PROJEKTBESUCHE - Ihre Bedeutung für unsere Arbeit - Ihre Bedeutung für unsere Arbeit
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EDITORIAL IM Alles anders und doch gleich GESPRÄCH Das Visum haben wir vor ein paar Tagen erhalten, der Termin für den PCR-Test ist gebucht und das Antibrumm steht bereit. Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für unseren ersten Projektbesuch seit zwei Jahren. In vier Tagen reisen wir, André und Xenia, nach Malawi und besuchen dort unsere beiden Partnerorganisationen KODO und ASUD. Im Mo- ment arbeiten wir an den letzten Details für unser 2 ANDRÉ AFFENTRANGER Programm vor Ort: Wiedersehen und Überblick- Geschäftsleiter Verschaffen, Einzel- und Gruppengespräche, Besuche bei den beteiligten Bauern und Bäuerinnen in den Dörfern, Schulbesuche, gemeinsame Essen, Transport, Workshops, Fotografieren, Zeit für Ungeplantes usw. Nach elf Jahren an der Geschäftsstelle von EcoSolidar MIT GEORGE KUTTY kenne ich diese Vorbereitungen sehr wohl - und doch SIEDS Kollektiv Indien ist dieses Mal alles ganz anders. Die Coronapandemie hat uns gezwungen, den Aus- Wie wichtig sind für SIEDS tausch mit unseren Partnerorganisationen neu zu Projektbesuche? gestalten. Was zuvor vor Ort stattfinden konnte, musste nun durch andere Mittel und Methoden erreicht Die Projektbesuche sind sehr wichtig. Durch werden. Gemeinsame Sitzungen fanden im Internet sie haben wir (SIEDS und EcoSolidar) eine statt und Videoaufnahmen von unseren PartnerInnen herzliche und unterstützende Beziehung ermöglichten einen Einblick in ihre Projektarbeit. Das zueinander aufgebaut. Wir schätzen die hat gut geklappt. Gemeinsam mit unseren Partneror- Wärme und Ehrlichkeit sehr, die den Kern ganisationen haben wir neue Möglichkeiten für den unserer Partnerschaft ausmachen. Sie sind TITELBILD und BILD S.3 Projektbesuche in Malawi Austausch gefunden, die klar gewinnbringend sind die Basis für einen fundierten und produkti- und die wir auf jeden Fall beibehalten und weiter- ven Austausch über die Projektarbeit. IMPRESSUM REDAKTION EcoSolidar entwickeln werden. KONZEPT Hochzwei Basel Die letzten zwei Jahre haben uns aber nicht nur ge- GESTALTUNG EcoSolidar und Hochzwei Basel zeigt, wie wir den Austausch mit den Verantwortlichen Was war anders während der in den Projekten neu gestalten können. Sie haben uns DRUCK Ropress Druckerei, Zürich PHOTOS EcoSolidar (7), auch exemplarisch vor Augen geführt, wie wichtig un- letzten zwei Jahre? Christian Jaeggi (2) BILD S.7 Antonia Affentranger sere Besuche vor Ort sind. Wie zentral die physische Der Kontakt mit EcoSolidar fand über AUFLAGE 5’400 Ex. Begegnung am Ort des Geschehens ist, um die wich- Erscheint vierteljährlich und ist in Videokonferenzen statt. Das funktionierte, tigen Details zu verstehen und Missverständnisse zu Ihrer Spende enthalten. ist aber nicht das gleiche. Auch wir selbst verhindern. Wie essentiell gemeinsame Erfahrungen PAPIER haben unsere wöchentlichen Sitzungen per und Erlebnisse ausserhalb des Projekts – z.B. mehr- Cyclus Preprint, 80 g/m 2, 100 % Altpapier Videokonferenzen durchgeführt. In diesem Hergestellt nach strengsten stündige Autofahrten, Schwierigkeiten bei irgendwel- Bereich haben wir in der letzten Zeit viel Umweltvorgaben. chen Besorgungen oder Gespräche beim Nachtessen gelernt. Jetzt ist die Pandemie etwas einge- VERPACKUNG über persönliche Dinge – für den Auf