RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 - Residenz Au Lac
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1/2021 RESIDENZ ZEITUNG INFORMATIONEN FÜR DIE BEWOHNER UND PENSIONÄRE SOWIE FREUNDE DER RESIDENZ AU LAC HE WÜNSC
Editorial Inhalt 03 Augenblick: Wie Neues entsteht 04 Interview mit Stefan Affolter (Seelsorger der Residenz Au Lac) 06 Geschichte aus den Wohnungen: Wünsche der Pensionärinnen und Pensionäre WÜNSCHE 08 Geschichte aus der Pflege: kleine Liebe Leserin, lieber Leser Freuden des Alltags «Kein Mensch kann wunschlos glücklich sein, denn das 10 Gastronomie: Wie das Küchenteam Glück besteht ja gerade im Wünschen.» In diesem Zitat mit Wünschen umgeht steckt viel Wahres. Wünsche geben uns Orientierung und motivieren uns. «Sie lassen uns die Kluft zwischen der 12 Blickpunkt: Witze und Rätsel Realität und dem Erwünschten ertragen», sagt die Psycho- analytikerin Brigitte Boothe. Wünschen sei deshalb ein 13 Gestern – Heute – Morgen «überaus gesunder Zustand passiver Zufriedenheit». 16 Aktuell Wünsche sind also wichtig. Das gilt ganz besonders in einer schwierigen Situation wie der aktuellen Pandemie, die viele Einschränkungen mit sich bringt. In dieser Aus- gabe gehen wir deshalb dem Wünschen auf den Grund. Was wünschen sich unsere Pensionärinnen und Bewohner? Wie verändern sich die Wünsche im Laufe des Lebens? Und wie gehen unsere Pflegefachpersonen oder unser Küchenteam mit konkreten Wünschen um? Auch unser Seelsorger Stefan Affolter wird oft mit Wünschen konfrontiert. «Sie halten uns in einem gewissen Sinn lebendig», sagt er im Interview. «Denn mit Wünschen sind ja Sehnsüchte und konkrete Ziele verbunden. Diese wirken auf das eigene Leben sehr anregend und sind IMPRESSUM wichtig für die persönliche Entwicklung.» Herausgeber: Residenz Au Lac, Aarbergstrasse 54, Postfach, Wissen Sie, was ich mir momentan ganz besonders 2501 Biel-Bienne, Tel. 032 328 29 30, Fax 032 328 29 31, www.residenz-au-lac.ch, info@residenz-au-lac.ch wünsche? Dass unsere Senioren und Mitarbeitenden Texte: textatelier.ch: Peter Bader, Denise Fricker, Mia Hofmann, diese schwierige Zeit unbeschadet überstehen und wir Thorsten Kaletsch in absehbarer Zeit wieder in eine gewisse Normalität Redaktion: Rita Morf, Katharina Meewes zurückkehren können. Übersetzung: Chantal Pulé Traductions France, Paris Fotos: Guy Perrenoud, Peter Bader, Denise Fricker, Mia Hofmann, Viel Spass bei der Lektüre! Thorsten Kaletsch, iStock, zVg. Layout: Aleks Rasul Lektorat: Katharina Meewes, Marie-Anne Seiler Konzept/Druck: Gassmann AG Marc Kaufmann, Direktor Titelbild: Wünsch dir was... (Foto: iStock)
3 AUGENBLICK RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 Wie Neues entsteht «Der Wunsch ist der Vater des Gedankens.» Dieses Zitat von William Shakespeare bringt etwas auf den Punkt, das wir mehr fühlen als verstehen: Wünsche sind der Ursprung jeder neuen Idee. Wie der Samen, aus dem ein neues Pflänzchen wächst. Neues entsteht erst aus einem Impuls. Und dieser Impuls ist schon vor dem konkreten Gedanken da. Freuen wir uns darauf, dass auch diesen Frühling wieder viel Grünes und Neues entsteht. Foto: iStock
4/5 I N T E R V I E W «Wünsche halten uns lebendig» Der reformierte Bieler Pfarrer Stefan Affolter arbeitet seit der Eröffnung als Seelsorger in der Residenz Au Lac. Ein Gespräch über die Bedeutung von Wünschen, die Art, wie er in der Seelsorge Trost und Zuversicht spendet, Zusammengehörigkeitsgefühle in Corona-Zeiten und eine brennende Kerze auf seinem Flügel. Eigentlich sind mit Wünschen ja Sehnsüchte und konkrete Ziele verbunden. Diese wirken auf das eigene Leben sehr anregend, sind wichtig für die persönliche Entwicklung: Ich kämpfe für etwas, setze mich für etwas ein. Deshalb muss sich auch gar nicht jeder Wunsch erfüllen – erfüllen sich aber nur sehr wenige, kann das natürlich auch sehr kräftezehrend und frustrierend sein. Wie verändern sich Wünsche im Lauf des Lebens? Ist man jung, geht es eher um materielle Wünsche: Man will aus seinen Begabungen eine erfolgreiche Berufskarriere machen, materiellen Wohlstand erlangen. Später stehen eher die ideellen Wünsche im Vordergrund: für ein friedliches Miteinander in seinem Umfeld und auf der ganzen Welt, für Gesund- heit. Mit fortschreitendem Alter geht es letztlich darum, mit sich und seinem Leben im Reinen zu sein. Ich akzeptiere mich so wie ich bin, fühle mich wert- Bei seiner Arbeit in Herr Affolter, waren Sie jemals wunschlos glück- voll, akzeptiere gleichzeitig aber auch die Endlichkeit der Residenz kann lich? des Lebens. Stefan Affolter auch Stefan Affolter: Ja, das bin ich immer wieder mal. seine musikalischen Und zwar sowohl was