RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
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2/2021 RESIDENZ ZEITUNG INFORMATIONEN FÜR DIE BEWOHNER UND PENSIONÄRE SOWIE FREUNDE DER RESIDENZ AU LAC EWEGUNG B
Editorial Inhalt 03 Augenblick: Seele, Körper und Geist beim Tanz 04 Interview mit Alain Meyer (Sportpsychologe und Coach) 06 Geschichte aus den Wohnungen: Bewegungsmensch Paul Züttel BEWEGUNG 08 Geschichte aus der Pflege: Liebe Leserin, lieber Leser «Bewegung macht Freude» Bewegung ist wichtig für uns, das ist nichts Neues. 10 G astronomie: Von früh bis spät in Sie hält uns fit und stärkt das Wohlbefinden. Ja, Bewegung für die Gäste sie ist essentiell für unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele. 12 Blickpunkt: Aktivierungstipps Wir sitzen vor dem Fernseher, im Restaurant, in 13 G estern – Heute – Morgen der Bahn, im Bus und vor dem Computer. Wir versuchen uns bei allem so zu organisieren, dass 16 Aktuell wir möglichst wenige Schritte zurücklegen müssen. Wir minimieren die Bewegung im Alltag, obwohl sie uns so gut tut. Dabei sind es die kleinen Veränderungen, die so viel bewirken. Es braucht keine stundenlangen Sporteinheiten: Der Schlüssel für Fitness und Wohlbefinden liege in häufigen kurzen Bewegungen, die über den ganzen Tag verteilt sind, sagen Bewegungsexperten. Doch wie schaffen wir es, uns für etwas mehr Bewegung zu motivieren? Gerade im Alter ist das nicht immer einfach. Aber es gibt wirkungsvolle Tipps und Tricks, wie Sportpsychologe Alain Meyer IMPRESSUM im Interview verrät. In der Residenz Au Lac ist Herausgeber: Residenz Au Lac, Aarbergstrasse 54, Postfach, Bewegung ein wichtiges Thema, wie Ihnen die 2501 Biel-Bienne, Tel. 032 328 29 30, Fax 032 328 29 31, Stories über Paul Züttel, Betreuerin Ardita Musa www.residenz-au-lac.ch, info@residenz-au-lac.ch und Servicemitarbeiterin Miranda Idrizi zeigen. Texte: textatelier.ch: Peter Bader, Mia Hofmann, Thorsten Wir halten es mit dem Sprichwort «Am rollenden Kaletsch, Mike Sommer Stein setzt sich kein Moos an» und geniessen die Redaktion: Katharina Meewes, Rita Morf kleinen Freuden, die uns diese Philosophie Tag für Übersetzung: Chantal Pulé Traductions France, Paris Tag bringt. Fotos: Guy Perrenoud, Peter Bader, Mia Hofmann, Mike Sommer, iStock, zVg. Layout: Aleks Rasul Viel Spass bei der Lektüre! Lektorat: Katharina Meewes, Marie-Anne Seiler Konzept/Druck: Gassmann AG Titelbild: Bewegung ist nicht nur für Menschen eine Wohltat. Marc Kaufmann, Direktor (Bild: iStock)
3 AUGENBLICK RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Ein Gespräch zwischen Körper und Seele «Im Tanz befreit die Seele den Körper vom Geist», sagt die österreichische Philosophin Lisz Hirn. In einer Redewendung heisst es demgegenüber, Tanzen sei «ein Gespräch zwischen Körper und Seele». Ja, was denn nun? Am besten einigen wir uns darauf, dass allein schon Fotos von tanzenden Menschen Kunstwerke sind und viel in uns bewirken. Einverstanden? Foto: iStock
4/5 I N T E R V I E W «Der Schlüssel: sich selbst Wertschätzung entgegenbringen» Sportpsychologe und Coach Alain Meyer betreibt an der Bieler Bahnhofstrasse eine Praxis. Er verrät, wie man sich zu mehr Bewegung motivieren kann – und weshalb wir vor allem im Alter umsichtiger mit uns selbst sein sollten. schon durch solche Bilder und Vorstellungen werden Bereiche im Hirn aktiviert, die mich motivieren. Sie waren früher aktiver Fussball-Goalie und ha- ben zehn Jahre als Sportpsychologe beim FC Basel gearbeitet: Welches sind die grössten mentalen Herausforderungen im Spitzensport? Ob Turnerin, Eishockeyspieler oder Schwimmerin: 90 Prozent der Spitzensportler kommen mit der Frage zu mir: Wie kann ich mein Potenzial ausschöpfen? Wie kann ich am Wettkampftag meine Höchstleis- tung abrufen? Wir arbeiten dann gemeinsam daran, wie sie im entscheidenden Moment ganz bei sich selber bleiben können. Sie sind auch Sportpsychologe im Nationalteam der Frauen – gibt es einen Unterschied zwischen dem Frauen- und Männerteam? Frauen sind von Anfang an offener. Ihnen fällt es leichter, sich einem Psychologen gegenüber zu Sportpsychologe Herr Meyer, haben Sie sich heute schon bewegt? öffnen. Männer brauchen oft etwas Zeit, bis sie Alain Meyer: Alain Meyer: Ich war mit meinem Hund spazieren und aufgeweicht sind. Danach geht es aber im Spitzen- «Warum nicht im bin kurz schwimmen gegangen – ich habe das Glück, sport um ähnliche Fragestellungen. Alter ein neues am See zu wohnen. Ich