Plattformökosysteme - Grundlagen, Steuerung und Einführung Prof. Dr. Armin Heinzl - JKU
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Plattformökosysteme - Grundlagen, Steuerung und Einführung Prof. Dr. Armin Heinzl 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 1
Begrüßung • Meinem Kollegen und Mentor Lutz J. Heinrich möchte ich auf diesem Weg alles Gute und viel Gesundheit wünschen! • Ich hoffe, Sie können sich an den Aufnahmen dieser Vorlesung ein wenig erfreuen! 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 2
Ziele der 1. Heinrich - Vorlesung • Die ökonomische Bedeutung von Plattformökosystemen verstehen • Den Aufbau und die Funktionsweise von Plattformökosystemen kennenlernen • Den Unterschied zwischen Transaktions- und Innovationsplattformen erkennen • Formale und informale Mechanismen zur Steuerung von Plattformökosystemen durchdringen • Einen Überblick über Einführungsstrategien von Plattformökosystemen erhalten • Die dunkle Seite von Plattformen kennenlernen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 3
Agenda 1. Grundlagen von Plattformökosystemen 1.1. Definition und Basiselemente 1.2. Direkte und indirekte Netzwerkeffekte 1.3. Plattformtypen 2. Plattformsteuerung 2.1. Formale Steuerungsmechanismen 2.2. Informale Steuerungsmechanismen 3. Einführung und Herausforderungen von Plattformökosystemen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 6
Grundlagen von Plattformökosystemen Definition und Basiselemente Digitale Plattform - Definition Menge digitaler Ressourcen - einschließlich Services und Inhalte -, die wertschöpfende Interaktionen zwischen externen Produzenten und Konsumenten ermöglichen Constantinides et al. (2018), Parker et al. (2016) Indirekte Wesentliche Merkmale Direkte Netzwerkeffekte Netzwerk- Mehrseitigkeit Hagiu (2015) Direkter effekte Ermöglichung von Transaktionen & Wertaustausch Innovation zwischen verschiedenen Produzenten Konsumenten Marktakteuren Cusumano et al. (2019) Direkte Wertschöpfung durch Netzwerk Netzwerkeffekte Parker et al. (2016) -effekte Mehrschichtige und modulare Plattform Architektur Yoo et al. (2010) Ökosystem Hagiu & Wright (2015), 1. Heinrich-Vorlesung Parker et al. (2016) 31.05.2021 7
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte Der Wert eines Netzwerks steigt mit dem Quadrat der Anzahl der Nutzer in diesem Netzwerk. Wert Beispiel: Telefonnetzwerk Metcalfesches Gesetz 2 Nutzer 1. Heinrich-Vorlesung Derrick Coetzee (2006) 31.05.2021 9
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte Netzwerkeffekte Direkte (‘Same-side’) ‘Same-side’ ‘Same-side’ Steigende Anzahl von Nutzern auf Seite A lässt alle Nutzer auf Positive Seite A stärker von dem Produkt/Service profitieren. Beispiel: XBOX, Facebook Zu hohe Anzahl von Nutzern Hagiu & Wright (2015), auf einer Seite, führt zu Parker et al. (2016) Negative Problemen beim ‘Matching‘. Parker et al. (2016), Katz & Shapiro (1985), Eisenmann et al. (2008), Farrell & Saloner (1985), Armstrong (2006), Evans (2003), Evans & Schmalensee (2008), Parker & Van Alstyne (2005), Rochet & Tirole (2003) Weniger Nutzer 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 10
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte Netzwerkeffekte ‘Cross-side’ Indirekte (‘Cross-side’) ‘Same-side’ ‘Same-side’ Steigende Anzahl von Nutzern auf Seite A lässt Nutzer auf Seite Positive B profitieren Beispiel: Visa, Uber, Airbnb, Apple App Store Zu hohes Wachstum führt zu Hagiu & Wright (2015), Komplexität & Parker et al. (2016) Negative Unübersichtlichkeit Parker et al. (2016), Katz & Shapiro (1985), Eisenmann et al. (2008), Farrell & Saloner (1985), Armstrong Geringe Kuration (2006), Evans (2003), Evans & Schmalensee (2008), Parker & Van Alstyne (2005), Rochet & Tirole (2003) Weniger Nutzer 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 11
