Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis

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Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Frühjahrstörn 2006

     Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana,
              Maddalena, Korsika, Port St Louis

Schon Mitte März ging die YOL aufs Trockene für die notwendigen Unterwasser-
arbeiten. Leider traf versprochene Hilfe nicht ein, so verbrachte ich gut 2 Wochen
allein mit Schleifen, Pinseln und Lackieren. Glücklicherweise spielte das Wetter in
diesem Jahr mit. In letzter Minute traf Sohn Sebastian mit Freundin Angela ein, eine
willkommene Unterstützung.

                                                      Für das Lackieren der
                                                      Aufbauten wurde es fast schon
                                                      zu heiß, nur früh morgens und
                                                      kurz vor Sonnenuntergang war
                                                      es möglich eine Schicht Lack
                                                      aufzubringen. Port Napoleon
                                                      ist kein typischer Mittelmeer-
                                                      hafen, er ist ein Arbeitshafen,
                                                      ein Hafen zum Ankommen (für
                                                      die vielen Boote, die über die
                                                      französischen Binnen-
                                                      gewässer , oder über Land per
                                                      LKW kommen) oder zum
                                                      Abfahren (entweder ins
                                                      Mittelmeer, oder retour über
 Angela beim Schleifen                                Kanäle, oder LKW). Ich, der
                                                      ich hier einen festen Liegeplatz
habe, bin die Ausnahme. Es gibt natürlich auch einige Franzosen, die hier liegen, die
kommen übers Wochenende und fahren dann wieder nach Hause.

                                                       Dann gibt es noch eine ganze
                                                       Reihe von Bootseignern,
                                                       welche Port Napoleon als
                                                       Arbeitshafen nutzen, zum
                                                       Beispiel Bertie und Petra, die
                                                       seit sechs Jahren einen
                                                       Südseekatamaran bauen.
                                                       (www.largyalo.de ). In diesem
                                                       Jahr waren sie zum ersten Mal
                                                       zu Wasser. Hans und Gaby,
                                                       nach Kollision in der letzten
                                                       Schleuse, wochenlang auf
                                                       Gutachten und
                                                       Reparaturarbeiten wartend,
 Hans Ruedi auf seiner Aquileia                        inzwischen über Korsika,
                                                       Sizilien, Malta nach Tunesien
                                                       gesegelt. Stedi, ein Schweizer,
der meist allein auf seinem zu großen Stahlschiff arbeitet, Markus, der nach 5 Jahren
Bauzeit seinen wunderschöne „Gizzlybear“ hier vollendet, oder Hans-Ruedi ein

© Jürgen Schuetz 2006                                                                  1
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Neuseeländer-Schweizer, der einen Lotsenschonernachbau hier zu Wasser gebracht
hat, um auch nach 5 Jahren Eigenbauzeit, damit nach Neuseeland zu segeln. Diese
Dauerlieger bilden inzwischen fast eine Familie.

                                                       Hans Ruedi ist nervös, er will
                                                       so schnell wie möglich los,
                                                       denn, wenn er bis Juni nicht im
                                                       Indischen Ozean ist, setzen
                                                       Taifunperioden ein und er
                                                       würde ein Jahr verlieren. So
                                                       verabschieden Stedi und ich
                                                       ihn im Morgengrauen, viele
                                                       gute Wünsche begleiten ihn.

                                                         Er hat am Steg alle Segel
                                                         gesetzt, bei schwachem Wind
                                                         legt er mit seinem Elektromotor
                                                          ab, schon im Hafenkanal
   Ziel Neuseeland                                        fangen die Segel den NW, und
in aller Stille gleitet die Aquileia in den erwachenden Morgen.

Die Wettervorhersagen sind günstig, NW mit moderaten Windstärken, ich freue mich
für ihn. In drei Tagen hat er Sardinien erreicht. Doch dann der Schock: vor dem
Einlaufen in einen Hafen, muss er Hilfe über Seefunk rufen, Hans Ruedi hat eine
Herzattacke. Die Nachrichten sind spärlich, Markus hat ein paar Mal Kontakt mit dem
Handy. Inzwischen geht es ihm offenbar wieder besser. Die letzte Nachricht erreichte
mich als ich selbst auf Sardinien war, er hatte die Insel inzwischen verlassen und war
auf dem Weg nach Sizilien.

                                    Auch ich mache mich bereit zum Auslaufen.
                                    Patrick, der Segelmacher von Port St. Louis, hat
                                    in letzter Minute Lazy Jack und Lazy Bag
                                    installiert, das soll uns in Zukunft das
                                    Segelbergen erleichtern. Markus wird mich die
                                    ersten Tage begleiten, er kennt das Revier noch
                                    nicht, außerdem ist sein Grizzly Bear noch nicht
                                    ganz fertig.

                                    Wir laufen Mittags aus, NE mit 3 Bft Richtung
                                    Cap Couronne, mit bis zu 6 kn sind wir schon um
                                    15h in Sausset le Pin, ein gemütlicher Auftakt.

                                    Am anderen Morgen geht’s weiter. Der Wind hat
                                    auf NW gedreht, das ist gerade richtig. Die Iles
                                    de Frioul wollen wir auslassen und direkt nach
                                    Cassis weiter. Der Wind schläft kurz ein, doch
                                    dann macht sich Seebrise auf, aus Süd. Mit
                                    gemächlichen 4 kn erreichen wir um16.00 h
 Zum Auslaufen bereit, der          Cassis. Wie üblich wenig Platz, aber wie immer,
 Segelmacher hat gut gearbeitet!    hilfreiche Hafenmeister. Außerdem hat die
                                    Tankstelle geöffnet, so dass ich für die
© Jürgen Schuetz 2006                                                                  2
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Weiterfahrt gut gerüstet bin. Markus verlässt mich in Cassis, um an seinem eigenen
Boot weiter zu werkeln. Ich selbst will nach La Ciotat weiter, nur 6 sm aber sehr
günstig für die Übernahme der neuen Crew.

                                    Schade, dass Markus nicht mehr Zeit hat. Wir
                                    verstehen uns gut. Er hat sich inzwischen auf
                                    eigenem Kiel Richtung Italien aufgemacht. In
                                    regelmäßigen e-mails, berichtet er über seine
                                    Fortschritte, aber auch über seine Zweifel am
                                    Einhandsegeln. Ich teile seine Zweifel

                                    Trotzdem laufe ich am anderen Morgen Einhand
                                    aus. Der Wind hat auf Ost gedreht, also von
                                    vorn. Ich beschließe die 6 sm mit der Maschine
                                    hinter mich zu bringen. Nach 2 sm stottert der
                                    Motor, eine Minute später bleibt er ganz stehen.
                                    Ich rufe die Capitainerie von Cassis über UKW
                                    und bitte um Schlepphilfe. Die Empfehlung ist,
                                    Crossmed (Seenothilfe) zu rufen. Aber das
                                    scheint mir doch ein wenig übertrieben. Ich habe
                                    genügend Raum in Lee und den Wind aus der
                                    richtigen Richtung um zurück zu segeln. Also
                                    setze ich die kleine Genua, gehe vor den Wind
                                    und bin in einer halben Stunde wieder vor der
 Ein gemütlicher Auftakt mit        Hafeneinfahrt. Ich rufe über Funk noch mal die
 Markus, Eigner und Skipper der    Capitainerie,  um mein Wiedereinlaufen unter
 Grizzlybear.                      Segel anzukündigen. Zwei motorisierte
                                   Schlauchboote der Capitainerie empfangen mich
                                   und helfen beim Anlegen. Eines der Boote hat
gleich einen Monteur mitgebracht. Es ist nur eine Kleinigkeit, das Massekabel am
Motor hatte sich gelöst, nach 10 Minuten läuft er wieder, 50.- € kostete es trotzdem.

