LUX-Filmpreis Programm 2013
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Generaldirektion Kommunikation LUX-Filmpreis Programm 2013 1) Einführung Mit dem LUX-Filmpreis zeigt das Europäische Parlament sein Bekenntnis nicht nur zur Kultur sondern auch zu gegenseitigem Verständnis in allen europäischen Strategien, die in den Bereichen Bildung, Grundfreiheiten und freier Verkehr Anwendung finden. Mit zunehmenden Gesetzgebungskompetenzen, die ihm durch den Vertrag von Lissabon zuteilwerden, verfügt das Europäische Parlament über die Möglichkeit, Initiativen von großer symbolischer Bedeutung auf den Weg zu bringen. Eine solche Initiative stellt die Schaffung des Filmpreises des Europäischen Parlaments dar, welcher im Jahr 2007 zum ersten Mal verliehen wurde - dem Jahr in dem die Römischen Verträge ihr 50. Jubiläum feierten. Mit dem LUX-Filmpreis werden alljährlich Filme, die im Zentrum europaweiter öffentlicher Debatten stehen, ins Scheinwerferlicht gerückt. Als kulturelles Massenmedium stellt Kino ein ideales Mittel für Diskussion und Reflexion über Europa und seine Zukunft dar. Neben den Geschichten, die sie erzählen, erforschen die ausgewählten oder um den LUX-Filmpreis konkurrierenden Filme gemeinsame europäische Werte und stellen diese infrage. Sie behandeln grenzüberschreitende Themen wie die wirtschaftliche und soziale Krise, Einwanderung, Gerechtigkeit, Solidarität, Grundfreiheiten und Grundrechte. Die Filme bieten einen Einblick in das Leben von Europäern, ihre Überzeugungen und Zweifel sowie ihre Suche nach Identität. Sie zeigen wichtige soziale und politische Tagesthemen aus verschiedenen Blickwinkeln und tragen dazu bei, eine breitere Diskussion über die europäische Identität und ihre Vielfalt zu entfachen. Mit der Förderung europäischer Filme und dem LUX-Filmpreis hofft das Europäische Parlament, neue Formen der Kommunikation mit den EU-Bürgern zu schaffen, durch die das europäische Kino zu einem mächtigen Spiegelbild der Debatten zwischen den Tausenden von Gesichtern in einem pluralistischen Europa wird. In Zeiten der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise, von der Kunst, Kultur und Kino ebenso betroffen sind, ist es die Aufgabe des LUX-Filmpreises, europäische Kreativität und Vielfalt zu fördern. Die Befürwortung und Unterstützung des europäischen Kinos dient als Hilfsmittel zur Überwindung der wachsenden - sowohl physischen wie auch psychologischen – Grenzen, die Europa teilen. Das Kino ist eine der reichhaltigsten und stärksten kulturellen Ausdrucksformen und hat das Potenzial, die Mauern der Angst und Unsicherheit, die unser Leben umgeben, abzutragen. Es 1/8
ist ein Spiegel, in dem wir erkennen können, wie viel wir gemeinsam haben, oder wie eigentümlich und interessant unsere Verschiedenheiten sind. 2) Zugrundeliegende Prinzipien Die Kultur und ihre besondere filmische Form bleiben weiterhin Bereiche, in denen das Parlament die Kommunikation mit den Bürgern der Europäischen Union fortführen kann und muss, mit dem Ziel, seine Arbeit unter den Bürgern noch besser bekannt zu machen und besser verstanden zu werden. Der LUX-Filmpreis, der ein greifbares Beispiel für eine vom Parlament ursprünglich allein ergriffene Initiative darstellt, ist ein Weg, dieses Ziel zu erreichen. Das Europäische Parlament ist der Kultur verpflichtet Während die Europäische Union lediglich über unterstützende und koordinierende Befugnisse in diesem Bereich verfügt, stellt das Parlament traditionell die Kultur ins Zentrum des Gemeinschaftsrechts. Die öffentliche Anhörung des Ausschusses für Kultur und Bildung am 27. Oktober 2010 zum Thema „Kino und europäische Identitäten“ stellt einen weiteren Beweis dafür dar. Das Kino steht im Zentrum des europäischen Kulturmodells Das Medium Film ist, indem es die Interpretationen kultureller Vielfalt kristallisiert, für jede Gesellschaft, die ihren Einfluss innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen ausüben möchte, von