Psycho traumatolog e des K ndesalters - Grundlagen, Diagnostik und Interventionen - Amazon AWS

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Psycho traumatolog e des K ndesalters - Grundlagen, Diagnostik und Interventionen - Amazon AWS
Markus A. Landolt

Psychotraumatologie
des Kindesalters
Grundlagen, Diagnostik und Interventionen

3., überarbeitete Auflage
Psychotraumatologie des Kindesalters

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.
            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
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Markus A. Landolt

         Psychotraumatologie
         des Kindesalters
         Grundlagen, Diagnostik und Interventionen

         3., überarbeitete Auflage

Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.
            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Prof. Dr. phil. Markus A. Landolt, geb. 1962. 1983 – 1988 Studium der Psychologie in Zürich. 1993 Promo-
            tion. 2004 Habilitation. Seit 2004 Leitender Psychologe am Universitäts-Kinderspital Zürich. 2011 Titular-
            professur, 2014 Extraordinarius ad personam und seit 2020 Ordinarius ad personam für Gesundheitspsy-
            chologie des Kindes- und Jugendalters an der Universität Zürich. Fachpsychologe für Psychotherapie und für
            Kinder- und Jugendpsychologie. Forschungsschwerpunkte: Kinderpsychotraumatologie und Pädiatrische Psy-
            chologie.

            Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe da­
            rauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosie­
            rungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes ab-
            gedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und
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            Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG
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            Satz: Sabine Rosenfeldt, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
            Format: PDF

            3., überarbeitete Auflage 2021
            © 2004, 2012 und 2021 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
            (E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2879-6; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2879-7)
            ISBN 978-3-8017-2879-3
            https://doi.org/10.1026/02879-000

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Wenn die Elefanten streiten, werden die Blumen zertrampelt.

                                                                                            Afrikanisches Sprichwort

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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Vorwort zur 3. Auflage

         In der Zeit seit der Publikation der zweiten Auflage dieses Buches hat sich die Psy-
         chotraumatologie in einem enormen Tempo weiterentwickelt und dies besonders
         auch, was den Kinder- und Jugendbereich betrifft. Stichworte hierzu sind die Ein-
         führung des DSM-5 und die Konzeption der ICD-11 mit zum Teil neu definierten
         Störungsbildern, die Entwicklung neuer Messinstrumente, eine fast unüberschau-
         bare Fülle an neuen Befunden zur Traumabiologie (u. a. Epigenetik, fötaler Stress,
         Langzeitfolgen usw.) sowie neue bzw. weiter entwickelte Methoden der Behand-
         lung von akuten und chronischen Traumafolgestörungen. Entsprechend sind in
         den letzten zwei Jahren eine Reihe von aktualisierten Behandlungsleitlinien ver-
         öffentlicht worden, die explizit auch den Kinder- und Jugendbereich berücksich-
         tigen. Erfreulicherweise hat sich die Kinderpsychotraumatologie als Disziplin in-
         zwischen auch in unseren Ländern sowohl im klinischen als auch im universitären
         Kontext zunehmen etabliert. Um all diese Entwicklungen adäquat zu berücksich-
         tigen und dem Anspruch dieses Buches als deutschsprachiges Lehrbuch der Kin-
         derpsychotraumatologie gerecht zu werden, war für die Drittauflage eine umfang-
         reiche Überarbeitung und Aktualisierung nötig. Eine besondere Herausforderung
         für die nächste Zeit wird es nun sein, die evidenzbasierten Behandlungsmetho-
         den in der klinischen Praxis noch besser zu implementieren. Wenn dieses Buch
         mit dazu beitragen kann, ist ein wichtiges Ziel erreicht.

         Zürich, im April 2021                                                                   Markus A. Landolt

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Vorwort zur 2. Auflage

            Nachdem die erste Auflage dieser Monografie zur Kinderpsychotraumatologie auf
            erfreulich großes Interesse gestoßen ist und sich die Disziplin in der Zwischenzeit
            rasant weiterentwickelt hat, habe ich mich dazu entschieden, das Buch völlig zu
            überarbeiten, mit neuen Materialien zu ergänzen und so auf den neuesten Stand zu
            bringen. Umfangreich erweitert wurden insbesondere die Kapitel zur Diagnostik
            (mit einer deutschen Version des UCLA PTSD Reaction Index), zur Notfallpsycho-
            logie und zur Traumatherapie. Das Buch soll so allen interessierten Fachpersonen
            einen möglichst umfassenden, empirisch fundierten und zugleich praxisbezogenen
            Überblick über die Kinderpsychotraumatologie bieten.
            Die notwendige umfangreiche Überarbeitung ist eindrücklicher Beweis der rasan-
            ten und erfreulichen Entwicklung der Kinderpsychotraumatologie in den letzten
            Jahren. Gerade auch im deutschsprachigen Raum sind in jüngster Zeit viele wich-
            tige Bücher insbesondere zur Traumatherapie veröffentlicht worden, die für die
            Weiterentwicklung unserer Disziplin von großer Bedeutung sind. Zunehmend ent-
            stehen auch Curricula und Ausbildungsangebote, welche spezifisch auf die Be-
            handlung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. Auch
            im akademischen Bereich gibt es seit Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches
            erfreuliche Entwicklungen. In immer mehr Universitäten finden sich Forscherin-
            nen und Forscher, die sich mit kinderpsychotraumatologischen Themen befassen.
            All dies sind Entwicklungen, die zum Zeitpunkt der Erstauflage dieses Buches
            kaum zu erträumen waren. Umso mehr können wir – die wir täglich mit trauma-
            tisierten Kindern und Jugendlichen zu tun haben – uns über diese Entwicklungen
            freuen. Mögen sie in diesem Tempo weitergehen und uns zukünftig noch besser
            ermöglichen, den uns anvertrauten Kindern mit Traumafolgestörungen und ihren
            Angehörigen zu helfen.