versuche stets aktiv in den Tag Hobby beginnen?» zu starten: So spüre ich, dass ich den Tag kontrollieren Man sagt, Schweizer Sportlern fehle oft der so- kann und nicht er mich. Wichtig ist aber, dass wir uns genannte Killerinstinkt – woran liegt das? unserer Menschlichkeit immer bewusst sind: Wenn Wenn ich junge, talentierte Sportlerinnen und ich einmal keine Energie habe und länger im Bett Sportler bitte, ihre Stärken an die Tafel zu schreiben, liegen bleibe, versuche ich nachsichtig mit mir zu sein. haben sie grosse Mühe. Geht es um ihre Schwächen, können sie diese sofort aufzählen. In der Schweiz Es geht vielen Leuten so: Sie wissen, dass sie sich sind wir tendenziell defizitorientiert. Wir lernen zu mehr bewegen sollten, können sich aber nicht wenig, uns selber Komplimente zu machen. dafür motivieren. Was raten Sie Ihnen? Früher hat man immer davon gesprochen, den inneren Was ist bei der Beratung von älteren Leuten be- Schweinehund zu überwinden. Dieses Bild gefällt mir sonders wichtig? nicht: Wenn man sich für etwas fertigmacht, kommt Das Wichtigste bei allen Beratungen ist das Vertrau- man noch mehr in die Abwärtsspirale. Für mich ist die ensverhältnis. Ich versuche, allen Menschen auf Frage: Wie kann ich mich unterstützen? Wie kann ich Augenhöhe zu begegnen und erzähle auch mal etwas diese Seite von mir aktivieren, die Bewegung mag? von mir. Bei älteren Personen ist es noch etwas weniger Wie kann ich mir selbst Wertschätzung entgegen- etabliert, über psychische Gesundheit zu sprechen – bringen für das, was ich schon geleistet habe? Allein dass diese enorm wichtig ist, ist heute aber allen klar.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Im Alter nimmt die Leistungsfähigkeit ab: Wie kenne ich es von mir selber: Schmerzen können einen kann man einen guten Umgang damit finden? zur Verzweiflung bringen. Einen neuen Umgang damit Für mich ist hier wieder der wertschätzende Umgang zu finden, ist nicht einfach – doch es lohnt sich! mit sich selber entscheidend. Dass man sich überlegt: Wie kann ich mir mehr Verständnis Sie bieten auch Emotionsregulation und Gedan- «Man sollte eine entgegenbringen? Wie kann ich kenmanagement an: Können wir also bestimmen, Beziehung zu mich an die neue Ausgangslage was wir denken? anpassen? Aus der Hirnforschung Ja, ganz klar. Man misst bei Menschen rund 70'000 den Schmerzen weiss man, dass die Neuroplastizität Gedanken pro Tag. Ich kann etwa die Entscheidung aufbauen.» erhalten bleibt: Man kann bis ins treffen, ob ich mich jetzt auf dieses Interview konzen- hohe Alter dazu lernen und neue triere oder an die letzten Ferien denke. Ich stelle mir Bereiche des Hirns aktivieren – das ist für mich ein die Gedanken als Schwarm vor, die um meinen Kopf Riesenaufsteller! Wieso also nicht mit einem neuen kreisen. Ich kann mich dann entscheiden, mit welchem Hobby beginnen, das mit den vorhandenen Res- ich mich verbinde. Wir sind nicht unsere Gedanken sourcen noch möglich ist? oder Emotionen. Man kann diese loslassen wie einen Luftballon. Aber auch das braucht natürlich Training. Dann haben Sie selber keine Mühe damit, dass Ihre Leistungsfähigkeit abnimmt? Wenn ich merke, dass mich eine Situation oder Das wäre jetzt gelogen (lacht). Natürlich merke auch ein Gedanke belastet: Wie kann ich dann damit ich, dass ich mehr tun muss, um meine Fitness zu umgehen? erhalten. Da kommt auch mal meine ungeduldige Man kann Bilder aktivieren: Wenn ich an einen Strand Seite zum Vorschein, die ich etwas weniger mag. Sie in Mexiko denke, mir den warmen Sand vorstelle, das gehört aber ebenfalls zu mir. Gefühl, in der Hängematte zu liegen, das Salz auf der Haut, dann werden in meinem Hirn andere Regionen Thema Schmerzen: Was raten Sie einer Person mit aktiviert. Ich beginne automatisch, anders zu atmen, chronischen Schmerzen? Wie kann man mental mich anders zu fühlen. Visualisierungen helfen nicht einen Umgang damit finden, dass man vielleicht nur im Sport. Wenn ich etwa eine Person nicht so mag, nie mehr schmerzfrei leben wird? kann ich mir bewusst eine positive Situation mit ihr Heute weiss man aus der Forschung: Das grosse vorstellen. Beispielsweise, dass wir uns nett grüssen. Zauberwort heisst Akzeptanz. Man sollte versuchen, Das nächste Mal, wenn ich sie sehe, ist die Wahr- eine Beziehung aufzubauen zu seinen Schmerzen und scheinlichkeit grösser, dass dies auch tatsächlich nicht dagegen zu kämpfen. Das mag vielleicht etwas geschieht. Das Ziel meiner Arbeit ist es, dass