materielle wie auch ideelle Sie sind seit Beginn als Seelsorger in der Residenz Fähigkeiten Wünsche betrifft, das muss man ja unterscheiden. Au Lac tätig. Welche Wünsche begegnen Ihnen einbringen. in Ihrer Arbeit? Wie sieht es im Moment aus? Viele ältere Menschen sind mit sich im Reinen, Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Ich fühle mich genauso wie ich es eben beschrieben habe. Sie sind wohl im Berufsleben, habe eine wunderschöne zufrieden damit, wie sie am gesellschaftlichen Leben Partnerschaft und Familie. Unlängst sind meine Frau noch teilnehmen können, nehmen das Leben, das und ich wieder Grosseltern geworden. Dem Kleinen ihnen noch bleibt, als Geschenk. Andere haben damit gehts gut, ihn im Arm zu halten, ist ein wunder- mehr Mühe, auch weil sie körperlich mitunter sehr schönes Gefühl. Natürlich gibt es in jedem Leben eingeschränkt sind. Dort ist der Wunsch nach kleinen schwierige Momente, in denen man sich Lösungen Verbesserungen gross. Natürlich gibt es auch Leute, und Verbesserungen wünscht. Den Leuten um mich die sich den Tod als Erlösung wünschen. herum wünsche ich ohnehin immer nur das Beste. Und natürlich wünsche ich mir, dass die Menschen Wie spenden Sie Trost und Zuversicht? angesichts der Corona-Situation gesund bleiben und Zum Beispiel, indem ich Menschen in Situationen nicht den Lebensmut verlieren. aus ihrem Leben zurückführe, in denen sie sich geborgen und getragen gefühlt haben – sei es durch Welche Bedeutung haben Wünsche für uns? Beziehungen, Freundschaften, spirituelle Erfah- In einem gewissen Sinn halten sie uns lebendig. rungen oder in religiösen Gemeinschaften. Wichtig
RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 ist immer, dass ich die Menschen verstehe und sie eine Bildabfolge zu sehen, auf der sich eine Reben- auf ihre eigene Art Vertrauen und Zuversicht auf- knospe zur Blüte entwickelt. Wer wollte, konnte sich bauen können. Es bringt nichts, ihnen quasi am Mittwochabend um sieben bei sich im Zimmer vorzugeben, wie sie das tun sollen. oder in der Wohnung hinsetzen, lesen, singen, ein Glas Wein trinken und sich so doch irgendwie zusam- Was bedeutet Ihnen die Arbeit in der Residenz? mengehörig fühlen. Dazu konnte man eine LED-Kerze Sehr viel. Ich mag die Menschen dort, arbeite gerne anzünden, die das mit Seniorinnen und Senioren. Und ich verstehe mich Haus verteilt hatte. gut mit den leitenden Personen, fühle mich von ihnen Im Advent haben unterstützt. Ich schätze die Arbeit auch, weil sie sehr wir mit einer Flö- vielseitig ist und ich meine musikalischen Fähig- tistin Lieder auf- keiten einbringen kann. Neben den seelsorgerischen genommen und im Einzelgesprächen machen wir natürlich Gottes- Booklet die Texte dienste, aber auch viele kulturelle Veranstaltungen abgedruckt, damit wie den Cheminée-Abend, der fünfmal pro Jahr in die Leute «Corona- der Bibliothek stattfindet. Anlässe gibt es auch direkt konform» bei sich in den Wohngemeinschaften. Es soll immer etwas für zuhause singen den Kopf und das Gemüt dabei sein: Es wird gegessen konnten. und getrunken, gesungen, es gibt aber auch interes- sante Informationen. Jeder und jede soll sich Haben Sie die angesprochen fühlen. Menschen damit erreicht? «Es soll immer Ja, ich glaube, es hat manchen geholfen. Mir übri- etwas für den Kopf Wie sieht das konkret aus? gens auch. Die Osterkerze, die wir normalerweise im und das Gemüt Ich habe einmal Interviews mit den Leuten zu ihren Rahmen einer liturgischen Feier anzünden, haben wir dabei sein»: Stefan Lieblingsplätzen in Biel geführt, diese mit Musik und ebenfalls in einem Booklet abgebildet. Abends um Affolter. den entsprechenden Bildern zu einem Film zusam- sechs, als die Feier stattgefunden hätte, habe ich die mengefügt und ihn dann an einem Anlass gezeigt. Kerze zuhause bei mir auf dem Flügel angezündet Es war schön zu sehen, wie viele sich dafür begeistern (lacht). Natürlich hat das niemand gemerkt, aber für konnten. Und zwar quer durchs ganze Haus. Es ist mich war es wichtig. Es gab mir das Gefühl: Wir sind mir ohnehin ein wichtiges Anliegen, gerade mit doch irgendwie zusammen. solchen Anlässen Pensionäre und Bewohnerinnen zusammen zu bringen. Da gibt es manchmal schon Was wünschen Sie der Residenz für die Zukunft? noch Berührungsängste. Mir machen aber auch die Dass sie auf dem eingeschlagenen Weg weitergeht. Veranstaltungen in den Wohngemeinschaften für Sie ist ein offenes, lebendiges Haus. In normalen Demenzkranke grosse Freude. Zu diesen Anlässen Zeiten sind durch die Kita, das Res- braucht man natürlich einen anderen Zugang. Man taurant oder die Ausstellungen viele «Im Alter geht sitzt in der Runde zusammen, manchmal