S.a.m.S - Schüler arbeiten mit Schülern - Ein Konzept zur Peer-Education an Ganztagsschulen
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S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ein Konzept zur Peer-Education an Ganztagsschulen Arbeitshilfen zur Partizipation an Ganztagsschulen 4
Vorwort Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Grundlagen S.a.m.S. – „Schüler arbeiten mit Schü- Schülerinnen und Schüler lern“ hat im Jahr 2005 als Pilotprojekt in in einer neuen Rolle........................... 3 Zusam menarbeit mit der Schulleiterin der heutigen Georg-Forster-Gesamtschu- S.a.m.S. an der Georg-Forster- le Wörrstadt und mir seinen Anfang ge- Gesamtschule Wörrstadt................... 4 nommen. Die möglichen Tätigkeiten von Beim Schreiben dieser Arbeitshilfe ist mir Lerncoaches...................................... 5 noch einmal deutlich geworden, wie viel Spaß mir das Projekt S.a.m.S. vom ersten S.a.m.S. fördert die individuelle Tag an bis heute gemacht hat. Es ist span- Entwicklung...................................... 6 nend, die Entwicklung der Lerncoaches zu erleben und zu sehen, wie sie ihr Kompetenzerwerb der Lerncoaches...... 7 Selbstbewusstsein, ihre Art von Engage- ment und ihre Übernahme von Verantwor- Einführung tung mit zunehmenden Erfahrungen aus- bauen. Erste Schritte nach der Entscheidung für S.a.m.S.................. 8 Der Gewinn für die Lerncoaches und die von ihnen betreuten Schülerinnen und Grundlagen zur Arbeit mit S.a.m.S.- Schüler ist umso größer, je umfangreicher Lerncoaches...................................... 9 der Gestaltungsspielraum ist, der durch Schule und Kollegium zur Verfügung ge- Ausbildung stellt wird. Je mehr den Lerncoaches zu- getraut wird, umso mehr können sie ihr Konzeption der Ausbildung..................10 Wissen und ihre Kompetenzen ausbauen und präsentieren. Davon kann letztend- Die Ausbildung im Schulalltag.............11 lich die gesamte Schulgemeinschaft pro- fitieren. Praktische Umsetzung der Ausbildung.......................................12 Diese Arbeitshilfe soll Ihnen dabei helfen, Ihren Schülerinnen und Schülern diese Die ersten Schritte der Lerncoaches.....14 Lerngelegenheiten zu eröffnen. Service & Material Ich hoffe, dass auch Sie viel Freude mit S.a.m.S. haben werden! Literatur und Unterstützungs- angebote.........................................15 Jutta Kastner-Püschel Übersicht über die Arbeitsblätter.........15 Januar 2013 Arbeitsblätter und Kopiervorlagen.......16 Impressum..........................................23 2
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Grundlagen Schülerinnen und Schüler in einer neuen Rolle Die Entstehung von S.a.m.S. Partizipation durch Engagement „Schüler arbeiten mit Schülern“, kurz Das Ziel des Projektes „S.a.m.S. – Schü- ➥ Peer-to-Peer S.a.m.S., ist ein bewährtes Konzept des ler arbeiten mit Schülern“ ist die Partizi- Der Begriff „Peer Edu- ➥Peer-to-Peer-Lernens. Schülerinnen und pation von Schülerinnen und Schülern am cation“ kommt ur- Schüler höherer Jahrgangsstufen werden Alltagsleben ihrer Schule. Auf freiwilliger sprünglich aus den zu Lerncoaches ausgebildet und arbeiten Basis können sie sich zu Lerncoaches USA und meint einen an Ganztagsschulen in Lernzeiten mit jün- ausbilden lassen, um außerhalb des ei- pädagogischen An- geren Kindern zusammen. genen Unterrichts jüngeren Schülerinnen satz, bei dem speziell und Schülern beim Lernen zu helfen. ausgebildete Jugend- S.a.m.S. wurde von der Georg-Forster- liche mit gleichaltri- Gesamtschule Wörrstadt und Jutta Kastner- Sie erleben ihre Schule aus einer ganz an- gen oder etwas jün- Püschel gemeinsam entwickelt und in deren Sichtweise und lernen durch die geren Jugendlichen Kooperation zwischen der Serviceagen- Übernahme einer Leitungsposition ihre auf Augenhöhe von Ju- tur „Ganztägig lernen“ Rheinland-Pfalz, eigenen Stärken und Schwächen bes- gendlichen zu einem dem Ministerium für Bildung, Wissen- ser kennen. Dabei können sie sich ak- bestimmten Thema ar- schaft, Weiterbildung und Kultur und tiv in die Gestaltung der Schulkultur ein- beiten. Schülerinnen der Deutschen Kinder- und Jugendstif- bringen, indem sie mit anderen lernen, und Schüler können tung im Programm „Ideen für mehr! Ganz- mit ihnen üben und sie fördern. Sie über- ganz anders auf die tägig lernen.“ realisiert. Von 2006 bis nehmen Verantwortung für jüngere Schü- Bedürfnisse anderer 2008 wurden S.a.m.S.-Ausbildungen an lerinnen und Schüler und beteiligen sich Schüler eingehen als 20 Ganztagsschulen durchgeführt. Inzwi- am Lernprozess der kompletten Schulge- eine Lehrperson. schen arbeiten rund 35 weiterführende meinschaft. Lerncoaches können in der Schulen in Rheinland-Pfalz mit S.a.m.S. Lernzeit, der Pausengestaltung oder als An einer Grundschule wurden ehemali- AG-Leitung eingesetzt werden. Die enge ge Schülerinnen und Schüler als Lerncoa- Zusammenarbeit mit den Pädagoginnen ches im Rahmen der Nachmittagsveran- und Pädagogen bewirkt bei den S.a.m.S.- staltungen eingesetzt. Lerncoaches einen Perspektivwechsel und fördert ihre persönliche Entwicklung. Um das Konzept noch weiter zu verbrei- ten und für neue Anwendungsgebiete zu- gänglich zu machen, fasst diese Arbeits- hilfe das in der Praxis erprobte Konzept S.a.m.S.-Multiplikatoren von S.a.m.S. zusammen. Sie zeigt Ih- (Pädagoginnen und Pädagogen) nen die Vorteile der Arbeit mit Lerncoa- ches auf und erläutert, wie Sie S.a.m.S. an Ihrer Schule einführen können. Dabei bilden aus wird Schritt für Schritt vorgegangen: Sie erfahren Details über die organisatori- schen Rahmenbedingungen, die Ausbil- S.a.m.S.-Lerncoaches dung der Lerncoaches und die Umsetzung (Schülerinnen und Schüler der von S.a.m.S. an Ihrer Schule. Im Service- 9./10. Klassen) teil dieser Arbeitshilfe finden Sie weiter- führende Unterstützungsangebote zu S.a.m.S. sowie zahlreiche Arbeitsmateri- betreuen alien als Kopiervorlagen. S.a.m.S.-Kinder (Schülerinnen und Schüler der 5./6. Klassen) 3
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Grundlagen S.a.m.S. an der Georg-Forster-Gesamtschule Wörrstadt Integration ins Schulkonzept Lerncoaches im Einsatz ➥ Georg-Forster- An der ➥Georg-Forster-Gesamtschule Während einer Projektwoche wurde nach Gesamtschule Wörr- (GFG) lernen fast 1000 Schülerinnen und vorherigen intensiven Gesprächen die stadt Schüler mit unterschiedlichen Voraus- erste Lerncoach-Gruppe aus 17 Schü- Humboldtstr. 1 setzungen, Begabungen und Fähigkeiten lerinnen und Schülern der 10. Klassen 55286 Wörrstadt voneinander und miteinander und kön- ausgebildet. Mit Beginn des Schuljahres Tel.: 06732 9174-12 nen den ihrer Leistungsfähigkeit entspre- 2005/2006 gingen diese Lerncoaches an Fax: 06732 9174-49 chenden Schulabschluss erreichen. Die den Start und haben einzeln oder als Tan- info@gfg- GFG vermittelt eine breite Grundbildung dem jeweils 5 bis 9 Ganztagskinder der woerrstadt.de und bereitet sowohl auf die Berufswelt 5. Klasse einmal wöchentlich zwei Un- www.gfg-woerrstadt.de als auch auf ein Universitätsstudium vor. terrichtsstunden lang am Nachmittag be- treut. Die GFG ist Teamschule. Alle Klassen der Jahrgänge 5 bis 9 werden von zwei Klas- Zu den Aufgaben der Lerncoaches zählte senlehrkräften betreut. Pro Jahrgang bil- beispielsweise das Lernen für Arbeiten, den diese acht Tutoreninnen und Tutoren das Wiederholen der Vormittagsthemen, ein Team, das für alle pädagogischen Be- die aktive Gestaltung kleiner Pausen lange des Jahrganges verantwortlich ist. und die Bearbeitung der Lernbedarfe der Damit werden verlässliche soziale Bezie- Fünftklässler. In der Anfangszeit haben in hungen geschaffen, die wichtige Grundla- kürzeren Abständen kleine Teamsitzun- ge für erfolgreiches Lernen sind. gen im Anschluss an die Lernzeit statt- gefunden, um über Erfolge zu berichten, Soziales von- und miteinander Lernen aber auch um Schwierigkeiten und Frage- ist von Anfang an wichtiges Lernziel. Die stellungen seitens der Lerncoaches zu er- Schülerinnen und Schüler lernen demo- örtern. kratische Spielregeln kennen und üben diese in verschiedenen Situationen ein. In Fachkonferenzen und Teamsitzungen S.a.m.S. kommt eine besondere Bedeu- des Jahrgangs 5 wurde der Einsatz der tung zu, weil die Schülerinnen und Schü- Lerncoaches ebenfalls reflektiert, um Ide- ler lernen, miteinander umzugehen und en bereichert und durch Unterstützungs- auf die Bedürfnisse der anderen einzuge- angebote flankiert. Da das Projekt von hen. den Beteiligten als positiv beurteilt wur- de, fand zum Ende des Schuljahres die zweite Lerncoachausbildung statt, um dann den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassen diese besondere Form des Lernens und Arbeitens anbieten zu können. Seitdem ist S.a.m.S. ein fester Bestandteil im Schulkonzept der Georg- Forster-Gesamtschule. Jährlich werden neue Lerncoaches ausgebildet. 4
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Grundlagen Die möglichen Tätigkeiten von Lerncoaches Einsatzbeispiele an Schulen Schülerinnen und Schüler, die als Lern- Jede Schulgemeinschaft muss ihren ei- coaches ausgebildet wurden, können auf genen Weg finden, S.a.m.S. in das Schul- vielfältigen Wegen an der Gestaltung ih- konzept einzubinden und im Alltag umzu- rer Ganztagsschule mitwirken. Abhän- setzen. gig vom Schul- und Ganztagskonzept der Schule ergänzen sie die Nachmittagsan- Der Wahl der Einsatzbereiche sollte eine gebote beispielsweise in der Lernzeit, in intensive Diskussion vorausgehen, in der aktiven Pausen oder in AGs. die Chancen und Bedenken mit Blick auf die Lerncoaches und die zu betreuenden Folgende Einsatzgebiete für Lerncoaches Ganztagsschülerinnen und -schüler the- werden in dieser Form an S.a.m.S.-Schu- matisiert werden sollten. len in Rheinland-Pfalz umgesetzt: Interessant sind die im Anschluss dar- ❙❙ Lerncoaches betreuen alleine oder als an zu beobachtenden Entwicklungen: Ist Tandem eine kleine Gruppe selbstständig, beispielsweise der Start als Tandem in beispielsweise während der Lernzeit. vielen Fällen ein absolutes Muss – weil hier der sozialen Unterstützung ein ho- ❙❙ Lerncoaches arbeiten mit Lehrkräf- her Wert zukommt – wünschen sich viele ten zusammen und übernehmen die Lerncoaches nach kurzer Zeit eine eigene Förderung einzelner Schülerinnen und Gruppe, weil sie an Selbstvertrauen, Si- Schülern bei ihrem Lernen. cherheit und Know-how dazugewonnen haben. ❙❙ Lerncoaches gestalten zusammen mit Lehrkräften die Lernzeiten, indem sie, Ähnlich verhält es sich mit Kollegien, die nach der Erledigung der Hauptaufgaben, eine Experimentierphase brauchen, um zusätzliche Freizeits- oder Trainings- festzustellen, was Lerncoaches leisten angebote machen. können. Eines hat sich auf jeden Fall ge- zeigt: Es ist sinnvoll, den Prozess Schritt ❙❙ Lerncoaches arbeiten im AG-Bereich für Schritt gemeinsam zu entwickeln. Das mit und unterstützen die Lehrkräfte. minimiert Turbulenzen, Zweifel und Enttäu- schungen, lässt Zeit und Raum für Reflexio- ❙❙ Lerncoaches bieten eigene Angebo- nen und das Wahrnehmen von Erfolgen. te an und bereiten sich während der Lerncoach-Ausbildung intensiv auf diese Aufgabe vor. ❙❙ Lerncoaches bieten eine aktive Mittagspause nach dem Mensabesuch mit Spielen aller Art an. ❙❙ Lerncoaches begleiten Gruppen durch die gesamte Pause inkl. Mensabesuch. ❙❙ Lerncoaches betreuen Schüler-Cafés, Spieleräume, Snoozle-Räume und/oder lesen Geschichten vor. 5
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Grundlagen S.a.m.S. fördert die individuelle Entwicklung Vorteile für die Lerncoaches Vorteile für die S.a.m.S.-Kinder ❙❙ Berufsorientierung: Die Lerncoaches ❙❙ Vertiefung von Wissen: Lerncoaches erhalten eine fundierte Ausbildung, können Lehrinhalte aus einer ande- nach der sie in eine neue Rolle schlüp- ren Perspektive erklären. Der eigene fen dürfen: Sie begleiten andere Wissenserwerb liegt nur kurze Zeit Schülerinnen und Schüler in einer Lei- zurück und sie erinnern sich noch tungsfunktion. Über ihre Tätigkeit als an die Probleme, die sie selbst oder Lerncoach erhalten sie einen Einblick andere mit dem Stoff hatten. Viele in Abläufe, die im Berufsleben üblich Lerncoaches können sich zusätzlich sind, und werden dazu angeregt, über mit Spezialwissen einbringen, das sie die eigene berufliche Entwicklung an die S.a.m.S.-Kinder weitergeben. nachzudenken. Sie haben die Möglich- keit, Wissen und praktische Erfahrun- ❙❙ Kommunikation auf Augenhöhe: Lern- gen an der Schule in neuen Zusammen- coaches können sich in die Situation hängen zu erwerben. der anderen Schülerinnen und Schü- ler gut hineinversetzen und auf einer ❙❙ Verantwortungslernen: In der Arbeit mit Augenhöhe mit ihnen kommunizieren. jüngeren Schülerinnen und Schülern Dadurch können die S.a.m.S.-Kinder entwickelt sich eine enge und andere Fragen offener stellen als gegenüber Beziehung zwischen Älteren und Jünge- einer Lehrperson. ren. Lerncoaches übernehmen Verant- wortung für die von ihnen betreuten Schülerinnen und Schüler und gestalten durch ihre Angebote und ihren Einsatz Zitate von Lerncoaches das Schulklima und das Image der Schule mit. „Seit ich Lerncoach bin, mache ich wie- der Hausaufgaben – da habe ich mir ganz ❙❙ Partizipation: Die Lerncoaches treten schön was eingebrockt.“ in einen Dialog mit Lehrerinnen und Lehrern der Schule, indem sie an Konfe- „Hilfe, ich kann plötzlich meine Lehrer ver- renzen teilnehmen. Auf einer Augenhöhe stehen.“ kommunizieren die Lerncoaches ihre Eindrücke und Erfahrungen, beziehen „Der Lerntyptest ist kaputt – natürlich Stellung, sagen ihre Meinung und setzen kann ich super zuhören!“ durch ihre Arbeit und Ideen Impulse für den Bildungsprozess. Durch ihre neue „Hat bitte jemand meinen Geduldsfaden Rolle und die damit verbundenen Aufga- gefunden?“ ben und Funktionen können die Lern- coaches das Schulleben mitgestalten. „Seit ich Lerncoach bin, habe ich keinen Bock mehr, Kleine zu ärgern – muss mir ❙❙ Eigene Stärken kennenlernen: Lerncoa- jetzt was Neues suchen.“ ches können sich nach eigenen Inter- essen und Fähigkeiten ausprobieren. „Ich hab’s nur einmal erklärt und sie hat’s Je nachdem, in welchem Rahmen sie an sofort verstanden – ich bin ein Genie!“ der Schule eingesetzt werden, können sie ihre Kenntnisse im musikalischen oder kreativen Bereich einbringen oder ihr Wissen über Computer an jüngere Schüler weitergeben. Dabei lernen sie ihre eigenen Stärken besser kennen und erfahren, wie sie diese einsetzen und weitergeben können. 6
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Grundlagen Kompetenzerwerb der Lerncoaches Reflexion der Lerncoach-Tätigkeit Beispiele für Kompetenzen ➥ Kompetenzen Dieser Arbeitshilfe S.a.m.S. bietet für die Lerncoaches die Seit 2005 sind an zahlreiche Schulen in liegt folgende Kom- Möglichkeit, in neuen Lernsituationen Rheinland-Pfalz Sa.m.S.-Lerncoaches im petenzdefinition zu ➥ Kompetenzen zu erwerben und wei- Einsatz. Um den Kompetenzerwerb im Grunde: terzuentwickeln. Schulintern sollte re- Rahmen von S.a.m.S. zu belegen, haben „Kompetenzen sind gelmäßig darüber reflektiert werden, ob ca. 100 Lerncoaches standardisierte Fra- Fähigkeiten einer Per- die Lerncoaches sich (noch) in der Lage gebogen bearbeitet oder anhand struk- son zum selbstorgani- fühlen, mit ihrer verantwortungsvollen turierter Interviews Auskunft über ihren sierten Handeln in für Aufgabe zurechtzukommen. Die Quali- Kompetenzerwerb gegeben. sie bisher neuen Situ- tätssicherung findet dabei auf mehreren ationen. Kompetenzen Ebenen statt: Parallel dazu haben Interviews mit zeigen sich im Han- S.a.m.S.-Multiplikatoren von unterschied- deln der Person.“ ❙❙ Die Lerncoaches geben den Lehrkräf- lichen Schulen stattgefunden. Es zeigten Heyse, V. / Erpen- ten regelmäßig Rückmeldung zu den sich Übereinstimmungen in den Ergebnis- beck, J. / Ortmann, St. S.a.m.S.-Stunden. So können aktuelle sen bei verschiedenen Kompetenzen, wo- (2010): Grundstruk- Themen und Probleme direkt von der von einige hier aufgezählt sind: turen menschlicher Lehrkraft aufgegriffen werden. Kompetenzen, S. 15. ❙❙ Lerncoaches lernen durch ihre Tätigkeit ❙❙ Die Lerncoaches arbeiten in regelmä- die Übernahme von Verantwortung. ßig stattfindenden Teamsitzungen mit den anderen Lerncoaches zusammen. ❙❙ Sie entwickeln die Fähigkeit, Gruppen Auch bei diesen Treffen reflektieren sie zu leiten. ihre Rolle, ihre Arbeit mit den Schüle- rinnen und Schülern und geben sich ❙❙ Sie lernen, Beziehungen zu gestalten gegenseitig Rückmeldung. Im Rahmen und schwierige Situationen zu managen. der Teamsitzungen helfen sich die Lerncoaches untereinander. ❙❙ Sie nutzen die Chance, Entscheidungen zu treffen und sich selbst zu entwickeln. ❙❙ Von Zeit zu Zeit sollte zudem eine Umfrage unter den Lerncoaches durch- ❙❙ Sie ergreifen die Initiative, statt auf geführt werden. Die Ergebnisse dieser Impulse von außen zu warten. anonym durchgeführten Reflexion soll- ten vom S.a.m.S.-Multiplikator aufge- ❙❙ Sie wenden im Sinne der Methoden- griffen werden. Gegebenenfalls können kompetenz neue Strategien an und gezielte Fortbildungsmaßnahmen für organisieren sich in unbekannten die Lerncoaches durchgeführt werden, Situationen. um Problemen zu begegnen. „Was ich heute als Lerncoach in der Aus- bildung lerne, kann ich morgen direkt in meiner Tätigkeit für die Schule umsetzen. Mein neu erworbenes Wissen und die Re- sultate aus den Trainings kann ich sofort anwenden und ich muss nicht warten, bis ich den Schulabschluss oder den Ausbil- dungsplatz habe.“ 7
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Einführung Erste Schritte zur Einführung von S.a.m.S. Schulgemeinschaft einbeziehen Außerdem muss geklärt werden, ob Lern- coaches Schlüssel für bestimmte Räume Auf der formalen Ebene betrifft dies zu- oder für Schränke mit Material erhalten nächst den Beschluss der Gesamtkonfe- und auf welchem Kommunikationsweg In- renz, sich für S.a.m.S. zu entscheiden. formationen an Lerncoaches weitergeben Hierzu bedarf es im Vorfeld einer aus- werden. reichenden Dichte an Informationen, um Fragen, berechtigte Zweifel und auch Be- Fortbildung geisterung realistisch zu betrachten. Die ➥ Fortbildungsveran- ➥ Fortbildungsveranstaltungen der Ser- Seit 2008 bietet die Serviceagentur staltungen viceagentur „Ganztägig lernen“ und Hos- „Ganztägig lernen“ jährlich ein ➥ Mul- Bei Veranstaltungen pitationen an S.a.m.S.-Schulen können tiplikatorentraining für Lehrkräfte und im Rahmen der „Fort- dabei wesentlich zur Informationsfülle pädagogische Fachkräfte an, die sei- bildungsreihe der beitragen. tens ihrer Schulen mit der Einführung von Modellschulen für S.a.m.S. beauftragt sind. Sie erhalten Partizipation und De- Die Erfahrung hat gezeigt, dass es ei- während der zweitägigen Veranstaltung mokratie“ können nem grundsätzliches Einverständnis der vielfältige Möglichkeiten, Tipps und Ide- Sie an einer S.a.m.S.- Schulgemeinschaft mit all ihren Betei- en, wie sie das Projekt an ihrer Schule im- Schule hospitieren ligten bedarf, um das Projekt unter gu- plementieren können. Das Training ist für und einen ersten Ein- ten Voraussetzungen zu starten. Auch die Schulen ausgelegt, die das Projekt ein- blick in S.a.m.S. er- frühzeitige Information von Eltern, Schü- führen möchten und Unterstützung in der halten. lerinnen und Schülern über das Konzept Entwicklungsphase brauchen. Dafür er- bietet die Chance zum intensiven Aus- halten die zukünftigen S.a.m.S.-Multipli- ➥ Multiplikatoren- tausch und auch die Zeit, sich mit einer katoren Konzepte, Zeitpläne für die Rea- Training Neuerung innerhalb der Schule sachlich lisierung und Ausbildungsinhalte für die Aufbauend auf die und emotional auseinanderzusetzen. Trainings der Lerncoaches. Hospitation an einer S.a.m.S.-Schule bie- Organisatorische Voraussetzungen tet die Serviceagen- tur „Ganztägig lernen“ Bereits vor dem Ausbildungsbeginn soll- eine zweitägiges Mul- ten diejenigen benannt sein, die die Lern- tiplikatoren-Training coaches als Ansprechpartner bei auf- für Pädagogen an, die tretenden Schwierigkeiten und Fragen selbst S.a.m.S. an ih- unterstützen werden. Dabei hat sich in rer Schule einführen der Vergangenheit bewährt, dass sich An- wollen. sprechpartner zur Verfügung stellen, die diese Aufgabe kontinuierlich über einen längeren Zeitraum wahrnehmen können. Als günstig erwiesen hat sich, wenn es ähnlich wie für die Streitschlichter oder die SV einen Treffpunkt für Lerncoaches gibt, an dem beispielsweise auch Materi- al für ihre Tätigkeiten aufbewahrt werden kann. Außerdem dient ein solcher Raum als Treffpunkt, an dem sich die Lerncoa- ches austauschen und auf ihre Aufgaben vorbereiten können. Lerncoaches, die in der Lernzeit einge- setzt sind, sollten einen Zugriff auf Lern- material und Kopiermöglichkeiten haben. 8
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Einführung Grundlagen zur Arbeit mit S.a.m.S.-Lerncoaches Rekrutierung von Lerncoaches Vertragliche Gestaltung Um zukünftige Lerncoaches zu gewinnen, Bereits vor Beginn der Lerncoach-Ausbil- gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: dung sollte innerhalb der Schule geklärt sein, unter welchen vertraglichen Bedin- ❙❙ Über einen Aushang erhalten die Schü- gungen der Lerncoach-Einsatz erfolgen lerinnen und Schüler erste Informatio- soll. Die häufigsten Regelungen aus der nen, dass an ihrer Schule eine S.a.m.S.- Praxis sind: Lerncoachausbildung geplant ist. Die Rahmenbedingungen zur Ausbil- ❙❙ Jeder ausgebildete Lerncoach ver- dung und zum späteren Einsatz sind im pflichtet sich, über einen bestimmten Aushang kurz skizziert. Eine Einladung Zeitraum der Schule regelmäßig zur zu einer Informationsveranstaltung Verfügung zu stehen. In der Regel liegt aus. Interessierte melden sich gehen diese Vereinbarungen über ein zu dieser Veranstaltung schriftlich an, Schulhalbjahr. ohne dabei bereits eine Verpflichtung einzugehen. ❙❙ Wichtige Themen wie Aufsichtspflicht, Hausordnung, Befugnisse und Auf- Vorteil: Innerhalb einer Veranstaltung wandsentschädigung werden vertrag- mit allen potenziellen Lerncoaches lich erfasst. können Fragen und Bedingungen be- sprochen werden. ❙❙ Die Lerncoaches arbeiten unentgelt- lich. Als Anerkennung veranstaltet die Nachteil: Es melden sich sehr viele Schule ein Grillfest, organisiert einen Schülerinnen und Schüler an, die Kino- oder Theaterbesuch, überreicht Veranstaltung wird sehr groß und es Buchpräsente etc. gibt ➥ zu viele Bewerbungen für die zu vergebenden Ausbildungsplätze. ❙❙ Die Lerncoaches erhalten einen ➥ Zu viele Bewer- Ehrenamtsvertrag. Die Aufwandsent- bungen schädigung pro Stunde wird im Vorfeld Wenn sich zu viele ❙❙ Die für das Projekt verantwortlichen festgelegt. Die entstehenden Kosten Schülerinnen und Lehrkräfte/pädagogischen Fachkräfte werden aus dem Etat für den Ganztags- Schüler für S.a.m.S. vereinbaren mit den entsprechenden unterricht bestritten. Diese Variante interessieren, kann Klassenlehrerinnen und -lehrern einen wird von vielen Schulen umgesetzt. eine klassische Termin für ein Informationsgespräch Hierfür gibt es bei der Aufsichts- und Bewerbung um und stellen das Projekt direkt in einzel- Dienstleistungsdirektion (ADD) ent- einen Platz für die nen Klassen vor. sprechende Vordrucke, die dort ange- Lerncoach-Ausbil- fordert werden können. dung gefordert Vorteil: Klärung vieler Fragen mit einer werden. So wird überschaubaren Anzahl an Interessier- ❙❙ Vertragspartner sind die Lerncoaches, gleichzeitig ein ten. deren Erziehungsberechtigte und die realistisches Schulleitung. Bewerbertraining Nachteil: Hoher Zeitaufwand für die durchgeführt. Verantwortlichen und Langeweile für diejenigen, für die das Projekt nicht in Frage kommt. 9
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ausbildung Konzeption der Ausbildung Themen der Ausbildung Die Bausteine der Ausbildung Obwohl die Lerncoaches an den Schulen Die Ausbildungsthemen sind für Pädago- unterschiedlich eingesetzt werden, gibt ginnen und Pädagogen sehr verständlich; es dennoch einen Pool an Themen, die Schülerinnen und Schüler, die sich mit alle betreffen. Dazu zählen, sowohl in der diesen Themen zuvor noch nicht ausein- theoretischen Auseinandersetzung als andergesetzt haben, können sich jedoch auch in der praktischen Erprobung und oft nichts unter diesen abstrakten The- Umsetzung, die folgenden Inhalte: men vorstellen. Gruppenleitung und -moderation Folgende „Übersetzung“ der Ausbildungs- themen hat den Schulen geholfen: ❙❙ Leitung von Gruppen, Erkennen von Dynamiken Alles, was das Lernen schöner, ❙❙ Motivation spannender und erfolgreicher macht: ❙❙ Aufsichtspflicht Dem eigenen Lernen auf die Schliche ❙❙ Erste Hilfe in Notfällen kommen. Lernmethoden kennenlernen, ausprobieren, selbst entwickeln. Fachliche Themen Das habe ich alles auch schon mal gelernt! ❙❙ Auseinandersetzung mit den fachlichen Mathe, Englisch, Deutsch: Bruchrechnen? Inhalten der Ganztagsschüler unter Irregular Verbs? Das und dass? Eselsbrü- Nutzung der eingesetzten Schulbücher cken, Tipps und Tricks für kleine Lerner. ❙❙ Sport-, Freizeit-, und Entspannungs aktivitäten Eine kleine Gruppe leiten: ❙❙ Entwicklungspsychologie Was ein guter Lerncoach alles wissen ❙❙ Lernpsychologie und Lernmethoden muss. „Üben – üben – üben“. ❙❙ Vorbereitung von S.a.m.S.-Stunden bzw. der jeweiligen Aufgaben als Lerncoach Gestaltung von Pausen, Spiel und Spaß: Spielend Lernen. Toben, lachen, lustig Die Rolle der Lerncoaches in der Schule sein. ❙❙ Rolle, Aufgaben und Verantwortung Organisation und “Papierkram“: von Lerncoaches Spielregeln für S.a.m.S.-Stunden. Was ❙❙ Erkennen persönlicher Fähigkeiten und schreibe ich ins Hausaufgabenheft, Kurs- Grenzen heft, Info-Bogen? ❙❙ Rechte und Pflichten von Lerncoaches ❙❙ Befugnisse von Lerncoaches Tobi sucht Streit und Lisa hat keinen Bock: ❙❙ Schulspezifische Themen Warum haben es Schüler und Schülerin- nen manchmal schwer? Wie motiviere ich Kooperation im Lerncoach-Team meine kleine Gruppe? ❙❙ Zusammenarbeit im Lerncoach-Team Laura ist ganz blass und Max hat sich ❙❙ Kooperation innerhalb der Schule geschnitten: ❙❙ Reflexion und Weiterentwicklung der Pflaster oder Notarzt? Immer ich? Die Sache Lerncoach-Tätigkeit mit der Verantwortung. ❙❙ Weiterbildung der Lerncoaches Simsalabim für Anfänger: Praktische Erfahrungen Morgens Schüler/Schülerin – mittags Lerncoach: Auch das Verwandeln will ge- ❙❙ Hospitationen lernt sein. Der Umgang mit den verschie- ❙❙ Praxistraining denen Aufträgen. 10
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ausbildung Die Ausbildung im Schulalltag In der Umsetzung des Projektes in Rhein- S.a.m.S.-Projekttage land-Pfalz konnten verschiedene Ausbil- dungsmodalitäten erprobt werden und Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit be- auf diese Weise vielfältige Erfahrungen steht im Rahmen einzelner oder mehrerer gesammelt werden. Projekttage. Hier treffen sich die zukünf- tigen Lerncoaches zu vorher abgestimm- Insgesamt wurde für die Qualifizierung ten Terminen ganztags innerhalb des Un- ein Zeitrahmen von 30 bis 40 Unterrichts- terrichts und auch am Nachmittag, um die stunden veranschlagt. Die Gruppengröße Ausbildungsthemen zusammen mit ihren lag zwischen 10 und 22 Schülerinnen und verantwortlichen Ausbildern zu bearbeiten. Schülern. Einstieg als „Praktikant/in“ Ausbildung in einer Projektwoche Zu dieser Variante gibt es im ➥ Max- ➥ Max-Planck- Planck-Gymnasium in Trier eine mehrjäh- Gymnasium Trier Die Projektwoche als Ausbildungstermin rige gute Erfahrung. Die verantwortliche Sichelstraße 3 bietet sich deshalb an, weil sich hier der Lehrerin des S.a.m.S.-Projektes gestaltet 54290 Trier Großteil der Ausbildungsinhalte bearbei- die Ausbildung in einem direkten Mix aus www.mpg-trier.de ten lässt. Sofern es machbar ist, den zu- theoretischen Input und praktischer Um- künftigen Lerncoaches im Vorfeld Un- setzung. Innerhalb einer AG erarbeiten terrichtshospitationen zu ermöglichen, die zukünftigen Lerncoaches Inhaltliches gelingt über die Auswertung des Erlebten und trainieren ihre Aufgaben. Im direkten und die sich daraus ergebenden Fragen Anschluss begleiten sie dann einen akti- ein guter Einstieg in die Thematik. ven Lerncoach bei seiner Arbeit und über- nehmen Zug um Zug eigene Aufgaben. Die AG über ein Schulhalbjahr erste Gruppe Lerncoaches wurde im Rah- men von Projekttagen ausgebildet. Die zu erarbeitenden Inhalte lassen sich auch über ein Schulhalbjahr gut gestal- Ferienkurse und Wochenendseminare ten. Die AG-Form bietet zudem im Nor- malfall auch die Chance, im Nachmit- Bei den Ferienkursen während der Som- tagsunterricht der Ganztagsschüler und merferien haben jeweils in der ersten -schülerinnen zu hospitieren, um dabei oder letzten Ferienwoche die Ausbildun- die Atmosphäre direkt zu erleben. Die gen stattgefunden. Die Schülerinnen und Lerncoaches erhalten bei dieser Varian- Schüler waren dabei sehr motiviert und te auch einen Einblick in die schwanken- haben engagiert gearbeitet. Vergleich- de Leistungsfähigkeit und Leistungsbe- bar gut war die Atmosphäre während der reitschaft der Ganztagskinder. Sie haben Wochenendseminare, die von Freitag- auch die Möglichkeit, sich nach Abspra- nachmittag 13.00 – 18.00 Uhr und am che mit den Lehrerinnen, Lehrern und au- Samstag von 08.00 – 14.00 Uhr an meh- ßerschulischen Fachkräften am Nachmit- reren Wochenenden durchgeführt wur- tagsgeschehen zu beteiligen. den. Nach Absprache mit den jeweiligen Schulleitungen und Hausmeistern konn- te die „Schlüsselgewalt“ pannenfrei ge- regelt werden. 11
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ausbildung Praktische Umsetzung der Ausbildung Gestaltung der Ausbildung Je nachdem, in welchem Bereich und Ver- ❙❙ Räume antwortungsrahmen die Lerncoaches ein- Überaus angenehm lässt sich die gesetzt werden sollen, ergeben sich für Ausbildung in großen Räumen wie die Ausbildung unterschiedliche Schwer- Aula, Bibliothek, Aufenthaltsraum punkte, an denen gearbeitet wird. Bei ei- oder Filmsaal gestalten. Aufgrund der nem Lerncoacheinsatz während einer ak- Raumgröße gibt es hier die Möglich- tiven Mittagspause kann beispielsweise keit, abwechselnd in Kleingruppen und das Erproben von Spielen oder das Ent- gemeinsam am Thema zu arbeiten. Das wickeln von Fantasiegeschichten zur Ent- im Laufe der Zusammenarbeit entste- spannung einen Großteil der Ausbildung hende Präsentationsmaterial lässt sich beanspruchen, während die Lerncoaches in Räumen dieser Größe gut aushängen im Bereich Lernzeitgestaltung vorwie- und verdeutlicht die Leistungen der gend mit fachlichen Themen befasst sein Teilnehmenden, dient als Diskussions- werden. grundlage und lädt Gäste zum inhalt- lichen Austausch ein. Während Klas- Besondere Bedeutung hat auf jeden Fall senräume meistens ein Rollenverhalten die Praxissimulation, denn Lerncoaches auslösen, bieten andere Räume auch brauchen ein ausreichend umfangreiches andere Verhaltensalternativen. Beson- Training im stark professionell geprägten ders reizvoll ist natürlich das Arbeiten schulischen Bereich, um pädagogische außerhalb der Schule. Aufgaben übernehmen zu können. Sie brauchen Strategien und auch Unterstüt- ❙❙ Zeit zung seitens des Kollegiums im Umgang In der Regel ist es sinnvoll, sich mit mit Ganztagskindern, die möglicherweise den Beteiligten gemeinsam einen ungern und notgedrungen die Ganztags- Zeitplan zu geben, der unabhängig vom schule besuchen müssen. Außerdem sind üblichen Schulalltag durch die zukünf- Lerncoaches mit Kindern konfrontiert, tigen Lerncoaches bestimmt wird. Das die auch am Vormittag eine Herausforde- Arbeiten außerhalb des 45-Minuten- rung für ihre Lehrerinnen und Lehrer dar- Taktes, das eigenständige Gestalten stellen. Auf diese Situationen sollten sie von Pausenzeiten und die Festlegung vorbereitet sein. Oft lösen Lerncoaches von Beginn und Ende des Arbeitstages schwierige Situationen sehr kreativ und fördert durch die Diskussion und Be- es gelingt ihnen, mit ihren ganz eigenen schlussfassung die Selbstorganisation Ideen Kinder zu motivieren. und den Umgang mit demokratischen Entscheidungen. Unabhängig von der gewählten Ausbil- dungsvariante haben sich die folgenden ❙❙ Materialien Gestaltungselemente positiv auf das Ar- Für die Ausbildung benötigen die beitsklima, die Motivation und die Ergeb- Lerncoaches folgendes Material zum nisse der Lerncoach-Ausbildung ausge- Ausprobieren und Erproben: aktuelle wirkt: Schulbücher der betreuten Klassen, Bücher zum Methodentraining, Wör- terbücher und Grammatikbücher, ein Pool an Arbeitsblättern (möglichst mit Lösungen), Veröffentlichungen mit Kno- bel-, Rate- und Kooperationsspielen, Softbälle, Hosentaschenluftballons und Straßenkreide. 12
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ausbildung Zertifikate ❙❙ Methoden Die Teilnahme an der Lerncoach-Aus- Die Ausbildungszeit lässt sich mit der bildung sollte über ein entsprechendes ganzen Vielfalt der Methodenwelt ge- Zertifikat dokumentiert werden, das die stalten: Kleingruppenarbeiten mit Prä- Schülerinnen und Schüler für Bewerbun- sentationen, Diskussionen im Plenum, gen um Praktikums- und Ausbildungs- Hospitationen mit selbst entwickelten plätze nutzen können. Interessant für Un- Beobachtungskriterien, Praxissimula- ternehmen ist die Zusammenstellung der tionen mit Feedback durch die Gruppe, Themen, die innerhalb der Ausbildung er- Einzelarbeit, Tests zur Lerntypbestim- arbeitet wurden. mung, Literaturarbeit, Herstellung und Erprobung eigener Lernmaterialien, Aktive Lerncoaches sollten mit dem Jah- Entwicklung von Lernmethoden, Trai- reszeugnis eine Beurteilung – ähnlich ei- ning von Echtsituationen, etc. nem Arbeitszeugnis – erhalten, das sie Die Schülerinnen und Schüler haben ebenfalls für ihre spätere berufliche Ent- Spaß am Arbeiten mit unterschied- wicklung nutzen können. lichen Methoden, erinnern sich an selbst erlebte Methoden im Unterricht oder aus dem Freizeitbereich und haben ihrerseits Methodenvorschläge parat, die erprobt werden können. Die Theoriethemen und die Praxisanteile lassen sich über diesen Methodenmix abwechslungsreich gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiten. ❙❙ Dokumentation Arbeitsblätter mit theoretischem Inhalt, Ergebnisse aus Kleingruppenar- beiten oder Hospitationsrunden, selbst entwickelte Lernideen – grundsätzlich alles, was während der Ausbildung entsteht, sollte dokumentiert werden, um daraus ein schuleigenes S.a.m.S.- Lernheft gestalten zu können. ❙❙ Einstieg in die Praxis Nach Abschluss der Ausbildung ist es empfehlenswert, die Lerncoaches zunächst im Tandem einzusetzen. Nach und nach werden sich die Stärken der einzelnen Lerncoaches zeigen und dementsprechend die Einsatzgebiete definiert werden. Dazu sind die regel- mäßigen Reflexionsrunden hilfreich. 13
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Ausbildung Die ersten Schritte der Lerncoaches Einsatz nach der Ausbildung 3) Wir arbeiten mit den Ganztags-Schü- Um gut in die Arbeit als Lerncoach zu star- lerinnen und -schülern … ten, hat es sich als positiv herausgestellt, den Lerncoaches die Erstellung des Ein- ❙❙ motiviert, satzplanes zu überlassen. Innerhalb ei- ❙❙ freundlich und offen, ner ersten moderierten Teamsitzung kann ❙❙ hilfsbereit und geduldig die Aufteilung der Lerncoaches auf die ❙❙ gerecht, zu betreuenden Gruppen erfolgen. Da- ❙❙ mit klaren Grenzen, bei gibt es Spielraum mit Blick auf Lern- ❙❙ vorbildlich, coach-Tandems, Vertretungsregelungen ❙❙ unterstützend und verständnisvoll. oder Rotationsverfahren unter permanen- ter Berücksichtigung der Bedürfnisse der 4) In der Zusammenarbeit mit den Lehr- Ganztagskinder. Über dieses Verfahren kräften ist uns wichtig, … findet noch einmal eine Sensibilisierung der Lerncoaches für ihre Arbeit statt und ❙❙ gegenseitige Absprachen zu treffen sie übernehmen Verantwortung für sinn- und Verständnis entgegenzubringen. stiftende Entscheidungen, die selbstver- ❙❙ die Arbeit zu teilen. ständlich von den Verantwortlichen der ❙❙ offen miteinander reden zu können. Schule mitgetragen werden müssen. ❙❙ kompromissbereit zu sein. ❙❙ neue Ideen zu entwickeln. In dieser Sitzung sollte ein Termin für die ❙❙ das Mitspracherecht der Lerncoaches Lerncoach-Teamsitzung mit der verant- zu nutzen. wortlichen Lehrkraft vereinbart werden. Die ