POLAROID AUSSTELLUNGSGESTALTUNG UND MEDIENTECHINK KG3 SOSE 2020 - WEBFLOW
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Polaroid Martina Sachariew If you stop and think about it, our lives We exist to help you see those moments, Melisa Ögünc are built by moments: moments that to pause them, and to relive them in Olivia Sampaio Kuhn can change your life, and everyday something you can hold in your hand moments that create your life. and turn to forever. Betreuung In today’s world, there’s not much Anne Sievers time to appreciate what’s in front of Marc Guntow us. Everything feels temporary and disposable. Nothing is around long enough to move us. To make us feel connected; to make us feel human — and we won’t stand for that.
Inhalt Aufgabenstellung Recherche Teil1 Konzept zum Ausstellungsmodell Umsetzung Teil2 Konzept für die Medienstation
01 Aufgabe Konzipieren Sie eine räumliche Ausein- andersetzung mit der gewählten Erfin- der-Persönlichkeit, so dass diese als drei- dimensionales Portrait für den Besucher erlebbar wird. Unter Einbeziehung eines Leitexponats, Typografie + Bildmaterial und ggf. weitere Medien (Ton, Film,...). Eine allseitige Betrachtunsmöglichkeit ist zu berücksichtigen.
Teil 1 Keyvisual lädt den Besucher ein macht neugierig emotional, szenografisch Teil 2 Informationeinheit befasst sich mit den Fakten und Hintergrundgeschichte (Biographie, Innovation, Exponat...) Serendipity Die Themen orientierten sich alle an der Serendipität - das heißt an einer zufälligen Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und über- raschende Entdeckung erweist.
02 Recherche Um uns erstmal einen Überlick über unser Für die Informationsbeschaffung haben Thema Polaroid und ihr Erfinder Edwin wir Quellen über Fakten über Edwin Herbert Land zu verschaffen, haben wir Herbert Land benutzt und über sein Leben. angefangen Informationen herauszusu- Allerdings wollten wir uns noch informie- chen. Dabei haben wir uns verschiedene ren ob es schon vorher Austellungen zu Moodboards angelegt für die Mediale dem Thema gab und haben viele Beispiel- Vertiefung und für das Austellungsmodell. hafte Bilder und sogar auch eine Austel- Um gemeinsam für das Thema zu brain- lung in Hamburg über Polaroid gefunden. stormen, haben wir uns eine Arbeitsflä- Dadurch dass jeder von uns einzeln re- che auf Miro erstellt. Dort haben wir die cherchiert hat, hatten wir eine große Aus- verschiedenen Punkte in Kategorien ge- wahl an Informationen und Fakten. Da gliedert und sind Schritt für Schritt Edwin unsere Überlegung war in der medialen Herberts Lebensgeschichte durchgegan- Vertiefung, alle Informationen einzu- gen. Durch das umfangreiche Wissen was bringen, haben wir nicht nur über Edwin wir uns angeeignet haben, hatten wir eine Lnd recherchiert, sondern auch über die gute Grundlage für unsere Projekte. Da- Polaroid Company, wie die Technik hinter bei war es uns wichtig die interessantesten der Polaroid Kamera ist und auch wel- Punkte und Fakten über unseren Erfinder chen Stellenwert Polaroid heutztage hat. herauszufinden und aufzubereiten.