kulturellem und industriellem Wert. Film stellt eine der kulturellen Formen dar, mit der am ehesten ein Gefühl von Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Raum erzeugt werden kann - in diesem Fall der europäische Geist. Die Kultur ist ein menschliches und politisches Konstrukt, und das Kino steht genau im Mittelpunkt. Der LUX-Filmpreis ist Teil der Kommunikationsstrategie des Europäischen Parlaments Der LUX-Filmpreis stellt ein Instrument dar, welches zur Kommunikationsstrategie des Europäischen Parlaments beiträgt. Ein Gremium aus Experten, die dem LUX-Filmpreis künstlerische und filmische Legitimität verleihen, ist mit der offiziellen Auswahl und dem Wettbewerb beauftragt. 3) Ziele - Die öffentliche Diskussion über die Europäische Union und ihre Strategien anregen - Die Verbreitung europäischer (Ko-)Produktionen innerhalb der Union fördern 2/8
Die kulturelle Landschaft Europas ist stark fragmentiert. Nur wenige Künstler und Werke schaffen es über die eigenen Grenzen hinaus und finden ein Publikum außerhalb des Heimatlandes. Kino stellt hierbei keine Ausnahme dar. Tatsächlich ist die Originalsprache, in der ein Film gedreht wurde, ein Hindernis bei der Verbreitung in einem multilingualen Markt. 4) Auswahlverfahren Wie Filme ausgewählt werden - das Auswahlgremium Das Auswahlgremium - ein Gremium bestehend aus 16 Personen aus der Filmbranche, wählt die Filme für die offizielle Auswahl für den LUX-Filmpreis-Wettbewerb aus. Es setzt sich aus Produzenten, Vertriebspartnern, Ausstellern, Leitern von Festivals und Filmkritikern zusammen. Als Beobachter sind die Europäische Kommission (KREATIVES EUROPA), der Europarat (EURIMAGES) und die Leitung von Venice Days vertreten. Die Mitglieder des Auswahlgremiums werden vom Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments ernannt. Ein Drittel der Mitglieder wird jährlich neu eingesetzt. Zur Jury gehört auch der Gewinner (oder ein Vertreter) des LUX-Filmpreises aus dem Vorjahr. Die Filme für den LUX-Filmpreis-Wettbewerb werden vom Auswahlgremium vorgeschlagen. Sie können ebenfalls von Mitgliedern des Europäischen Parlaments sowie von Experten aus der Kinobranche spontan eingereicht werden. Die Mitglieder des Auswahlgremiums sehen sich die Filme an und entscheiden, welche 10 Filme Teil der offiziellen Auswahl werden. Darunter sind folglich auch die drei Filme, die im Wettbewerb stehen. Die Entscheidungen des Auswahlgremiums basieren auf einer absoluten Mehrheit, oder, wenn das nicht möglich ist, auf einer relativen Mehrheit durch Abstimmung. Die Mitglieder können maximal fünf Filme vorschlagen, wovon maximal zwei aus ihrem Heimatland sein dürfen. Mitglieder des Auswahlgremiums, die an der Produktion oder der Vermarktung eines Filmes, den sie vorgeschlagen haben, mitgewirkt haben, werden gebeten, sich bei der Schlussabstimmung zu enthalten, weil ein direktes wirtschaftliches Interesse vorliegt. Die Mitglieder sind bis zur offiziellen Verkündung der Auswahl (Juli 2013) und dem Wettbewerb (Ende Juli 2013) zur Verschwiegenheit verpflichtet. 3/8
5) Abstimmungsverfahren und Verleihung des LUX-Filmpreises in Straßburg Der Preisträger wird im November oder Dezember von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments gewählt. Das Wahlverfahren dauert einen Monat. Jedes MdEP kann für nur einen Film stimmen. Die MdEP können die Filme auf die folgenden vier Arten ansehen: - Im LUX-Theater, das im Europäischen Parlament für die Dauer von zwei Wochen aufgebaut wird (zwei Vorführungen täglich); - in ihren jeweiligen Mitgliedstaaten, gemäß den durch die Informationsbüros des EP organisierten LUX-Filmveranstaltungen; - auf einer Video-On-Demand-Plattform (zugänglich für alle MdEP nach der Beantragung eines Passworts); - auf DVD (sehr begrenzte Anzahl und hauptsächlich für die Mitglieder des Kulturausschusses und Vize-Präsidenten vorgesehen). Das Wahlverfahren endet um 23.00 Uhr am Tag vor der Preisverleihung. Das Ergebnis der