Ich bleibe noch eine Nacht, laufe aber am anderen Morgen sehr früh aus. Für den
Nachmittag ist Coup de Vent (8 Bft.) angesagt, da möchte ich lieber schon in La
Ciotat sein. Schon vor 10h mache ich dort fest.

                                                     Ab Morgen habe ich wieder
                                                     Crew. Thierry, ein Kollege von
                                                     Sohn Christopher und seine
                                                     Frau Lili, wollen die Überfahrt
                                                     nach Korsika mitmachen und
                                                     von dort mit der Fähre
                                                     zurückfahren.Der Coup de
                                                     Vent blieb übrigens aus. Ich
                                                     wusste nichts über die
                                                     Segelerfahrungen der Beiden.
                                                     Etwas erschreckt hat mich,
                                                     dass sie Bergsteigerrucksäcke
                                                     und Bergstiefel dabeihaben,
                                                     sie wollen Korsika auch noch
 Thierry und Lili                                    zu Fuß erwandern und das in

© Jürgen Schuetz 2006                                                                3
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
weniger als einer Woche. Es ist inzwischen der 1. Mai. Zum Eingewöhnen segeln wir
erst einmal nach Porquerolles. Wenig Wind, später Seebriese mit 3-4 Bft., 3 Stunden
schönes Segeln.

                                                      Über Nacht kommt dann doch
                                                      der Coup de Vent, mit 7 Bft.
                                                      bläst es aus Ost Südost, an
                                                      Auslaufen Richtung Korsika ist
                                                      nicht zu denken. Thierry und
                                                      Lili erkunden die Insel, und weil
                                                      der Wind noch 3 Tage weiter
                                                      bläst, absolvieren sie ihr
                                                      Wanderprogramm anstatt auf
                                                      Korsika, auf Porquerolles. Am
                                                      5. Mai stürmt es noch immer
                                                      mit 7-8, doch für den
                                                      Nachmittag ist Besserung
                                                      angesagt. OSO abnehmend 5
                                                      lässt uns hoffen, dass wir nach
 Bewegte Überfahrt
                                                   Toulon zurücklaufen können.
Von dort gibt es Bahnver-bindung für meine beiden Mitsegler zurück zu ihrem Auto.
Auch für den nächsten Mitsegler, der nach Nizza einfliegt ist Toulon leicht zu
erreichen.

Toulon ist ein großer Handelshafen und außerdem Militärhafen. St. Mendrier, direkt
hinter dem Cap Cepet ist die bessere Alternative. Mit einer kleinen Fähre kann man
stündlich nach Toulon übersetzen. Nach drei Stunden bewegten Segelns, mit kleiner
Genua, vor dem Wind, erreichen wir Cap Cepet, dahinter sind wir im Windschatten,
bergen das Segel und liegen geborgen im Hafen St Mendrier.

                                                      St Mendrier ist sehr beliebt bei
                                                      deutschen Segelschulen. Auf
                                                      der Reede von Toulon üben sie
                                                      Segelmanöver, Anlegen, Mann
                                                      über Bord und am Ende des
                                                      einwöchigen Kurses steht dann
                                                      die Prüfung zum Sport-
                                                      Küstenschifferschein (SKS).
                                                      Ich habe schon vier
                                                      Ausbildungsboote, meist
                                                      Bavaria 40 oder größer,
                                                      gleichzeitig erlebt. Auch heute
                                                      sind zwei Boote am
                                                      manövrieren. Auf einem der
                                                       beiden meine ich einen alten
 Deutsche Segelschule mit SKS Kandidaten               Bekannten zu erkennen.

Es kann nicht wahr sein, Roderich Germann, ein Arbeitskollege aus beruflicher Zeit,
macht seine SKS Prüfung. Die Begrüßung ist entsprechen stürmisch. Ich wusste
zwar, dass er auch segelt, habe ihn aber schon mindestens 6 Jahre nicht mehr
gesehen. Entsprechend groß ist die Überraschung. Leider bleibt keine Zeit, das

© Jürgen Schuetz 2006                                                                 4
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Wiedersehen gebührend zu feiern, sein Boot muss zurück nach Bormes les Mimosa,
der Charterbasis. Thierry und Lili gehen von Bord, schade, dass sie sowenig Zeit
hatten, ich würde sie jederzeit wieder an Bord nehmen.

Das nächste Crewmitglied ist Werner, „Alter Seemann möchte wieder hinaus“ hatte
er im Yachtforum inseriert. Er ist mein Jahrgang und hat langjährige Segelerfahrung.
Um uns ein wenig kennen zu lernen, gehen wir abends ins Restaurant. Eine
Meeresfrüchtevorspeise, Lotte mit provenzalischen Gemüsen, ein Lavendelsorbet
zum Abschluss. Dazu ein offener Weißwein, die Welt ist in Ordnung.
Über Nacht beruhigt sich das Wetter, der Wind hat auf SSO gedreht. Da Werner ein
erfahrener Segler ist, steht einer Überfahrt nach Korsika nichts mehr im Wege.
Ablegen um 11.00h.Wir nehmen direkt Kurs auf Calvi, lassen Porquerolles und die
Île de Levant an Backbord liegen. Der Wind dreht weiter auf Süd und mit
komfortablen 3 – 5 kn kommen wir gut voran. Trotzdem, auf dem Übersegler 1:500
000, wirkt der Fortschritt eher schleppend. Mehr als 130 sm liegen vor uns.
Es bleibt viel Zeit sich besser kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Werner ist ein genauer Logbuchschreiber. Endlich muss ich die Eintragungen nicht
selber vornehmen, ein solch detailliertes Logbuch hatte ich noch nie.

                                                      Um 21h Wachwechsel, ich
                                                     übernehme während Werner
                                                     sich etwas Schlaf gönnt. Leider
                                                     schläft der Wind allmählich ein,
                                                     ist nun mal so bei Seebriese.
                                                     Ich versuche noch eine Weile
                                                     unter Segel voranzukommen,
                                                     aber schließlich fällt die Genua
                                                     ein. Ich lasse sie aufs Deck
                                                     fallen und starte den Motor,
                                                     das Groß hole ich dicht, man
                                                     weiß ja nie, vielleicht kommt
                                                     der Wind ja wieder. Um
                                                      Mitternacht umflattert mich
 Eine Rauchschwalbe ruht sich bei uns an Bord aus     etwas, fledermausartig, im
                                                      Licht der Taschenlampe
erkenne ich eine Rauchschwalbe. Sie klammert sich an eine der Reffleinen um sich
auszuruhen. Wer weiß, sie kommt vielleicht direkt aus Afrika, auf dem Weg nach
Europa. Sie bleibt bis zur Morgendämmerung unser Gast.