            Zürich, im Mai 2012                                                                     Markus A. Landolt

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Vorwort zur 1. Auflage

         Ausgangspunkt für dieses Buch ist die klinische und wissenschaftliche Beschäfti-
         gung mit psychisch traumatisierten Kindern im Rahmen meiner Tätigkeit am Uni-
         versitäts-Kinderspital Zürich. Über die Jahre habe ich dabei unzählige Kinder und
         Jugendliche kennengelernt, die mit schlimmsten Ereignissen konfrontiert worden
         waren und diese mit bewundernswerter Kraft zu bewältigen versuchten. Vielen
         ist dies gelungen. Einige jedoch haben in der Folge posttraumatische psychische
         Störungen entwickelt, die mich als Mensch und Fachperson gefordert haben. Wie
         kann diesen Kindern und Jugendlichen wirksam geholfen werden? Wie ist ihre
         Symptomatik zu verstehen? Wie können posttraumatische Störungen diagnosti-
         ziert werden? Welche Faktoren bestimmen, ob ein Kind nach einem psychisch
         traumatisierenden Ereignis psychisch krank wird oder nicht? Kann man die Ent-
         wicklung solcher Störungen bei rechtzeitiger Intervention verhindern? Was ist
         überhaupt ein Psychotrauma? Diese und ähnliche Fragen haben mich in den letz-
         ten zehn Jahren intensiv beschäftigt und – bei fast vollständigem Fehlen entspre-
         chender Publikationen im deutschsprachigen Raum – schließlich dazu geführt,
         dieses Buch zu schreiben. Ziel war dabei, eine sich an den heute verfügbaren wis-
         senschaftlichen Erkenntnissen orientierende Übersicht über das Gebiet der Kin-
         derpsychotraumatologie zu geben. Damit sollen den Leserinnen und Lesern die-
         ses Buches die momentan verfügbaren Antworten auf die oben gestellten Fragen
         in möglichst praxisnaher, knapper und verständlicher Form vermittelt werden.
         Mit diesem Buch geht auch die Hoffnung einher, dass das Gebiet der Kinderpsy-
         chotraumatologie zukünftig im deutschsprachigen Raum eine größere Resonanz
         in Ausbildung und Forschung finden wird.

         Zürich, im Oktober 2003                                                                 Markus A. Landolt

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Inhaltsverzeichnis

         1          Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       17
         1.1        Das Fachgebiet der Psychotraumatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   17
         1.2        Der Traumabegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              19
         1.2.1      Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     19
         1.2.2      Das Spektrum potenziell traumatischer Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                           21

         2          Geschichte der Kinderpsychotraumatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         23
         2.1        Altertum und Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   23
         2.2        Das 19. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                23
         2.2.1      Der Amerikanische Bürgerkrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          23
         2.2.2      Zivile Katastrophen und Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        24
         2.2.3      Janet, Charcot und Freud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   24
         2.3        Das 20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                26
         2.3.1      Die beiden Weltkriege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                26
         2.3.2      Das Konzentrationslagersyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                             28
         2.3.3      Zivile Katastrophen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              29
         2.3.4      DSM-III und die Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 30
         2.4        Die Pioniere der modernen Kinderpsychotraumatologie . . . . . . . . . . . . . . .                                                33
         2.4.1      René A. Spitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        33
         2.4.2      Hans Keilson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         35
         2.4.3      Lenore Terr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      36
         2.4.4      William Yule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       38

         3          Klassifikation von Traumafolgestörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                    39
         3.1        Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      39
         3.2        Akute Belastungsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      40
         3.3        Posttraumatische Belastungsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 42
         3.3.1      Diagnosekriterien gemäß ICD-11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                           42
         3.3.2      Diagnosekriterien gemäß DSM-5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            43
         3.3.3      Posttraumatische Belastungsstörungen bei
                    Säuglingen und Kleinkindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        48

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12        Inhaltsverzeichnis

            3.4        Komplexe Traumafolgestörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 50
            3.5        Anpassungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       53
            3.6        Anhaltende Trauerstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        54
            3.7        Bindungs- und Beziehungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                     55

            4          Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          58
            4.1        Grundlagen der Diagnostik von Traumafolgestörungen . . . . . . . . . . . . . . . .                                                  58
            4.1.1      Entwicklungsanamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        59
            4.1.2      Abklärung der familiären und sozialen Umstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                              59
            4.1.3      Allgemeine Verhaltens- und Psychodiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                           59
            4.1.4      Traumaspezifische Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            60
            4.2        Deutschsprachige Verfahren zur Erfassung posttraumatischer
                       Störungen im Schulalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       62
            4.2.1      Das PTBS-Modul des Kinder-DIPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  62
            4.2.2      Interviews zu Belastungsstörungen bei Kindern und
                       Jugendlichen (IBS-KJ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     63
            4.2.3      UCLA PTSD Reaction Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          64
            4.2.4      Essener Trauma-Inventar für Kinder und Jugendliche (ETI-KJ) . . . . . . . . .                                                       65
            4.2.5      Child and Adolescent Trauma Screen (CATS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         66
            4.2.6      Trauma-Symptom-Checkliste für Kinder und Jugendliche (TSC-KJ) . . . .                                                               66
            4.3        Deutschsprachige Verfahren zur Erfassung posttraumatischer
                       Störungen im Vorschulalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        67
            4.3.1      Pediatric Emotional Distress Scale – Early Screener (PEDS-ES) . . . . . . .                                                         67
            4.3.2      PTBS-Subskala der Child Behavior Checklist 1 ½ – 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                              67
            4.4        Hinweise zur Auswahl geeigneter Diagnoseinstrumente . . . . . . . . . . . . . .                                                     68

