RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac

Die Seite wird erstellt Thomas Geißler
 
WEITER LESEN
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
2/2021

RESIDENZ ZEITUNG
INFORMATIONEN FÜR DIE BEWOHNER UND PENSIONÄRE SOWIE FREUNDE DER RESIDENZ AU LAC

                                                            EWEGUNG
                                                           B
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
Editorial                                              Inhalt

                                                       03 Augenblick: Seele, Körper und Geist
                                                                 beim Tanz

                                                       04 Interview mit Alain Meyer
                                                                 (Sportpsychologe und Coach)

                                                       06	
                                                          Geschichte aus den Wohnungen:
                                                                 Bewegungsmensch Paul Züttel
BEWEGUNG
                                                       08	
                                                          Geschichte aus der Pflege:
Liebe Leserin, lieber Leser                                      «Bewegung macht Freude»

Bewegung ist wichtig für uns, das ist nichts Neues.    10 G astronomie: Von früh bis spät in
Sie hält uns fit und stärkt das Wohlbefinden. Ja,                Bewegung für die Gäste
sie ist essentiell für unseren Körper, unseren Geist
und unsere Seele.                                      12 Blickpunkt: Aktivierungstipps
Wir sitzen vor dem Fernseher, im Restaurant, in        13 G estern – Heute – Morgen
der Bahn, im Bus und vor dem Computer. Wir
versuchen uns bei allem so zu organisieren, dass       16 Aktuell
wir möglichst wenige Schritte zurücklegen
müssen. Wir minimieren die Bewegung im Alltag,
obwohl sie uns so gut tut. Dabei sind es die
kleinen Veränderungen, die so viel bewirken. Es
braucht keine stundenlangen Sporteinheiten: Der
Schlüssel für Fitness und Wohlbefinden liege in
häufigen kurzen Bewegungen, die über den ganzen
Tag verteilt sind, sagen Bewegungsexperten.

Doch wie schaffen wir es, uns für etwas mehr
Bewegung zu motivieren? Gerade im Alter ist das
nicht immer einfach. Aber es gibt wirkungsvolle
Tipps und Tricks, wie Sportpsychologe Alain Meyer      IMPRESSUM
im Interview verrät. In der Residenz Au Lac ist
                                                       Herausgeber: Residenz Au Lac, Aarbergstrasse 54, Postfach,
Bewegung ein wichtiges Thema, wie Ihnen die
                                                       2501 Biel-Bienne, Tel. 032 328 29 30, Fax 032 328 29 31,
Stories über Paul Züttel, Betreuerin Ardita Musa       www.residenz-au-lac.ch, info@residenz-au-lac.ch
und Servicemitarbeiterin Miranda Idrizi zeigen.        Texte: textatelier.ch: Peter Bader, Mia Hofmann, Thorsten
Wir halten es mit dem Sprichwort «Am rollenden         ­Kaletsch, Mike Sommer
Stein setzt sich kein Moos an» und geniessen die       Redaktion: Katharina Meewes, Rita Morf
kleinen Freuden, die uns diese Philosophie Tag für     Übersetzung: Chantal Pulé Traductions France, Paris

Tag bringt.                                            Fotos: Guy Perrenoud, Peter Bader, Mia Hofmann, Mike Sommer,
                                                       iStock, zVg.
                                                       Layout: Aleks Rasul
Viel Spass bei der Lektüre!                            Lektorat: Katharina Meewes, Marie-Anne Seiler
                                                       Konzept/Druck: Gassmann AG
                                                       Titelbild: Bewegung ist nicht nur für Menschen eine Wohltat.
Marc Kaufmann, Direktor                                (Bild: iStock)
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
3 AUGENBLICK                                         RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

Ein Gespräch zwischen
Körper und Seele
«Im Tanz befreit die Seele den Körper vom Geist»,
sagt die österreichische Philosophin Lisz Hirn. In
einer Redewendung heisst es demgegenüber, Tanzen
sei «ein Gespräch zwischen Körper und Seele». Ja,
was denn nun? Am besten einigen wir uns darauf,
dass allein schon Fotos von tanzenden Menschen
Kunstwerke sind und viel in uns bewirken.
Einverstanden?

                                                                               Foto: iStock
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
4/5 I N T E R V I E W

«Der Schlüssel: sich selbst
Wertschätzung entgegenbringen»
Sportpsychologe und Coach Alain Meyer betreibt an der Bieler
Bahnhofstrasse eine Praxis. Er verrät, wie man sich zu mehr
Bewegung motivieren kann – und weshalb wir vor allem im Alter
umsichtiger mit uns selbst sein sollten.

                                                                              schon durch solche Bilder und Vorstellungen werden
                                                                              Bereiche im Hirn aktiviert, die mich motivieren.

                                                                              Sie waren früher aktiver Fussball-Goalie und ha-
                                                                              ben zehn Jahre als Sportpsychologe beim FC Basel
                                                                              gearbeitet: Welches sind die grössten mentalen
                                                                              Herausforderungen im Spitzensport?
                                                                              Ob Turnerin, Eishockeyspieler oder Schwimmerin: 90
                                                                              Prozent der Spitzensportler kommen mit der Frage
                                                                              zu mir: Wie kann ich mein Potenzial ausschöpfen?
                                                                              Wie kann ich am Wettkampftag meine Höchstleis-
                                                                              tung abrufen? Wir arbeiten dann gemeinsam daran,
                                                                              wie sie im entscheidenden Moment ganz bei sich
                                                                              selber bleiben können.

