PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
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Dr. Marco Franze, Dipl.-Psych. marco.franze@uni-greifswald.de Institut für Community Medicine Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health Universitätsmedizin Greifswald Projekt „Kinder in Kitas (KiK)“ … und weitere Entwicklungen Bündnis Gesund aufwachsen in Brandenburg AG Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung 18.02.2015
Forschungsschwerpunkt Prävention Projekt-Historie: Zeitraum Projekttitel Auftraggeber Gesundheitskompetenz bei Kindern Bundesministerium für Bildung 2006-2010 in der Schule (GeKoKidS) und Forschung Ministerium für Soziales und 2008-2011 Kinder in Kitas (KiK) Gesundheit Mecklenburg- Vorpommern (M-V) Evaluation des Landesaktionsplans zur Gesundheitsförderung und Ministerium für Soziales und 2009; 2010 Prävention Mecklenburg- Gesundheit M-V Vorpommern Ministerium für Arbeit, Gleich- 2011-2016 Summative Evaluation KiföG M-V stellung und Soziales M-V Im Fokus des Forschungsschwerpunkts Prävention: - Evaluation präventiver/gesundheitsfördernder Maßnahmen v.a. in den Settings Kita und Schule (Verhaltens- und Verhältnisprävention)
Ergebnisse Schuleingangsuntersuchungen (SEU) in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern. Ausgewählte Befunde der Einschulungsuntersuchung ab Schuljahr 2002_03. http://service.mvnet.de/sm-indikatoren/daten_berichte/e-bibointertk2/K2_8.xls [zuletzt abgerufen am 01.09.2014] © Institut für Community Medicine 2015
SEU-Ergebnisse anderer Bundesländer (Kinder mit auffälligem Befund in %; Ergebnisse für 2011/12) z. B. Nordrhein-Westfalen: - Sprache: zwischen 10,1% (Pseudowörter) bis 12,1% (Präpositionen) - Visuomotorik und Körperkoordination: jeweils 10,0% z. B. Schleswig-Holstein: - Sprache: 24,9%, Motorik: 17,2% - Verhaltensauffälligkeiten: 12,6% (klinische Einschätzung) bzw. 25,2% (Einschätzung per „Strength and difficulties questionnaire (SDQ)“) z. B. Sachsen: - Sprache: 10,3% - Motorik: 9,3% (Feinmotorik) bzw. 3,3% (Grobmotorik) - emotional-psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten: 3,4% Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen angezeigt Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Gesundheitsförderung und Prävention durch Früherkennung in Kindertageseinrichtungen als sozialmedizinische Aufgabe. In: Gostomzyk JG. Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Sozialmedizin. Heidelberg: ecomed. 2013 © Institut für Community Medicine 2015
Instrumente zur Entwicklungsbeobachtung in Kitas Bundesweit repräsentative Versorgungsanalyse in 2.933 Kitas aus dem Jahr 2009 ergibt: • am häufigsten angewandte Verfahren nur von geringer Qualität • regelmäßiger Einsatz solcher Bögen bei etwa 2/3 der Kitas • größter Teil davon selbst erstellte Bögen • besonders leistungsfähige Instrumente werden selten angewandt (z.B. „Dortmunder Entwicklungs- screening für den Kindergarten DESK 3-6“) Kliche T, Wittenborn C, Koch U. Was leisten Entwicklungsbeobachtungen in Kitas? Eigenschaften und Verbreitung verfügbarer Instrumente. Praxis Kinderpsychologie & Kinderpsychotherapie 2009; 58: 419 – 433 © Institut für Community Medicine 2015
DESK 3-6: Überblick • Screeningverfahren zur Identifikation motorischer, sprachlich-kognitiver und sozialer Entwicklungs- gefährdungen bei Drei- bis Sechsjährigen (Tröster et al. 2004) • Standardisiertes, reliables und valides Verfahren, normiert an 1.492 Kindergartenkindern • Ergebnis: Stanine-Scores für die o.g. Kompetenz- bereiche sowie für die Gesamtentwicklung 1 = auffälliger Befund (PR 0 - 4) 2 = fraglicher Befund (PR 4 - 11) 3-9 = unauffälliger Befund (PR 11 - 100) Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen © Institut für Community Medicine 2015