            5          Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               70
            5.1        Allgemeinbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      70
            5.1.1      Prävalenz von potenziell traumatischen Ereignissen
                       im Kindes- und Jugendalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          70
            5.1.2      Prävalenz von Gewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    71
            5.1.3      Prävalenz der posttraumatischen Belastungsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                 72
            5.2        Prävalenz von Traumafolgestörungen nach spezifischen Ereignissen . . .                                                              74
            5.2.1      Vernachlässigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                74
            5.2.2      Gewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      75
            5.2.3      Naturkatastrophen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   78
            5.2.4      Technische und industrielle Katastrophen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                      81
            5.2.5      Unfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     83
            5.2.6      Lebensbedrohliche Krankheiten und invasive
                       medizinische Behandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                           85
            5.3        Zusammenfassender Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                               87

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Inhaltsverzeichnis           13

         6          Pathogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           90
         6.1        Pathogenetische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       90
         6.1.1      Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       90
         6.1.2      Lerntheoretische und kognitive Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  91
         6.1.3      Psychodynamische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          93
         6.1.4      Neurobiologische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      94
         6.1.5      Entwicklungspsychopathologische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       95
         6.2        Transaktionales Traumabewältigungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                        97
         6.2.1      Grundlagen und Beschreibung des Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       97
         6.2.2      Merkmale des Traumas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      99
         6.2.3      Merkmale des Individuums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       100
         6.2.4      Merkmale des sozialen Umfelds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            103
         6.2.5      Bewertungsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 106
         6.2.6      Bewältigungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   107

         7          Traumabiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             109
         7.1        Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      109
         7.2        Die neuroendokrine Reaktion auf Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 110
         7.2.1      Die normale neuroendokrine Stressreaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                      110
         7.2.2      Die neuroendokrine Reaktion bei traumatisierten Erwachsenen . . . . . . .                                                        112
         7.2.3      Die neuroendokrine Reaktion bei traumatisierten Kindern . . . . . . . . . . . .                                                  113
         7.3        Psychophysiologische Veränderungen nach Psychotraumata . . . . . . . . . .                                                       113
         7.4        Neuroanatomische und -funktionelle Veränderungen
                    nach Psychotraumata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  114
         7.4.1      Allgemeine hirnmorphologische Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                    115
         7.4.2      Hippocampus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            116
         7.4.3      Amygdala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       117
         7.4.4      Präfrontalcortex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           118
         7.4.5      Weitere Strukturen des Gehirns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         118
         7.4.6      Neurofunktionelle Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      119
         7.5        Trauma und Immunsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         120
         7.6        Traumagenetik und -epigenetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          120
         7.7        Zusammenfassende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   122

         8          Notfallpsychologische Interventionen nach Monotrauma . . . . . . . . . . . .                                                     123
         8.1        Zeitliche Einordung traumabezogener Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . .                                             123
         8.2        Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     124
         8.3        Zeitlicher Kontext notfallpsychologischer Interventionen . . . . . . . . . . . . .                                               126
         8.4        Akute Interventionen nach einem Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   128
         8.4.1      Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      128
         8.4.2      Evidenz akuter Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        131

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14        Inhaltsverzeichnis

            8.5        Frühe Interventionen nach einem Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   132
            8.5.1      Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      132
            8.5.2      Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      132
            8.5.3      Wirksamkeit früher Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            138
            8.5.4      Empfehlungen für das Vorgehen im Kindes- und Jugendalter . . . . . . . . . .                                                     140

            9          Therapie von Traumafolgestörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                147
            9.1        Interventionsfelder der Traumatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 147
            9.2        Grundlagen der Traumatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            150
            9.2.1      Therapeutische Beziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       150
            9.2.2      Ressourcenorientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   150
            9.2.3      Berücksichtigung des Entwicklungsstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       151
            9.2.4      Psychohygiene der therapeutischen Fachperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                           151
            9.2.5      Phasenablauf der Traumatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              152
            9.3        Einzelpsychotherapeutische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 155
            9.3.1      Kognitive Verhaltenstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                       155
            9.3.2      Traumabezogene Spieltherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                           165
            9.3.3      EMDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     167
            9.3.4      Narrative Expositionstherapie für Kinder (KIDNET) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          171
            9.3.5      Psychodynamische Traumatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                174
            9.3.6      Hypnotherapeutische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            176
            9.4        Systemorientierte Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      178
            9.5        Gruppentherapeutische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              182
            9.6        Pharmakotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               184
            9.7        Behandlung komplexer Traumafolgestörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          186
            9.8        Wirksamkeit traumatherapeutischer Verfahren bei
                       Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     190
            9.9        Komponenten einer evidenzbasierten allgemeinen
                       Kindertraumatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   192

            10         Langzeitfolgen kindlicher Traumatisierung im Erwachsenenalter . . . .                                                            196
            10.1       Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           196
            10.2       Die Folgen von Monotraumata (Typ I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              197
            10.3       Die Folgen von chronischen Traumata (Typ II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   198
            10.3.1     Die ACE-Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           198
            10.3.2     Langzeitfolgen für die psychische Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                     200
            10.3.3     Langzeitfolgen für die körperliche Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                      202

            11         Traumabedingte Reifeprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   203
            11.1       Konzeptualisierung von traumabedingten Reifeprozessen . . . . . . . . . . . .   203
            11.2       Traumabedingte Reifeprozesse bei Kindern und Jugendlichen . . . . . . . . .   205

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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Inhaltsverzeichnis           15

         11.3          Bedeutung von Reifeprozessen für die Traumatherapie . . . . . . . . . . . . . . .   207

         12            Schlussbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   209

         Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   213

         Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     251
         Hinweise zur Anwendung und Auswertung des Child and Adolescents
         Trauma Screen (CATS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 253
         Child and Adolescent Trauma Screen (CATS) – 7 bis 17 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                   255
         Fragebogen zu belastenden Ereignissen –
         Bezugsperson (CATS-C-D) – 7 bis 17 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                   257
         Child and Adolescent Trauma Screen (CATS) – Auswertung – . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                                     259
         Fragebogen zu belastenden Ereignissen –
         Bezugsperson (CATS-C-D) – 3 bis 6 Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                  260
         Child and Adolescent Trauma Screen (CATS) – 3 bis 6 Jahre – Auswertung – . . . .                                                                 262

         Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   263

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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
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1            Einleitung

         1.1          Das Fachgebiet der Psychotraumatologie
         Der Begriff der Traumatologie (von griech. Trauma = Verletzung) bezeichnet tradi-
         tionellerweise einen Zweig der Chirurgie, der sich mit körperlichen Verletzungen
         beschäftigt. Analog und in Abgrenzung zur somatischen Traumatologie steht der
         Begriff der Psychotraumatologie, der sich mit der Entstehung, der Phänomenologie,
         dem Verlauf, den Folgen und der Behandlung von seelischen Verletzungen befasst,
         die in der Folge extrem belastender Ereignisse auftreten. Entsprechend befasst sich
         die Kinderpsychotraumatologie, so wie sie in diesem Buch verstanden wird, mit
         der Psychotraumatologie bei Individuen bis zum Alter von 18 Jahren.