                                                                              Sie sind auch Sportpsychologe im Nationalteam
                                                                              der Frauen – gibt es einen Unterschied zwischen
                                                                              dem Frauen- und Männerteam?
                                                                              Frauen sind von Anfang an offener. Ihnen fällt es
                                                                              leichter, sich einem Psychologen gegenüber zu
Sportpsychologe    Herr Meyer, haben Sie sich heute schon bewegt?             öffnen. Männer brauchen oft etwas Zeit, bis sie
Alain Meyer:       Alain Meyer: Ich war mit meinem Hund spazieren und         aufgeweicht sind. Danach geht es aber im Spitzen-
«Warum nicht im    bin kurz schwimmen gegangen – ich habe das Glück,          sport um ähnliche Fragestellungen.
Alter ein neues    am See zu wohnen. Ich versuche stets aktiv in den Tag
Hobby beginnen?»   zu starten: So spüre ich, dass ich den Tag kontrollieren   Man sagt, Schweizer Sportlern fehle oft der so-
                   kann und nicht er mich. Wichtig ist aber, dass wir uns     genannte Killerinstinkt – woran liegt das?
                   unserer Menschlichkeit immer bewusst sind: Wenn            Wenn ich junge, talentierte Sportlerinnen und
                   ich einmal keine Energie habe und länger im Bett           Sportler bitte, ihre Stärken an die Tafel zu schreiben,
                   liegen bleibe, versuche ich nachsichtig mit mir zu sein.   haben sie grosse Mühe. Geht es um ihre Schwächen,
                                                                              können sie diese sofort aufzählen. In der Schweiz
                   Es geht vielen Leuten so: Sie wissen, dass sie sich        sind wir tendenziell defizitorientiert. Wir lernen zu
                   mehr bewegen sollten, können sich aber nicht               wenig, uns selber Komplimente zu machen.
                   dafür motivieren. Was raten Sie Ihnen?
                   Früher hat man immer davon gesprochen, den inneren         Was ist bei der Beratung von älteren Leuten be-
                   Schweinehund zu überwinden. Dieses Bild gefällt mir        sonders wichtig?
                   nicht: Wenn man sich für etwas fertigmacht, kommt          Das Wichtigste bei allen Beratungen ist das Vertrau-
                   man noch mehr in die Abwärtsspirale. Für mich ist die      ensverhältnis. Ich versuche, allen Menschen auf
                   Frage: Wie kann ich mich unterstützen? Wie kann ich        Augenhöhe zu begegnen und erzähle auch mal etwas
                   diese Seite von mir aktivieren, die Bewegung mag?          von mir. Bei älteren Personen ist es noch etwas weniger
                   Wie kann ich mir selbst Wertschätzung entgegen-            etabliert, über psychische Gesundheit zu sprechen –
                   bringen für das, was ich schon geleistet habe? Allein      dass diese enorm wichtig ist, ist heute aber allen klar.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

                      Im Alter nimmt die Leistungsfähigkeit ab: Wie           kenne ich es von mir selber: Schmerzen können einen
                      kann man einen guten Umgang damit finden?               zur Verzweiflung bringen. Einen neuen Umgang damit
                      Für mich ist hier wieder der wertschätzende Umgang      zu finden, ist nicht einfach – doch es lohnt sich!
                      mit sich selber entscheidend. Dass man sich überlegt:
                                       Wie kann ich mir mehr Verständnis      Sie bieten auch Emotionsregulation und Gedan-
«Man sollte eine                       entgegenbringen? Wie kann ich          kenmanagement an: Können wir also bestimmen,
Beziehung zu                           mich an die neue Ausgangslage          was wir denken?
                                       anpassen? Aus der Hirnforschung        Ja, ganz klar. Man misst bei Menschen rund 70'000
den Schmerzen                          weiss man, dass die Neuroplastizität   Gedanken pro Tag. Ich kann etwa die Entscheidung
aufbauen.»                             erhalten bleibt: Man kann bis ins      treffen, ob ich mich jetzt auf dieses Interview konzen-
                                       hohe Alter dazu lernen und neue        triere oder an die letzten Ferien denke. Ich stelle mir
                      Bereiche des Hirns aktivieren – das ist für mich ein    die Gedanken als Schwarm vor, die um meinen Kopf
                      Riesenaufsteller! Wieso also nicht mit einem neuen      kreisen. Ich kann mich dann entscheiden, mit welchem
                      Hobby beginnen, das mit den vorhandenen Res-            ich mich verbinde. Wir sind nicht unsere Gedanken
                      sourcen noch möglich ist?                               oder Emotionen. Man kann diese loslassen wie einen
                                                                              Luftballon. Aber auch das braucht natürlich Training.
                      Dann haben Sie selber keine Mühe damit, dass
                      Ihre Leistungsfähigkeit abnimmt?                        Wenn ich merke, dass mich eine Situation oder
                      Das wäre jetzt gelogen (lacht). Natürlich merke auch    ein Gedanke belastet: Wie kann ich dann damit
                      ich, dass ich mehr tun muss, um meine Fitness zu        umgehen?
                      erhalten. Da kommt auch mal meine ungeduldige           Man kann Bilder aktivieren: Wenn ich an einen Strand
                      Seite zum Vorschein, die ich etwas weniger mag. Sie     in Mexiko denke, mir den warmen Sand vorstelle, das
                      gehört aber ebenfalls zu mir.                           Gefühl, in der Hängematte zu liegen, das Salz auf der
                                                                              Haut, dann werden in meinem Hirn andere Regionen
                      Thema Schmerzen: Was raten Sie einer Person mit         aktiviert. Ich beginne automatisch, anders zu atmen,
                      chronischen Schmerzen? Wie kann man mental              mich anders zu fühlen. Visualisierungen helfen nicht
                      einen Umgang damit finden, dass man vielleicht          nur im Sport. Wenn ich etwa eine Person nicht so mag,
                      nie mehr schmerzfrei leben wird?                        kann ich mir bewusst eine positive Situation mit ihr
                      Heute weiss man aus der Forschung: Das grosse           vorstellen. Beispielsweise, dass wir uns nett grüssen.
                      Zauberwort heisst Akzeptanz. Man sollte versuchen,      Das nächste Mal, wenn ich sie sehe, ist die Wahr-
                      eine Beziehung aufzubauen zu seinen Schmerzen und       scheinlichkeit grösser, dass dies auch tatsächlich
                      nicht dagegen zu kämpfen. Das mag vielleicht etwas      geschieht. Das Ziel meiner Arbeit ist es, dass nicht die
                      seltsam klingen, doch man kann sogar mit den            Gedanken etwas mit den Menschen machen, sondern
                      Schmerzen sprechen. Schmerzen sind wichtige Rück-       die Menschen mit den Gedanken.
                      meldungen des Organismus. Kürzlich habe ich einem
Alain Meyer hat für   Spitzensportler geraten, jeden Tag fünf Minuten mit     Sie haben auch schon Seminare für die Mitarbei-
die Mitarbeitenden    seinem Rücken in Kontakt zu treten. Ihn zu fragen,      tenden in der Residenz Au Lac durchgeführt.
der Residenz Au Lac   wie es ihm geht und was er braucht – ihm tut das        Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?
schon Seminare        extrem gut. Und die Schmerzen nehmen ab, ganz ohne      Sehr schöne. Die Leute sind sehr offen, und es herrscht
durchgeführt.         körperliche Übungen. Doch trotz all dieser Strategien   eine gute Stimmung. Direktor Marc Kaufmann ist ein
                                                                              Freund von mir – ich bin also nicht ganz neutral. Aber
                                                                              ich finde, er bringt seinen Mitarbeitenden viel Wert-
                                                                              schätzung entgegen und gibt ihnen die Chance, sich
                                                                              weiterzuentwickeln. Wir haben in diesen Seminaren
                                                                              viel über Empathie gesprochen. Darüber, dass man nur
                                                                              Empathie zeigen kann, wenn man bei sich selber ist.

