PRESSEHEFT - GOLDENEGGPRODUCTION

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PRESSEHEFT - GOLDENEGGPRODUCTION
von MARINA BELOBROVAJA
GoldenEggProduction

PRESSEHEFT
PRESSEHEFT - GOLDENEGGPRODUCTION
EIN FILM VON
                                    MARINA BELOBROVAJA

                     MENSCHENSKIND ! | OUR CHILD | Ô, ENFANT DE L’HOMME
                                          Schweiz | 2021 | 82’
                           Originalfassung deutsch & russisch mit Untertiteln

                                              TRAILER
                                     https://vimeo.com/521286790

      PRODUKTION                       VERLEIH & PRESSE CH                      WELTVERTRIEB
  GoldenEggProduction                         FilmBüro                            JMT Films
   Gabriela Bussmann                       Valerio Bonadei                   Jean-Michel Trèves
   Rue de la Filature 22                  Badenerstrasse 78            19 rue Asirey Tsiyon, Appt. 71.,
   1227 Genf, Schweiz                    8004 Zürich, Schweiz              Tel Aviv 6687841, Israel
    +41 22 343 77 26                      +41 79 653 65 03                   +972 3 525 4782
gb@goldeneggproduction.ch                valerio@filmbuero.ch              michael@jmtfilms.com

 www.menschenskind-film.ch | facebook.com/menschenskindfilm | instagram.com/marina_belobrovaja
PRESSEHEFT - GOLDENEGGPRODUCTION
SYNOPSIS
  Ist Elternschaft die einzig logische Fortsetzung eines jeden Lebens? Hat das
  traditionelle Konzept der Kleinfamilie ausgedient? Die Filmemacherin Marina
  Belobrovaja hat einen Weg gewählt, über den viele Frauen in einer vergleichbaren
  Situation nachdenken, ihn aber doch nicht gehen. In MENSCHENSKIND !
  setzt sie sich, ausgehend von der Zeugungsgeschichte ihrer Tochter mit Hilfe
  eines Samenspenders, mit den bestehenden gesellschaftlichen Vorstellungen,
  Rollenmustern und Konventionen rund um Elternschaft und Familie auseinander.
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ÜBER DEN FILM
  Menschenskind ! handelt vom einem anspruchsvollen Weg: er zeigt die Geschichte
  einer Frau, der Regisseurin selbst, die ein dringliches Bedürfnis verspürt, ein Kind
  zu bekommen. Sie sucht nach einem Samenspender, den sie in einem anonymen
  Hotelzimmer trifft. Daraufhin konzentriert sich die Erzählung auf das tägliche Zu-
  sammenleben der mittlerweile geborenen Tochter und der Mutter, das sie mit
  einer Handkamera dokumentiert. Ihre Entscheidung ebenso wie deren Konse-
  quenzen reflektiert Marina Belobrovaja dabei in einem stetigen Abgleich mit den
  gesellschaftlichen Werten: Wie wird ihr Weg von ihrem Umfeld wahrgenommen?
  Wie will sie mit der Tatsache umgehen, dass ihr Kind ohne Vater aufwächst?

  Der Film erzählt von Begegnungen mit Personen und Paaren, mit denen die Re-
  gisseurin ebenso intelligent wie gefühlvoll, entschlossen wie sensibel in Dialog
  tritt. Auf diese Weise werden deren unterschiedliche Lebensentwürfe jenseits des
  normativen Familienmodells erfahrbar. Die Szenen wechseln zwischen dem Alltag
  von Mutter und Tochter und Gesprächen mit den Protagonist*innen, deren gele-
  bte Beziehungen im Verlauf des Films vor laufender Kamera stets neu verhandelt
  werden.

  Je weiter die Erzählung von Menschenskind! fortschreitet, desto komplexer wird
  sie. Und während sich die Regisseurin gegen eine traditionelle Familienstruktur
  mit einer präsenten Vaterfigur entscheidet, ist es ihre eigene Familie, bestehend
  aus Vater, Mutter und Grossmutter, die paradoxerweise eine zentrale Rolle in
  ihrem Leben einnimmt – allgegenwärtig, liebevoll, geduldig, nah, wenn auch weit
  weg, in Israel lebend. Diese Familienporträts sind lustig wie eine Sitcom.