Abstimmung ist also bis zur Zeremonie unbekannt. Die Preisverleihung des LUX-Filmpreises im Rahmen der Tagung in Brüssel findet üblicherweise am Donnerstag der November-Tagung statt, im Anschluss an die Debatte und vor Beginn der Abstimmungen. Die Filmcrews der drei Wettbewerbsfilme sind zur Preisverleihung und in den Plenarsaal eingeladen. Der Gewinner wird vom Präsidenten des Europäischen Parlaments verkündet, welcher den Titel des Siegerfilms nicht vor dem Öffnen des Umschlags kennt. Ein Vertreter des Siegerfilms wird eingeladen, sich mit einer kurzen Rede an den Plenarsaal zu wenden. Ab 2011 ist am Morgen der Preisverleihung ein Seminar für Journalisten vorgesehen, bei dem mindestens zwei Journalisten pro Mitgliedstaat anwesend sind. Seit 2012 und mit der Einführung der LUX-Filmtage gibt es auch eine besondere Publikumsauszeichnung, die auf dem kommenden Karlovy Vary International Film Festival während der Bekanntgabe der offiziellen Auswahl 2013 verkündet wird. 6) Auswahlkriterien für die Filme Um sich für den LUX-Filmpreis zu qualifizieren, müssen die Filme folgende Kriterien erfüllen: 4/8
1. Es handelt sich um einen Spielfilm oder einen kreativen Dokumentarfilm (kann auch animiert sein). 2. Es handelt sich um einen Film mit einer Mindestlänge von 60 Minuten. 3. Es handelt sich um einen Film aus einer Produktion oder Ko-Produktion, die unter das Programm MEDIA fällt, und der in einem Land der Europäischen Union, Kroatien, Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz produziert oder ko-produziert wurde. 4. Es handelt sich um einen Film, mit dem die universelle Reichweite europäischer Werte gefeiert, die Vielfalt europäischer Traditionen veranschaulicht, Licht auf den europäischen Integrationsprozess geworfen wird, und der Einblicke in den Aufbau Europas bietet. 5. Es handelt sich um einen Film, dessen Festivalpremiere/ Erstaufführung zwischen dem 1. Juni und 31. Mai lag. 6. Filme, die bereits auf Festivals der Kategorie „A“ den ersten Platz gewonnen haben (Venedig, San Sebastian, Berlin, Cannes, Karlovy Vary und Locarno), sollten nicht eingereicht werden. 7) Grundlagen des LUX-Filmpreises und damit verbundene Aktivitäten Im Juli 2010 begann das Europäische Parlament mit einer Reflexion über die Grundlagen des künftigen LUX-Filmpreises. Diese breit angelegten Überlegungen hatten zum Ziel, die Wahrnehmung des LUX- Filmpreises in der europäischen Kulturszene zu festigen und, wie in der vom Parlament am 5. Juli 2010 gebilligten Kommunikationsstrategie des Organs erwähnt, seine Kapazität als Kommunikationsinstrument des Parlaments zur Förderung politischer Diskussionen, zu denen die in den Wettbewerbsfilmen angesprochenen Themenbereiche anregen, in vollem Umfang zu nutzen. Um die Wahrnehmung des LUX-Filmpreises in der europäischen Kulturszene zu verbessern, müssen seine Vergabemodalitäten jedoch in zweierlei Hinsicht geändert werden: • Öffnung des LUX-Filmpreises für die Bürger unter Beibehaltung der Beteiligung der Mitglieder; • Erweiterung des Vorführungszyklus der drei Wettbewerbsfilme auf die 27 Mitgliedstaaten in Form einer öffentlichen Veranstaltung (LUX-Filmtage). Damit wären die Bedingungen für die Schaffung eines europäischen öffentlichen Raums gegeben: Die europäischen Bürger erhalten die Möglichkeit, während eines gemeinsamen Zeitraums an einem gemeinsamen Ort (einer Stadt in jedem einzelnen Mitgliedstaat) über ein gemeinsames Thema (die Wettbewerbsfilme) direkt und auch über das Internet, einschließlich der sozialen Medien, zu diskutieren. Die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem LUX-Filmpreis (LUX-Filmtage) bieten ein großes Potenzial im Hinblick auf die direkte Kommunikation mit den Bürgern in den Mitgliedstaaten. 5/8