                                                                              Könnten Sie sich vorstellen, selbst einmal in der
                                                                              Residenz zu wohnen?
                                                                              Ja sicher! So nahe am See – dann kann ich immer
                                                                              noch schwimmen gehen! (lacht.)

                                                                              Interview: Mia Hofmann & Thorsten Kaletsch / Fotos: Guy Perrenoud
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
6/7 G E S C H I C H T E A U S D E N W O H N U N G E N

«Das Geheimnis meiner Gesundheit?
Aktiv sein!»
Früher jeden Sonntag mit dem Velo um den Bielersee, heute mit
dem Elektromobil bis ans Seeufer: Paul Züttel (94) war immer ein
Bewegungsmensch. Freude und Geselligkeit sind für ihn beim Sport
am wichtigsten.

«Sporttreiben gehört für mich zum Leben wie
atmen, essen und schlafen.» Für Paul Züttel war es
von Kindesbeinen an normal, körperlich aktiv zu
sein. Aufgewachsen ist er in Gerolfingen, die Eltern
führten das Restaurant Schwanen (heute: Restau-
rant Züttel), daneben bepflanzte der Vater «einen
grossen Blätz». Da war es selbstverständlich, dass
die Kinder mithalfen. Als jüngster von drei Brüdern
fuhr er schon als 10-Jähriger den Traktor oder den
kleinen Lastwagen. Morgens um fünf lieferten sie
Salat und Gemüse in die Stadt: «Dorthin, wo heute
das X-Project steht – zwei italienische Brüder
betrieben dort ein Import-Export-Geschäft.» Als
Kind besuchte Züttel die Jugendriege in Gerol­
fingen, später war er im Turnverein Täuffelen aktiv.
Das grösste Erlebnis als Turner war die Teilnahme
am Eidgenössischen Turnfest in Bern. Lachend blickt
er zurück: «Am Sonntag war der Wettkampf, am
Montag musste ich in die Rekrutenschule einrücken
– aber mir war das nie zu viel.»                       Curlen um vier Schweinchen                            Turnen, Kegeln,
                                                       Was die Jugend ebenfalls prägte war das Kegeln:       Bogenschiessen,
                                                       Im Schwanen befand sich eine Kegelbahn und            Curling, Wandern,
                                                       zusammen mit den Brüdern gründete Züttel einen        Velofahren und
                                                       Kegelclub. «Die beiden waren besser als ich, aber     vieles mehr: Paul
                                                       mir ging es beim Sport nie besonders ums Gewinnen»,   Züttel war immer ein
                                                       erzählt der 94-Jährige. Das Kegeln sollte sich als    Bewegungsmensch.
                                                       gute Vorbereitung entpuppen für eine 50-jährige
                                                       Karriere als Hobby-Curler. Nach der obligatorischen
                                                       Schulzeit absolvierte Paul Züttel eine Lehre als
                                                       Konditor/Confiseur bei der Konditorei Stücker an
                                                       der Bahnhofstrasse in Biel. Danach folgten einige
                                                       Wanderjahre mit Aufenthalten in Mürren, Flims,
                                                       Lausanne, Genf, Basel und schliesslich sogar Eng-
                                                       land. «Meine Frau und ich waren gleichzeitig in
                                                       England – doch wir kannten uns damals noch gar
                                                       nicht!», erinnert sich Züttel und schmunzelt. Seine
                                                       Frau Pia lernte er ein paar Jahre später an einer
                                                       Koch-Messe in Bern kennen: Sie war Verkäuferin in
                                                       einer Bäckerei und beide tanzten fürs Leben gern
                                                       – eine ideale Ergänzung. Stolz blickt Züttel heute
                                                       auf 70 Jahre Ehe zurück.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