Eine Stunde später hatte der umtriebige 1976 begann die Firma Kodak, eigene Forscher die technischen Grundlagen ent- Sofortbildkameras herzustellen. Pola- wickelt, um diesen Wunsch Realität werden roid sah darin seine Patentrechte verletzt, zu lassen. Edwin Land, der Erfinder der klagte und gewann den Rechtsstreit im Informationen ersten Polaroid-Sofortkamera, bemerk- te zu seiner Entdeckung: »Die Fotografie Jahr 1985. Kodak musste daraufhin hohe Schadensersatzzahlungen leisten. Das ja- wird nie wieder dieselbe sein«. Und er hat- panische Unternehmen Fuji wollte eben- te Recht.Am Anfang waren die Fotos aus falls in das Geschäft einsteigen und schloss der Sofortbildkamera noch sepiafarben, einen Vertrag mit Kodak, um Sofortbild- Erfinder ab 1950 schwarzweiß, und mussten nach kameras ähnlicher Bauweise zu produzie- Edwin Herbert Land der Entwicklungszeit von 15 bis 30 Sekun- ren. Fuji hatte trotz Patentrechtsverletzung 1909 – 1991 den mit einem Klarlack bestrichen werden. aber mehr Glück als Kodak – die Firma Zu diesem Zweck waren den Filmen ent- einigte sich mit Polaroid und durfte ihre Die erste Sofortbildkamera erfand der sprechend getränkte Schwämmchen bei- Produkte weiterverkaufen. Das ist bis heute US-Amerikaner Edwin Herbert Land, ein gelegt, mit denen die Bilder fixiert werden so geblieben, zumal die Patente von Pola- Physiker und Industrieller, der 1909 ge- konnten. Erst 1963 kam Farbe ins Spiel roid inzwischen ausgelaufen sind. In den boren wurde und 1991 starb. Schon be- und die Bilder kamen ohne anschließende 1990er Jahren begann der Abstieg von vor er am 21. Februar 1947 seine Erfin- Klarlackschicht aus.Die ersten Filme waren Polaroid. Ihre Modelle Captiva und iZo- dung in New York der Versammlung der sogenannte Trennbildfilme, die aus einem ne waren kompakte Sofortbildkameras, Optical Society of America präsentierte, Negativ und einem Positiv bestanden. Das die Fotos in kleinen Formaten herstellten. entwickelte er 1932 einen Polarisations- Negativ wurde nach der Aufnahme vom Allerdings konnten sie nicht mehr an die filter aus Kunststoff: den Polaroid-Filter. Positiv abgezogen. Erfolge der Polaroid-Kultkamera anknüp- Dieser Filter kann das Licht unerwünschter fen und ihre Produktion wurde schließlich Reflexionen schlucken, Kontraste im Bild Die Fotografen mussten die Entwicklungs- eingestellt. Erschwerend kam hinzu, dass stärker hervortreten und Farben kräftiger zeit penibel einhalten, damit die Kontraste die Digitalfotografie nach und nach den wirken lassen. Er machte ein paar Jahre nicht zu hoch oder die Farben verfälscht Markt eroberte und in rasender Geschwin- später zusammen mit seinem Physikleh- wurden. Deshalb gab es in den Sofortbild- digkeit immer besser wurde. Die Sofort- rer Wheelwright ein Labor auf, aus dem kameras dieser Zeit analoge Stoppuhren bildkameras waren nicht mehr gefragt, da schließlich 1937 die Polaroid Company mit Countdown sowie herausziehbare ohne Entwicklungszeit, ohne Papier, mit hervorging. Bis die erste Polaroid-Sofort- Aluminiumplatten, auf die Tabellen mit den einem Klick qualitativ viel hochwertigere bildkamera im Laden erhältlich war, muss- Entwicklungszeiten aufgedruckt waren. Fotos auf kleinen Bildschirmen angezeigt ten sich die Menschen jedoch noch bis Zwischen den Platten konnte das Bild sich werden konnten, die sich noch dazu be- November 1948 gedulden. Der Auslöser besser entwickeln. 1972 schlug die Stunde liebig oft verbreiten und vervielfältigen lie- für Lands Erfindung war übrigens einst des Integralfilms. Mit dem Modell SX-70 ßen. 2008 musste Polaroid schlussendlich seine kleine Tochter. Sie fragte ihn 1943, mussten die Fotografen das Bild nur noch Insolvenz anmelden. warum sie ein eben aufgenommenes Foto aus dem Apparat ziehen und einen Mo- nicht sofort sehen könne. ment warten – schon war es fertig.
