Projekt für Arbeit und Ausbildung in Madagaskar

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Projekt für Arbeit und Ausbildung in
            Madagaskar

Einführung eines „Dualen Lehrsystems für Mechanik, Elektrotechnik,
  Elektronik und Computer“ unter dem Namen Elektro-Mechaniker

      Ein Beitrag für Arbeit mit Solar-, Wind-, Wasserenergie

        Beratung und Realisation:
  Alternativenergie-Beratung Login Com
         Inhaber: Urs Marthaler

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Inhalt

1. Einleitung
2. Ziel
3. Ausbildung
4. Aufgabenbereich
5. Zusammenarbeit
6. Beteiligte Organisationen
7. Finanzierung und Materialbeschaffung
8. Schlusswort

Dokumente und Beilagen

1. Einleitung

Vor mehr als 21 Jahren betraten meine Frau Isabelle und ich das
erste Mal madagassischen Boden. Es war unsere Hochzeitsreise.
2003 kehrten wir noch einmal nach Madagaskar zurück, um uns von
lokalen humanitären und öffentlichen Organisationen die
Grundbedürfnisse zeigen zu lassen. Neben Trinkwasser, Hygiene,
Energieversorgung, Schulausbildung stellte sich auch heraus, dass
Arbeit und eine Berufsausbildung für die junge Bevölkerung nach der
Schule wichtig sind. Da nicht alle Jugendlichen nach der Schule ein
Gymnasium, eine Hochschule oder Universität besuchen können, ist
eine berufliche Ausbildung für diese Gruppe umso wichtiger. Hier
sehe ich eine Möglichkeit zu helfen. Als gelernter Elektromechaniker
und Lehrmeister für die Berufe des Elektromechanikers und
Elektronikers sowie auch Computertechniker möchte ich meine
Erfahrung weitergeben.

Ich sehe im dualen Berufsausbildungssystem, wie man es in
Europa nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz kennt, eine
gute Chance für eine gezielte langfristige Berufsausbildung in
Madagaskar.

2. Ziel

2.1 Ziel ist es, eine Lehrwerkstätte für Elektromechaniker
aufzubauen. Madagassische Berufsleute als Lehrmeister auszubilden,
die wiederum ihr fachliches Berufswissen an die Jugendlichen
weitergeben, um dem Staat und der Privatindustrie gut ausgebildete
Berufsleute zur Verfügung zu stellen oder sich selbständig zu
machen.

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2.2 Die Berufslehre soll eine Alternative zum Studium an einer
Universität oder Fachhochschule sein. An Stelle der rein
theoretischen Ausbildung sollten Jugendliche in einer wachsenden
Zahl von Berufssparten eine Lehre mit einem praktischen Teil in
einem Lehrbetrieb und Theorieunterricht in einer Berufsschule oder
Technischen Hochschule/Universität absolvieren.

2.3 Ziel wäre es, weitere Standorte für Lehrwerkstätten aufzubauen,
sofern das erste Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.

2.4 Die Lehrwerkstätte sollte nach Möglichkeit selbsttragend sein.
Während der Aufbauphase ist sie jedoch auf staatliche
Unterstützung angewiesen in Form von Arbeitsaufträgen, sowie der
zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten und Gebäuden mit
entsprechender Infrastruktur.

2.5 Die Eigenfinanzierung erfolgt danach durch die Produktion von
Solar-, Wind- und Wasser-Anlagen durch Aufträge des Staates, der
Städte und Gemeinden sowie Unternehmen und von Privaten.

3. Ausbildung

3.1 Die Ausbildung zum Elektromechaniker erfolgt nach einem
Reglement (siehe Beilage), das Lehrzeit und Ausbildungsart und den
Schulbildungsstand regelt.

3.2 Das Reglement dient lediglich als Vorlage und muss den
örtlichen Bedingungen und Möglichkeiten angepasst werden.

3.3 Die Ausbildung sollte staatlich anerkannt und mit einem
staatlichen Diplom abgeschlossen werden.

3.4 Die Ausbildung sollte nach einem dualen System erfolgen, d.h.
das theoretische Wissen in Elektrotechnik, Mechanik, Physik,
sollte in einem reduzierteren Rahmen an einer Hochschule oder
Universität vermittelt werden (ein bis zwei Schultage pro Woche).

3.5 Die praktische Ausbildung erfolgt in den restlichen drei oder vier
Tagen in der Lehrwerkstätte gemäss Lehrplan (siehe Beispiel
„Reglement über die Ausbildung und die Lehrabschlussprüfung der
Elektromechaniker“). Die Richtung der Ausbildung würde in Solar-,
Wind- und Wasserenergie-Technologie stattfinden.