Während 30 Jahren führten Paul und Pia gemeinsam         Und wo blieb
eine Konditorei an der Johann-Verresius-Strasse in       als voll berufs-
Biel. Und auch während dieser strengen Zeit musste       tätiger Konditor
Sport Platz haben: «Ich habe mir damals gesagt: Ich      die Erholung?
will Freunde haben, wenn ich pensioniert bin.» Des-      «Sport war für
halb gründete Züttel gemeinsam mit drei                  mich stets Erho-
Berufsgenossen ein Curlingteam: Die Konditoren           lung – wenn du
traten an gegen die Metzger, die Wirte oder die          den ganzen Tag
Coiffeure. Sie reisten für Turniere nach Bern, Thun      in der Backstube
oder Luzern und das gesellige Beisammensein war          stehst, tut eine
stets gleich wichtig wie der Wettkampf. Einmal           andere Bewe-
hätten die Luzerner ihnen einen Streich spielen          gung gut», erklärt
wollen: «Sie stellten als Gewinn vier lebende            Züttel. Heilig war
Schweinchen – zum Glück haben wir nicht gewonnen,        einzig der Mittagsschlaf: Eine Stunde ungestörter
sonst hätten wir sie im Cadillac meines Freundes         Schlaf nach dem Mittagessen gehörte zu jedem Tag.
mitnehmen müssen.»                                       Und ja, manchmal habe ihn die Frau erinnern müssen:
                                                         «Mach mal Pause!»
Jeden Sonntag um den See
Die zweitwichtigste Sportart war für Paul Züttel das     Elektromobil nach Unfall
Velofahren: Jeden Sonntag um sechs Uhr morgens           Auch nach der Pensionierung fuhr Paul Züttel noch
fuhren die vier Konditoren mit dem Velo um den           lange Zeit Fahrrad und Elektrovelo. Vor eineinhalb
Bielersee. Fixer Bestandteil der Tour: Einkehren im      Jahren brach er sich bei einem Unfall den Oberschen-
Bären in Twann auf Weisswein oder Fisch. Danach          kelhalsknochen – er stürzte
blieb noch etwas Zeit für die Familie. Tochter Gab-      unglücklich im Fitness. Den
riella hat das Velofahren denn auch von ihrem Vater      Fitnessraum in der Resi-
übernommen: Sie war lange Zeit Geschäftsführerin         denz Au Lac besucht er
von Pro Velo Bern und ist heute als Veloreiseleiterin    immer noch jeden zweiten
für nationale und internationale Touren tätig. Als ihr   Tag zusammen mit seiner
Vater ihr damals ein Occasions-Velo zum Eintritt in      Frau, doch zu Fuss ist er
die Sekundarschule schenkte, war es noch nicht           nicht mehr so sicher
selbstverständlich, dass Kinder ein eigenes Fahrrad      unterwegs wie vorher.
hatten. Doch Bewegung sei in der ganzen Familie          Deshalb geht er nun am
immer sehr wichtig gewesen: «Das ist das Geheimnis       Rollator, für Touren in
meiner Gesundheit – stets aktiv zu sein.» Auch die       die Stadt oder an den
Ehefrau habe sich immer sportlich betätigt: Sie          See nimmt er ein drei-
besuchte einmal die Woche einen Kurs für interna-        rädriges Elektromobil:
tionale Tänze. «Sport mussten wir nicht immer            «Mit meiner Tochter bin ich einen ganzen
zusammen machen – so gab es auch keinen Streit»,         Tag durch die Schweiz gefahren, um genau das
erzählt Züttel schelmisch.                               richtige Modell für mich zu finden.» Natürlich habe
                                                         es geschmerzt, sich damit abzufinden, dass er wohl
                                                         nie mehr Velofahren könne, «doch jammern bringt
                                                         dich auch nicht weiter». Keinesfalls will der 94-Jäh-
                                                         rige auf Bewegung verzichten, sei es äusserliche oder
                                                         innerliche: Für ihn ist es das Wichtigste, stets das
                                                         Interesse an der Umwelt zu behalten. So kann er mit
                                                         seinem Elektromobil durch die Stadt fahren und
                                                         beobachten, was sich alles verändert hat: «Ich kannte
                                                         noch das Vorkriegs-Biel, in den 50er-Jahren fuhr hier
                                                         ein Tram, so viele neue Läden haben eröffnet – mir
                                                         entgeht nichts.»

                                                                       Text: Mia Hofmann / Fotos: Mia Hofmann, zVg.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
8/9 G E S C H I C H T E A U S D E R P F L E G E

«Bewegung macht Freude
und selbständig»
In den Wohngemeinschaften der Residenz Au Lac gibt es regelmässige
Bewegungsangebote. Auch in der Demenzabteilung: «Es lohnt sich, dass
wir geduldig und ausdauernd sind. Damit erhöhen wir die Lebensqualität
der Menschen», sagt Betreuerin Ardita Musa.

Die älteren Frauen und Männer sitzen im Kreis und       sich gegenseitig zu. Es sind durchaus präzise «Pässe»   Ardita Musa (im
wippen mit beiden Beinen auf dem Boden. Später          zu bestaunen und sehr sicheres Fangen.                  Vordergrund) und
sollen sie dazu zuerst den einen Arm auf und ab                                                                 eine Kollegin üben
bewegen, dann auch den zweiten. «Können wir zum         «Sehr befriedigende Arbeit»                             mit einer Bewohnerin
Wippen der Füsse auch die Arme kreisen lassen?»,        Als Gast hat man an diesem Nachmittag in der            das Gehen an einem
fragt Ardita Musa. Sie macht die Übungen vor, gibt      Demenzabteilung zwiespältige Gefühle. Zum einen         verstellbaren Rollator.
Tipps, motiviert. Die Betreuerin in der Demenzabtei-    erlebt man Leute, die Spass an der Bewegung haben
lung der Residenz Au Lac muss dazu immer wieder         und körperlich fit sind. Gleichzeitig weiss man, dass
die Bewohnerin zu ihrer Rechten trösten. Diese hat      sie kein selbständiges Leben führen können. Das
in der Abteilung einen Bewohner kennengelernt, mit      schmerzt auch Ardita Musa: Ja, es mache sie bis-
dem sie viel Zeit verbringt. Er kann an diesem Nach-    weilen traurig, mitansehen zu müssen, wie verzweifelt
mittag an den Bewegungsübungen nicht teilnehmen,        die Leute manchmal seien oder wie sie ihre Liebsten
weil er Besuch bekommen hat und einen Spaziergang       nicht mehr erkennen. Gleichzeitig gebe es aber
macht. In solchen Momenten sei sie immer etwas          immer wieder auch Momente, in denen sie gut damit
traurig, brauche Trost und Unterstützung, wird Ardita   zurechtkommen und ihr Leben so akzeptieren, wie
Musa später erzählen. Nun bringt sie erst einmal        es ist. «Für mich ist es sehr befriedigend, mit
einen Ball ins Spiel. Die Bewohnerinnen werfen ihn      Demenzkranken arbeiten zu können», sagt Ardita
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

