PROJEKT UNSER Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
UNSER PROJEKT Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs Foto: Misereor – Panos/Léo Dugast Juni 2021 Nr. 167 Immer wieder wird es Wege geben, an denen dir nicht die Sonne scheint. Denk daran, dass Blumen nur an einem Weg blühen können, auf den es geregnet hat.
Liebe Leserin, lieber Leser! Inhalt In den letzten Wochen haben wir uns im Lernen, um zu überleben 4+5 Klub ganz besonders intensiv mit dem Bericht von den Philippinen Schicksal und den Lebensumständen von Frauen und Mädchen in unseren Unser Hürdenlauf in einen neuen Morgen 6+7 Projektländern beschäftigt. Projekt 356 – Frauen gegen Armut (Madagaskar) Während das Leben vieler Menschen in diesen Ländern von Armut und Benach- Du bist schon alt, ruh dich aus! 8+9 teiligung geprägt ist, sind Frauen und Der alte Lastenträger Mädchen oft die marginalisierteste Gruppe. Sie haben kaum Zugang zu Bildung, Meine Kuh ist krank! 10 + 11 manchmal ist ihre Ernährung zugunsten Thema: Hirten + Viehzüchter anderer Familienmitglieder mangelhaft und fast immer sind sie medizinisch schlecht Damit der Regen bei den Menschen bleibt 12 + 13 versorgt. Projekt 310 – Regen und Leben (Äthiopien) Trotzdem müssen sie meist sehr harte, körperliche Arbeit leisten. Oft widerfährt Es geht anders! 14 + 15 ihnen auch Gewalt und einigen Fällen auch Partner Misereor: Fastenaktion 2021 völlige Rechtlosigkeit. Kofi Annan hat einmal gesagt: Wasser … 16 + 17 „Es ist unmöglich unsere Ziele zu verwirkli- Bilder aus Afrika chen, wenn wir die Hälfte der Menschheit diskriminieren. Wie eine Studie nach der Du bist nicht mehr ,nur‘ ein Mädchen! 18 + 19 anderen uns lehrt, gibt es kein wirksameres Projekt 354 – Die Gewalt überwinden (Indien) Mittel gegen Unterentwicklung, als die Stärkung der Frauen.“ wo – was – wie – wieviel? 20 + 21 Dieser Stärkung zum Wohl aller widmen Projekte in Afrika + Lateinamerika wir uns ganz grundsätzlich in unseren Projekten. Einiges zu unserer Arbeit und wo – was – wie – wieviel? 22 + 23 unseren Überlegungen dazu finden Sie im Projekte in Lateinamerika + Asien + Weltweit Inneren dieser Zeitung. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Meine Hausapotheke wächst im Garten 24 + 25 „Frauen stützen die Hälfte des Himmels“. Projekt 341 – Heilendes Wissen (Guatemala) Geben wir Frauen und Mädchen das Wissen und die Kraft für diese Aufgabe und Engagement … 26 + 27 lassen wir sie ebenso die Hälfte dieses … in Österreich (Königstetten, Bad Kreuzen, Thalgau) Himmels genießen. Mit himmlischen Grüßen, Engagement … 28 + 29 … in Österreich (Lunz am See, Pöchlarn) + Ecuador Brita Wilfling Entwicklungshilfeklub Der Wucherer und die Fischer 30 + 31 Literatur aus Indien UNSER PROJEKT Nr. 167 – Juni 2021 3
unser projekt Meine Hausapotheke wächst im Garten „Die Leute in der Stadt haben Ansatzpunkte zur Vorbeugung und Krankenhäuser und Ärzte. Behandlung von Krankheiten. Die Leute in den Dörfern haben Traditionelle Methoden von Natur- nur uns“, heilverfahren sind eine wichtige sagt eine Gesundheitshelferin. Sie und preisgünstige Ergänzung und stammt aus dem Dorf, in dem sie Alternative zur Schulmedizin, die arbeitet, hat eine mehrmonatige nicht zur Verfügung steht oder die Einschulung hinter sich und ist sich die Menschen nicht leisten „Die Armut raubt uns ganz einfach für alle da: können. nicht mehr unsere Ein Unfall, ein fieberndes Kind, die „Ich erkläre den Leuten, wie sie Gesundheit und wir Wehen einer schwangeren Frau, Kräuter und Früchte nützen kön- oder auch nur, um Fragen über nen, gegen Erkältungen und dürfen miterleben, wie Alltagsprobleme zu lösen. Bauchschmerzen, als Salbe bei unsere Kinder heran- Wenn ihr Wissen nicht ausreicht, Verletzungen …“ wachsen“, wendet sie sich an medizinische Und so sieht man in den Gärten sagt eine Mutter, Profis des Gesundheitsprogram- hinter den Häusern in kleinen deren Kinder weniger mes, das wir mit diesem Projekt in Beeten verschiedene Gewächse, Guatemala unterstützen. versehen mit einem Taferl, das oft krank sind, seit sie „Seit wir wissen, wie wir mit einfa- darauf hinweist, wie und wofür sie gelernt hat, sie zu verwendet werden können. chen Mitteln helfen können, ist für schützen und sich die Menschen hier vieles besser *** besser um sie zu geworden.