Leider ist die Nacht nicht so klar, wie ich es mir gewünscht hatte, der Sternenhimmel
ist eher spärlich. Ab 4.00h übernimmt Werner wieder die Wache. Es bleibt dunstig,
bis 10 sm vor Calvi keine Landsicht, endlich, gegen 14.00h erkennen wir die Zitadelle
von Calvi. Nach Sicht legen wir die letzten Meilen zurück und machen um 16.10 im
Hafen fest. Nach fast 30 Std. und 132 sm.

Wir schauen uns noch ein wenig in Calvi um. Wir wollen nach St. Florent, ca. 30 sm.
SW mit 25 kn verspricht eine schnelle Fahrt, so lassen wir uns bis mittags Zeit, bis
wir ablegen. Unter Motor aus dem Hafen, wenig später steht die kleine Genua. Mit 6-
7 kn rauschen wir die Küste entlang. Die Navigation nach Sicht macht keine
Probleme. Vorbei an L’Île-Rousse, einem weiteren Fährhafen. Danach eine wilde
unbesiedelte Küste. Nach jedem Cap meinen wir, der Golfe de Saint Florent müsste

© Jürgen Schuetz 2006                                                               5
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Die Zitadelle von Calvi, nach 36 Std. erreicht
sich öffnen. Der Wind nimmt etwas ab, so dass wir das Groß setzen können.
Schließlich runden wir Punta Mortella und der Hafen von St. Florent liegt vor uns.
Direkt vor dem Hafen liegt noch ein Felsen, aber er ist gut markiert und stellt kein
Problem dar.

                                                              Um kurz nach 16 Uhr
                                                              machen wir fest. Die 30
                                                              sm seit Calvi haben wir
                                                              in 4h 25 min zurück-
                                                              gelegt. Ein Schnitt von
                                                              6,5 kn und das meistens
                                                              nur mit kleiner Genua.

                                                          Über Nacht schläft der
                                                          Wind wie so oft ein.
                                                          Nach einem kurzen
                                                          Besuch des Ortes, legen
 Saint Florent                                           wir um 11 Uhr ab und
                                                         müssen erstmal Motoren.
SE bis S mit 1-2 Bft. Um 13 Uhr setzen wir das Groß müssen aber den Motor noch
mitlaufen lassen. Wir wollen um das Cap Corse nach Macinaggio an der Ostküste
von Korsika, einem kleinen aber interessanten Ort.

© Jürgen Schuetz 2006                                                                  6
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Um das Cap wird es dann doch ziemlich windig, wir
                                setzen die große Genua und schalten den Motor
                                aus. Der immer östlicher drehende Wind zwingt uns
                                einen Kreuzschlag zu machen
                                Noch 2 Schläge brauchen wir um Ort und Hafen zu
                                erreichen, es wird 19 Uhr bis wir festmachen.

                                Unser nächstes Ziel ist Capraia, eine ehemalige
                                Sträflingsinsel auf halbem Weg nach Elba. Der Wind
                                hat weiter zugelegt, sodass wir gleich nach dem
                                Verlassen Groß und G II setzen. Bei SE 4 -5 können
                                wir Capraia direkt anliegen. Wir sind neugierig auf
                                die Insel. Wir nähern uns von Süden, vor uns liegt
                                ein karges Eiland. Ein Genueser Turm und sonst fast
                                nichts. Die Insel ist Naturschutzgebiet,

                                Capraia gehört zum Toscanischen Archipel, ist also
 Am Cap hat der Wind kräftig    italienisch. Eine Gastlandflagge hatten wir uns noch
 zugelegt                       auf Korsika besorgt. Wir studieren das Küsten-
                                handbuch, welches Werner mir großzügiger-weise
                                                     mitgebracht hat. Große Bereiche
                                                     in Inselnähe sind für Motor-
                                                     boote, Taucher und Fischer aus
                                                     Naturschutzgründen gesperrt.
                                                     Eine schmale Zufahrt liegt im
                                                     Nordosten der Insel, der
                                                     Leuchtturm von Punta del
                                                     Farraione dient der Ansteu-
                                                     erung. LFl 6s 30m15M steht in
                                                     der Karte. Das heißt ein Feuer
                                                     mit 6 sec. Blinkzeichen, 30 m
                                                     über dem Meeresspiegel und
                                                     einer Reichweite von 15 sm.
                                                     Das ist zwar im Moment nicht
                                                     wichtig, doch in ein paar Tagen
                                                     bekommt das Feuer für uns
                                                     Bedeutung.
 Der Hafen von Macinaggio
                                                        Nach dem Passieren von Punta
del Farraione öffnet sich der Blick in eine tiefe Bucht auf den Hafen von Capraia. Wir
bergen die Segel und tasten uns in den engen Hafen. Hilfreiches Hafenpersonal
weist uns in eine enge Lücke, reicht die Mooringleinen an und nimmt die Festmacher
wahr.

Der Hafen von Capraia ist eingefasst von steilen Berghängen. Das Hafenhandbuch
warnt vor Fallböen, uns scheint der Hafen sehr geschützt. Wir beschließen einen Tag
zu bleiben um die Insel zu erkunden. Bis in die 80er Jahre war hier eine
Sträflingskolonie, heute ist sie Teil des Nationalparks, beides hat dazu beigetragen,
dass der Charakter der Insel weitgehend erhalten ist. Natürlich blüht der Tourismus,
aber es gibt keine großen Hotelbauten. Ein bis zweimal täglich speit eine Fähre
Schwärme von Touristen aus, 100 permanente Insulaner leben von ihnen.

© Jürgen Schuetz 2006                                                                7
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Das eigentliche Dorf liegt
                                                          auf einem Berg, es war
                                                          wohl in früheren Zeiten
                                                          geraten, sich bei
                                                          Annäherung fremder
                                                          Schiffe, in den befestigten
                                                          Ort zurückzuziehen.
                                                          Heute führt eine
                                                          bequeme Asphaltstraße
                                                          hinauf. Wir finden zufällig
                                                          die alte Straße, mit
                                                          großen Steinquadern.

                                                          Eine üppige Flora
 Capraia, einziger Hafen der Insel                        überrascht uns auf der
                                                          sonst so kargen Insel.
                                                          Hier die Kronen-
                                                          Wucherblume, eine
                                                          mediterrane
                                                          Chrysanthemenart. Wir
                                                          erreichen den Ort ohne
                                                          Mühe, leider ist Sonntag,
                                                          sodass kaum einer. der
                                                          ohnehin wenigen Läden
                                                          geöffnet ist. Das Fort,
                                                          welches wohl den
                                                          Bewohnern als
                                                          Fluchtburg gedient hat, ist
                                                          leider wegen
                                                          Einsturzgefahr
                                                          verrammelt.

