FLY und Marte Meo für das Leben lernen - MARTE MEO UND SCHULE MARIAN SCHNEIDER
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FLY und Marte Meo für das Leben lernen FLY und Marte Meo – ein Doppeldecker für Jugendliche und jüngere Kinder MARTE MEO UND SCHULE MARIAN SCHNEIDER ST. ALBAN-RHEINWEG 54 4052 BASEL martemeo-schule.ch +41 77 420 83 45 info@martemeo-schule.ch
FLY heisst das Projekt, weil ... die Jugendlichen aus dem gewohnten schulischen Umfeld ausfliegen und ausserhalb der Schule lernen es zum Flüggewerden gewisse Flugstunden braucht Höhenflüge möglich werden FLY ist ein Sozialeinsatz für Jugendliche der 7. – 9. Klasse in einer Partnerklasse - einem Kindergarten, einer Unterstufenklasse oder in einem Hort. FLY unterscheidet sich von anderen ähnlichen Schulprojekten dadurch, dass die Jugendlichen über eine längere Zeit ihre Partnerklasse besuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit den jüngeren Kindern ein eigenes Projekt durchführen und dass sie mit einem Videocoaching individuell begleitet werden. FLY und Soft Skills Fly unterstützt die Entwicklung von sozialen und persönlichen Fähigkeiten und hat damit einen nachhaltigen Einfluss auf das Selbstbild der Jugendlichen. In der länger dauernden Arbeit mit den jüngeren Kindern werden Empathie und Kommunikationsfähigkeit unterstützt und geübt. Die Jugendlichen erfahren, wie sie auf andere wirken. Im praktischen Handeln erleben sie, dass sie etwas bewirken können; eine wichtige Erfahrung für den Einstieg in die Berufswelt. FLY und Schlüsselkompetenzen FLY verlangt von den Jugendlichen die Schlüsselkompetenzen, welche auch zukünftige Lehrmeister von ihnen erwarten: Sie müssen pünktlich sein, sich an Abmachungen halten, Aufträge selbständig erledigen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung übernehmen. In der Schule zieht unzuverlässiges Verhalten oft Sanktionen nach sich, die wenig Lernbereitschaft auslösen. Hier realisieren die Jugendlichen, dass ein Nichteinhalten von Vereinbarungen direkte Auswirkungen auf den Kontakt und die Arbeit mit den jüngeren Kindern hat. FLY und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen FLY unterstützt die Jugendlichen in der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben in der Pubertät und beugt so Kompensationsverhalten vor. FLY soll allen Jugendlichen offen stehen. Jedoch können junge Menschen, die in der Schule eine Krise erleben oder nach vielen Misserfolgen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verloren haben, im FLY Projekt erleben, dass sie gebraucht werden und so wieder Vertrauen in ihre Möglichkeiten finden.
FLY und Videocoaching nach Marte Meo - das soziale Lernen vertiefen Verbale Bestätigungen haben bei Jugendlichen mit einem geringen Selbstvertrauen oft keine nachhaltige Wirkung. Lob von aussen ist – wie die Kinder- und Jugendpsychiaterin, Therese Steiner über direktes Lob sagt - wie jemanden mit Sonnenschutzmittel einzucremen. »Wenn der Lobempfänger unter der Dusche steht, ist die Wirkung vorbei.« Im Videocoaching kommt die Bestätigung nicht von aussen. Die Jugendlichen können in den Filmen aus ihrer Arbeit mit den jüngeren Kindern sehen, was sie aus eigener Kraft zu leisten vermögen. Sie entdecken selber Ihre Stärken, negative Selbstbilder werden korrigiert. Die Wirkung dieser Erfahrung ist viel stärker und nachhaltiger als eine verbale Bestätigung durch die Erwachsenen. FLY Videocoaching bedeutet: o Nachhaltig vertraut werden mit den eigenen Fähigkeiten o Vertieftes Einüben von persönlichen und sozialen Kompetenzen (Soft Skills) FLY Videocoaching beinhaltet: Filmaufnahmen der Schülerinnen und Schüler während ihrem Arbeitseinsatz in ihren Partnerklassen, Auswerten der Filme und Einzelreview (geleitetes Betrachten der Filme) mit den Jugendlichen. Wenn möglich sollen auch Eltern und die Klassenlehrpersonen über die Filme an der Entwicklung der Jugendlichen teilhaben. FLY und Marte Meo: Der Coach orientiert sich beim Videocoaching an der Marte Meo Methode und an Marte Meo Checklisten. Der Fokus der Marte Meo Beratung gilt den bereits sichtbaren Fähigkeiten und Stärken und dem gelungenen Verhalten. Die Marte Meo Beratung ist somit ganz ressourcenorientiert. Sie gibt ausgehend von den Stärken der Jugendlichen über die Filmclips Impulse für eine Weiterentwicklung.