bau des gegen- dämmt und wir hoffen, dass uns keine dritte Die Folie aus Polyethylen weist durch seitigen Vertrauens sind. Wie bedeutsam sowohl die den geringen Materialverbrauch derzeit Welle daran hindern wird, uns bald wieder die beste Ökobilanz auf. anstrengenden wie auch die entspannenden Momente persönlich treffen zu können. während unserer Besuche sind, weil sie uns immer HERAUSGEBER EcoSolidar, Postfach, 4018 Basel wieder ins Bewusstsein rücken, wie unterschiedlich der Kontext ist, in dem unsere PartnerInnen leben und Switzerland Telefon +41 44 272 42 00 arbeiten. Was wünscht ihr euch für die info@ecosolidar.ch www.ecosolidar.ch Zukunft? Postcheck 80-9005-8 Was also ist diesmal anders? Es ist die Gewissheit bei IHRE MEINUNG IST GEFRAGT unseren Vorbereitungen, dass wir unsere Projektbe- Wir sind sehr zufrieden mit den Projekt- Was denken Sie zum Thema auf S.7? suche niemals zu einer Routine verkommen lassen besuchen von EcoSolidar und schätzen den Wie gefällt Ihnen das INFO? Schreiben Sie uns: dürfen, denn ihre Bedeutung ist gross: für unsere Austausch von Fragen, Ideen und Vorschlä- info@ecosolidar.ch Partnerschaften, für unser Verständnis der Projekte gen. Wir freuen uns, wenn sie bald wieder und nicht zuletzt für unsere Kommunikation nach stattfinden. Denn die Sitzungen per Internet aussen, welche eine Verbindung schafft zwischen den können persönliche Treffen nicht ersetzen. Projekten einerseits und den Personen und Institutio- Da gibt es einen grossen Unterschied! nen, die sie unterstützen, andererseits. n
3 DIE BEDEUTUNG UNSERER PROJEKTBESUCHE Seit gut zwei Jahren konnten wir keine Andererseits fehlen uns das persönliche die Geschichten aus den persönlichen Be- Projekte mehr besuchen. In dieser Zeit Zusammentreffen mit den Mitarbeitenden gegnungen mit den an unseren Projekten haben wir andere Formen des Kontaktes der Partnerorganisationen, die Zeit für beteiligten Menschen aus, die wir Ihnen, verstärkt genutzt und ausgebaut wie Gespräche und Diskussionen und die liebe Leserinnen und Leser, erzählen Videokonferenzen, Chats und Emails, Gewissheit, gemeinsam an einer Sache zu möchten. Nur Begegnungen und Gespräche Fotos und Videos. Das funktioniert zwar, arbeiten. vor Ort können uns die Berichte und Bilder aber es fehlt doch etwas. liefern, mit denen wir Ihnen einen Einblick Einerseits fehlt uns das Eintauchen in Online Meetings haben nicht die gleiche in die Projekte geben und zeigen können, die Projekte vor Ort, wenn uns die Partner- Kraft wie persönliche Treffen. In den wie unsere PartnerInnen arbeiten und was Innen zeigen und erklären, was sie tun, persönlichen Kontakten entsteht das gegen- sie erreichen. n welchen Schwierigkeiten sie begegnen und seitige Vertrauen, das die Basis einer welche Erfolge sie erzielen. Das verschafft gleichberechtigten und konstruktiven uns einen eigenen Blick auf die Realität Zusammenarbeit ist. Die letzten zwei Jahre ECOSOL IDAR INFO № 14 4 / NOV 2021 vor Ort und wir erfahren im Gespräch haben dies bestätigt, denn dank der bereits mit den begünstigten Menschen, was sie bestehenden guten Zusammenarbeit brauchen und wie sie das Projekt erleben. konnten wir die Zeit ohne Projektbesuche Wir haben Zeit, Fragen zu stellen und überbrücken. Wenn es aber um einen unsere Sicht von aussen sowie Ideen und Ausbau eines Projekts, um grössere Erfahrungen aus anderen Projekten ein- Schwierigkeiten in einem Projekt oder um zubringen. Die Besuche sind wichtig, um den Anfang einer Zusammenarbeit geht, gemeinsam zu entscheiden, ob die Projekte wo das gegenseitige Vertrauen erst auf- auf dem richtigen Weg sind und wie sie gebaut werden muss, fehlen die Projekt- weiterentwickelt werden können. besuche sehr. Langsam gehen uns auch
