PHOENIX Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund - Deutscher Städtebaupreis 2018 - Stadt Dortmund
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund Deutscher Städtebaupreis 2018 Herausgeber Stadt Dortmund. Dezernat für Umwelt, Planen und Wohnen, Stadtrat Ludger Wilde (verantw.) Bearbeitung pp a | s pesch partner architekten stadtplaner, Dortmund Horst Schönweitz Holger Everz Doris Fischer-Pesch in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Dortmund Stadtrat Ludger Wilde (verantw.) Margarete Bonnenberg Silke Schulz Alexandra Schiffmann Wesentliche beteiligte Ämter, Personen und Institutionen wurden in die inhaltliche Er- stellung der Wettbewerbsunterlagen eingebunden. Dies sind von der Stadt Dortmund das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, das Amt für Wohnen und Stadterneuerung sowie die Wirtschaftsförderung; darüber hinaus die Emschergenossenschaft – Projekt Emscherraum, NRW.URBAN – Projekt PHOENIX West sowie die DSW21 – Projekt PHOENIX See. Druck Druckerei Schmidt GmbH & Co.KG, Lünen – 10/2018 Hinweis Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weib licher und männlicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für alle Geschlechter.
Inhalt Vorwort 7 Hörde: 160 Jahre zwischen Stahl- und Hüttenwerk 10 Dreiklang der Stadtentwicklung 13 Ganzheitliche Entwicklungsstrategie: Der Hörder Dreiklang 14 Stationen des Wandels: Industrieflächen werden zum urbanen Raum 15 PHOENIX als Modell: Das Ruhrgebiet im Miniaturformat 18 PHOENIX West 21 PHOENIX West: Zukunftstechnologie in neuer Parklandschaft 22 Qualitätssicherung: Gutachterverfahren und Gestaltungshandbuch 24 Arbeit der Zukunft: Neue Ansiedlungen im Technologiepark 25 Erhalt durch Nutzung: Kultur und Freizeit in Industriedenkmalen 26 60 Hektar neue Parklandschaft 27 Hörde Zentrum 29 Hörde Zentrum: Die verbindende Mitte 30 Zentrum stärken: Der Einzelhandel bietet Vielfalt 31 Gemeinschaft fördern: Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Projekte 32 Leben in Hörde: Ein attraktiver Wohnstandort 33 Brücken schlagen – Grenzen überwinden 34 PHOENIX See 37 Eine ungewöhnliche Entwicklungsgeschichte: Zwanzig Jahre PHOENIX See 1998 – 2018 38 Kontinuierlicher Qualitätsdialog und abgestufte Steuerungsinstrumente 42 Alt und Neu verknüpft: Die Hörder Burg und die Sparkassenakademie 43 Wohnen am PHOENIX See: Im historischen Ambiente oder im anspruchsvollen Neubaugebiet 44 PHOENIX See, Emscher, Hörder Bach: Städtebauliche Qualität und Beitrag zur Klimaanpassung 46 Kunst-Landschaft PHOENIX See: Emscherkunst 2016 47 Stationen des Planungsprozesses 48 Quellen 50
Vorwort Mainz, 27. September 2018 – an diesem Tag ist die Preis- Die Kombination aus urbanem, historisch gewachsenem Kern, einem Ge verleihung des Deutschen Städtebaupreises 2018 nach werbe-, Freizeit- und Kulturstandort sowie einem hochattraktiven Wohn-, Oscar-Prinzip. Es ist spannend: Belobigung? Auszeich- Arbeits- und Dienstleistungsstandort am See ist überregional einzigartig. Auf- nung? Preis? Dann die Bekanntgabe: Das Projekt „PHOE grund der vielschichtigen Qualitäten erreicht PHOENIX regionale Strahlkraft NIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund“ erhält den über das Stadtgebiet von Dortmund hinaus. Die kontinuierliche Zusammen- Deutschen Städtebaupreis 2018! Die Freude über diese arbeit aller Beteiligten an der neuen Dortmunder Stadtlandschaft PHOENIX besondere Auszeichnung ist und bleibt riesengroß! kann zu Recht als Musterbeispiel für den gelungenen Strukturwandel vom Industriezeitalter zur postindustriellen Stadt gewertet werden. Seit 38 Jahren dient der Deutsche Städtebaupreis der För- derung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadt- Diesen Preis sehe ich auch als Bestätigung der Politik der Stadt Dortmund baukultur. Er wird alle zwei Jahre von der Deutschen an, die mein Amtsvorgänger Dr. Gerhard Langemeyer als Oberbürgermeis- Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) aus- ter angestoßen und mit anderen Akteuren vorangetrieben hat. Mit großem gelobt und von der Wüstenrot Stiftung gefördert. Mit Mut und der richtigen Umsetzungsstrategie mit der öffentlichen Hand als diesem Preis werden städtebauliche Projekte prämiert, die Zwischeneigentümerin wurde das große Projekt PHOENIX angepackt und in sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeich- erstaunlich schneller Zeit umgesetzt. Ich gratuliere an dieser Stelle ganz herz- nen. Dabei sollen die Projekte den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße lich der großen Zahl der Projektbeteiligten für ihr großartiges Engagement Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die und herausragendes Durchhaltevermögen. Es hat sich gelohnt! Gestaltung des öffentlichen Raums, dem sparsamen Ressourcenverbrauch so- wie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege. Aus Anlass der Verleihung des Deutschen Städtebaupreises werden Ihnen die Inhalte der Bewerbung mit der vorliegenden Broschüre vorgestellt. Sie enthält PHOENIX! Der Dreiklang von PHOENIX West – Hörde Zentrum – PHOENIX See Hinweise zur Historie, zu aktuellen und zukünftigen Projekten und Prozessen gilt als beispielhaftes Projekt des Strukturwandels. Mit diesem Projekt hat sich in ihrer großen Vielfalt. Basis der Projektdarstellung ist die Publikation die Stadt Dortmund im April 2018 um den Deutschen Städtebaupreis bewor- „PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund“. ben. Es handelt sich um eines der größten Konversionsprojekte der jüngeren Vergangenheit in Dortmund bzw. im räumlichen Zusammenhang der Metro- Ihnen wünsche ich nun viel Spaß bei einer spannenden und informativen pole Ruhr und des Landes Nordrhein-Westfalen. Die drei Areale sind inner- Lektüre. halb von nicht einmal 20 Jahren zu einem neuen urbanen Raum für Wohnen, Glück auf! Arbeiten, Kultur und Freizeit verschmolzen. Die interdisziplinär zusammengesetzte Jury (Stadtplanung, Architektur, Frei- raumplanung und Denkmalpflege) würdigte die hohe stadträumliche Quali- tät, die durch die selbstverständliche Verzahnung und neue Nutzungscodie- rung der beiden ehemaligen Industrieareale Phoenix West und Ost mit dem Ullrich Sierau Stadtteil Hörde und darüber hinaus mit der Gesamtstadt geschaffen wurde. Oberbürgermeister der Stadt Dortmund 7
„PHOENIX reicht als Vorzeige projekt des industriellen Struktur wandels zweifellos über Dortmund, die Metropole Ruhr und Nordrhein- Westfalen hinaus. Unabhängig davon bleibt es vor allem ein Meilenstein für die weitergehenden Ziele kommunalen und gestalte rischen Handelns.“ Ludger Wilde
Hörde: 160 Jahre zwischen Stahl- und Hüttenwerk Hermannshütte 1885 (Phoenix-Ost) bei Hörde Hörde liegt im Süden des Dortmunder Am 23. Oktober 1840 kaufte Hermann wurde mit dem legendären „Feurigen Zurück blieben aufgegebene Industrie Stadtgebiets. 1198 erstmalig urkundlich Diedrich Piepenstock ein Gelände an der Elias“ auf Schienen zum Stahlwerk nach areale mit einer Gesamtfläche von rund erwähnt, ab 1340 mit Stadtrechten verse- Hörder Burg, um dort eine Eisenhütte zu Phoenix-Ost gefahren und dort weiterver- 214 Hektar: jeweils mehr als 100 Hektar hen, wurde Hörde erst 1928 Teil der Stadt errichten, die heute als Wiege der deut- arbeitet. westlich und östlich des Stadtkerns Hörde, Dortmund. schen Stahlindustrie gelten kann. In den der nun umzingelt war von Brachen, un- folgenden etwa 160 Jahren prägte die 2001 erlosch die „Hörder Fackel“, das genutzten Industrieanlagen und belaste- Stahlindustrie das Gesicht Hördes: Phoe letzte Symbol der Stahlproduktion an die- ten Flächen. Eine gigantische Herausforde- nix-West als Hochofenstandort und Phoe sem Standort. Einige Hochöfen und das rung, diesen Standort nach Ende der nix-Ost als Stahlstandort. Eingezwängt da- Stahlwerk wurden nach China verkauft – Stahlproduktion zu entwickeln. zwischen der Hörder Stadtkern. Das auf und die Eisen- und Stahlindustrie in Hörde Phoenix-West erzeugte flüssige Roheisen war Geschichte. 10
Abguss einer Stahlschmelze im Siemens-Martin-Werk des Hörder Vereins, um 1900 Blick auf den Gasometer und Phoenix-West um 1960 Viadukt der „Eliasbahn“ zwischen dem Eisenwerk und der Hermannshütte, um 1900 Phoenix-West um 1960 11
„Das urbane Projekt PHOENIX … ist wohl einzigartig in Deutschland und vielleicht in ganz Europa – wegen seiner siedlungsräumlichen Vorgegebenheiten, wegen der Lernfähigkeit in der Stadtentwick lungspolitik der letzten dreißig Jahre und als Beispiel zur öko logischen Verbesserung besiedelter, industriell belasteter Flächen.“ Christoph Zöpel
Dreiklang der Stadtentwicklung
Ganzheitliche Entwicklungsstrategie: Der Hörder Dreiklang Die Entwicklung der aufgegebenen Phoe Die Entwicklung von PHOENIX Die städtebauliche Aufwertung Die Entwicklung des Areals nix-Industrieareale war aufgrund der rie- West zu einem Standort für Zu- und ökonomische Stabilisierung PHOENIX See zu einem Standort sigen Herausforderungen, aber auch der kunftstechnologien in einer neuen Park von Hörde Zentrum mit seinem histori- mit einer attraktiven Mischung aus Wirt- besonderen Chancen ein gesamtstädtisch landschaft, ergänzt um Freizeit- und schen Baubestand als räumliche und funk- schafts- und Freizeitflächen, zusammen- bedeutendes Projekt der Stadtentwick- Eventnutzungen im Umfeld der denkmal- tionale Mitte des Stadtteils. hängenden Grün- und Parkflächen sowie lung. Insbesondere galt es, den Hörder geschützten Industriebauten. modernen Wohnquartieren. Der See mit Stadtkern in die Entwicklung einzubinden. seinen Freizeit- und Gastronomieangebo- Ergebnis war eine ganzheitliche Entwick- ten sollte zu einer besonderen Attraktion lungsstrategie, der Hörder Dreiklang: für Stadt und Region werden. 14
Stationen des Wandels: Industrieflächen werden zum urbanen Raum Luftbild 1999 1999: Das Hörder Zentrum, eingezwängt Das Luftbild dokumentiert fast 160 Jahre Oxygenstahlwerk (Phoenix- Ost) mit Hörder Fackel zwischen den beiden Industriearealen stadtraumprägende Montanindustrie: von Phoenix-West und Phoenix-Ost, verbunden 1843 (Produktionsbeginn Hermannshütte) Stahlwerk Phoenix-Ost durch die ehemalige Werkstrasse Eliasbahn. bis 2001 (Stilllegung Phoenix-Ost). Die Ge- (2000) kurz vor der Demon- tage samtfläche beträgt rund 214 Hektar. Dreiklang der Stadtentwicklung 15 15
Stationen des Wandels: Industrieflächen werden zum urbanen Raum Luftbild 2006 mit den freige- räumten Industrieflächen Rückbaumaßnahmen 2006: An beiden Standorten ist der überwiegende Teil der baulichen Anlagen beseitigt, Rückbaumaßnahmen und Flä- chenaufbereitung zeichnen sich deutlich ab. Die Bahntrasse und die Gichtgasleitung im Norden des Hörder Zentrums sind ent- fernt, neue Freizeitwege entstanden. 16
Kulturinsel mit Thomasbirne am PHOENIX See Luftbild 2017 2017: Die drei Areale sind zu einem ur- Hörde Zentrum: Einzelhan- banen Raum für Wohnen, Arbeiten, Kultur dels- und Wohnstandort mit Atmosphäre und Freizeit verschmolzen. Im Osten der PHOENIX See mit attraktiven Wohnquartie- Hochofenanlage mit neuer ren an den Seeufern, angrenzend das auf- Gewerbeansiedlung gewertete Hörder Zentrum, erfolgreiche Gewerbeansiedlungen auf PHOENIX West inmitten einer mit zahlreichen Wegen ver- netzten neuen Landschaft. Dreiklang der Stadtentwicklung 17 17
PHOENIX als Modell: Das Ruhrgebiet im Miniaturformat 2001 endete die Geschichte des Stahl- Ähnlich Christoph Zöpel: „Das urbane standorts Hörde. Damit begann die bauli- Projekt PHOENIX, Ost und West, in Dort- che Transformation zweier großer Indus- mund, im Stadtbezirk Hörde auf dem Ge- trieareale, die westlich und östlich unmit- lände eines aufgegebenen Stahl- und telbar an den Hörder Stadtkern grenzen. Hochofenwerks, ist wohl einzigartig in Deutschland und vielleicht in ganz Europa Jürgen Tietz, Architekturkritiker und Publi – wegen seiner siedlungsräumlichen Vor- zist, stellt fest: „...und zu resümieren, was gegebenheiten, wegen der Lernfähigkeit auf PHOENIX See gelungen ist. Es ist die in der Stadtentwicklungspolitik der letzten Transformation einer von Qualm und Fun- dreißig Jahre und als Beispiel zur ökologi- ken umgebenen, Stahl produzierenden schen Verbesserung besiedelter, industriell Maschine in ein beliebtes Stadtquartier. In belasteter Flächen.“ nicht einmal einem Jahrzehnt ist hier ein kompletter Strukturwandel geglückt, der Das Projekt PHOENIX hat das Potenzial, den baulichen Weg von der Industriege- als Modell für eine baukulturell begleitete sellschaft zur postindustriellen Stadt be- Transformation einer Stahlregion zu die- schreibt.“ nen, gleichsam das Ruhrgebiet im Minia- turformat. 18
Luftbild 2018: Blick von Wes- ten Richtung PHOENIX See Dreiklang der Stadtentwicklung 19 19
Relikte aus der industriellen Ver gangenheit wie der Hochofen, der Gasometer, die PHOENIX- Halle oder die alten Brückenköpfe an der Deponie Hympendahl verleihen dem Gebiet einen unverwechselbaren Charakter.