Wie funktioniert eine Sofort- bildkamera? Mediale Vertiefung Edwin Land, ein US-amerikanischer Phy- siker und Industrieller, gilt als einer der pulse, unterschiedlicher Temperatur und Einwirkdauer werden die ursprünglich Pioniere der Fototechnik. Ihm gelang ein weißen Kristalle angeregt sich zu ver- Für die mediale Vertiefung haben wir uns kleines chemisches Wunder. Er schaffte färben. Die Entwicklungszeit bei einem verschiedene Oberthemen ausgesucht, die es alle nötigen chemischen Prozesse für Sofortbild hängt von der Temperatur und man sich individuell ansehen kann - ohne die Filmentwicklung in der Kamera selbst des verwendeten Films ab. Schwarz/weiß chronologische Reihenfolge. Der Start- ablaufen zu lassen. Der Film ist mit den Filme lassen sich binnen weniger Sekun- screen beziehungsweise der Bildschirm- nötigen Chemikalien präpariert und beim den entwickeln. Da hier lediglich schwarz schoner zeigt die einzelnen Polaroids auf fotografieren wird das Bild durch zwei und weiß und deren Abstufungen che- einem Haufen liegen. Wenn man ein Pola- Walzen geführt. Hierdurch werden die misch entwickelt werden müssen. Bei den roid auf dem Touchscreen berührt, ordnen Chemikalien aneinander gepresst und üblicherweise verwendeten Farbfilmen be- sie sich links an und man kann zu jedem beginnen miteinander zu reagieren. Dies trägt die Entwicklungszeit ein bis drei Mi- individuell scrollen. Wenn man sich ein war die Geburtsstunde des Trennbildfilms. nuten. Spannend ist auch der chemische Thema dann genauer anschauen möchte, Heut zu Tage ist diese Technik überholt Prozess welcher beim Entwickeln abläuft. klickt man auf das Polaroid und die In- und wurde unter anderem durch die Zero Hier kann man als außenstehender gut formationen erscheinen. Mit den „weiter“ Ink Technologie abgelöst. Hier kommt die beobachten wie unterschiedlich lange die und „zurück“ Buttons gelangt man auf die Kamera komplett ohne Tinte aus. Das Zink Kristalle, je nach benötigter Farbe, zum verschiedenen Unterseiten. Wir haben uns Fotopapier besteht aus drei übereinander entwickeln benötigen. für den schwarzen Hintergrund entschie- geschichteten Emulsionsschichten aus Kris- den, damit der Bildschirm keinen Kontrast tallen. Diese beherbergen die Grundfar- zu schwarzen Wand bildet und die Pola- ben der subtraktiven Lichtmischung, Gelb, roids im Vordergrund stehen. Magenta und Cyan. Durch thermische Im-
Polaroid Company Während seiner Studienzeit erfand Land im Jahr 1932 einen Polarisationsfilter aus Kunststoff, den sogenannten Polaroid-Fil- ter, der in fast beliebiger Größe herstellbar ist. Die Folien bekamen einen Namen, der später stellvertretend für alle Sofort- bildkameras stehen sollte: Polaroid. Noch im gleichen Jahr meldete er Patent für die Folien an, vielleicht weil er ahnte, welch bahnbrechende Erfindung ihm damit ge- lungen war. Er machte diese Erfindung, während er sein Studium der Chemie an der Harvard University für einen Auf- enthalt in New York City unterbrach. Er kehrte dann nach Harvard zurück, machte aber keinen Abschluss, sondern gründete mit seinem Physiklehrer Wheelwright ein Film und Fernsehen Labor, um seine Erfindung weiterzuentwi- Konkurrenz ckeln. Daraus entstand 1937 die Polaroid Unter dem Namen SX-70 wurde sie im die so entstanden, hatten dann ihre eigene Company. 1976 begann die renommierte Firma großen Stil Mitte der Siebziger verkauft Persönlichkeit. Sofortbildkameras waren da- Kodak der Marke Polaroid Marktanteile und galt in der Achtundsechziger Gene- durch über dreißig Jahre lang beliebt, bis streitig zu machen. Sie veröffentlichten die ration als Statussymbol ohne Status. So sie schließlich Anfang der 2000er Jahre ver- EK-Serie, die sich in den 80er-Jahren äu- konnten Happenings, spirituelle Reisen schwanden. Zu unbeliebt war das Konzept Am 21. Februar 1947 war die Technik ßerst gut verkaufte. Nachdem Polaroid ein und fremde Kulturen mittels Kamera do- einer analogen Kamera, zu beliebt die Per- dann so weit entwickelt, dass sie in einer Patentverletzungsverfahren anstrebte, be- kumentiert und weiterverbreitet werde. spektive einer schier unbegrenzten Anzahl Balgenkamera erstmals zum Einsatz kam. gann Kodak langsam die Produktion von Auch in der Kriminaltechnik war die