PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN

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PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Dr. Marco Franze, Dipl.-Psych.
marco.franze@uni-greifswald.de
Institut für Community Medicine
Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
Universitätsmedizin Greifswald

         Projekt
  „Kinder in Kitas (KiK)“

           … und weitere
           Entwicklungen
Bündnis Gesund aufwachsen in Brandenburg
AG Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung
18.02.2015
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Forschungsschwerpunkt Prävention
Projekt-Historie:
 Zeitraum     Projekttitel                        Auftraggeber
              Gesundheitskompetenz bei Kindern    Bundesministerium für Bildung
 2006-2010
              in der Schule (GeKoKidS)            und Forschung
                                                  Ministerium für Soziales und
 2008-2011    Kinder in Kitas (KiK)               Gesundheit Mecklenburg-
                                                  Vorpommern (M-V)
              Evaluation des Landesaktionsplans
              zur Gesundheitsförderung und        Ministerium für Soziales und
 2009; 2010
              Prävention Mecklenburg-             Gesundheit M-V
              Vorpommern
                                                  Ministerium für Arbeit, Gleich-
 2011-2016    Summative Evaluation KiföG M-V
                                                  stellung und Soziales M-V

Im Fokus des Forschungsschwerpunkts Prävention:
- Evaluation präventiver/gesundheitsfördernder Maßnahmen v.a. in den
   Settings Kita und Schule (Verhaltens- und Verhältnisprävention)
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Ergebnisse Schuleingangsuntersuchungen
  (SEU) in Mecklenburg-Vorpommern (M-V)

Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern. Ausgewählte Befunde der Einschulungsuntersuchung ab Schuljahr 2002_03.
http://service.mvnet.de/sm-indikatoren/daten_berichte/e-bibointertk2/K2_8.xls [zuletzt abgerufen am 01.09.2014]                                    © Institut für Community Medicine 2015
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SEU-Ergebnisse anderer Bundesländer
(Kinder mit auffälligem Befund in %;
Ergebnisse für 2011/12)
z. B. Nordrhein-Westfalen:
- Sprache: zwischen 10,1% (Pseudowörter) bis 12,1% (Präpositionen)
- Visuomotorik und Körperkoordination: jeweils 10,0%

z. B. Schleswig-Holstein:
- Sprache: 24,9%, Motorik: 17,2%
- Verhaltensauffälligkeiten: 12,6% (klinische Einschätzung) bzw. 25,2%
  (Einschätzung per „Strength and difficulties questionnaire (SDQ)“)

z. B. Sachsen:
- Sprache: 10,3%
- Motorik: 9,3% (Feinmotorik) bzw. 3,3% (Grobmotorik)
- emotional-psychosoziale Verhaltensauffälligkeiten: 3,4%

 Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen angezeigt
Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Gesundheitsförderung und Prävention durch Früherkennung in Kindertageseinrichtungen als sozialmedizinische Aufgabe.
In: Gostomzyk JG. Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Sozialmedizin. Heidelberg: ecomed. 2013
                                                                                                                                 © Institut für Community Medicine 2015
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Instrumente zur Entwicklungsbeobachtung
  in Kitas
    Bundesweit repräsentative Versorgungsanalyse
     in 2.933 Kitas aus dem Jahr 2009 ergibt:

   •          am häufigsten angewandte Verfahren nur von
              geringer Qualität
   •          regelmäßiger Einsatz solcher Bögen bei etwa
              2/3 der Kitas
   •          größter Teil davon selbst erstellte Bögen
   •          besonders leistungsfähige Instrumente werden
              selten angewandt (z.B. „Dortmunder Entwicklungs-
              screening für den Kindergarten DESK 3-6“)

Kliche T, Wittenborn C, Koch U. Was leisten Entwicklungsbeobachtungen in Kitas? Eigenschaften und Verbreitung verfügbarer Instrumente. Praxis Kinderpsychologie & Kinderpsychotherapie 2009;
58: 419 – 433                                                                                                                                          © Institut für Community Medicine 2015
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
DESK 3-6: Überblick

 •      Screeningverfahren zur Identifikation motorischer,
        sprachlich-kognitiver und sozialer Entwicklungs-
        gefährdungen bei Drei- bis Sechsjährigen
        (Tröster et al. 2004)

 •      Standardisiertes, reliables und valides Verfahren,
        normiert an 1.492 Kindergartenkindern

 •      Ergebnis: Stanine-Scores für die o.g. Kompetenz-
        bereiche sowie für die Gesamtentwicklung

        1   =                           auffälliger Befund                                       (PR 0 - 4)
        2   =                           fraglicher Befund                                        (PR 4 - 11)
        3-9 =                           unauffälliger Befund                                     (PR 11 - 100)

Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen   © Institut für Community Medicine 2015
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DESK 3-6: Kompetenzbereiche, Beispiele

Kompetenzbereich                                                                             Beispielaufgabe
(Skalen-Kürzel)
Feinmotorik (FM)                                                                             - Fährt mit dem Stift ein vorgezeichnetes
• Auge-Hand-Koordination                                                                       Kreuz nach.
• Präzision der Handbewegungen
Grobmotorik (GM)                                                                             - Fängt einen zugeworfenen Ball (10-15 cm
• Körperkoordination                                                                           Durchmesser) aus 2 Metern Entfernung.
• Gleichgewichtskontrolle
Sprache und Kognition (SK)
•    Sprachproduktion, -verständnis                                                          - Kennt die Gegensätze zu "klein", "kalt",
•    Kommunikative Fähigkeiten                                                                 "hell" u. "sauer"
•    Gedächtnisleistungen                                                                    - Kann Erlebtes in logischer und zeitlicher
•    Problemlösefähigkeiten                                                                    Reihenfolge berichten.
•    Abstraktes Denken
Soziale Entwicklung (SE)
• Selbstständigkeit                                                                          - Kann Streit und Konflikte friedlich lösen.
• Beachtung sozialer Regeln
• Soziale Kompetenzen

    Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen   © Institut für Community Medicine 2015
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Beispiel Feinmotorik (5-/6-Jährige):
Zeichnet Mensch, der mindes-
tens aus 6 Teilen besteht.

•   Als zählbare Teile gelten z.B. ein Kopf,
    ein Rumpf, 2 Beine, 2 Arme, 2 Augen,
    eine Nase, ein Mund.
•   Arme, Beine, Augen, Ohren müssen als
    Paar auftreten und gelten nur als ein
    Teil.

                                               © Institut für Community Medicine 2015
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Beispiel Feinmotorik (5-/6-Jährige):
Besteht Daumen-Finger-Versuch.

•   Die Finger einer Hand (Zeige-, Mittel-, Ringfinger, kleiner Finger) berühren
    abwechselnd in dieser Reihenfolge den Daumen.
•   Erst mit der rechten, dann mit der linken Hand und dann beidhändig.
•   Das Kind führt die Bewegungs-folge 2- bis 3-mal durch.
•   Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Kind es mit beiden Händen gleichzeitig kann.
•   Wenn das Kind es nur mit einer Hand kann, kreuzen Sie „unsicher/unvollständig“ an.
                                                                    © Institut für Community Medicine 2015
PROJEKT "KINDER IN KITAS (KIK)" - UND WEITERE ENTWICKLUNGEN
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige):
Steht im Einbeinstand im sicheren
Gleichgewicht mindestens 10 Sekunden
lang ohne Festhalten.

•   Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Kind dies auf dem rechten und dem linken
    Bein kann.
•   Gelingt es ihm nur auf einem Bein, kreuzen Sie "unsicher/ unvollständig" an.
                                                               © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige):
Springt vom Platz aus über eine 20 cm
hohe Schnur ohne Anlauf.

•   Das Kind muss mit beiden Beinen gleichzeitig abheben.
•   Es darf nicht hinfallen und sich nicht abstützen.       © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige):
Fängt einen zugeworfenen Ball mit
10-15 cm Durchmesser aus einer
Entfernung von 3 Metern.