  Jean Perret
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ANMERKUNG DER REGIE
  Meine Geschichte ist keineswegs einzigartig. Im Gegenteil, ich habe einfach das-
  durchgezogen, worüber viele in vergleichbarer Situation nachdenken, es aber nicht
  tun – beispielsweise aus Angst, ihren Kindern kein angemessenes Leben bieten zu
  können oder aus der Mehrheitsgesellschaft ausgeschlossen zu werden. Doch wenn
  kinderlose Paare heute immer öfter Hilfe der Samenbanken beanspruchen, deren
  Zugänglichkeit für lesbische Paare vor einigen Monaten endlich auch in der Schweiz
  Realität geworden ist; wenn sich immer mehr Familien mit zwei Müttern oder Vätern
  zu ihrer Lebensform bekennen und wir vermehrt über die Leihmutterschaft diskutie-
  ren, die zwar noch nicht in der eidgenössischen Gesetzgebung, aber schon längst in
  der Schweizer Wirklichkeit angekommen ist, dann ist es an der Zeit, das Konzept der
  Kleinfamilie als die einzig adäquate Form der Elternschaft zu verabschieden. Denn
  unabhängig davon, welchen Lebensentwurf jede*r von uns für sich beansprucht,
  sind sie alle Teil einer vielfältigen Wirklichkeit und sollen daher offen und legal gelebt
  werden können.

  Dass meine und unsere Geschichte nicht veränderbar ist, ist eine Tatsache. Nicht
  zuletzt deswegen besteht das Anliegen dieses Films in einer aufmerksamen Re-
  flexion der vielen Fragen und Widersprüche, die sich sowohl in Hinblick auf meine
  Entscheidung, auf diese Weise Mutter zu werden, als auch im Zusammenhang mit
  dem Entschluss, unsere Geschichte filmisch zu verarbeiten, stellen. Wenn ich mich
  heute frage, was meine Tochter in absehbarer Zukunft von ihrer Herkunft, aber auch
  von diesem Film halten wird, kann ich das nur soweit beantworten, dass ich als
  Mutter dem Alter und der Reife meiner Tochter entsprechend offen mit unserer Fa-
  miliengeschichte umgehe und dass ich als Filmemacherin diesen Film nicht zuletzt
  auch deswegen machen musste, um meiner Verantwortung ihr gegenüber gerecht
  zu werden.

  Marina Belobrovaja
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Q&A
  Interview des ehemaligen Direktors von Visions du Réel, Jean Perret, mit Regis-
  seurin Marina Belobrovaja.

  Sie haben sich entschieden, ein Kind zu bekommen und gleichzeitig einen Film darüber zu
  machen: Brauchten diese beiden Projekte einander, um zu Ende geführt zu werden?

  Nun ja, während das eine Projekt nach 5 Jahren abgeschlossen ist, werde ich
  mich mit dem anderen wohl das ganze restliche Leben beschäftigen! (lacht)

  In meiner Arbeit als Künstlerin und Filmemacherin gehe ich stets von einer
  persönlichen Involviertheit aus. Als Mutter wiederum bin nicht darauf angewiesen,
  einen künstlerischen Ausdruck für meine Elternschaft zu finden. Nichtsdestotrotz
  hat mir das Filmprojekt erlaubt, meinen Weg zur Mutterschaft nicht nur als eine
  persönliche Situation, sondern als ein gesellschaftliches Anliegen zu begreifen.
  Und diese gesellschaftspolitische Dimension hat in der Tat Auswirkungen darauf,
  mit welchem Selbstverständnis unsere Familie ihren Alltag lebt.

  Sie sind die Hauptfigur im Film, allein mit ihrer Tochter und in Interaktion mit mehreren
  Personen: Wieso haben Sie sich für diese Konstellation entschieden und beziehen auch Ihre
  Familie in Israel immer wieder mit ein?

  Es war mir ein Anliegen, von der eigenen Situation ausgehend andere Lebens-El-
  ternschaftsmodelle zu befragen. Die Geschichten der Protagonist*innen im Film
  unterscheiden sich also ganz bewusst von meiner Situation ebenso wie voneinan-
  der. Im Verlauf der Arbeit habe ich allerdings feststellen müssen, dass mich unsere
  Differenzen deutlich weniger irritierten als die Empathie und die Identifikation mit
  der jeweils anderen Situation, die sich mit der zunehmenden Auseinandersetzung
  einstellten: Ihre Zweifel wurden zu meinen eigenen Zweifeln. Die polemische Hal-
  tung, die zu Anfang notwendig war, um diesen Weg als Mutter und als Filmema-
  cherin zu beginnen, wurde uneindeutiger, komplexer. Aus heutiger Sicht hat diese
  Verunsicherung wesentlich zur Umsetzung des Films beigetragen.

