QUALITÄTSSICHERUNG GZÜV - BIOLOGIE - Nationales Monitoring - Biologie (WGEV, GZÜV) von 2001 bis 2012
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QUALITÄTSSICHERUNG GZÜV - BIOLOGIE Nationales Monitoring - Biologie (WGEV, GZÜV) von 2001 bis 2012 1
Inhaltsverzeichnis Unser Leitbild / Our Mission Nachhaltig für Natur und Mensch / Sustainable for nature and mankind Lebensqualität / Quality of life Wir schaffen und sichern die Voraussetzungen für eine hohe Qualität des Lebens in Österreich. / We create and we assure the requirements for a high quality of life in Austria. Lebensgrundlagen / Bases of life Wir stehen für vorsorgende Erhaltung und verantwortungsvolle Nutzung der Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft, Energie und biologische Vielfalt. / We stand for a preventive conservation as well as responsible use of soil, water, air, energy and bioversity. Lebensraum / Living environment Wir setzen uns für eine umweltgerechte Entwicklung und den Schutz der Lebensräume in Stadt und Land ein. / We support an environmentally friendly development and the protection of living environments in urban and rural areas. Lebensmittel / Food Wir sorgen für die nachhaltige Produktion insbesondere sicherer und hochwertiger Lebensmittel und nachwachsender Rohstoffe. / We ensure sustainable production in particular of safe and high- quality food and of renewable resources Impressum Redaktion & Layout: Bilder: Richild Mauthner-Weber ARGE Limnologie Medieninhaber, Herausgeber, Copyright: BMLFUW, Abt. VII/1, Nationale Wasserwirtschaft BMLFUW, Abt. VII/1 Bundesministerium für Land- und BAW-IGF Forstwirtschaft, Umwelt und Mitarbeit QS Fische: BOKU-IHG Wasserwirtschaft, Lukas Hundritsch DWS Hydro-Ökologie GmbH Sektion VII Wasser Reinhard Haunschmid Marxergasse 2, 1030 Wien Brigitte Sasano BAW-Institut für Gewässerökologie, Alle Rechte vorbehalten Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling Besonderer Dank für die Bereitstellung von relevantem Material geht an die GZÜV- Auftragnehmer und teilnehmenden Büros. 2
Vorwort VORWORT Ausgezeichnete Daten bilden Basis für Gewässerschutz Der Gewässerschutz und die Gewässerüberwachung haben in Österreich eine Jahrzehnte lang zurückreichende Tradition. So werden die Fließgewässer seit den Sechzigerjahren des Zwanzigsten Jahrhunderts regelmäßig untersucht. Seit 1991 wird die Qualität der österreichischen Grundwässer, Flüsse und Seen nach einheitlichen, gesetzlich verankerten Kriterien des Wasserrechtsgesetzes und dessen Verordnungen erhoben. Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie mussten die bestehenden Messprogramme und auch die Qualitätskontrollen angepasst oder im Falle der biologischen Untersuchungen ab 2001 neu geschaffen werden. Die biologische Qualitätssicherung musste daher erst stufenweise aufgebaut werden, wobei dieser Prozess noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Die nunmehr vorliegenden Erfahrungswerte sind bereits jetzt wesentlicher Bestandteil für den Schutz unserer Gewässer. Die Ergebnisse der Überwachungsprogramme sind die Grundlage für die Erstellung von Gewässerbewirtschaftungsplänen, Sanierungsprogrammen und Maßnahmenprogrammen. Daher ist eine qualitätsgesicherte Datenbasis in diesem Bereich gefragt. Mein persönliches Ziel ist es, die Wasserqualität in Österreich auch in Zukunft durch die hohen Standards der Untersuchungen, deren Überprüfung und die Optimierung der Qualitätskontrolle zu sichern. DI NIKOLAUS BERLAKOVICH Umweltminister 3
Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGEN UND BEGRIFFE ................................................................................................. 5 1 EINLEITUNG ........................................................................................................................... 7 2 KOMPONENTEN UND INSTRUMENTE .................................................................................. 9 2.1 Standardarbeitsanweisungen.......................................................................................... 10 2.2 Auswertungstools – die Automatisierung der Auswertungen ........................................... 10 2.3 Datenverfügbarkeit und Datenbanken ............................................................................. 11 2.4 Externe Überprüfungen................................................................................................... 12 2.4.1 Makrozoobenthos im Fließgewässer – Kontrollproben-System ................................ 12 2.4.2 Phytobenthos im Fließgewässer – Kontrollproben-System ...................................... 15 2.4.3 Fische im Fließgewässer – Vor-Ort-Kontrolle ........................................................... 16 2.4.4 Phytoplankton in Seen – Ringversuch ..................................................................... 18 2.5 Kurse und Schulungen.................................................................................................... 19 3 ERGEBNISSE UND MASSNAHMEN..................................................................................... 23 3.1 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System ................................................................... 23 3.1.1 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System I / WGEV 2001-2003 ........................... 23 3.1.2 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System II / WGEV 2005-2006 .......................... 25 3.1.3 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System III / GZÜV 2007-2009 .......................... 27 3.1.4 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System IV / GZÜV 2010-2012.......................... 29 3.1.5 Zusammenfassung Makrozoobenthos – Kontrollproben-System (I-IV)..................... 31 3.2 Phytobenthos – Kontrollproben-System .......................................................................... 32 3.2.1 Phytobenthos – Kontrollproben-System I / GZÜV 2007-2009 .................................. 32 3.2.2 Phytobenthos – Kontrollproben-System II / GZÜV 2010-2012 ................................. 33 3.2.3 Zusammenfassung Phytobenthos – Kontrollproben-System (I-II) ............................ 35 3.3 Fische – Vor-Ort-Kontrolle .............................................................................................. 36 3.3.1 Vor-Ort-Kontrolle GZÜV 2007-2009 ......................................................................... 36 3.3.2 Vor-Ort-Kontrolle GZÜV 2010-2012 ......................................................................... 37 3.3.3 Zusammenfassung Vor-Ort-Kontrollen 2010 und 2011 ............................................ 41 3.4 Phytoplankton – Ringversuch ......................................................................................... 42 4 AUSBLICK ............................................................................................................................. 43 5 LITERATUR UND LINKS ....................................................................................................... 45 4