                                       © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Grobmotorik (5-/6-Jährige):
Führt Überkreuzbewegungen aus
(Überkreuzen der Mitte).

•   Führen Sie dem Kind Überkreuzbewegungen vor, während Sie neben dem
    Kind sitzen. Das Kind soll diese Bewegungen imitieren.
•   Dabei überkreuzen die Arme immer die Körpermitte, z. B. die rechte Hand
    wird auf das linke Knie gelegt und die linke Hand fasst das rechte Ohr;
    die linke Hand wird über den Kopf gelegt und die rechte Hand fasst an das
    linke Ohr.                                                © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Sprache und Kognition
(5-/6-Jährige):
Liest von den Zahlen 1 bis 9 vier Zahlen ab.

•   Jede Zahl ist auf einer Karte.
•   Wählen Sie vier Karten aus, zeigen Sie dem Kind jeweils eine Karte und
    fragen Sie, was auf der Karte abgebildet ist.             © Institut für Community Medicine 2015
Beispiel Sprache und Kognition
(5-/6-Jährige):
Spricht 3 viergliedrige
Zahlenreihen richtig nach.
•   Sprechen Sie jeweils deutlich eine
    Zahlenreihe vor (z. B. "5-8-2-6"), das Kind
    soll diese sofort nachsprechen.

Klatscht die Silben eines zwei- und
eines dreisilbigen Wortes.
•   Sprechen Sie dem Kind ein Wort vor und
    zeigen Sie ihm dann, wie es zu den
    Silben dieses Wortes klatschen kann
    (Bsp. Zirkus: Zir-kus).
•   Wenn Sie sicher sind, dass das Kind ver-
    standen hat, was es tun soll, sprechen Sie
    ihm ein 2-silbiges und ein 3-silbiges Wort
    vor und fordern sie es auf, dazu zu
    klatschen.
•   Beispiele: Ti-ger, Lö-we, Zau-ber-stab.
                                                  © Institut für Community Medicine 2015
Aufgaben im Bereich Sprache und
Kognition bei 5-/6-Jährigen:

Spricht 2 viersilbige "Zauberwörter" richtig nach.

•   Fordern Sie das Kind auf, "Zauberwörter"
    nachzusprechen.
•   Die Zauberwörter sind einfache viersilbige Wörter
    wie z. B. "re-lo-ma-nu" oder "pe-ka-ti-ro ", die
    man leicht selber bilden kann.
•   Sprechen Sie jeweils ein Wort vor und lassen Sie
    das Kind das Wort wiederholen.
•   Diese Aufgabe überprüft die Merkfähigkeit und
    nicht die Artikulation.
•   Die Aufgabe ist gelöst, wenn das Nachsprechen
    aus dem Gedächtnis gelingt.
•   Beispiele für weitere Wörter: "ge-la-pi-tu",
    "sa-ra-ma-ni", "po-ke-fi-lu ", "be-la-di-mi" u.s.w.)

                                                           © Institut für Community Medicine 2015
DESK 3-6: Bedeutung für Kitas und Ärzte

                    Kindertageseinrichtungen                                                               Fachdienst (i.d.R. Kinderarzt)

                                                                    Kinder mit
                                                                                                        Entwicklungs-                         entwicklungs-
                                                                    auffälligem
                                                                                                         diagnostik                             verzögert
                                                                      Befund

                     Entwicklungs-
                      Screening
                        (DESK)

                                                                 Kinder mit
                                                                unauffälligem                                                                 altersgemäß
                                                                   Befund                                                                       entwickelt

In Anlehnung an: Tröster H, Flender J, Reineke D (2004) DESK 3–6. Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten. Hogrefe, Göttingen
                                                                                                                                                © Institut für Community Medicine 2015
„Kinder in Kitas (KiK)“

 Modellprojekt zur Stärkung der Kindergesundheit
und Weiterentwicklung der individuellen Förderung
      im Bereich der Kindertagesförderung