INTERVIEW MIT CHHON SRORS Geschäftsleiterin BSDA 4 „Die Projektbesuche von EcoSolidar sind sehr wichtig. Sie helfen uns, unsere Projektpraxis zu überprüfen, zu schauen, wo wir momentan stehen und was wir tun wollen, um unsere Projekte kontinu- ierlich zu verbessern. Gemeinsam disku- tieren wir über verschiedene Punkte und nutzen die gewonnenen Erkenntnisse, um die Projektdurchführung zu verbessern und das Projekt zu erweitern. Indem wir EcoSolidar das Projekt aus nächster Nähe zeigen und sie die begünstigten Gemein- KAMBODSCHA schaften besuchen können, verstehen sie Der Austausch vor Ort ist die Grundlage der Partnerschaft die Situation vor Ort besser. Gleichzeitig bringt ihre Sicht von aussen neue Ideen und wir finden weitere Möglichkeiten zur Im Juli 2019 führte EcoSolidar eine grosse Budgets gesichert werden und das Hanchey Unterstützung der Gemeinschaft, die wir Evaluation des Bildungs- und Ausbildungs- Bamboo Resort ist bereit für die Zeit vielleicht übersehen hätten. projekts bei BSDA durch. Seither konnten nach der Pandemie, wenn wieder mehr Gäste wir pandemiebedingt das Projekt nicht erwartet werden. Darüber hinaus tragen die Besuche zur mehr besuchen. Der Zeitpunkt für diese Motivation von BSDA bei und stärken die Besuchspause kam äusserst ungelegen: Wie war diese Entwicklung unter derart Zusammenarbeit. Durch die direkte Kom- Vandong Thorn, Mitgründer und langjäh- schwierigen Umständen möglich? Weshalb munikation vor Ort baut sich eine gute riger Leiter von BSDA, kündigte kurz zuvor konnte BSDA all diese Herausforderun- Beziehung zwischen EcoSolidar und BSDA seinen Rücktritt auf 2021 an. Bis dahin gen stemmen und gute Lösungen finden? auf. Die starke Beziehung, das gegenseitige musste also eine Nachfolge gesucht und Abgesehen von dem enormen Engagement Vertrauen und der gegenseitige Respekt aufgebaut werden. Zudem war das Hanchey der gesamten Organisation liegt ein wesent- sind eine grosse Motivation für die Pro- Bamboo Resort, das als Praxisbetrieb für licher Grund dafür in der Zeit vor dem jektmitarbeitenden auf allen Ebenen. jugendliche Gastronomie- und Hotellerie- Ausbruch der Pandemie, in der wir eine studierende funktioniert und vor allem enge Partnerschaft mit BSDA aufgebaut Wenn die Besuche, wie in den letzten zwei ausländische Gäste beherbergt, zu Beginn hatten, insbesondere durch einen inten- Jahren, nicht stattfinden können, halten der Coronapandemie erst seit 18 Monaten in siven Austausch sowohl mit freundschaft- wir über Online-Kommunikationsmittel Betrieb und begann gerade, sein Potential so licher Beziehungsarbeit wie auch harten Kontakt und tauschen uns so aus über richtig zu entfalten. Auseinandersetzungen über verschiedene Projektfortschritte und Schwierigkeiten Problempunkte. Dazu kamen unsere regel- oder besprechen geplante Aktionen. Wir Diese organisatorischen, finanziellen und mässigen Projektbesuche vor Ort, Besuche haben in der letzten Zeit viel gelernt im betrieblichen Herausforderungen sorgten von BSDA in der Schweiz sowie solche Bereich der Videokonferenzen, und