Programmheft 13.08.2021 Junge Elite: Trio Agora - Festspiele ...
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Freitag, 13.08.2021, 19:30 Uhr · Fincken, Kirche Junge Elite: Trio Agora Klarinettentrio auf musikalischer Zeitreise Trio Agora Klarinettentrio Žilvinas Brazauskas Klarinette Natania Hoffman Violoncello Robertas Lozinskis Klavier Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern loben in jedem Festspielsommer drei Nachwuchspreise aus: den WEMAG-Solistenpreis, den NORDMETALL-Ensemblepreis sowie den Publikumspreis (ermöglicht durch das »C. F. Holtmann-Stipendium«). Die Preise werden unter den Musikerinnen und Musikern der Konzertreihe »Junge Elite« vergeben. Die Konzertreihe »Junge Elite« wird ermöglicht durch die CENTOGENE GmbH. Mit freundlicher Unterstützung von Marie-Luise Hunke
Sergej Rachmaninow (1873–1943) Trio élégiaque Nr. 1 g-Moll (orig. für Klaviertrio, Fassung von Žilvinas Brazauskas) Lento lugubre — Più vivo Magnus Lindberg (*1958) Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier Sound, big sound Like the tranquility we seek Crash wave, crash pause Joseph Haydn (1732–1809) Trio Es-Dur für Klarinette, Violoncello und Klavier Hob. XV:29 (orig. für Violine, Violoncello und Klavier) Poco Allegretto Andantino ed innocentemente Finale. Allemande. Presto assai Johannes Brahms (1833–1897) Trio a-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 114 Allegro — Poco meno Allegro Adagio Andante grazioso — Un poco sostenuto Allegro Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung Sergej Rachmaninow (1873–1943) Trio élégiaque Nr. 1 g-Moll Unter den kammermusikalischen Gattungen entwickelte das Klaviertrio in Russland eine besondere Eigenart. Wäh- rend im 19. Jahrhundert in der Kammermusik eigentlich eher selten außermusikalische Faktoren eine Rolle spielten, erwuchs in Russland eine eigene Tradition des Klaviertrios mit konkreter Thematik: das Gedenktrio. Es war Pjotr Iljitsch Tschaikowski mit seinem zu Beginn der 1880er-Jahre ent- »Tschaikowskis enorme Autori- standenen »À la mémoire d’un grande artiste«, der diese tät und geniale Begabung hinter- Tradition begründete. Hieran knüpfte auch Sergej Rachma- ließ ihren unauslöschlichen ninow mit seinen beiden Trios élégiaques an. Eindruck auf ihn, und Rachma- Rachmaninow war gerade einmal 18 Jahre alt, als er das ninows ganze Ästhetik ent- Klaviertrio im Jahr 1892 noch während der Schlussphase sei- wickelte sich unter diesem Ein- nes Klavier- und Kompositionsstudiums am Petersburger fluss dieses vielleicht ›rus- Konservatorium komponierte. Tschaikowski, der die kompo- sischsten‹ aller russischen Kom- sitorische Arbeit seines jüngeren Kollegen zu dieser Zeit ponisten. Es war nicht Form intensiv mitverfolgte, hatte einen enormen Einfluss auf oder Wohlklang verlangt oder Rachmaninow. Neben der deutlich zu hörenden Nähe seines eine Apollinische Vision, son- musikalischen Tonfalls ist es auch die Fortsetzung der dern Leidenschaft, Gefühl, Beschäftigung mit der Form des Gedenktrios, mit der Rach- Schwüle, Kummer. So war maninow seinem Vorbild Respekt erwies. Im nur einsätzigen Tschaikowskis Musik, und so und als Sonatensatz gestalteten g-Moll-Klaviertrio beweist entwickelte sich auch Rachma- er seine Fähigkeiten als herausragender Melodiker. Das Klavier ninows Musik.« intoniert melancholisch-schwelgend das hochromantische Musikwissenschaftler Leonid Thema des Werkes, bevor auch die beiden Streicher in die Sabanejew thematische Entwicklung eingreifen. Der orchestral-dichte und in seinem Duktus beharrlich vorwärtsdrängende Satz führt zu immer neuen Höhepunkten. Häufige Wechsel des Tempos und des Ausdrucks verleihen dem Satz einen unruhi- gen, unsteten und episodenhaften Charakter, bis er schließlich mit einem düsteren, in sich gekehrten Trauermarsch verklingt. esther kreitschik