PHOENIX West
PHOENIX West: Zukunftstechnologie in neuer Parklandschaft In enger Kooperation mit der Stadt Dort- mund hat NRW.URBAN den Standort PHOENIX West saniert, aufbereitet und für neue Nutzungen erschlossen. Auf dem insgesamt etwa 110 Hektar großen Areal ist ein 60 Hektar großer neuer Park ent- standen, eingebunden in das gesamtstäd- tische und regionale Freiraum- und Grünsystem. Kernstück der Entwicklung ist ein Tech- nologiepark, dessen Baufelder inzwischen beinahe zur Hälfte vermarktet sind. Mit- tendrin erhaltene Relikte aus der indu striellen Vergangenheit wie der Hochofen, der Gasometer, die PHOENIX Halle (heute Warsteiner Music Hall) oder die alten Brü- ckenköpfe an der Deponie Hympendahl, die städtebaulich inszeniert und kulturell genutzt dem Gebiet einen unverwechsel- baren Charakter verleihen. Luftbild 2018: Blick auf das Gesamtareal 22
Der Brückenteich liegt zwi- schen den beiden Halden Hympendahl und Schallacker und dient als Regenrück haltebecken (links) Viaduktähnliche Brücken köpfe der ehemaligen Trans- portstrecke (rechts) Halde Hympendahl Neue Aufenthaltsqualität im Park PHOENIX West 23 23
Qualitätssicherung: Gutachterverfahren und Gestaltungshandbuch Städtebaulicher Entwurf. Ergebnis der Entwicklungswerkstatt 2000, stegepartner Architektur und Stadtplanung Am Anfang der Entwicklung stand ein Gutachterverfahren von fünf konkurrie- renden Planungsbüros. Das Dortmunder Büro stegepartner Architektur und Stadt- planung (jetzt: SPAP Architektur Stadt Landschaft/Kai Stege) überzeugte mit ei- nem Entwurf, der auf die landschaftliche Einbindung von Westfalenpark, Romberg- park und Emscher Landschaftspark sowie eine „städtebauliche Linearstruktur“ mit hoher Bauqualität der Einzelobjekte setz- te. Auf der Grundlage des qualifizierten Rahmenplans übernahm NRW.URBAN als konversionserfahrene Landesgesellschaft das operative Planungs- und Baugeschäft. Ein Gestaltungshandbuch, ebenfalls ent- wickelt vom Büro SPAP, formuliert die ge- stalterischen Anforderungen an die ein- zelnen Bauprojekte. Es definiert ein klares städtebauliches Ordnungsprinzip mit Raumkanten, Mindestge- bäudehöhen und einfachen kubi- Die denkmalgeschützten Kühl schen Baukörpern. türme und Hochöfen in der Gar- Das Gestaltungs- tenlandschaft PHOENIX West handbuch hat bera- tenden Charakter, we- Umbauungsidee der denkmal- sentliche Gestaltungs- geschützten Hochofenanlage merkmale wurden in das normative Regelwerk des Bebauungsplans integriert. 24
Arbeit der Zukunft: Neue Ansiedlungen im Technologiepark Amprion. Neue Verwaltungszentrale der Amprion GmbH. Entwurf: Rhode Kellermann Wawrowsky (RKW), Düsseldorf Ende Januar 2018 sind rund 48 % der Baufelder vermarktet. Hierzu gehören auch die Denkmäler, Laborgebäude, Wasch- kaue, Ammoniakhalle und die PHOENIX Halle (heute Warsteiner Music Hall). Mit der Anbindung an die Bundesstraße 54 und die Hochofenstraße sind die Straßen- baumaßnahmen weit fortgeschritten, die geplante Südspange wird eine Entlastung der Hochofenstraße bewirken. Als beispiel- hafte Ansiedlungserfolge sind zu nennen: 33 MST.factory als Kompetenzzentrum für Mikro- und Nanotechnologieunterneh- men. Das Zentrum bietet Gründern und etablierten Unternehmen aus die- sen Technologiebereichen hochwertige Büro-, Labor- und Reinraumflächen so- wie einen hochmodernen Gerätepark für die Prototyp- und Produktentwick- lung. 33 Die Amprion Hauptverwaltungszentrale. Im Bau befindet sich die neue Hauptver- waltungszentrale der Amprion GmbH, die Platz für 880 Beschäftigte bietet. Labor PHOENIX, ehema- Bergmann-Brauerei, Das Unternehmen verantwortet als ei- liges Laborgebäude von Brauhaus mit Gastrono- ner der vier Übertragungsnetzbetreiber 1958; Entwurf: Schamp mie; Entwurf: Winkler das Höchstspannungsnetz in Deutsch- & Schmalöer Architektur und Partner, Dortmund land. und Städtebau, Dort- (unten links) mund (oben rechts) Raith Head Office Dort- Dabei ist PHOENIX West keine gewerbliche MST.factory. Entwurf: mund; Entwurf: Drahtler Monokultur. Dafür stehen zwei neue Arten Husemann + Dr. Wiech- Architekten, Dortmund mann (jetzt HTP Hid- (unten rechts) der Nutzung: die Warsteiner Music Hall de Timmermann Archi- (ehemals PHOENIX Halle) für Konzerte und tekten GmbH), Braun- Veranstaltungen und die Bergmann-Braue- schweig (Mitte rechts) rei. PHOENIX West 25 25
Erhalt durch Nutzung: Kultur und Freizeit in Industriedenkmalen Kulturelle Vielfalt in der Die Warsteiner Music Hall (ehemals PHOE PHOENIX Halle (heute War- NIX Halle) wird für Konzerte und Veran- steiner Music Hall) (Extra- schicht) staltungen genutzt: Das denkmalgeschütz- te ehemalige Ersatzteil- und Reservelager Warsteiner Music Hall mit am PHOENIX Platz wurde in eine Festhalle Skywalk für 3.500 Personen sowie einen Club im Skywalk auf den alten Gicht- Untergeschoss umgebaut. gasleitungen des Hochofens Der Erlebnisweg „Skywalk“ auf der alten Gichtgasleitung des Hochofens bietet ei- nen Blick aus 27 m Höhe auf den Gesamt standort und das angrenzende Stadtge- biet. 26
60 Hektar neue Parklandschaft Landschaftsplan, Lohrer.Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, München „Landschaft ist mehr als ein Rest, der nach der Bebauung übrig bleibt – sie prägt das Image eines Entwicklungsstandorts ent- scheidend mit“ – diese Prämisse lag bereits dem Entwurf für PHOENIX West von stege- partner zugrunde, der die Grundzüge des Freiraumkonzepts formulierte. Auf dieser Grundlage entstand die landschaftsarchi- tektonische Konzeption durch das Büro Lohrer.Hochrein aus München, das sich im Rahmen eines begrenzten Realisierungs wettbewerbs durchgesetzt hatte. Auf PHOENIX West wurden im Rahmen der Altlastensanierung riesige Bodenmas- sen bewegt und neue topographische Strukturen durch Landschaftsbauwerke gebildet. Heute bestimmen die weiten und offenen Flächen die Charakteristik. Neben den Wiesen fallen dabei vor allem die gro- ßen Schotterflächen im Norden auf. Hier sind Sukzessionsflächen entstanden, die anknüpfen sollen an die Charakteristik der „Industrienatur“. Blickbeziehung nach Sukzessionsflächen er- Besonders bemerkenswert ist der Arten- Westen auf den Signal innern an den Charak- und Biotopschutz bei der Neugestaltung: Iduna Park (links) ter der Industrienatur (oben) Ein Vorkommen der Kreuzkröte und die notwendigen Habitatstrukturen sind in die Neugestaltung integriert. Der Flussregen- pfeifer findet hier weiterhin seinen Lebens raum. 1.200 neu gepflanzte Bäume berei- chern den neuen Landschaftspark. PHOENIX West 27 27
Hörde Zentrum konnte durch das PHOENIX-Projekt städtebaulich und wirtschaftlich deutlich aufgewertet werden. Davon zeugen Sanierungen und viele weitere Investitionen in den Wohnungsbestand und den Geschäftsbesatz.