wür- für grosse Unsicherheiten bei BSDA und von privaten UnterstützerInnen und in- den sie gerne auch innerhalb von BSDA EcoSolidar. Um es vorweg zu nehmen: stitutionellen SpenderInnen bei BSDA. weiter nutzen, denn sie sind schneller BSDA hat den Übergang in der Geschäfts- Dieser enge Kontakt half uns zu erkennen, und effizienter als die Kommunikation leitung sehr gut bewältigt und mit Chhon was die Organisation braucht und will. per Brief oder Mail. Allerdings ist das Srors eine ideale Nachfolgerin für Vandong Neben der Unterstützung für das Bildungs- Klima der Kommunikation von Ange- Thorn gefunden. Das Bildungs- und Aus- projekt waren es gezielte Massnahmen sicht zu Angesicht ein anderes und bei bildungsprojekt läuft ebenfalls sehr gut und zur Stärkung der Organisation selbst. Das Projektbesuchen fühlen wir uns sicherer konnte sogar die Pandemiezeit nutzen, um Resultat dieser Investition zeigt sich nun in und motivierter. Wir freuen uns deshalb gewisse Projektkomponenten zu überar- der erfolgreichen Bewältigung der aktuellen sehr darauf, wenn Projektbesuche vor Ort beiten und anzupassen. Die Finanzierung Krise. n wieder möglich sein werden.“ n kann bis heute im Rahmen von einjährigen
INTERVIEW MIT THOMAS NGWIRA Geschäftsleiter ASUD 5 „Die zentrale Bedeutung der Projekt- besuche besteht für uns darin, dass wir genügend Zeit haben, um über alles zu diskutieren, was in den Projekten passiert. Wir können EcoSolidar zeigen, was wir tun und wie unsere Ideen dazu beitragen, die Lebensumstände der lokalen Gemein- schaften zu verbessern. Die Begünstigten selbst können bei den Besuchen erzählen, was sie tun und was sich für sie verändert hat. EcoSolidar versteht so unsere Projekt- MALAWI ideen und Projektansätze besser. Begegnung mit den Menschen, die das Projekt tragen Der direkte Kontakt vor Ort stärkt das Vertrauen von EcoSolidar in uns, da die Vor fünf Jahren besuchten wir zum ersten auch Fehler bei der Umsetzung rasch er- Informationen aus erster Hand kommen Mal die Gemeinde Ng’ongo im Norden Ma- kennen und entsprechende Lösungen dafür und die Mitarbeitenden von EcoSolidar lawis. Die lokale Organisation ASUD führte formulieren. Die grösste Bedeutung dieser die Wirkung unserer Arbeit selbst sehen uns damals mit den politischen Autoritäten Besuche bestand jedoch darin, dass durch können. Gleichzeitig ist der Austausch vor der Gemeinde, den Lehrpersonen der ört- sie allen Beteiligten immer wieder folgendes Ort für uns wichtig, weil EcoSolidar so lichen Schule, den SchülerInnen und deren bewusst wurde: Wir sind alle immer noch Gedanken und Überlegungen zu unserer Eltern zusammen. Das Engagement der dabei, wir suchen immer noch gemeinsam Arbeit und Erfahrungen aus anderen Lehrpersonen sowie ihre Überzeugung, dass nach Lösungen für die Herausforderungen Projektpartnerschaften einbringen kann. der Auf bau eines biologischen Schulgartens und wir sind immer noch genauso engagiert Dies hilft uns, das Risiko von Fehlern von grösster Bedeutung für die Schüler- wie zu Beginn. Dies gibt Sicherheit. Das zu verringern. Wenn die Besuche nicht Innen und ihre Eltern sei, beeindruckten wurde uns umso deutlicher bewusst, als stattfinden, vermissen wir diesen Beitrag uns zutiefst. Wir gaben ASUD und der Ge- uns der Rektor der Schule nach Beginn der zur Projektgestaltung und Projektdurch- meinde Ng’ongo deshalb mit einem kleinen Coronapandemie