Pola- an Fotos auf einer digitalen Speicherkarte. Diese wurde zwar bereits viel früher entwi- Sofortbildkameras einzustellen. Im Jahr roid Kamera ein gerne gesehener Gast. ckelt, eignete sich durch ihren Aufbau je- 1985 gewann Polaroid den Rechtsstreit, Ob erkennungsdienstliche Behandlungen, doch gut für den speziellen Polaroid-Film. wodurch Kodak zu erheblichen Schadens- Tatortfotos oder Privataufnahmen- die Er- Land entwickelte eigens dafür eine neue ersatzzahlungen verpflichtet wurde. Dies mittler waren in der Lage dank schneller Balgenkamera, die er origineller Weise ging so weit, dass Kodak 1986 sich dazu Entwicklungszeiten Vorort Beweise zu do- „Land-Kamera“ taufte. Ein Jahr später bereit erklären musste, sämtliche Sofort- kumentieren und Spuren zu sichern. So wurde dann die erste Polaroid-Kamera in bildkameras zurückzukaufen beziehungs- begann bis Mitte der Neunziger, als die Boston verkauft. weise gegen ein Modell der Marke Pola- ersten Digitalkameras auftauchten ein Sie- roid auszutauschen. Aber nicht nur Kodak geszug mit Millionen weltweit verkaufter hatte am Markt der Sofortbildkameras Geräte. Spätestens seit den 70ern und mitgemischt: Das japanische Unterneh- 80ern sind die Geräte zum absoluten Kult men Fuji schloss bereits 1981 einen Deal geworden und der Name „Polaroid“ fes- mit Kodak ab, der die Verwendung einer tigte sich im allgemeinen Sprachgebrauch. ähnlichen Bauweise für eigene Produkte Keine Speicherkarte, keine Bildvorschau erlaubte. Obwohl auch Fuji die Patent- und immer ein gewisser Spannungs- oder rechte Polaroids verletzte, einigten sich auch Anspannungseffekt Die Fotos waren die Konzerne darauf, dass die Kameras natürlich nie die qualitativ hochwertigsten weiterverkauft werden dürfen. Abbildungen des echten Lebens, aber sie gaben eben das wieder, was Fotos sein sollen: festgehaltene Momente. Die Fotos,
Entwicklung Comeback Die junge Firma Impossible übernahm das Die ersten Filme waren sogenannte Trenn- In den 1990er Jahren begann der Abstieg Werk Enschede für Filme von Polaroid in bildfilme, die aus einem Negativ und von Polaroid. Ihre Modelle Captiva und den Niederlanden. Sie produzieren wei- einem Positiv bestanden. Das Negativ iZone waren kompakte Sofortbildkameras, terhin Material für die Kameras und hatten wurde nach der Aufnahme vom Positiv die Fotos in kleinen Formaten herstellten. Glück: Sie wurden zu Trendobjekten, die abgezogen. Die Fotografen mussten die Allerdings konnten sie nicht mehr an die vor allem bei jungen Menschen äußerst Entwicklungszeit penibel einhalten, da- Erfolge der Polaroid-Kultkamera anknüp- beliebt sind. Den Nutzern ist der recht mit die Kontraste nicht zu hoch oder die fen und ihre Produktion wurde schließlich hohe Preis der einzelnen Fotos egal und Farben verfälscht wurden. Deshalb gab es eingestellt. Erschwerend kam hinzu, dass sie freuen sich über ein schickes Retro-Bild in den Sofortbildkameras dieser Zeit ana- die Digitalfotografie nach und nach den im kleinen Format. Impossible hatte bei loge Stoppuhren mit Countdown sowie Markt eroberte und in rasender Geschwin- der Herstellung mit einigen Schwierigkei- herausziehbare Aluminiumplatten, auf digkeit immer besser wurde. Die Sofort- ten zu kämpfen, die sie durch Geschick die Tabellen mit den Entwicklungszeiten bildkameras waren nicht mehr gefragt, da und Innovationsgeist überwinden konnten. aufgedruckt waren. Zwischen den Platten ohne Entwicklungszeit, ohne Papier, mit Heute werden die Filme mit anderer Zu- konnte das Bild sich besser entwickeln. einem Klick qualitativ viel hochwertigere sammensetzung noch immer hergestellt Am Anfang waren die Fotos aus der Fotos auf kleinen Bildschirmen angezeigt und erfreuen sich hoher Beliebtheit. Sofortbildkamera noch sepiafarben, ab werden konnten, die sich noch dazu be- 1950 schwarzweiß, und mussten nach der liebig oft verbreiten und vervielfältigen lie- Entwicklungszeit von 15 bis 30 Sekunden ßen. 2008 musste Polaroid schlussendlich mit einem Klarlack bestrichen werden. Zu Insolvenz anmelden. diesem Zweck waren den Filmen entspre- chend getränkte Schwämmchen beigelegt, mit denen die Bilder fixiert werden konn- ten. Erst 1963 kam Farbe ins Spiel und die Bilder kamen ohne anschließende Klar- lackschicht aus.