  Was das Einbeziehen meiner Eltern betrifft, so war das eine logische Konsequenz
  unseres sich über Tausende von Kilometern erstreckenden und doch so nahen
  und selbstverständlichen Familienalltags: Ohne ihre Unterstützung hätte ich we-
  der für die Mutterschaft noch für diesen Film den nötigen Mut und die Ausdauer
  gehabt.
Der Film hat einen intimen Charakter, wir sind sogar in das Hotelzimmer eingeladen, wo
Sie den Samenspender treffen: Inwieweit hatten Sie das Bedürfnis, sich zu enthüllen und
Fragen, Gedanken und Emotionen auszutauschen?

Im Film ebenso wie in der Kunst oder Literatur interessiert mich das Verhältnis
zwischen dem Persönlichen und dem allgemein Gesellschaftlichen: Wie schaffe
ich es, möglichst genau und spezifisch zu erzählen und zugleich viele andere
Menschen zu erreichen? Diese zwei Pole stehen, denke ich, nur vermeintlich im
Widerspruch zueinander. Als Autorin muss ich mich zeigen, die eigenen Ambi-
valenzen offenlegen, kritisierbar und verletzlich sein. Erst dann wird es anderen
Menschen möglich sein, sich in meiner Geschichte zu erkennen und sich mit ihr
identifizieren zu können.

Inwieweit haben Sie die Zuschauer*innen berücksichtigt, damit sie der Geschichte von
MENSCHENSKIND! über Ihre Person hinaus folgen können?

Im Grunde sind alle Menschen von diesem Thema so sehr betroffen wie von kei-
nem anderen: Wir alle sind irgendwann im Leben mit der Frage konfrontiert, ob
und auf welche Art und Weise wir uns reproduzieren können und wollen. Meine
Geschichte steht dabei lediglich exemplarisch für eine der unzähligen Möglich-
keiten, mit dieser so grundlegenden wie komplexen Frage umzugehen.

Fanden Sie es schwierig oder im Gegenteil besonders angenehm, einen grossen Teil der
Bilder selbst zu filmen?

Bedachte, lustvolle, professionnelle Kameraarbeit bewundere ich. Zugleich steht
die Herstellung einer grössstmöglichen Intimität und Intensität im Austausch mit
den Protagonist*innen ganz klar im Zentrum meiner Projekte. Da sind manchmal
auch drei Personen mehr am Set drei zu viel. Also nahm ich während der Fil-
maufnahmen ein paar Abstriche in Kauf, um derartige intime Momente ungeach-
tet der filmischen Qualität kreieren zu können.

Wohin hat Sie der Film geführt, welche Erfahrungen und Entdeckungen haben Sie dabei
gemacht, an die Sie zu Beginn der Entstehung des Films nicht gedacht haben?

Der sehr intensive Austausch mit Tania Stöcklin (Montage und Dramaturgie) eben-
so wie mit Gabriela Bussmann (Produktion) hatte nicht nur einen bedeutenden
Einfluss auf die Form, die der Film genommen hat. Diese lange und für alle Be-
teiligten immer wieder aufreibende Auseinandersetzung prägte und formte nicht
zuletzt auch mein Leben und Selbstverständnis als Mutter in viel grösserem Mass
als ich anfänglich vermutet hätte. Für ihre Bereitschaft, diesen Prozess gemein-
sam durchzustehen, emfinde ich den beiden gegenüber tiefe Dankbarkeit.
MARINA BELOBROVAJA
  Marina Belobrovaja kommt in Kiew zur Welt. Im Zuge der Atomkatastrophe im
  nahegelegenen Tschernobyl zieht die Familie mehrmals um bis sie gleich nach
  der Öffnung des Eisernen Vorhangs 1990 aus der Sowjetunion nach Israel über-
  siedelt. Der Wunsch, Bildende Kunst zu studieren, führt Marina 19-jährig nach
  Berlin an die UdK und später an die ZHdK in Zürich. 2012 reist sie zum ersten
  Mal wieder in die Ukraine zurück: Für ihren ersten Film Warm-Glow begleitet sie
  eine Reisegruppe von Schweizer Politiker*innen, Journalisten und Tourist*innen in
  die atomverseuchte Sperrzone von Tschernobyl. 2013 entscheidet sie sich, allein
  Mutter zu werden. Ihren Weg zum Kind mit Hilfe eines Samenspenders zeichnet
  sie in ihrem soeben erschienen Film Menschenskind! nach.