DESK 3-6: Kompetenzbereiche, Beispiele Kompetenzbereich Beispielaufgabe (Skalen-Kürzel) Feinmotorik (FM) - Fährt mit dem Stift ein vorgezeichnetes • Auge-Hand-Koordination Kreuz nach. • Präzision der Handbewegungen Grobmotorik (GM) - Fängt einen zugeworfenen Ball (10-15 cm • Körperkoordination Durchmesser) aus 2 Metern Entfernung. • Gleichgewichtskontrolle Sprache und Kognition (SK) • Sprachproduktion, -verständnis - Kennt die Gegensätze zu "klein", "kalt", • Kommunikative Fähigkeiten "hell" u. "sauer" • Gedächtnisleistungen - Kann Erlebtes in logischer und zeitlicher • Problemlösefähigkeiten Reihenfolge berichten. • Abstraktes Denken Soziale Entwicklung (SE) • Selbstständigkeit - Kann Streit und Konflikte friedlich lösen. • Beachtung sozialer Regeln • Soziale Kompetenzen Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Feinmotorik (5-/6-Jährige): Zeichnet Mensch, der mindes- tens aus 6 Teilen besteht. • Als zählbare Teile gelten z.B. ein Kopf, ein Rumpf, 2 Beine, 2 Arme, 2 Augen, eine Nase, ein Mund. • Arme, Beine, Augen, Ohren müssen als Paar auftreten und gelten nur als ein Teil. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Feinmotorik (5-/6-Jährige): Besteht Daumen-Finger-Versuch. • Die Finger einer Hand (Zeige-, Mittel-, Ringfinger, kleiner Finger) berühren abwechselnd in dieser Reihenfolge den Daumen. • Erst mit der rechten, dann mit der linken Hand und dann beidhändig. • Das Kind führt die Bewegungs-folge 2- bis 3-mal durch. • Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Kind es mit beiden Händen gleichzeitig kann. • Wenn das Kind es nur mit einer Hand kann, kreuzen Sie „unsicher/unvollständig“ an. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige): Steht im Einbeinstand im sicheren Gleichgewicht mindestens 10 Sekunden lang ohne Festhalten. • Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Kind dies auf dem rechten und dem linken Bein kann. • Gelingt es ihm nur auf einem Bein, kreuzen Sie "unsicher/ unvollständig" an. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige): Springt vom Platz aus über eine 20 cm hohe Schnur ohne Anlauf. • Das Kind muss mit beiden Beinen gleichzeitig abheben. • Es darf nicht hinfallen und sich nicht abstützen. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige): Fängt einen zugeworfenen Ball mit 10-15 cm Durchmesser aus einer Entfernung von 3 Metern. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige): Führt Überkreuzbewegungen aus (Überkreuzen der Mitte). • Führen Sie dem Kind Überkreuzbewegungen vor, während Sie neben dem Kind sitzen. Das Kind soll diese Bewegungen imitieren. • Dabei überkreuzen die Arme immer die Körpermitte, z. B. die rechte Hand wird auf das linke Knie gelegt und die linke Hand fasst das rechte Ohr; die linke Hand wird über den Kopf gelegt und die rechte Hand fasst an das linke Ohr. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Sprache und Kognition (5-/6-Jährige): Liest von den Zahlen 1 bis 9 vier Zahlen ab. • Jede Zahl ist auf einer Karte. • Wählen Sie vier Karten aus, zeigen Sie dem Kind jeweils eine Karte und fragen Sie, was auf der Karte abgebildet ist. © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Sprache und Kognition (5-/6-Jährige): Spricht 3 viergliedrige Zahlenreihen richtig nach. • Sprechen Sie jeweils deutlich eine Zahlenreihe vor (z. B. "5-8-2-6"), das Kind soll diese sofort nachsprechen. Klatscht die Silben eines zwei- und eines dreisilbigen Wortes. • Sprechen Sie dem Kind ein Wort vor und zeigen Sie ihm dann, wie es zu den Silben dieses Wortes klatschen kann (Bsp. Zirkus: Zir-kus). • Wenn Sie sicher sind, dass das Kind ver- standen hat, was es tun soll, sprechen Sie ihm ein 2-silbiges und ein 3-silbiges Wort vor und fordern sie es auf, dazu zu klatschen. • Beispiele: Ti-ger, Lö-we, Zau-ber-stab. © Institut für Community Medicine 2015