03 Konzept zum Ausstellungsmodell Erste Ideen Nach den ersten Recherchen und der Auseinandersetzung mit dem Thema Polaroid sammelten wir un- sere anfänglichen Eindrücke und erstellten erste analoge Skizzen.
Schnell waren wir uns als Gruppe einig, dass die Abziehfolie einen Teil unserer Ausstellung ausmachen sollte und dass das Thema durch die Wahl von dazu passender Typografie und Farben gestalterisch unter- strichen wird.
Modellbau im Schuhkarton Um sich die Modelle räumlich besser vorstel- len zu können, beschlossen wir im nächsten Schritt die Ausstellung in einem Schuhkarton nachzustellen. Somit bot sich uns die Möglich- keit einzelne Objekte im Raum unterschiedlich anzuordnen und ihre Wirkung zu betrachten.
Anordnung im Raum Anschließend beschäftigten wir uns noch- mals intensiv mit der Anordnung der Ob- jekte im Raum und begannen damit, uns von den vier Wänden zu lösen. Dabei entstanden viele unterschiedliche Ansät- ze. Dies hatte auch zur Folge dass wir die endgültigen Ausstellungsobjekte immer konkreter bestimmen konnten, was uns anschließend die Möglichkeit gab sich in Allerdings merkten wir, dass wir durch den kommenden Wochen der Gestaltung den Fokus auf die räumliche Wirkung der verschiedenen Wände zu widmen. der einzelnen Modelle, welche vor- wiegend an den Wänden des Kartons positioniert waren, das Gesamtbild außer Acht ließen und die Objekte nicht miteinander harmonierten.
Finale Auswahl Letztendlich hat uns die Anordnung am Das Modell besteht aus drei Wänden, von Besten gefallen, in welcher die verschie- denen zwei aus Kappa bestehen und eine denen Modelle in Kombination zusammen aus transparentem Material, was dem eine neue Form gebildet haben. Modell eine gewisse Schwerelosigkeit ver- leiht. Durch die leicht angewinkelten Flächen entsteht eine visuelle Trennung zwischen den Themen, und trotzdem bilden sie ein harmonierendes Gesamtbild.
Layout Nachdem unser Modellkonzept fest stand konnten wir uns im nächsten Schritt mit der Gestaltung der verschiedenen Bereiche be- fassen. Dafür wurden auch hier verschiedene Layouts erstellt, die uns schrittweise zum End- ergebnis geführt haben.
