Bindung und Trauma Eine Landschaft - praxis institut
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Überblick über den Tag • Einführung: Worum geht es heute? • Input: Über Bindung -----11:30 15 Minuten Päuschen • und Entwicklungstrauma incl: • Input: Fragmentierung der Persönlichkeit • Skulptur > Verstehen der Anteile und ihrer Dynamik • 13:00 – 14:00 Pause • Wie wir arbeiten: • Über Bindungshandlungen, Ressourcen, Stressregulation, Kooperation -------15:30 15 Minuten Päuschen • Prozess
Zugangswege – Neurowissenschaften Diplom Psychologin – Inge Liebel-Fryszer – liebelfryszer@icloud.com
• Die folgen früher Verstörung beschäftigt Fachmenschen schon lange. • Sie nutzen unterschiedliche Zugänge. • Die Traumabrille, die Bindungsbrille, die sytemische Brille, ... . • Es gibt keine einheitlichen Definitionen, Diagnosen, Namen ... .
Diagnose = Beschreibungen • Mit welchem Label begegnen Sie diesen Menschen in ihrem beruflichen Umfeld ?
Denken Sie mal an: »Eine der verbreitetsten Krankheiten ist die Diagnose.« (Karl Kraus 1909) Borderline? Schizophrenie? Verfolgungswahn? Zwänge? Depression? Panik?
Leben ist Rhythmus und Bewegung – Trauma ist Erstarrung • Alles Lebendige organisiert sich über Rhythmen • Synchronisation ist Interaktion zwischen Rhythmen • Die erwachsenen Bindungspersonen helfen dem Säugling Affekte, zu regulieren und umzuwandeln – Affektsynchronisation >>>>>Selbstgefühl, „Ich kann etwas bewirken“ und Stressreduktion biondi – material für die praxis
Evolutionär stammende Handlungssysteme für die LANGFRISTIGE Existenzsicherung: Bindung Verteidigung Energie- Exploration regulierung Spiel biondi – materialien für die praxis
Evolutionär stammende Handlungssysteme für die KURZFRISTIGE Existenzsicherung: Bindung Kampf Flucht Erstarrung René Spitz biondi – materialien für die praxis
Funktion des Bindungssystems Sicherstellung des Überlebens des Babies – • Schutz vor Gefahren • Absicherung der Grundbedürfnisse: • Möglichkeiten zur Energiesystem (Wärme, Entfaltung des Nahrung, Schlaf und Erkundungssystems: Ruhe) Lernen • Anpassung an soziale „Umwelt Foto: cer Berg Ararat, hier strandete die Arche Noah
Wenn Bindungspersonen: ! L Kampf Eltern Flucht Bindung Familie Gruppe Kind
Formen der Bindungshandlungen bei Entwicklungstraumatisierung Art und Qualität Bindungspersonen sind: der Bindungspräsenz ► emotionslos präsent ● emotionale Deprivation ► hilflos gegenüber dem Kind ► emotional vereinnahmend, missbräuchlich ● emotionaler Missbrauch ► feindlich bzw. ablehnend ● körperliche, emotionale Gewalt ► entwertend, bestrafend ● Trennungen und Verluste Sowie: ► misshandelnd, körperlich, emotional, verbal biondi – praxisbezogenes material 15
Video: Über emotionale Resonanzen: Mädchen in der Klinik A two year goes to hospital https://www.youtube.com/watch?v=s14Q-_Bxc_U
Video: Über emotionale Resonanzen: Tronicks Still Face Untersuchungen https://www.youtube.com/watch?v=KRy4uAb Qaa0
Video: Über Emotionale Resonanzen: Säuglinge in Heimen https://www.youtube.com/watch?v=We4I2GMiTr4
Thesen zum Entwicklungstrauma nach Lio6 & Farina 2011 Desorganisierte Bindungserlebnisse in den ersten Lebensjahren eines Menschen haben schädliche Auswirkungen auf die Gehirnfunktionen. Sie erschweren die synchronisierten Interaktionen der drei Gehirnebenen und sind der Auslöser eines Entwicklungstraumas. Daraus folgt: ► Kinder entwickeln Kontrollstrategien, um in diesen undurchschaubaren Bindungssituationen zurechtzukommen: ● strafend, aggressiv fordernd ● versorgend, beaufsichtigend ● verschmelzend oder sich abkapselnd ► Diese Strategien haben die Funktion, das Kind vor Hilflosigkeit, Ohnmacht und dissoziativen Zuständen zu schützen. ► Die Intensität und das Andauern der desorganisierten Bindungszustände führt zum Zusammenbruch der Kontrollstrategien und zur strukturellen Dissoziation. 19 biondi – praxisbezogenes material
Bindung hat Auswirkungen auf Körper, Emotionen und Beziehungsgestaltung Entwicklungstrauma- Störung (DTD) René Spitz Entwicklungsverzögerung, Tod, Krankheit, Autoimmunerkrankung Dysregulation, emotionale Störungen Soziale Auffälligkeiten, Schwierigkeiten in der Bindung und Beziehung
Grosshirn Traumatische Erlebnisse TRAU während der TRAU MA Limbisches MA kindlichen System Entwicklung erschweren die TRAU MA Vernetzung der TRAU drei funktional MA Stammhirn ausgerichteten Gehirnsysteme biondi – praxisbezogenes material
Der „Einbrecher ? “ Welche emotionalen Handlungs- Wirksysteme werden wir stark aktiviert?
