Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird

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Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird
»Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die
von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird«
spottete der amerikanische Satiriker Al Capp in den 60er Jahren. Kein Zweifel, die
Abstraktion ist eine Kunstform, an der sich die Geister scheiden. Sie weckt sowohl
glühende Begeisterung als auch vehemente Ablehnung als auch völlige
Verständnislosigkeit – und das seit über 100 Jahren.

Deshalb haben wir die abstrakte Kunst als Schwerpunktthema unseres ersten
News​
    letters gewählt. Darin lesen Sie

»Headlines«
Die aktuelle Ausstellung »Headlines« in der Galerie 20/21 – eine Serie
abstrakter Kopfportraits von Werner Maier
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Abstrakte Kunst
Eine Betrachtung zur unveränderten Aktualität abstrakter Kunst und ihrem
steil steigenden Marktwert
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Empfehlungen
Ausgewählte Empfehlungen zu Ausstellungen moderner und
zeitgenössischer Kunst, mit besonderem Fokus auf Klassikern der Abstraktion
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Bonus
Als Dessert reichen wir Ihnen einen Hinweis auf eine Reihe abstrakter
Meisterwerke aus unvermuteter Quelle. Der Künstler, von dem sie stammen,
heißt Envisat und ist ein Umweltsatellit.
Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird
Headlines begegnen uns täglich auf der Straße. Als schnelle Schlagzeilen auf den
Titelseiten von Zeitungen, auf Plakatwänden, in Schaufenstern.
Und nun in den Räumen von 20/21. Als frappierender Bilderzyklus, in dem Werner
Maier Linie um Linie um Linie zu abstrakten Portraits auftürmt. Köpfe aus Linien.
Headlines. In tiefstem Graphitschwarz starren sie uns an und fordern eine
Reaktion. Wer sich mit ihnen unterhalten möchte, ist herzlich eingeladen, dies zu
tun.

Werner Maier: Headlines
17. Mai bis 26. Juni 2014
In der Galerie 20/21 Modern & Contemporary Art
Friedrich­Herschel­Str. 13
München­Bogenhausen

Termin nach telefonischer Vereinbarung:
+49 89 27 81 73 72

Wenn Sie sich schon jetzt auf die Begegnung mit Werner Maiers Kopflandschaften
einstimmen möchten (oder nicht persönlich kommen können), gibt Ihnen der
folgende Text aus dem Ausstellungskatalog eine kurze Hinführung auf das Werk.
www.20­21.com/ausstellungen/werner­maier
Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird
Die Welt giert nach Neuem. Und lässt das Neue dann links liegen, wenn etwas noch
Neueres kommt. Der Kunstmarkt ist von diesen Entwicklungen nicht ausgenommen
und neigt bei der Verfolgung immer neuer Trends zu einer gewissen
Flatterhaftigkeit. Gemessen daran ist das Interesse an abstrakter Kunst von
erstaunlicher Beständigkeit.
Dies zeigt sich auch an den beträchtlichen Summen, die Sammler, Galerien oder
Museen bereit sind, für abstrakte Kunst zu bezahlen. Natürlich bemisst sich die
Qualität eines Kunstwerks nicht an seinem Verkaufspreis – beides hat, gerade in
Spekulationsblasen, oft nicht viel miteinander zu tun. Dennoch ist es interessant,
einmal einen Blick darauf zu werfen, wo die Abstraktion auf dem globalen
Kunstmarkt steht.

Dies sind die fünf teuersten jemals verkauften Kunstwerke:
Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird
1. »Die Kartenspieler« von Paul Cezanne. 2011 verkauft für 259 Mio. Dollar. 1

    2. »Le Rêve« von Pablo Picasso. 2013 verkauft für 155 Mio. Dollar. 2

          3. »Three Studies of Lucian Freud« von Francis Bacon.
                    2013 verkauft für 142,4 Mio. Dollar. 3
Abstrakte Kunst ist die Arbeit von Talentlosen, die von Skrupellosen an Ahnungslose verkauft wird
4. »No. 5« von Jackson Pollock. 2006 verkauft für 140 Mio. Dollar. 4