geht jemand externe Leute in der Residenz. Das weg und kommt später wieder dazu. Trotzdem gelingt ist für die Pensionäre und Bewoh- es darum, mit es uns auch dort, ein Zusammengehörigkeitsgefühl nenden sehr belebend. Anlässlich sich und seinem zu schaffen. des 50-Jahre-Jubiläums des Frau- enstimmrechts haben wir ebenfalls Leben im Reinen Corona hat Ihnen allerdings in den vergangenen einen «virtuellen» Cheminée-Abend zu sein.» Monaten einen dicken Strich durch die Rechnung mit einem entsprechenden Booklet gemacht. gemacht. Dieses konnten die Leute aber nicht nur bei Ja, absolut. Vor allem während der ersten Welle war sich zuhause lesen, sondern gleichzeitig auch die die Gefahr der Vereinsamung schon gross. Aber wir Ausstellung im Foyer mit Bildern wichtiger Frauen im haben kreative Lösungen gesucht. Der Cheminée- Kampf um das Stimmrecht besuchen. Dass das Abend, den ich zusammen mit meiner Frau geklappt hat, war eine grosse Freude. Ich wünsche organisiere, hat zum Beispiel trotzdem quasi «vir- der Residenz, dass sie weiterhin so innovativ bleibt. tuell» stattgefunden. Wir haben einfach Booklets mit Texten, Liedern und Bildern produziert und sie ver- Interview: Peter Bader / Fotos: Guy Perrenoud teilt. Zum Thema Grün war in einem Booklet etwa
6/7 G E S C H I C H T E A U S D E N W O H N U N G E N «Wir wussten gar nicht, was das heisst: wünschen» Wünsche verändern sich in den unterschiedlichen Lebensphasen. Zwei Pensionärinnen und ein Pensionär aus der Residenz Au Lac erzählen, was sie sich früher wünschten und wie ihre Wünsche heute aussehen. «Am liebsten möchte ich noch einmal meinen Bruder in Kalifornien besuchen», sagt Heidi Schneider- Blaser. Die 93-Jährige lacht. «Er ist der jüngste meiner drei Brüder, aber auch er ist mittlerweile 86 Jahre alt.» Er wohne mit seiner Familie direkt am Pazifik. Früher hätten ihr verstorbener Mann und sie mehrere Amerikareisen unternommen, sagt die Pensionärin. Jetzt sei eine solche Reise gesundheits- bedingt wahrscheinlich nicht mehr möglich. Das sei aber nicht weiter schlimm. «Wichtiger ist mir der Wunsch, dass der Kontakt mit den verbleibenden Freunden erhalten bleibt.» Je älter man werde, umso mehr schrumpfe das persönliche Umfeld. Zum Glück habe sie noch zu vielen Menschen Kontakt, zum Beispiel aus dem Chor, in dem sie vor der Corona- Pandemie seit Jahren gesungen habe. Singen und reisen «Ich möchte singen!», antwortet Christian Althaus auf die Frage nach seinem Wunsch für die Zukunft. essen. Die 92-Jährige ist jedoch zuversichtlich: Heidi Schneider- Der 83-Jährige wohnt seit 2020 mit seiner Frau in «Eigentlich ist das gar kein richtiger Wunsch, denn Blaser wünscht sich, einer 4,5-Zimmer-Wohnung in der Residenz Au Lac. das werden wir ganz sicher wieder machen.» Wahr- dass sie den Kontakt Momentan verhindere das Corona-Virus das Singen scheinlich werde sie dabei von einem ihrer drei zu den verbliebenen mit dem Chor der Residenz, aber er freue sich sehr Kinder, fünf Grosskinder oder vier Urgrosskinder Freunden beibehalten darauf, dieses Angebot zu nutzen. Schon als Knabe begleitet. Als grössten Wunsch nennt die ehemalige kann. habe er bei den Berner Singknaben mitgemacht. «Ich Bäuerin Gesundheit. «Gesundheit ist nicht alles, aber singe lieber Volkstümliches als Klassisches – aber es ohne Gesundheit ist alles nichts», zitiert sie lächelnd geht mir auch einfach ums Zusammensein mit Arthur Schopenhauer. «Ich wünsche mir Gesundheit anderen.» Er möchte auch gerne noch einmal eine für alle Familienmitglieder.» Gerne hätte sie sich Kreuzfahrt unternehmen. Bestimmt schon 50 liegen zudem früher mit der Digitalisierung befasst. Sie ist hinter ihm. Das Reiseziel ist dabei gar nicht so fasziniert von den Möglichkeiten, die man heute hat. wichtig. «Ich mag einfach das Leben auf dem Schiff.» «Mein Mann und ich dachten früher immer: Das Nach besserem Schlaf sehnt er sich ebenfalls. Schon brauchen wir nicht, das kann man ja auch von Hand lange müsse er abends Tabletten schlucken. «Ich machen. Heute wäre ich froh, ich wüsste ein bisschen kann im Bett liegen und den langweiligsten Fussball- mehr darüber.» So freut sie sich etwa sehr, wenn sie match schauen, eingeschlafen bin ich noch nie bei von ihren Grosskindern Foto-Postkarten erhält, die laufendem Fernseher.» mit einer App verschickt wurden. «Da sehe ich dann, wie sie zum Beispiel auf den Langlaufski umher- Auch Hanni Häberli nennt einen Ausflug, als sie auf flitzen, das ist schon wunderbar.» Für die Zukunft ihre Wünsche angesprochen wird. Am liebsten würde wünsche sie sich, dass möglichst viele Familienmit- sie noch einmal an den Doubs fahren und Forellen glieder sie weiterhin besuchen.
RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 Berufswünsche und was daraus wurde Aktuell drehen sich die Wünsche der drei befragten Pensionärinnen und Pensionäre also primär um die Gesundheit sowie um kleine konkrete Dinge, die den Alltag verschönern. Auf ihre Wünsche im früheren Leben angesprochen, nennen sie nichts, was nicht in Erfüllung gegangen sei. Alle drei betonen, dass sie mit ihrem Leben rückblickend sehr zufrieden seien. Parallelen gibt es auch bei den Berufswünschen. Vor allem für Frauen ging es früher bei der Berufswahl nicht um Selbstverwirklichung. Man machte, was überhaupt möglich war. Heidi Schneider-Blaser wäre am liebsten Kindergärtnerin geworden. Doch diese Ausbildung konnten sich ihre Eltern nicht leisten. Sie in der Romandie. Als ihm ein Vorgesetzter anbot, in «Ich mag einfach ist im Thurgau aufgewachsen und hätte dafür zwei Bern ein Restaurant zu leiten, sagte er zu und war das Leben auf dem Jahre ins Seminar in Ebnat-Kappel fahren müssen. bei der Eröffnung des ersten Selbstbedienungsres- Schiff.» Christian «Und die drei Brüder mussten schliesslich auch eine taurants der Schweiz im Ryfflihof dabei. Das Althaus würde Ausbildung haben.» Also machte sie ein Haushalts- Restaurant sei sehr erfolgreich gewesen, sagt Chris- gerne eine weitere lehrjahr und fuhr danach ins Welschland. Bei ihrer tian Althaus heute. Im Nachhinein sehe er es als Kreuzfahrt Gastfamilie in der Nähe von Neuenburg habe es ihr Fehler, dass er sich in der Folge selbständig gemacht unternehmen. ausgesprochen gut gefallen, erzählt sie. Eines Tages habe: Er übernahm in Biel das Restaurant Bonne habe dann ihr Vater angerufen und sie gefragt, ob er Auberge. «Diese Zeit war extrem hart. Natürlich auch sie für eine Stelle als Telefonistin im PTT-Generalse- schön, aber sehr zehrend.» Sieben Jahre lang habe er kretariat in St. Gallen anmelden solle. Sie sagte zu, keine Ferien gemacht. Nach einer Pause sei er dann bestand die Aufnahmeprüfung und kam so zu ihrem als Experte für Kaffee bei Mövenpick tätig gewesen. Beruf. «Damals war es selbstverständlich, dass man Heute bezeichnet er sich als wunschlos glücklich: annehmen musste, was da war. Wir wussten gar «Ich habe nur einmal geheiratet, es lief finanziell nicht was das heisst: wünschen.» Auch innerhalb der immer gut, und der Humor blieb mir erhalten.» PTT seien Wünsche nicht angebracht gewesen: «Man wurde einfach dorthin versetzt, wo es Leute brauch- Die Blumen am Wegrand te.» Trotzdem sei sie sehr zufrieden mit ihrem Beruf Früher hätte sie sich manchmal etwas mehr Zeit gewesen. gewünscht, sagt Hanni Häberli rückblickend: «Alle anfallenden Arbeiten erledigt zu haben, ist ein gutes Christian Althaus spricht im Rückblick positiv über Gefühl – als Bäuerin erreicht man das aber kaum je.» seine berufliche Laufbahn, obwohl er heute nicht Der Betrieb, den sie mit ihrem Mann in Plagne ober- mehr alles genau gleich machen würde. Nach der halb von Biel führte, sei aber immer gut gelaufen, sie KV-Lehre bei Coop verbrachte er als Vertreter für habe sich nichts Anderes gewünscht. «Vielleicht Lebensmittel in Hotels und Restaurants ebenfalls Zeit einzig, dass mein Mann noch ein bisschen länger gelebt hätte.» Auf dem Betrieb habe man sich mal Regen gewünscht, wenn es zu viel Sonne gab und umgekehrt, aber beeinflussen lasse sich das ja sowieso nicht. Die meisten Arbeiten habe sie sehr gerne gemacht, betont sie. «Vor allem im Gemüse- und Blumengarten.» Sie liebe Blumen schon seit ihrer Kindheit. «Ich bin nie ohne Blumenstrauss von einem Spaziergang nach Hause gekommen – das ist noch Hanni Häberli heute so.» Für die jungen Leute von heute wünscht möchte schon bald sie sich deshalb eines ganz besonders: dass sie neben wieder am Doubs dem Smartphone auch noch die Blumen am Wegrand Forellen essen. sehen. Text & Fotos: Mia Hofmann
8/9 G E S C H I C H T E A U S D E R P F L E G E Kleine Freuden des Alltags In der Pflegeabteilung der Residenz Au Lac wünschen sich die Bewohnerinnen und Bewohner vor allem Gesundheit und Selbständigkeit. Dank dem offenen Ohr und der Anteilnahme der Pflegenden erhalten sie immer wieder ein kleines Stück Autonomie zurück. Als Barbara Bürgy der Bewohnerin Hilda Heiri am 31. Dezember 2020 ein gutes neues Jahr wünschte, erwiderte diese: «Gesundheit wünsche ich mir, aber die fällt nicht einfach so vom Himmel.» Hilda Heiri lebt seit August 2019 auf der Pflegeabteilung der Residenz. Zuvor lebte sie einige Jahre in einer Woh- nung der Residenz Au Lac und bezog Spitexleistungen. Sie geht am Rollator. Das Aufstehen klappt nicht mehr immer selbständig. «Ich wünsche mir, dass ich meine körperlichen Defizite und meine eingeschränkte Mobilität annehmen kann und lerne, damit umzu- gehen», sagt die 91-Jährige. Im Alter mache einem der Körper einen Strich durch die Rechnung. Zu akzep- tieren, dass immer weniger gehe, sei nicht einfach. Der Wunsch nach weniger Abhängigkeit und Gesundheit sind gemäss Barbara Bürgy, der stellver- tretenden Leiterin Betreuung und Pflege der Residenz Au Lac, typische Themen auf der Pflegeabteilung. Auch der Umgang mit Verlusten stehe im Zentrum. Da gehe es nicht mehr darum, ein fernes Land bereisen zu wollen, der Fokus werde enger. Nach Alternativen suchen Gewisse dieser Lebenswünsche kann das Pflegeper- sonal der Residenz weder beeinflussen noch erfüllen. «Wir können niemanden gesund zaubern», sagt Bürgy. Doch durch das Interesse am Leben und Schicksal der Bewohnerinnen und Bewohner, durch die Gespräche und Empathie, suchen die Pflegenden nach Möglichkeiten, um diesen eine gewisse Auto- nomie zurückzugeben. «Zum Beispiel ermöglichen Hilda Heiri wünscht wir einer Bewohnerin mit einer Greifzange, dass sie sich, einen guten eigenständig etwas vom Boden auflesen kann.» Umgang mit ihrer Hosen, die Bewohnerinnen oder Bewohner selbst eingeschränkten herunterziehen können, erlauben ihnen, ohne Hilfe Mobilität zu finden. auf die Toilette zu gehen. Hilda Heiri sitzt beim Mittagessen neben einer Säule, damit sie sich alleine vom Stuhl hochziehen kann. Gemäss Bürgy ist es nicht immer einfach, sich zurückzuhalten. «Man
RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 möchte doch gerne helfen», sagt sie. Doch die sich ein Zeitfenster am Nachmittag freihalten, um Bewohnenden wollen selbst ausprobieren und seine Tante zu besuchen. «Die Lebenszeit in diesem schätzen die Selbständigkeit. Alter ist absehbar. Die Monate verstreichen nur allzu schnell.» Nichtsdestotrotz müssten wir alle mit dieser Shoppen und Wein trinken Situation zurechtkommen. Theo Heiri unterstützt die Nebst solchen Bedürfnissen gibt es auch alltägliche Sicherheitsmassnahmen der Residenz und erlebt die Wünsche: etwa nach einem bestimmten Kosmetik- Institution als vorbildlich. «Meine Tante ist sehr gut artikel oder einem neuen Pulli. Viele Bewohnende aufgehoben. Ich werde laufend informiert, wie es ihr suchen auch nach einem kleinen Geschenk, um ihrem geht und was die Pflegenden mit den Bewohnenden Besuch eine Freude zu machen. Aus diesem Grund unternehmen.» Regelmässig erhält er einen News- bestückt die Residenz ihren kleinen Kiosk beim letter mit Informationen und Fotos der Aktivitäten. Empfang mit immer mehr hauseigenen Leckereien: Zudem konnten Angehörige während des Lockdowns Honig, Guetzli, Schokolade, gewürzten Nüssli und im Frühling 2020 per Videotelefonie mit ihnen in vielem mehr. Konkrete Wünsche richten sich auch Kontakt bleiben. ans Küchenteam. Wie kürzlich, als Weinkenner unter den Bewohnern wünschten, bessere Weine zu Rund um Corona gehen die Wünsche der Angehörigen trinken. Die Gastronomieabteilung realisierte dann auseinander. Die einen können die Einschränkungen für die Pflegeabteilung eine eigene Weinkarte mit nur schwer akzeptieren, die anderen bedanken sich einer Auswahl an verschiedenen Flaschen. «Wir für die Massnahmen. «Die Situation ist für alle belas- halten die Ohren offen und versuchen, solche Wün- tend», sagt Bürgy. Einerseits müssten sie die Sicherheit sche aufzunehmen und umzusetzen», sagt die der Bewohnenden gewährleisten und andererseits stellvertretende Leiterin Betreuung und Pflege. Das soziale Kontakte ermöglichen. «Ich bin unheimlich sei nicht immer einfach. Laut Bürgy muss man sich stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die manchmal bewusstmachen, nicht alles ändern zu Pandemie hält nun seit einem Jahr an und wir haben können. unsere Energie behalten.» Zudem bemerke sie, wie die ausserordentliche Lage die Bewohnenden mit dem Oft sind es kleine Aufmerksamkeiten, welche die Personal und das Personal mit den Angehörigen näher Bewohnerinnen und Bewohner berühren. Zum Bei- zusammenrücken lasse. Der sehnlichste Wunsch von spiel habe sich Hilda Heiri eines Nachmittags ein allen: «Dass wieder etwas Normalität einkehrt und bestimmtes Lied gewünscht. Irgendein Solothurner Besuche wieder uneingeschränkter und spontaner Marsch sei das gewesen, sagt Bürgy. Als sie das Lied möglich sind.» auf Spotify fand und abspielte, sei die 91-Jährige tief in ihre Erinnerung versunken und habe dabei glück- Text: Denise Fricker / Foto: zVg selig gewirkt. Was die Musik bei ihr auslöste, bleibt ein Geheimnis der Solothurnerin. Die Pandemie ist belastend Solche Momente sind während der momentanen Corona-Situation besonders wertvoll. «Corona, Corona, Corona, ich kann es nicht mehr hören», sagt Heiri. Alles sei sehr strukturiert und organisiert. Mit ihrem Neffen spontan einen Kaffee zu trinken, sei nicht mehr möglich. Das fehle ihr. Doch sei sie sich bewusst, dass es diese Massnahmen brauche und stelle sie nicht in Frage. Auch ihr Neffe, Theo Heiri, wünscht sich diese Spontaneität zurück. Er lebt in Grenchen und ist berufstätig. Momentan muss er
10/11 G A S T R O N O M I E Jeden Tag eine Leibspeise auf dem Teller Das Küchenteam der Residenz versucht jeden Tag, den Bewohnenden und Pensionären mit feinem Essen eine Freude zu machen. Dabei helfen Umfragen und persönliche Gespräche, bald soll auch eine Datenbank zum Einsatz kommen. «Je mehr wir wissen, desto mehr Wünsche können wir erfüllen», sagt Sous-Chef Martin Huber. Mögen Sie Kalbsleber? Mit Rösti oder Reis? Oder können Sie mit Innereien grundsätzlich nicht so viel anfangen? Viele Bewohnende und Pensionäre der Residenz Au Lac mögen dieses traditionelle Gericht sehr. Das ergab eine Umfrage, welche die Gastro- nomie-Abteilung durchgeführt hat (siehe Box). Die Kalbsleber landete da auf dem ersten Platz, gefolgt von Spaghetti-Gerichten und Fondue. Mit solchen Umfragen will man den älteren Menschen die Wün- sche von den Lippen ablesen: «Es ist immer unser Ziel zu erfahren, was unsere Pensionäre und Bewohner gerne