosenstiel 2003, Handbuch Kompetenzmessung). o Kompetent ist, wer in der Lage ist mit Hilfe einer begrenzten Anzahl von (verallgemeinerbaren, abstrakten) Elementen und Regeln, eine (relativ) unbegrenzte Zahl von für seinen (Fach-) Bereich typischen Situationen zu verstehen und zu bewältigen. (N. Chomsky, 1981) o Kompetenz entwickelt sich weiter, wenn die Regeln des eigenen Handelns wahrgenommen, erkannt und reflektiert werden können 24 Medizinische Berufsfachschule
Professionalität im Pflegeberuf: handlungsorientiertes Professionsverständnis (in Anlehnung an Ulrich Oevermann, Frank Weidner, Manfred Hülsken-Giesler) Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 o professionelles Pflegehandeln konstituiert sich aus (wissenschaftsbasiertem) Regelwissen o in Verbindung mit einem hermeneutischen Fallverstehen o bezogen auf die leib-seelischen Expressionen des Klienten/Patienten mail@margarete-reinhart.de 25 Medizinische Berufsfachschule
Professionalität im Pflegeberuf Prof. Dr. Margarete Reinhart - der pflegerische „body of Knowledge“- 28. März 2018 Der Pflegeprozess: mail@margarete-reinhart.de 26 Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart Pflegekompetenz gestern 28. März 2018 Pflegekompetenz im 19. Jahrhundert: Ein Krankenwärter darf weder zu alt noch zu jung sein, Kinder und alte Leute eignen sich am wenigsten dazu, (...) alte Leute sind (...) eigensinnig, rechthaberisch und denken, weil sie alt sind, wüssten sie alles am besten. Junge Leute sind dagegen wieder zu leichtfertig Kranke zu pflegen. (...) So gibt es eine Menge Fehler und Gebrechen, welche einen Menschen (...) von der Krankenpflege ausschließen. Ich führe hier nur zwei sehr unangenehme Eigentümlichkeiten an: das Riechen aus dem Munde und übel riechende Füße. Beides ist nicht zum Ertragen. Quelle: Dieffenbach, J. F. (1832). Anleitung zur Krankenwartung. Berlin, August Hirschwald 27 Medizinische Berufsfachschule
Pflegekompetenz heute und morgen Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 o Befähigung zur interprofessionellen Zusammenarbeit unter wechselnden Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung o Befähigung, auf der Basis eines Anwendungswissen zu praktizieren, das mit der Analyse der besten verfügbaren Evidence unterlegt ist o Befähigung, die Prinzipien praxis-basierter Forschung zu verstehen und dazu Vorschläge zu entwickeln o Befähigung zur Analyse von Situationen und zur Anwendung von Problemlösungsprinzipien in die Pflegepraxis o Befähigung zur kritischen Evaluierung der Pflegepraxis und zur Anwendung von Prinzipien der Veränderung in der Pflegepraxis o Befähigung in einer nicht-diskriminierenden Weise zu praktizieren, wobei den Bedürfnisse der Patienten/Klienten und deren Angehörigen sowie ggf. weiteren Laienhelfern Vorrang gegeben wird Quelle: Making a difference to Pre-Registration Nurse Education. Document for Revalidation of Programm an ENB Approval, BSc (Honours) Nursing. St. Martin‘s College, University of Lancaster. (2001), eigene Übersetzung Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Komplexitätszunahme und Aufgabenerweiterung in der Pflege Medizinische Berufsfachschule
Erweiterung und Komplexitätszunahme des Aufgabengebiets beruflicher Pflege Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 oim Geltungsbereich des SGB XI o kürzere Verweildauer im Pflegheim o Hospizcharakter, Schwer- und Schwerstpflegebedürftige o Angehörigenarbeit o pflegerisches Assessment und Maßnahmenplanung sowie deren Dokumentation o Steuerung der Versorgung individueller Bewohner Quelle: Quelle: A. Büscher, Uni Bielefeld, mail@margarete-reinhart.de www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/mitarbeiter/buescher.html 30 Medizinische Berufsfachschule