Hörde Zentrum
Hörde Zentrum: Die verbindende Mitte Blick über Hörde Zentrum. Das Wachstum der Phoenix-Hüttenwerke Vorne rechts die Großsied- im 19. und 20. Jahrhundert sicherte Hörde lung Clarenberg einerseits seine wirtschaftliche Stärke, an- dererseits wurde das Stadtteilzentrum aus westlicher und östlicher Richtung begrenzt und durch vielfältige Belastungen aus der schwerindustriellen Nutzung in seiner Ent- wicklung gehemmt. Durch die Revitalisierung von PHOENIX ge- winnt das Hörder Zentrum seine alte Be- deutung zurück. Der Stadtteil rückt näher an das Gelände heran und profitiert von den Impulsen durch die neuen Investitio- nen. Schon heute verfügt das Stadtteilzentrum Hörde über eine attraktive Fußgänger zone, die zum Einkaufen und Verweilen einlädt. Hörde ist ein Versorgungs- und Dienstleistungszentrum für den Dortmun- der Süden. Die Wohnbebauung aus der Gründerzeit birgt ein erhebliches Potenzial Fassade an der Hörder Bahn- hofstraße für städtisches Wohnen zu günstigen Prei- sen. Darüber hinaus bieten Restaurants, Wohnbebauung aus der Kneipen, Varieté u.v.m. ein interessantes Gründerzeit (Penningskamp) Kultur- und Freizeitleben. Hörder Brückenstraße mit der Bezirksverwaltung Hörde (lin- Zeitgleich mit der Transformation der In- ker Bildrand) dustrieareale begannen die Stadterneue- rungsaktivitäten im Stadtkern von Hörde, um die traditionelle Mitte des Stadtbe- zirks zu einem verbindenden und attrak- tiven Zentrum für das neue Hörde zu ent- wickeln. 30
Zentrum stärken: Der Einzelhandel bietet Vielfalt Dem strategischen Ziel der Stärkung und Fußgängerzone während der Hörder Lichtspiele Aufwertung des Einzelhandelsstandorts dienen – neben den investiven Maßnah- Filialbetriebe, inhabergeführ- men – insbesondere das installierte Cityma- te Einzelhandelsgeschäfte und Märkte nagement und die Umsetzung eines Stadt- marketing- und Veranstaltungskonzepts. Durch eine Vielzahl von Management- und Marketingaktivitäten ist es gelungen, die Professionalität und die Zusammenarbeit der Einzelhändlern zu verbessern, die Hör- der City als Einzelhandelsstandort zu stär- ken und ihre Attraktivität für Besucher und Kunden zu erhöhen. Es siedelten sich meh- rere neue Filialisten (z. B. Gerry Weber, C&A) und inhabergeführte Fachgeschäf- te (Buchhandlung, Kaffeerösterei etc.) an. Die Leerstandsquote in der Fußgängerzone verringerte sich, die Zahl typischer Billigge- schäfte sank deutlich. Der Neubau des Bahnhofsgebäudes mit großflächigen Einzelhandelsangeboten am Südende und der Bau des Media-Markts am Nordende sorgen für eine dauerhaft erhöhte Kundenfrequenz im gesamten Geschäftsbereich. Hörde Zentrum 31 31
Gemeinschaft fördern: Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Projekte Förderpreis Soziale Stadt 2017 Im Rahmen des Programms Stadtumbau Hörde Zentrum wurde der Schulhof des Phoenix Gymnasiums neu gestaltet (Mitte oben) Schüler des Phoenix Gymna- siums gestalten eine Wand an der Kumpgasse (Mitte unten) Am Hörder Neumarkt wur- den mit Mitteln des Stadtteil- fonds Jugendbänke finanziert (rechts oben) Neues Mosaik an der Mauer einer ehemaligen Brauerei (rechts unten) Hörder Stadtteilfonds: Mit Geldern aus ge Stadtteilagentur, die auch die Beteili- 33 die Ausbildung jugendlicher Senioren- 33 die Qualifizierung von arbeitslosen, vor- dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ hat gung der Bewohner am Stadterneuerungs- begleiter (ausgezeichnet mit dem Bun- wiegend jüngeren Menschen durch Be- die Stadt den Hörder Stadtteilfonds einge- prozess unterstützt und organisiert. despreis „Soziale Stadt“), schäftigungsträger vor Ort in einer richtet. Jährlich stehen 37.500 Euro für bür- 33 die ehrenamtliche Begleitung demen- stadtteilorientierten Produktionsschule. gerschaftliche Aktivitäten und Projekte zur Soziale Integration: Trotz aller positiver Ent- ziell Erkrankter zur Entlastung der An- Verfügung. Sie tragen dazu bei, Nachbar- wicklungsdaten – es ist unabdingbar, den gehörigen, Im Rahmen einer Beschäftigungsmaß- schaften zu stärken, die Integration und die Blick weiter auf die Menschen zu richten, 33 die Sprachschule „Emscherpiraten“ nahme wird eine Stadtteilgärtnerei einge- Identifikation der Menschen mit ihrem die nicht vom Strukturwandel profitiert ha- mit Grundschülern in den Ferien, richtet, von der aus Projekte der urbanen Stadtteil zu fördern sowie das Wohnumfeld ben. Das Miteinander der Menschen wird 33 die Unterstützung und Vernetzung der Landwirtschaft in Hörde befördert wer- und die Stadtteilkultur aufzuwerten. Be- durch viele sozial-kulturelle Projekte unter- örtlichen Künstler/innen-Szene, den. Sie bietet Langzeitarbeitslosen neue treut wird der Fonds durch die vor Ort täti- stützt. Beispiele dafür sind: Perspektiven. 32
Leben in Hörde: Ein attraktiver Wohnstandort Sanierte Gründerzeitfassaden im Hörder Zentrum Hermannstraße vor und nach der Sanierung Das Hörder Zentrum zeichnet sich durch meinsam finanzierten Stadterneuerungs- Der Wohnstandort Hörde Zentrum konnte nistik (DIfU) zufolge, konnte dabei eine eine in der Regel 2- bis 4-geschossige he- programms ist es gelungen, viele der stadt- durch das PHOENIX-Projekt deutlich auf- Verdrängung von Haushalten mit geringe- terogene Bebauung aus, größtenteils bildprägenden Fassaden ihrer historischen gewertet werden. Neben Fassadenerneue rem Einkommen im Untersuchungsgebiet Mehrfamilienhäuser in Blockrandbebau- Bedeutung entsprechend neu zu gestal- rungen zeugen davon auch viele Sanie- Hörde Zentrum nicht festgestellt werden. ung, die vor 1948 erbaut wurden. Der ten. Aber auch 50er-Jahre-Fassaden erhiel- rungen und weitere Investitionen in den Der Stadtteil verfügt damit über ein nicht Bauboom der Gründerzeit hat auch Hörde ten so eine stadträumlich wirksame Auf- Wohnungsbestand, die Hörde Zentrum zu nur in Dortmund einzigartiges Wohnange- geprägt, sodass diese Epoche in der Stadt- wertung. Bis heute wurden über 100 Ver- einem attraktiven Wohnstandort auch für bot, das von der Großwohnsiedlung (Cla- teilstruktur und im Stadtbild noch heute träge zur Gestaltung von Fassaden und Beschäftigte des Zukunftsstandorts PHOE renberg) bis zur mondänen Villa am See sehr präsent ist. Mit dem Hof- und Fassa- privaten Freiflächen abgeschlossen. NIX West oder der Büros am PHOENIX See reicht. denprogramm im Rahmen des von EU, machen. Einem aktuellen Forschungsvor- Bund, Land NRW und Stadt Dortmund ge- haben des Deutschen Instituts für Urba- Hörde Zentrum 33 33