                                                        Werner erkundet das
 Üppige Vegetation im Verborgenen                       Gelände, ich wandere
                                                        wieder zu Tal. Im Hafen
                                                        sind weitere Yachten
angekommen, es ist aber noch immer Platz, 15. Mai, Vorsaison.

Am nächsten Tag totale Flaute, so motoren wir 6 Std. nach Elba, Porto Ferraio. In
der Darse di Medici machen wir fest. 1975 war ich zum ersten Mal hier. Mein
allererster Segeltörn mit Hans Georg Habeck endete hier. 1126 sm hatten wir bei der
Überführung seiner Yacht „Fiete Stint“, von Athen nach Elba, in 3 Wochen
zurückgelegt. Ich erkenne nichts mehr, allerdings haben wir damals die Yacht im
Laufschritt verlassen, um mit Fähre und Bahn Milano Airport und den Rückflug nach
Frankfurt zu erreichen. Dieses Mal nehmen wir uns Zeit und legen einen Hafentag
ein. Aber ein Hafentag ist zu wenig, so lassen wir nur den Ort, die Stimmung und das
Flair auf uns wirken, außerdem sind 40 € Hafengebühr in der Vorsaison doch etwas
reichlich. Zwar nimmt man uns für 2 Tage nur 40 € ab, doch nach dem Ablegen jagt
ein Boot der Capitainerie hinter uns her, man hat sich geirrt. Werner steigt auf das
Boot über und regelt die Angelegenheit.

© Jürgen Schuetz 2006                                                              8
Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Werner auf Erkundung                           Landgang auf Elba

Nachdem wir unsere Schulden bezahlt haben nehmen wir Kurs auf die toskanische
Küste. Wir sind etwas unschlüssig über den Zielhafen. Livorno, als großer Industrie
und Handelshafen erscheint uns nicht sehr einladend, andere Häfen haben nicht
genug Wassertiefe für die YOL.

Im Hafenhandbuch finden wir die Cala di Medici, einen Hafen der 2002 fertig gestellt
sein sollte, in den Seekarten ist er aber noch nicht eingezeichnet. Wir markieren in
der Karte, mit den Koordinaten aus dem Handbuch, die Hafeneinfahrt und denken,
dass wenn vor Ort sind, die Erleuchtung über uns kommen wird. Da Werners Zeit zu
Ende geht, Livorno nur noch 10 sm entfernt ist und der nächste Mitsegler nach Pisa
einfliegen wird, erscheint uns die Cala di Medici, wenn auch zwei Tage zu früh, als
idealer Hafen für de Crewwechsel. Eine weit ins Meer gebaute Brücke zum Entladen
von Tankschiffen, dient uns als Ansteuerung. Wir passieren sie in gutem Abstand.
Durchs Glas erkennen wir eine lange Mole, hinter welcher der neue Hafen liegen
müsste. Die rot/grünen Molenköpfe sind eindeutig, sodass wir problemlos einlaufen
können. Über Funk lassen wir uns einen Liegeplatz zuweisen. Wir bestaunen die
Neuinstallation, welche mit wenig Feingefühl vor die Küste gesetzt wurde. Eine Reihe
von wunderschönen toskanischen Villen hat die Aussicht auf das Meer eingebüßt.
Sie schauen jetzt auf eine Betonmauer, dahinter ragen die Masten der Yachten in
den Himmel, kein Wunder, dass an vielen dieser Villen die Verkaufsangebote der
Maklerbüros hängen.

Sonst gibt es wenig auszusetzen, Duschen und Toiletten vorbildlich, ein Waschsalon,
Werftbetrieb. Manches ist noch unfertig. Zum Ort ist es ziemlich weit zu laufen. Um

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Port St Louis, Porquerolles, Korsika, Elba, Toscana, Maddalena, Korsika, Port St Louis
Bolgheri                                      Mit unserer deutsch sprechenden
                                              Führerin kriechen wir durch enge
                                              Gänge in die Grabkammern

die zwei Tage bis zum Crewwechsel zu überbrücken, beschließen wir ein Auto zu
mieten. Ein netter Stegnachbar, Italiener mit deutschen Sprachkenntnissen, rät für
den nächsten Tag zu einer Tour ins Inland, über die toskanische Weinstraße, mit
Restaurantempfehlung, bis zu einem etruskische Gräberfeld. Es ist ungewohnt mal
wieder im Auto zu sitzen, Werner schimpft wie ein Rohrspatz über die inkonsequente
Beschilderung der Straßen, aber schließlich finden wir doch eine Art Schnellstraße
und auch die empfohlene Ausfahrt. Eine wunderschöne, eher liebliche als rauhe
Landschaft liegt vor uns. Kleine Dörfer mit engen Gassen, manchmal für Autos nicht
geeignet, nehmen uns auf. Auch hier hat die Tourismussaison noch nicht begonnen.

Bolgheri im toskanischen Bergland, wir finden ein gutes Restaurant, Verständigung
kein Problem, man spricht deutsch. Nach einer kurzen Ortsbesichtigung machen wir
uns auf die Suche nach den Etruskern. Es soll ein großes Gräberfeld geben,
entdeckt hat man es unter Schlackenhalden aus etruskischer Zeit.

Wir machen nur einen kleinen Rundgang, zur Besichtigung des ganzen Feldes ist es
zu spät, eigentlich schade. Die Etrusker waren ein hoch zivilisiertes Volk, welches
um 900 v.Chr. seine Blütezeit erlebte, zeitweilig dominierende Seemacht im
Mittelmeer, glücklos in kriegerischen Auseinandersetzungen mit Karthagern und
Römern, schließlich von Rom assimiliert.Wir machen uns auf den Rückweg zur YOL,
Werner verbringt seine letzte Nacht an Bord.

Der nächste Morgen ist zwar windstill, jedoch überrascht uns ein kräftiges
Brandungsrauschen. Bei meinem morgendlichen Gang zur 500m entfernten Bistro,
wo ich mein übliches Frühstück, Croissant und Capuccino (vero) zu mir nehme,
blicke ich über ein bleigraues Meer. Gleichmäßige runde Wogen wälzen sich träge

© Jürgen Schuetz 2006                                                             10
gegen die Küste
                                                                   und brechen sich
                                                                   an Strand und
                                                                   Klippen. Irgendwo
                                                                   bläst es, und wenn
                                                                   es irgendwo bläst,
                                                                   wird es hier auch
                                                                   bald blasen. Die
                                                                   Seewettervorhersa
                                                                   ge in der
                                                                   Capitainerie spricht
                                                                   von „Libecco“, wie
                                                                   ich inzwischen
                                                                   weiß, ein für die
                                                                   Region typischer
                                                                   SW Wind.

                                                                    Der Libecco treibt
 Libecco, Mordsbrandung, aber der Wind kommt erst morgen.           die Wellen in den
                                                                    Golf von Genua,
wo diese sich wie in einem Sack stauen und zu gewaltigen Höhen auflaufen. Eine
vom italienischen Wetterdienst veröffentlichte Karte, kann ich leider nicht einfügen.
Ein Grafik zeigte die Wellenhöhen durch verschiedene Farben an, dunkelblau ist
höher als 0,8 m, violett, größer 1,25m, bordeauxrot, größer als 1,6m und hellrot,
größer als 2m. und hellrot markiert ist der ganze Bereich zwischen dem Cap Corse
und Livorno. 2 Meter Wellenhöhe heißt 4 Meter zwischen Wellental und Kamm. Am
nächsten Tag stellt sich auch der den Wellen entsprechend Wind ein.