   5. »Woman III« von Willem de Kooning. 2006 verkauft für 137,5 Mio. Dollar. 5

Das bedeutet: 3 der 5 teuersten Bilder der Welt sind Werke der abstrakten Kunst.
Das ist ein Faktum, dessen man sich bewusst sein sollte, wenn man über Kunst
allgemein und über Kunst als Wertanlage nachdenkt.
Mehr Beispiele zu diesem Thema finden Sie unter folgendem Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_teuersten_Gem%C3%A4lde

Dazu eine aktuelle Ergänzung auf dem neuesten Stand: Das Online­Magazin
»Huffington Post« listet die teuersten Kunstwerke auf, die im Jahr 2013 verkauft
wurden: http://www.huffingtonpost.com/2013/12/17/most­expensive­art­
2013_n_4454930.html
Gut die Hälfte der 18 gezeigten Werke ist der abstrakten Kunst zuzurechnen. Der
Stellenwert dieser Kunstrichtung ist unverändert hoch, die Wertsteigerungen sind
zum Teil exorbitant. Was wieder einmal beweist: Öl auf Leinwand kann Zahlen auf
bedrucktem Papier (also Papiergeld) als Wertanlage bei weitem übertreffen – vom
ästhetischen und intellektuellen Gewinn einmal ganz zu schweigen.
2014 ist ein wichtiges Gedächtnisjahr für die moderne Kunst. Vor 100 Jahren – im
April 1914 – unternahmen Paul Klee, August Macke und Louis Moilliet ihre
legendäre Tunisreise, die uns einige der bedeutendsten Ikonen der
Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts bescherte. Nur fünf Monate später fiel
August Macke als Soldat in der Champagne, ein sinnloser Tod in einem ebenso
sinnlosen Krieg. Auch der Beginn des Ersten Weltkriegs jährt sich 2014 zum
hundertsten Mal. Das Grauen des ersten technisierten Massenvernichtungskrieges
sollte noch lange in der Kunst des 20. Jahrhunderts nachhallen. Man geht wohl
nicht zu weit, wenn man annimmt, dass Maler wie Ernst Ludwig Kirchner, George
Grosz, Otto Dix oder Max Beckmann erst durch die traumatischen
Fronterfahrungen zu jener Düsternis und Schärfe der Darstellung fanden, die uns
noch heute so berührt.

Ebenfalls knapp 100 Jahre ist es her, dass Kasimir Malewitsch sein »Schwarzes
Quadrat auf weissem Grund« der Öffentlichkeit präsentierte. Es war die Negation
all dessen, was man bisher unter Malerei verstand. Wohl kein anderes Bild
veränderte den Blick auf das, was Kunst ist oder sein soll, radikaler als das
Schwarze Quadrat. Zwei spannende Ausstellungen in Bonn und Basel widmen sich
diesem »Urknall« der Moderne.

Erfreulicherweise gibt es zur Zeit eine Fülle interessanter Ausstellungen zur Kunst
des 20. und 21. Jahrhunderts. Eine (subjektive) Auswahl haben wir im folgenden für
Sie zusammengestellt. Der Schwerpunkt liegt auf den vielen Erscheinungsformen
der Abstraktion – aber nicht nur. Gerade auch die Linzer Ausstellung über den
ersten Weltkrieg aus künstlerischer Sicht, die New Yorker Präsentation des
italienischen Futurismus oder die Beispiele zeitgenössischer afrikanischer Kunst in
Frankfurt zeigen Welten im Umbruch. Sehr sehenswert, auch in Katalogform.