Brücken schlagen – Grenzen überwinden Zahlreiche neue Brücken verknüpfen PHOENIX West und PHOENIX See mit Hör- de Zentrum, um den „Hörder Dreiklang“ als ganzheitliches Projekt zu entwickeln und die Areale miteinander zu verbinden. Das Motiv der Brücke symbolisiert darüber hinaus das Miteinander von Moderne und Tradition, von Jung und Alt, von langjäh- rigen Bewohnern und Zugezogenen. Mit dem „Brückenfest“ wurde 2013 ein Veranstaltungsformat etabliert, das die- sem Anspruch gerecht werden soll. „Die zwölf Brücken im Hörder Stadtkern stehen dabei sinnbildlich für ein stetes ‚Brücken- bauen‘ zwischen den Generationen, zwi- schen den vielen hier lebenden Nationen, zwischen den verschiedenen Standpunk- Plakat und Programm 2013 ten in der kommunalpolitischen Diskus- vom 1. Brückenfest sion ...“, so der Veranstalter, der Verein Hörde International e. V. Das „Brückenfest Hörde Interna- tional“ fand 2017 zum dritten Mal statt. Ein wichtiger Brückenschlag ist die Überwindung der Barriere wirkung der vielbefahrenen Faßstraße, die Hörde mit der Innenstadt verbindet. Die Faßstraße soll zukünftig das zentrale Bindeglied zwi- schen dem Ortszentrum und dem PHOENIX See darstellen. 34
Die Neugestaltung der Faßstraße (Entwurf) Neue Brücken verbinden die PHOENIX Areale miteinander. Originell: die „Flüsterbrücke“ am östlichen Seeende (unten rechts) Die Umgestaltung der Faßstraße ist eine der bedeutendsten Maßnahmen im Rah- men des Stadtumbaus Hörde. Der heu- te fast ausschließlich auf den Kfz-Verkehr ausgerichtete Straßenraum wird umfas- send umgestaltet, um Raum für alle Ver- kehrsteilnehmer zu schaffen. Mit einem Verkehrsversuch werden seit Mai 2016 die wesentlichen Merkmale und Ziele des ge- planten Entwurfs für die Faßstraße abge- bildet bzw. simuliert, etwa durch provisori- sche Markierungen und Randeinfassungen sowie versetztes Fahren. Verkehrsbeob- achtungen und verkehrliche Auswertun- gen dienten dazu, den Verkehrsversuch abschließend zu beurteilen. Die im Rahmen des PHOENIX-Projekts ent- standenen neuen Fußgänger- und Rad- fahrerbrücken vernetzen den Stadtraum und schaffen neue Sichtbeziehungen. Eine Besonderheit bilden die Kulturbrücke mit ihrer Torsituation am Westufer und die sogenannte Flüsterbrücke am östlichen Seeende, die eine akustische Verbindung über die Emscher ermöglicht. Das südlich angrenzende Wohngebiet Bickefeld wird durch den Umbau der Hermannstraße besser mit dem PHOENIX See verbunden. Hörde Zentrum 35 35
Die Entwicklung des PHOENIX Sees ist eine außergewöhnliche Konversionsmaßnahme, die Arbeiten, Wohnen und Freizeit kombiniert, nicht nur zum Nutzen des Stadtteils, sondern auch der Gesamtstadt.
PHOENIX See
Eine ungewöhnliche Entwicklungsgeschichte: Zwanzig Jahre PHOENIX See 1998 – 2018 Die Entwicklung des PHOENIX Sees ist eine dem begonnenen naturnahen Rückbau tragene Kaiserberg ist heute – in anderer außergewöhnliche Konversionsmaßnahme, der Emscher, die im Bereich Phoenix-Ost Form – wieder entstanden. die Arbeiten, Wohnen und Freizeit kombi- kanalisiert unter der Oberfläche verlief, niert. Die Idee eines Sees als Impulsgeber waren ökologische und landschaftsästhe Die Rahmenplanung wurde ab dem Jahr für diese Transformation wurde vom Stadt- tische Aspekte von Anfang an wichtige 2000 sukzessive konkretisiert. Für Teilbe- planer und Architekten Norbert Kelzenberg Kriterien der Entwicklung. Es sollten reiche fanden Wettbewerbs- und Qualifi- (bis 2017 Mitarbeiter des Stadtplanungs- attraktive Stadt- und Grünräume entste- zierungsverfahren statt. Bebauungspläne und Bauordnungsamtes) 1998/99 eigen hen, mit hoher Aufenthaltsqualität, Fern- und ein Gestaltungshandbuch wurden als initiativ als städtebauliches Konzept zu Pa- blick und Panoramaaussichten auf den verbindliche Vorgaben eingesetzt. Nicht pier gebracht. Der Raum sollte nicht nur im Stadtteil und die Gesamtstadt. zuletzt dank personeller Kontinuität inner- Sinne funktional-struktureller Erfordernisse halb einer interdisziplinär besetzten Ar- ein Flächenrecycling erfahren, sondern Wasser in der Stadt ist ein klassisches The- beitsgruppe und durch eine transparente auch als ästhetischer Stadtraum entworfen ma der Stadtentwicklung. Doch während Abwägung aller Belange, die im Laufe des werden, um als außergewöhnlicher Ort etwa die künstlichen Seen in Münster (Aa- Planungsverfahrens berücksichtigt werden eine Bereicherung für die Stadt darzustel- see, Fertigstellung 1934) und Hannover mussten, konnte über Jahre hinweg Kurs len. Dieses Konzept wurde vom Rat der (Maschsee, Fertigstellung 1936) oder auch gehalten werden. So ist es auch gelungen, Stadt als Leitidee für die Entwicklung des die Kette der Ruhrstauseen (1929-1979) die Qualität des Projekts mit weiteren Bau- Geländes beschlossen. Der anschließende im Wesentlichen landschaftliche Umfor- steinen zu steigern – wie die Einbindung Rahmenplan mit Kernaussagen zu Bau mungen blieben, so ist die Transformati- des Hörder Bachs oder die Integration ar- struktur, öffentlichem Raum, Gebäude on eines ehemaligen Stahlwerks in eine chäologischer Funde im Bereich der Hör- typologie, Freiraum und Erschließung wur- Seelandschaft in einem urbanen Kontext der Burg. de von Kelzenberg im Stadtplanungsamt eine in dieser Form einzigartige Unterneh- ausgearbeitet und dann über die Jahre hin- mung. Insbesondere dem Anschluss des Der Rahmenplan als informelles und damit weg im Sinne einer „künstlerischen Ober- neuen PHOENIX Quartiers an das Hörder flexibles Planungsinstrument diente wäh- leitung“ modifiziert und verfeinert. Umge- Zentrum, aber auch – über grüne Tritt rend des gesamten Umsetzungsprozesses setzt wurde das Projekt von der PHOENIX steine – an den Westfalenpark und die als Richtschnur des planerischen Handelns. See Entwicklungsgesellschaft, einer Toch- nördlich angrenzende Innenstadt, kam Heute, im Jahr 2018, befindet sich das tergesellschaft von DSW 21, unter deren deshalb besondere Bedeutung zu. Areal PHOENIX See in einem sehr weit Regie bereits eine große Zahl von Konversi- fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. onsflächen entwickelt wurden. Die Formgebung des Sees folgt letztlich der Topografie der vorindustriellen Fluss- Ziel war es, die großräumige Neuforma landschaft mit ihren Feuchtwiesen und tion nicht nur zum Nutzen des direkt an- den kleinen aufgestauten Mühlteichen am grenzenden Stadtteils, sondern auch der Rand des damaligen Ortes Hörde. Auch Gesamtstadt auszugestalten. Flankiert von der im Zuge der Industrialisierung abge- Blick auf den PHOENIX See, 2017 38