3.6 Man kann die Armut nur überwinden, wenn die Jungen eine gute
Schul- und Berufsausbildung erhalten. Schaffen sie den Einstieg ins
Erwerbsleben, hilft dies dem Aufbau des Landes.

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4. Aufgabenbereiche

4.1 Der Staat, beziehungsweise die Standortgemeinde, würden die
Räumlichkeiten der Ausbildungsstätte, inkl. eines Wohnheims für
Lehrlinge, die von ausserhalb der grossen Agglomerationen
kommen, gratis zur Verfügung stellen.

Der Staat wäre für den Transport (evt. Armeefahrzeuge) und die
Sicherheit der Maschinen und deren Zubehör vom Hafen Taomasina
an den Standort der Lehrwerkstätte zuständig.

4.2 Die Fachhochschulen und/oder Universitäten würden die
theoretische Ausbildung gemäss Lehrplan (Reglement Seite 13)
übernehmen.

                         SYDSON Joseph
               Ministre de l'Enseignement Supérieur

4.3 Der Initiant Urs MARTHALER würde die Koordination in
Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Institutionen, sowie
die Sponsorensuche übernehmen. Weiter würde er die praktische
Ausbildung der ersten Berufsleute zum Ausbildner übernehmen.

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4.4 Mit der Beschaffung der Maschinen, wie z.B. Drehbänke, Fräs –
und Bohrmaschinen sowie weiterem Werkzeug, kann erst begonnen
werden, wenn der Standort gesichert ist, die Beteiligten in das
Projekt einwilligen und es finanzieren. Die Beschaffung würde in der
Schweiz stattfinden. Der Transport der Maschinen und Geräte sowie
der Werkzeuge, würde auf dem Seeweg von Rotterdam nach
Taomasina erfolgen.

4.5 Zur Unterstützung der Ausbildung könnte in der Aufbauphase
„Swisscontact“ herbei gezogen werden. Swisscontact ist eine
schweizerische Organisation, die weltweit Entwicklungprojekte
unterstützt, indem sie pensionierte Berufsfachleute temporär
zur Verfügung stellt.

5. Zusammenarbeit in Madagaskar

Eine weitere Zusammenarbeit mit anderen privaten Unternehmen
und karitativen Organisationen ist durchaus denk- und wünschbar.
Ich werde es in der Evaluationsphase des Projektes „ Travail et
éducation“ abklären und versuchen, entsprechende Kontakte
herzustellen. So zum Beispiel mit:

Soltec   – Centre de formation professionelle.
Samva – Gérald RAZAFINJATO
Antsirabe - Ecole supérieure d'ingénieurs en électrotechnique et
            Electronique

6. Beteiligte Organisationen

4.1 Der Staat sowie Universität und technische Fachhochschulen von
Madagaskar einerseits und Urs Marthaler und Private andererseits.

4.2 Weitere Beteiligte können jederzeit dazu stossen (siehe Pos. 5).

7. Finanzierung und Materialbeschaffung

7.1 Die Finanzierung erfolgt durch den Staat, private Sponsoren
und eventuell ein Schulgeld. Z.B. Intercooperation, Swisscontact,
Gönner der schweizerischern Maschinenindustrie sowie karitative
Organisationen.

7.2 Mit dem Marketing für die Finanzierung kann erst begonnen
werden, wenn wir etwas vorzuweisen haben.

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7.3 Mit der Maschinen- und Werkzeugbeschaffung habe ich schon
begonnen und erste Zusagen erhalten. Auch hier hängt die weitere
Beschaffung vom Schlussstand der Evaluationsphase des Projektes
ab.

8. Schlusswort

1.2 Milliarden Menschen oder ein fünftel der Weltbevölkerung sind
zwischen 15 und 24 Jahre alt. Sie leben zu 85 Prozent in den
Entwicklungsländern. Diese können die Armut nur überwinden,
wenn ihre Jungen eine ausreichende Schul- und Lehrausbildung
erhalten und danach eine recht bezahlte Arbeit finden. Schaffen wir
für sie den Einstieg ins Erwerbsleben, hilft dies dem Aufbau des
Landes.

Ich wünsche mir für die Jungen von Madagaskar, dass dieses Projekt
realisiert werden kann. In den Jungen von heute, steckt das
Potential von Morgen.

Lindau, im Oktober 2007                             Urs Marthaler

Dokumente und Beilagen:

- Portrait Urs und Isabelle Marthaler
- Reglement über die Ausbildung und Lehrabschlussprüfung der
  Elektromechaniker

Bemerkungen:

Durch meine langjährige Tätigkeit als Lehrmeister in verschiedenen
Sparten sind Ausbildungspläne und Ausbildungsunterlagen
vorhanden, welche nur noch ins französische beziehungsweise ins
madagassische übersetzt werden müssen.
Schemata und Maschinenzeichnungen zum Gerätebau bestehen
ebenfalls.

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