Fixierung in Wirksystemen Denken Sie einmal an Klienten, die in bestimmten emotionalen Systemen extrem fixiert sind, oder andere gar nicht nutzen können. Beispiel: Ein Kind was nicht spielen kann ? Jemand der nie zornig sein kann oder nicht weinen kann ? Wie zeigt dieser Menschen Verhaltensweisen der anderen Systeme ? Wie geschmeidig wirken sie zusammen ? Hypothese: Entwicklungstraumatisierung
20 Minuten
Die Unmöglichkeit, traumatisierende Erlebnisse zu integrieren, ruft hervor eine Zerteilung der Persönlichkeit in unterscheidbaren bewussten + unterbewussten Zuständen: Annähernd normal funktionierender Traumatisierte Selbstanteil Selbstanteile Zustand des Zustand der Funktionieren- Hilflosigkeit wollens Ohnmacht & des Ausgeliefertseins biondi – praxisbezogenes material
Trauma ist tiefgreifende Dissoziation ► Diese 2efgreifende Dissozia2on beinhaltet eine Spaltung des Selbst einer Person in mehrere Anteile mit jeweils eigenem Denken, Fühlen, Empfinden, Handeln ► Aufgrund der NICHTREALISATION der funk2onierenden Person erleben diese Selbstanteile entweder zu viel oder zu wenig ► Das Selbstempfinden (denken, fühlen, empfinden, handeln) dieser Anteile ist auf die Traumaereignisse fixiert ► Dieses traumabasierte Selbstempfinden wird ak2viert, sobald innere und/oder äußere Schlüsselszenen (Trigger) auQreten ► Diese konträren Erlebnisweisen sind Ausdruck, dass ein Trauma nicht realisiert worden ist. biondi – praxisbezogenes material
Kontrolle Alltags- Funktionieren Funktionen Verletzung - Franco Biondi und Inge Liebel-Fryszer
Kontrolle Trigger Flashback Funktionieren Übertragu ngen Verletzung Franco Biondi und Inge Liebel-Fryszer
beispielsweise vordergründig funktionsfixierte dissoziierte Selbstanteile nach Entwicklungstraumata angstfixierte zornfixierte Selbstanteile Selbstanteile schamfixierte Selbstanteile ernährungsfixierte Selbstanteile bindungsfixierte Selbstanteile biondi – material für die praxis
Reflexionen einiger TN: • Auf welche emotionalen Wirk-, Handlungsysteme sind die einzelnen Anteile fixiert? • Welche Symptome könnte diese Person entwickeln ? • Welche Diagnosen könnte diese Person verpasst bekommen ? (denkt an Karl Kraus) • Was könnte diese Person in der Kindheit erlebt haben?
Folgen nach Traumata während der kindlichen Entwicklung: mehr oder weniger rigide Bindungss9le in Beziehungssitua9onen • autarke Kinder „Ich brauche niemanden“ • soziale Promiskuität „Jeder ist mir recht“ • übersteigertes Bindungsverhalten „Ich will immer bei Dir sein.“ • gehemmtes Bindungsverhalten „Besser nicht.“ • aggressives Bindungsverhalten „Ich kontrolliere Dich!“ Nach Brisch
Folgen nach Traumata während der kindlichen Entwicklung: Die Etablierung von Insuffizienzgefühlen, mangelndem Selbstvertrauen und einer Fassadenpersönlichkeit • Ich kann meinen Gefühlen nicht vertrauen • Ich weiß nicht, ob ich richtig ticke • Ich habe meinen Körper nicht im Griff • Ich muss mich tarnen und so tun als ob • Ich muss das Gegenteil von dem zeigen, wie ich mich erlebe • Der Verrat lauert an jeder Ecke. biondi – liebel-fryszer
Beziehungsarbeit ist zentral • Wir ordnen Traumaübungen unter. • Ressource Beziehung als Basis für Selbstorgansiation • Welche Fragestellungen tauchen in der Beziehungsgestaltung auf ?
Wie reagiere ich auf diese Beziehungsangebote ? • „Ich brauche Sie, verlassen Sie mich Bindung nicht.“ • „Sie sind wichtig, nicht ich. Was kann ich Fürsorge noch für sie tun?“ • „Sie sind mir überlegen. Ich ordne mich Soziale unter. Ich kontrolliere sie und bin zornig, Rangordnung wenn ich Kontrolle verliere.“ • „Sie sind sehr attraktiv für mich ...“ Sexualität
Arbeit im Fenster der Stresstoleranz Überaktivierungs-Zone »Kampf-oder-Flucht- Reaktion • Blickkontakt, Körperspannung und Stressmuster sehr genau beobachten • Emotionregulierung • Pacing und Leading Unteraktivierung-Zone »Lähmungs«-Reaktion«
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