         Die moderne Psychotraumatologie als interdisziplinäre wissenschaftliche Diszip-
         lin begann mit der Einführung der diagnostischen Kategorie der posttraumatischen
         Belastungsstörung im DSM-III (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychi-
         scher Störungen; American Psychiatric Association, 1980) und hat seither einen
         starken Aufschwung erlebt. Dies zeigt sich beispielsweise anhand der enormen
         Zunahme entsprechender Publikationen (vgl. Abb. 1).

         Dieser Aufschwung stand zunächst im Zusammenhang mit den Folgen des Viet-
         namkriegs, in welchem eine große Zahl amerikanischer Soldatinnen und Soldaten
         psychisch traumatisiert worden war. Mit der Zunahme der terroristischen Bedro-
         hungen und Anschläge seit der Jahrtausendwende sowie einer Vielzahl von Natur-
         katastrophen wie Erdbeben oder Flutkatastrophen ist ein zunehmendes Bewusst-
         sein einhergegangen, dass Menschen durch solche Ereignisse nicht nur körperlich,
         sondern in einem erheblichen Maße auch seelisch verletzt werden können.

         Erstaunlicherweise herrschte noch bis weit in die 1980er Jahre in den maßge-
         benden Lehrbüchern der Kinderpsychiatrie die Ansicht vor, dass Kinder nur mit
         kurzfristigen Störungen auf traumatische Ereignisse reagieren (Garmezy & Rut-
         ter, 1985). Aufgrund unangepasster Untersuchungsmethoden und der alleinigen
         Abstützung auf Informationen von Eltern und Lehrkräften war das Ausmaß kind-
         licher Reaktionen auf psychische Traumatisierungen lange Zeit nicht wahrge-
         nommen bzw. massiv unterschätzt worden. Systematische Beschreibungen psy-
         chotraumatischer Symptome im Kindesalter finden sich in der Fachliteratur seit

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18        Kapitel 1

                                      4500
                                                              Gesamtzahl         Kinder betreffend
                                      4000

                                      3500
               Anzahl Publikationen

                                      3000

                                      2500

                                      2000

                                      1500

                                      1000

                                       500

                                         0
                                             1980
                                             1981
                                             1982
                                             1983
                                             1984
                                             1985
                                             1986
                                             1987
                                             1988
                                             1989
                                             1990
                                             1991
                                             1992
                                             1993
                                             1994
                                             1995
                                             1996
                                             1997
                                             1998
                                             1999
                                             2000
                                             2001
                                             2002
                                             2003
                                             2004
                                             2005
                                             2006
                                             2007
                                             2008
                                             2009
                                             2010
                                             2011
                                             2012
                                             2013
                                             2014
                                             2015
                                             2016
                                             2017
                                             2018
                                             2019
            Abbildung 1:                     Anzahl der MEDLINE-Zitierungen zu „PTSD“ oder „Posttraumatic Stress Disor-
                                             der“ von 1980 bis 2019

            ungefähr Mitte der 1980er Jahre, wobei das diagnostische Konzept anfänglich
            noch unklar blieb. Erst im Jahre 1988 mit der Einführung des DSM-III-R (Ame-
            rican Psychiatric Association, 1987) erkannte die Fachwelt das Vorhandensein
            posttraumatischer Belastungsstörungen explizit auch bei Kindern an. Damit war
            die Grundlage für die Entwicklung des Fachgebietes der Kinderpsychotrauma-
            tologie gelegt. Die Zahl entsprechender Publikationen zum Kindes- und Jugend-
            alter ist seit Beginn der 1990er Jahre kontinuierlich angestiegen (vgl. Abb. 1).
            Etwas verspätet hat die Kinderpsychotraumatologie seit der Jahrtausendwende
            auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist
            im klinischen und akademischen Kontext zunehmend besser verankert.
            Die Bedeutung der Psychotraumatologie für die praktische Tätigkeit von Kinder-
            und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten ergibt sich aus der Häu-
            figkeit traumatischer Ereignisse im Leben von Kindern und Jugendlichen. In der
            Bremer Jugendstudie (Essau, Conradt & Petermann, 1999) berichten 22.5 % der
            befragten Jugendlichen, irgendwann in ihrem bisherigen Leben ein potenziell trau-
            matisches Ereignis erlebt zu haben. Am häufigsten wurden körperliche Angriffe,
            Verletzungen und schwerwiegende Unfälle genannt. Zu vergleichbaren Befunden
            kam eine andere epidemiologische Studie aus Deutschland, in welcher 26 % der
            jungen Männer und 17.7 % der jungen Frauen im Alter von 14 bis 24 Jahren über
            mindestens ein traumatisches Ereignis in ihrem Leben berichten (Perkonigg, Kess-
            ler, Storz & Wittchen, 2000). Sogar deutlich höhere Raten zeigten sich in einer
            neueren bevölkerungsrepräsentativen Studie bei Jugendlichen aus der Schweiz,
            in welcher 56.6 % der Mädchen und 55.7 % der Jungen im Selbstbericht angaben,