POLAROID AUSSTELLUNG BERLIN 05.–24. JUNI ZWEITAUSEND ZWANZIG
Schicksal AUSLÖSER oder AUSLÖSER AUSLÖSER Zufall Im Jahr 1943 fuhr die Familie Land nach Land ließ diese Frage keine Ruhe und im Das eigentlich Revolutionäre an der Florida in den Urlaub und die kleine November 1948, rechtzeitig zum Beginn Erfindung war der Film, bei dem erst- Im Jahr 1943 fuhr die Familie Land Land ließ diese Frage keine Ruhe und dreijährige Tochter Jennifer fragte ihren des Weihnachtsgeschäftes, präsentierte mals ein spezielles Schnellentwicklungs- nach Florida in den Urlaub und die im November 1948, rechtzeitig zum Vater, der sie fleißig fotografierte, er die erste Sofortbildkamera der Welt. verfahren zum Einsatz kam, das an kleine dreijährige Tochter Jennifer Beginn des Weihnachtsgeschäftes, “Papa, warum kann man die Bilder 75 Modelle ließ er für ein Fotogeschäft in Ort und Stelle das belichtete Negativ fragte ihren Vater, der sie fleißig präsentierte er die erste Sofortbild- nicht sofort haben?“ Boston produzieren. Sie waren innerhalb auf ein Positiv übertrug. fotografierte, “Papa, warum kann kamera der Welt. 75 Modelle ließ Das eigentlich Revolutionäre an Nimm sie hoch, drück auf ja, schieß eines Tages ausverkauft. man die Bilder nicht sofort haben?“ er für ein Fotogeschäft in Boston der Erfindung war der Film, bei das Foto, zieh die Folie ab – fertig. Nimm sie hoch, drück auf ja, schieß produzieren. Sie waren innerhalb dem erstmals ein spezielles Schnell- So hieß es in einem Werbesong das Foto, zieh die Folie ab – fertig. So eines Tages ausverkauft. entwicklungsverfahren zum Einsatz der Firma Polaroid. Und in dieser hieß es in einem Werbesong der Firma kam, das an Ort und Stelle das Einfachheit lag das Geheimnis des Polaroid. Und in dieser Einfachheit belichtete Negativ auf ein Positiv Erfolges. Zudem entwickelte Land lag das Geheimnis des Erfolges. Zudem übertrug. seine Kameras ständig weiter. 1963 entwickelte Land seine Kameras ständig kam die erste Polaroid-Farbbild- weiter. 1963 kam die erste Polaroid- kamera auf den Markt. Farbbildkamera auf den Markt.
Typografie Sowohl für die visuelle Ausstellung als Allerdings bevorzugten wir Objektiv, da sie auch für die interaktive Medienstation ver- dank erstklassiger Bildschirmoptimierung wendeten wir die Schriftart Objektiv Mk1. bedenkenlos in digitalen Medien einsetz- Auf den ersten Blick erinnert sie an die bar ist. Die Merkmale, die mit dieser geo- Schrift Futura, die auch der Hausschrift metrischen Schriftfamilie assoziiert werden von Polaroid am nächsten kommt. (z.B. Die gleichbleibende Struktur), sind ab- geschwächt um Finesse und Eleganz auszu- drücken. Edwin Herbert Land war der Erfinder des Polaroid- Trennbildfilm-Verfahrens und somit einer der wichtigsten Pioniere der Fototechnik. Neben der Gründung der Polaroid Company, war er auch als Physiker tätig, befasste sich mit der Theorie des Farbsehens und förderte benachteiligte Gruppen in- dem er sie ausbildelte und einstellte.
Farbkonzept Durch mehrere Testdrucke war es uns Unser Farbkonzept für die Ausstellung möglich die optimale Lesegröße sowie fiel auf die bekannten Spektralfarben, den richtigen Schriftschnitt für unser die immer in Kombination mit der Pola- Modell festzulegen. roid Wortmarke erscheinen. Die Ikonografie des Regenbogenspek- trums ist seit den 1970er Jahren ein zentraler Bestandteil des gesamten Branding von Polaroid. Dies wollten wir auch in unserer Ausstellung so beibehalten.
Visuelle Ausstellung Bei der Gestaltung der Wände haben wir Für die Hohlkehle wählten wir ein buntes, mit verschiedenen Stilen gearbeitet, die abstraktes Design um ein interessantes auf Ihre jeweilige Funktion zugeschnitten Fotomotiv zu erzeugen welches ins Auge ist. sticht. Die erste Wand, welche den Medienbe- Die Transparente Wand soll die Neugier reich darstellt, hat einen schwarzen Hin- des Besuchers wecken, da die Informatio- tergrund um den interaktiven Monitor auf nen nur von einer Seite lesbar sind und er ihr optisch zu integrieren. eine auffallen- so indirekt dazu aufgefordert wird, auch de Typografie soll den Nutzer dazu auf- die andere Seite des Ausstellungsmodells fordern den Bildschirm zu nutzen. zu betrachten. Ein weiterer interessanter Effekt der Transparenz sind die Silhouet- ten der Menschen, die sich auf der ande- ren Seite befinden.
04 Umsetzung Das Modell Da wir dieses Semester auf die Werkstatt verzichten mussten, konnte das Modell nicht im 1:1 Maßstab umgesetzt wer- den. Dennoch konnten wir auf den Bau eines Modells nicht verzichten und bau- ten dieses daher im Maßstab 1:14 nach.