Programmeinführung Magnus Lindberg (*1958) Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier Der Finne Magnus Lindberg studierte Komposition und Kla- vier an der Sibelius-Akademie in Helsinki und betätigt sich heute als Pianist, Dirigent und Komponist. Lindbergs große Musikalität zeigt sich insbesondere in seinem instrumenta- len Erfindungsreichtum und den anspruchsvollen, aber zugänglichen Instrumentalparts. Gerade in seinen in jünge- rer Zeit entstandenen Kammermusikwerken zeigen sich diese Aspekte besonders deutlich. »Früher habe ich in Stein gemeißelt, jetzt ist es eher so, als würde ich Ton formen«, fasste der Komponist selbst den Wandel zusammen, den seine Musik mit der Zeit durchlaufen hatte. Lindbergs Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier aus dem Jahr 2008 ist eines seiner wichtigsten Kammermu- sikwerke. Seine Klangsprache ist opulent und schöpft merk- lich aus dem Vollen. Die Harmonik ist darüber hinaus tonal geprägt, sodass das Werk in seiner romantischen Wärme an Brahms, andernorts an Debussy und Ravel erinnert. Der Eröffnungssatz ist der längste und vielfältigste der drei Sätze. Er beginnt im tiefsten Register des Klaviers mit einer schein- bar hohlen Musik, aus der der Klang des Cellos und etwas später der Klarinette erwächst. Der Satz hat einen klaren dra- matischen Bogen, in dem Lindberg nicht die große Geste und energischere Passagen scheut. Der zweite Satz beginnt meditativ, ehe später ein lebendigeres Scherzo folgt. Das Finale beginnt mit einer Einleitung, nach der es in eine ent- schlossene rhythmische Textur übergeht, die sich gegen Ende zu einem heiteren Schluss ausweitet. isabel schubert
Programmeinführung Joseph Haydn (1732–1809) Trio Es-Dur für Klarinette, Violoncello und Klavier Hob. XV:29 Zweimal weilte Joseph Haydn für längere Zeit in England. Während seines zweiten Aufenthaltes schrieb er insgesamt vier Dreiergruppen von Klaviertrios, die zuerst in Londoner Verlagen erschienen. Die Trios Nr. 27–29 schrieb Haydn für die gefeierte Pianistin Theresa Jansen alias Mrs. Bartolozzi. Haydn übersandte ihr zunächst anonym eine Sonate, woraus dann bald eine herzliche Freundschaft entstand, die u. a. zur Komposition der genannten Klaviertrios führte. Der einleitende Marsch im gemächlichen Allegretto ist ein Variationen-Rondo. Im folgenden Andantino erklingt ein kreisendes Siciliano in »unschuldigem« Charakter, wie Haydn in der Satzbezeichnung »innocentemente« nach- drücklich einfordert. Einzig im letzten Satz ist ein schnelles Tempo zu hören. Mit der Bezeichnung als Allemande bezieht sich Haydn auf den seinerzeit modischen »Deutschen Tanz«, den Vorläufer des Walzers. Der stampfende Dreivierteltakt hat eine ländlich-rustikale Aura, während sich die Form dank einer subtilen Synthese aus Sonatenform und Rondo auf über 300 Takte erstreckt. Der Musikwissenschaftler A. Peter Brown resümierte treffend zu diesem Finale: »Alles in allem bringt dieser Satz zwei ganz unwahrscheinliche Partner zusammen: volkstümlichen Tanzstil und erlesene Form.« isabel schubert