über Whatsapp kontak- führung sehr. Unterstützungsbeitrag die Möglichkeit, ihre tierte, um uns regelmässig mit Bildern über Idee anzugehen und umzusetzen. den Projektfortschritt auf dem Laufenden zu Während der Coronapandemie hatten wir halten. einen guten Austausch per Videokonfe- In den Folgejahren entwickelte sich dieses renz, Emails und Whatsapp. Der grosse Projekt beachtlich. Der Schulgarten wur- Kurz vor der Pandemie hatten wir einen Unterschied ist, dass wir bei Besuchen de zum Demonstrationsfeld für die ganze Projektbesuch bei ASUD geplant, um in den Projektgebieten genügend Zeit für Gemeinde und die Eltern begannen, das Abklärungen für eine Multiplizierung des die Projektdiskussionen haben. Virtuelle erlernte Wissen zu Hause umzusetzen. Wei- Projekts in vier weiteren Gemeinden zu ma- Treffen haben nur eine begrenzte Zeit tere Projektkomponenten, wie zum Beispiel chen. Leider war dieser Besuch nicht mehr zur Verfügung. Wir haben während der Ernährungs-Workshops, kamen hinzu und möglich. Wir haben uns dafür entschieden, Coronapandemie für EcoSolidar ein Video ECOSOL IDAR INFO № 14 4 / NOV 2021 ASUD holte sich neues Wissen in externen ein derartiges Ausbauprojekt erst nach gemacht, um ihnen unsere Projektfort- Weiterbildungen. Für den ganzheitlichen einem nächsten Besuch und Austausch vor schritte zu zeigen. Das war eine gute Idee Ausbau des Projekts war ein enger Aus- Ort anzugehen. Denn nicht nur die letzten und wir werden auch in Zukunft solche tausch zwischen der Gemeinde, ASUD formalen Abklärungen für dieses grosse Videodokumentationen machen. Wir und EcoSolidar die Voraussetzung – ein Projekt sind uns wichtig, sondern auch freuen uns aber sehr darüber, dass nun Austausch, der über Emails, Social Media die Begegnung mit den Menschen, die das Projektbesuche und persönlichen Treffen und regelmässige Besuche vor Ort geführt Projekt später tragen und umsetzen werden. wieder möglich sind.“ n wurde. Durch ihn konnten alle Beteiligten Daher freuen wir uns sehr auf den bevorste- das Potential verschiedener Aktivitäten wie henden Projektbesuch. n
AKTUELLES AUS DEN PROJEKTEN 6 INDIEN PERU COSTA RICA Wieder ein starkes Team Schulbildung sichern Wieder unterwegs Die zweite Covid-Welle im Frühjahr hat Die Frauen im Projekt „Las Pioneras“ haben Endlich sind regelmässige Zirkustrainings innert kürzester Zeit maximalen Schaden eine schwierige Zeit hinter sich. In den mit Kindern aus problematischen Vierteln angerichtet, sagt George Kutty von unserer kargen Hügeln um die Hauptstadt Lima hat der Stadt wieder möglich. Carolina Gil, Lei- Partnerorganisation SIEDS. Sie habe das die Coronapandemie das Leben zusätzlich terin des Circo Fantazztico, freut sich sehr Land psychologisch, wirtschaftlich, poli- erschwert. Es gibt keine Grundversorgung darüber. Eine neue Gruppe von Jungen und tisch und kulturell getroffen. Obwohl sich mit Wasser und Strom, die Nahrungsmittel Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren hat be- die Lage im Herbst beruhigt hat und es mit sind knapp geworden und die Erwerbsmög- geistert mit dem Zirkustraining begonnen. den Impfungen vorangeht, haben die Men- lichkeiten haben sich verschlechtert. Einige Auch die Workshops in zwei Heimen kön- schen grosse Angst vor einer dritten Welle. Familien sahen sich deshalb gezwungen, nen wieder stattfinden und neue Freiwillige EcoSolidar unterstützte SIEDS Mitte