Abkürzungen und Begriffe ABKÜRZUNGEN UND BEGRIFFE AN Auftragnehmer im Rahmen der nationalen Gewässerüberwachung (Monitoring) nach WGEV bzw. GZÜV BAW-IGF Bundesamt für Wasserwirtschaft – Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde, Scharfling BDB Benthosdatenbank am Umweltbundesamt Wien (Makrozoobenthos- und Phytobenthosdaten) Bioregionen aquatische Fließgewässerbioregionen Österreichs; es werden 15 Bioregionen und drei Kategorien der „Großen Flüsse“ unterschieden VZA Vergletscherte Zentralalpen UZA Unvergletscherte Zentralalpen BR Bergrückenlandschaft und Ausläufer der Zentralalpen FL Flysch KV Kalkvoralpen KH Kalkhochalpen SA Südalpen HV Helvetikum AM Alpine Molasse VAV Vorarlberger Alpenvorland AV Bayerisch-Österreichisches Alpenvorland GG Österreichisches Granit- und Gneisgebiet der Böhmischen Masse FH Östliche Flach- und Hügelländer GF Grazer Feld und Grabenland IB Südliche Inneralpine Becken DO Donau AF Große Alpine Flüsse MT March und Thaya ECOPROF Auswertungssoftware für die Qualitätselemente Makrozoobenthos und Phytobenthos (1995-2012) FAA Fauna Aquatica Austriaca: das Kompendium enthält das bekannte Arteninventar der Gewässerfauna Österreichs und gibt eine Datensammlung ökologischer Angaben zu aquatischen Organismen. FDA Fisch Datenbank Austria am BAW-IGF FDB Fisch Datenbank Bund am Umweltbundesamt Wien GZÜV Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (BGBl. II Nr. 479 / 2006 i.d.g.F.) Interkalibrierung vergleicht die Ergebnisse der Bewertungsmethoden der EU-Mitgliedstaaten KL01 Kontroll-Labor Typ 1; ein nicht in das Monitoring involviertes Institut; vorzugsweise eine Universität KL02 Kontroll-Labor Typ 2; ein Auftragnehmer des laufenden Monitoring-Zyklus KPS Kontrollproben-System Das System beruht auf der parallelen Taxabestimmung bereits erfolgter Routineanalysen durch zwei Kontroll-Labors. Die Taxalisten und Ergebnisse der Auftragnehmer-Labors werden im Anschluss mit jenen der Kontroll-Labors verglichen. 5
Abkürzungen und Begriffe LF Leitfaden für die Erhebung der biologischen Qualitätselemente M3B Modul 3 B; siehe Richtlinie Saprobiologie, BMLFUW 1999 MHS Multihabitat Sampling: standardisierte, habitatanteilig gewichtete Entnahme von MZB MMI Multimetrischer Index: Indexwert, der sich aus der Verrechnung mehrerer Metrics ergibt; berücksichtigt verschiedene Aspekte und Ebenen der Fauna sowie unterschiedliche Einflussfaktoren auf die Fauna Monitoring bezieht sich auf die nationale biologische Gewässerüberwachung (ab 2007 entsprechend „GZÜV“) MZB Makrozoobenthos: am Gewässergrund lebende wirbellose Organismen größer 0,5 mm NGP Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan (WRRL, Art. 13) 2009 Ökoregion die Einzugsgebiete der österreichischen Fließgewässer liegen in sechs Ökoregionen, die aufgrund zoogeographischer und klimatischer Differenzierungen geprägt sind: Alpen, Zentrales Mittelgebirge, Ungarische Tiefebene, Dinarischer Westbalkan, Karpaten, Italien OTL operationelle Taxaliste für Makrozoobenthos: fasst schwer zu differenzierende Arten zusammen; ist die Berechnungsbasis für die Multimetrischen Indices PHB Phytobenthos: pflanzliche Organismen, die frei schwebend den Gewässergrund besiedeln und auf diesem festsitzen (Algen und Cyanobakterien) PHP Phytoplankton: Gemeinschaft frei schwebender, vorwiegend photosynthetischer Organismen aquatischer Systeme, einschließlich Algen und Cyanobakterien QSE Qualitätssicherungseinheit des BMLFUW / Abt. VII/1, Nationale Wasserwirtschaft QS-Probe für das KPS ausgewählte und kontrollierte Probe QS-Stelle für das KPS ausgewählte und kontrollierte Messstelle QZ-VO OG Qualitätszielverordnung Ökologie Oberflächengewässer (BGBl. II Nr. 99 / 2010 i.d.g.F.) Rückstell-Probe Probe, die die Auftragnehmer parallel zu der eigenen quantitativen MZB-Probe herstellen und der QSE übermitteln; aus allen Rückstellproben des jeweiligen Monitoring-Zyklus werden die QS-Proben ausgewählt SI Saprobien-Index: gewichtetes arithmetisches Mittel der Saprobiewerte sämtlicher an einer Untersuchungsstelle erfassten Organismen; spiegelt Belastung eines Fließgewässers mit organischen, leicht abbaubaren, sauerstoffzehrenden Substanzen wider WGEV Wassergüte-Erhebungsverordnung (BGBl. II Nr. 338 / 1991) WISA Wasserinformationssystem Austria WRRL Wasserrahmenrichtlinie (RL 2000/60/EG) ZKL ökologische Zustandsklasse 6
Einleitung 1 EINLEITUNG Bereits im Jahr 2000 wurde eine Qualitätssicherungseinheit (QSE) ins Leben gerufen, die die biologischen Untersuchungen im Rahmen der nationalen Gewässerüberwachung (Monitoring) in Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG bzw. des Wasserrechtsgesetzes 1959 i.d.g.F. und der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) 2006 i.d.g.F. (§§ 9 und 15) begleitet und den Aufbau eines umfassenden biologischen Qualitätssicherungssystems zum Ziel hat. Die Durchführung der biologischen Qualitätssicherung hat sich in erster Linie durch die rechtlichen Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 ergeben und musste daher erst stufenweise und ohne nennenswerte Erfahrungswerte, was auch für die anderen Mitgliedsstaaten der EU gilt, aufgebaut werden, wobei dieser Prozess noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Die nunmehr vorliegenden Erfahrungswerte sind wesentlicher Bestandteil für die im Bericht dargestellten Verbesserungsmaßnahmen. Ursprünglich am Bundesamt für Wasserwirtschaft - Institut für Wassergüte (BAW-IWG) angesiedelt liegen die Agenden der QSE nunmehr zentral in der Abteilung VII/1, Nationale Wasserwirtschaft des Lebensministeriums. Die Implementierung eines Qualitätssicherungssystems für das biologische Monitoring, die Notwendigkeit qualitätssichernder Maßnahmen sowie die Definition von Qualitätskriterien, wie sie im Bereich der chemischen Analysen