Der Aufbau Für den Aufbau der Ausstellung haben Die Ausstellung ist zwei-seitig besichtbar wir ein Zickzack-Modell konzipiert, so- und beinhaltet ein überdimensionales Pola- dass jede Station eine eigene Wand hat roidfoto von Edwin Herbert Land mit einer und dadurch eine Trennung herrscht, Abziehfolie, eine Transparente Folie in der jedoch die Themen trotzdem miteinan- Mitte mit weiteren Informationen, eine Me- der zusammenhängen und man durch dienstation und Exponate. die Ausstellung geführt wird.
Polaroid von Edwin Land Das Bild von Edwin Herbert Land ist in einem Polaroid plat- ziert und klebt großflächig an der Wand. Man sieht sein ers- tes Polaroidbild in der Hand, während er die folie abzieht. Da anfangs bei Polaroids das Positiv vom negativ abgezogen werden musste, um das Bild zu erhalten, hängt die abgezoge- ne Folie an dem Polaroidfoto. Auf dem Boden direkt darunter ist eine kurze Beschreibung zum Erfinder.
Die Transparente Folie In der Mitte des Modells befindet sich Die Transparente Folie steht im Bezug zum die Transparentfolie. Es ist nur von einer Bild von Edwin Land und soll die abgezo- Seite lesbar und von der anderen spie- gene Folie eines Polaroidbildes darstellen. gelverkehrt. Das interessante ist, dass Außerdem bringt sie eine Abwechslung man durch die Transparente „Wand“ zwischen die anderen Wände und deutet die Silhouetten der anderen Besucher an, dass es noch eine andere Seite der aus- sieht , wenn man sich auf der anderen stellung gibt. Seite der Ausstellung befindet. Somit wird das Interesse sich die andere Seite ebenfalls anzuschauengeweckt.
Die Fotostation Als Interaktion für die Besucher haben Die Personen haben somit die Möglich- wir eine Fotowand erstellt. Die halbe keit ein Teil der Ausstellung zu sein. Wand ist mit einer Hohlkehle bedeckt, Die Fotos können ganz einfach an der welche die Polaroidfarben enthält. Wand mit doppelseitigem Klebeband Durch die bunte Farbmischung, weckt angebracht werden. die Hohlkehle direkt Aufmerksamkeit in der sonst sehr minimalen Ausstellung. Man kann vor der Hohlkehle Polaroid- fotos machen und diese dann an der anderen Hälfte der Wand befestigen.
Die Exponate An der Exponatwand sind 5 Regale mit den Polaroidfarben rot, orange, gelb, grün und blau. Die Rega- le werden von oben beleuchtet und re- flektieren nach unten, dadurch entsteht ein Lichtspiel, das sich wiederholt wie bei der Hohlkehle. Die Exponate sind chronologisch geordnet. Über den Re- galen befindet sich die Spiegelfolie, da die Kamera Reflektoren enthält.
05 Konzept Für die Medienstation Für die interaktive Anwendung ha- ben wir zunächst ein Design das zum Gesamtbild passt konstruiert. Der Stil sollte minimalistisch mit Polaroidfotos und großer Typo- grafie sein. Nach einigen Kon- zeptideen wählten wir eine Vari- ante mit schwarzem Hintergrund, da der weiße Rahmen der Pola- roidfotos dadurch mehr zum Vor- schein kommt und der Bildschirm besser in die schwarze Medien- wand integriert wird.
Die Umsetzung Die Medienstation Die Medienwand ist die einzige schwarze Wand der Ausstellung, damit der schwarze 27 Zoll Bild- schirm besser zum Gesamtbild passt. Die Wand ist mit dem wei- ßen Schriftzug „Alles was du wissen musst“ verziert. Die Be- sucher werden somit direkt ange- sprochen und möchten genauer sehen, was sie unbedingt über die Polaroidkamera mitnehmen sollten.
Bei der medialen Anwendung sind wir Auf dem Startbildschirm sieht man die auf die wichtigsten Themen eingegangen zertreuten Polaroids zu den jeweiligen wie die Entwicklung und Funktion der Ka- Themen mit den passenden Fotos dazu. mera, sowie die Sofortbildkamera heute Beim Auswählen eines Bildes erscheint und die Konkurrenz. Für das Design ha- daneben eine Information zur Thematik. ben wir uns auf den Einstieg mit zerstreu- ten Polaroidfotos geeinigt.
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