nicht die seltsam klingen, doch man kann sogar mit den Gedanken etwas mit den Menschen machen, sondern Schmerzen sprechen. Schmerzen sind wichtige Rück- die Menschen mit den Gedanken. meldungen des Organismus. Kürzlich habe ich einem Alain Meyer hat für Spitzensportler geraten, jeden Tag fünf Minuten mit Sie haben auch schon Seminare für die Mitarbei- die Mitarbeitenden seinem Rücken in Kontakt zu treten. Ihn zu fragen, tenden in der Residenz Au Lac durchgeführt. der Residenz Au Lac wie es ihm geht und was er braucht – ihm tut das Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? schon Seminare extrem gut. Und die Schmerzen nehmen ab, ganz ohne Sehr schöne. Die Leute sind sehr offen, und es herrscht durchgeführt. körperliche Übungen. Doch trotz all dieser Strategien eine gute Stimmung. Direktor Marc Kaufmann ist ein Freund von mir – ich bin also nicht ganz neutral. Aber ich finde, er bringt seinen Mitarbeitenden viel Wert- schätzung entgegen und gibt ihnen die Chance, sich weiterzuentwickeln. Wir haben in diesen Seminaren viel über Empathie gesprochen. Darüber, dass man nur Empathie zeigen kann, wenn man bei sich selber ist. Könnten Sie sich vorstellen, selbst einmal in der Residenz zu wohnen? Ja sicher! So nahe am See – dann kann ich immer noch schwimmen gehen! (lacht.) Interview: Mia Hofmann & Thorsten Kaletsch / Fotos: Guy Perrenoud
6/7 G E S C H I C H T E A U S D E N W O H N U N G E N «Das Geheimnis meiner Gesundheit? Aktiv sein!» Früher jeden Sonntag mit dem Velo um den Bielersee, heute mit dem Elektromobil bis ans Seeufer: Paul Züttel (94) war immer ein Bewegungsmensch. Freude und Geselligkeit sind für ihn beim Sport am wichtigsten. «Sporttreiben gehört für mich zum Leben wie atmen, essen und schlafen.» Für Paul Züttel war es von Kindesbeinen an normal, körperlich aktiv zu sein. Aufgewachsen ist er in Gerolfingen, die Eltern führten das Restaurant Schwanen (heute: Restau- rant Züttel), daneben bepflanzte der Vater «einen grossen Blätz». Da war es selbstverständlich, dass die Kinder mithalfen. Als jüngster von drei Brüdern fuhr er schon als 10-Jähriger den Traktor oder den kleinen Lastwagen. Morgens um fünf lieferten sie Salat und Gemüse in die Stadt: «Dorthin, wo heute das X-Project steht – zwei italienische Brüder betrieben dort ein Import-Export-Geschäft.» Als Kind besuchte Züttel die Jugendriege in Gerol fingen, später war er im Turnverein Täuffelen aktiv. Das grösste Erlebnis als Turner war die Teilnahme am Eidgenössischen Turnfest in Bern. Lachend blickt er zurück: «Am Sonntag war der Wettkampf, am Montag musste ich in die Rekrutenschule einrücken – aber mir war das nie zu viel.» Curlen um vier Schweinchen Turnen, Kegeln, Was die Jugend ebenfalls prägte war das Kegeln: Bogenschiessen, Im Schwanen befand sich eine Kegelbahn und Curling, Wandern, zusammen mit den Brüdern gründete Züttel einen Velofahren und Kegelclub. «Die beiden waren besser als ich, aber vieles mehr: Paul mir ging es beim Sport nie besonders ums Gewinnen», Züttel war immer ein erzählt der 94-Jährige. Das Kegeln sollte sich als Bewegungsmensch. gute Vorbereitung entpuppen für eine 50-jährige Karriere als Hobby-Curler. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte Paul Züttel eine Lehre als Konditor/Confiseur bei der Konditorei Stücker an der Bahnhofstrasse in Biel. Danach folgten einige Wanderjahre mit Aufenthalten in Mürren, Flims, Lausanne, Genf, Basel und schliesslich sogar Eng- land. «Meine Frau und ich waren gleichzeitig in England – doch wir kannten uns damals noch gar nicht!», erinnert sich Züttel und schmunzelt. Seine Frau Pia lernte er ein paar Jahre später an einer Koch-Messe in Bern kennen: Sie war Verkäuferin in einer Bäckerei und beide tanzten fürs Leben gern – eine ideale Ergänzung. Stolz blickt Züttel heute auf 70 Jahre Ehe zurück.