Grundlagen von Plattformökosystemen Definition und Basiselemente Pipeline-Geschäftsmodelle Plattform-Geschäftsmodelle Wertschöpfung durch sequentielle Abfolge von (Ko-)Wertschöpfung durch Vereinfachung von Aktivitäten - klassisches Wertschöpfungs- Interaktionen zwischen externen Konsumenten kettenmodell und Produzenten Kontrolle über die Ressourcen vs Orchestrierung von Ressourcen Interne Optimierung Externe Interaktion Fokus auf Kundenwert Fokus auf Ökosystemwert Angebotsseitige Skaleneffekte Nachfrageseitige Skaleneffekte (Netzwerkeffekte) Van Alstyne et al. (2016), Parker et al. (2016) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 12
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte Wirtschaftliche Eigenschaften ‘Winner- takes-all’ Netzwerk- effekte Kritische ‘Lock-in’ Masse 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 13
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte – ‘Winner-takes-all‘ Gewinner • Wenn zwei oder mehr Firmen um einen Markt Marktanteil mit starker positiver Rückkopplung konkurrieren, ... kann nur eine als Gewinner hervorgehen Wir nennen einen solchen Markt "tippy": Er kann zu Gunsten des einen oder anderen Spielers kippen Nicht-Gewinner nehmen wenig oder nichts ein Extremfall: eine dominante Firma (‘Winner-takes- all‘) Verlierer Noe & Parker (2005) Zeit 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 14
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte – ‘Winner-takes-all‘ Beispiel: Marktanteil am weltweiten Suchmarkt 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 15
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte – Kritische Masse Wert der Kude et al. (2012), Foerderer et al. (2021) Plattform für die Marktseiten • Die Plattform muss – wie auch immer – die ersten Teilnehmer Wert durch anziehen (Henne-Ei-Problem) Adoption Kritische Masse: Wert = Kosten • Die erforderliche kritische Masse kann hoch sein; sie ist daher Kosten der Adoption kostspielig und riskant Tatsächlicher oder erwarteter Grad der Plattformadoption 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 16
Grundlagen von Plattformökosystemen Direkte und indirekte Netzwerkeffekte – ‘Lock-in‘ • Teilnehmer investieren gezielt in eine Plattform – Beispiel: XING • Sie haben Ihr Profil erstellt • Sie haben andere Profile gesucht und Kontakte hinzugefügt • Netzwerkeffekte führen zu Wechselkosten für Plattformteilnehmer – Beispiel: XING • Wenn Sie XING nicht mehr nutzen und z.B. zu LinkedIn wechseln wollen, – ... müssen Sie Ihre beruflichen Kontakte überzeugen, mit Ihnen zu wechseln, – ... sonst hat die neue Plattform relativ wenig Wert • Die Kosten für den Plattformwechsel rufen den ‘Lock-in-Effekt‘ hervor Karhu et al. (2020) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 17
Grundlagen von Plattformökosystemen Plattformtypen Cusumano et al. (2019), unterscheiden digitale Plattformen in zwei Typen, abhängig von ihrer primären Funktion Transaktionsplattform Innovationsplattform Plattform dient als Plattform dient als Vermittler für einen technologische Basis, direkten Austausch auf der andere Firmen oder eine Transaktion. komplementäre Inno- vationen entwickeln. Auch als ‘Matchmaker’ bezeichnet Schmalensee & Evans (2016) Hybride Unternehmen Kombination von Transaktions- und Innovationsfunktionen 1. Heinrich-Vorlesung Cusumano et al. (2018) 31.05.2021 18
Agenda 1. Grundlagen von Plattformökosystemen 1.1. Definition und Basiselemente 1.2. Direkte und indirekte Netzwerkeffekte 1.3. Plattformtypen 2. Plattformsteuerung 2.1. Formale Steuerungsmechanismen 2.2. Informale Steuerungsmechanismen 3. Einführung und Herausforderungen von Plattformökosystemen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 19