  Heute lebt Marina als Künstlerin und Filmemacherin mit ihrer Tochter Nelly in Zü-
  rich. In Ihren multimedialen Projekten befasst sie sich mit gesellschaftspolitischen
  Themen wie etwa Produktions- und Konsumbedingungen, nationale Zugehörig-
  keit und Biopolitik, ebenso wie Strategien und Methodologien künstlerischer
  Praxis. Seit über 10 Jahren unterrichtet und forscht sie an der Hochschule Luzern
  Design & Kunst und promovierte 2018 an der Kunstuniversität Linz zur zeitgenös-
  sischen engagierten Kunst aus der Schweiz.

  FILMOGRAFIE

  2021    Menschenskind! | Dokumentar, 82’

  2014 Warm – Glow | Dokumentar, 50’
  		          Solothurner Filmtage, Uranium Filmfestival, Opuzen IFF
GoldenEggProduction
  GoldenEggProduction ist eine Filmproduktionsfirma, deren Ziel es ist, ambitionierte
  audiovisuelle Werke zu produzieren, die von Filmemachern mit originellen Handschrif-
  ten und Standpunkten vorgeschlagen werden, die in der heutigen Gesellschaft
  verwurzelt sind.

  FILMOGRAFIE

  2021     Menschenskind! | Marina Belobrovaja

  2020     Supreme | Youssef Youssef
  		                * Best Swiss School Film at Kurzfilmtage Winterthur *

  2019 Tempête Silencieuse | Anaïs Moog
  		           * Pardino d’Argento at Locarno Film Festival *

  2018 Soeurs Jarariju | Jorge Cadena
  		           * Special Mentions at Berlinale & Kiev Molodist *, Karlovy Vary IFF

  2018     Le Sanctuaire Invisible | Sayaka Mizuno

  2018     Putin’s Witnesses | Vitaly Mansky
  		* Grand Prix at Karlovy Vary IFF *, TIFF, IDFA, DOK. Leipzig, BFI London
  2018     Tendresse | Maxime Rappaz
  		Kurzfilmtage Winterthur, Solothurner Filmtage, Palm Springs ShortFest
  2018     Dressed for Pleasure | Marie de Maricourt
                    * Special Mentions at Berlinale, Outfest LA & interFilm Berlin *

  2018     Beyond the Obvious | Vadim Jendreyko
  		Solothurner Filmtage, FIFA Montréal, DOKU Arts Berlin
  2017     Dans le lit du Rhône | Mélanie Pitteloud
                    Visions du Réel, Festival dei Popoli, DC EFF

  2017 Les Dépossédés | Mathieu Roy
  		           Jihlava IFF, RIDM Montreal

  2016 Tadmor | Monika Borgmann & Lokman Slim
  		           * Best Swiss film & Special Mention of the Jury - Visions du Réel *

  AKTUELLE PROJEKTE
  MALESTAR TROPICAL by Jorge Cadena | THE LAST CAMPAIGN by Lionel Rupp | LAISSEZ-MOI by Maxime
  Rappaz | SPECTRUM by Philbert Aimé Mbabazi | AS SEMIMORTAS by Aurélie Pernet Oliveira | CHUTE by
  Nora Longatti | KEIGEI KAKOCHO by Sophie Dascal

                                  www.goldeneggproduction.ch
                                  fb.com/goldeneggproduction
CREDITS
  BUCH &			               Marina Belobrovaja
  REGIE

  KAMERA 		               Gabriela Betschart, Kaleo La Belle,
  				                    Christoph Walther, Sergei Freedman &
  				                    Marina Belobrovaja

  TON   			               Bruce Wuilloud & Benoit Frech

  MONTAGE &			            Tania Stöcklin
  DRAMATURGIE

  MUSIK		     		          Trixa Arnold & Ilja Komarov

  TONMISCHUING		          Guido Keller
  & SOUNDDESIGN

  PICTURE DESIGN		        Patrick Lindenmaier

  PRODUZIERT VON		        Gabriela Bussmann | GoldenEggProduction

  IN KOPRODUKTION MIT     SRF | SRG SSR

  MIT DER UNTERSTÜTZUNG   Zürcher Filmstiftung

  VON				                 Cinéforom und Loterie Romande
  				                    Stiftung Kulturfonds Suissimage
  				                    Volkart Stiftung
  				                    Ernst Göhner Stiftung
  				                    Fondation Suisa

  VERLEIH SCHWEIZ		       Valerio Bonadei | FilmBüro

  WELTVERTRIEB 		         Jean-Michel Trèves | JMT Films
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