Programmheft 25.06.2021 Junge Elite: Jean-Paul Gasparian
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Freitag, 25.06.2021, 18:00 & 20:00 Uhr · Nossentin, Kirche Junge Elite: Jean-Paul Gasparian Ein Klavierabend Jean-Paul Gasparian Klavier Die Konzertreihe »Junge Elite« wird ermöglicht durch die CENTOGENE GmbH. Mit freundlicher Unterstützung von DIE Wildmanufaktur — Andrea & Willi Leimer
Claude Debussy (1862–1918) Estampes L 100 Pagodes. Modérément animé La Soirée dans Grenade. Mouvement de Habanera Jardins sous la Pluie. Net et vif Frédéric Chopin (1810–1849) Vier Mazurkas op. 30 Mazurka Nr. 1 c-Moll Mazurka Nr. 2 b-Moll Mazurka Nr. 3 Des-Dur Mazurka Nr. 4 cis-Moll Johannes Brahms (1833–1897) Sonate Nr. 3 f-Moll für Klavier solo op. 5 Allegro maestoso Andante espressivo Scherzo. Allegro energico Intermezzo. Andante molto Finale. Allegro moderato ma rubato Konzert ohne Pause Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung Claude Debussy (1862–1918) Estampes L 100 Fremde, exotische Kulturen haben die Kunstmusik seit jeher immer wieder beeinflusst und Komponisten zu Werken ins- piriert — wenngleich eine tatsächliche Reise in die Ferne um 1900 etwa wohl eher ein schöner Traum bleiben musste. Der französische Komponist Claude Debussy schrieb einmal treffend an einen Freund: »Wenn man nicht das Geld hat, sich Reisen leisten zu können, muss man sie im Geist machen.« Seine Reisen vollzog er natürlich insbesondere musikalisch und legte gleich mehrfach in seinem Leben Werke vor, die eigentlich in Töne gegossene Reisen in ferne Länder sind, so auch die heute zu hörenden Estampes. »Debussy ist einer der an Gaben 1903 entstanden, weisen diese drei programmatischen reichsten und originellsten Stücke für Klavier solo eine große zeitliche Nähe zu den Künstler der jüngeren Musik- berühmten Pariser Weltausstellungen von 1889 und 1900 generation, die in der Musik vor, in deren Zuge etwa der Eiffelturm errichtet wurde. nicht ein Mittel, sondern das Gleichzeitig präsentierten sich hier auch Kulturen aus aller Ziel sehen und die sie nicht so Welt und brachten somit quasi die ganze Welt nach Paris. sehr als Ausdruckshebel denn Wer so wie Debussy gerne eine Weltreise unternommen als Ausdruck selber betrachten.« hätte, aber aus finanziellen oder anderen Gründen nicht Komponist Paul Dukas über konnte, der hatte hier die Gelegenheit, fremde Länder und Claude Debussy Menschen hautnah zu erleben. Hier holte sich Debussy die Inspiration für die Estampes und bildete selbst kleine Reisen musikalisch ab: In den Pagodes (Pagoden) geht es nach Java, in La Soirée dans Grenade (Die Nacht in Granada) nach Andalusien und mit den Jardins sous la Pluie (Gärten im Regen) wieder zurück ins heimatliche Frankreich. Die Estampes waren Debussys erstes reifes Klavierwerk und markieren den Beginn einer neuen Schaffensphase. Erst- mals verwendet der Komponist zudem poetische Titel für eine Klavierkomposition. isabel schubert
Programmeinführung Frédéric Chopin (1810–1849) Vier Mazurkas op. 30 Eine Mazurka ist ein aus Polen stammender Tanz, der insbe- sondere im 19. Jahrhundert in Mode war und in den Salons in ganz Europa gespielt und getanzt wurde. Es ist Fréderic Cho- »In den Mazurkas gibt es pin zu verdanken, dass die Mazurka von der Unterhaltungs- unglaublich Einzelheiten, und musik in die Kunstmusik Einzug hielt: Der polnische Kom- Chopin weiß sie uns doppelt ponist schrieb insgesamt 51 Mazurkas für Klavier solo und interessant zu machen: Er gibt entwickelte dabei diese Gattung immer weiter fort, bis er sie nämlich mit der allerhöchs- einen ganz eigenen, eben typisch nach Chopin klingenden ten Zartheit wieder, im Super- Stil geformt hatte. lativ des piano.« Chopins technisch anspruchsvolle Mazurkas bergen in Hector Berlioz über Chopins ihrem Kern einige der Charakteristika des ursprünglichen eigene Interpretation seiner Tanzes: Die Arbeit mit Wiederholungen kleinerer oder grö- Mazurkas ßerer Teile des thematischen Materials oder das zugrundelie- gende rhythmische Muster hat Chopin beibehalten, wenn- gleich sie bei ihm nicht mehr als ordnender Aspekt für einen tatsächlichen Tanz fungieren. Die in der Ursprungsform klar und schlicht gehaltene Faktur »würzt« Chopin mit allerlei Finessen wie kunstvoller Chromatik oder überraschender Harmonik. Aus der Verwendung von Satztechniken wie Fuge oder Kontrapunkt werden die Werke zusätzlich deut- lich in Richtung Kunstmusik gerückt. isabel schubert