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Während 30 Jahren führten Paul und Pia gemeinsam Und wo blieb eine Konditorei an der Johann-Verresius-Strasse in als voll berufs- Biel. Und auch während dieser strengen Zeit musste tätiger Konditor Sport Platz haben: «Ich habe mir damals gesagt: Ich die Erholung? will Freunde haben, wenn ich pensioniert bin.» Des- «Sport war für halb gründete Züttel gemeinsam mit drei mich stets Erho- Berufsgenossen ein Curlingteam: Die Konditoren lung – wenn du traten an gegen die Metzger, die Wirte oder die den ganzen Tag Coiffeure. Sie reisten für Turniere nach Bern, Thun in der Backstube oder Luzern und das gesellige Beisammensein war stehst, tut eine stets gleich wichtig wie der Wettkampf. Einmal andere Bewe- hätten die Luzerner ihnen einen Streich spielen gung gut», erklärt wollen: «Sie stellten als Gewinn vier lebende Züttel. Heilig war Schweinchen – zum Glück haben wir nicht gewonnen, einzig der Mittagsschlaf: Eine Stunde ungestörter sonst hätten wir sie im Cadillac meines Freundes Schlaf nach dem Mittagessen gehörte zu jedem Tag. mitnehmen müssen.» Und ja, manchmal habe ihn die Frau erinnern müssen: «Mach mal Pause!» Jeden Sonntag um den See Die zweitwichtigste Sportart war für Paul Züttel das Elektromobil nach Unfall Velofahren: Jeden Sonntag um sechs Uhr morgens Auch nach der Pensionierung fuhr Paul Züttel noch fuhren die vier Konditoren mit dem Velo um den lange Zeit Fahrrad und Elektrovelo. Vor eineinhalb Bielersee. Fixer Bestandteil der Tour: Einkehren im Jahren brach er sich bei einem Unfall den Oberschen- Bären in Twann auf Weisswein oder Fisch. Danach kelhalsknochen – er stürzte blieb noch etwas Zeit für die Familie. Tochter Gab- unglücklich im Fitness. Den riella hat das Velofahren denn auch von ihrem Vater Fitnessraum in der Resi- übernommen: Sie war lange Zeit Geschäftsführerin denz Au Lac besucht er von Pro Velo Bern und ist heute als Veloreiseleiterin immer noch jeden zweiten für nationale und internationale Touren tätig. Als ihr Tag zusammen mit seiner Vater ihr damals ein Occasions-Velo zum Eintritt in Frau, doch zu Fuss ist er die Sekundarschule schenkte, war es noch nicht nicht mehr so sicher selbstverständlich, dass Kinder ein eigenes Fahrrad unterwegs wie vorher. hatten. Doch Bewegung sei in der ganzen Familie Deshalb geht er nun am immer sehr wichtig gewesen: «Das ist das Geheimnis Rollator, für Touren in meiner Gesundheit – stets aktiv zu sein.» Auch die die Stadt oder an den Ehefrau habe sich immer sportlich betätigt: Sie See nimmt er ein drei- besuchte einmal die Woche einen Kurs für interna- rädriges Elektromobil: tionale Tänze. «Sport mussten wir nicht immer «Mit meiner Tochter bin ich einen ganzen zusammen machen – so gab es auch keinen Streit», Tag durch die Schweiz gefahren, um genau das erzählt Züttel schelmisch. richtige Modell für mich zu finden.» Natürlich habe es geschmerzt, sich damit abzufinden, dass er wohl nie mehr Velofahren könne, «doch jammern bringt dich auch nicht weiter». Keinesfalls will der 94-Jäh- rige auf Bewegung verzichten, sei es äusserliche oder innerliche: Für ihn ist es das Wichtigste, stets das Interesse an der Umwelt zu behalten. So kann er mit seinem Elektromobil durch die Stadt fahren und beobachten, was sich alles verändert hat: «Ich kannte noch das Vorkriegs-Biel, in den 50er-Jahren fuhr hier ein Tram, so viele neue Läden haben eröffnet – mir entgeht nichts.» Text: Mia Hofmann / Fotos: Mia Hofmann, zVg.
8/9 G E S C H I C H T E A U S D E R P F L E G E «Bewegung macht Freude und selbständig» In den Wohngemeinschaften der Residenz Au Lac gibt es regelmässige Bewegungsangebote. Auch in der Demenzabteilung: «Es lohnt sich, dass wir geduldig und ausdauernd sind. Damit erhöhen wir die Lebensqualität der Menschen», sagt Betreuerin Ardita Musa. Die älteren Frauen und Männer sitzen im Kreis und sich gegenseitig zu. Es sind durchaus präzise «Pässe» Ardita Musa (im wippen mit beiden Beinen auf dem Boden. Später zu bestaunen und sehr sicheres Fangen. Vordergrund) und sollen sie dazu zuerst den einen Arm auf und ab eine Kollegin üben bewegen, dann auch den zweiten. «Können wir zum «Sehr befriedigende Arbeit» mit einer Bewohnerin Wippen der Füsse auch die Arme kreisen lassen?», Als Gast hat man an diesem Nachmittag in der das Gehen an einem fragt Ardita Musa. Sie macht die Übungen vor, gibt Demenzabteilung zwiespältige Gefühle. Zum einen verstellbaren Rollator. Tipps, motiviert. Die Betreuerin in der Demenzabtei- erlebt man Leute, die Spass an der Bewegung haben lung der Residenz Au Lac muss dazu immer wieder und körperlich fit sind. Gleichzeitig weiss man, dass die Bewohnerin zu ihrer Rechten trösten. Diese hat sie kein selbständiges Leben führen können. Das in der Abteilung einen Bewohner kennengelernt, mit schmerzt auch Ardita Musa: Ja, es mache sie bis- dem sie viel Zeit verbringt. Er kann an diesem Nach- weilen traurig, mitansehen zu müssen, wie verzweifelt mittag an den Bewegungsübungen nicht teilnehmen, die Leute manchmal seien oder wie sie ihre Liebsten weil er Besuch bekommen hat und einen Spaziergang nicht mehr erkennen. Gleichzeitig gebe es aber macht. In solchen Momenten sei sie immer etwas immer wieder auch Momente, in denen sie gut damit traurig, brauche Trost und Unterstützung, wird Ardita zurechtkommen und ihr Leben so akzeptieren, wie Musa später erzählen. Nun bringt sie erst einmal es ist. «Für mich ist es sehr befriedigend, mit einen Ball ins Spiel. Die Bewohnerinnen werfen ihn Demenzkranken arbeiten zu können», sagt Ardita