“ ‚Solidarische Reaktion kümmern. *** auf den Notfall‘ „Die Leute in der Stadt gehen in nannten die Projektleiter die Maß- Das heilende Wissen ein Spital, wenn sie sich nicht wohl nahmen, die sie ergriffen, als im dazu kam über das fühlen. vergangenen Jahr die Corona- Projekt, das wir Die Leute in den Dörfern gehen Pandemie auch das Gebiet von unterstützen, in ihr in den Garten“, Los Altos heimsuchte. Haus sowie mit der sagt eine Frau, die sich freut, weil Wir zitieren aus ihrem Bericht: Gesundheitshelferin, sie gelernt hat, das Wasser im „87 Gesundheitshelferinnen wur- Haus sauber zu halten, ihre Kinder die sie regelmäßig den auf Corona eingeschult und weniger oft Durchfall haben, und besucht. informierten bei Hausbesuchen die einen Tee zubereiten kann, der oder in Dorfversammlungen die Wir möchten weiterhin den Husten lindert. Menschen, was sie tun können, dazu beitragen, mit Das meint sie mit dem Gang in um sich zu schützen. ihren Garten, wo verschiedene Sie verwendeten dazu Plakate und mehr Gesundheit Pflanzen wachsen, aus denen sie Transparente, sowie eine Bro- auch mehr Lebens- Sirup und Salben herstellt. schüre, die wir erstellt hatten. freude zu den Menschen zu bringen. *** Diese wird auch von Personen ver- Das Gesundheitsprogramm sieht wendet, die in den Pfarren und den Menschen und seine Umwelt Schulen Informations- und Auf- als Ganzes und bietet vielfältige klärungsarbeit leisten. 24 Informationsblatt des Entwicklungshilfeklubs
Projekt 341 HEILENDES WISSEN Guatemala Region Los Altos „Wir helfen, erklären, behandeln, trösten … 1 Mikro Wir sind Gesundheitshelferinnen“. (Projektbaustein) = Beitrag zur Von 17 Orten aus wurden die Einer Gruppe von Naturheilkund- Verbesserung der Menschen in den Dörfern sowie lern gelang es, einige Naturheil- Gesundheit in die Helferinnen und Helfer des mittel zu entdecken oder zu ent- 1 Dorf für 1 Jahr = Projekts mit Masken, Alkoholgel, wickeln, die im Kampf gegen 208,– Euro Desinfektionsmitteln, antibakteriel- Covid-19 eingesetzt werden: ler Seife, Infrarotthermometern Antibakterielles Gel, Multivitamin- 1 Anteilstein = und anderen Artikeln versorgt. präparate und Sirupe gegen für 1 Monat = Besonders schwer von den wirt- Bronchopneumonie. 17,– Euro schaftlichen Folgen betroffene Die Gesundheitsarbeiterinnen Projektpartner Familien wurden regelmäßig bringen die Produkte zu den und -leiter: besucht und mit Lebensmitteln Familien oder bereichern die Misereor versorgt: Bohnen, Reis, Öl, Mais ‚Hausapotheke‘ im Garten mit (Aachen, Deutschland) und Zucker.“ neuen Gewächsen und Schildern. Diözese Los Altos, Durchführung im *** ***** Einsatzgebiet) GESUNDHEITSPROGRAMM Sr. Immer Velásquez der Erzdiözese Los Altos (Projektkoordinierung) im Südwesten von Guatemala. Bericht Einsatz von Gesundheitshelferinnen Projektbeginn: in abgelegenen Dörfern ohne Arzt Juli 2019. und ohne Krankenstation: Erste Hilfe, einfache Behandlungen, Das Projekt unterstützt Beratung und Maßnahmen zur den Einsatz von Vermeidung von Krankheiten: Gesundheitshelferinnen in 48 Gemeinden. Hygiene, Wasserversorgung, Ernährung und die Produktion und Verwendung von traditionellen Heilpflanzen und -mitteln. Das Projekt unterstützt 48 Dörfer, in denen es nun dank der Gesund- Fotos: Misereor heitshelferinnen Zugang zu einer elementaren Versorgung gibt. UNSER PROJEKT Nr. 167 – Juni 2021 25
UNSER PROJEKT Sponsoring Post GZ 02Z030094 S Information und Berichterstattung über Projekte und Aktivitäten des Entwicklungshilfeklubs. Die Zeitung erscheint vierteljährlich und ist gratis. Impressum Herausgeber: Entwicklungshilfeklub, DVR 0555614 Redaktion: Gerhard Dorffner, DIin Brita Wilfling Redaktionelle Mitarbeit: Anna Schmidt, BA, Mag. Daniela Schmid Lektorat: Mag. Christine Hörmann, Susanne Pesendorfer, Alethea Stattmann Layout: Helmut Schmölz Grafische Konzeption: Mag. Assad Tabatabai Druck: Print Alliance HAV Produktions Gmbh, 2540 Bad Vöslau Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1020 Wien Man kann doch etwas tun „Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten und der Winter nicht nutzen.“ Wir leben und profitieren davon, was andere vor uns geschaffen haben und wir sind dazu berufen, unseren Beitrag zur Gestaltung der Zukunft zu leisten. Das wollte wohl Johann Gottfried Herder Ende des 17. Jahrhunderts zum Ausdruck bringen. Wir danken Ihnen, dass Sie ein Frühling für Menschen sind, die ernten und nutzen dürfen, was Sie durch Ihr Mitgefühl säten. Bitte machen Sie weiterhin unser Projekt auch zu Ihrem Projekt. Herzlichen Dank Ihr Entwicklungshilfeklub Juni 2021
Sie können auch lesen