Jahr den Ort zu verlassen. Für die Frauen, die aus Europa sind angereist. Es war ein Jahr mit zusätzlichem Geld für das Projekt, aber geblieben sind, sind „Las Pioneras“ in dieser der ständigen Anpassungen, erzählt Caroli- auch für die Deckung der Gesundheitskos- Zeit noch wichtiger geworden. na. In dieser Zeit hat sie sich vor allem um ten von Mitarbeitenden. Trotz aller Hürden, Auch für ihre Kinder hat sich der Alltag die Motivation der Kinder und des Teams welche die Pandemie mit sich bringt, verändert. In Peru sind die Schulen seit gekümmert und nach alternativen Aktivitä- arbeitet SIEDS unermüdlich weiter für den Anfang 2020 geschlossen. Es sieht so aus, ten gesucht. So entstand ein Gemüsegarten Schutz und die Rechte von gewaltbetroffe- als ob dies noch bis Ende des Jahres so im Trainingszentrum, der Zirkus nahm nen Frauen. Neben der Einzelfallarbeit und bleiben wird. Der Unterricht wird seit- am virtuellen Jazzfestival Edinburgh teil den Kriseninterventionen unterstützen sie her ausschliesslich online durchgeführt. und es ergab sich kurzzeitig ein Workshop- aufgrund der Situation weiterhin die lokale Landesweit haben tausende Kinder wäh- Programm mit Kindern an der Karibikküste Gesundheitsversorgung. rend der Pandemie die Schule abgebrochen. von Costa Rica. Sie verfügten nicht über Internet oder die Unter normalen Umständen hätten Sie, liebe Erst vor vier Jahren musste SIEDS eine Or- notwendigen elektronischen Geräte und die Leserin, lieber Leser, den Circo Fantazztico ganisationskrise bewältigen. EcoSolidar un- Aufgabenbetreuung fehlte. Zusammen mit diesen Herbst live erleben können. Alle terstützte damals die Konfliktbewältigung unserer Partnerorganisation IDEMNNA zwei Jahre kam er bisher auf seiner Europa- und die Organisationsentwicklung finanziell richtete die Frauengruppe „Las Pioneras“ tournee in die Schweiz. Für EcoSolidar und in stundenlangen Sitzungen vor Ort. ein Schulzimmer mit einem Laptop und ist dies eine wunderbare Möglichkeit, ein Heute besteht SIEDS aus einem engagierten einem Drucker ein, welche EcoSolidar Projekt hier bei uns vorstellen zu können Team, das grossen Zusammenhalt während finanzierte. Hier werden ihre Kinder bei der und fassbar zu machen. Als kleinen Trost der Pandemie bewiesen hat und auf eine Schularbeit unterstützt und in den Grund- haben wir vom Circo Fantazztico ein Video junge Generation zählen kann, die in den fächern Mathematik, Lesen und Schreiben erhalten, das zeigt, mit wie viel Freude die letzten Jahren bewusst gefördert wurde. Das gefördert. Sie sollen den Anschluss an die Truppe unterwegs ist. Sie finden das Video freut uns ausserordentlich. n Schule nicht verpassen. n auf unserer Website (www.ecosolidar.ch). n
SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG THEMA Projektbesuche vor Ort „Was macht ihr eigentlich auf euren Pro- 7 jektbesuchen? Spielt ihr da Polizei oder wie muss man sich das vorstellen?