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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
Einleitung         19

         dass sie in ihrem Leben schon einmal ein potenziell traumatisches Ereignis erlebt
         haben (Landolt, Schnyder, Maier, Schoenbucher & Mohler-Kuo, 2013). Eine sig-
         nifikante Minderheit dieser Kinder und Jugendlichen entwickelt in der Folge post-
         traumatische psychische Störungen. Angaben zur Lebenszeitprävalenz der post-
         traumatischen Belastungsstörung im Kindes- und Jugendalter schwanken in
         Abhängigkeit der untersuchten Population zwischen 1.3 und 9.2 %. Je nach Art,
         Dauer und Frequenz der Ereignisse entwickeln allerdings bis zu 100 % der trau-
         matisierten Kinder und Jugendlichen klinisch relevante und damit behandlungs-
         bedürftige psychische Störungen.
         Posttraumatische Belastungsstörungen und andere Arten von Traumafolgestö-
         rungen gehören insgesamt gesehen zu den häufigsten psychischen Störungen im
         Kindes- und Jugendalter. Kinderpsychologinnen und -psychologen sowie Kinder-
         psychiaterinnen und -psychiater sind entsprechend in ihrer Tätigkeit immer wie-
         der mit traumatisierten, psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen konfron-
         tiert. Diese Störungen chronifizieren zudem rasch und können eingreifende und
         lebenslange Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit haben (vgl. Ka-
         pitel 10). Ein vertieftes psychotraumatologisches Wissen sowie Kompetenzen in
         der Diagnostik und Behandlung von Traumafolgestörungen sind deshalb von
         hoher Relevanz für psychologische und ärztliche Psychotherapeutinnen und -psy-
         chotherapeuten.

         1.2          Der Traumabegriff

         1.2.1        Definition
         Es gibt unzählige Beschreibungen und Definitionen dessen, was unter einem psy-
         chischen Trauma verstanden wird, und diese Definitionen haben sich teilweise
         auch über die Zeit verändert bzw. werden an neue Forschungsbefunde und The-
         orien angepasst. Einerseits kann zwischen phänomenologischen und klassifikations-
         systembasierten Definitionen des Traumas unterschieden werden. Andererseits
         unterscheiden sich die Definitionen auch dahingehend, ob sie nur das Ereignis als
         solches definieren oder auch die Reaktionen des Individuums auf das Ereignis
         miteinbeziehen.
         Ein Beispiel für eine phänomenologische Definition ist jene von Tyson und Tyson
         (1990), welche ein psychisches Trauma aufgrund folgender drei Merkmale be-
         stimmen:
         • Es handelt sich um eine existenziell bedrohliche, überwältigende Lebens­
            situation.
         • Die Situation überfordert die Fähigkeit des Ich zur Organisation und Regulation.
         • Die Situation geht mit einem Zustand von Ohnmacht einher.

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20        Kapitel 1

            Beispiele für klassifikationssystembasierte Traumadefinitionen sind jene aus der
            ICD-111 (World Health Organization, 2018) oder dem DSM-5 (American Psychia-
            tric Association, 2013, 2015). Die genauen Definitionen sind in Kapitel 3.3 darge-
            stellt. Gemäß ICD-11 muss das Ereignis extrem bedrohlich oder entsetzlich sein,
            damit es die Definitionskriterien für ein Trauma erfüllt. Im DSM-5 wird ein trau-
            matisches Ereignis definiert als eine Konfrontation mit tatsächlichem oder dro-
            hendem Tod, ernsthafter Verletzung oder sexueller Gewalt. Dabei wird noch spe-
            zifiziert, dass eine solche Konfrontation direkt oder als Zeuge oder Zeugin erlebt
            werden kann. Außerdem wird erwähnt, dass bereits die Nachricht, dass ein sol-
            ches Ereignis einer nahestehenden Person zugestoßen ist oder dass man beispiels-
            weise im Rahmen des Berufes wiederholt mit aversiven Details solcher Ereignisse
            konfrontiert worden ist, die Traumadefinition erfüllt. Die Definitionen in den bei-
            den Klassifikationssystemen unterscheiden sich insofern, als dass die infrage kom-
            menden Ereignisse im DSM-5 etwas genauer spezifiziert und eingegrenzt sind,
            während die Definition in der ICD-11 allgemeiner gehalten ist und dem subjekti-
            ven Erleben bzw. der subjektiven Einschätzung der betroffenen Person ein größe-
            res Gewicht gibt. Erwähnenswert ist, dass es im DSM-5 eine angepasste Defini-
            tion für Kinder unter dem Alter von 6 Jahren gibt. Diese unterscheidet sich insofern
            von der Definition bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, als dass
            bezeugte Ereignisse bei jungen Kindern besonders dann als relevant betrachtet
            werden, wenn sie eine primäre Bezugsperson betreffen.
            Naturgemäß sind diese klassifikationssystembasierten Traumadefinitionen, be-
            sonders jene des DSM, die Referenz, auf welche sich fast alle Studien und For-
            schungsarbeiten im Bereich der Psychotraumatologie beziehen. Diese Definitio-
            nen werden jedoch zu Recht auch kritisiert, weil sie gerade im Kindesalter nicht
            alle potenziell traumatisierenden Erfahrungen einschließen (De Young & Landolt,
            2018; Hoge et al., 2016). Insbesondere (emotionale) Vernachlässigung und psychi-
            sche Gewalt erfüllen die Kriterien für ein Trauma gemäß der aktuellen Klassifika-
            tionssysteme nicht, auch wenn sie im Kindesalter vergleichsweise häufig vorkom-
            men und die Folgen ähnlich einschneidend sind wie jene nach körperlicher oder
            sexueller Gewalt. Dasselbe gilt für traumatische Trennungen von wichtigen Be-
            zugspersonen (Copeland et al., 2007). Viele dieser Erfahrungen sind nicht mit einer
            Todesgefahr oder der Gefahr einer ernsthaften Verletzung assoziiert (z. B. psychi-
            sche Gewalt) und erfüllen deshalb zumindest das Traumakriterium des DSM-5
            nicht. Dies führt dann dazu, dass trotz vorhandener klinischer Symptomatik bei-
            spielsweise keine Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung vergeben
            werden kann und das Kind in der Folge nicht adäquat behandelt werden kann.

