Philippinen Asien SOS-Kinderdorf auf den
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1 SOS-Kinderdorf weltweit Katja Snozzi Bild oben links Junge im SOS-Kinderdorf Iloilo Bild oben rechts Rund 45.000 Kinder, Jugend- liche und Familien werden in 119 SOS-Kinderdorf-Einrich- tungen in 36 Ländern betreut Bild unten links Hermann Gmeiner, Gründer- vater der SOS-Kinderdorf-Idee SOS_Archiv Seit mehr als 60 Jahren macht SOS-Kinderdorf-Angebote sich SOS-Kinderdorf für be- im Ausland nachteiligte Kinder und Familien stark. Nach den SOS-Kinder- Der SOS-Kinderdorf e.V. finanziert im Jahr 2014 119 SOS-Kinderdorf-Ein- dörfern sind weltweit noch viele richtungen in 36 Ländern, in denen insgesamt rund 45.000 Kinder, weitere SOS-Angebote entstan- Jugendliche und junge Erwachsene betreut und beraten werden. den: (Stand: 01.01.2014) SOS-Kinderdörfer Die Hilfe aus Deutschland ist insbesondere für die ärmeren Länder der Erde (inkl. angeschlossene unerlässlich, um den Unterhalt der SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in den Jugendeinrichtungen und Ländern, wo das Spendenaufkommen viel niedriger ist als in Deutschland, zu Kindergärten) ermöglichen. SOS-Hermann-Gmeiner- Schulen SOS-medizinische Zentren SOS-Sozialzentren SOS-Familienstärkungs- programme SOS-Berufsbildungs- zentren
2 Philippinen (Asien) Zahlen im Vergleich (Statistisches Bundesamt,2011 / 2012) Philippinen Deutschland Einwohner 96,707 Mio. 81,798 Mio. BIP pro Kopf 2.614 USD 41.513 USD Lebenserw. Männer 65,5 Jahre 78,4 Jahre Lebenserw. Frauen 72,2 Jahre 83,2 Jahre Säuglingssterblichkeit 2,0 % 0,3 % Land und Leute Die Republik der Philippinen liegt östlich von Vietnam und besteht aus über 7100 Inseln, die zum malaiischen Archipel im Westpazifik gehören. Auf den Philippinen ist die weltweit größte Aktivität von Zyklonen zu verzeichnen jedes Jahr wird die Region von mehr als 20 dieser tropischen Wirbelstürme getroffen. Das Land wird häufig von Erdbeben heimgesucht. Die Hauptstadt Manila zählt 11,4 Millionen Einwohner. Das Land weist eine der höchsten Geburtenraten in ganz Asien auf. Etwa 80 Prozent der Bevöl- kerung sind nach eigenen Angaben römisch-katholisch, fünf Prozent andere Christen und fünf Prozent Muslime. Die wirtschaftliche Lage Die Bewohner der Philippinen haben in den vergangenen Jahrzehnten viele soziale, politische und wirtschaftliche Reformen durchlebt. Jahrzehntelange Konflikte, darunter zahlreiche Kämpfe gegen Separatisten und Guerillas, haben Tausende von Menschenleben gefordert, noch viele mehr zu Binnen- flüchtlingen gemacht sowie die Entwicklungschancen des Landes beein- trächtigt. Armut und Ungleichheit sind nach wie vor die Hauptursache für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. In den letzten Jahren konnten die Philippinen ein konstantes Wirtschafts- wachstum verzeichnen. Stärkster Wirtschaftssektor ist der Dienstleistungs- bereich, in dem rund die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt ist. In der Land- wirtschaft, in der jedoch überwiegend Subsistenzwirtschaft betrieben wird, arbeiten etwa 33 Prozent der Philippiner. Laut offiziellen Angaben liegt die aktuelle Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent, die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher sein. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklungen der letz- ten Jahre leben 33 Prozent der Philippiner nach wie vor unterhalb der staat- lich festgelegten Armutsgrenze.
