Projekt: Domäne Dahlem - Landgut und Museum - Einrichtung
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Projekt: Domäne Dahlem – Landgut und Museum Einrichtung: Stiftung Domäne Dahlem – Landgut und Museum Staatl. anerkannte gemeinnützige Stiftung Bürgerlichen Rechts Adresse: Königin-Luise-Straße 49 D-14195 Berlin Website: www.domaene-dahlem.de Kurzbeschreibung: Die Domäne Dahlem ist das Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt. Sie ist in ihrem Gesamtkonzept auf die Themen Bildung und nachhaltige Entwicklung ausgerichtet. Als einstiges Rittergut blickt sie auf eine über 800jährige Geschichte zurück. Als Mitte der 1970er Jahre auch das letzte Stück des einstmals 600 Hektar großen Gutes zugebaut werden sollte, konnte dies durch beispielhaftes bürgerschaftliches Engagement verhindert und eine neue und nachhaltig zukunftsweisende Aufgabe für den Standort gefunden werden. Heute verbindet sich hier auf historischem Boden, mitten in der deutschen Hauptstadt, ein lebendiges Museum mit einem ökologisch geführten landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieb mit Äckern und Nutztieren zu einer einzigartigen Einheit, um Einblicke in die Herkunft unserer Lebensmittel geben. Die Präsentationen und Aktivitäten orientieren sich am Leitgedanken einer zusammenhängenden Nahrungskette, von der Urproduktion über die Verarbeitung und Vermarktung bis zum Verbrauch – „vom Feld bis auf den Teller“. Das breit angelegte Bildungsangebot der Domäne Dahlem verbindet nützliches Lernen, historisches Bewusstsein und Lebensfreude miteinander. Wesentliche Grundlage ist die sinnliche Erlebnismöglichkeit, denn nur die Verbindung mit dem Emotionalen verankert kognitiv Erlerntes auch dauerhaft und führt zum Handeln. Einblicke in die Vergangenheit und das Verstehen der Gegenwart legen das Fundament für das Erkennen und Bewerten möglicher Wege in die Zukunft.
Die Domäne Dahlem – Landgut und Museum ist Anfang 2009 eine eigenständige Stiftung geworden. Erfahrungen & Erfolge: Die Domäne Dahlem ist eingebunden in nationale und internationale Partnernetzwerke. 1999 hat die Domäne Dahlem das Land Berlin auf der Internationalen Grünen Woche in der Bund- Länder-Halle vertreten und hat gute Chancen, hierfür im Jahr 2011 erneut ausgewählt zu werden. Zahlreiche ehemalige Praktikant/innen haben sich für Berufe in der Landwirtschaft und angrenzenden Bereichen entschieden. Entwicklungsschritte: Bereits in der Gründungssatzung des Vereins von 1976 wurde das Projekt Domäne Dahlem als eine Einrichtung der Volksbildung beschrieben. Das Landgut sollte „lebendig“ erhalten werden, wobei auch Tierhaltung ausdrücklich genannt wurde. Lag der Nachhaltigkeits-Fokus damals vor allem auf der Bewahrung eines historischen Kleinods – das in der Folge dann auch erfolgreich unter Denkmalschutz gestellt werden konnte –, so kam ab Anfang der 1990er Jahre verstärkt der Umweltschutzgedanke hinzu. Sowohl in der praktischen (Demonstrations-) Landwirtschaft als auch in den Führungsangeboten gewannen ökologische Konzepte und Fragestellungen an Bedeutung. 1993 wurde der besucheroffene Bauernhof Mitglied im Anbauverband Bioland und damit auf kontrolliert ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Aus der pädagogischen Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsfragen der Landwirtschaft resultierte einerseits ein didaktisch begründeter, akzentuierter Gegenwartsbezug des Museumskonzepts und die Erweiterung um das Thema Ernährung als natürlicher Anknüpfungspunkt des urbanen Menschen zur Landwirtschaft. Andererseits bilden seither historische/gefährdete Tierrassen und Pflanzenarten/–sorten einen eigenen Konzept-Schwerpunkt. Deren Zucht und Nutzung wird als Bewahrung eines sowohl genetischen wie auch kulturellen Erbes angesehen, dessen Bedeutung auch im Erhalt eines Potenzials liegt, das durchaus noch für die Lösung von Zukunftsproblemen unverzichtbar sein könnte. So ist der Bioland-Betrieb der Domäne Dahlem seit
Ende der 1990er Jahre Arche-Hof für gefährdete Nutztierrassen (ein Projekt der GEH – Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen) und arbeitet eng mit dem VERN – Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg zusammen. Seit 2003 ist er offizieller Demonstrationsbetrieb im Rahmen des Bundesprogramms Ökogischer Landbau des Bundeslandwirtschaftsministerium. Über 300 000 Besucher/innen zählt die Domäne Dahlem inzwischen jährlich. Ca. 800 Gruppen nutzen derzeit das Angebot thematischer Führungen, Tendenz weiterhin steigend. Bis zu 10 Schülerpraktikant/innen können jedes Jahr einen „Schnupper-Kurs“ auf dem Bio-Bauernhof absolvieren. Seit 15 Jahren sind wir Einsatzstelle für das FÖJ – Freiwilliges Ökologisches Jahr mit durchschnittlich 3 Praktikant/innen