                                      Werner muss sich auf den Weg machen, ich
                                      fahre ihn nach Livorno, von dort hat er einen
                                      erstaunlich günstigen Zug nach Nizza
                                      gefunden. Ich fahre weiter nach Pisa, wo am
                                      Abend Harry, mein nächster Mitsegler aus
                                      München ankommt. Wir kennen uns noch
                                      nicht, aber Pisa-Aeroporte ist nicht sehr groß,
                                      wir erkennen uns auf Anhieb. Auf der Fahrt zur
                                      Calla di Medici fahren wir eine hoch über dem
                                      Meer gelegene Küstenstraße entlang, die
                                      Wellenberge welche über die Klippen rauschen
                                      sind beeindruckend.

                                      Harald ist ein Segler im XXL Format. Nach
                                      einer Besichtigung der Yol erweist sich meine
                                      Befürchtung, dass die Koje in der Achterkajüte
                                      zu klein ist, als unbegründet. Harry meint wir
                                      könnten doch Sardinien direkt anlaufen, d.h. mit
                                      einem Nachttörn beginnen. Warum eigentlich
                                      nicht? Der Wetterbericht verspricht SE 15 kn,
                                      das sind 4 Bft. Am anderen Morgen gehen wir
 Harry XXL
                                      zunächst an den Tankponton und füllen unsere
                                      Dieselvorräte auf. Vor dem Hafen immer noch

© Jürgen Schuetz 2006                                                                11
Dünung aus SW, auch der Wind hat sich noch nicht auf den versprochene SO
besonnen. Mit Kurs 120° segeln wir hoch am Wind, gegen Mittag legt er noch 1-2
Bft zu. Wir schieben viel Lage, die Wellen schäumen über das Deck, brechen sich an
den Aufbauten und rauschen am Cockpit vorbei zurück ins Meer. Wir wechseln das
Vorsegel. Ich denke an Abbrechen, vor den Wind und zurück in den Hafen. Harry
mault, so hätte er sich das nicht vorgestellt. Auch mir täte es um die gewonnene
Höhe leid. Also drehen wir erstmal beide Reffs ins Groß. Jetzt läuft es besser. Ein
weiteres Problem ist, dass nicht alles Wasser zurück ins Meer rauscht, sondern auch
durch das Deck seinen Weg ins Boot findet. Die recht leistungsfähige Bilgenpumpe
befördert das Wasser wieder außenbords, doch nach einiger Zeit fördert sie nicht
mehr. Das in der Bilge herumschwappende Wasser hat Dreck vor die Ansaugöffnung
gespült. Mir fällt die Geschichte einer deutschen Yacht ein, die vor ein paar Jahren
im Mittelmeer gesunken ist, weil Müsli die Lenzpumpe blockiert hatte.

Um 15 Uhr gehen wir über Stag. Kurs 250° ist gut zu halten. Da der Wind auf 5-6
zugelegt hat, entscheiden wir uns für Capraia als Tagesziel. Ein Cap in Sichtweite
kann Capraia eigentlich nicht sein, Überprüfung von Position und Kurs ergibt, wir
steuern immer noch Elba an. Capraia liegt weiter westlich und müsste viel näher
                                                       sein. Wir verlassen uns auf
                                                       GPS und Seekarte, und
                                                       tatsächlich, aus einer
                                                       Nebelwand schält sich ein
                                                       Inselpanorama, Capraia. Um20
                                                       h begibt sich der Wind zur
                                                       Ruhe und die Sonne fällt auch
                                                       allmählich hinter den Horizont.
                                                       Jetzt wird plötzlich die vorher
                                                       erwähnte Kennung des
                                                       Leuchtfeuers wichtig, denn das
                                                       Tageslicht schwindet rapide,
                                                       der Wind, der weiter auf Süd
                                                       gedreht hat, lässt nach, wir
                                                       müssen die letzten 2 Std.
                                                        sogar motoren. Die Welle nach
 Capraia
                                                        dem Wind ist nicht sehr
                                                        angenehm. Die Lichtervielfalt
des Ortes ist verwirrend, aber irgendwann identifizieren doch die Feuer auf den
Molenköpfen und laufen um 22 Uhr in den Hafen ein. Das Hafenpersonal ist noch
aktiv und weist uns genauso freundlich wie beim letzten Mal einen Platz an.

Leider sind die Pizzerien an der Hafenfront schon geschlossen. Eine Gruppe
Österreichischer Yachties kommt gerade vom Essen und behauptet, dass oben im
Dorf noch etwas offen ist. Mit wenig Hoffnung machen wir uns auf den Weg und
werden angenehm enttäuscht. Wir landen in einem von einer Fischerfamilie
geführten Fischrestaurant und werden, obwohl wir die letzten Gäste sind,
hervorragend bewirtet.

Am anderen Morgen zerlege ich erstmal die Lenzpumpe, nach Entfernung einige
Fremdkörper fördert sie wieder einwandfrei. Wir verlassen den Hafen von Capraia
gegen Mittag, steuern nach Sicht um die Insel, dann Kurs SSW. Himmel bedeckt,
kein Wind. Eintöniges Motoren. Erst gegen 17 Uhr kommt ein NW auf, so dass wir

© Jürgen Schuetz 2006                                                              12
endlich Segel setzen können. Dann legt der Wind wieder zu und es beginnt zu
regnen. Port de Taverna haben wir als Etappenziel ausgeguckt. Es wird 22 Uhr bis
wir den Hafen erreichen. Wir entwickeln uns allmählich zu Spezialisten für
Nachtansteuerungen. Der Morgen ist immer noch grau und regnerisch, dafür duftet
der nahe Kiefernwald herrlich frisch. Wir segeln weiter, die korsische Ostküste
entlang, nach Solenzara.

Die Wettervorhersage für Korsika: Westküste SW 5-6, abnehmend, Ostküste E 2-4,
Straße von Bonifatio SW 6-7. Das steht uns für morgen bevor. Wir verlassen
Solenzara früh und müssen erstmal 3 Std. motoren. Dann kommt Wind mit S 2-4 Bft.
auf, sodass wir einen Schlag nach SE machen müssen. Wir nähern uns der Straße
von Bonifatio, der schmalen Durchfahrt zwischen Korsika und Sardinien. Wie zu
erwarten und vorhergesagt, frischt der Wind auf, aus SW. Also wieder hoch am
Wind. Ab 14 Uhr 5-6, später 6-7. Wieder viel Wasser an Deck, mit den bekannten
Nebenerscheinungen. Ich habe einen kleinen Hafen, Porto Lungo, im Maddalenen
Archipel auf der Karte gefunden, mit etwas Glück können wir ihn ohne weiteren
Kreuzschlag erreichen. Die YOL schäumt durch die Wogen. Glücklicherweise ist
Harry belastbar, aber auch er kann nicht verhindern, dass das Schiff ein paar Mal in
ein Wellental kracht. Die Quittung ist jedes Mal eine Dusche bis ins Cockpit. Wir
hoffen auf etwas weniger Wind, wenn wir erstmal über die Straße rüber sind.
Um 17 Uhr liegt das Felsenwirrwar von Maddalena vor uns. Da die Küste im
Vergleich zu Korsika relativ flach ist, bietet sie wenig Windschutz, immerhin wird der
Seegang etwas flacher.