schon seit Jahren etabliert sind, waren aus folgenden Gründen erforderlich: In Hinblick auf die Umsetzung der EU-WRRL wird die laufende Verbesserung des Datenmanagements, der Verfahrensprinzipien und der methodischen Vorgaben angestrebt, wodurch die Optimierung der Qualität biologischer Daten, Datensicherheit und Vergleichbarkeit, z.B. auch in Hinblick auf die Interkalibrierung (vergleicht die Ergebnisse der Bewertungsmethoden der EU-Mitgliedstaaten), gewährleistet werden soll. Die öffentliche Vergabe an die Auftragnehmer, deren fachliche Qualifikationen zu berücksichtigen sind, muss transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse der Monitoring–Programme als Grundlage für die Erstellung von Sanierungsprogrammen (WRG § 33 d), die in der Folge im „Maßnahmenprogramm“ festgeschrieben werden (siehe NGP, BMLFUW 2009). Eine qualitätsgesicherte Datenbasis ist daher in diesem Bereich gefragt. Die ersten Untersuchungen, die von einer externen Qualitätskontrolle begleitet wurden, waren Gewässergütebestimmung mittels quantitativer Makrozoobenthos-Proben (MZB-Proben). Die Kontrolle erfolgte im Rahmen eines Kontrollproben-Systems (KPS) und betraf die Untersuchungen nach WGEV 2001-2003 (Wassergüte-Erhebungsverordnung, 1991). Das System beruht auf der parallelen Taxa- Bestimmung und Auswertung bereits erfolgter Routineanalysen. Mit dem Kontrollproben-System können, im Gegensatz zu „biologischen Ringtests“, bereits erfolgte Routineanalysen überprüft werden. Außerdem stellt das System sicher, dass nicht nur z.B. die Ringproben eines Ringversuchs sorgfältig und auf hohem Niveau bearbeitet werden, sondern alle Proben, die Teil des Systems sind. 7
Einleitung Der Ausgangspunkt der Qualitätskontrolle - das KONTROLLPROBEN-SYSTEM Im Zuge der Gewässeruntersuchungen werden Makrozoobenthos-Proben (MZB; siehe Abb. 1 – 5) vom Auftragnehmer vor Ort entnommen und zur weiteren Bestimmung mit ins Labor gebracht. Zur Qualitätsüberprüfung stellen die Auftragnehmer zusätzlich zu den eigenen MZB-Proben je zwei „Rückstellproben“ pro Untersuchungsstelle her und übermitteln diese an die QSE. Die QSE wählt QS-Stellen im Umfang von ca. 10% des Messnetzes des jeweiligen Monitoring- Zyklus aus. Dabei handelt es sich um einen Erfahrungswert, der sich als sinnvoll erwiesen hat. Eine der zusätzlichen QS-Proben der ausgewählten QS-Stellen geht an ein Kontroll-Labor, das nicht in das Monitoring involviertet ist; vorzugsweise an eine Universität oder an externe Spezialisten (Kontroll-Labor Typ 1). Die zweite „parallele“ Probe wird an einen anderen Auftragnehmer übersendet (Kontroll-Labor Typ 2). So kann eine doppelte Kontrolle der Auftragnehmer durchgeführt werden kann. Zum Vergleich liegen für jede ausgewählte QS-Stelle Taxalisten und Ergebnisse des Auftragnehmers und der beiden Kontroll-Labors vor. Die QSE vergleicht die Ergebnisse, zeigt Mängel bei der Durchführung und Verbesserungsmöglichkeiten auf, schlägt Maßnahmen zur Verbesserung vor und dokumentiert die Optimierungen. Zusätzlich werden Qualitätskriterien formuliert, die der Auftragnehmer bei seinen Ergebnissen einzuhalten hat. Am Ende jedes Zyklus werden die Auftragnehmer in Feedbackgesprächen über ihr Abschneiden informiert und es werden Möglichkeiten zur Optimierung ausgelotet. Anschließend wird die Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen initiiert. MAKROZOOBENTHOS Abb. 2 Trichoptera-Larve Abb. 1 Mischprobe Abb. 3 Gammarus sp. Abb. 4 Heptagenia sp. Abb. 5 Dictyogenus fontium 8
Komponenten und Instrumente 2 KOMPONENTEN UND INSTRUMENTE Was ursprünglich in einer externen Nachkontrolle bereits durchgeführter Analysen seinen Ausgangspunkt fand, entwickelte sich über die Jahre zu einem mehrteiligen Regelkreis, der von den Arbeitsvorschriften (Leitfäden), über die Auswertungssoftware, die bereits beschriebene externe Kontrolle der Analysen über Schulungen und Kurse wiederum in eine laufende Optimierung der Arbeitsvorschriften mündet. So stützt sich die biologische Qualitätssicherung, die in Österreich unter Einbindung der Fachexperten und Fachexpertinnen über die letzten Jahre schrittweise und unter sehr hohem Aufwand aufgebaut wurde, auf mehrere wichtige Eckpfeiler (Abb. 6): REGELKREIS Leitfäden (Standardarbeitsanweisungen) Kurse Auswertungs-Tools Probenahme & Taxonomie standardisierte Auswertungsbasis & Berechnung davon abgeleitet: fachliche standardisiertes Berichtswesen Verbesserungen zentrale Updates Datenverfügbarkeit externe Kontrolle der Analysen Aufbau von Datenbanken (Kontrollproben-System, Vor-Ort-Kontrolle, (Berichtspflichten) Ringversuch) davon abgeleitet: Maßnahmen zur Verbesserung Abb. 6 Regelkreis Qualitätssicherung Biologie 9
Komponenten und Instrumente 2.1 Standardarbeitsanweisungen Für die biologischen Untersuchungen im Rahmen des österreichischen Monitorings (gesetzliche Basis ab 2006: GZÜV = Gewässerzustandsüberwachungsverordnung) kommen ab 2007 neue Wasserrahmenrichtlinien (WRRL, 2000/60/EG) - konforme Methoden zur Anwendung, die in exakten Arbeitsanweisungen für jedes biologische Qualitätselement geregelt sind. Getrennt für die Bereiche Fließgewässer und Seen bestehen neben einem Einleitungsteil und einem Teil zur Arbeitssicherheit insgesamt sieben Teilbände. Siehe dazu: Leitfaden zur Erhebung der biologischen Qualitätselemente i.d.g.F., BMLFUW http://www.lebensministerium.at/wasser/wasser-oesterreich/plan_gewaesser_ngp/nationaler_ gewaesserbewirtschaftungsplan-nlp/bio_lf.html/) Zwischenzeitlich wurde der Leitfaden seit seiner Erstveröffentlichung 2006 mehrfach überarbeitet, ergänzt und adaptiert, um den methodischen Anforderungen und neuen Erkenntnissen zu entsprechen. Der Aufbau des Leitfadens als „Standardarbeitsanweisung“ wurde auf Basis der bis dahin gewonnen Erfahrung aus dem Bereich QS - Biologie gewählt. Denn nur eine präzise Leistungsbeschreibung vorab kann eine exakte Durchführung der Erhebungen fordern und abgesicherte Ergebnisse liefern. Der Leitfaden ist mittlerweile auch für Projekte außerhalb des nationalen Monitorings „Stand der Technik“, d.h. für Erhebungen, die den Anforderungen der EU-WRRL entsprechen sollen, anzuwenden. 