Programmeinführung Johannes Brahms (1833–1897) Trio a-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 114 Nicht selten entstehen Werke aufgrund von Bekanntschaften. Für Johannes Brahms, der vorher nie für Klarinette geschrie- ben hatte, war es die Begegnung mit Richard Mühlfeld, die ihn zu Kompositionen für dieses Instrument inspirierte. Die Künstler hatten sich 1891 am Meininger Hof kennengelernt. Im Grunde genommen hatte Brahms zu diesem Zeitpunkt bereits beschlossen, dass er für sein Leben genug komponiert hatte; das Streichquintett c-Moll op. 111 hatte sein letztes Werk sein sollen. Doch Mühlfeld inspirierte ihn mit seinem schönen Ton zum Klarienttentrio op. 114 und zum -quintett op. 115 sowie zu den beiden Klarinettensonaten op. 120. Das Trio besitze eine »Schönheit, die man sich erst »Man kann nicht schöner Klari- erobern muss«, hat der Klarinettist Jörg Widmann einmal nette blasen, als der hiesige gesagt. Und tatsächlich muss man sich ein wenig in den sehr Mühlfeld es tut.« besonderen Klang einhören: Aus düsterer Stimmung kom- Johannes Brahms an Clara mend, schwingt sich die Musik mal in geradezu sinfonischer Schumann Dramatik auf, mal scheint sie zu stehen oder zu schweben, wird jedoch immer von einer spezifischen Dichte zusammen- gehalten. Der zweite Satz ist ein ruhiges Zwiegespräch von Cello und Klarinette, von getupften Akkorden des Klaviers begleitet. »Es ist, als liebten sich die Instrumente«, schrieb Eusebius Mandyczewski, ein Freund von Brahms. Der dritte Satz ist klarer zu fassen, es handelt sich um ein Menuett mit Ländler und Coda. Im vierten Satz ist das Hauptthema nicht wie im ersten durch Terzen, sondern durch Sexten bestimmt. Die ungarische Melodie leitet sich aus der Dreiklangsmelodik ab, mit der das Cello im ersten Satz begonnen hat. Daraus ent- wickeln sich weitere Motive, die kombiniert, variiert und in einer stürmischen Coda zum Ende geführt werden. heidrun eberl
biografie Trio Agora Klarinettentrio Das 2015 gegründete Trio Agora zählt zu den interessantes- ten Kammerformationen der jüngeren Generation. Neben Standard- und Auftragswerken steht es auch mit eigenen Transkriptionen für die Besetzung des Klarinettentrios in ganz Europa auf der Bühne. Seine erste CD »Youth« veröf- fentlichte das Ensemble 2017. Das Trio tritt regelmäßig in renommierten Konzertsälen in Litauen, Deutschland, Italien, Holland und Belgien auf. 2018 gewann es den 1. Preis beim Internationalen Anton Rubinstein Wettbewerb in Düssel- dorf. Sesshaft in Berlin, studiert das Trio Agora bei Eberhard Feltz und Martin Spangenberg und erhielt weitere Impulse von Sabine Meyer und Kiril Gerstein. Klarinettist Žilvinas Brazauskas studierte in Lübeck, Paris und Berlin. Schon während seines Studiums reüssierte er bei verschiedenen Wettbewerben. Die Cellistin Natania Hoffman ist nach etlichen Wettbewerbserfolgen als Solistin und als Orchestermusikerin gefragt. Ihr Cellostudium hat sie in Saarbrücken, Lübeck und Brüssel absolviert. Robertas Lozinskis am Klavier ist Preisträger von mehr als 20 interna- tionalen Klavierwettbewerben. Derzeit studiert er Klavier an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin.