PHOENIX See 39 39
Eine ungewöhnliche Entwicklungsgeschichte: Zwanzig Jahre PHOENIX See 1998 – 2018 Entwurf von Norbert Kelzen- berg, 1998/1999, PHOENIX See mit Hörder Zentrum 40
Entwicklungsstufen 1999 2003 Skizze zur räumlichen Ver- netzung – PHOENIX See/ Hörde (oben) Skizze der Brücke zur Kultur insel (links) Skizze zur Einbindung der archäologischen Funde (rechts) Skizzen und Rahmenpläne Norbert Kelzenberg, Stadt Dortmund 2008 PHOENIX See 41 41
Kontinuierlicher Qualitätsdialog und abgestufte Steuerungsinstrumente Wohnbebauung am Südhang Etwa seit den neunziger Jahren gelten ver- Zur Qualitätssicherung im Rahmen der Re- stärkt die sogenannten weichen Standort- alisierung dient ein breites Spektrum an faktoren als ausschlaggebend für eine Maßnahmen. Die Festsetzungen des Be- wirtschaftlich erfolgreiche Stadtentwick- bauungsplans, der auf der Grundlage des lung. Lebensqualität, landschaftliche, städ- Rahmenplans erstellt worden ist, wurden tebauliche und architektonische Schönheit nach drei verschiedenen Plangebieten dif- oder die Bildungs- und Kulturinfrastruktur ferenziert. Die Stadt Dortmund und die sind in den Mittelpunkt der Planungen ge- PHOENIX See Entwicklungsgesellschaft ha- rückt. Anspruchsvolle Unternehmen in Zu- ben gemeinsam mit dem Büro Pesch und kunftsbranchen und ihre Mitarbeiter bin- Partner Gestaltleitlinien für die Wohnbe- den sich dauerhaft nur dann an einen Ort, bauung erstellt. Für die Mehrfamilienhäu- wenn auch die stadträumlichen Qualitäten ser wurde ein Katalog mit nationalen und stimmen. Günstige Grundstücke und Ver- internationalen Referenzprojekten erarbei- kehrsanbindungen allein reichen nicht tet, der den gewünschten Qualitätsmaß- mehr aus. stab illustriert. Hier kann Dortmund mit dem Projekt Für Referenzgrundstücke wurden Wettbe- PHOENIX punkten. Die Kombination aus werbe durchgeführt. Die prämierten Ent- urbanem, historisch gewachsenen Kern, würfe wurden im Rahmen einer Architek- einem Gewerbe-, Freizeit- und Kultur- tenmesse präsentiert, um interessierte standort im Westen sowie einem hoch- Bauherren und Preisträger miteinander in attraktiven Wohn-, Arbeits- und Dienst- Kontakt zu bringen. Viele Preisträgerent- leistungsstandort am See ist – nicht nur würfe sind realisiert worden. Für einige NRW-weit – einzigartig. Es waren erhebli- Teilbereiche sind Wettbewerbs- und Quali- che Anstrengungen seitens der Kommune fizierungsverfahren durchgeführt worden. notwendig, um den Entwicklungsprozess Jeder Grundstückskäufer, der mehr als erfolgreich zu steuern und zu gestalten. zehn Wohneinheiten realisieren wollte, Die städtebaulichen und architektonischen hat sich verpflichtet, ein geeignetes Quali- Qualitäten müssen – vor dem Hintergrund fizierungsverfahren durchzuführen – z. B. der sich ständig wandelnden Rahmenbe- Investorenauswahlverfahren, Architektur- dingungen – immer wieder neu erarbeitet wettbewerb oder Gutachterverfahren. werden. Projekte von besonderer städtebaulicher Relevanz werden im Gestaltungsbeirat der Stadt ausführlich diskutiert und beraten. Leben an der Hafenpromenade 42
Alt und Neu verknüpft: Die Hörder Burg und die Sparkassenakademie Inszenierte Ausgrabungsstelle Innenhof der Sparkassenakademie Die ehemalige Wasserburg Hörde ist ein neue Turmhaube. Ihrer stadthistorischen identitätsstiftendes Gebäude mit langer Bedeutung entsprechend sind die ehemali- Geschichte. Die Historie reicht bis ins 12. ge Hoesch-Verwaltung mit ihren Erweite- Jahrhundert zurück und ist durch häufige rungsbauten als Baudenkmal und die Spu- Besitzerwechsel, Um- und Wiederaufbau- ren der mittelalterlichen Burg als Boden- ten nach Bränden gekennzeichnet, bis die denkmal in die Denkmalliste der Stadt Burg schließlich im 19. Jahrhundert zur Dortmund eingetragen. Keimzelle des Stahlwerks wurde. Im Jahr 1840 erwarb der Iserlohner Fabrikant Her- Die Hörder Burg ist auch von daher ein mann Diedrich Piepenstock die Hörder wichtiger Bestandteil in der Entwicklung Burg und richtete auf dem Gelände ein des PHOENIX-Projekts, da ihre Lage den Puddel- und Walzwerk ein. Die nach ihm Übergang vom neuen PHOENIX See-Quar- benannte Hermannshütte wurde dann tier zum Zentrum Hörde markiert. Die an- 1852 unter dem Namen Hörder Berg- gemessene städtebauliche Inszenierung werks- und Hütten-Verein zur ersten Akti- der Burg und die Freihaltung von Sichtbe- engesellschaft im Hüttenwesen des Ruhr- ziehungen spielten daher eine zentrale gebiets. Rund hundert Jahre später (1966) Rolle. Es gelang, den Erhalt durch eine ad- fusionierte der Verein mit der Hoesch AG, äquate Nutzung zu sichern: Die Hörder und wiederum nur gut zwanzig Jahre spä- Burg wurde zu einem Seminargebäude ter wurde bereits das Ende der Stahlpro- umgebaut und ist seit Januar 2017 Sitz duktion in Hörde verkündet. Nach der De- der Sparkassenakademie NRW. Der Stand- montage des Stahlwerks begann im Juni ort setzte sich in einem Auswahlverfahren 2008 eine umfassende Sanierung der gegen 39 Mitbewerber durch. Nicht zu- Burg. Die erhaltene bauliche Anlage ver- letzt auch der Ruf des PHOENIX-Projekts weist deutlich auf das historistische Er- als Zukunftsstandort wird bei dieser Ent- scheinungsbild des 19. und frühen 20. scheidung eine Rolle gespielt haben. In di- Jahrhunderts. Noch in den Jahren 1920- rekter Nachbarschaft zur Akademie ent- 1922 wurde eine Vorburg im Stil des His- stand ein Hotel der gehobenen Klasse, das torismus angebaut, die lange Zeit als Ver- Hörde als temporären Wohnstandort stär- waltungsgebäude des Stahlwerks diente. ken wird. Während der Sanierung fanden auch ar- chäologische Grabungen statt, deren Er- gebnisse zum Teil sichtbar gemacht wor- den sind. Der Burgturm selbst erhielt eine Die neue Sparkassenakademie und die Hörder Burg am Westufer PHOENIX See 43 43