            1 Obwohl zum Erscheinen dieses Buches im deutschsprachigem Raum noch die ICD-10 die offiziell
              gültige Version darstellt, wird in den folgenden Ausführungen bereits auf die in englischer Sprache
              bereits seit 2018 vorliegende ICD-11 eingegangen. Diese wird in absehbarer Zeit auf Deutsch ver-
              fügbar sein und dann die ICD-10 auch bei uns ablösen.

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Einleitung         21

         Es besteht allerdings nicht nur die Problematik einer zu engen Traumadefinition
         für das Kindes- und Jugendalter, sondern auch jene einer zu weiten. Eine solche
         kann zu einer inflationären Verwendung des Traumabegriffs für alle möglichen
         belastenden Situationen führen, auch für solche, die nicht potenziell traumatisch
         sind. Eine inflationäre Verwendung des Begriffs ist in den Medien sowie in popu-
         lärwissenschaftlichen Kontexten häufig zu beobachten und schadet unserem Fach-
         gebiet. Wenn z. B. mehr oder weniger normative Ereignisse wie eine Scheidung,
         ein Konflikt unter Gleichaltrigen, die Geburt eines Geschwisterkindes oder eine
         schlechte Schulnote als traumatische Erlebnisse bezeichnet werden, so leistet dies
         der Sache keinen Dienst. Es ist in der klinischen Praxis und in der Forschung au-
         ßerordentlich wichtig, den Begriff des Traumas auf jene Ereignisse und Erfahrun-
         gen zu beschränken, die außergewöhnlich belastend sind und das Individuum in
         seiner psychischen und/oder körperlichen Existenz und Integrität in schwerster
         Weise bedrohen und erschüttern.

         1.2.2        Das Spektrum potenziell traumatischer Ereignisse
         Die Spannbreite potenziell traumatisierender Ereignisse ist groß und reicht von
         körperlicher und sexueller Gewalt, Unfällen und lebensbedrohlichen Krankhei-
         ten bis hin zu Naturkatastrophen. Abbildung 2 zeigt, wie solche Ereignisse anhand
         der Häufigkeit ihres Auftretens und anhand Ihrer Verursachung klassifiziert wer-
         den können.
         Auf die amerikanische Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin Lenore Terr
         geht die Unterscheidung in Typ-I- und Typ-II-Trauma zurück (Terr, 1991):
         • Unter Typ-I-Traumata werden akute, unvorhersehbare und einmalige Ereig-
           nisse subsummiert, wie beispielsweise ein Verkehrsunfall, ein Überfall, eine
           Vergewaltigung oder eine Geiselnahme.
         • Typ-II-Traumata treten dagegen wiederholt auf und sind teilweise vorherseh-
           bar. Dazu gehören beispielsweise Traumatisierungen, wie sie im Rahmen einer
           chronischen sexuellen Misshandlung, häuslicher Gewalt oder auch beim Auf-
           enthalt in Kriegsgebieten vorkommen.
         Weiter können potenziell traumatisierende Ereignisse auch anhand ihrer Ursache
         klassifiziert werden, wobei menschverursachte Ereignisse einerseits (Krieg, Ver-
         gewaltigung, Entführung usw.) von akzidentellen Ereignissen (z. B. Unfall) und
         Naturkatastrophen (z. B. Erdbeben, Flutkatastrophe) andererseits unterschieden
         werden können. Eine solche Klassifikation von Ereignissen, wie in Abbildung 2
         dargestellt, kann für klinisch arbeitende Fachpersonen hilfreich sein, weil die Art
         und Häufigkeit der Ereignisse mit der Komplexität und dem Schweregrad der da-
         raus entstehenden Traumafolgestörungen assoziiert sein können: Einmalige, ak-
         zidentelle Ereignisse führen im Durchschnitt zu weniger schweren und weniger
         komplexen Störungen als chronische, interpersonelle Traumatisierungen.

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22        Kapitel 1

                                                   Interpersonelle Gewalt

                                    Überfall                           chronische familiäre
                                    Vergewaltigung                     Gewalt
                                                                       sexuelle Ausbeutung
                                                                       Krieg, Folter
                        Typ I                                                                             Typ II
                                    Unfall                             Dürre, Hungersnot
                                    Erdbeben                           Atomkraftwerk-Unglück
                                    Brand

                                                    Naturkatastrophen
                                                  Akzidentelle Ereignisse

            Abbildung 2:        Klassifikation potenziell traumatischer Ereignisse

            Im Folgenden wird ein Überblick über den heutigen Stand des Wissens im Be-
            reich der Kinderpsychotraumatologie gegeben. In Kapitel 2 wird zunächst auf
            die geschichtlichen Hintergründe eingegangen, um anschließend die Klassifika-
            tion (Kapitel 3) und Diagnostik (Kapitel 4) von Traumafolgestörungen bei Kin-
            dern und Jugendlichen darzustellen. Im Anschluss daran werden Informationen
            zur Epidemiologie (Kapitel 5), zur Ätiopathogenese (Kapitel 6) sowie zu biologi-
            schen Aspekten (Kapitel 7) psychotraumatischer Störungen gegeben. Ausführ-
            lich wird sodann auf Interventionen zur Behandlung von Traumafolgestörungen
            bei Kindern und Jugendlichen eingegangen, zunächst auf notfallpsychologische
            Interventionen im Akutkontext nach Monotrauma (Kapitel 8) und anschließend
            auf psychotherapeutische Behandlungsmethoden (Kapitel 9). Vor den Schluss-
            bemerkungen in Kapitel 12 werden in Kapitel 10 die Langzeitauswirkungen kind-
            licher Traumatisierung im Erwachsenenalter und in Kapitel 11 der aktuelle For-
            schungsstand zu traumabedingten Reifeprozessen bei Kindern und Jugendlichen
            präsentiert.