essen, welche speziellen Wünsche sie haben», sagt Martin Huber, Sous-Chef in der Küche der Residenz Au Lac. «Je mehr wir wissen, desto mehr Wünsche können wir erfüllen.» Unerwartete Vorlieben Dafür tut die Gastronomie-Abteilung der Residenz einiges. Seit geraumer Zeit gibt es neben dem tägli- chen Fleisch- und Vegi-Menü auch den Wochenhit, der jeden Tag im Angebot ist. «Dort können wir zum Beispiel die beliebtesten Menüs aus den Umfragen platzieren, so dass jemand seine Leibspeise auch mehr- mals in der Woche essen kann», erklärt Martin Huber. Auf unerwartete Vorlieben stiess das Küchenteam, als eine mit Muscheln zubereitete Bouillabaisse auf der Speisekarte stand. Ungewöhnlich viele hätten sich darauf gemeldet und gesagt, dass sie die Fisch- suppe sehr gerne mit Muscheln essen, erzählt Martin Huber. Deshalb werde man inskünftig Muscheln sicher ab und an auf den Speiseplan setzen. Ins Gespräch mit den älteren Menschen kommt das Küchenteam auch direkt am Tisch. «Wir achten darauf, dass mindestens einmal pro Woche jemand «Je mehr Vorlieben wir von uns nach dem Essen die Runde macht und unsere kennen, desto mehr Gäste fragt, ob alles in Ordnung war. Da erfährt man Wünsche können wir viel», sagt Sous-Chef Huber. erfüllen»: Martin Huber, Sous-Chef im Gibt es denn viele aussergewöhnliche Wünsche oder Restaurant Residenz. auch solche, die sich beim besten Willen kaum
RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 erfüllen lassen? Nein, antwortet der 30-Jährige. Die sei extrem vielseitig, weil man für eine Senioren- meisten hätten vor allem Probleme mit einzelnen residenz, aber auch für externe Gäste koche. Speisen und wünschten sich Alternativen. «Der eine «Traditionelle Küche gehört deshalb ebenso zu mag Pilze überhaupt nicht, die andere kann mit unserer Arbeit wie Diätkost oder innovative Gerichte Sellerie nichts anfangen. In den Wohngemein- an exklusiven Anlässen.» Derzeit absolviert er die schaften tragen wir diesem Umstand Rechnung, Weiterbildung zum Chefkoch in Zürich. indem immer je zwei Gemüse und zwei Beilagen zur Auswahl stehen.» Digitaler Wunscherfüller Mit der Zeit kenne man die Vorlieben und Abnei- gungen vieler Gäste aus dem Haus, ergänzt Martin Huber. Um die Gästebedürfnisse noch besser zu erfassen, führt die Residenz Au Lac in den kom- menden Wochen eine Gastronomie-Datenbank ein. Auf dieser sollen die Seniorinnen und Senioren zum einen ihre Menüs online bestellen können. Zum andern werden darin individuelle Wünsche oder Allergien vermerkt sein. «Wie gesagt: Um Wünsche Was er sich selber im Moment am meisten wünscht? Martin Huber mag zu erfüllen, müssen wir über so viele Informationen «Dass ich trotz Arbeit und Weiterbildung meinem die Arbeit in der wie möglich verfügen. Eine solche Datenbank wird 1-jährigen Sohn ein guter Papa sein kann», antwortet Residenz, weil sie uns dabei helfen», ist Martin Huber überzeugt. Martin Huber. «Und dass ich irgendwann wieder in «extrem vielseitig» ist. der Nähe meiner geliebten Berge wohne. Zum Bei- Er entdeckte seine Kochleidenschaft bereits als spiel im Wallis, wo meine Frau herkommt. Dagegen Schüler. Er wuchs im italienischen Südtirol mit zwei hat der Jura leider keine Chance, dafür ist er einfach Geschwistern auf. Als seine Mutter einmal während nicht hoch genug.» längerer Zeit im Spital war, stellte er sich an den Text & Fotos: Peter Bader Herd. «Ich bin nicht der Älteste, aber ich war der Erste, der von der Schule nach Hause kam. Also war ich für das Mittagessen zuständig.» So begann alles. Er absolvierte eine dreijährige Ausbildung an einer HITPARADE DER KÖSTLICHKEITEN Fachschule für Köche inklusive Praktika. Danach kochte er während der Sommersaison in Hotels, Achtung! Seien Sie gewarnt, bevor Sie folgende Zeilen lesen: Es arbeitete im Winter in einem Sternerestaurant. Nach könnte gut sein, dass Ihnen dabei das Wasser im Mund zusam- vier Jahren wechselte er in ein Catering-Unternehmen menläuft. Um die Ess-Vorlieben der Pensionäre und Bewohner zu und kochte fortan in ganz Europa, vor allem in erfahren, führt die Gastronomie-Abteilung der Residenz Au Lac Deutschland und London. regelmässig Befragungen durch: Welches ist ihr Wunsch-Menü? Bei der jüngsten Befragung landete die Kalbsleber auf dem ersten Keine Chance gegen die Berge Platz, dicht gefolgt von Spaghetti-Gerichten mit diversen Saucen Danach nahm er sich eine dreijährige Auszeit und und Fondue. Danach folgen Röstigerichte, Zanderfilet-Knusperli, kam in die Schweiz. In der Landeskirchlichen Kalbshaxen, Berner Platte, Cordon bleu, Birchermüesli, Pizza und Gemeinschaft Jahu in Biel machte er eine theologi- Boeuf Stroganoff. Beliebt sind auch Käse- und Zwiebelkuchen, sche Ausbildung und arbeitete mit Jugendlichen. Der Kutteln, Fondue Chinoise, Omeletten, Pouletschenkel, Raclette, christliche Glaube bedeutet ihm sehr viel, und in Risotto und Toast Hawaii. seiner Freizeit fährt er leidenschaftlich gerne Ski. 2016 begann er seine Arbeit in der Küche der Resi- Was auffällt: «Unsere Senioren und Seniorinnen mögen vor allem denz Au Lac, seit knapp einem Jahr ist er dort traditionelle Gerichte», sagt Sous-Chef Martin Huber. «Allzu Sous-Chef. Er fühle sich hier sehr wohl, die Arbeit modern sollte es nicht sein. Das könnte sich in ein paar Jahren ändern, wenn jüngere Generationen einziehen.»