2.2 Auswertungstools – die Automatisierung der Auswertungen Im Zuge des ersten Durchgangs des Kontrollproben-Systems wurden die übermittelten Datensätze auf die Berechnungsbasis und Auswertungsmodi hin überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Auftragnehmer mit bürointernen Softwaretools arbeiteten, die zum Teil nicht aktualisierte, standardisierte Einstufungslisten verwendeten. Die Bewertung der ökologischen Zustandsklasse gemäß Qualitätszielverordnung Ökologie beruht auf verschiedenen Modulen für die einzelnen Qualitätselemente. Die Berechnung, je nach Bioregion, basiert auf unterschiedlichen Referenzwerten (siehe Leitfaden - Teile A2–MZB, A3–PHB). Um hier Fehler im Vorfeld zu vermeiden wurden - als Maßnahme abgeleitet - Softwaretools entwickelt, um die Berechnungsbasis, Dateneingabe und –auswertung zu standardisieren. Die Auftragnehmer sind verpflichtet die vorgegebenen Programme zu verwenden (z.B. ECOPROF seit 2005). Die bestehenden Tools werden laufend den Erfordernissen angepasst bzw. sind sie für weitere Qualitätselemente in Planung. Als Berechnungsbasis dienen die bereits erwähnten Einstufungslisten, z.B. die Fauna Aquatica Austriaca (ed. MOOG) beim Makrozoobenthos oder die Phytobenthos-Taxalisten nach ROTT et al. Was die Rückmeldungen der Auftragnehmer und auch die Ergebnisse aus den Kontrollproben-Systemen zwischenzeitlich deutlich bestätigen ist, dass auf taxonomische Neuerungen und Veränderungen eingegangen werden muss. Korrekturen bei den Einstufungen der Taxa und Neueinstufungen können längerfristig ebenfalls nicht ignoriert werden. Entsprechende Projekte sind vom BMLFUW bereits beauftragt bzw. in Planung. 10
Komponenten und Instrumente Aus den Erfahrungen der Qualitätssicherung abgeleitet wurde auch sichergestellt, dass Programm-Updates zentral geregelt und für alle Anwender verfügbar sind. Die Programme sind frei zugänglich und unentgeltlich nutzbar. Die Tools liefen außerdem standardisierte Berichte. Die erhobenen Daten, zuerst nur als „Papier-Berichte“ aufgelegt, sind so elektronisch verfügbar gemacht worden. ÜBERSICHT: aktuell verfügbare Auswertungsprogramme Fließgewässer Für die Qualitätselemente Makrozoobenthos und Phytobenthos steht die Software „ECOPROF“ zur Verfügung. Sie kann über http://www.ecoprof.at/ep_bestellung.html bezogen werden. Die Auswertung der Ergebnisse des nationalen Monitorings zum Qualitätselement Fische erfolgt zentral über die „Fisch Datenbank Austria“ (FDA) des Bundesamts für Wasserwirtschaft – Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde http://www.baw-igf.at/cms/content/view/139/316/lang,de/ Für Erhebungen außerhalb des Monitorings kann ein frei zugängliches Excel-Sheet genutzt werden: http://www.baw-igf.at/cms/component/option,com_docman/task,cat_view/gid,103/Itemid,314/lang,de/ oder http://www.lebensministerium.at/wasser/wasser-oesterreich/plan_gewaesser_ngp/nationaler_ gewaesserbewirtschaftungsplan-nlp/bio_lf.html Seen Für die Auswertung des Qualitätselements Phytoplankton steht unter http://www.lebensministerium.at/wasser/wasser-oesterreich/plan_gewaesser_ngp/nationaler_ gewaesserbewirtschaftungsplan-nlp/bio_lf.html ein Excel-Sheet zur Berechnung auf Basis der Angaben im Leitfaden Teil B2–PHP zur Verfügung. Ein eigenes Programm für die Seenbewertung ist in Planung. 2.3 Datenverfügbarkeit und Datenbanken Über die angesprochenen Auswertungstools wurden die Erhebungsdaten auch elektronisch verfügbar gemacht. Einerseits können mit den standardisierten Daten zentrale Datenbanken aufgebaut werden, andererseits können aus Basis dieser Daten auch die jeweiligen Methoden weiter entwickelt werden. Die Daten stehen in der Folge für verschiedene nationale und internationale Berichtspflichten zur Verfügung (z.B. Gewässerbewirtschaftungspläne, Grenzgewässerkommissionen, IKSD-Internationale Kommission zum Schutz der Donau). Darüber hinaus können ausgesuchte Daten auch einem größeren, fachlich interessierten Publikum - als Teil des WISA (Wasserinformationssystem Austria; http://wisa.lebensministerium.at) - zugänglich macht werden. Für den verwaltungsinternen Fachkreis stehen verschiedene Datenbanken zur Verfügung: Fließgewässer Für das Qualitätselement Fische besteht seit 2009 die „Fisch Datenbank Bund“ (FDB) am Umweltbundesamt Wien (UBA), die Daten der GZÜV-Erhebungen und auch Daten aus den Landesmessprogrammen beinhaltet. 11
Komponenten und Instrumente Für die Qualitätselemente Makrozoobenthos und Phytobenthos befindet sich die „Benthos Datenbank Bund“ (BDB) am Umweltbundesamt Wien (UBA) im Aufbau. Sie wird ab 2013 die Daten der GZÜV verwalten und auch die Möglichkeit bieten, Daten der Landesmessnetze aufzunehmen. Seen Im Zuge des geplanten Programms für die Seenbewertung mittels Phytoplankton ist hier eine zentrale Datenbank zur Datenverwaltung geplant. Für die interessierte Öffentlichkeit: Bestimmte Daten (z.B. ökologische Zustandsklassen zu Messstellen) können von der Öffentlichkeit über das WISA-System in der H2O-Fachdatenbank abgefragt werden. http://wisa.lebensministerium.at/h2o/state.do;jsessionid=FCF0CADB3587B8A8784A553285414686?stateId= FIVE_STEP_QUALITY 2.4 Externe Überprüfungen Eine qualitätssichernde Kontrolle der Erhebungen zu den biologischen Untersuchungen erfolgt in Form begleitender externer Überprüfungen. Dies geschieht, je nach den gegenständlichen Anforderungen, über eine Vor-Ort-Kontrolle bzw. Nach-Kontrolle, d.h. über das bereits beschriebene „Kontrollproben-System“. 2.4.1 Makrozoobenthos im Fließgewässer – Kontrollproben-System Um bereits durchgeführte Routineanalysen überprüfen zu können, wurde das nationale Monitoring (gesetzliche Basis bis 2006 WGEV; danach GZÜV) erstmals während der WGEV 2001-2003 auf Basis eines „Kontrollproben-Systems“ überprüft. Das System beruht auf der parallelen Bestimmung von ausgesuchten „QS-Proben“ durch verschiedene Labors und dem Vergleich der Ergebnisse. DURCHFÜHRUNG IM DETAIL KONTROLLPROBEN-SYSTEM Die Probenahme erfolgt über eine nach Habitaten (= Lebensräume) gewichtete Besammlung der Makrozoobenthos-Organismen an der Probenstelle. Verschiedenen Einzelproben werden dabei zu einer „Hauptprobe“ in einer Schale zusammengeführt. Aus dieser wird, nach Zufallsprinzip, ein Teil der Probe mithilfe eines “Teilproben-Ausstechers“ wieder entnommen – diese „Teilprobe“ wird taxonomisch genau bestimmt (Details siehe Leitfaden Teil A2–MZB). Die Auftragnehmer entnehmen nun zwei zusätzliche „Teilproben“ aus der „Hauptprobe“ nach Multi-Habitat Sampling (MHS) und übermitteln die zusätzlichen Proben = „Rückstellproben“ an die QSE. Die QSE wählt im Anschluss eine adäquate Zahl (ca. 10% der Stellen des Messprogramms) an Qualitätssicherungs-Proben (QS–Proben) aus. Die ausgewählten QS–Proben werden anonymisiert an zwei Typen von Kontroll-Labors zur Bestimmung übersendet: Kontroll–Labor Typ 1 ist ein nicht in das Monitoring involviertes Institut (Universität, externer Spezialist); Kontroll–Labor Typ 2 bilden die anderen Auftragnehmer. Die Kontroll–Labors ermitteln Kontroll–Daten in Form von Artenlisten; sie führen die taxonomische Bestimmung der Arten und die Zählung der Individuen durch sowie die Auswertung entsprechend Leitfaden Teil A2–MZB mittels Software „ECOPROF“. 12