Aufgaben im Bereich Sprache und Kognition bei 5-/6-Jährigen: Spricht 2 viersilbige "Zauberwörter" richtig nach. • Fordern Sie das Kind auf, "Zauberwörter" nachzusprechen. • Die Zauberwörter sind einfache viersilbige Wörter wie z. B. "re-lo-ma-nu" oder "pe-ka-ti-ro ", die man leicht selber bilden kann. • Sprechen Sie jeweils ein Wort vor und lassen Sie das Kind das Wort wiederholen. • Diese Aufgabe überprüft die Merkfähigkeit und nicht die Artikulation. • Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Nachsprechen aus dem Gedächtnis gelingt. • Beispiele für weitere Wörter: "ge-la-pi-tu", "sa-ra-ma-ni", "po-ke-fi-lu ", "be-la-di-mi" u.s.w.) © Institut für Community Medicine 2015
DESK 3-6: Bedeutung für Kitas und Ärzte Kindertageseinrichtungen Fachdienst (i.d.R. Kinderarzt) Kinder mit Entwicklungs- entwicklungs- auffälligem diagnostik verzögert Befund Entwicklungs- Screening (DESK) Kinder mit unauffälligem altersgemäß Befund entwickelt In Anlehnung an: Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen © Institut für Community Medicine 2015
„Kinder in Kitas (KiK)“ Modellprojekt zur Stärkung der Kindergesundheit und Weiterentwicklung der individuellen Förderung im Bereich der Kindertagesförderung Gefördert vom: Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V (Projektlaufzeit: 20.11.2008 – 19.05.2011) © Institut für Community Medicine 2015
Projektziele • Erprobung eines Instruments zur Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen in 12 Modell-Kitas in M-V (DESK 3-6) • Kindspezifische Ergebnisrückmeldung an Kitas und Eltern sowie Einleiten von Hilfsangeboten und Fördermaßnahmen durch Kitas Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) als Basis gezielter individueller Förderung in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur Akzeptanz des DESK 3-6 bei Erziehenden. Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz. 2010; 12:1290-1297. © Institut für Community Medicine 2015
Studiendesign 1. Messung 2. Messung (Pretest) (Posttest) DESK 3-6 DESK 3-6 Interven- Interven- Zufalls- tionsgruppe tionsgruppe aufteilung (Rando- misierung auf Kita- DESK 3-6 kein DESK 3-6 Ebene) Warte- Warte- Einsatz gruppe von KiK gruppe 2009 2010 2011 © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: Motorik • spielerische Übungen zur Förderung allgemeiner motorischer Grundfähig- keiten (Zimmer, 1998; Zimmer & Volkamer, 1987): gesamtkörperliche Gewandtheit, feinmotorische Geschicklichkeit, Gleichgewicht und Reaktion, Bewegungsgenauigkeit, Sprungkraft und Schnelligkeit Bestandteile jeder Übungseinheit im Bereich… …Grobmotorik: - Laufen und Springen - Werfen und Fangen - Gleichgewichtsübungen …Feinmotorik: - Auge-Hand-Koordination - Präzision der Handbewegungen • Umfang: 5 Monate, 2x pro Woche 35-40 min • Zimmer R (1998) Sport und Spiel im Kindergarten. Meyer & Meyer, Aachen. • Zimmer, R. & Volkamer. M. (1987). Motoriktest für vier- bis sechsjährige Kinder (MOT 4-6). Weinheim: Beltz Test © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: Sprache • Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter aus dem Würzburger Trainings- programm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache (Küspert & Schneider, 2008) sowie dem Würzburger Buchstaben-Laut-Training (Plume & Schneider, 2004) • Inhalte / Bereiche: - Lauschspiele, Reime, Sätze und Wörter, Silben, - Anlaute, Phone (Laute), Buchstaben-Laut-Verknüpfungen • Umfang: 5 Monate, tägl. 10 – 15 min • Küspert P, Schneider W (2008) Hören, lauschen, lernen. Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter. Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. • Plume E, Schneider W (2004) Hören, lauschen, lernen 2. Spiele mit Buchstaben und Lauten für Kinder im Vorschulalter. Würzburger Buchstaben-Laut-Training. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: soz.-emot. Kompetenzen • „Verhaltenstraining im Kindergarten“ (Koglin & Petermann, 2006) zur Verbesserung der sozialen und emotionalen Kompetenz Inhalte: - Wahrnehmen lernen der eigenen Gefühle - Wahrnehmen lernen der Gefühle anderer - Lernen, wie Gefühle ausgedrückt und reguliert werden - Beschäftigung mit sozialen Konflikten und Erarbeitung positiver Lösungswege Umfang: - 5 Monate - 1x pro Woche durchschnittlich 34 Minuten • Koglin U, Petermann F (2006) Verhaltenstraining im Kindergarten. Ein Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz. Hogrefe, Göttingen. © Institut für Community Medicine 2015
Akzeptanz des DESK, Akzeptanz der DESK-Schulungen • 97% der befragten 71 Erziehenden bewerteten das DESK als hilfreiches Verfahren zum Erkennen von Entwicklungsgefährdungen. • 94% der Erziehenden bewerten das angebotene Training positiv. Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) als Basis gezielter individueller Förderung in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur Akzeptanz des DESK 3-6 bei Erziehenden. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung- Gesundheitsschutz. 2010; 12:1290-1297. © Institut für Community Medicine 2015
Interventionseffekt Abb. 1: Veränderungen der DESK-Mittelwerte: Alle Kinder Hinweis auf differen- tiellen Programm-Effekt => wirksam bei entwick- Abb. 2: lungsgefährdeten Veränderungen der Kindern DESK-Mittelwerte: Franze M, Gottschling A, Hoffmann W (2012). Evaluation eines Interventionsprogramms zur Kinder mit Entwick- p < 0,05 Prävention kindlicher Entwicklungsgefährdungen bei 3-6-Jährigen in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern (M-V): Ergebnisse lungsgefährdung des Modellprojekts „Kinder in Kitas (KiK)“. zum 1. Messzeit- (Vortrag) 7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). In: punkt Abstractband 7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Regensburg, 26.-29.09.2012 © Institut für Community Medicine 2015
Kindertagesförderungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern (KiföG M-V) © Institut für Community Medicine 2015
KiföG M-V „Die Verbesserung der individuellen Förderung jedes Kindes steht im Mittelpunkt des Gesetzes. Das heißt, Förderung und frühkindliche Bildung werden von Anfang an auf jedes Kind individuell ausgerichtet. Grundlage dafür ist die Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in Mecklenburg- Vorpommern. Darin werden die Ziele und Instrumente der frühkindlichen Förderung in Krippe, Kindertages- pflege, Kindergarten und Hort als eine Einheit beschrieben, sowie der Übergang von der Kita in die Schule. Alle Kinder sollen die gleichen Startchancen beim Eintritt in die Grundschule erhalten.“ http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/ Aufgaben_und_Themen/Jugend_und_Familie/Referat_220_Kindertagesfoerderung%2c_Rechtsangelegenheiten_der_Abteilung/Kindertagesfoerderung/Die_gezielte_individuelle_Foerderung/ index.jsp?publikid=7202 © Institut für Community Medicine 2015