Plattformsteuerung Spannungsfeld zwischen Offenheit und Kontrolle The Atari Shock (1983) • Kollaps des US Videospiel-Markts • Fehlende Kontrolle • Fehlende Transparenz / Nutzerbewertung Apple 1980er • Geringer Marktanteil und -penetration • Hohe Hürden für Komplementärentwicklung • Hohe Kosten für Entwicklungsressourcen Offenheit Kontrolle Quantität Qualität Boudreau & Hagiu (2009), Vielfalt Kohärenz Parker & Van Alstyne (2017), Parker & Van Alstyne (2018), Van Alstyne et al. (2016), Wareham et al. (2014) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 20
Plattformsteuerung als zentrale Herausforderung für den Erfolg einer Plattform PIPELINE PLATTFORM Enge Koordination der Koordination einer Wertschöpfung ”Mikroökonomie” • Firmeninterne Hierarchien • Zusammenarbeit unabhängiger Akteure • Lieferketten • Begrenzte Rationalität • Sourcing-Arrangements • Opportunistisches Verhalten Plattformsteuerung • Aktivitäten und Mechanismen zur Ermöglichung und Sicherstellung erwünschten Verhaltens • Formale und informale Steuerungsmechanismen Parker & Van Alstyne (2018) Arndt (2008) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 21
Formale Steuerungsmechanismen Form Fokus Mechanismus Beispiele • Eingangskontrolle • Vorab-Screening Einzelne • Verhaltenskontrolle • Algorithmen Nutzer:innen • Ergebniskontrolle • Nutzerbewertungen Kontrolle • Entwicklungsrichtlinien • Grenzressourcen Gesamtsystem • Programmierschnittstellen • Grenzen der Plattform für Anwendungen • Zugangsbeschränkung & Zugang zur • Programmierschnittstellen Einführungsstrategien Plattform • Anreize für den Zugang • Partnerkategorien Offenheit • Grenzressourcen • Programmbibliotheken, Unterstützung von • Partnermanagement- Entwicklungsumgebungen Komplementären Organisation • Partnermanager 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 22
Informale Steuerungsmechanismen • Einflussnahme unter Verzicht auf die Ausübung expliziter Kontrolle Drei Formen informaler Steuerung Entwickler- Wettbewerb Auszeichnungen konferenzen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 23
Wettbewerb Aktiver Wettbewerb des Plattformbetreibers mit Komplementären Entwicklung eigener Komplemen- Erweiterung des Plattformkerns um tärprodukte durch Plattformbetreiber existierende Funktionalität Apple Maps Google Photos Dark Sky Weather Airdrop Flashlight Mögliche Auswirkungen auf den Komplementärmarkt • Senkung des Preisniveaus • Förderung von Innovationen Racing-Effekt Differenzierung von Komplementären Aufmerksamkeits- Neue Nachfrage aufgrund erhöhter Sichtbarkeit Farrell & Katz (2000), Wen & Zhu (2019), Effekt ähnlicher Produkte Foerderer et al. (2018) Liu et al. (2014) Sahni (2016) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 24
Markteintritt von Google in die Fotokategorie Does Platform Owner’s Entry Crowd Out Innovation? Evidence from Google Photos (Foerderer, Kude, Mithas & Heinzl, 2018) Innovation (signifikante Updates) codiert über Versionshinweise Prädiktoren 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 25
Nach Markteintritt von Google stieg die Innovationstätigkeit im Komplementärmarkt (1) Marginal probability of MAJOR UPDATE Major update .2 Specification LPM Predictors Photos After x Photos .096*** (.009) .1 Controls App fixed effects Yes Time fixed effects Yes Constant .005*** (.001) 0 Adj. / Pseudo R-squared .039 March 2015 BEFORE PHOTOS AFTER PHOTOS August 2015 F / Wald test 63.180*** Photo apps (Treatment) Note: Heteroskedasticity-robust standard errors are clustered on app and given in parentheses. N = Non-photo apps (Control) 39,720 app-months. *, **, *** indicate significance at the 5%, 1%, and .1% levels, respectively. 1. Heinrich-Vorlesung Foerderer et al. (2018) 31.05.2021 26