Komponenten und Instrumente Die QSE vergleicht die Angaben der Kontroll-Labors mit den Daten und Artenlisten der ursprünglichen Auftragnehmer, ermittelt Übereinstimmungen bzw. Unterschiede und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten auf. Mit jedem teilnehmenden Labor erfolgt ein persönliches Feedbackgespräch über das Abschneiden bei den Vergleichsbestimmungen ausgehend von den Qualitätskriterien, die für den jeweiligen Durchgang zu erfüllen sind. Weiters wird im gegenseitigen Austausch versucht, Verbesserungspotentiale zu erschließen. Im nächsten Schritt erfolgt eine Rückmeldung an die Methodenexperten um gegebenenfalls die Methoden anzupassen und zu optimieren. Das System wird zur Überprüfung der MZB-Daten aus der WGEV 2001-2003 GZÜV 2005-2006 GZÜV 2007-2009 GZÜV 2010-2012 im mittlerweile vierten Durchgang durchgeführt. Den Ablauf zeigt die nächste Abbildung (Abb. 7). • Auftragnehmer stellen im Zuge der eigenen Erhebungen zusätzliche Rückstell- Rückstell-Proben her und übermitteln diese an die QSE Proben • QSE archiviert die Proben und wählt die zu überprüfenden QS-Stellen aus Auswahl QS- • QS-Proben werden anonymisiert an die Kontroll-Labors übermittelt Proben • Kontroll-Labors führen Taxabestimmung, Taxazählung und Auswertung durch Bestimmung • QSE vergleicht die ermittelten Ergebnisse Auswertung • Berichtslegung und Information der Beteiligten (Länder, Auftragnehmer) & Information • Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen Maßnahmen Abb. 7 Fließschema zum Kontrollproben-System 13
Komponenten und Instrumente Maßzahlen für das vorab formulierte „Qualitätskriterium“, das der Auftragnehmer erfüllen muss: Um die Qualität der Leistung der Auftragnehmer definieren zu können, wurden auf Basis von Erfahrungswerten Maßzahlen abgeleitet. Ursprünglich musste die Güteklasse, die der Auftragnehmer ermittelt, von zumindest einem Kontroll-Labor bestätigt werden. Mit der neuen WRRL-konformen Methode wurde auch eine Anpassung des Qualitätskriteriums nötig: als aktuell gültiges Kriterium gilt, dass der vom Auftragnehmer ermittelte Saprobien-Index und die Multimetrischen-Indices (siehe Leitfaden Teil A2–MZB) innerhalb des Medians aus den drei bestimmten SI und MMI-Werten mit einer gewissen Schwankungsbreite liegen müssen (SI: +/- 0,15; MMI-Werte: +/- 0,07). Erst bei mehrfachen, groben und gravierenden Verfehlungen, die bei keinem der Auftragnehmer bis jetzt aufgetreten sind, sind Pönalen oder der Ausschluss für einen Monitoring-Zyklus angedacht. 14
Komponenten und Instrumente 2.4.2 Phytobenthos im Fließgewässer – Kontrollproben-System Analog zum bestehenden Kontrollproben-System für MZB wurde beim PHB (siehe Abb. 8 – 10) testweise die Gruppe der „Kieselalgen“ anhand von Dauerpräparaten aus der GZÜV 2007 überprüft. Die österreichische PHB-Methode beruht auf der Auswertung des „Phytobenthos gesamt“, das zwei Algenblöcke umfasst: „Kieselalgen“ und „Nicht-Kieselalgen“ (Angaben zu dieser Gruppe siehe unten). Die Untersuchungen wurden entsprechend Leitfaden Teil A3–PHB durchgeführt. Für den Testlauf wurde je Auftragnehmer ein Präparat durch die QSE ausgewählt und an einen anderen Auftragnehmer versendet. Alle fünf Präparate gingen im Anschluss an ein externes Kontroll-Labor. Wiederum lagen so drei Artenlisten und Auswertungen zum Vergleich vor. Als Qualitätskriterium wurde hier formuliert, dass die EQR-Werte (Ecological Quality Ratio = Ergebnisse der drei Bewertungsmodule), die der Auftragnehmer ermittelt, innerhalb des Medians aus den drei bestimmten EQR-Werten mit einer gewissen Schwankungsbreite (MMI-Werte: +/- 0,1) liegen müssen. Aufgrund der guten Erfahrungen wird das Kontrollproben-System für das Phytobenthos (Teil Kieselalgen) mittlerweile standardmäßig angewendet. Für den aktuellen Zyklus der GZÜV 2010-2012 wurde das Qualitätskriterium jedoch auf eine Abweichung von +/- 0,07 verstrengert. Die Bestimmung der „Nicht-Kieselalgen“ (Aufwuchs) erfolgt primär vor Ort bei der Probenahme. Material wird gegebenen Falls zur weiteren Bestimmung ins Labor mitgenommen. Um die Bestimmungen einwandfrei durchführen zu können braucht es in vielen Fällen unfixiertes, d.h. frisches oder tiefgefrorenes Material. Eine nachträgliche Bestimmungsüberprüfung der Nicht-Kieselalgen gestaltet sich somit schwierig, weshalb von einer Überprüfung in Form eines Kontrollproben-Systems für diese Gruppe Abstand genommen wird. Als Maßnahme zur Qualitätssicherung im Bereich „Nicht-Kieselalgen“ wurden bereits Kurse (siehe Kurse des BMLFUW & BAW/IGF) abgehalten. PHYTOBENTHOS Abb. 8 Algen-Aufwuchs auf Steinen Abb. 9 Gomphonema sp. Abb. 10 Kieselalgen - Blick durch das Mikroskop 15
Komponenten und Instrumente 2.4.3 Fische im Fließgewässer – Vor-Ort-Kontrolle Die Methode zur Durchführung fischökologischer Untersuchungen an Fließgewässern wurde im Rahmen des Monitoring-Programms ab 2007 (GZÜV) neu entwickelt (siehe Leitfaden Teil A1–FIS). Eine leitfadenkonforme Anwendung der methodischen Vorgaben ist für ein korrektes Ergebnis unerlässlich. Da das Hauptaugenmerk in diesem Bereich auf den Arbeiten im Freiland beruht (siehe Abb. 11 – 16), wurde entschieden, eine Qualitätssicherung der Probenahme vor Ort durchzuführen. Das Bundesamt für Wasserwirtschaft - Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde (BAW-IGF), das auch die österreichische Fisch-Methode entwickelt hat, wurde bereits 2006-2007 mit dem Aufbau eines Qualitätssicherungskonzeptes zur Überprüfung des Qualitätselements Fische im Fließgewässer beauftragt, welches in Zusammenarbeit mit dem BMLFUW/Abt. VII/1 entwickelt wurde. Die Qualitätssicherung erfolgt beim Qualitätselement Fische in Form einer Vor-Ort-Kontrolle der Probenahme durch Experten des BAW-IGF bzw. Fachexperten des Bundeslands. Die Überprüfung erfolgt anhand standardisierter Checklisten für die vier verschiedenen Befischungskategorien A, B, C und D, die den unterschiedlichen Breiten- und