Psychotherapie im Umbruch - Woche 1 | 12. bis 17. April 2020 Vorprogramm der 70. Lindauer Psychotherapiewochen - Lindauer Psychotherapiewochen 2020
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2020 Woche 1 | 12. bis 17. April 2020 Psychotherapie im Umbruch Woche 2 | 19. bis 24. April 2020 Soziale Beziehungen im Umbruch Vorprogramm der 70. Lindauer Psychotherapiewochen
Woche 1 | 12. bis 17. April 2020 Psychotherapie im Umbruch Einiges hat sich geändert in der Psychotherapie und einiges wird sich noch ändern in naher Zukunft. Die Psychotherapiediskussion ist in unserem Land in vollem Gange. Aber wohin bewegt sich die Psychotherapie? So werden die Krankenkassenleistungen und damit die Richtlinienverfahren um die systemische Therapie erweitert. Eine bisher nicht durch psychodynamische Therapie ambulant zu behandelnde Patientengruppe kann über Krankenkassen abgerechnet werden (Patienten mit schizophrenen Psychosen). Die Idee einer modularen Psychotherapie führt zu hitzigen Diskussionen in den Fachgesellschaften sowie im Internet. Die anstehende Veränderung des Psychotherapeutengesetzes im Sinne der Direktausbildung wird pro und kontra diskutiert. Aber auch die Definition einiger Krankheitsbilder (z.B. Trauerreaktion/Depression) ist im Umbruch, vor allem durch die neuen Diagnosesysteme wie DSM 5 und später ICD 11. Was wird das für Folgen haben? Für die Psychotherapieausbildung fragen wir uns, was mehr Sinn macht: der nicht Therapieschulen gebundene Kompetenzerwerb oder die Therapieschulen gebundene Identitätsbildung? Kann also eine Methodenintegration die Bildung einer beruflichen Identität überstrapazieren? Die Bedeutung der therapeutischen Beziehung als stabilen Wirkmechanismus betonen alle Therapieschulen, aber können wir deshalb die Gestaltung der therapeutischen Beziehung als schulenübergreifende Kernkompetenz ansehen oder verstehen die verschiedenen Therapie richtungen die therapeutische Beziehung je unterschiedlich und gestalten sie je unterschiedlich? Gibt es einen schulenübergreifenden Common Ground vielleicht dann, wenn es um existenzielle Themen geht? Dies und die in den Diskussionen noch entstehenden Themen zum Umbruch in der Psychotherapie sind Herausforderungen unserer Zeit an uns Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Daher wollen wir in den verschiedenen Vorträgen und Vorlesungsreihen der ersten Lindau-Woche die aufgeworfenen Fragen diskutieren.
Vorträge Vorlesungen Wissenskulturen in der Psychotherapie Cornelius Borck Krankheitsbilder im Umbruch Andreas Maercker • Anne Maria Möller-Leimkühler • Ludger Psychotherapie mit und ohne Richtlinie Johannes Kruse Tebartz van Elst • Angelika Mehr als eine therapeutische Schulidentität? Götz Berberich Weigel • Johannes Zimmermann Modulare Psychotherapie Sabine Herpertz Umgang mit der therapeutischen Victor Chu • Susanne Hörz-Sag- Das Psychotherapeutengesetz und die Folgen Cord Benecke Beziehung in verschiedenen Schulen stetter • Wolfgang Lutz • Stefan Schmidt • Elisabeth Schramm Wie allgemein sind Allgemeine Wirkfaktoren Christoph Flückiger in der Psychotherapie Existentielle Themen als Common Joachim Küchenhoff Ground der Psychotherapie Ralf T. Vogel Mann spricht Frau Gaston Florin Ich und Selbst in der Psychoanalyse Cord Benecke • Bernhard Janta und Neurobiologie Gerhard Roth • Timo Storck Svenja Taubner Gruppenpsychotherapie im Bernhard Strauß Auf-(und Um-)bruch Gesundes Altern Andreas Kruse Märchen, Mythen, Netflix - Populäre Niklas Gebele Narrative in der Psychotherapie