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Neue Angebote nach Corona Während der Corona-Zeit ruhten die angebotenen Bewegungsaktivitäten in der Residenz Au Lac. Nun werden sie im ganzen Haus langsam wiederaufge- nommen. Das haben die Verantwortlichen der Residenz zum Anlass genommen, einige Neuerungen einzuführen. Nebst den regelmässigen Aktivierungs- Sequenzen mit dem Pflegepersonal finden nun vermehrt auch Anlässe statt, an denen externe Begleiterinnen und Begleiter teilnehmen können. So haben sich die wöchentlichen «Dienstags-Spazier- gänge» mit Betreuerinnen und Angehörigen bereits etabliert. Sie dauern rund eineinhalb Stunden und führen an den See oder in die Stadt. Zu den Aktivi- täten gehören auch die «Bärndütsche Gschichtli» von Peter Lienhard oder die «Besinnung» und die «Musik Jeden Tag nach dem in der WG» mit Pfarrer Stefan Affolter. Mit der Mittag treffen sich «Lecture en français» unter der Leitung von Luigi die Bewohnerinnen Genova gibt es auch für französischsprachige und Bewohner für Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Angebot. Bewegungsübungen. Weitere regelmässige Bewegungsmöglichkeiten sollen dazu kommen. Dafür wird derzeit eine Mode- Musa. «Sie schätzen unsere Arbeit und sind für ratorin oder ein Moderator gesucht. unsere Hilfe immer sehr dankbar.» Sie fühle sich in der Wohngemeinschaft wie in einer Familie, man «Für viele Leute ist es nur schon wichtig, die Wohn- könne Beziehungen über lange Zeit aufbauen. Die gemeinschaften einmal zu verlassen und an Anlässen 23-Jährige absolvierte ihre Ausbildung zur Assis- im Haus teilzunehmen», sagt Ardita Musa. «Nach tentin Gesundheit und Soziales im Altersheim dieser langen Zeit der Einschränkung kehrt das Redernweg in Bözingen, arbeitete danach unter umfassende Angebot für die Bewegung zurück. Das Ardita Musa: anderem im Schlössli in Biel. Seit eineinhalb Jahren ist schön!» «Die Bewohnenden ist sie nun in der Residenz Au Lac. Text & Fotos: Peter Bader schätzen unsere Arbeit und sind für Zu den guten Momenten in der Wohngemein- unsere Hilfe immer schaft gehören die Bewegungssequenzen. Jeden sehr dankbar.» Tag trifft man sich nach dem Mittag im Kreis für Bewegungsübungen. Zudem gibt es individuelle Bewegungsformen. Dazu gehört das Gehen an einem speziellen Rollator, der an die Grösse der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst werden kann. «Es ist sehr wichtig, dass alle möglichst aktiv bleiben», ist Ardita Musa überzeugt. Besonders Demenzkranke müssten immer wieder an Bewe- gungsabläufe erinnert werden, damit sie diese nicht verlieren. «Sie sollen ihre Ressourcen voll ausschöpfen können.» Zudem verschaffe ihnen die Bewegung Selbstständigkeit. Eine Frau, die im Ferienzimmer wohne, habe sich anfangs nur im Rollstuhl fortbe- wegt. Nach intensivem Rollator-Training könne sie nun ohne Hilfe gehen, erscheine immer selbstständig zum Essen. «Für solche Erfolge lohnt es sich, dass wir geduldig und ausdauernd sind. Damit erhöhen wir die Lebensqualität der Menschen.»
10/11 G A S T R O N O M I E Von früh bis spät in Bewegung für die Gäste Miranda Idrizi ist den ganzen Tag auf den Beinen, um die Pensionärinnen und Pensionäre sowie die Gäste im Restaurant Residenz zu bewirten. Für ihren langen Arbeitsweg nimmt sie seit kurzem das E-Bike und legt damit pro Woche rund 170 Kilometer zurück. «Ich brauche Action! Den ganzen Tag im Büro sitzen «Einfach Miranda», sagt sie gleich zur Begrüssung wäre nichts für mich», sagt Miranda Idrizi. An mit einem gewinnenden Lächeln, und fügt an: «Ich Bewegung fehlt es der zweifachen Mutter und Ser- mag meine Arbeit sehr und bin zufrieden, wenn die vicemitarbeiterin im Restaurant Residenz zum Glück Gäste es auch sind.» Beim Interviewtermin Ende Mai nicht. Mit dem Schrittzähler ihres Handys hat sie war das Restaurant wegen der Corona-Pandemie seit einmal die Distanz gemessen, die sie an einem über einem Jahr für Auswärtige nicht zugänglich. Arbeitstag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen Auch die Seminare und die Meetings der