Tiefenverhältnissen der Messstellen bzw. Messabschnitte entsprechen (siehe Leitfaden Teil A1–FIS). In der GZÜV 2007-2009 kam das Konzept erstmals zur Anwendung und wurde aufgrund der positiven Erfahrungen weiter geführt. Der Kern der Qualitätskontrolle bei Fischuntersuchungen - die VOR-ORT-KONTROLLE Als zentrales Mittel der Qualitätssicherung wird eine stichprobenartige Kontrolle der Befischungsteams jedes Auftragnehmer-Labors vor Ort durchgeführt. Dadurch wird die Erhebung des Ortsbefunds, die Befischung durch den Auftragnehmer und in weiterer Folge die Repräsentativität der Ergebnisse überprüft. Pro Jahr und Bundesland wird die Überprüfung jedes Befischungsteams in jeder der vier Befischungskategorien A, B, C und D gemäß GZÜV an mindestens einer Messstelle angestrebt. Dabei wird die Durchführung der Befischung unangemeldet vor Ort begleitet und kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen erfolgt durch „QS-Beauftragte“, d.h. einen Fachexperten des entsprechenden Bundeslandes oder durch einen Mitarbeiter des BAW-IGF, der mit allen einzusetzenden Methoden vertraut ist. Für die Vor-Ort-Kontrollen wurden Checklisten erstellt, die mittlerweile den aktuellen methodischen Vorgaben laut Leitfaden-Fische (Stand 2010) angepasst wurden. Es gibt nunmehr zwei Typen von Checklisten: erstens jene für die Gewässerkategorien A und B, zweitens die für die Kategorien C und D. Zur vereinfachten Handhabung der Protokolle wurde ein eigenes Software-Tool geschaffen (Eingabeclient: Qualitätssicherung BQE Fische in Fließgewässern 1.0). Ab 2011 steht es den QS-Beauftragten für die Dateneingabe und -übermittlung zur Verfügung. 16
Komponenten und Instrumente Im Falle eines unbefriedigenden Ergebnisses bzw. gravierender Mängel sind die diesbezüglichen Gründe in einer Besprechung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufzuklären. Bei schwerer Missachtung der vorgeschriebenen Methodik kann der QS-Beauftragte die Befischung unterbrechen bzw. untersagen. Die Datenzusammenführung der ausgefüllten Protokolle und Auswertung erfolgt durch das Lebensministerium / Abt. VII/1 /QSE in Zusammenarbeit mit dem BAW-IGF. Ein Administrator-Tool ermöglicht eine zentrale Auswertung der Ergebnisse (Administration Qualitätssicherung BQE Fische in Fließgewässern 1.0). Die Auswertungen erfolgen ab der GZÜV 2010-2012 über die Abteilung VII/1. In Teilbänden werden die Ergebnisse der Kontrollen anonymisiert dargestellt. Davon abgeleitet werden Maßnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen. Alle auftragnehmer- und bundeslandspezifischen Daten werden nur dem jeweiligen Bundesland zur Verfügung gestellt. Diese Informationen dienen bei Bedarf auch als Basis für Feedbackgespräche mit den einzelnen Büros. BEFISCHUNGEN Abb. 11 Watbefischung Abb. 12 Bootsbefischung Abb. 13 Watbefischung Abb. 14 Bestimmung und Vermessung der Fische Abb. 15 Huchen-Paar Abb. 16 Äsche 17
Komponenten und Instrumente Mit der Vor-Ort-Kontrolle wird überprüft, ob die Auftragnehmer die Angaben im Leitfaden korrekt umsetzen. Dabei können auftretende Fragen oder Unstimmigkeiten vor Ort geklärt und in Zukunft vermieden werden. Den Ablauf zeigt die nächste Abbildung (Abb. 17). • QS-Beauftragte führen die Kontrollen an ausgesuchtern Stellen vor Ort durch • Abweichungen vom Leitfaden werden nach Möglichkeit vor Kontrolle Ort behoben • QS-Beauftragte übermitteln die ausgefüllten Protokolle an die QSE mittels Software "Eingabeclient" Protokolle • QSE wertet die übermittelten Protokolle aus • Berichtslegung und Information der Beteiligten Auswertung • Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen Maßnahmen Abb. 17 Fließschema zur Vor-Ort-Kontrolle Bei schweren Verfehlungen kann die Befischung durch den QS-Beauftragten abgebrochen werden. 2.4.4 Phytoplankton in Seen – Ringversuch In einem Testlauf wurden die Auftragnehmer der GZÜV 2007-2009 verpflichtet, am Ringversuch der Landestalsperrenverwaltung des Freistaats Sachsen teilzunehmen. Details siehe: http://www.planktonforum.eu/ Auf Grund der guten Erfahrungen wird angedacht, die Teilnahme der Auftragnehmer auch künftig wieder als Qualitätsnachweis heranzuziehen. 18
Komponenten und Instrumente 2.5 Kurse und Schulungen Die Teilnahme an Kursen ist ein Eignungs- bzw. Zuschlagskriterium für die Auftragnehmer im Rahmen der GZÜV. Die nationalen Kurse wurden, nach Etablierung der neuen WRRL-konformen Methoden, wieder aufgenommen. Sie werden im Auftrag und in Kooperation mit dem BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) und den Entwicklern der Methoden bzw. verschiedenen externen Spezialisten abgehalten. Die Kurse dienen der Abstimmung im taxonomischen Bereich und dem fachlichen Austausch bzw. der Weiterentwicklung. Im Sinne der Entwicklung einer gemeinsamen Sprache (z.B. Was ist bestimmbar, was nicht?), soll so das Niveau der Bestimmungen verfeinert aber auch harmonisiert werden. Die Rückmeldungen der Kursteilnehmer fließen wiederum in die Methodik und die Auswertungstools ein, womit der große Regelkreis (siehe Abb. 6) geschlossen wird. Weitere Informationen zu den Kursen: Fische z.B. Methodik-Kurs zur Vorbereitung der Beprobung, Dateneingabe und ökologischen Bewertung im Rahmen der GZÜV-Fließgewässeruntersuchungen http://www.baw-igf.at/ Makrozoobenthos Bestimmungskurs-Reihe Mit 2008 wurden die Kurse der Universität für Bodenkultur wieder aufgenommen. Es fanden bereits Kurse zu den Themen „Multihabitat Sampling“ bzw. „Screening-Methode“ (siehe Abb. 18 – 24) statt. Taxonomisch wurden die „Plecoptera“ (Steinfliegen) und „Crustacea“ (Krebstiere) behandelt. Für die jeweiligen Taxagruppen werden hier seitens der QSE die anonymisierten Vergleichsartenlisten zur Verfügung gestellt, um in den Kursen explizit auf taxonomische Auffassungsunterschiede und Bestimmungsschwächen eingehen zu können. http://www.boku.ac.at/ Phytobenthos Die Kursreihe des BMLFUW / BAW wurde mit November 2009 wieder aufgenommen und ist in einem Zyklus von drei unterschiedlichen Kursen zu den Themen „Makroaspekte Phytobenthos“, „Mikroaspekte Kieselalgen“ und „Mikroaspekte Nicht-Kieselalgen“ vorerst beendet (siehe Abb. 25 – 32). in Planung: Makrophyten in Fließgewässern und Seen http://www.lebensministerium.at/wasser/ bzw. http://www.baw-igf.at/ 19
Komponenten und Instrumente MZB-Screening-Methode Kurs in Lunz 2008 Abb. 18 Gerätschaft Abb. 19 Begehung der Strecke Abb. 20 Probenahme - Handnetz Abb. 21 Vor Ort Abb. 22 Sampling Abb. 23 Bestimmung und Protokollierung Abb. 24 MZB-Probe 20