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2            Geschichte der
                      Kinderpsychotraumatologie

         2.1          Altertum und Mittelalter
         Das Wissen um langanhaltende und ernsthafte seelische Störungen als Folge psy-
         chisch traumatisierender Ereignisse ist nicht neu. Es gibt zahlreiche Belege, dass
         die Menschen seit frühester Zeit über Kenntnisse und Praktiken zur Milderung
         traumatischer Erfahrungen verfügten (Wilson, 1989). Unzählige Mythen und viele
         religiöse Quellen behandeln die Auseinandersetzung des Menschen mit Kata­
         strophen, Krieg, Leid und Tod (Fischer & Riedesser, 1999). Auch in der Kunst und
         Dichtung sind traumatisierende Ereignisse und Umstände sowie die menschli-
         chen Bemühungen, diese zu bewältigen, seit dem Epos von Gilgamesch ein zen-
         trales Thema. Die Sumerer berichteten schon 2000 Jahre vor Christus über die
         Leiden der Bevölkerung im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinanderset-
         zungen (Kramer, 1981). Auch der griechische Dichter Homer schildert in seinem
         im Altertum entstandenen Epos Ilias das Erleben und die Überwindung eines
         Kriegstraumas. Die Symptome, an denen Achilles nach dem Kampf um Troja lei-
         det, entsprechen erstaunlich genau den heutigen Symptomen einer posttrauma-
         tischen Belastungsstörung (Shay, 1991). Wie Fischer und Riedesser (1999) beto-
         nen, versucht der Mensch letztlich in sehr vielen kulturellen Schöpfungen nichts
         anderes, als eine Antwort auf jene Sinnfrage zu finden, welche durch Leiden, Tod,
         Gewalt und Katastrophen ausgelöst wird.

         2.2          Das 19. Jahrhundert

         2.2.1        Der Amerikanische Bürgerkrieg
         Wie im Altertum und Mittelalter, so hat auch im 19. Jahrhundert die Auseinander-
         setzung mit den psychologischen Folgen von Kriegsereignissen unser Wissen zur
         Psychotraumatologie erweitert. Im amerikanischen Bürgerkrieg gab es eine große
         Zahl traumatisierter Soldaten, die an genereller Schwäche, linksseitigen Brust-
         schmerzen, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und gas-

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24        Kapitel 2

            trointestinalen Beschwerden litten. Dieses psychovegetative Krankheitsbild wurde
            1871 erstmals von Da Costa bei einem Soldaten nach einem Fronteinsatz beschrie-
            ben (Da Costa, 1871). Als Grund für diese Störung sah Da Costa eine im Zusam-
            menhang mit häufigem Fieber, Durchfall, schlechter Ernährung und großer kör-
            perlicher Anstrengung stehende Erschöpfung der Soldaten. Die im Zusammenhang
            mit diesem Krankheitsbild geprägten Begriffe Irritable Heart, Soldier’s Heart, Ef-
            fort Syndrome und Da-Costa-Syndrom wurden in internistischen Lehrbüchern bis
            in die jüngste Zeit verwendet, um anhaltende stressbedingte Zustände zu beschrei-
            ben, deren Leitsymptom Angst mit den entsprechenden vegetativen Begleiter-
            scheinungen ist (Dressing & Berger, 1991). Der Begriff Trauma wurde im Jahre
            1889 von Oppenheim in die Psychiatrie eingeführt (Oppenheim, 1889). Als Ursa-
            che traumabedingter Störungen vermutete er damals mikrostrukturelle Verände-
            rungen des Gehirns.

            2.2.2        Zivile Katastrophen und Unfälle
            Im Zusammenhang mit der Einführung der Eisenbahn kam es im 19. Jahrhundert
            wiederholt zu schweren Unfällen mit vielen beteiligten Personen (vgl. Abb. 3). Der
            englische Chirurg John Erichsen untersuchte das Verhalten von Zugpassagieren,
            die bei solchen Unfällen verletzt worden waren, und beschrieb in diesem Zusam-
            menhang das sog. Railroad Spine Syndrome, welches auch Erichsen’s Disease ge-
            nannt wurde (Erichsen, 1867). Dieses Syndrom beinhaltet Ängste, Gedächtnis-
            und Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Alpträume sowie verschiedene
            somatische Symptome (besonders Schmerzen). Als Ursache für diese Symptome
            wurde eine rein organische postuliert, nämlich eine Verletzung mit nachfolgen-
            der Infektion des Rückenmarks. Erichsen warnte eindringlich davor, dieses Stö-
            rungsbild nicht mit jenem der Hysterie zu verwechseln.

            2.2.3        Janet, Charcot und Freud
            Ungefähr zur selben Zeit wie Erichsen wiesen die an der Pariser Salpêtrière täti-
            gen Pierre Janet (1889) und Jean-Martin Charcot (1887) auf einen Zusammenhang
            zwischen dem Erleben eines Traumas und der Entwicklung einer Hysterie hin.
            Aus den von den beiden durchgeführten Hypnoseexperimenten und therapeuti-
            schen Ansätzen ging hervor, dass zahlreiche psychopathologische Auffälligkeiten
            und Symptombildungen, unter denen ihre Patienten litten, mit verdrängten Erin-
            nerungen an traumatische Ereignisse zusammenhingen. Obwohl die Hysterie vor
            allem bei weiblichen Patientinnen beschrieben wurde, betrafen die ersten Be-
            schreibungen von Charcot interessanterweise männliche Arbeiter, bei denen die
            Symptomatik nach Arbeitsunfällen auftrat. Charcot schloss daraus, dass bei Män-
            nern die hysterischen Symptome im Zusammenhang mit einer traumatischen Neu-

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Geschichte der Kinderpsychotraumatologie                 25