                    Gefördert vom:
      Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V
       (Projektlaufzeit: 20.11.2008 – 19.05.2011)

                                                    © Institut für Community Medicine 2015
Projektziele

•      Erprobung eines Instruments zur Früherkennung
       von Entwicklungsgefährdungen in 12 Modell-Kitas
       in M-V (DESK 3-6)

•      Kindspezifische Ergebnisrückmeldung an Kitas
       und Eltern sowie Einleiten von Hilfsangeboten
       und Fördermaßnahmen durch Kitas

    Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) als
    Basis gezielter individueller Förderung in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse
    des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur Akzeptanz des DESK 3-6 bei Erziehenden. Bundesgesundheitsblatt-
    Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz. 2010; 12:1290-1297.                                                       © Institut für Community Medicine 2015
Studiendesign

                1. Messung               2. Messung
                (Pretest)                (Posttest)
                DESK 3-6                 DESK 3-6
                Interven-                Interven-
  Zufalls-      tionsgruppe              tionsgruppe
 aufteilung
  (Rando-
 misierung
  auf Kita-     DESK 3-6         kein    DESK 3-6
   Ebene)       Warte-                   Warte-
                               Einsatz
                gruppe         von KiK   gruppe

 2009                         2010                           2011

                                                       © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: Motorik

•     spielerische Übungen zur Förderung allgemeiner motorischer Grundfähig-
      keiten (Zimmer, 1998; Zimmer & Volkamer, 1987): gesamtkörperliche
      Gewandtheit, feinmotorische Geschicklichkeit, Gleichgewicht und Reaktion,
      Bewegungsgenauigkeit, Sprungkraft und Schnelligkeit

      Bestandteile jeder Übungseinheit im Bereich…
      …Grobmotorik: - Laufen und Springen
                      - Werfen und Fangen
                      - Gleichgewichtsübungen

      …Feinmotorik: - Auge-Hand-Koordination
                    - Präzision der Handbewegungen

•     Umfang:                        5 Monate, 2x pro Woche 35-40 min
• Zimmer R (1998) Sport und Spiel im Kindergarten. Meyer & Meyer, Aachen.
• Zimmer, R. & Volkamer. M. (1987). Motoriktest für vier- bis sechsjährige Kinder (MOT 4-6). Weinheim: Beltz Test

                                                                                                                    © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: Sprache

•     Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter aus dem Würzburger Trainings-
      programm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache (Küspert &
      Schneider, 2008) sowie dem Würzburger Buchstaben-Laut-Training
      (Plume & Schneider, 2004)

•     Inhalte / Bereiche:
      - Lauschspiele, Reime, Sätze und Wörter, Silben,
      - Anlaute, Phone (Laute), Buchstaben-Laut-Verknüpfungen

•     Umfang: 5 Monate, tägl. 10 – 15 min
• Küspert P, Schneider W (2008) Hören, lauschen, lernen. Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter. Würzburger
  Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.
• Plume E, Schneider W (2004) Hören, lauschen, lernen 2. Spiele mit Buchstaben und Lauten für Kinder im
  Vorschulalter. Würzburger Buchstaben-Laut-Training. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

                                                                                                                © Institut für Community Medicine 2015
Intervention: soz.-emot. Kompetenzen

•     „Verhaltenstraining im Kindergarten“ (Koglin & Petermann, 2006)
      zur Verbesserung der sozialen und emotionalen Kompetenz

Inhalte:             -     Wahrnehmen lernen der eigenen Gefühle
                     -     Wahrnehmen lernen der Gefühle anderer
                     -     Lernen, wie Gefühle ausgedrückt und reguliert werden
                     -     Beschäftigung mit sozialen Konflikten und Erarbeitung positiver
                           Lösungswege

Umfang:              - 5 Monate
                     - 1x pro Woche durchschnittlich 34 Minuten
• Koglin U, Petermann F (2006) Verhaltenstraining im Kindergarten. Ein Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz.
  Hogrefe, Göttingen.