Verordnung über die inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung der individuellen Förderung (BeDoVO M-V) (1) jährliche Durchführung des DESK bei allen 3- bis 6-Jährigen aus „DESK-Kitas“ (d.h. in soz. benachteiligten Regionen in M-V) für einen Zeitraum von mind. 3 Jahren (2) anschließende gezielte individuelle Förderung von Kindern mit Entwicklungsgefährdungen (3) Beteiligung der „DESK-Kitas“ an einer wissen- schaftl. Prozessbegleitung/Evaluation => zusätzliche Landesmittel für „DESK-Kitas“ zur Umsetzung des KiföG M-V „Verordnung über die inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung der individuellen Förderung nach § 1 Absatz 5 und der gezielten individuellen Förderung nach § 1 Absatz 6 sowie deren Finanzierung nach § 18 Absatz 5 und 6 Satz 2 des Kindertagesförderungsgesetzes (BeDOVO M-V)“ in: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.). Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gesetz und seine Verordnungen. http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/Themen/Kindertagesfoerderung/index.jsp?&publikid=4544 © Institut für Community Medicine 2015
Gezielte individuelle Förderung entwick- lungsgefährdeter Kinder in „DESK-Kitas“ unauffälliger individuelle Förderung Befund Entwicklungs- DESK bei allen gespräche 3- bis 6-Jährigen mit Eltern auffälliger Erstellung Entwicklungsplan Befund (nur auffällige Kinder) gezielte individuelle Förderung (BeDoVO M-V) In Anlehnung an: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.). Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gesetz und seine Verordnungen. http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/Themen/Kindertagesfoerderung/index.jsp?&publikid=4544 © Institut für Community Medicine 2015
„Summative Evaluation KiföG M-V“ Evaluation des Kindertagesförderungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (KiföG M-V) Gefördert vom: Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V (01.05. – 31.12.2011) Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V (01.01.2012 – 31.12.2016) © Institut für Community Medicine 2015
Projektstruktur, Datenerhebungen (Darstellung Datenerhebung am Beispiel von 3 Erhebungswellen) Befragung Kita-Leitungspersonal Befragung Daten Schuleingangsuntersuchung Eltern gezielte gezielte DESK-Daten individuelle DESK-Daten individuelle DESK-Daten Förderung; Förderung; DESK-Schulungen Welle 1 Erfahrungs- Welle 2 Erfahrungs- Welle 3 (inhouse) (2011/12) austausch „DESK-Kitas“ (2012/13) austausch „DESK-Kitas“ (2013/14) + Evaluation Daten: Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren (DESK) kontinuierliche Prozessbegleitung von „DESK-Kitas“, Beratung der Landesregierung M-V, Öffentlichkeitsarbeit • Studiendesign: prospektive (kontrollierte) dynamische Kohortenstudie © Institut für Community Medicine 2015
Akzeptanz DESK-Training (April-Dezember 2011) 97,95 % 2,05 % noch höhere Akzeptanz des Trainings im Vgl. zum Modellprojekt KiK © Institut für Community Medicine 2015
Erfahrungsaustausch 2012 © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas Waren Sie von den DESK-Ergebnissen überrascht? Wenn ja, warum? Ja, weil: - Einige Kinder waren deutlich besser (da engagierter) als erwartet. - Manche Kinder wären mir ohne Screening nicht aufgefallen. Nein, weil: - Eigene Einschätzung wurde bestätigt. - Kinder waren vorher gut bekannt. © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas Wie war das Meinungsbild der Eltern hinsichtlich des DESK-Einsatzes? : Ergebnisse wurden meist gut angenommen, da objektives Verfahren einheitlich für alle angewandt wurde : einigen Eltern ist es egal. : vereinzelte Ablehnung des Verfahrens, meist von Eltern mit höherem sozialem Status © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas Verliefen die Entwicklungsgespräche mit den Eltern anders als vor der Teilnahme am Projekt? anders als vorher… - positiv, da objektives und transparentes Verfahren/ Ergebnis - DESK = Puffer bei „schwierigen Eltern“ - günstig, da Auswertung extern erfolgt unverändert, weil: - --- © Institut für Community Medicine 2015