                                                          Neue Angebote nach Corona
                                                          Während der Corona-Zeit ruhten die angebotenen
                                                          Bewegungsaktivitäten in der Residenz Au Lac. Nun
                                                          werden sie im ganzen Haus langsam wiederaufge-
                                                          nommen. Das haben die Verantwortlichen der
                                                          Residenz zum Anlass genommen, einige Neuerungen
                                                          einzuführen. Nebst den regelmässigen Aktivierungs-
                                                          Sequenzen mit dem Pflegepersonal finden nun
                                                          vermehrt auch Anlässe statt, an denen externe
                                                          Begleiterinnen und Begleiter teilnehmen können. So
                                                          haben sich die wöchentlichen «Dienstags-Spazier-
                                                          gänge» mit Betreuerinnen und Angehörigen bereits
                                                          etabliert. Sie dauern rund eineinhalb Stunden und
                                                          führen an den See oder in die Stadt. Zu den Aktivi-
                                                          täten gehören auch die «Bärndütsche Gschichtli» von
                                                          Peter Lienhard oder die «Besinnung» und die «Musik          Jeden Tag nach dem
                                                          in der WG» mit Pfarrer Stefan Affolter. Mit der             Mittag treffen sich
                                                          «Lecture en français» unter der Leitung von Luigi           die Bewohnerinnen
                                                          Genova gibt es auch für französischsprachige                und Bewohner für
                                                          Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Angebot.               Bewegungsübungen.
                                                          Weitere regelmässige Bewegungsmöglichkeiten
                                                          sollen dazu kommen. Dafür wird derzeit eine Mode-
Musa. «Sie schätzen unsere Arbeit und sind für            ratorin oder ein Moderator gesucht.
unsere Hilfe immer sehr dankbar.» Sie fühle sich in
der Wohngemeinschaft wie in einer Familie, man            «Für viele Leute ist es nur schon wichtig, die Wohn-
könne Beziehungen über lange Zeit aufbauen. Die           gemeinschaften einmal zu verlassen und an Anlässen
23-Jährige absolvierte ihre Ausbildung zur Assis-         im Haus teilzunehmen», sagt Ardita Musa. «Nach
tentin Gesundheit und Soziales im Altersheim              dieser langen Zeit der Einschränkung kehrt das
Redernweg in Bözingen, arbeitete danach unter             umfassende Angebot für die Bewegung zurück. Das             Ardita Musa:
anderem im Schlössli in Biel. Seit eineinhalb Jahren      ist schön!»                                                 «Die Bewohnenden
ist sie nun in der Residenz Au Lac.                                                       Text & Fotos: Peter Bader   schätzen unsere
                                                                                                                      Arbeit und sind für
Zu den guten Momenten in der Wohngemein-                                                                              unsere Hilfe immer
schaft gehören die Bewegungssequenzen. Jeden                                                                          sehr dankbar.»
Tag trifft man sich nach dem Mittag im Kreis für
Bewegungsübungen. Zudem gibt es individuelle
Bewegungsformen. Dazu gehört das Gehen an
einem speziellen Rollator, der an die Grösse der
Bewohnerinnen und Bewohner angepasst werden
kann. «Es ist sehr wichtig, dass alle möglichst aktiv
bleiben», ist Ardita Musa überzeugt. Besonders
Demenzkranke müssten immer wieder an Bewe-
gungsabläufe erinnert werden, damit sie diese nicht
verlieren. «Sie sollen ihre Ressourcen voll ausschöpfen
können.» Zudem verschaffe ihnen die Bewegung
Selbstständigkeit. Eine Frau, die im Ferienzimmer
wohne, habe sich anfangs nur im Rollstuhl fortbe-
wegt. Nach intensivem Rollator-Training könne sie
nun ohne Hilfe gehen, erscheine immer selbstständig
zum Essen. «Für solche Erfolge lohnt es sich, dass wir
geduldig und ausdauernd sind. Damit erhöhen wir
die Lebensqualität der Menschen.»
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021 - Residenz Au Lac
10/11 G A S T R O N O M I E

Von früh bis spät in Bewegung
für die Gäste
Miranda Idrizi ist den ganzen Tag auf den Beinen, um die Pensionärinnen
und Pensionäre sowie die Gäste im Restaurant Residenz zu bewirten.
Für ihren langen Arbeitsweg nimmt sie seit kurzem das E-Bike und legt
damit pro Woche rund 170 Kilometer zurück.

                     «Ich brauche Action! Den ganzen Tag im Büro sitzen   «Einfach Miranda», sagt sie gleich zur Begrüssung
                     wäre nichts für mich», sagt Miranda Idrizi. An       mit einem gewinnenden Lächeln, und fügt an: «Ich
                     Be­wegung fehlt es der zweifachen Mutter und Ser-    mag meine Arbeit sehr und bin zufrieden, wenn die
                     vicemitarbeiterin im Restaurant Residenz zum Glück   Gäste es auch sind.» Beim Interviewtermin Ende Mai
                     nicht. Mit dem Schrittzähler ihres Handys hat sie    war das Restaurant wegen der Corona-Pandemie seit
                     einmal die Distanz gemessen, die sie an einem        über einem Jahr für Auswärtige nicht zugänglich.
                     Arbeitstag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen         Auch die Seminare und die Meetings der Service-
                     zurücklegt. Es waren etwa 15 000 Schritte, was gut   Clubs fielen in dieser Zeit aus. Der Betrieb in der
                     zehn Kilometern entspricht. Manchmal komme sie       Küche und im Service wurde deshalb etwas zurück-
                     sogar auf 20 000 Schritte, ist sie überzeugt. Ihre   gefahren, zu tun gab es aber immer noch genug.
                     Schicht dauert entweder von 8 bis 17 Uhr oder von
                     9.30 bis gegen 19 Uhr. In dieser Zeit ist sie fast   Die Arbeit im Service ist abwechslungsreich. Hektisch
                     nonstop in Bewegung und auf den Beinen. Das ist      wird es gegen Mittag, wenn sich etwa 75 Pensionä-
                     auch für eine erfahrene Gastronomiefachfrau nicht    rinnen und Pensionäre zum Essen im Speisesaal
                     ohne: «Am Abend spüre ich manchmal die Füsse fast    einfinden. Corona verursacht dabei einigen Mehr-
                     nicht mehr. Dann hilft ein kaltes Fussbad.»          aufwand. Wegen der erforderlichen Abstände wird
                                                                          in zwei Schichten gegessen, und nach jedem Durch-
Jetzt darf Miranda   Zufrieden, wenn die Gäste es                         gang müssen alle Tische und Stühle desinfiziert
Idrizi auch wieder   auch sind                                            werden. Auf Wunsch liefert das Servicepersonal das
auswärtige Gäste     Bei Miranda Idrizi merkt man sofort, dass sie den    Mittagessen auch in die Wohnungen, aber nur
bewirten.            unkomplizierten Umgang mit Menschen schätzt.         wenige nehmen das Angebot in Anspruch. «Die
                                                                          meisten schätzen halt das Mittagessen in Gesell-
                                                                          schaft sehr, denn in den letzten Monaten waren die
                                                                          sozialen Kontakte wie überall erschwert», erklärt
                                                                          Miranda Idrizi.