Komponenten und Instrumente Phytobenthos Kurse in Scharfling 2009, 2010 Abb. 25 Vorbereitungen Abb. 26 Probenahme Abb. 27 Besprechung vor Ort Abb. 28 Mit dem Sichtkasten im Kampf gegen die Strömung Abb. 29 Aufwuchs Abb. 30 Aufwuchs auf Steinen Abb. 31 Demonstration von gesammeltem Material Abb. 32 Beim Mikroskopieren 21
Ergebnisse und Maßnahmen 3 ERGEBNISSE UND MASSNAHMEN 3.1 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System Das Schema des Kontrollproben-Systems wurde eingangs bereits beschrieben. Im Folgenden werden die Ergebnisse der einzelnen Durchgänge anonymisiert dargestellt. Angegeben sind jeweils nur die Bioregion bzw. Ökoregion, in der sich die überprüften Stellen befinden. Die Bezugsgröße ist das jeweilige Qualitätskriterium, das der Auftragnehmer zu erfüllen hat. Es ist im Tabellenkopf angegeben. Zusätzlich werden die Hintergrundinformationen zu den Ergebnissen angeführt und die davon abgeleitete Maßnahmen. 3.1.1 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System I / WGEV 2001-2003 Die Kontrolle betrifft 28 überprüfte Stellen von insgesamt 242 WGEV-Stellen. Überprüft wurden fünf Auftragnehmer. Es beteiligten sich zwei Kontroll-Labors Typ 1. Die Ergebnisse sind Tab. 1 zu entnehmen. Tab. 1 Ergebnisse aus dem Kontrollproben-System I (WGEV 2001-2003) Methode Qualitätskrieterium: QS-Nr. Ökoregion Proben- Güteklasse des AN wird zumindest entnahme von einem Kontroll-Labor bestätigt 1 Alpen Modul 3B nein 2 Alpen Modul 3B 1X 3 Alpen Modul 3B 1X 4 Alpen Modul 3B 2X 5 Alpen/Dinarischer Westbalkan Modul 3B nein 6 Alpen/Dinarischer Westbalkan Modul 3B 2X 7 Dinarischer Westbalkan Modul 3B 1X 8 Italien Modul 3B 2X 9 Ungarische Tiefebene Modul 3B 2X 10 Ungarische Tiefebene Modul 3B 2X 11 Ungarische Tiefebene Modul 3B 2X 12 Ungarische Tiefebene Modul 3B 1X 13 Zentrale Mittelgebirge Modul 3B 2X 14 Zentrale Mittelgebirge Modul 3B 2X 15 Zentrale Mittelgebirge Modul 3B 2X 16 Zentrale Mittelgebirge Modul 3B nein 17 Alpen MHS nein 18 Alpen MHS 1X 19 Alpen MHS 2X 20 Alpen MHS 2X 21 Alpen MHS 2X 22 Alpen/Zentrale Mittelgebirge MHS 2X 23 Italien MHS 2X 24 Ungarische Tiefebene MHS 2X 25 Zentrale Mittelgebirge MHS 2X 26 Zentrale Mittelgebirge MHS 2X 27 Zentrale Mittelgebirge MHS 1X 28 Zentrale Mittelgebirge MHS nein 23
Ergebnisse und Maßnahmen Als methodische Basis dienten hier die Richtlinie “Saprobiologie“ (Modul 3B) und der Leitfaden Multi-Habitat- Sampling (MHS). An 23 der insgesamt 28 überprüften Stellen wurde das Qualitätskriterium erfüllt. An fünf Stellen wurde die Gewässergüteklasse, die der Auftragnehmer ermittelt hat, von keinem Kontroll-Labor bestätigt. Hintergrundinformationen Bei der Probenahme nach Modul 3B sind die Geräte zur Probenentnahme nicht exakt vorgeschrieben. Es werden keine vergleichbaren Ergebnisse erzielt, auch verursacht das Subsampling (Bestimmung von Teilproben) und anschließende Hochrechnen auf die Gesamtprobe Probleme. Die Probenahme nach MHS liefert weitaus stabilere Ergebnisse; eine absolute Homogenität der verschiedenen Teilproben ist naturgemäß jedoch nicht gegeben. Erfahrungswert: auf Großgruppenniveau liegen die Ähnlichkeiten > 80%. Beim Vergleich der Proben zeigen sich unterschiedliche Bestimmungsniveaus, die Bestimmung gleicher Taxa erfolgt auf verschiedene Arten. Eine Ursache für die Abweichungen liegt in der Verwendung unterschiedlicher Bestimmungsliteratur. Die Auftragnehmer verwenden zum großen Teil eigene Datenbanken und Auswertungsprogramme, es fehlen einheitliche Exportformate, Schreibweisen der Artenlisten und auch die Berechnungsbasis d.h. die Einstufungen weichen zum Teil voneinander ab. Die Auswertungssoftware „ECOPROF“ findet bei den Anwendern nicht die gewünschte Akzeptanz (Unübersichtlichkeit, kein Export von Grafiken möglich, eigene Datenbanken liefern Großteil der Berichte). Es kam zu Eingabefehler bei der Dateneingabe. Es gibt keinen Standardbericht oder ein einheitliches Export-Format der Daten in elektronischer Form. Abgeleitete Maßnahmen Es wird eine vereinfachte Taxaliste geschaffen, die kritische Arten zusammenfasst. Die Abhaltung von Schulungen, Kursen ist nötig. Die methodischen Vorgaben müssen präzisiert werden. Deren Verwendung muss verpflichtend eingefordert werden. Auch die standardisierten Einstufungslisten sind zu verwenden. Exakte, präzise formulierte Arbeitsvorschriften (Adaptierung der „Richtlinie Saprologie“) werden die Basis der weiteren Erhebungen sein. Die Adaptierung und der Ausbau der Auswertungssoftware „ECOPROF“ wird beauftragt (z.B. Exportmöglichkeiten zur Berichtserstellung). Die Anwender wurden bezüglich der korrekten Dateneingabe informiert. Zentral gesteuerte Programm-Updates und ein geregelter Informationsfluss, d.h. Benachrichtigung der Anwender bei Neuerungen, werden initiiert. 24
Ergebnisse und Maßnahmen 3.1.2 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System II / WGEV 2005-2006 Die Kontrolle betrifft 25 überprüfte Stellen von insgesamt 295 WGEV-Stellen. Überprüft wurden fünf Auftragnehmer. Es beteiligten sich zwei Kontroll-Labors Typ 1. Die Ergebnisse sind Tab. 2 zu entnehmen. Tab. 2 Ergebnisse aus dem Kontrollproben-System II (WGEV 2005-2006) Qualitätskrieterium: SI-Wert des AN liegt ZKL des AN wird von den QS-Nr. Bioregion innerhalb des Medians Kontroll-Labors bestätigt der drei ermittelten Werte +/- 0,15 1 FL erfüllt 1X 2 VAV erfüllt 1X 3 VAV erfüllt nein 4 KH nicht erfüllt nein 5 KH erfüllt 2X 6 AF erfüllt 2X 7 UZA erfüllt 2X 8 AF erfüllt 2X 9 UZA erfüllt 2X 10 UZA erfüllt 2X 11 UZA erfüllt 2X 12 AF erfüllt 2X 13 GG erfüllt 2X 14 AV nicht erfüllt 2X 15 AF erfüllt 2X 16 AF erfüllt 2X 17 GG erfüllt 2X 18 KV erfüllt 2X 19 FH erfüllt 2X 20 MT erfüllt o.B. 21 AF erfüllt 1X 22 IB erfüllt 2X 23 SA erfüllt 1X 24 FH erfüllt 2X 25 FH erfüllt 1X Vergleichsweise wurden die Daten hier bereits auch mit der neuen, WRRL-konformen Methode gerechnet, die ab 2007 angewendet wird. An 23 der insgesamt 25 überprüften Stellen wurde das Qualitätskriterium erfüllt. An 17 Stellen wurde die Zustandsklasse, die der Auftragnehmer ermittelt hat, von beiden Kontroll-Labors bestätigt, an fünf Stellen von einem. An zwei Stellen wurde die Zustandsklasse nicht bestätigt. An einer dieser Stellen wurden sogar drei unterschiedliche Zustandsklassen ausgewiesen. Für eine Stelle gab es keine Bewertungsbasis. 25
Ergebnisse und Maßnahmen Hintergrundinformationen Aufgrund der Erfahrungen aus dem ersten Durchgang des KPS wird für die neuen Auswertungsmodi entsprechend Wasserrahmenrichtlinie die „operationelle Taxaliste“ (OTL) geschaffen, die schwer zu bestimmende und Arten, die leicht zu verwechseln sind, zusammenfasst. Alle Auswertungen der Multimetrischen Indices beruhen auf der Auswertung nach OTL. Die Angaben zu den Individuen-Zahlen sind vergleichsweise (QS-Proben) inhomogen. In einigen Fällen „verursachen“ dominante Einzeltaxa den Saprobien-Index. Beim Vergleich der Proben zeigen sich wieder unterschiedliche Bestimmungsniveaus, die Bestimmung gleicher Taxa erfolgt auf verschiedene Arten. Das Saprobiensystem (SI-Wert) liefert vergleichsweise stabile Ergebnisse. Die neuen Auswertungsmodi (Multimetrische Indices) sind durch die OTL stabilisiert. Die Auswertungssoftware „ECOPROF“ findet bei den Anwendern nach wie vor wenig Akzeptanz, wird aber, verpflichtend über die Ausschreibung, standardmäßig verwendet. Abgeleitete Maßnahmen Die Bestimmungsniveaus für die unterschiedlichen Taxa-Gruppen werden in der Arbeitsanweisung festgelegt. Ev. kann eine methodische Adaptierung (logarithmische Auswertung) dominante Einzeltaxa abfangen. Eine entsprechende methodische Überprüfung soll diesbezüglich Klarheit bringen. Das Subsampling (Aufarbeitung von Teilproben) wird konkreter beschrieben. Schulungen und Kurse sind dringend nötig! Eine weitere Adaptierung der Auswertungssoftware „ECOPROF“ in Hinblick auf die neue Methode nach WRRL und die Anwenderfreundlichkeit ist geplant. Eine Vereinheitlichung der Standardberichte zur Darstellung der Ergebnisse ab der GZÜV 2007 (neue Bewertungsmethode) ist fixiert. Die neue WRRL-konforme Methode ist typspezifisch, d.h. je nach Bioregion auf unterschiedliche Referenzwerte bezogen. Um Fehler im Vorfeld zu vermeiden, sollen die Daten, die als Berechnungsgrundlage dienen, den Auftragnehmern vorab zur Verfügung gestellt werden. Die benötigten Daten stammen dabei aus der H2O-Datenbank des Umweltbundesamts Wien. Außerdem werden diese „Stammdatenprojekte“ die Projektstruktur innerhalb von ECOPROF einheitlich vorgeben (ab der GZÜV 2007). Die neue MZB-Methode wird in Form einer präzisen Standardarbeitsanweisung publiziert und gegebenenfalls aktualisiert (Methoden-Leitfäden: Erstpublikation mit Ende 2006 veröffentlicht). 26
Ergebnisse und Maßnahmen 3.1.3 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System III / GZÜV 2007-2009 Die Kontrolle betrifft 18 überprüfte Stellen von insgesamt 171 GZÜV-Stellen. Überprüft wurden fünf Auftragnehmer. Es beteiligten sich zwei Kontroll-Labors Typ 1. Die Ergebnisse sind Tab. 3 zu entnehmen. Tab. 3 Ergebnisse aus dem Kontrollproben-System III (GZÜV 2007-2009) Qualitätskrieterium: SI-Wert des AN liegt innerhalb ZKL des AN wird von den QS-Nr. Bioregion des Medians der drei Kontroll-Labors bestätigt ermittelten Werte +/- 0,15, die MMI-Werte +/- 0,07 1 FL nicht erfüllt (MMI2) nein 2 SA erfüllt 2X 3 GG erfüllt 1X 4 FH erfüllt 2X 5 FL erfüllt 1X 6 BR nicht erfüllt (MMI2) nein 7 GG erfüllt 1X 8 AV erfüllt 2X 9 AV erfüllt 1X 10 AF erfüllt 2X 11 AF erfüllt 1X 12 FH erfüllt 1X 13 AF erfüllt 2X 14 VAV nicht erfüllt (SI, MMI2) 2X 15 FH nicht erfüllt (SI) 2X 16 GG erfüllt 2X 17 FH erfüllt 2X 18 GG erfüllt 1X Ab 2007 findet die neue WRRL-konforme Methode ihre Anwendung (Leitfaden Teil A3–MZB). Bei diesem Durchgang machte sich das strengere Qualitätskriterium, das die MMI-Werte miteinbezieht, bemerkbar. An 14 der insgesamt 18 überprüften Stellen wurde das Qualitätskriterium erfüllt. An 9 Stellen wurde die Zustandsklasse, die der Auftragnehmer ermittelt hat, von beiden Kontroll-Labors bestätigt, an 7 Stellen von einem. An zwei Stellen wurde die Zustandsklasse nicht bestätigt. 27
Ergebnisse und Maßnahmen Hintergrundinformationen Im Vorfeld entstanden Probleme durch nicht verfügbare bzw. korrekte Stammdaten. Diese mussten zum Teil direkt beim Bundesland angefordert und den Auftragnehmern mehrfach übermittelt werden, was einen erhöhten Arbeitsaufwand bedeutete. Beim Vergleich der Proben zeigen sich wieder unterschiedliche Bestimmungsniveaus, die Bestimmung gleicher Taxa erfolgt auf verschiedene Arten. Auch aufgrund der Unterschiedlichkeit der Teilproben wird diese Tatsache auch in Zukunft nicht ganz ausgemerzt werden können. Die Angaben zu den Individuen-Zahlen sind nach wie vor vergleichsweise inhomogen. Wieder „verursachen“ dominante Einzeltaxa in einigen Fällen den Saprobien-Index. Das Berichtswesen ist mittlerweile automatisiert (Standardberichte). Abgeleitete Maßnahmen Die Kursreihe der BOKU zum Makrozoobenthos wird ab 2008 fortgesetzt. Die Verbesserung des Datenmanagements, um die benötigten Stammdaten rechtzeitig verfügbar zu machen, wird dringend angestrebt. Eine logarithmische Auswertung, um dominante Einzeltaxa abzufangen, wird von den Methodenexperten getestet. Eine Adaptierung der Auswertungssoftware „ECOPROF“ in Hinblick auf Import-, Exportmöglichkeiten und den Standardbericht ist geplant. 28
Ergebnisse und Maßnahmen 3.1.4 Makrozoobenthos – Kontrollproben-System IV / GZÜV 2010-2012 Die Kontrolle betrifft 22 überprüfte Stellen von insgesamt 265 GZÜV-Stellen. Überprüft wurden fünf Auftragnehmer. Es beteiligten sich zwei Kontroll-Labors Typ 1. Die Ergebnisse sind Tab. 4 zu entnehmen. Tab. 4 Ergebnisse aus dem Kontrollproben-System IV (GZÜV 2010-2012) Qualitätskrieterium: SI-Wert des AN liegt innerhalb ZKL des AN wird von den QS-Nr. Bioregion des Medians der drei Kontroll-Labors bestätigt ermittelten Werte +/- 0,15, die MMI-Werte +/- 0,07 1 FH erfüllt 1X 2 FH erfüllt 1X 3 FH erfüllt 2X 4 IB erfüllt 2X 5 IB erfüllt 2X 6 FH erfüllt 2X 7 FH erfüllt nein 8 GG erfüllt 1X 9 AV erfüllt 2X 10 AV erfüllt 2X 11 AV nicht erfüllt (MMI2) 2X 12 AV erfüllt 2X 13 AV erfüllt 2X 14 AV erfüllt nein 15 AF erfüllt 2X 16 UZA erfüllt 1X 17 GF nicht erfüllt (SI) nein (3 unterschiedliche ZKL) 18 GF erfüllt 1X 19 UZA nicht erfüllt (MMI1) 2X 20 VAV nicht erfüllt (SI) 2X 21 VAV erfüllt 2X 22 GG erfüllt 1X An 18 der insgesamt 22 überprüften Stellen wurde das Qualitätskriterium erfüllt. An 13 Stellen wurde die Zustandsklasse, die der Auftragnehmer ermittelt hat, von beiden Kontroll-Labors bestätigt, an 6 Stellen von einem. An drei Stellen wurde die Zustandsklasse nicht bestätigt. An einer dieser Stellen wurden wieder drei unterschiedliche Zustandsklassen ausgewiesen. 29
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