3.1 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen auf den Philippinen SOS-Kinderdorf-Archiv Katja Snozzi Alan Meier Bilder oben Kinder im SOS-Kinderdorf Iloilo Bild links SOS-Kinderdorf Iloilo SOS-Kinderdorf Iloilo Katja Snozzi Anfang 2000 trat Gloria Arroyo, die damalige Vizepräsidentin der Philippinen, nach einem Besuch im SOS-Kinderdorf Manila an SOS-Kinderdorf Inter- national mit der Bitte um Errichtung eines SOS-Kinderdorfes in der Region Western Visayas heran, da der Bedarf nach Unterbringung für verwaiste und verlassene Kinder nach wie vor groß war, die bereits existierenden SOS-Kin- derdörfer jedoch voll ausgelastet waren. Die Erzdiözese Jaro stellte SOS-Kin- Beispiele der SOS-Kinder- derdorf ein 2,6 ha großes Grundstück mit guter Infrastruktur kostenlos zur dorf-Arbeit Verfügung. Das Grundstück befindet sich im Zentrum des Ortes Zarraga, ca. 20 bis 25 Minuten vom Zentrum Iloilos entfernt. Der nächstgelegene Flugha- Nach einem Besuch im SOS- fen ist 20 km entfernt. Kinderdorf Imst im Jahre 1959 beschlossen der damalige Das SOS-Kinderdorf Iloilo besteht aus 12 Familienhäusern, dem Haus des österreichische Botschafter auf Dorfleiters, einem Gemeinschaftshaus und den notwendigen Nebengebäu- den Philippinen, Georg Winter- den. Außerdem wurde ein SOS-Kindergarten mit vier Gruppenräumen und nitz, und seine Frau, die Idee einer Mehrzweckhalle errichtet. In diesem Kindergarten können bis zu 100 Hermann Gmeiners auch auf Kinder sowohl aus dem SOS-Kinderdorf als auch aus der Nachbarschaft be- den Philippinen zu verbreiten. treut werden. Im SOS-Kindergarten Iloilo werden abends auch Kurse für 1963 besuchte Hermann Gmei- Menschen aus der Nachbarschaft, vor allem Mädchen und Frauen, abge- ner das Land und ein Jahr da- halten. rauf konnte der nationale SOS- Kinderdorf-Verein gegründet werden. Das erste SOS-Kinder- dorf entstand 1967 in Lipa. SOS-Jugendeinrichtung Iloilo Die Situation vieler Kinder auf Im Juli 2007 wurde eine SOS-Jugendeinrichtung für bis zu 20 Jugendliche den Philippinen war und ist dra- eröffnet. Diese Einrichtung besteht aus drei Häusern mit einem gemeinsamen matisch. Die Elendsviertel in Speiseraum und einer Bibliothek. Ältere Jungen aus dem SOS-Kinderdorf den Städten wachsen stetig an, ziehen für gewöhnlich in die SOS-Jugendeinrichtung, sobald sie mit einer Kinderarbeit ist weit verbreitet, Berufsausbildung beginnen oder an eine höhere Schule wechseln. In dieser schätzungsweise 250.000 Kin- neuen Umgebung entwickeln die Jugendlichen, begleitet von qualifizierten der leben auf der Straße. Um Betreuern, realistische Zukunftsperspektiven, übernehmen mehr Verantwor- dem großen Bedarf gerecht zu tung und treffen zunehmend eigene Entscheidungen. Gefördert werden werden, gibt es auf den Philip- Teamgeist und Kontakte zu Verwandten und Freunden, aber auch zu Behör- pinen mittlerweile insgesamt den und möglichen Arbeitgebern. acht SOS-Kinderdörfer sowie diverse Zusatzeinrichtungen.
3.2 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen auf den Philippinen SOS-Kinderdorf-Archiv SOS-Kinderdorf-Archiv Alan Meier Bilder Begünstigte des SOS-Sozialzentrums Iloilo SOS-Sozialzentrum Iloilo Auf den Philippinen leben mehr als 37 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Durch die Politik der Regierung ist das Leben für viele Kinder leichter gewor- den. Seit 1990 ist die Kindersterblichkeit der Unter-5-Jährigen von 57 auf 25 pro 1000 Lebendgeburten gefallen. Auch die Müttersterblichkeitsrate konnte gesenkt werden. Dennoch leben nach wie vor viele philippinische Kinder un- ter sehr schweren Bedingungen. Darüber hinaus führt das hohe Armutsniveau häufig zum Verlust der elterli- chen Fürsorge. Etwa 12 Prozent der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren müssen Zwangsarbeit verrichten. Auch die Migration der Eltern auf der Su- che nach Arbeit hat Auswirkungen auf das Leben der Kinder. Wenn Kinder mit ihren Eltern in die Städte ziehen, fristen sie häufig ein Leben in den Slums ohne menschenwürdige Behausung, Nahrung, sanitäre Einrichtungen oder sauberes Trinkwasser. Dem SOS-Kinderdorf wurde 2007 ein SOS-Sozialzentrum mit einer Kinderta- gesstätte und einem Behandlungsraum angeschlossen. Kinder berufstätiger Mütter werden tagsüber betreut. Außerdem wird die medizinische Grundver- sorgung der Bevölkerung gewährleistet. Mit Hilfe dieser Programme soll verhindert werden, dass Familien aufgrund sozialer und wirtschaftlicher Not ihre Kinder verlassen. Um dies zu erreichen, arbeitet SOS-Kinderdorf direkt mit den Familien und den jeweiligen Gemein- den zusammen und unterstützt diese darin, bestmöglich für die Kinder zu sorgen. Organisiert wird die Präventionsarbeit gemeinsam mit lokalen Behör- den und anderen Partnern. Familienstärkungsprogramme bieten Beratung und Unterstützung in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Bildung. Außerdem werden verschiedene Ausbildungen angeboten, die Menschen bei der Berufswahl beraten und bei der Arbeitssuche unterstützt. Man hilft den Familien, mit bereits bestehenden Selbsthilfegruppen Kontakt aufzunehmen. Wenn keine passende Gruppe existiert, wird eine neue gegründet. Neben Erziehungsberatung finden auch Aktivitäten statt, um Hygiene und Kinder- rechte im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.
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