                                                                          Gute Planung gehört dazu
                                                                          Das Mittagessen muss gut geplant werden. Zur
                                                                          Auswahl stehen jeden Tag ein Fleisch- und ein Vegi-
                                                                          Menü sowie der Wochenhit. «Die Pensionärinnen und
                                                                          Pensionäre geben ihre Wünsche in der Vorwoche ab»,
                                                                          erläutert die Servicemitarbeiterin den Ablauf. «Wir
                                                                          notieren jede Bestellung inklusive Unverträglich-
                                                                          keiten auf Zetteln. Diese legen wir dann neben die
                                                                          Gedecke der entsprechenden Personen.» So sieht das
                                                                          Servicepersonal sofort, wem es welches Gericht
                                                                          bringen muss. Im Restaurant Residenz bleibt etwas
                                                                          mehr Zeit, um sich den einzelnen Gästen zu widmen.
                                                                          Glücklicherweise konnte der Betrieb Anfang Juni
                                                                          wieder hochgefahren werden und gibt es auch wieder
                                                                          ein A-la-carte-Angebot.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

Zu Miranda Idrizis Aufgaben gehört auch die               schlechtes Wetter dazu gekommen, erzählt sie. «Aber       17 Kilometer hin
Betreuung der Lernenden. Sie kümmert sich darum,          das schreckte mich nicht ab. Ich habe ein Sportler-       und 17 zurück: Für
dass sie ihre Ausbildungsziele erreichen, oder übt mit    Gen und bin ambitioniert!» Die Fahrt dauere eine          ihren Arbeitsweg
ihnen bestimmte Abläufe und Verhaltensregeln.             halbe Stunde und sie sei schneller und flexibler als      benützt Miranda
«Während meiner Lehre wäre ich froh gewesen, wenn         mit dem Postauto. Deshalb will sie auch nach              Idrizi seit kurzem das
mich jemand so intensiv begleitet hätte», sagt sie.       Abschluss von Bike to work mit dem Velo zur Arbeit        E-Bike – und will
Als Elfjährige ist sie mit ihrer Familie aus dem Kosovo   fahren.                                                   dabei bleiben.
in die Schweiz gekommen und hat ihre Ausbildung                                         Text & Fotos: Mike Sommer
in zwei gediegenen Hotels im Kanton Obwalden
absolviert: «Ich arbeitete von Anfang an voll mit,
manchmal 18 Stunden an einem Tag. So etwas würde
das Berufsbildungsamt heute nicht mehr zulassen.»
                                                                 GESUND UNTERWEGS
Mit dem Velo statt mit dem                                       MIT BIKE TO WORK
Postauto
2007 ist sie aus der Innerschweiz nach Aarberg                   Die Residenz Au Lac hat dieses Jahr mit drei Teams an der
gezogen – «wegen der Liebe», wie sie schmunzelnd                 Aktion Bike to work teilgenommen. Bike to work von Pro
anfügt. Den langen Arbeitsweg legte sie bis vor                  Velo Schweiz will das Fahrrad als umweltfreundliches und
kurzem mit dem Postauto zurück. Doch jetzt hat sie               gesundes Verkehrsmittel fördern. Jedes Jahr machen
das Velo entdeckt. Im Mai und Juni nahm sie an der               schweizweit rund 70 000 Pendlerinnen und Pendler mit. Sie
Aktion Bike to work teil. Mit ihrem E-Bike radelt                bilden in ihren Betrieben Teams mit bis zu vier Personen.
Miranda Idrizi seither jeden Morgen gut 17 Kilometer             Wer mindestens die Hälfte der Arbeitswege im Mai und
von Aarberg über Bühl und Bellmund nach Biel und                 Juni mit dem Velo absolviert, nimmt an einer Verlosung mit
am Abend zurück. Es sei eine recht gefährliche                   attraktiven Preisen teil. Bei einer Zwischenbilanz im Mai
Strecke ohne Velowege, zudem müsse man happige                   nach 13 Arbeitstagen führte Miranda Idrizi die Rangliste
Steigungen bewältigen. Im Mai sei auch noch häufig               ihres Viererteams mit 450 Kilometern an.
12 B L I C K P U N K T

                  10 Akt
                                 ivierun
                                         g                                           s-Tipp
                  von Sport
                     psycholo

                                                                                                                 s
                              ge Ala            in Meyer
            1.	Meta
                        phern nu
           		Stell                   tzen
                      en Sie sic
                                   h vor, wie
                möchten                            Sie sich je                            6. Bewu
                           . Allein s                              tzt fühle                               sst wahr
               kommen                  chon durc                                n                                         nehmen
                           Sie dem                      h d  ie V o rs                   		     H a lt
                                       Ziel ein S                      t ellung                         e n Sie kurz
                                                       tück näh                                 Wie fühle                  inne und
         2. Über                                                    er.                                         n sich Ih                spüren S
                     den Körp                                                                                                 re                       ie nach:
                                  er den G                                                     W  o genau                        F ü s se in den
         		Zieh                                eist wec                                                         b e rü  hrt Ihr Kö                  S   chuhen a
                   en Sie die                                 ken                                                                      rper den                     n?
             Sie die B          S c h u lt e rn leicht                                                                                              S   tuhl?
                        rust raus                          zurück, s                  7. Eine
                                    , drehen                             trecken                    n Wecke
            her und a                             Sie den K                          		Wen                         r stellen
                        tmen Sie                                 o p f h                           n   der Weck
                                      dazu.                              in und                                       er läutet
                                                                                           ein paar                                , kurz au
       3. Die A                                                                                           Schritte
                                                                                                                         machen                 fstehen u
                  tmung k                                                                 S  t u nde. Wen                            – zum Be                    nd
     		Atme                  ontrollie                                                                         n Sie ihn                          ispiel jed
                 n Sie zeh                 ren                                                                                 a                                  e
                             n Mal tie                                                   W   ohnung a                            m andere
          die Nase                        f  in  d                                                           ufstellen                        n Ende d
                     ein, durc                     e n  Bauch: d                         aufstehe                          , müssen S                         e r
         wie sich                h den Mu                             urch                             n.                                  ie autom
                    Ihr Körpe                   nd aus. S                                                                                                 atisch
                                r danach a                    p ü re  n S ie
         etwas an                                nfühlt. W                   ,    8. Wen
                    packen m                                    enn Sie                         n-dann-
        schneller               öchten: A                                                                     Pläne
                    ein und a                  t m  en Sie fü                     		 Ü  b e rl
                                us.                               nf Mal                        egen Sie
                                                                                      Wenn ich                 voraus u
                                                                                                                             nd schmie
  4. Einfa                                                                                            d ie s e  Seite fert                 den Sie P
              che Yoga                                                               ic h eine ku                              iggelesen                   läne:
  		Steh                 -Übung                                                                       rz e                                   h a
           en Sie au                                                                getrunke                 R u n d  e . Wenn ic                 b e ,  d re he
                       f, strecke                                                                 n habe, s                          h den Ka
      Lassen Sie                    n Sie die                                                                    tehe ich                          ffee
                   den gesa                       Arme hoc                                                                      auf.
     langsam                   mten Ob                           h.
                nach vorn                   erkörper                           9. Kom
                             e Richtun                    d a nn                         p  li mente m
                                           g Boden                             		Lobe                        achen
5. Im M                                                  hängen.                         n Sie sich
          oment se                                                                genug sa                s e lb er: Sie kö
		Nehm               in                                                                        gen, was                        nnen sich
          en Sie sic                                                                                           Sie an sic                      nicht oft
   einen Ka           h  Zeit. Wen                                                                                             h mögen.
             ffee hole                n Sie aufs                            10. Läch
  einen Sp              n – mach                      tehen un                         eln
            aziergan                 e n Sie in G                   d      		Lese
                       g daraus                        edanken                       n Sie ein
                                  .                                                                en Witz,
                                                                                Sie – und                         hören Sie
                                                                                              lachen S                            Musik, ja
                                                                                Mundwin                     ie  dabei! So                       ssen
                                                                                            kel hochz                          bald Sie
                                                                               Glücksho                     iehen, sc                       Ih re
                                                                                          rmone au                        hüttet de
                                                                                                          s.                            r Körper