Anstieg komplementärer Innovation aufgrund des Aufmerksamkeitseffekts Racing Aufmerksamkeits- überlauf Racing-Effekt (1) (2) Rating Number of reviews Differenzierung von Specification OLS OLS Komplementären Predictor After x Photos -.002 .086*** (.003) (.014) Controls Aufmerksamkeitseffekt App fixed effects Yes Yes Time fixed effects Yes Yes Neue Nachfrage aufgrund erhöhter Constant -.000 .002 Sichtbarkeit ähnlicher Produkte (.000) (.002) Adj. R-squared .008 .215 F-test 30.556*** 1355.367*** Note: Heteroskedasticity-robust standard errors are clustered on app and given in parentheses. N = 39,720 app-months. *, **, *** indicate significance at the 5%, 1%, and .1% levels, respectively. Foerderer et al. (2018) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 27
Wirkungsweise des Aufmerksamkeitseffekts Aufmerksamkeitseffekt Complementary market Consumers Third-Party First-Party Complements Racing Complements effect Platform Foerderer et al. (2018) Platform owner 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 Aufmerksamkeitseffekt 28
Auszeichnungen Apple Design Award SAP Pinnacle Award Google Play Award • Auszeichnungen als gängiges Instrument von Plattformbetreibern • Vorwiegend symbolischer Wert - keine monetäre Vergütung • Einfluss auf Komplementäre über Signaling-Mechanismus Qualitätssignal: Reduktion von Transaktionsunsicherheit Wertschätzung: Anerkennung der Leistungen eines Komplementärs Richtungsweisung: Strategische Ausrichtung der Plattform gegenüber Komplementären Hukal et al. (2020), 1. Heinrich-Vorlesung Foerderer et al. (2021) 31.05.2021 29
Google Play Award And the Winner Is … ? The Desirable and Undesirable Effects of Platform Awards (Foerderer, Lueker & Heinzl, 2021) Foerderer et al. (2021) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 30
Gewinner fokussieren Innovationstätigkeit auf bestehende Apps Yi,j,t = β0 +β1 AFTERt x AWARDi,j + κi + ϕt + ψi,j,t + ϵi,j,t UPDATE NEWAPP Gründe (1) (2) (3) (4) (5) (6) • Bestätigung der strategischen After x - - Award 0.472** 0.609* 0.641* -2.837* 3.226*** 3.461*** Ausrichtung (0.180) (0.296) (0.302) (1.320) (0.882) (0.812) • Qualitätssignal für neue (Controls omitted) Kunden Control Runners- Runners- • Potential zur Kapitalisierung group up CEM PSM up CEM PSM bestehender Produkte Estimator Logit Logit Logit Logit Logit Logit Observations 5,131 8,414 8,126 5,131 8,414 8,126 Updates Entwicklung neuer Apps Foerderer et al. (2021) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 31
Auszeichnungen erhöhen Tendenz zum Multihoming und die Entwicklung neuer Apps Multihoming (Gewinner) MULTIHOMED CAT_NUMAPPS • Erhöhte Sichtbarkeit und (1) (2) (3) (4) (5) (6) verringertes Risiko des Misserfolgs After x Award 1.052** 1.012*** 1.055*** 0.062*** 0.040*** 0.057*** • Konkurrierende Plattformbetreiber (0.486) (0.274) (0.277) (0.000) (0.000) (0.000) werben Gewinner ab (Controls omitted) Runners- Runners- Entwicklung neuer Apps Control group up CEM PSM up CEM PSM (Award Kategorie) Estimator Logit Logit Logit Poisson Poisson Poisson • Auszeichnung signalisiert Observations 5,131 8,414 8,126 5,131 8,414 8,126 Komplementären Qualität der Marktnische Foerderer et al. (2021) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 32
Entwicklerkonferenzen Apple World Wide Developer Conference Google I/O • Ziel: Förderung von unternehmensübergreifender Interaktion – Wissenstransfer zwischen Komplementären und mit Plattformbetreiber • Abbau von bestehenden Wissensschranken – Aufbau von Kooperationen • Intensivierung der technologischen Integration • Positive Effekte auf Innovationsleistung – Teilnahme kann Innovation steigern (gemessen an signifikanten App Updates) – Besonders hilfreich für etablierte Komplementärunternehmen Foerderer et al. (2015), Foerderer et al. (2019), 1. Heinrich-Vorlesung Foerderer (2020) 31.05.2021 33