Programmeinführung Johannes Brahms (1833–1897) Sonate Nr. 3 f-Moll für Klavier solo op. 5 Im Sommer 1853 reist der junge Johannes Brahms am Rhein entlang. Zu Fuß ging es mit vielen Zwischenstationen von Mainz bis nach Düsseldorf. Während dieser Wochen begann »Wenn er seinen Zauberstab der damals 20-Jährige seine Klaviersonate in f-Moll op. 5. dahin senken wird, wo ihm die Krönender Abschluss der Reise und zugleich die Premiere Mächte der Massen, im Chor dieser dritten Klaviersonate war Brahms’ erster Besuch beim und Orchester, ihre Kräfte lei- Ehepaar Schumann in Düsseldorf, der sich sogleich zu einem hen, so stehen uns noch wun- fünfwöchigen Aufenthalt ausdehnen sollte. Die Freund- derbarere Blicke in die Geheim- schaft mit dem Musikerpaar stellte die Weichen für die Kar- nisse der Geisterwelt bevor. riere des jungen Komponisten: Robert Schumann verfasste Möchte ihn der höchste Genius seinen Aufsatz »Neue Bahnen«, in dem er Brahms »ein junges dazu stärken, wozu die Voraus- Blut, an dessen Wiege Helden und Grazien Wache hielten« sicht da ist, da ihm auch ein nannte. Weiter schreibt er: »Brahms trug, auch im Äußeren, anderer Genius, der der alle Anzeichen an sich, die uns ankündigten: Das ist ein Bescheidenheit, innewohnt. Berufener. Am Klavier sitzend fing er an, wunderbare Regio- Seine Mitgenossen begrüßen nen zu enthüllen. Wir wurden in immer zauberischere Kreise ihn bei seinem ersten Gang hineingezogen.« Darüber hinaus begann Schumann sofort, durch die Welt, wo seiner viel- seine Verleger für die ersten Werke seines Freundes zu inter- leicht Wunden warten werden, essieren, und das offenbar mit einem solchen Eifer, dass aber auch Lorbeeren und Pal- Brahms beinahe überfordert an den Geiger Joseph Joachim men; wir heißen ihn willkom- schrieb: »Dr. Schumann betreibt meine Sachen bei Breitkopf men als starken Streiter.« & Härtel so ernstlich und so dringend, dass mir schwindlig Robert Schumann in seinem wird. Er meint, ich müsse vielleicht in sechs Tagen die ersten Aufsatz »Neue Bahnen« über Werke hinschicken.« Johannes Brahms Unter diesen Werken befand sich auch die Klaviersonate f-Moll, und schon im Februar 1854 wurde sie gedruckt, mehr- fach rezensiert und noch im selben Jahr von zwei Virtuosen uraufgeführt: Hermann Richter spielte die Sonate in Magde- burg, Clara Schumann das Andante und Scherzo im Leipziger Gewandhaus. »Sonaten, mehr verschleierte Sinfonien« nannte Robert Schumann Brahms’ Klaviersonaten. Tatsäch- lich erinnern die beiden Ecksätze der Sonate op. 5 mit ihrem
Programmeinführung orchestralen Klavierpart an eine kleine Sinfonie. Wie anders klingt dagegen der langsame, zweite Satz Andante espres- sivo: Er ist wie zarte Poesie, und tatsächlich stellte Brahms dem Stück ein Gedicht von Sternau voran, das den Bogen zu Schumanns Nachtstücken schlägt: »Der Abend dämmert, das Mondlicht scheint. / Da sind zwei Herzen in Liebe ver- eint / Und halten sich selig umfangen.« julia leonore kratz Johannes Brahms im Jahr 1875 (Fotografie von Fritz Luck)
biografie Jean-Paul Gasparian Klavier Jean-Paul Gasparian wurde 1995 in Paris geboren und stu- dierte am Paris National Conservatoire. Gasparian hat an internationalen Meisterkursen teilgenommen, wurde für die Verbier Academy ausgewählt und ist Preisträger der Inter- nationalen Sommerakademie des Mozarteums Salzburg. 2018 absolvierte er sein Künstlerdiplom am Royal College of Music in London. Im folgenden Jahr gewann er bei den Sommets Musicaux de Gstaad den Prix Thierry Scherz. Außerdem ist er Preisträger des Europäischen Klavierwett- bewerbs Bremen 2014 und vieler anderer Wettbewerbe. Der Pianist konzertiert mit weltbekannten Orchestern wie u. a. dem Orchestre national d’Île-de-France, den Bremer Philharmonikern und vielen weiteren. Gasparian gastierte bei bedeutenden Festivals, darunter das Schleswig-Holstein Musik Festival, La Roque d’Anthéron und das Nohant Festival Chopin. Im Sommer 2020 spielte er ausgewählte Beethoven- Sonaten im Rahmen des Festivals Intégrales des Sonates de Beethoven von Radio France, das coronabedingt als Streaming- Konzert präsentiert wurde. Gasparian konzertierte zudem in Häusern wie dem Salzburger Mozarteum, der Laeiszhalle Hamburg und dem Museum of Modern Art in Tel-Aviv. Das Classica-Magazin zählt ihn zu den zehn vielverspre- chendsten Pianisten seiner Generation. Bereits mit seiner Debüt-CD 2018 mit Werken von Rachmaninow, Skrjabin und Prokofjew erregte der junge Franzose Aufmerksamkeit und ließ Hörer sowie Presse aufhorchen. Auch mit seinem zweiten Soloalbum, das Werken von Chopin gewidmet ist, begeisterte er erneut. Seit September 2016 ist Jean-Paul Gasparian Artist in Residence bei der Singer-Polignac Stiftung. Er wird von der Safran Stiftung für Musik unterstützt und ist Steinway- Künstler.