                                                               Sportpsychologe
                                                               Alain Meyer gibt
                                                               Tipps für mehr
                                                               Bewegung im Alltag.
13 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N 					RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

Gestern

«Mit dem Rollator
an den See spazieren»
Franziska Schlapbach (88) geht praktisch jeden Tag und bei fast jedem
Wetter mit ihrem Rollator spazieren. Als sie vor fast einem Jahr innerhalb
der Residenz Au Lac in die Pflegeabteilung umzog, schätzte sie es extrem,
im gewohnten Umfeld bleiben zu können.

             Haben Sie sich heute schon viel bewegt?                 vor: Bis zu dieser Bank gehst du. Und wenn ich dort
             Ein bisschen: Jeden Morgen aktiviere ich noch im        bin, sage ich mir, wenn du schon so weit bist, kannst
             Bett liegend meine Beine. Danach setze ich mich auf     du auch gleich noch weiter gehen.
             den Bettrand und bewege Arme, Schultern und
             Finger. Das tut mir sehr gut.                           In welcher Lebensphase haben Sie sich am meis-
                                                                     ten bewegt?
             Welche Art von Bewegung mögen Sie am liebsten?          Als Mädchen war ich im Turnverein. Aber am
             Ich spaziere sehr gerne! Seit rund zehn Jahren immer    intensivsten war die Phase, als meine drei Kinder klein
             mit meinem Rollator. Gleich als ich ihn bekommen        waren. Gemeinsam mit meinem Mann führte ich in
             habe, habe ich ihm eine lachsfarbene Schleife           Biel eine Bäckerei und machte daneben den Haushalt.
             umgebunden, damit ich ihn immer erkenne – sie ist       Da musste man nicht noch Sport zusätzlich treiben.
             immer noch dran.
                                                                     Neben Bewegung ist auch Erholung wichtig:
             Haben Sie eine Lieblingsstrecke?                        Wie erholen Sie sich?
             Am liebsten gehe ich über zwei Nebensträsschen mit      Ich lese gerne Bücher. Das tue ich heute noch,
             schönen Gärten an den See. Dort setze ich mich auf      einfach nicht mehr lange am Stück. Gerade lese ich
             eine Bank und schaue über das Wasser – dafür habe       ein Buch über einen Blinden und stelle mir vor, wie
             ich extra ein Kissen dabei. Im Sommer gehe ich auch     das für ihn sein muss.
             ab und zu ins Café Cécil. Dort setze ich mich hin und
             beobachte das Treiben.                                  Worüber freuen Sie sich besonders?
                                                                     Über den wöchentlichen Besuch meines Bruders – dann
             Was tun Sie, wenn Sie nicht motiviert sind, sich        können wir gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.
             zu bewegen?
             Ich gebe mir innerlich einen Ruck. Oder nehme mir                                  Interview & Fotos: Mia Hofmann
14/15 G E S T E R N – H E U T E – M O R G E N

Heute

«Fitness ist meine Erholung»
Lisa Gafner (17) ist seit August 2020 Lernende Büroassistentin
EBA in der Residenz Au Lac. Mit einem Mittagsangebot möchte
sie mehr Bewegung in die Residenz bringen und so die
Gemeinschaft fördern.

                Haben Sie sich heute schon viel bewegt?                   Bewegen Sie sich bei der Arbeit viel?
                Bis jetzt nicht. Ich komme mit dem Bus zur Arbeit. Aber   Sehr unterschiedlich. Mal beantworte ich viele
                nach der Fahrstunde werde ich abends für zwei Stunden     E-Mails, mal bin ich in der ganzen Residenz
                ins Fitness gehen. Das mache ich vier Mal pro Woche.      unterwegs, um Infoblätter in alle Briefkästen zu
                                                                          verteilen. Ich fände es aber toll, wenn wir uns in der
                Seit wann trainieren Sie so intensiv?                     Residenz auch gemeinsam mehr bewegen würden.
                Ich habe im Dezember 2019 mit dem Fitness begonnen:
                Nach einer Probelektion war ich sofort begeistert.        Wie stellen Sie sich das vor?
                Früher probierte ich vieles aus: Geräteturnen, Reiten,    Meine Idee ist ein Sportmittag: Mitarbeiter und
                Hip-Hop-Tanzen. Danach spielte ich Volleyball, bis ich    Pensionäre könnten zum Beispiel zusammen
                mir eine Sehnenscheidenentzündung holte.                  Basketball spielen. Ich fände zwei Körbe zwischen
                                                                          dem Residenz- und dem Futura-Gebäude ideal. Es
                Welche Art von Bewegung mögen Sie?                        kann auch Federball sein oder Pingpong, und man
                Momentan grade Bizeps- und Trizeps-Übungen                soll auch einfach zuschauen können – das Wichtigste
                (lacht). Ich mache aber auch gerne Touren mit dem         ist, dass man sich so anders kennenlernen kann.
                Velo oder Flyer mit Freunden und gehe lange mit dem
                Hund spazieren.                                           Und wie erholen Sie sich?
                                                                          Ehrlich gesagt: Fitness ist meine Erholung. Aber auch
                Haben Sie eine Lieblingsstrecke?                          Musik hören entspannt mich.
                Ich wohne in Safnern bei meinen Eltern. Von da aus
                gehe ich mit dem Hund gerne auf die Felder und an                                   Interview & Fotos: Mia Hofmann
                die Alte Aare.
RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