                                                                                                                       © Institut für Community Medicine 2015
Akzeptanz des DESK,
Akzeptanz der DESK-Schulungen

                    •     97% der befragten 71 Erziehenden
                          bewerteten das DESK als hilfreiches
                          Verfahren zum Erkennen von
                          Entwicklungsgefährdungen.

                    •     94% der Erziehenden bewerten das
                          angebotene Training positiv.

                    Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den
                    Kindergarten (DESK 3-6) als Basis gezielter individueller Förderung in Kindertageseinrichtungen
                    in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur
                    Akzeptanz des DESK 3-6 bei Erziehenden. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-
                    Gesundheitsschutz. 2010; 12:1290-1297.

                                                                                   © Institut für Community Medicine 2015
Interventionseffekt

Abb. 1:
Veränderungen der
DESK-Mittelwerte:

Alle Kinder
                                 Hinweis auf differen-
                                 tiellen Programm-Effekt

                                 => wirksam bei entwick-
Abb. 2:                             lungsgefährdeten
Veränderungen der                   Kindern
DESK-Mittelwerte:
                                 Franze M, Gottschling A, Hoffmann W (2012).
                                 Evaluation eines Interventionsprogramms zur

Kinder mit Entwick-   p < 0,05   Prävention kindlicher Entwicklungsgefährdungen
                                 bei 3-6-Jährigen in Kindertageseinrichtungen in
                                 Mecklenburg-Vorpommern (M-V): Ergebnisse
lungsgefährdung                  des Modellprojekts „Kinder in Kitas (KiK)“.
zum 1. Messzeit-                 (Vortrag) 7. Jahrestagung der Deutschen
                                 Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). In:
punkt                            Abstractband 7. Jahrestagung der Deutschen
                                 Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi),
                                 Regensburg, 26.-29.09.2012
                                          © Institut für Community Medicine 2015
Kindertagesförderungsgesetz
 Mecklenburg-Vorpommern
        (KiföG M-V)

                          © Institut für Community Medicine 2015
KiföG M-V

     „Die Verbesserung der individuellen Förderung
     jedes Kindes steht im Mittelpunkt des Gesetzes.
     Das heißt, Förderung und frühkindliche
     Bildung werden von Anfang an auf jedes
     Kind individuell ausgerichtet.
     Grundlage dafür ist die Bildungskonzeption für
     0- bis 10-jährige Kinder in Mecklenburg-
     Vorpommern.
     Darin werden die Ziele und Instrumente der
     frühkindlichen Förderung in Krippe, Kindertages-
     pflege, Kindergarten und Hort als eine Einheit
     beschrieben, sowie der Übergang von der Kita
     in die Schule.
     Alle Kinder sollen die gleichen Startchancen
     beim Eintritt in die Grundschule erhalten.“
http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/
Aufgaben_und_Themen/Jugend_und_Familie/Referat_220_Kindertagesfoerderung%2c_Rechtsangelegenheiten_der_Abteilung/Kindertagesfoerderung/Die_gezielte_individuelle_Foerderung/
index.jsp?publikid=7202
                                                                                                                                          © Institut für Community Medicine 2015
Verordnung über die inhaltliche
     Ausgestaltung und Durchführung
     der individuellen Förderung (BeDoVO M-V)
      (1) jährliche Durchführung des DESK bei allen
          3- bis 6-Jährigen aus „DESK-Kitas“
          (d.h. in soz. benachteiligten Regionen in M-V)
          für einen Zeitraum von mind. 3 Jahren

      (2) anschließende gezielte individuelle Förderung
          von Kindern mit Entwicklungsgefährdungen

      (3) Beteiligung der „DESK-Kitas“ an einer wissen-
          schaftl. Prozessbegleitung/Evaluation