spielstätte Nossentin, Kirche Der schlichte Fachwerkbau mit vorgesetzter Backsteinfassade der Kirche in Nossentin wurde 1834 geweiht. Ein freistehender hölzerner Glockenstuhl trägt zwei Glocken aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Wirklich bemerkenswert aber ist, dass diese Am 6. August 2011 fand das Kirche überhaupt noch steht: Kurz nach der Wende war das erste Konzert der Festspiele Gotteshaus eine Ruine. Eine Verbindung aus bürgerschaftli- Mecklenburg-Vorpommern in chem Engagement und Zufall half schließlich weiter: Im Jahr der Kirche in Nossentin statt. 2000 wurde der Verein zum Wiederaufbau der Nossentiner Kirche gegründet. Die endgültige Summe für den Wieder- aufbau liegt mittlerweile bei 546.000 Euro, inklusive einer Orgel aus dem süddeutschen Raum. Am 8. August 2010 wurde die Kirche wieder geweiht.
Mo - Fr von 10.00 Uhr - 18.00 Uhr Samstag von 10.00 Uhr - 14.00 Uhr Puschkinstr. 71 | 19055 Schwerin TELEFON 0385 - 56 59 56 M IE T -A N G E B O T E O D E R 0 % F IN A N Z C. Be rg ma nn -P ian o, IE R U N G M od ell 11 8 in sc hw M iet e fü r 12 od er 24 arz od er we iß po lie rt, M on ate - 60 EU R pr Pr eis 4.3 00 EU R ink lus ive Sil en t-S ys te o M on at m | M iet e fü r 12 od er 24 M on ate - 75 EU R FIN AN pr o M on at ZIE RU NG : KA WA I-D IG ITA L-P IAN O, MO LIS TE NP RE IS 1.7 79 DE LL CN 39 IN RO SE ,00 EU R, AN ZA HL UN NH OL Z SA TIN IER T G 36 0 EU R, 24 RA TE N á 59 ,20 EU R Ihre Generalvertretung in MV BERATUNG & VERKAUF • Steinway & Sons, Boston, Essex • unsere exklusive Hausmarke C. Bergmann • Digital-Pianos der Marke KAWAI GITARREN für Einsteiger und Profis NOTENSERVICE Partituren & Songbooks MEISTERWERKSTATT Reparatur, Regulierung, stimmen und intonieren (auch vor Ort) VERLEIH VON INSTRUMENTEN für Familienfeiern, Konzerte & Veranstaltungen KLAVIER STIMMEN Nutzen Sie gerne unseren Stimmservice. Exklusiv-Partner Optimal sind feste Intervalle. www.piano-haus-kunze.de
Wir hauen ganz klassisch auf die Pauke. Das ist unsere Natur. Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land. Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de mvtutgut
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»Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.« Lord Yehudi Menuhin Seit 2010 unterstützt die Stiftung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern das Festival dabei, Musik erklingen zu lassen und das Publikum zu begeistern. Mit dem Stiftungsvermögen wird eine langfristige Finanzierung gesichert. Mit dem Kauf der ehemaligen »Ersparnisanstalt« in der Schweriner Lindenstraße konnte dem Festival ein Zuhause gegeben werden. So tun wir das Unsrige, um der Musik eine Chance zu geben. Seien Sie ein Teil davon. Das Stiftungskonzert im Festspielsommer und das Stifterfest im November bieten Raum und Rahmen für Austausch und Begegnung. Zustiftungen sind ab 500 Euro möglich. Dabei gibt es verschiedene Kategorien von Andante (ab 500 Euro) bis Platin (ab 100.000 Euro). Eine Nennung im Stiftungsver- zeichnis ist möglich. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer einmaligen, regel- mäßigen oder testamentarischen Zustiftung beraten wir Sie gerne persönlich. Werden Sie Stifter, werden Sie Stifterin! kontakt Bianca Wagner · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · t 0385 5918530 · f 0385 5918510 · stiftung@festspiele-mv.de stiftungskonto Sparkasse Mecklenburg-Schwerin · IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00 · BIC NOLADE21LWL
In ca. 500 Annahmestellen und auf lottomv.de für Sie da RUBBEL LOSE Gib dem Glück eine Chance. Spielteilnahme unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten! Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter www.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800 137 27 00
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