spielstätte Fincken, Kirche 1801 wurde das Gutshaus in Fincken errichtet und zwischen 1850 und 1860 mit einem saalartigen Anbau im Stil der Tudorgotik erweitert. Heute wartet es darauf, wieder mit Leben gefüllt zu werden. Der schöne Landschaftspark mit Die Kirche in Fincken war am seltenen Bäumen wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahr- 30. Juni 2010 erstmals Spielstätte hunderts angelegt. Auf einem kleinen Hügel findet man die der Festspiele Mecklenburg- Kirche, ein schmucker, verputzter Backsteinbau aus dem Vorpommern. 18. Jahrhundert, dessen Ursprünge aber deutlich älter sind. Der Chor aus Feldstein soll bereits zwischen 1290 und 1310 erbaut worden sein. Die Ausstattung der Kirche stammt aus der Zeit nach 1850. Blickfang im Inneren ist der Altar mit den Putten und der Engelsgruppe.
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Willkommen bei Freunden Mehr als 2.000 Mitglieder haben sich bereits dafür entschieden: Sie genießen das vielfältige Konzertangebot, fördern mit ihren Beiträgen musikalische Talente der Jungen Elite und erleben bei exklusiven Sonderveranstaltungen des Vereins Begeg- nungen untereinander sowie mit Künstlerinnen und Künstlern. Eine Einzelmitgliedschaft ist ab 50 Euro Jahresbeitrag möglich. Seien Sie mit dabei, Sie sind uns herzlich willkommen! Ihre Anne Homann-Trieps Vorsitzende des Fördervereins der Festspielfreunde kontakt Festspielfreunde-Förderverein Festspiele MV e.V. · Christina Renneberg · Lindenstr. 1, 19055 Schwerin · t 0385 5918599 · f 0385 5918510 · info@festspielfreunde-mv.de · www.festspiele-mv.de/engagement/festspielfreunde/
Wir hauen ganz klassisch auf die Pauke. Das ist unsere Natur. Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land. Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de mvtutgut
»Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.« Lord Yehudi Menuhin Seit 2010 unterstützt die Stiftung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern das Festival dabei, Musik erklingen zu lassen und das Publikum zu begeistern. Mit dem Stiftungsvermögen wird eine langfristige Finanzierung gesichert. Mit dem Kauf der ehemaligen »Ersparnisanstalt« in der Schweriner Lindenstraße konnte dem Festival ein Zuhause gegeben werden. So tun wir das Unsrige, um der Musik eine Chance zu geben. Seien Sie ein Teil davon. Das Stiftungskonzert im Festspielsommer und das Stifterfest im November bieten Raum und Rahmen für Austausch und Begegnung. Zustiftungen sind ab 500 Euro möglich. Dabei gibt es verschiedene Kategorien von Andante (ab 500 Euro) bis Platin (ab 100.000 Euro). Eine Nennung im Stiftungsver- zeichnis ist möglich. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer einmaligen, regel- mäßigen oder testamentarischen Zustiftung beraten wir Sie gerne persönlich. Werden Sie Stifter, werden Sie Stifterin! kontakt Bianca Wagner · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · t 0385 5918530 · f 0385 5918510 · stiftung@festspiele-mv.de stiftungskonto Sparkasse Mecklenburg-Schwerin · IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00 · BIC NOLADE21LWL
In ca. 500 Annahmestellen und auf lottomv.de für Sie da RUBBEL LOSE Gib dem Glück eine Chance. Spielteilnahme unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten! Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter www.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800 137 27 00
Impressum Herausgeber Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · T 0385 591850 · F 0385 5918510 · www.festspiele-mv.de Intendantin Ursula Haselböck KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Toni Berndt redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de Anzeigen Nadine Klatt · n.klatt@hne-sponsorenpool.de druck Digital Design — Druck und Medien GmbH fotos und abbildungen Monika Penkūkū (Trio Agora) · Holger Martens (Kirche Fincken) Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. wir danken unserem partner Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern unseren hauptsponsoren und -förderern unseren medienpartnern sowie
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