Organisation des FLY Projekts Die Jugendlichen besuchen während mindestens einem Semester – wünschenswert ist ein ganzes Schuljahr - die ihnen zugeteilte Partnerklasse. Wichtig ist, dass die Einsätze regelmässig, d.h. jede Woche stattfinden; einerseits entsteht so eine tragfähige Beziehung zwischen den Jugendlichen und den jüngeren Kindern, andererseits wachsen die Jugendlichen in die alltäglich Arbeit der Partnerklasse mit ihren Abläufen und Anforderungen hinein und können so mit der Zeit ihnen entsprechende Aufgaben übernehmen. In Schulen mit allen Klassenstufen und angegliederten Tagesstrukturen kann das FLY Projekt innerhalb der Schulorganisation durchgeführt werden, andernfalls braucht es Partnerklassen aus anderen Schuleinheiten. Finden die Einsätze in einem Kindergarten oder in einer Unterstufenklasse statt, müssen die Jugendlichen für diese Zeiten vom Unterricht dispensiert werden können – selbstverständlich mit Einwilligung der Eltern. Es wird dabei darauf geachtet, dass keine Fächer tangiert werden, die für eine weiterführende Schule oder den Berufseinstieg unbedingt notwendig sind. Das Projekt wird durch eine FLY Projektleitung koordiniert. Zu den Aufgaben gehören: o Projektplätze suchen und Anmeldeprozedere zu FLY koordinieren o Kontakt zu den Klassenlehrern der Jugendlichen und den Partnerlehrpersonen sicherstellen o Koordination und Betreuung der FLY Jugendlichen während ihrem Einsatz o Pädagogische Begleitung des Projekts (FLY Gruppe) o Marte Meo Videocoaching (falls die Projektleitung eine entsprechende Ausbildung hat). Andernfalls wird dieses von einem externen Coach durchgeführt. Strukturen, die sich bewährt haben: FLY Gruppe: Die am Projekt teilnehmenden Jugendlichen treffen sich als Gruppe einige Male mit der Projektleitung, um Fragen und auftauchende Schwierigkeiten zu besprechen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Jugendlichen werden vertraut gemacht mit den Marte Meo Checklisten und mit Themen wie Distanz und Nähe oder Persönlichkeitsschutz. Bewährt hat sich zudem, dass die Jugendlichen ein FLY Tagebuch führen. FLY Zertifikat: Die Jugendlichen erhalten nach Abschluss des Projektes eine schriftliche Beurteilung ihrer Partnerlehrerin und ein Zertifikat der Schule, das sie ihren Bewerbungs- unterlagen beilegen können (siehe Anhang). FLY Schlussfest: Die bisherigen FLY Projekte wurden mit einem Fest abgeschlossen, zu dem alle Teilnehmenden, also auch alle Kinder der Partnerschulen eingeladen worden sind. Die Rückmeldungen aus der Evaluation haben gezeigt, dass dieser Anlass sehr geschätzt wird.
Evaluation der bisherigen Projekte FLY wurde bereits fünf Mal am Oberstufenzentrum Madretsch in Biel (CH) durchgeführt und sorgfältig evaluiert. Im Schuljahr 15/16 ist neu auch die Oberstufe Rittermatte in Biel mit dabei. Folgende Erkenntnisse sind in die Planung der weiteren FLY Projekte eingeflossen: o Die Jugendlichen besuchen einzeln ihre Partnerklasse. In Zweierteams können sich unsichere Jugendliche verstecken und haben so zu wenig Gelegenheit ihre Ressourcen kennenzulernen und Kompetenzen aufzubauen. o Wenn das Projekt gut vorbereitet ist und auch während der Dauer durch die Projektleitung gut begleitet wird, erleben die Partnerlehrerinnen die Mitarbeit der Jugendlichen als Entlastung. o Aus dem FLY Projekt sind intensivere Sozialeinsätze entstanden: individuelle Lösungen um mehr Berufserfahrung zu sammeln, Mitarbeit im Kindergarten anstatt Timeout. o Fast alle bisherigen Partnerschulen sind bereit, erneut im FLY Projekt mitzumachen. beim FLY Fest steigen Ballone in den Himmel.... Basel im Mai 2015 Marian Schneider
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