Woche 2 | 19. bis 24. April 2020 Soziale Beziehungen im Umbruch Unsere Beziehungen zu anderen Menschen sind lebenswichtig und entwickeln sich über die Lebensspanne kontinuierlich. Kontinuierlich ist dabei vor allem der Wandel – sowohl der Beziehungen selbst als auch deren Qualität. Aber auch die Weise, wie wir im gesellschaftlichen Raum miteinander unsere sozialen Beziehungen gestalten, steht unter der Spannung von Kontinuität und Wandel. In den letzten Jahren ist der Eindruck entstanden, dass hier der Wandel überwiegt, ja, dass es einen regelrechten Umbruch in der Gestaltung unserer sozialen Beziehungen gibt. Von den komplexen Auswirkungen der Digitalisierung und der „social“ media, der Entgrenzung und Verdichtung der Arbeit, der Entgrenzung der Mobilität bis hin zu Veränderungen des Paarbildungs- und Sexualverhaltens und dem Wandel der Geschlechtsidentitäten - all das sind Themenkreise, die uns heute beschäftigen und die die Wahrnehmung eines solchen Umbruchs befördern. Psychotherapeutisch stellt sich die Frage, wie sich Wandel und Umbrüche sozialer Beziehungen seelisch auswirken, z.B. auf die Entwicklung und strukturelle Fähigkeit zur Bindung, auf die Affektregulation oder auf die Bedeutung von Autonomie, und welche neuen psychopathologischen Phänomene damit einhergehen, z.B. Verhaltenssüchte oder Erwachsenen-ADHS. In den Vorträgen und Vorlesungsreihen der zweiten Lindau-Woche möchten wir die These vom Umbruch in den sozialen Beziehungen gemeinsam prüfen und mögliche Auswirkungen auf seelische Entwicklung und Persönlichkeitsstruktur bei unseren Patienten und bei uns allen diskutieren. Dabei sollen auch zwei Therapieformen besondere Beachtung finden, die die Realpräsenz sozialer Beziehungen in ihrem Vorgehen in den Fokus nehmen: die wieder an Bedeutung gewinnende Gruppenpsychotherapie und die jetzt regulär in die Strukturen der psychotherapeutischen Versorgung aufzunehmende systemische Therapie.
Vorträge Vorlesungen Autonomie in der heutigen Zeit Beate Rössler Autonomie und Bezogenheit Gian Domenico Borasio • Simon über die Lebensspanne Forstmeier • Corinna Reck • Inge Autonomie, Beziehung und Identität - Gerhard Schüßler Seiffge-Krenke • Gabriela Stoppe Krise oder Transformation? Autonomie und Beziehung (in) Alexandra Pontzen Soziale Beziehungen unter Daniel Haun der Literatur Menschen und anderen Affen Paarkonstellationen im Film. Astrid Riehl-Emde Soziale Beziehungen im Zeitalter Nicola Döring Was bringt das für die thera der Digitalisierung peutische Praxis? Autonomie und Verbundenheit Renate Schepker Quo vadis Systemische Therapie? Björn Enno Hermans Jugendlicher im Kulturkontext Überblick und Ausblick Autonomie und Einsamkeit Alice Holzhey-Kunz Theorie und Praxis der Jessica Arnswald • Sebastian Euler Touch me - die Sehnsucht nach Berührung Werner Bartens Gruppenpsychotherapie Kunst und Liebe im Aufbruch. Paula Sylvia Wölfle Therapien in der Gruppe - Ludger M. Hermanns • Joram Modersohn-Becker und Otto Modersohn Therapy-Slam No. 2 Ronel • Eva Rothermund • Ulrich Schultz-Venrath • Hermann Staats Stress und psychosomatische Ulrich T. Egle • Roland von Känel Erkrankungen
Veranstalter Vereinigung für psychotherapeutische Fort- und Weiterbildung e.V. Vorstand Programmheft 2020 Prof. Dr. med. Barbara Wild • Dr. med. Rudolf Kost • Prof. Dr. phil. Astrid Riehl-Emde jetzt bereits vorbestellen! Wissenschaftliche Leitung www.Lptw.de Prof. Dr. med. Peter Henningsen • Prof. Dr. med. Dr. phil. Dorothea Huber • Prof. Dr. phil. Verena Kast unter Mitarbeit von Prof. Dr. phil. Cord Benecke Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. phil. Cord Benecke • Prof. Dr. biol. hum. Anna Buchheim • Dr. med. Renate Daniel • Prof. Dr. med. Ulrich T. Egle Prof. Dr. med. (TR) Yesim Erim • Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff • Prof. Dr. med. Claas Lahmann Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Maercker • Prof. Dr. phil. Inge Seiffge-Krenke • Dr. med. Claudius Stein • Prof. Dr. phil. Ralf T. Vogel Tagungsgebühren Grundgebühr 230,- €, pro zusätzliches Seminar oder Kurs 90,- bis 360,- € Anmeldung und Programm Lindauer Psychotherapiewochen | Platzl 4 a | D-80331 München | Tel.: +49 (0)89 / 2916 3855 | E-Mail: Info@Lptw.de | www.Lptw.de Das aktuelle Programm erscheint Mitte Januar 2020, ab dann ist eine schriftliche oder online-Anmeldung möglich. Adressänderungen oder Programmbestellungen, wenn Sie noch nicht im Verteiler sind, reichen Sie bitte bis Mitte Dezember ein.
Lindauer Psychotherapiewochen Platzl 4 a | 80331 München Tel.: +49 (0)89 / 2916 3855 Info@Lptw.de | www.Lptw.de
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