Service- zurücklegt. Es waren etwa 15 000 Schritte, was gut Clubs fielen in dieser Zeit aus. Der Betrieb in der zehn Kilometern entspricht. Manchmal komme sie Küche und im Service wurde deshalb etwas zurück- sogar auf 20 000 Schritte, ist sie überzeugt. Ihre gefahren, zu tun gab es aber immer noch genug. Schicht dauert entweder von 8 bis 17 Uhr oder von 9.30 bis gegen 19 Uhr. In dieser Zeit ist sie fast Die Arbeit im Service ist abwechslungsreich. Hektisch nonstop in Bewegung und auf den Beinen. Das ist wird es gegen Mittag, wenn sich etwa 75 Pensionä- auch für eine erfahrene Gastronomiefachfrau nicht rinnen und Pensionäre zum Essen im Speisesaal ohne: «Am Abend spüre ich manchmal die Füsse fast einfinden. Corona verursacht dabei einigen Mehr- nicht mehr. Dann hilft ein kaltes Fussbad.» aufwand. Wegen der erforderlichen Abstände wird in zwei Schichten gegessen, und nach jedem Durch- Jetzt darf Miranda Zufrieden, wenn die Gäste es gang müssen alle Tische und Stühle desinfiziert Idrizi auch wieder auch sind werden. Auf Wunsch liefert das Servicepersonal das auswärtige Gäste Bei Miranda Idrizi merkt man sofort, dass sie den Mittagessen auch in die Wohnungen, aber nur bewirten. unkomplizierten Umgang mit Menschen schätzt. wenige nehmen das Angebot in Anspruch. «Die meisten schätzen halt das Mittagessen in Gesell- schaft sehr, denn in den letzten Monaten waren die sozialen Kontakte wie überall erschwert», erklärt Miranda Idrizi. Gute Planung gehört dazu Das Mittagessen muss gut geplant werden. Zur Auswahl stehen jeden Tag ein Fleisch- und ein Vegi- Menü sowie der Wochenhit. «Die Pensionärinnen und Pensionäre geben ihre Wünsche in der Vorwoche ab», erläutert die Servicemitarbeiterin den Ablauf. «Wir notieren jede Bestellung inklusive Unverträglich- keiten auf Zetteln. Diese legen wir dann neben die Gedecke der entsprechenden Personen.» So sieht das Servicepersonal sofort, wem es welches Gericht bringen muss. Im Restaurant Residenz bleibt etwas mehr Zeit, um sich den einzelnen Gästen zu widmen. Glücklicherweise konnte der Betrieb Anfang Juni wieder hochgefahren werden und gibt es auch wieder ein A-la-carte-Angebot.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Zu Miranda Idrizis Aufgaben gehört auch die schlechtes Wetter dazu gekommen, erzählt sie. «Aber 17 Kilometer hin Betreuung der Lernenden. Sie kümmert sich darum, das schreckte mich nicht ab. Ich habe ein Sportler- und 17 zurück: Für dass sie ihre Ausbildungsziele erreichen, oder übt mit Gen und bin ambitioniert!» Die Fahrt dauere eine ihren Arbeitsweg ihnen bestimmte Abläufe und Verhaltensregeln. halbe Stunde und sie sei schneller und flexibler als benützt Miranda «Während meiner Lehre wäre ich froh gewesen, wenn mit dem Postauto. Deshalb will sie auch nach Idrizi seit kurzem das mich jemand so intensiv begleitet hätte», sagt sie. Abschluss von Bike to work mit dem Velo zur Arbeit E-Bike – und will Als Elfjährige ist sie mit ihrer Familie aus dem Kosovo fahren. dabei bleiben. in die Schweiz gekommen und hat ihre Ausbildung Text & Fotos: Mike Sommer in zwei gediegenen Hotels im Kanton Obwalden absolviert: «Ich arbeitete von Anfang an voll mit, manchmal 18 Stunden an einem Tag. So etwas würde das Berufsbildungsamt heute nicht mehr zulassen.» GESUND UNTERWEGS Mit dem Velo statt mit dem MIT BIKE TO WORK Postauto 2007 ist sie aus der Innerschweiz nach Aarberg Die Residenz Au Lac hat dieses Jahr mit drei Teams an der gezogen – «wegen der Liebe», wie sie schmunzelnd Aktion Bike to work teilgenommen. Bike to work von Pro anfügt. Den langen Arbeitsweg legte sie bis vor Velo Schweiz will das Fahrrad als umweltfreundliches und kurzem mit dem Postauto zurück. Doch jetzt hat sie gesundes Verkehrsmittel fördern. Jedes Jahr machen das Velo entdeckt. Im Mai und Juni nahm sie an der schweizweit rund 70 000 Pendlerinnen und Pendler mit. Sie Aktion Bike to work teil. Mit ihrem E-Bike radelt bilden in ihren Betrieben Teams mit bis zu vier Personen. Miranda Idrizi seither jeden Morgen gut 17 Kilometer Wer mindestens die Hälfte der Arbeitswege im Mai und von Aarberg über Bühl und Bellmund nach Biel und Juni mit dem Velo absolviert, nimmt an einer Verlosung mit am Abend zurück. Es sei eine recht gefährliche attraktiven Preisen teil. Bei einer Zwischenbilanz im Mai Strecke ohne Velowege, zudem müsse man happige nach 13 Arbeitstagen führte Miranda Idrizi die Rangliste Steigungen bewältigen. Im Mai sei auch noch häufig ihres Viererteams mit 450 Kilometern an.