Erfahrungsaustausch 2013 © Institut für Community Medicine 2015
Projekt-Veröffentlichungen (Auswahl; Stand: 18.02.2015) • Hoffmann W, Franze M, Gottschling-Lang A, Thyrian J, Völzke H, van den Berg N. Community Medicine – Fragen, Daten und Antworten für die Sozialmedizin. In: Gostomzyk J (Hrsg.). Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Weiterbildung und Praxis (23. Ergänzungslieferung). Heidelberg: Ecomed Medizin; 2014. p. 1-18. • Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Prävalenzen und Risikofaktoren motorischer Entwicklungsgefährdungen bei 3- bis 6-jährigen Kindergartenkindern. GESUNDHEITSWESEN. 2014. DOI 10.1055/s-0034-1387708 • Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Gezielte individuelle Förderung von 3- bis 6-Jährigen - Maßnahmen in Kindertages-einrichtungen in sozial benachteiligten Regionen. PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2014. 241-246 • Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Gesundheitsförderung und Prävention durch Früherkennung in Kindertageseinrichtungen als sozialmedizinische Aufgabe. In: Gostomzyk J (Hrsg.). Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Weiterbildung und Praxis (22. Ergänzungslieferung). Heidelberg: Ecomed; 2013. p. 1-25 • Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Screeningverfahren für Kindertageseinrichtungen als Grundlage zur Förderung der Kindergesundheit [Beitrag im Online-Handbuch "Kindergartenpädagogik"]. 2013. http://www.kindergarten paedagogik.de/2258.pdf • Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Der Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung und Prävention Mecklenburg-Vorpommern: Ergebnisse einer Befragung aller Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern. PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2013; 8(2):67-72 • Rudolph S, Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Entwicklungsgefährdungen im Bereich sozialer Kompetenzen bei 3-6-jährigen Kindern in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Prävalenz und Risikofaktoren. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG. 2013; 22(2):97-104 • Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Associations of motor developmental risks and socioeconomic status (SES) of preschool children in north-eastern Germany. CHILD DEVELOPMENT RESEARCH. 2013; 2013:Article ID 790524 • Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Kinder in Kitas in Mecklenburg-Vorpommern gezielt und evidenzbasiert fördern – Das Projekt „Summative Evaluation „KiföG M-V“. IMPULSE FÜR GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2012; 76(3):27 • Gottschling A, Franze M, Hoffmann W. Entwicklungsverzögerungen bei Kindern. Screening als Grundlage für eine gezielte Förderung. (Originalartikel) DEUTSCHES ÄRZTEBLATT. 2012; 109(7):A 308-A 310 • Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Vom Projekt zur Struktur - Möglichkeiten der Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen in M-V anhand des Modellprojekts „Kinder in Kitas (KiK)„ und der Novellierung des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG M-V). (Abstract) GESUNDHEITSWESEN. 2011; 73:A263 • Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) als Basis gezielter individueller Förderung in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur Akzeptanz des DESK 3-6 bei Erziehenden. BUNDESGESUNDHEITSBLATT-GESUNDHEITSFORSCHUNG-GESUNDHEITSSCHUTZ. 2010; 53(12):1290- 1297 © Institut für Community Medicine 2015
© Institut für Community Medicine 2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! marco.franze@uni-greifswald.de © Institut für Community Medicine 2015
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