      => zusätzliche Landesmittel für „DESK-Kitas“
         zur Umsetzung des KiföG M-V
„Verordnung über die inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung der individuellen Förderung nach § 1 Absatz 5 und der gezielten individuellen Förderung nach § 1 Absatz 6 sowie deren
Finanzierung nach § 18 Absatz 5 und 6 Satz 2 des Kindertagesförderungsgesetzes (BeDOVO M-V)“ in: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.).
Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gesetz und seine Verordnungen.
http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/Themen/Kindertagesfoerderung/index.jsp?&publikid=4544                        © Institut für Community Medicine 2015
Gezielte individuelle Förderung entwick-
     lungsgefährdeter Kinder in „DESK-Kitas“

                                           unauffälliger
                                                                                                                          individuelle Förderung
                                             Befund
                                                                             Entwicklungs-
 DESK bei allen
                                                                              gespräche
3- bis 6-Jährigen
                                                                               mit Eltern
                                             auffälliger                                                            Erstellung Entwicklungsplan
                                              Befund                                                                   (nur auffällige Kinder)

                                                                                                                        gezielte individuelle
                                                                                                                      Förderung (BeDoVO M-V)

In Anlehnung an:
Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.). Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gesetz und seine Verordnungen.
http://www.regierungmv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/sm/Themen/Kindertagesfoerderung/index.jsp?&publikid=4544                   © Institut für Community Medicine 2015
„Summative Evaluation KiföG M-V“

             Evaluation des
     Kindertagesförderungsgesetzes
   Mecklenburg-Vorpommern (KiföG M-V)

                   Gefördert vom:
    Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V
                (01.05. – 31.12.2011)
Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V
              (01.01.2012 – 31.12.2016)
                                                  © Institut für Community Medicine 2015
Projektstruktur, Datenerhebungen
  (Darstellung Datenerhebung am Beispiel von 3 Erhebungswellen)

                                                    Befragung
                                              Kita-Leitungspersonal

                        Befragung
                                                       Daten Schuleingangsuntersuchung
                          Eltern

                                          gezielte                     gezielte
                       DESK-Daten       individuelle   DESK-Daten    individuelle   DESK-Daten
                                        Förderung;                   Förderung;
DESK-Schulungen          Welle 1        Erfahrungs-      Welle 2     Erfahrungs-      Welle 3
   (inhouse)            (2011/12)
                                        austausch
                                       „DESK-Kitas“     (2012/13)
                                                                     austausch
                                                                    „DESK-Kitas“     (2013/14)
  + Evaluation
                             Daten: Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren (DESK)
                kontinuierliche Prozessbegleitung von „DESK-Kitas“,
               Beratung der Landesregierung M-V, Öffentlichkeitsarbeit

• Studiendesign: prospektive (kontrollierte) dynamische Kohortenstudie

                                                                                    © Institut für Community Medicine 2015
Akzeptanz DESK-Training
(April-Dezember 2011)

                                            97,95 %

                        2,05 %

 noch höhere Akzeptanz des Trainings im Vgl. zum Modellprojekt KiK
                                                       © Institut für Community Medicine 2015
Erfahrungsaustausch 2012

                           © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas

Waren Sie von den DESK-Ergebnissen
überrascht? Wenn ja, warum?

Ja, weil:
- Einige Kinder waren deutlich besser (da engagierter)
   als erwartet.
- Manche Kinder wären mir ohne Screening nicht
   aufgefallen.

Nein, weil:
- Eigene Einschätzung wurde bestätigt.
- Kinder waren vorher gut bekannt.

                                                         © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas

Wie war das Meinungsbild der Eltern hinsichtlich des
DESK-Einsatzes?

:    Ergebnisse wurden meist gut angenommen,
      da objektives Verfahren einheitlich für alle
      angewandt wurde

:    einigen Eltern ist es egal.