12 B L I C K P U N K T 10 Akt ivierun g s-Tipp von Sport psycholo s ge Ala in Meyer 1. Meta phern nu Stell tzen en Sie sic h vor, wie möchten Sie sich je 6. Bewu . Allein s tzt fühle sst wahr kommen chon durc n nehmen Sie dem h d ie V o rs H a lt Ziel ein S t ellung e n Sie kurz tück näh Wie fühle inne und 2. Über er. n sich Ih spüren S den Körp re ie nach: er den G W o genau F ü s se in den Zieh eist wec b e rü hrt Ihr Kö S chuhen a en Sie die ken rper den n? Sie die B S c h u lt e rn leicht S tuhl? rust raus zurück, s 7. Eine , drehen trecken n Wecke her und a Sie den K Wen r stellen tmen Sie o p f h n der Weck dazu. in und er läutet ein paar , kurz au 3. Die A Schritte machen fstehen u tmung k S t u nde. Wen – zum Be nd Atme ontrollie n Sie ihn ispiel jed n Sie zeh ren a e n Mal tie W ohnung a m andere die Nase f in d ufstellen n Ende d ein, durc e n Bauch: d aufstehe , müssen S e r wie sich h den Mu urch n. ie autom Ihr Körpe nd aus. S atisch r danach a p ü re n S ie etwas an nfühlt. W , 8. Wen packen m enn Sie n-dann- schneller öchten: A Pläne ein und a t m en Sie fü Ü b e rl us. nf Mal egen Sie Wenn ich voraus u nd schmie 4. Einfa d ie s e Seite fert den Sie P che Yoga ic h eine ku iggelesen läne: Steh -Übung rz e h a en Sie au getrunke R u n d e . Wenn ic b e , d re he f, strecke n habe, s h den Ka Lassen Sie n Sie die tehe ich ffee den gesa Arme hoc auf. langsam mten Ob h. nach vorn erkörper 9. Kom e Richtun d a nn p li mente m g Boden Lobe achen 5. Im M hängen. n Sie sich oment se genug sa s e lb er: Sie kö Nehm in gen, was nnen sich en Sie sic Sie an sic nicht oft einen Ka h Zeit. Wen h mögen. ffee hole n Sie aufs 10. Läch einen Sp n – mach tehen un eln aziergan e n Sie in G d Lese g daraus edanken n Sie ein . en Witz, Sie – und hören Sie lachen S Musik, ja Mundwin ie dabei! So ssen kel hochz bald Sie Glücksho iehen, sc Ih re rmone au hüttet de s. r Körper Sportpsychologe Alain Meyer gibt Tipps für mehr Bewegung im Alltag.
13 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Gestern «Mit dem Rollator an den See spazieren» Franziska Schlapbach (88) geht praktisch jeden Tag und bei fast jedem Wetter mit ihrem Rollator spazieren. Als sie vor fast einem Jahr innerhalb der Residenz Au Lac in die Pflegeabteilung umzog, schätzte sie es extrem, im gewohnten Umfeld bleiben zu können. Haben Sie sich heute schon viel bewegt? vor: Bis zu dieser Bank gehst du. Und wenn ich dort Ein bisschen: Jeden Morgen aktiviere ich noch im bin, sage ich mir, wenn du schon so weit bist, kannst Bett liegend meine Beine. Danach setze ich mich auf du auch gleich noch weiter gehen. den Bettrand und bewege Arme, Schultern und Finger. Das tut mir sehr gut. In welcher Lebensphase haben Sie sich am meis- ten bewegt? Welche Art von Bewegung mögen Sie am liebsten? Als Mädchen war ich im Turnverein. Aber am Ich spaziere sehr gerne! Seit rund zehn Jahren immer intensivsten war die Phase, als meine drei Kinder klein mit meinem Rollator. Gleich als ich ihn bekommen waren. Gemeinsam mit meinem Mann führte ich in habe, habe ich ihm eine lachsfarbene Schleife Biel eine Bäckerei und machte daneben den Haushalt. umgebunden, damit ich ihn immer erkenne – sie ist Da musste man nicht noch Sport zusätzlich treiben. immer noch dran. Neben Bewegung ist auch Erholung wichtig: Haben Sie eine Lieblingsstrecke? Wie erholen Sie sich? Am liebsten gehe ich über zwei Nebensträsschen mit Ich lese gerne Bücher. Das tue ich heute noch, schönen Gärten an den See. Dort setze ich mich auf einfach nicht mehr lange am Stück. Gerade lese ich eine Bank und schaue über das Wasser – dafür habe ein Buch über einen Blinden und stelle mir vor, wie ich extra ein Kissen dabei. Im Sommer gehe ich auch das für ihn sein muss. ab und zu ins Café Cécil. Dort setze ich mich hin und beobachte das Treiben. Worüber freuen Sie sich besonders? Über den wöchentlichen Besuch meines Bruders – dann Was tun Sie, wenn Sie nicht motiviert sind, sich können wir gemeinsam in Erinnerungen schwelgen. zu bewegen? Ich gebe mir innerlich einen Ruck. Oder nehme mir Interview & Fotos: Mia Hofmann
14/15 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N Heute «Fitness ist meine Erholung» Lisa Gafner (17) ist seit August 2020 Lernende Büroassistentin EBA in der Residenz Au Lac. Mit einem Mittagsangebot möchte sie mehr Bewegung in die Residenz bringen und so die Gemeinschaft fördern. Haben Sie sich heute schon viel bewegt? Bewegen Sie sich bei der Arbeit viel? Bis jetzt nicht. Ich komme mit dem Bus zur Arbeit. Aber Sehr unterschiedlich. Mal beantworte ich viele nach der Fahrstunde werde ich abends für zwei Stunden E-Mails, mal bin ich in der ganzen Residenz ins Fitness gehen. Das mache ich vier Mal pro Woche. unterwegs, um Infoblätter in alle Briefkästen zu verteilen. Ich fände es aber toll, wenn wir uns in der Seit wann trainieren Sie so intensiv? Residenz auch gemeinsam mehr bewegen würden. Ich habe im Dezember 2019 mit dem Fitness begonnen: Nach einer Probelektion war ich sofort begeistert. Wie stellen Sie sich das vor? Früher