Daraus resultierend wurden folgende Prinzipien hinsichtlich der Aktivitäten zur weiteren Förderung des LUX-Filmpreises und des Bekenntnisses des Parlaments zu kultureller Vielfalt, insbesondere im Rahmen der Kommunikationsstrategie des Organs, empfohlen: - Neuausrichtung der Aktivitäten im Zusammenhang mit dem LUX-Filmpreis auf ein öffentliches Publikum; - Dezentrale Organisation der Vorführungen und Diskussionen, um Bürger in der gesamten Europäischen Union zu erreichen; - Leistung eines Beitrags zur Schaffung dauerhafter Netze, insbesondere im Bereich Kultur. 8) Was bietet der LUX-Filmpreis? Im Rahmen der LUX-Filmtage werden die drei Wettbewerbsfilme in alle offiziellen EU- Sprachen untertitelt und digitale Kinopakete (DCP) werden für alle Mitgliedstaaten erstellt. Die Anpassung der Originalversion und der Untertitelung an die Bedürfnisse schwerhöriger oder sehbehinderter Bürger, sowie eine maßgeschneiderte Promotion des Films in den Mitgliedstaaten werden im Rahmen des LUX-Filmpreises ebenfalls finanziert. Der LUX-Filmpreis wird zu einer immer wichtigeren Instanz bei der Unterstützung europäischer Filmproduktionen. Durch den Preis könnten Filme, die eine solche Gelegenheit sonst vielleicht nicht hätten, auf dem Markt platziert werden und ein breites Publikum erreichen. 9) Zeitplan für den LUX-Filmpreis-Wettbewerb 2013 22. Februar Ernennung der Mitglieder des Auswahlgremiums für den LUX- Filmpreis 2013 durch den Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments 15. März Offizieller Beginn des LUX-Filmpreises 2013 23. März Erstes Treffen des Auswahlgremiums für den LUX-Filmpreis 17. April Frist für die Einreichung 25. April Zweites Treffen des Auswahlgremiums für den LUX-Filmpreis 7. Juni Drittes Treffen des Auswahlgremiums für den LUX-Filmpreis Abstimmung über die zehn Filme für die offizielle Auswahl und die darin enthaltenen drei Wettbewerbsfilme 30. Juni Offizielle Bekanntgabe der zehn Filme des LUX-Filmpreises 6/8
Offizielle Auswahl auf dem Karlovy Vary International Film Festival Juli Offizielle Bekanntgabe der drei Filme für den LUX-Filmpreis- Wettbewerb 15. Oktober – Interne Abstimmung der MdEP 19. November (unbestätigt) 4. -16. November Interne Vorführungen der Wettbewerbsfilme (unbestätigt) Offizielle Bekanntgabe des Gewinners des LUX-Filmpreises 2013 20. November und Preisverleihung 10) Zusammenstellung des Auswahlgremiums für den LUX-Filmpreis 2013 Land Francesca FEDER 2012 LUX- Produzentin von „Io sono Li“ 2012 LUX-Filmpreis Filmpreis Jose Luis CIENFUEGOS Spanien Direktor des Sevilla European Film Festival Michel DEMOPOULOS Griechenland Filmkritiker, Sonderberater des öffentlichen Fernsehsenders ERT Stéphane DE POTTER Belgien Filmverleih, Cinéart-Cinélibre Fatima DJOUMER Internationale Beziehungen und Events-Administration, Europa EU Cinéma Marion DÖRING EU 7/8
Direktorin European Film Academy Jakub DUSZYNSKI Polen Filmverleih, GUTEK Film, Ko-Präsident Europa Distribution Per ERICSSON Leiter der Abteilung für Filmausbildung am schwedischen Schweden Filminstitut Paul Peter HUTH Deutschland Redakteur und Filmkritiker beim ZDF Jonathan ROMNEY Vereinigtes Filmkritiker für The Independent on Sunday und Sight and Sound Königreich Christophe LEPARC Generalsekretär des „Director's Fortnight“ („Quinzaine des Frankreich Réalisateurs“), Cannes Film Festival Karel OCH Tschechische Filmkritiker und künstlerischer Leiter des Karlovy Vary Film Republik Festivals Olivier PÈRE Frankreich/ Direktor ARTE Cinema Deutschland Georgette RANUCCI Italien Veranstalterin und Filmverleiherin, Lucky Red Mira STALEVA Bulgarien Stellvertretende Direktorin, Sofia International Film Festival Éva VEZÉR Ungarn Expertin für Film und audiovisuelle Formate Ehrenmitglieder: Radu MIHAILEANU* Regisseur, Autor und Produzent Catherine BURESI** Ehemalige stellvertretende Direktorin des EFM, Berlinale Beobachter: Aviva SILVER Europäische Kommission, MEDIA-Programm - Abteilungsleitung Roberto OLLA Europarat, EURIMAGES (Europäischer Unterstützungsfonds für Film- und audiovisuelle Koproduktionen), geschäftsführender Direktor Giorgio GOSETTI*** Künstlerischer Leiter des Venice Days Film Festival 8/8
Sie können auch lesen