         Abbildung 3:        Zugunglück im 19. Jahrhundert

         rose auftreten. Überhaupt befasste sich die französische Psychiatrie schon lange
         mit den Zusammenhängen zwischen traumatischen Erlebnissen und den Symp-
         tomen der Hysterie (Croq & De Verbizier, 1989). Bereits 1859 fand Briquet bei 381
         seiner 501 Patienten mit Hysterie ein Kindheitstrauma als Ursache (Briquet, 1859).
         Insbesondere sexuelle Gewalt in der Kindheit war nach Ansicht von Briquet eine
         wichtige Ursache der Hysterie im Erwachsenenalter.
         Das differenzierteste Verständnis von Traumafolgestörungen hatte zu seiner Zeit
         zweifellos Pierre Janet, dessen Pionierrolle für die moderne Psychotraumatologie
         schon lange gewürdigt wird (z. B. van der Kolk & van der Hart, 1989). Janet wies
         darauf hin, dass es vielen traumatisierten Individuen nicht gelingt, die Erinne-
         rung an das Trauma ins Bewusstsein zu integrieren bzw. in Sprache zu fassen.
         Stattdessen würden die Erinnerungen vom Bewusstsein abgespalten und wirk-
         ten von Unbewussten her weiter, was sich in Bildern, körperlichen Reaktionen
         und im Verhalten manifestieren könne. Dafür prägte Janet als Erster den Begriff
         der Dissoziation. Traumatisierte Patienten blieben auf sonderbare Art und Weise
         auf das Trauma fixiert. Sie benötigten viel Energie, um die traumatischen Erinne-
         rungen zu unterdrücken. Dies führe schließlich dazu, dass sie in ihrer Entwick-
         lung beeinträchtigt sind. Erst die bewusste Integration der dissoziierten trauma-
         tischen Inhalte ermögliche eine gelungene Bewältigung und damit Heilung von
         den Symptomen.
         Jean-Martin Charcot, Pierre Janet und Sigmund Freud, der Begründer der Psycho-
         analyse, waren Zeitgenossen. Freud war anlässlich seiner Besuche in der Salpêtri-
         ère in Paris sehr beeindruckt von der Arbeit Charcots und übernahm einige von
         dessen Ideen, die er dann in seinen eigenen Werken zur Hysterie weiterentwi-
         ckelte. Die Psychoanalyse interpretierte das Trauma zunächst als ein reales Ereig-
         nis, welches das Ich mit Außenreizen überschwemmt und die Adaptation stört.

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26        Kapitel 2

            Gemäß Freud kehrt das Individuum in einer solchen Situation zu einem früheren
            Abwehrmechanismus zurück, und zwar zu dem der zwanghaften Wiederholung
            der traumatischen Situation (Dressing & Berger, 1991). Die Psychoanalyse erklärte
            auf diese Weise die in der Folge einer Traumatisierung auftretenden Symptome
            Ende des 19. Jahrhunderts erstmals mit einem nicht organischen Modell.
            Nachdem Freud zu Beginn Hysterien und Neurosen noch als Folge realer (insbe-
            sondere sexueller) Traumata im Kindesalter verstand, vertrat er später die An-
            sicht, dass es sich hierbei lediglich um fantasierte Erlebnisse im Rahmen der ödi-
            palen Entwicklungskrise handle. Freuds Neurosenlehre führte so leider dazu,
            dass die Psychoanalyse lange Zeit die Bedeutung realer und aktueller Traumati-
            sierungen vernachlässigte und sich stattdessen mehr für prämorbide, frühkind-
            liche Konfliktkonstellationen und Fantasien interessierte. Die Akzeptanz dieser
            psychoanalytischen Theorie war aus heutiger Sicht katastrophal für die Kinder-
            psychotraumatologie und führte dazu, dass es lange Zeit keinerlei Forschungsar-
            beiten zu den Auswirkungen von sexueller Gewalt auf das Leben von Kindern gab
            (van der Kolk, Weisaeth & van der Hart, 1996). Es gab allerdings auch unter den
            Psychoanalytikern jener Zeit solche, die die Bedeutung einer realen, d. h. nicht
            fantasierten Traumatisierung in der Genese krankmachender Symptome beton-
            ten. Zu diesen gehörte beispielsweise der Ungare Sandor Ferenczi. Dessen Aus-
            führungen wurden von der psychoanalytischen Gesellschaft jedoch lange Zeit ig-
            noriert bzw. verworfen.
            Verschiedene Autoren entwickelten später das psychoanalytische Traumakonzept
            entscheidend weiter. So führte Masud Khan den Begriff des kumulativen Traumas
            ein, wo sich einzelne subtraumatische Ereignisse zu einem Trauma summieren.
            John Bowlby seinerseits untersuchte in seinem bedeutenden Werk die Auswirkun-
            gen frühkindlicher Deprivation auf die Entwicklung des Kindes und trug entschei-
            dend zum Verständnis der Eltern-Kind-Bindung bei (Bowlby, 1976).

            2.3          Das 20. Jahrhundert

            2.3.1        Die beiden Weltkriege
            Während des Ersten Weltkrieges kam es zu einer Zunahme an wissenschaftlichen
            Beschreibungen von Traumafolgestörungen. Kennzeichnend für diese Zeit war
            eine ausgesprochene Konfusion um die Bedeutung psychischer und organischer
            Ursachen für die Entwicklung von psychovegetativen Symptomen nach schweren
            Belastungen. Diagnosen wie Soldier’s Heart oder Effort Syndrome waren damals
            sehr häufig und wurden zunächst als rein organisch bedingt verstanden. Culpin
            (1930) erwähnt, dass während des Ersten Weltkrieges 80 000 Soldaten aufgrund
            dieser Diagnosen aus der Armee entlassen wurden.

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            Aus Landolt: Psychotraumatologie des Kindesalters (ISBN 9783840928796). © 2021 Hogrefe Verlag, Göttingen.
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