:    vereinzelte Ablehnung des Verfahrens,
      meist von Eltern mit höherem sozialem
      Status

                                                       © Institut für Community Medicine 2015
DESK-Anwendung: Erfahrungen der Kitas

Verliefen die Entwicklungsgespräche mit den Eltern
anders als vor der Teilnahme am Projekt?

anders als vorher…
- positiv, da objektives und transparentes Verfahren/
   Ergebnis
- DESK = Puffer bei „schwierigen Eltern“
- günstig, da Auswertung extern erfolgt

unverändert, weil:
- ---

                                                        © Institut für Community Medicine 2015
Erfahrungsaustausch 2013

                           © Institut für Community Medicine 2015
Projekt-Veröffentlichungen (Auswahl; Stand: 18.02.2015)
•   Hoffmann W, Franze M, Gottschling-Lang A, Thyrian J, Völzke H, van den Berg N. Community Medicine – Fragen, Daten und Antworten für die
    Sozialmedizin. In: Gostomzyk J (Hrsg.). Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Weiterbildung und Praxis (23. Ergänzungslieferung).
    Heidelberg: Ecomed Medizin; 2014. p. 1-18.
•   Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Prävalenzen und Risikofaktoren motorischer Entwicklungsgefährdungen bei 3- bis 6-jährigen
    Kindergartenkindern. GESUNDHEITSWESEN. 2014. DOI 10.1055/s-0034-1387708
•   Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Gezielte individuelle Förderung von 3- bis 6-Jährigen - Maßnahmen in Kindertages-einrichtungen in
    sozial benachteiligten Regionen. PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2014. 241-246
•   Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Gesundheitsförderung und Prävention durch Früherkennung in Kindertageseinrichtungen als
    sozialmedizinische Aufgabe. In: Gostomzyk J (Hrsg.). Angewandte Sozialmedizin. Handbuch für Weiterbildung und Praxis (22.
    Ergänzungslieferung). Heidelberg: Ecomed; 2013. p. 1-25
•   Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Screeningverfahren für Kindertageseinrichtungen als Grundlage zur Förderung der
    Kindergesundheit [Beitrag im Online-Handbuch "Kindergartenpädagogik"]. 2013. http://www.kindergarten paedagogik.de/2258.pdf
•   Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Der Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung und Prävention Mecklenburg-Vorpommern:
    Ergebnisse einer Befragung aller Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern. PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2013;
    8(2):67-72
•   Rudolph S, Franze M, Gottschling-Lang A, Hoffmann W. Entwicklungsgefährdungen im Bereich sozialer Kompetenzen bei 3-6-jährigen Kindern in
    Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Prävalenz und Risikofaktoren. KINDHEIT UND ENTWICKLUNG. 2013; 22(2):97-104
•   Gottschling-Lang A, Franze M, Hoffmann W. Associations of motor developmental risks and socioeconomic status (SES) of preschool children in
    north-eastern Germany. CHILD DEVELOPMENT RESEARCH. 2013; 2013:Article ID 790524
•   Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Kinder in Kitas in Mecklenburg-Vorpommern gezielt und evidenzbasiert fördern – Das Projekt „Summative
    Evaluation „KiföG M-V“. IMPULSE FÜR GESUNDHEITSFÖRDERUNG. 2012; 76(3):27
•   Gottschling A, Franze M, Hoffmann W. Entwicklungsverzögerungen bei Kindern. Screening als Grundlage für eine gezielte Förderung.
    (Originalartikel) DEUTSCHES ÄRZTEBLATT. 2012; 109(7):A 308-A 310
•   Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Vom Projekt zur Struktur - Möglichkeiten der Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen in M-V
    anhand des Modellprojekts „Kinder in Kitas (KiK)„ und der Novellierung des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG M-V). (Abstract)
    GESUNDHEITSWESEN. 2011; 73:A263
•   Franze M, Gottschling A, Hoffmann W. Das Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten (DESK 3-6) als Basis gezielter individueller
    Förderung in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern: Erste Ergebnisse des Modellprojekts "Kinder in Kitas (KiK)' zur Akzeptanz
    des DESK 3-6 bei Erziehenden. BUNDESGESUNDHEITSBLATT-GESUNDHEITSFORSCHUNG-GESUNDHEITSSCHUTZ. 2010; 53(12):1290-
    1297
                                                                                                                   © Institut für Community Medicine 2015
© Institut für Community Medicine 2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
       marco.franze@uni-greifswald.de
                                    © Institut für Community Medicine 2015
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