“ Diese und ähnliche Fragen hören wir oft. Obschon den Besuchen natürlich auch eine Kontrollfunktion zukommt, geht es aber um viel mehr. Es geht darum, ein Projekt in all seinen Aspekten zu verste- hen und die Beziehung zu den Partner- Innen vor Ort zu stärken. Bei den Besuchen steht der persönliche Austausch mit dem Team und den Begünstigten im Vorder- SPENDEN UND SCHENKEN grund. Es geht um das Gespräch. Ein Ge- Ecosolidarische Weihnachten spräch, in welchem immer auch kritische und unangenehme Fragen gestellt werden, welches interne Konflikte, Schwierigkeiten Die Tage werden wieder kürzer, die Tempe- ratur sinkt und bei manchen riecht’s schon * Kinder und deren Eltern, welche im Schulgarten in Ng’ongo, Malawi, die Tech- und heikle Themen offen anspricht und thematisiert. Solche Gespräche erfordern köstlich aus der Backstube. Die Weih- niken des Biolandbaus erlernen und zu eine hohe Konfliktsensitivität und ein Ge- nachtszeit naht. Eine Zeit, in der wir gerne Hause anwenden. spür für das Gegenüber und die Situation. mit unseren Liebsten zusammenkommen Wir sind uns bewusst, dass wir als Exter- und ihnen eine Freude machen. Doch womit Den Beschenkten schreiben wir eine per- ne und Geldgeber immer auch von aussen könnten wir unseren FreundInnen und sönliche Dankeskarte mit Informationen zu auf einen lokalen Kontext einwirken. Verwandten noch eine Freude machen, wenn den Projekten, die in ihrem Namen unter- Es versteht sich von selbst, dass sich sol- sie doch schon fast alles haben? stützt wurden. So liegt auch für sie etwas che Gespräche persönlich und mit viel Zeit Wir haben da eine Idee für Sie! Mit einer unter dem Weihnachtsbaum. besser führen lassen als online. Es wäre Geschenkspende von EcoSolidar können Wir freuen uns darauf, zusammen mit Ihnen zum Beispiel ungemein schwieriger gewe- Sie ihren Liebsten und noch vielen weiteren zu schenken! Sie finden das Bestellformular sen, unsere Partnerorganisation SIEDS Menschen zu Weihnachten eine Freude auf unserer Website (www.ecosolidar.ch) oder vor vier Jahren online zu unterstützen, als machen. Sie unterstützen damit im Namen direkt über den QR-Link unten. Gerne kön- sie in einer internen Krise steckte. Erst der beschenkten Person eines unserer Pro- nen Sie uns auch anrufen und das Geschenk durch sorgfältiges Zuhören und Nachfra- jekte in den Bereichen Bildung für Kinder telefonisch bestellen. gen in stundenlangen Sitzungen vor Ort und Jugendliche, Stärkung von Frauen oder konnten wir uns ein Bild von der Situation biologischer Landbau. Sie entscheiden, in Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und vom Konflikt machen und verstehen, welchen Projektbereich Ihre Geschenk- und für Ihr Vertrauen. Gemeinsam können was unsere PartnerInnen brauchten und spende fliesst und welchen Menschen in wir die dunklen und kühlen Tage mit Licht wie wir in unserer Rolle zur Lösung des Not sie zugute kommt. und Freude füllen. n Konfliktes beitragen konnten. Gesprächs- räume öffnen sich nicht auf Knopfdruck. Mit einem ecosolidarischen Weihnachtsge- Sie erfordern Vertrauen und Sicherheit. ECOSOL IDAR INFO № 14 4 / NOV 2021 schenk unterstützen Sie zum Beispiel: Deshalb ist der regelmässige Besuch vor * Frauen in unserem Frauenprojekt in Ban- galore, Indien, welche Gewalt erlebt haben Ort so wichtig. n und sich jetzt in Gruppen treffen, sich bera- ten lassen und gegenseitig stärken. IHRE MEINUNG ZU DIESEM THEMA * Kinder und Jugendliche aus sehr armen Familien, welche im Ausbildungsprogramm INTERESSIERT UNS! Was denken Sie zum Thema in Kampong Cham, Kambodscha, eine Projektbesuche? Möglichkeit auf Bildung bekommen. Schreiben Sie uns: info@ecosolidar.ch
„TEILNEHMEND, PARTNERSCHAFTLICH, NACHHALTIG: DIE ARBEIT VON ECOSOLIDAR VERDIENT UNSERE UNTERSTÜTZUNG UND DESHALB SPENDE ICH.“ ANDREA BÜCHLER, Spenderin
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