Agenda 1. Grundlagen von Plattformökosystemen 1.1. Definition und Basiselemente 1.2. Direkte und indirekte Netzwerkeffekte 1.3. Plattformtypen 2. Plattformsteuerung 2.1. Formale Steuerungsmechanismen 2.2. Informale Steuerungsmechanismen 3. Einführung und Herausforderungen von Plattformökosystemen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 34
Herausforderungen von Plattformökosystemen Einführungsstrategien Herausforderungen Einführungsstrategie Henne-Ei- Pinguin- Verzögerte Öffnung Eingeschränkter Start Problem Problem • Geringer Nutzen für • Nutzer und • Konzentration auf eine Käufer und Ver- Komplementäre Marktseite bis ausreichend • Beidseitige Öffnung mit Fokus käufer zu Beginn zögern zu Beginn Wert vorhanden ist auf Nichenmarkt der Marktein- der Markt- führung einführung Begrenzung von Exklusivität • Anschaffungskosten Anfangsinvestitionen • Unsicherheit über Erfolg oder Miss- erfolg der Plattform Parker & Van Alstyne (2005), Tiwana et al. (2010), Farrell & Saloner (1985), Tiwana (2013) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 35
Herausforderungen von Plattformökosystemen Regulierung Marktmacht ‘Gig-Economy’ Faire Arbeitsbedingungen Gawer (2020), Parker (2020) Kang et al. (2020), Wood & Lehdonvirta (2018) 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 36
Herausforderungen von Plattformökosystemen B2B – Plattformökosysteme • Unterschiedliche Marktcharakteristika Schermuly et al. (2019), Hodapp et al. (2019), Taeuscher et al. (2018) Größe, Fragmentierung, Geschäftsbeziehungen, voneinander abweichende Anforderungen, Verhandlungsmacht der Komplementäre, fehlende Standardisierung Kundeninteresse an einzelnen, vertikalen End-to-End-Lösungen für bestimmte Anwendungsfälle Geringe indirekte Netzwerkeffekte Winner-takes-all-dynamik unwahrscheinlich! Wahrscheinlicher: mehrere miteinander vernetzte Nischenplattformen! Pauli et al. (2020) • Komplexe Ökosystemumgebung Schermuly et al. (2019), Hein et al. (2019), Sisinni et al. (2018), Foerderer et al. (2018) Mehrere Komplementärtypen Branchenvielfalt und Heterogenität der Kunden und Geräte 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 37
Zusammenfassung • Plattformökosysteme sind omnipräsent und das dominierende Geschäftsmodell unserer Zeit • Zwei Plattformtypen: Transaktions- und Innovationsplattform • Die Wertschöpfung in Plattformen basiert auf direkten und indirekten Netzwerkeffekten • ‘Winner-takes-all‘, kritische Masse und ‘Lock-in‘ sind bedeutende wirtschaftliche Eigenschaften von Netzwerkeffekten • Plattformsteuerung als zentrale Herausforderung für den Erfolg einer Plattform • Unterscheidung zwischen formalen und informalen Steuerungsmechanismen • Herausforderungen für die Einführung einer Plattform: Henne-Ei & Pinguin • Die dunkle Seite von Plattformökosystemen: Politische und soziale Aspekte • Strategische Bedeutung von B2B-Plattformökosystemen 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 38
Plattformforscher am Lehrstuhl für ABWL und Wirtschaftsinformatik Ehemalige Plattformforscher Gegenwärtige Plattformforscher Dr. Prof. Dr. Prof. Dr. Nele Jens Arndt Jens Dibbern Armin Heinzl Lüker Prof. Dr. Prof. Dr. André Timo Thomas Kude Jens Foerderer Halckenhäußer Himmelsbach 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 39
Kollegen Lutz J. Heinrich danke ich zutiefst für die vielen instruktiven Stunden und die erfolgreiche Zusammenarbeit! Ich hoffe, wir sprechen und sehen uns bald wieder! Ihnen Danke ich für Ihr Interesse und Aufmerksamkeit! 1. Heinrich-Vorlesung 31.05.2021 40
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