Erweiterung und Komplexitätszunahme des Prof. Dr. Margarete Reinhart Aufgabengebiets beruflicher Pflege 28. März 2018 o im Geltungsbereich des SGB V + SGB XI o häusliche Intensivpflege mit hohem Komplexitätsgrad und Technikeinsatz o lebensweltliche Orientierung zur Unterstützung häuslicher Pflegearrangements (Nutzerorientierung, Familienorientierung, Gemeinde- bzw. Populationsorientierung) o interdisziplinäre Problemanalysen und Interventionen, Case- und Care-Management o Berücksichtigung und Gestaltung des lokalen Umfeldes (Gemeindeorientierung) o edukative und beratende Aufgaben Quelle: Quelle: A. Büscher, Uni Bielefeld, www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/mitarbeiter/buescher.html 31 Medizinische Berufsfachschule
Erweiterung und Komplexitätszunahme des Prof. Dr. Margarete Reinhart Aufgabengebiets beruflicher Pflege 28. März 2018 o im Geltungsbereich des SGB V o Unterstützung von Prozessverläufen, Übernahme von Prozessverantwortung o Übernahme von Case Management o Übernahme von Risikomanagement o Übernahme von Qualitätsmanagement o Übernahme von Entlassungsmanagement o komplexes Pflegehandeln im Umgang mit Multimorbidität und Komorbidität o komplexes Pflegehandeln mit Fokus: alte Menschen o hohe Versorgungsintensität, starke Versorgungsbeschleunigung Quelle: Quelle: A. Büscher, Uni Bielefeld, www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag6/mitarbeiter/buescher.html Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Hochschulische Pflegeausbildung Medizinische Berufsfachschule
Wo kann die berufliche Pflege morgen im Gesundheit- und Pflegeversorgungssystem stehen? Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Promotion Master-Studium [konsekutiv oder weiterbildend] pflegefachliche Spezialisierung und Weiterqualifizierung Berufstätigkeit Studium Bachelor of Science in Nursing Hochschul- zugangsberechtigung 34 Medizinische Berufsfachschule
Anteil hochschulausgebildeter Berufsangehöriger in den Pflege und Therapieberufen Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Das Verhältnis der Absolventen: Grundständiges Studium - Berufsbildende Schule Pflege: 1 : 30 Therapieberufe: 1 : 10 Hebammenwesen: 1 : 5 Quelle: Wissenschaftsrat (2012). Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2411-12.pdf Medizinische Berufsfachschule
Wo kann die berufliche Pflege morgen im Gesundheit- und Pflegeversorgungssystem stehen? Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Der wissenschaftliche Bildungsprozess: „Der lange Weg von einem schlecht strukturierten Problem komplexer Natur in einer schwer überschaubaren Situation bis zur sauberen, nachvollziehbaren Analyse und konsistenten Problemlösungsvorschlägen - zurückgelegt in begrenzter Zeit – macht den eigentlichen Bildungsprozess in einem akademischen Studium aus.“ Quelle: Robert Bosch Stiftung 1992, 98 ‚Pflege braucht Eliten‘ 36 36 Medizinische Berufsfachschule
Absolventen eines pflegerischen Bachelorstudiengangs Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Erfahrene Experten Neulinge I Neulinge II Berufsausbildung und Duales Studium mit Duales Studium Berufserfahrung fachlichem Schwerpunkt Studium erweitert und Ausbildung an einer Ausbildung an einer ergänzt fachlich spezialisierten beliebigen Klinik Ausbildung/Weiterbildung Klinik durch wissenschaftliche Qualifizierung Pflegefachliche Erfahrung Pflegefachliche Erfahrung Wenig bis keine hoch, fachlicher mittel, fachlicher pflegefachliche Erfahrung, Schwerpunkt vorhanden Schwerpunkt vorhanden kein fachlicher Schwerpunkt Quelle: modifiziert nach Anderl-Doliwa, Brigitte (2016). Der Bachelor in der Psychiatrie – Praxisbeispiele, Präsentation beim Deutschen Pflegetag 2106 Medizinische Berufsfachschule
Erfahrungsstufen und Einsatzfelder für Absolventen Prof. Dr. Margarete Reinhart eines pflegerischen Bachelorstudiengangs 28. März 2018 Pflegefachliche Leitung Pflegeexperte Gleichgestellte Pflegende Verantwortlich für die Unterstützung der Ist den herkömmlich Inhalte der Pflege: Pflegepraxis mit ausgebildeten Pflegenden theoretischem Wissen gleichgestellt - Delegation und fachliche Weisungsbefugnis an die - Pflegeprozessoptimierung - sammelt Berufserfahrung anderen Kollegen im Feld - Entwickeln und steuern von - Erfordert theoretisches Projekten, - Das Ziel ist, nach dieser Wissen, Anerkennung von Konzepteinführungen etc. „Assistenzzeit“ in die den Kollegen Pflegeexpertenrolle (Felderfahrung ), - Erfordert theoretisches wechseln zu können Führungskompetenzen und Wissen, Felderfahrung , pädagogische Pädagogische Kompetenzen, Kompetenzen, Projektmanagement Projektmanagement Quelle: modifiziert nach Anderl-Doliwa, Brigitte (2016). Der Bachelor in der Psychiatrie – Praxisbeispiele, Medizinische Berufsfachschule Präsentation beim Deutschen Pflegetag 2016
Einsatzfelder für Absolventen eines Prof. Dr. Margarete Reinhart pflegerischen Masterstudiengangs 28. März 2018 Einsatzfelder für Absolventen pflegerischer Masterstudiengänge Advanced Nurse Practitioner o erweiterte Pflegepraxis, z.B. in hochkomplexen Versorgungssettings o vollverantwortliche Fallführung für bestimmte Patientengruppen o flächendeckende ambulante Versorgung z.B. im Community Health Nursing o Einsatz in Nurse-led Units o Mitwirkung an der medizinischen Versorgung auf der Grundalge von Substitution, z. B. in einer Tandempraxis Medizinische Berufsfachschule
Vergütung für Prof. Dr. Margarete Reinhart Absolventen pflegerischer Bachelorstudiengänge 28. März 2018 Modell 1: Feste Tarifstufe Modell 2: Kompetenzbezogene Vergütuing (analog z .B. Sozialarbeit) ( im TVöD möglich) Vorteil: Vorteil: • Hohe Sicherheit für die Pflegeakademiker • Gute Voraussetzung für mehrstufige Skill- • Wenig Aufwand für Führungskräfte und Grade-Mix Teams • Leistungsorientierung • Verhandlungsspielräume beim Gehalt Nachteil: Nachteil: • Nicht an Aufgabe und Kompetenzniveau • Passt nicht in die Kultur vieler Arbeitgeber anpassbar – Gefahr der Konservierung der „Alle • Unsicherheiten bei Studierenden gleich“ Kultur hinsichtlich der Perspektiven • Tariflich noch nicht vorgesehen • Viel Beurteilungsaufwand Quelle: modifiziert nach Anderl-Doliwa, Brigitte (2016). Der Bachelor in der Psychiatrie – Medizinische Berufsfachschule Praxisbeispiele, Präsentation beim Deutschen Pflegetag 2106
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Pflegeausbildung im Kontext des Strukturwandels im Versorgungssystem Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Strukturwandel im Versorgungssystem o Ökonomisierung Die um sich greifende und bruchlose Übertragung ökonomischer Gesetze und Instrumente auf außerökonomische Sachverhalte wird als Ökonomisierung bezeichnet Quelle: Deppe, Hans Ulrich (2008), S. 133 o Kommerzialisierung Mit der wachsenden Durchdringung medizinischen Handelns von betriebswirtschaftlichen Konstrukten und Anreizen findet eine immer stärkere Kommerzialisierung statt. Entscheidungen werden - zunächst bewusst und später unbewusst - zunehmend nach Gesichtspunkten der Rentabilität gefällt. Quelle: Deppe, Hans Ulrich (2006). Vortrag auf dem internationalen IPP-NW Kongress. Download von: http://www.medizinundgewissen.de/commonFiles/pdfs/Soziale_Verantwortung/Medizin_und_Gewissen/deppe_cut.pdf 42 42 Medizinische Berufsfachschule
Strukturwandel im Versorgungssystem Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 gefühlte Belastung im Pflegealltag mail@margarete-reinhart.de 43 Medizinische Berufsfachschule
Strukturwandel im Versorgungssystem - aktuelle Modernisierungsprojekte im Pflegeberuf - Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 Ausbildungsreform der Pflegeberufe [Pflegeberufsgesetz] Neuverteilung der Aufgaben zwischen den an der Versorgung beteiligen Berufen Erhöhung der beruflichen Autonomie [Heilkundeübertragung] [Verkammerung] Gesetzliche Verankerung der Personalmindestausstattung flächendeckender Branchentarif [SGB V + SGB XI] in den Bundesländern [Veränderung der Entgeltstruktur] Sicherstellung der politischen Beteiligungsmöglichkeiten [Verkammerung] mail@margarete-reinhart.de 44 Medizinische Berufsfachschule
Prof. Dr. Margarete Reinhart 28. März 2018 mail@margarete-reinhart.de 45 Medizinische Berufsfachschule
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