Morgen

«Am liebsten spiele ich Versteckis»
Lia Zbinden (4) wohnt mit Schwester Ella und den Eltern in Lyss
in einem Haus mit Garten. Ihre Grossmutter Regina Schneider
ist seit zehn Jahren Mitarbeiterin in der Wäscherei der Residenz
Au Lac – gemeinsam spielen die beiden gerne mit ihrem Bäbi.

                                         Hast du dich heute schon viel bewegt?
                                         Ja! Ich bin mit dem Trottinett bis ins Dorf gefahren und
                                         zurück. Da haben wir eingekauft. Ich kann jetzt auch
                                         schon Velofahren – mit einem Velo mit Pedalen und ohne
                                         Stützräder.

                                         Wohin fährst du denn am liebsten?
                                         Auf den Stiglispielplatz in Lyss. Dort hat es eine schnelle
                                         Rutschbahn für die Grossen und eine Baby-Rutschbahn.
                                         Und man kann gut klettern.

                                         Was ist dein liebstes Spiel?
                                         Im Moment spiele ich am liebsten Versteckis. Das beste
                                         Versteck ist in unserem Garten hinter dem Busch. Am
                                         liebsten bin ich die, die zählt: Ich kann schon bis sieben
                                         zählen.

                                         Was machst du draussen sonst noch gerne?
                                         Wir haben ein rundes Trampolin im Garten, das macht
                                         Spass. Ich renne auch gern herum oder setze mich aufs
                                         Ritigampfi.

                                         Und drinnen?
                                         Da spiele ich mit meinem Bäbi oder mache ein Puzzle. In
                                         der Spielgruppe basteln wir viel, das mache ich auch gerne.

                                         Wie erholst du dich?
                                         Ich lege mich hin und schaue ein Büechli. Am liebsten
                                         das mit dem Raben. Es ist riesengross und blau und hat
                                         viele verschiedene Geschichten von Tieren drin.

                                         Welches Tier wärst du am liebsten?
                                         Ein Schweinchen! Wie in Peppa Wutz. Das darf ich im
                                         Fernsehen manchmal schauen.

                                         Wann musst du weinen?
                                         Wenn meine Schwester Ella mich an den Haaren reisst.

                                         Und wann lachen?
                                         Wenn sie mich kitzelt.
                                                                        Interview & Fotos: Mia Hofmann
16 A K T U E L L           					                                                                 RESIDENZ ZEITUNG 2/2021

                                          Neuer Podcast: «Das
                                          schöne Alter – le bel âge»
                                          Die Menschen werden immer älter, der Lebensabschnitt nach der Pensionierung
                                          wird immer länger – das Alter betrifft uns alle. Doch was beschäftigt Menschen
                                          über 65? Was stellen sie sich für Fragen? Was gibt es für Lebensentwürfe? In ihrem
                                          neuen zweisprachigen Podcast «Das schöne Alter – le bel âge» beleuchtet die Jour-
                                          nalistin Anne Moser im Auftrag der Residenz Au Lac Themen rund ums Altwerden.
                                          Seniorinnen und Senioren und das Internet, Sex im Alter, Freundschaften im Alters-
                                          heim, aber auch der Tod und die Vorbereitung darauf sollen zur Sprache kommen.

                                          Anne Moser ist als Tochter einer Französin und eines Schweizers in Lyss aufge-
                                          wachsen. Nach einigen Jahren als Primarlehrerin hat sie zuerst zu Canal 3 gewechselt,
                                          heute ist sie Moderatorin und Produzentin bei RadioFr in Freiburg. Sie lebt in Biel.

                                          INFOS: Podcast «Das schöne Alter – le bel âge» von Anne Moser, verfügbar ab
                                          Freitag 13. August 2021 auf Spotify, Apple Podcasts etc. sowie auf der Home-
                                          page der Residenz Au Lac www.residenz-au-lac.ch.

Grillboxen für
Spätsommerabende
Mit wenigen Handgriffen zum Grillvergnügen: Das Gastro-Team der Residenz                     Bestellungen per Telefon
Au Lac bietet jetzt drei verschiedene Grillboxen an. Die Edelstücke sind bereits             (032 328 29 00) oder E-Mail
Sous-Vide-gegart – so bleibt das Fleisch zart und saftig und die Gewürze                     (events@residenz-au-lac.ch)
entfalten ihre volle Wirkung. Dazu gibt’s würzige Saucen und raffinierte Salate              zwei Tage im Voraus.
– alles servierbereit. Alle Boxen sind für zwei Personen berechnet.

Grillbox «Alles ist Wurst»                Grillbox «Fleischmoudi»
Duroc Schweinsbratwurst, Luganighe,       Rinds Asado, BBQ Speck, Schweinskotelett,
Merguez, Pouletwurst, Kartoffelsalat,     Swiss Alpine Lachs, Baked Potato,
Focaccia und Zwiebelsenf                  Zuckermais, Zucchetti, Peperoni,
CHF 21.– pro Person                       Aubergine, Tomaten, Coleslaw, Focaccia,
                                          BBQ Sauce, Trüffelbutter, Chimichurri
Grillbox «Burger World»                   CHF 49.– pro Person
Beef Patty, Pulled Porc, Swiss Cheddar,
Coleslaw, Gurke, Rote Zwiebel,            Dazu bieten wir drei verschiedene
Chinakohl, Rettich, Mais-Burger-Bun,      Weine und ein Bieler Bier an. Auch
Cocktail-Burger-Sauce                     eine vegetarische Variante ist auf
CHF 27.– pro Person                       Anfrage möglich. Die Grillbox kann
                                          auch als Paket verschickt werden.
Sie können auch lesen