Basel, Kunstmuseum                         Kopenhagen, Statens Museum
Kasimir Malewitsch ­ Die Welt als          for Kunst:
Ungegenständlichkeit.                      Asger Jorn.
Bis 22. Juni                               Bis 15. Juni

Bern, Zentrum                              Linz, Landesgalerie:
Paul Klee: Die Tunisreise.                 Der Erste Weltkrieg aus
Bis 22. Juni                               künstlerischer Sicht.
                                           Bis 22. Juni
Bonn, Bundeskunsthalle
Kasimir Malewitsch und die                 London, British Museum:
russische Avantgarde.                    Germany divides ­ Baselitz and
Bis 22. Juni                             his generation.
                                         Bis 31. August
Duisburg, Lehmbruck Museum
Kunst und Kapital.                       Los Angeles, County Museum:
Bis 22. Juni                             Calder and Abstraction.
                                         Bis 27. Juli
Ferrara, Palazzo dei Diamanti
Matisse.                                 München, Stadtmuseum:
Bis 15. Juni                             M.T. Wetzlar, Silberschmiede
                                         in München, gegründet 1875 ­
Frankfurt/Main, Städel Museum            arisiert 1938.
Emil Nolde ­ Retrospektive.              Bis 17. August
Bis 15. Juni
                                         New York, Guggenheim Museum:
Frankfurt/Main, Schirn­Kunsthalle        Italian Futurism, 1909 ­ 1944.
Esprit Montmartre ­ Die Bohème in Paris Bis 1. September
um 1900.
Bis 1. Juni                              Salzburg,
                                   Museum der Moderne/Mönchsberg:
Frankfurt/Main, Museum für Moderne Im Dialog: Wiener Aktionismus.
Kunst:                                   Bis 6. Juli
Die Göttliche Komödie ­ Himmel, Hölle,
Fegefeuer aus Sicht afrikanischer        Völklingen, Völklinger Hütte:
Gegenwartskünstler.                      Generation Pop!
Bis 27. Juli                             Bis 15. Juni

In jedem 20/21 Newsletter gibt es zum Abschluss eine Zugabe, die das Thema – in
diesem Fall abstrakte Kunst – aus einem überraschenden Blickwinkel betrachtet
und in einen neuen Kontext stellt.

Diesmal fällt der berühmte »Blick über den Tellerrand« auf einige der schönsten
abstrakten Bilder, die im 21. Jahrhundert geschaffen wurden. Das Besondere daran
ist: Sie stammen von dem Umweltsatelliten Envisat der Europäischen
Weltraumbehörde ESA.

Die folgende Abbildung zeigt den Blick aus etwa 800 Kilometern Höhe auf das
Tibesti­Gebirge im Grenzland zwischen Libyen und dem Tschad. Diese
überwältigende Komposition aus Sand, Salz und Lava, geschaffen von Mutter Erde,
haben wir in Charles Harveys wunderbarem Wissenschafts­Blog »Unpopular
Science« gefunden. Werfen Sie einen Blick hinein, eine anregende Lektüre ist
garantiert:
http://www.unpopularscience.co.uk/desert­beauty­revealed­from­space/

Die ESA hat eine ganze Reihe von Satellitenfotos ins Netz gestellt. 6
Bitte besuchen Sie unbedingt diese virtuelle Galerie:
http://www.esa.int/spaceinimages/Sets/Earth_observation_image_of_the_week
Ein Füllhorn hoch ästhetischer und tief bewegender Motive erwartet Sie. Unsere
Erde aus dem Weltall, ohne Grenzen, ohne Ideologien. Man wird demütig
angesichts der unfassbaren Schönheit, mit der wir so gedankenlos umgehen.

 Haben Ihnen die Informationen und Empfehlungen in diesem Newsletter gefallen? Dann freuen
    wir uns, wenn Sie uns weiterempfehlen oder auch direkt ein paar Zeilen an uns richten.
                                         welcome@20­21.com

                                                  20/21
                                      Modern & Contemporary Art
                                      Friedrich­Herschel­Straße 13
                                            81679 München

                                              Bildquellen:
           1
               http://www.metmuseum.org/Collections/search­the­collections/110000301
                         2
                             http://en.wikipedia.org/wiki/File:Le­reve­1932.jpg
     3
         http://www.nytimes.com/slideshow/2013/11/13/arts/design/20131112AUCTION.html
4
                    http://en.wikipedia.org/wiki/File:No._5,_1948.jpg
                    5
                        http://en.wikipedia.org/wiki/File:Woman3.jpg
6
    http://www.esa.int/spaceinimages/Sets/Earth_observation_image_of_the_week
             Bildnachweis MoMA­Foto: Erika Cross / Shutterstock.com
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