probierte ich vieles aus: Geräteturnen, Reiten, Meine Idee ist ein Sportmittag: Mitarbeiter und Hip-Hop-Tanzen. Danach spielte ich Volleyball, bis ich Pensionäre könnten zum Beispiel zusammen mir eine Sehnenscheidenentzündung holte. Basketball spielen. Ich fände zwei Körbe zwischen dem Residenz- und dem Futura-Gebäude ideal. Es Welche Art von Bewegung mögen Sie? kann auch Federball sein oder Pingpong, und man Momentan grade Bizeps- und Trizeps-Übungen soll auch einfach zuschauen können – das Wichtigste (lacht). Ich mache aber auch gerne Touren mit dem ist, dass man sich so anders kennenlernen kann. Velo oder Flyer mit Freunden und gehe lange mit dem Hund spazieren. Und wie erholen Sie sich? Ehrlich gesagt: Fitness ist meine Erholung. Aber auch Haben Sie eine Lieblingsstrecke? Musik hören entspannt mich. Ich wohne in Safnern bei meinen Eltern. Von da aus gehe ich mit dem Hund gerne auf die Felder und an Interview & Fotos: Mia Hofmann die Alte Aare.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Morgen «Am liebsten spiele ich Versteckis» Lia Zbinden (4) wohnt mit Schwester Ella und den Eltern in Lyss in einem Haus mit Garten. Ihre Grossmutter Regina Schneider ist seit zehn Jahren Mitarbeiterin in der Wäscherei der Residenz Au Lac – gemeinsam spielen die beiden gerne mit ihrem Bäbi. Hast du dich heute schon viel bewegt? Ja! Ich bin mit dem Trottinett bis ins Dorf gefahren und zurück. Da haben wir eingekauft. Ich kann jetzt auch schon Velofahren – mit einem Velo mit Pedalen und ohne Stützräder. Wohin fährst du denn am liebsten? Auf den Stiglispielplatz in Lyss. Dort hat es eine schnelle Rutschbahn für die Grossen und eine Baby-Rutschbahn. Und man kann gut klettern. Was ist dein liebstes Spiel? Im Moment spiele ich am liebsten Versteckis. Das beste Versteck ist in unserem Garten hinter dem Busch. Am liebsten bin ich die, die zählt: Ich kann schon bis sieben zählen. Was machst du draussen sonst noch gerne? Wir haben ein rundes Trampolin im Garten, das macht Spass. Ich renne auch gern herum oder setze mich aufs Ritigampfi. Und drinnen? Da spiele ich mit meinem Bäbi oder mache ein Puzzle. In der Spielgruppe basteln wir viel, das mache ich auch gerne. Wie erholst du dich? Ich lege mich hin und schaue ein Büechli. Am liebsten das mit dem Raben. Es ist riesengross und blau und hat viele verschiedene Geschichten von Tieren drin. Welches Tier wärst du am liebsten? Ein Schweinchen! Wie in Peppa Wutz. Das darf ich im Fernsehen manchmal schauen. Wann musst du weinen? Wenn meine Schwester Ella mich an den Haaren reisst. Und wann lachen? Wenn sie mich kitzelt. Interview & Fotos: Mia Hofmann
16 A K T U E L L RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 Neuer Podcast: «Das schöne Alter – le bel âge» Die Menschen werden immer älter, der Lebensabschnitt nach der Pensionierung wird immer länger – das Alter betrifft uns alle. Doch was beschäftigt Menschen über 65? Was stellen sie sich für Fragen? Was gibt es für Lebensentwürfe? In ihrem neuen zweisprachigen Podcast «Das schöne Alter – le bel âge» beleuchtet die Jour- nalistin Anne Moser im Auftrag der Residenz Au Lac Themen rund ums Altwerden. Seniorinnen und Senioren und das Internet, Sex im Alter, Freundschaften im Alters- heim, aber auch der Tod und die Vorbereitung darauf sollen zur Sprache kommen. Anne Moser ist als Tochter einer Französin und eines Schweizers in Lyss aufge- wachsen. Nach einigen Jahren als Primarlehrerin hat sie zuerst zu Canal 3 gewechselt, heute ist sie Moderatorin und Produzentin bei RadioFr in Freiburg. Sie lebt in Biel. INFOS: Podcast «Das schöne Alter – le bel âge» von Anne Moser, verfügbar ab Freitag 13. August 2021 auf Spotify, Apple Podcasts etc. sowie auf der Home- page der Residenz Au Lac www.residenz-au-lac.ch. Grillboxen für Spätsommerabende Mit wenigen Handgriffen zum Grillvergnügen: Das Gastro-Team der Residenz Bestellungen per Telefon Au Lac bietet jetzt drei verschiedene Grillboxen an. Die Edelstücke sind bereits (032 328 29 00) oder E-Mail Sous-Vide-gegart – so bleibt das Fleisch zart und saftig und die Gewürze (events@residenz-au-lac.ch) entfalten ihre volle Wirkung. Dazu gibt’s würzige Saucen und raffinierte Salate zwei Tage im Voraus. – alles servierbereit. Alle Boxen sind für zwei Personen berechnet. Grillbox «Alles ist Wurst» Grillbox «Fleischmoudi» Duroc Schweinsbratwurst, Luganighe, Rinds Asado, BBQ Speck, Schweinskotelett, Merguez, Pouletwurst, Kartoffelsalat, Swiss Alpine Lachs, Baked Potato, Focaccia und Zwiebelsenf Zuckermais, Zucchetti, Peperoni, CHF 21.– pro Person Aubergine, Tomaten, Coleslaw, Focaccia, BBQ Sauce, Trüffelbutter, Chimichurri Grillbox «Burger World» CHF 49.– pro Person Beef Patty, Pulled Porc, Swiss Cheddar, Coleslaw, Gurke, Rote Zwiebel, Dazu bieten wir drei verschiedene Chinakohl, Rettich, Mais-Burger-Bun, Weine und ein Bieler Bier an. Auch Cocktail-Burger-Sauce eine vegetarische Variante ist auf CHF 27.– pro Person Anfrage möglich. Die Grillbox kann auch als Paket verschickt werden.
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