Wohnen am PHOENIX See: Im historischen Ambiente oder im anspruchsvollen Neubaugebiet Wohnen im denkmalge- schützten Magazingebäude (links) Blick über den PHOENIX See zum Kaiserberg (rechts) Die Stabilisierung der Wohnfunktion Hör- mobilienlagen der Stadt. In der Folge nah- gentumswohnungen. Das markante Ma- nicht nur in der warmen Jahreszeit gera- des und der Gesamtstadt durch neue men auch die Investitionen in den Bestand gazingebäude am nordwestlichen Eingang dezu zum Pflichtprogramm vieler Dort- Wohnangebote stand ganz oben auf der mehr und mehr zu. War der Zusammen- des PHOENIX See-Areals verweist dabei munder und Besucher der Stadt gewor- Agenda des PHOENIX-Prozesses. Heute prall der Wohn- und Lebenswelten dem zugleich zeichenhaft auf das Entwick- den ist. Auch Jogger, Inline-Skater und zeichnet sich Hörde durch eine große Viel- WDR noch vor wenigen Jahren eine eige- lungspotenzial historischer Industriearchi- Radfahrer haben den PHOENIX See ent- falt unterschiedlichster Wohnangebote ne kleine Serie wert, so kann mittlerweile tektur für zeitgemäße Nutzungen. Wer deckt und drehen hier ihre alltäglichen aus. Gründerzeitlicher Wohnungsbestand insgesamt von einer sehr gelungenen Inte- über die Faßstraße aus der Innenstadt Runden. Die hohe Freizeitqualität des Ge- und Nachkriegsbauten wurden saniert, gration des neuen Quartiers in den Stadt- kommt, nimmt das Magazin als einen ge- biets wird durch die zahlreichen gastrono- eine Vielzahl neuer Wohnangebote ent- teil gesprochen werden. Dazu beigetragen lungenen baulichen Auftakt des Zukunfts- mischen Nutzungen am Westufer und am stand: Geschosswohnungsbau, darunter hat sicher auch die Wohnnutzung des quartiers wahr. Hafenbecken ergänzt und unterstützt. Der auch geförderter Wohnungsbau, aber ehemaligen Magazingebäudes des Stahl- PHOENIX See hat sich zu einem der belieb- auch in erheblichem Umfang hochwertige werks. Um eine zentrale mehrgeschossige Die ambitionierte moderne Villenarchitek- testen Ausflugsziele im Ruhrgebiet ent Einfamilienhausbebauung. Die Nordseite Halle im Innenraum gruppieren sich auf tur um den See hat erheblich dazu beige- wickelt. des Sees zählt heute zu den teuersten Im- fünf Ebenen hochwertig ausgestattete Ei- tragen, dass der Spaziergang um den See 44
Blick von Osten über die un- terschiedlichen Wohntypolo- gien am See Neuer Geschosswohnungsbau an der Hermannstraße … und am Rudolf-Platte-Weg Öffentlicher Rastplatz inmitten der Wohnbebauung Innenhof des Gemeinschaftsprojekts „Wir am See“ PHOENIX See 45 45
PHOENIX See, Emscher, Hörder Bach: Städtebauliche Qualität und Beitrag zur Klimaanpassung Der Verlauf der renaturierten Emscher an der Nordseite des Sees Nicht nur die stadtbildprägende Bedeutung Im urbanen Umfeld verlieren Seen oft des Wassers stand am Anfang der PHOE durch eine starke Besiedlung mit Wasser- NIX-Planungen. Im Zusammenhang mit der pest ihre Attraktivität und Nutzbarkeit für Emscher-Renaturierung sollte zugleich die den Wassersport. Um dies zu unterbinden, stadtökologische Funktion des Sees eine erfolgte eine gezielte Erstbepflanzung des wichtige Rolle spielen. Der Emscher-Um- Seesohlensubstrats mit Makrophyten (sog. bau, d. h. die Wiedergewinnung ihrer land- Armleuchteralgen). Sie verhindern präven- schaftsräumlichen Qualität und die gleich- tiv Veralgung und bieten Rückzugsorte für zeitige Anlage getrennter unterirdischer kleine Fische. Die gesamte Wassermen- Abwasserkanäle, gilt zurecht als eines der ge des Sees wird routinemäßig über eine symbolträchtigsten Projekte des Struktur- Phosphat-Eliminationsanlage einmal jähr- wandels im Ruhrgebiet. Die Emscher, rund lich ausgetauscht, so bleibt der Phosphor/ 150 Jahre Abwasserkanal für die wachsen- Phosphat-Gehalt niedrig – ein weiteres den Anrainerstädte und das Grubenwas- Qualitätskriterium für hohe Wassergüte. ser der Bergwerke, verlief im Planungsge- biet unter dem Gelände Phoenix-Ost. Sie Auch der im Zuge des Baus der Hermanns- wurde aufwendig wieder an die Oberflä- hütte kanalisierte Hörder Bach wurde re- che gebracht, verläuft jedoch aus Gründen naturiert und mündet nun oberirdisch un- der Wasserqualität nicht direkt durch den weit der Hörder Burg in die Emscher. See, sondern tangential am Nordufer. Le- diglich bei Starkregen, dessen Wahrschein- Die Realisierung des PHOENIX Sees wur- lichkeit in Zeiten des Klimawandels deutlich de durch umfangreiche Gutachten, Mo- gestiegen ist, dient der See als Rückhalte- dellrechnungen und Prognosen ingenieur- becken der Emscher. Der PHOENIX See ist technisch unterstützt. damit ein wichtiger Baustein des Hochwas- serschutzes entlang der Emscher. Der Was- serspiegel des Sees kann insgesamt bis zu einem Meter angehoben, sein Volumen um 240.000 Kubikmeter erhöht werden. Was- serrechtlich gilt der See dank seiner bauli- chen Ausmaße (24 Hektar) und Füllmenge (700.000 Kubikmeter) als Talsperre. Die rei- ne Wassertiefe beträgt drei bis vier Meter. Der wieder freigelegte Hörder Bach Idylle am See 46
Kunst-Landschaft PHOENIX See: Emscherkunst 2016 Cloud Machine, Rainer Maria Matysik Kunst im öffentlichen Raum ist das Thema scher. Der PHOENIX See war im Jahr 2016 Chiosco, Benjamin Bergmann (oben rechts) der Emscherkunst, einer temporären Aus- eines von insgesamt sieben Kunstarealen. stellung, getragen und kuratiert von Em- Fünf internationale Künstler setzten sich Urban Space Station, Natalie schergenossenschaft, Urbane Künste Ruhr mit dem Emscher- Umbau ebenso wie mit Jeremijenko (Mitte rechts) und Regionalverband Ruhr. Sie fand im den urbanen, landschaftlichen und indust- Die Insel, Erik van Lieshout, Kulturhauptstadtjahr 2010 erstmals statt, riellen Transformationen im Revier ausein- Filmarbeit 2016 zum dritten Mal. Ausstellungsräume ander. Zwei der Kunstwerke sind im Stadt- sind ungewöhnliche Orte entlang der Em- raum um den PHOENIX See verblieben. PHOENIX See 47 47