                                                        Wo denn nun der Hafen sei
                                                        fragt Harry etwas ungeduldig.
                                                        Irgendwo hier muss ein
                                                        Schlupfloch sein. Die Szene
                                                        erinnert mich an eine
                                                        Erzählung aus Werner Hellwigs
                                                        „Raubfischer von Hellas“. Ein
                                                        alter Fischer hatte seinen Sohn
                                                        auf eine Seefahrtsschule
                                                        geschickt. Während einer
                                                        Sturmfahrt vor unwegsamer
                                                        Küste versichert der Sohn,
                                                        dass sie kurz vor einem
                                                         schützenden Hafen wären. Als
 Porto Lungo auf der Isola Maddalena
                                                         schließlich die Strandung
                                                         unausweichlich scheint, nimmt
der Vater eine Axt und erschlägt den Sohn. Momente später öffnete sich eine
Öffnung im Fels und dahinter der Hafen, das Schiff und Besatzung sind gerettet. Der
Sohn allerdings ist tot. Nun glaube ich nicht, dass Harry mich erschlagen würde,
außerdem erkenne ich inzwischen im Fels einige Häuser und nachdem wir die
nächste Felsnase gerundet haben, einige Mooringtonnen vor einer Kaimauer,
dahinter ein wunderbare Hafen. Eine italienische Segelyacht und eine unbemannte
Yacht ist alles was dort festgemacht hat. Die italienische Besatzung ist sehr nett,
Harry freut sich sein recht passables italienisch anwenden zu können. Ich setze mich
erstmal wieder mit der Bilgenpumpe auseinander. Es dauert lange bis die Bilge
gelenzt ist, wir brauchen dringend ein Filter für die Ansaugöffnung der Pumpe.

© Jürgen Schuetz 2006                                                               13
Porto Lungo ist ein Feriendorf, es gibt ein Hotel, eine Bar und schachtelförmig in die
Landschaft eingefügte Ferienhäuser, eigentlich ganz gelungen, aber jetzt in der
Vorsaison noch völlig ausgestorben. Entsprechend leer ist auch das einzige
Restaurant am Ort. Wir beschließen trotzdem dort Essen zu gehen. Es gibt mehr
Bedienungspersonal als Gäste. Der Chef verspricht uns einige sardische Vorspeisen
zusammenzustellen, und aus der Kühltheke wählen wir jeder einen Petersfisch aus.
Dazu einen sardischen Wein. Die Fülle von Vorspeisen hätte eigentlich gereicht,
aber der Fisch war inzwischen in der Küche und er war köstlich. Nach diesem
köstlichen Essen, sollte man über die Rechnung nicht klagen.

                                                        Der Wind steht weiter aus
                                                       SW und ist weiterhin recht
                                                       kräftig, da er aber über die
                                                       Insel kommt und wir um die
                                                       Isola Caprera wollen, kommt
                                                       er uns zunächst ganz
                                                       gelegen. Kurs erstmal SE,
                                                       dann S, schon nach 2 Std.
                                                       sind wir am südlichsten Cap
                                                       von Caprera, Punta Rossa.
                                                       Caprera heißt übrigens
                                                       genau wie Capraia
                                                       Ziegeninsel. Nach Punta
                                                       Rosso dringen wir kreuzend
                                                       in den Archipel ein.
  Caprera, auf den Klippen hocken Kormorane            Mit kurzen Kreuzschlägen im
                                                       relativ engen Fahrwasser
                                                       runden wir die Isola San
Stefano und nehmen Kurs auf die Hauptstadt der Insel La Maddalena. Einige
Untiefen und reger Schiffsverkehr erfordern Aufmerksamkeit. La Maddalena ist ein
interessanter Ort, der einzig bewohnbare im Archipel. Während auf Korsika in jedem
Laden die unvergleichlichen korsischen Spezialitäten angeboten wurden, waren es
hier die unvergleichlichen Sardischen.

                                                        Eine überdachte Markthalle
                                                        lockt mich an. Außer dem
                                                        üblichen Gemüseangebot,
                                                        viel Meeresfrüchte, viel
                                                        Luftgetrocknetes und
                                                        Ziegenkäse. Ich bin immer
                                                        noch auf der Suche nach
                                                        einem geeigneten Filter für
                                                        meine Bilgenpumpe. Ein
                                                        Besuch beim
                                                        Schiffsausrüster ist erfolglos,
                                                        aber wir finden einen
                                                        Eisenwarenladen. Der Chef
                                                        begreift sofort was wir
 John Maynard, unser eiserner Rudergänger hat die       suchen und präsentiert ein
 Pinne übernomme                                        ganzes Sortiment geeigneter

© Jürgen Schuetz 2006                                                                14
VA-Filter, hat auch noch ein
                                                       passendes Reduzierstück für
                                                       den Anschluss an die
                                                       Saugleitung. Unser Bilgen-
                                                       problem ist gelöst.

                                                       Wir verlassen La Maddalena am
                                                       nächsten Morgen. Wind aus SW
                                                       zwingt uns wieder zum Kreuzen.
                                                       Die Straße von Bonifatio ist
                                                       übrigens
                                                       Verkehrstrennungsgebiet, aber
                                                       die Vorschrift dieses nur im
                                                       Winkel von 90° zu kreuzen wird
                                                       offenbar nur von uns
                                                       eingehalten. Nach einem langen
Der Leuchtturm Madonetta markiert die Einfahrt in      Schlag auf die korsische Küste
die Bucht von Bonifatio                                zu erreichen wir Capo
                                                       Pertusato. Von dort können wir
                                                       den Leuchtturm Madonnetta,
                                                       welcher die Einfahrt der Bucht
                                                       von Bonifatio markiert,
                                                       erkennen. Die Bucht ist ein 1 sm
                                                       langer fjordähnlicher Schlauch,
                                                       an dessen Ende Yachthafen und
                                                       Ort liegt, der eigentliche Ort liegt
                                                       schwer zugänglich, hoch auf
                                                       einem Felsrücken.

                                                       Ernle Bradford, Segler und Autor
                                                       der Buches „Reisen mit Homer“
                                                       vermutet, das Odysseus hier
                                                       gewesen sei, und das seine
 Hier wurde Odysseus’ Flotte mit Steinen vernichtet,   ganze Flotte von den
 meint Ernle Bradford.                                 Lästrigonen in der der engen
                                                       Einfahrt durch Steinwürfe, von
                                                       den bis zu 70m hohen Felsen,
                                                       vernichtet wurde. Das Schiff von
                                                       Odysseus blieb verschont, er
                                                       hatte kluger Weise vor der Bucht
                                                       geankert.