12 B L I C K P U N K T EINFACH E N N W ÜNSCH N WE WERDEsagt zu ihm: B I E R ZU Die Fee ee. che üns n t r if f t eine F u h a s t zwei W Ein Ma n g! D eine e in G lücksta w ü n s che mir ist d h ine «Heute d e r M ann: «Ic r o m p t hat er e f frei!» D arau wird!» P enlang r, d ie nie leer t r in k t minut Bie un d che Flasche r in d er Hand z t , is t die Flas Bie se t Flasche r sie ab gt: «Un d dein s . N a c hdem e e e f r a darau . Die F berlegt och voll Mann ü immer n ? » D e r Wunsch eine zweiter n g e : « Noch so nicht la !» Flasche MITTEL DREI WÜ NSCHE FR Ein Beamte r si EI tzt in seine sagt ihm, m Büro, als dass er dre plötzlich e möchte an i Wünsche ine Fee ers einem Str fr e i hat. Er an cheint. Sie PLING! U and mit P twortet sc nd schon li a lmen und h nell: «Ich egt der Bea Sonnensch mit Palme mte am sch e in liegen.» n und Son önsten Str Gesellscha nenschein. a n d d ft von att A ls zweites e r Welt schwärmen raktiven F wünscht e rauen. PL r si ch die ihn drei h übsche Ein ING! Und Wunsch?», heimische. sc h o n um- fragt die F «Und der keinen Str ee. «Ich mö d ess mehr h chte nie m ritte aben und n ehr arbeite sen können u r n o c n müssen, .» PLING! h erholsam Und schon e Ruhe gen sitzt er wie ies- der im Büro . SCHWER N T A USCH tstag und ROLL E at Geb ur um Micha el h ebe z i g e « A lles Li hen!» Der 8- jä h r e r t ihm : a s wünsc ir t e r grat u l i d u d ir e t w w ü n sche m a st h der V e darf en: «Ic geht s t a g . Heut l e g e schoss V a t e r : «Das t r Pisto : Gebur uf der erlegt l w i e aus de i n e r. » Dara M i c h ael üb e d g Micha ernhar eres.» ag lan n j u ngen B r e t w as And w i r e inen T wir!», ein e ü n s c hd i m i r, d ass a s m achen W e d nicht. ünsch nden, omm k a y, ich w « E i n versta G u t , dann k « O chen. » hael: « für R o l l e n taus a r a uf Mic u n d kaufen die er . D a d t er Vat die St iner!» sagt d g e h en in n B e r nhard wi r e jetzt, n jung i c h a el eine M
13 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 Gestern «Ganz fest an den Wunsch glauben» Dorli Suter (83) wohnt seit Anfang Dezember 2020 in der Residenz Au Lac. Aufgewachsen ist sie in einer Bieler Metzgerei. Momentan wünscht sie sich vor allem ein Ende der Corona-Zeit – und manchmal auch einfach einen regenfreien Nachmittag für ihren Spaziergang. Welches war Ihr Berufswunsch, als Sie ein Kind Sie haben am Radio einen Musikwunsch frei: waren? Was wünschen Sie sich? Krankenschwester. Später dann Haushaltsschullehrerin. Etwas Klassisches. Beispielsweise Beethovens neunte Sinfonie. Und was ist daraus geworden? Ich habe die Ausbildung am Seminar in Bern begonnen. Was hatten Sie als Kind für einen Wunsch? Leider bin ich während der Ausbildung erkrankt und Ich wäre gerne einmal mit einem Zeppelin geflogen. musste sie abbrechen. Später habe ich eine Lehre als Die sah man an Festtagen am Himmel. Drogistin gemacht und auch in diesem Beruf gearbeitet. Was tun Sie, wenn Sie sich etwas wünschen? Wenn Sie bei einer Fee drei Wünsche frei hätten, Ich baue den Wunsch abends im Bett ins Gebet ein. welche wären es? Am meisten hilft es, ganz fest an den Wunsch zu Der erste wäre sicher, dass Corona endlich kein glauben. Wenn ich anderen etwas wünsche, schreibe Thema mehr wäre. Der zweite wäre mehr Frieden auf ich Karten und Briefe. der Welt und der dritte, dass wir älteren Leute einen besseren Zugang zur digitalisierten Welt hätten. Haben Sie einen Glücksbringer? Ja, diesen Pulp von MS Bastian an meinem Wie meinen Sie das? Schlüsselanhänger. Ich habe ihn an einer Ausstellung Ich habe Freundinnen, die haben keinen Computer gekauft – ich wünsche mir wieder mehr Aktivitäten und kein Mobiltelefon. Die können nicht einfach wie Ausstellungen. Und dass ich das tolle Angebot online einkaufen. Oder wenn die Moderatorin im in der Residenz Au Lac endlich nutzen kann. Radio auf Internetseiten verweist, fühlen sie sich komplett abgehängt. Interview & Fotos: Mia Hofmann