jährlich in der Landwirtschaft und seit einigen Jahren auch mit 1 Praktikant/in im Bildungsbereich. Neue Projekte in jüngster Zeit sind Kinder-Koch- Angebote in der Schau- und Lehrküche „Die Kochkiste“ sowie die Einrichtung eines Schau- und Lehrgartens für in Vergessenheit geratene Nutzpflanzen. Der Bereich Ehrenamt/Freiwillige Mitarbeit wird kontinuierlich weiterentwickelt und liefert wichtige Bausteine einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Als Beispiele hierfür seien die Projekte „Lebendige Geschichte“ und „Ökologie erleben“ genannt, die ihre Themen den Besuchern bei den großen Publikumsveranstaltungen in niederschwelligen Angeboten vermitteln. Ziele, Zielgruppen: Ziel ist es, möglichst breite Schichten der Gesellschaft anzusprechen, um ihnen die Herkunft unserer Lebensmittel möglichst anschaulich und differenziert zu vermitteln und dadurch zum Nachdenken, Diskutieren und selbständigen, kompetenten Entscheiden anzuregen. Zielgruppen sind also, neben Kindern, deren Zugang zum Bauernhof und insbesondere zu den Tieren ohnehin spontan und direkt ist, interessierte Laien jeden Alters, die sich als Verbraucher über Landwirtschaft und Ernährung informieren möchten. Demographisch bilden dabei junge Familien mit Kindern einen gewissen Schwerpunkt
Einen speziellen Angebotsschwerpunkt bei den Bildungsangeboten wie Führungen etc. bildeten in der Vergangenheit Kitas und Schulklassen. Die Domäne Dahlem hat seit langem einen hervorragenden Ruf als Außerschulischer / Grüner Lernort. In jüngster Zeit werden Führungen auch für Erwachsene speziell entwickelt und aktiv beworben. Als eigene neue Zielgruppe werden seit letztem Jahr besonders Senior/innen angesprochen und mit gezielt auf sie zugeschnittenen Angeboten angesprochen. Dazu gehören auch generationenübergreifende Begegnungen, wodurch u.a. auch soziale und kulturelle Nachhaltigkeit gefördert werden sollen. Bildungsansatz: Unter dem Motto „Lernen und Erleben“ ist Bildung für eine breite Allgemeinheit Kernziel der Domäne Dahlem. Die sinnliche Erlebnismöglichkeit ist das Fundament aller Bildungsangebote, die von einem attraktiven Besucher-Informationssystem im Gelände über ein breit angelegtes Führungsprogramm – für Kitas und Schulklassen, aber auch für Erwachsene einschließlich spezieller Seniorenangebote – bis hin zu Workshops, Seminaren und Tagungen reichen. Landgut und Museum verzahnen sich mit ihren jeweiligen Vermittlungsmöglichkeiten. Im Landgut wird Arbeitsalltag präsentiert: Ackerbau, Tierhaltung, Gartenbau, Landschaftsgestaltung, Handwerk, Vermarktung und Gastronomie. Bedrohte Nutztierrassen und alte Kulturpflanzensorten haben dabei im Bioland-Demonstrationbetrieb der Domäne Dahlem eine besondere Bedeutung. Im Museum wird kulturelle Vielfalt gesammelt, bewahrt, erforscht, lebendig präsentiert und vermittelt. Auf diese Weise wird ein einzigartiger „lebendiger Informationspool“ für die Besucher und Besucherinnen verfügbar. Globale Perspektive: Die Domäne Dahlem – Landgut und Museum vermittelt Einsichten und gibt Denkanstöße, die zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Ressourcen anregen sollen. Die Globale Perspektive wird hierbei durch das Prinzip „Global denken – lokal handeln“ beschrieben und beispielsweise durch die Ökologische Landwirtschaft seit langem erfolgreich umgesetzt.
Darüber hinaus liegt ein globaler Impuls auch in der Beteiligung an einem internationalen Netzwerk der „Freilichtmuseen“, in denen dieser Vermittlungsgedanke weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nachhaltigkeitsbezug: Dies fasst ein Zitat aus unserem Leitbild vielleicht am kürzesten zusammen: „Wir sind in unserem Handeln und Planen dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet: • ökologisch: durch Umweltschutz, Bewahrung von Artenvielfalt, Beitrag zum Klimaschutz; • ökonomisch: durch Respektierung der vorhandenen natürlichen, kulturellen und menschlichen Ressourcen, die eine langfristige Nutzung des Areals ermöglichen; • sozial: durch ein Angebot, das Bürgerengagement fördert und allen Gruppen der Gesellschaft die Teilhabe ermöglicht; • kulturell: durch Bewahrung und Ausübung von kulturellen Fertigkeiten und Techniken, auf denen unsere heutige Gesellschaft beruht (‚lebendiger Informationspool‘)“ Dauer des Angebots: Das Angebot ist dauerhaft. Die Domäne Dahlem – Landgut und Museum ist in ihrem Gesamtkonzept mit ökologischer Schwerpunktsetzung und einem erweiterten Gedanken der Ressourcenbewahrung auf Bildung und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Teilprojekte bauen darauf auf und führen diese Grundausrichtung fort. Ansprechpartner/in: Alexandra Deak, Jacqueline Jancke E-Mail: kontakt@domaene-dahlem.de
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