Stationen des Planungsprozesses PHOENIX WEST HÖRDE ZENTRUM PHOENIX SEE 1998 OKTOBER: Stilllegung des schnellsten Hochofenwerks in Europa (Hermannhütte) Städtebauliches Konzept PHOENIX See von Architekt Norbert Kelzenberg 1998/99 2000 Kooperative Entwicklungswerkstatt PHOENIX West APRIL: Ratsbeschluss „Leitidee für die Entwicklung des Geländes PHOENIX Ost“, auf der Grundlage des Konzepts von 1999 2001 Erwerb der Fläche (110 Hektar) von der Thyssen Krupp Stahl AG durch NRW.UR- JANUAR: Machbarkeitsstudie zum städtebaulichen Entwicklungskonzept (Wasser- BAN für den Grundstücksfonds Ruhr wirtschaft, Altlasten, Denkmalschutz, Umweltverträglichkeitsstudie) APRIL: Stilllegung des Oxygenstahlwerks (Hermannshütte) JUNI: Gründung der PHOENIX See Entwicklungsgesellschaft, Tochterunternehmen der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) 2002 Masterplan Büro stegepartner (SAP Architektur Stadt Landschaft) FEBRUAR: Beginn der Abbauarbeiten der Hoesch-Anlage JUNI: Beginn der Rückbaumaßnahmen und Flächenaufbereitung 2003 Eröffnung der PHOENIX Halle (heute Warsteiner Music Hall) für Veranstaltungen AUGUST: Bauantrag für See und Emscher bei der Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen des Neuen Dortmunds (Nutzung durch die Stadt Dortmund bis 2010) 2004 Start Vorbereitende Untersuchungen für das Hörder Zentrum und den Bereich APRIL: Erwerb des gesamten Geländes von der Thyssen Krupp Stahl AG, der PHOENIX Ost Krupp Hoesch Stahl AG und der Thyssen Krupp AG durch DSW21 SEPTEMBER: Abbrucharbeiten der letzten Gebäude 2005 MAI: Fertigstellung Konrad-Adenauer-Allee; JUNI: Baugenehmigung Gewässer (Planfeststellungsbeschluss) durch die Bezirks JUNI: Gestaltungshandbuch Zukunftsstandort PHOENIX West erstellt – stegepart- regierung Arnsberg ner in Kooperation mit der NRW.URBAN und der Stadt Dortmund SEPTEMBER: Beginn des Seeaushubs Durchführung von drei Wettbewerbsverfahren; Begrenzter Realisierungswettbe- werb „PHOENIX Park“ (1. Preis: lohrer.hochrein); Geladener Wettbewerb „Brücken im PHOENIX ParK“ (1. Preis: Mayr+Ludescher+Partner mit Auer+Weber+Assoziier- te); Wettbewerb „Licht im PHOENIX Park“ (1. Preis: start.design, Essen) 2006 SEPTEMBER: Abtransport des Bodenaushubs über die Eliasbahntrasse nach PHOE NIX West 2007 SEPTEMBER: Bergbauliche Sicherungsarbeiten, Rückbau der Kellerbauwerke und Fundamente, Sanierung der Böden im Bereich ehemaliges Gaswerk 2008 NOVEMBER: Eröffnung ZfP (Zentrum für Produktionstechnologie) Städtebauliches Entwicklungskonzept und Integriertes Stadterneuerungskonzept Hörde Zentrum 2009 bis 2013: Bau von fünf Verknüpfungselementen (Brücken Faßstraße, Semerteich- Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt NRW“ und das APRIL: Baubeginn der technischen Ingenieurbauwerke straße, Emschersteg Ost, Emschersteg West, Brücke Porta Westfalica) EU-Ziel-2-Förderprogramm; Einführung des Citymanagements für Einzelhandel JULI: Beginn der Infrastrukturmaßnahmen (Straßen, Wege, Plätze, Entwässerung) und Gewerbe SEPTEMBER: Start der Grundstücksverkäufe am Südhang NOVEMBER: Seerichtfest, Architektenmesse „Bauen am PHOENIX See“ DEZEMBER: Die Emscher kommt wieder an die Oberfläche 48
PHOENIX WEST HÖRDE ZENTRUM PHOENIX SEE 2010 Fertigstellung der öffentlichen Infrastruktur im Kernbereich FRÜHJAHR: Erste Kaufverträge werden abgeschlossen HERBST: Nach 5 Jahren Bauzeit wird der PHOENIX See geflutet (ca. 1 Jahr). Das Ereignis wird mit einem Seefest für alle gefeiert. 2011 FRÜHJAHR: Eröffnung PHOENIX West Park Politischer Ausführungsbeschluss zu den Einzelmaßnahmen der Stadtgestaltungs- MAI: Die Stauseehöhe (93,5 m ü. NHN) des See ist erreicht. Die Wege um den See leitplanung im Hörder Zentrum; Start der Arbeit der Hörder Stadtteilagentur in werden für die Öffentlichkeit freigegeben zwei Büros vor Ort; Realisierungswettbewerb „Umgestaltung Hörder Brücken straße“ 2012 Fertigstellung 27 Meter hoher Skywalk auf den alten Gichtgasleitungen des Hoch- Start des Kunst- und Kulturprojekts „extraWurst_Hörde“ und der mobilen Jugend- ofens arbeit „Rampe“; Erstmalig Musikfest „hör.de“ und „Lichtspiele Hörde“; Realisie- rungswettbewerb „Umgestaltung Schulhof PHOENIX-Gymnasium und Stadtein- gang“; Fertigstellung des neuen Bahnhofgebäudes“ 2013 Neues Veranstaltungsformat „Brückenfest“ im Hörder Zentrum und auf den JUNI: Facharztzentrum am PHOENIX See (FAPS) wird bezogen PHOENIXflächen; Umgestaltung Stadtgaren Hörde und Friedrich-Ebert-Platz; Um- bau Hörder Bahnhofstraße mit neuem Kreisverkehr; Start des Hörder Stadtteil- fonds: Förderung bewohnergetragener Projekte 2014 Verkauf der denkmalgeschützten PHOENIX Halle (heute Warsteiner Music Hall) zur Bundespreis Soziale Stadt für das Projekt „Seniorenbegleiter“; Neugestaltung Spiel- DEZEMBER: Die Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen kommt an den PHOE Nutzung durch die Berliner Konzertagentur Four Artist Booking Agentur GmbH platz II. Bickestraße und Grünanlage Seekante; Abschluss Einbau neues Stadtmobi- NIX See in die Hörder Burg liar in der Hörder City; Umgestaltung Hochofen- und Gildenstraße mit neuem Kreis- verkehr; Umgestaltung Hörder Brückenstraße 2015 Veröffentlichung Kulturatlas Hörde; Umgestaltung Schulhof Phoenix-Gymnasium; Abschluss Einbau neuer Leuchten in der Hörder City 2016 Projektstart Urbane Landwirtschaft Verkauf des letzten Grundstücks für den individuellen Wohnungsbau Verkehrsversuch Faßstraße beginnt Fortschreibung Integriertes Stadterneuerungsprogramm nach Maßgabe „Starke Quartiere, starke Menschen“ 2017 Fertigstellung Neubau Media-Markt Eröffnung der Sparkassen-Akademie Nordrhein-Westfalen in der Hörder Burg und Erweiterung Stadtumbaugebiet südlich der Bahnlinie angrenzendem Neubau 2018 HERBST: Fertigstellung Neubau Amprion Hauptverwaltung Eröffnung Neubau Hotel an der Faßstraße 49
Sie können auch lesen