14/15 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N Heute «Ein Haus am See und eine Familie» Im Sommer 2020 hat Luana Finavera (21) ihre Lehre als Medizinische Fusspflegerin abgeschlossen. Gleich anschliessend machte sie sich selbständig und arbeitet nun an zwei Tagen pro Woche in der Podologie-Praxis in der Residenz Au Lac. Welches war Ihr Berufswunsch, als Sie ein Kind waren? Welches sind Ihre Wunschdestinationen? Architektin. Als ich dann merkte, dass das sehr viel Zusammen mit meinem Freund führe ich eine Reise- mit Rechnen zu tun hat, kam ich davon ab und Wunschliste. Dort stehen neben Italien und Finnland wollte Sprachlehrerin werden. auch Ziele wie Mexiko oder Australien und Neuseeland. Und was ist daraus geworden? Nichts (lacht). Plötzlich war ich davon nicht mehr so Führen Sie sonst noch eine Wunschliste? begeistert und wusste nicht mehr, welchen Beruf ich Ja, mit kleinen Ausflugsideen: Wasserskifahren, wählen könnte. Meine Mutter schlug dann Podologin Fallschirmspringen oder eine Velotour um einen See vor. Ich ging einen Tag schnuppern und war sofort machen. Ein Wunsch, den ich mir vielleicht dieses Feuer und Flamme. Jahr erfülle, ist eine neue Handtasche – ich mag Taschen sehr. Weshalb? Ich mag das Medizinische und die Arbeit direkt mit Sie haben am Radio einen Musikwunsch frei: Was den Menschen. Zudem musste es ein Beruf sein, in wünschen Sie sich? dem ich selbständig sein kann: Ich mag es, direkt Einen Song von Bob Marley. Diese Musik erinnert mich mein eigenes Geld zu verdienen. immer an lustige Abende mit Freunden und der Familie. Wenn Sie bei einer Fee drei Wünsche frei hätten, Was wünschen Sie sich für die Zukunft? welche wären es? Ich möchte später am liebsten in einem Haus nahe an Erstens Gesundheit für mich und meine Liebsten. einem See wohnen und eine Familie gründen. Zweitens Erfolg im Beruf: Das bedeutet für mich, dass ich Spass habe und die Leute immer wieder gern Interview & Fotos: Mia Hofmann zu mir in die Behandlung kommen. Und drittens: eine Reise um die Welt.
RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 Morgen «Ich wünsche mir, dass Corona weg ist» Matteo und Leonardo (8) sind die Söhne von Mathieu Waller, der als Fachmann Betriebsunterhalt in der Residenz Au Lac arbeitet. Sie wissen, dass man Wünsche manchmal nicht aussprechen sollte, wenn man etwas ganz fest möchte. Was möchtet ihr später einmal werden? Matteo: Sportlehrer. Ich liebe fast jeden Sport: Schwimmen, Tauchen, Trampolinspringen. Mein Cousin hat ein Tram- polin, das macht Spass! Leonardo: Ich weiss es noch nicht. Wahrscheinlich irgendein Sportler. Wünscht ihr euch etwas ganz fest? Matteo: Ja, dass meine Familie nie krank wird wegen Corona. Leonardo: Keine Ahnung. Hmmm.... ein Elektro-Trotti hätte ich gerne. Oder dass wir einmal in den Europapark gehen. Was würdet ihr sagen, wenn jetzt eine Fee auftauchen würde und ihr einen Wunsch frei hättet? Matteo: Dass Corona weg ist. Leonardo: Dass wir viel Geld haben. Was macht ihr, damit ein Wunsch in Erfüllung geht? Leonardo: Manchmal machen wir eine Wunschliste, zum Beispiel vor Weihnachten. Oder wir sagen es Mama und Papa. Matteo: Oder dem Tanti, meiner Gotte. Bei grand-maman beten wir auch manchmal und fragen Gott. Und wann darf man sich etwas wünschen? Leonardo: Wenn eine Fee kommt. Wenn es die wirklich gibt. Matteo: Wenn einem eine Wimper ausfällt. Leonardo: Wir haben dafür auch schon Klebstreifen genommen (lacht). Aber das gilt nicht. Habt ihr schon einmal eine Sternschnuppe gesehen? Matteo: Ja. Leonardo: Ja. Und was habt ihr euch gewünscht? Matteo: Ich sage es nicht! Leonardo: Ich auch nicht. Weil es sonst nicht in Erfüllung geht? Leonardo: Jaaa! Interview & Foto: Thorsten Kaletsch
16 A K T U E L L RESIDENZ ZEITUNG 1/2021 Eine Box voller Köstlichkeiten Die neue Apérobox bringt Spezia- litäten des Restaurants Residenz direkt zu Ihnen nach Hause. Die Box ist in drei Varianten erhältlich: Basic, Gourmet oder Deluxe (zu 19, 35 und 45 Franken). Ob Gewürznüsse, Hummus mit salzigen Bretzelis, Kabis-Frischkäse-Wrap, Mini-Bagel mit Pastrami oder Tomatenmousse «Bloody Mary» – in der Apérobox ist für jede und jeden etwas dabei. Ein weiteres Plus: Die Verpackungen der einzelnen Produkte sind 100 Prozent biologisch abbaubar. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung unter: 032 328 29 00. Z-V O U S RENDE H E N! A B M AC 3 2 3 2 8 29 30 T E L. 0 NS EUEN U W I R F R F S I E! AU Tag der offenen Tür - nur für Sie! Die Residenz Au Lac öffnet für Sie ihre Türen: Vereinbaren Sie ein Rendez-vous für Ihren ganz persönlichen “Tag der offenen Tür”. Wir begleiten Sie durchs Haus, Sie können eine Wohnung besichtigen, ein paar Impressionen von der Pflegeabteilung auf Leinwand geniessen und erhalten beim Abschied ein kleines Souvenir. Residenz Au Lac Aarbergstrasse 54 | 2503 Biel/Bienne immo@residenz-au-lac.ch | www.residenz-au-lac.ch
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