                                                       Denkbar ist, dass die Bewohner
                                                       bei der Annäherung fremder
                                                       Schiffe, zunächst an einen
                                                       Überfall dachten. Man denke an
                                                       Odysseus Überfall auf die
                                                       Kikonen, bei welchem alle
                                                       Männer erschlagen und Beute
Bonifatio Altstadt                                     und Frauen brüderlich geteilt
                                                       wurden. Dieses Schicksal blieb

© Jürgen Schuetz 2006                                                                   15
den Lästrigonen erspart. Noch bis vor 150 Jahren hat man die Einfahrt nachts, durch
eine quer über die Bucht gespannte Kette, gesperrt.

Unser nächstes Ziel ist Propriano. Wir wären wohl auch noch weiter gefahren, allein,
Westwind mit 1-2 Bft, bringt uns an der Kreuz nur mühsam voran. Wir runden das
Cap Feno, segeln eine reich gegliederte Küste entlang, schließlich in den Golf de
Valinco in dessen letztem Winkel der Hafen von Propriano liegt. Uns läuft allmählich
die Zeit davon, so unterbleiben zwei im Handbuch empfohlene Landausflüge. Filitosa
mit steinzeitlichen Menhiren, und ein Besuch der mittelalterlichen Stadt Sartène.

                                                      Mit wenig Wind erreichen wir
                                                      Cap Muro, dann schläft der
                                                      Wind ganz ein. Mit Motorkraft
                                                      legen wir die letzten Meilen
                                                      zurück. Zwei geräumige Yacht-
                                                      häfen stehen zur Ver-fügung,
                                                      aber obwohl es noch Ende Mai
                                                      ist gibt es Platzprobleme.

                                                      Die nächste Etappe soll uns
                                                      zurück ans französische
                                                      Festland bringen. Die
                                                      Wettervorhersage verspricht
                                                      vor der Westküste Korsikas
                                                       südliche Winde, abflauend auf
                                                       5 kn. Es kam aber anders. Um
                                                       10 Uhr laufen wir bei W mit 4-
                                                       5 Bft aus. Trotz 2x gerefftem
                                                       Groß und kleiner Genua
                                                       schieben wir wieder viel Lage.
                                                       Wieder viel Wasser auf Deck.
                                                       Wind und Welle werden
                                                       gröber. Eine große Ketsch
                                                       arbeitet sich langsam heran,
                                                       ver-schwindet manchmal fast
                                                       hinter den Wellenbergen.

                                                        Eine viertel Stunde später
                                                        dreht die Ketsch ab, geht vor
 Die Ketsch verschwindet fast hinter den Wellenbergen  den Wind und läuft zurück
                                                       nach Ajaccio. Das ist auch für
                                                       mich das Signal zum
Umkehren. Harry meint zwar, wenn wir noch mehr reffen, könnten wir noch
weiterfahren, aber wir sind noch nicht einmal bei den Îles des Saguinaires, und von
dort sind es noch 126 sm bis Porquerolles. Also zurück, mit Rauschefahrt wieder in
den Hafen.

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind nicht besser. Harry muss wegen
Urlaubsende abmustern. Er nimmt eine Fähre direkt nach Marseille. Ich suche mir
inzwischen ein Internetcafé und suche Ersatzcrew im Internet Als erstem maile ich
Sven, einem Studenten, der sich schon früher für den Törn interessiert hatte. Da

© Jürgen Schuetz 2006                                                               16
meine Crew zu diesem Zeit-
                                                      punkt komplett war, hatte ich ihn
                                                      auf später vertröstet. Er sagt
                                                      spontan zu und kann in zwei
                                                      Tagen vor Ort sein. Aber erstmal
                                                      kommt ein Wettersturz, Regen,
                                                      Schnee bis hinunter auf 1200m,
                                                      schwere Hagelschauer
                                                      vernichten die korsische
                                                      Melonenernte. Glücklicherweise
                                                      ist im Hafen Fest der
                                                      einheimischen Fischer. So habe
                                                      ich wenigstens Unterhaltung mit
  Anmutige Korsinnen tanzen zu korsischer Musik       Folklore, korsischer Musik und
                                                      Kunsthandwerk. Außerdem ist
täglich Markt, mit den Köstlichkeiten Korsikas. Die hübschen jungen Damen hüpfen
gekonnt zu den Klängen von schrill klingenden Flöten. Einem Knotenkünstler kaufe
ich einen Schlüsselanhänger mit einem kunstvoll geknüpften Ball ab. Preis,10 €.
Teuer? Allein der Schäkel daran kostet 6 €, schlechter Stundenlohn.

Am nächsten Abend schwebt Sven ein, gleich am anderen Morgen machen wir einen
Versuch auszulaufen. Das Wetter hat sich zwar etwas beruhigt, aber ein kräftiger
Seewind steht in die Bucht von Ajaccio, die sich als rechte Mausefalle erweist. Bis zu
den Îles Sanguinaires sind es 8 sm mit SW Kurs gegenan, dann könnte man mit W
bis SW, oder natürlich mit Allem was aus Osten kommt leben. Wir kehren wieder um
und sind nicht die Einzigen die wieder abdrehen. Dieses Mal machen wir im Porto
Rossi fest.

                                                    Am Abend rufe ich Beat an, ein
                                                    Schweizer, der in Juan les Pins
                                                    von Yachtüberführungen,
                                                    Unterhaltsarbeiten an Booten
                                                    und Skipperkommandos lebt. Er
                                                    ist bereit gegen Ersatz der
                                                    Reisespesen zu kommen. Das
                                                    Gute, er kann mit der Fähre von
                                                    Nizza am nächsten Tag in
                                                    Ajaccio sein. Wir holen ihn mit
                                                    einem Leihwagen ab und
                                                    beschließen, am nächsten
                                                    Morgen sehr Früh auszulaufen.
                                                    Die Wetteraussichten sind
                                                    günstig, Ost (!) 2-3, Cap Corse
   Iles Sanguinaires die blutrünstigen Insel         4, weitere Aussichten Seebrise
                                                     mit 1-3 Bft. Schon um 5.50 Uhr
legen wir ab und nehmen nach dem Verlassen des Hafens Kurs auf die Îles
Sanguinaires, d.h. auf deutsch übrigens „Blutrünstige Inseln“. Ohne Wind, bei ruhiger
See, sehen sie nicht sehr blutrünstig aus. Um etwas abzukürzen steuern wir sogar
mittendurch.

© Jürgen Schuetz 2006                                                               17
Sven, der Vegetarier                            Beat, der Profiskipper

Es wird Zeit die Crew vorzustellen: Wie auf dem rechten Photo zu sehen, herrscht
totale Flaute, einzige Abwechslung, eine Schule mit 6 Delphinen. Sie begleiten uns
eine Weile, tauchen unter dem Boot hindurch und drehen sich auch schon einmal auf
den Rücken, sodass ihre helle Unterseite sichtbar wird.

                                                      Wir motoren stundenlang
                                                      durch die Flaute mit 5 kn, John
                                                      Maynard geht wieder Ruder.
                                                      Ich bereite ein einfaches Mahl
                                                      aus den Bordvorräten:
                                                      Farfalle, Olio/Oignon, mit
                                                      Pesto Liguria.

                                                      Fast 12 Std. ist der Motor
                                                      gelaufen, als endlich etwas
                                                      Wind aufkommt, Groß und
                                                      kleine Genua sind schnell
                                                      gesetzt, endlich schweigt der
                                                      Motor. Der Wind kommt aus
                                                      Nord, orientiert sich dann auf
 Ich habe sie selten so nahe gesehen.                 NE und nimmt auf 4 Bft zu.
                                                      Jetzt läuft die YOL mit 6 kn,
ohne Motor. Wir segeln in die Nacht. Um 20 Uhr hören wir noch mal die korsischen
Wettervorhersage und empfangen auch bereits die Vorhersagen für die Côtes
d’Azur, E 2-3, morgen NE 4 au large, d.h. auf dem offenen Meer, also ideale
Verhältnisse.

Das Radar zeigt ein Echo in 6 sm Entfernung, welches wir als Frachtschiff
identifizieren, einmal huscht ein Segler auf Gegenkurs in weniger als einer Meile
vorbei. Um Mitternacht sind es noch gut 50 Meilen bis Porquerolles. Ich gehe für eine

© Jürgen Schuetz 2006                                                              18
Weile in die Koje, es ist
                                         beruhigend eine gute Crew an
                                         Bord zu haben. Im
                                         Morgengrauen erwache ich,
                                         weil die Bewegungen des
                                         Bootes weder der Wettervorh
                                         ersage, noch dem Wind
                                         entsprechen. Die Welle kommt
                                         ziemlich quer, Yol kippt häufig
                                         seitlich über die Wellenkämme.
                                         Inzwischen sind erste
                                         Leuchtfeuer auf Porquerolles
                                         und dem Festland zu
                                         erkennen. Obwohl wir Toulon
                                          direkt anliegen könnten
 Sonnenaufgang über dem Cap des Mèdes     entscheide ich, hinter
                                          Porquerolles herum zu segeln.
                                          Der Hintergedanke ist, dass
                                          wir, falls der Wind weiter
                                          auffrischt im Hafen von
                                          Porquerolles festmachen
                                          können. Auf der Reede von
                                          Hyeres wird es dann wieder
                                          ruhiger, und vor schönem,
                                          konstanten Ost segeln wir
                                          durch bis St. Mendrier.Nach
                                          150 Meilen machen wir gegen
                                          Mittag in St Mendrier fest.
                                          Abends Captains Dinner in
                                          einem guten Restaurant,
                                          welches ich schon mit Werner
                                          besucht hatte.
 Cap d’Aigle, das Adlercap
                                          Da uns bei der Ankunft ein
                                          frischer Ostwind in die Bucht
                                         hinter dem Cap Cepet
                                         geblasen hat, fürchte ich ein
                                         mühsames gegenankreuzen
                                         am nächsten Morgen. Ich will
                                         deshalb ganz früh morgens
                                         ablegen, bevor sich der Wind
                                         etabliert hat und die YOL unter
                                         Maschine um Cap Cepet und
                                         Cap Sicie schieben, dann Kurs
                                         West. Die Rechnung geht auf,
                                         der Wind hat sich, wie so oft
                                         über Nacht beruhigt, um 6.30
                                         legen wir ab, schon eine halbe
                                        Stunde später haben wir das
 Tournelle la Cassadaigne               erste Cap erreicht. Bereits hier
                                        können wir Segel setzen und auf

© Jürgen Schuetz 2006                                                 19
Westkurs gehen. Wettervorhersage über UKW ESE 2-3, vor La Ciotat und Toulon 4,
abends abnehmend 2-3. Wir segeln jetzt in altbekannten Gewässern, am Cap d’Aigle
vorbei. nehmen direkten Kurs auf das Cap Croisette. Wir hören mehrfach die
Wettervorhersage über UKW, in Vertrauen erweckender Konstanz wiederholt sich
die Vorhersage vom Morgen. Allerdings schauen Meteorologen selten aus dem
Fenster.

La Cassadaigne markiert eine Einzeluntiefe mitten in 80 m tiefem Wasser. Bisher
habe ich dieses Türmchen immer auf der Landseite passiert, dieses Mal mit direkten
Kurs zum Cap Croisette, gehen wir seewärts vorbei. Der kundige Betrachter erkennt
an den weißen Mützen, dass wohl mehr als 2 Bft herrschen. Und der Wind nimmt
weiter zu, gegen 14 Uhr 5 Bft, Tendenz steigend. Wir haben die Fock ausgebaumt,
mit 6-8 kn rauschen wir über das Plateau de Chevre. Wir haben eindeutig zuviel
Segel oben. Das Bergen des Baumes fordert vollen Einsatz der Crew, er lässt sich
nur gemeinsam mit der Fock bergen. Allein mit dem Groß machen wir immer noch 7-
8 kn. Frioul, Sausset le Pins, Cap Couronne, fliegen vorbei. Der Wind steht voll in die
Bucht von Fos. Ohne Kurswechsel können wir bis tief in die Bucht hineinsegeln. Hier,
sozusagen vor der Haustür, kenne ich mich gut aus. Wichtigste Ansteuerungen sind
die Kardinaltonnen NJN und GN, sie müssen in jedem Fall an Backbord bleiben. Sie
markieren eine weit in die Bucht ragende Sandbank, die They de la Gracieuse, so
benannt nach einem Schiff, welches hier gestrandet ist. Außerdem sind hier noch
einige Schiffe gestrandet, Die Überreste ragen zum Teil über die Wasseroberfläche.
Der Wind hat bis auf 5-6 Bft. zugenommen, aber hinter Sandbank können wir das
Groß gut bergen. Wir halten auf die Ansteuerungstonnen des Hafenkanals zum Port
Napoleon zu. Der Wind kommt jetzt von der Seite. Links und rechts des
ausgebaggerten Kanals wird es sehr flach, und weil ich nicht auf das Leeufer
getrieben werden möchte, gebe ich ausnahmsweise mehr Gas als üblich. Mit 6,5 kn
Fahrt erreichen wir den Heimathafen um 18 Uhr, gerade noch rechtzeitig zur „Happy
Hour“ in der Bar des Restaurants „The Lighthouse“. 56 Meilen seit St Mendrier in
11,5 Std. haben wir zurückgelegt. Wie beschließen den Törn in Gerards Pizzeria
„Key West“, für Sven bereitet er sogar eine rein Vegetarische Pizza.

Noch ein paar Einzelheiten zum Törn:
Dauer des Törns: 45 Tage
Hafentage: 15, davon Wetter bedingt: 7
Motorstunden: (müssen noch ermittelt werden)
Zurückgelegte Gesamtstrecke: 819 Seemeilen.

                                                               Mittwoch, 26. Juli 2006
                                                                      Jürgen Schuetz
                                                                           Yolskipper

© Jürgen Schuetz 2006                                                               20
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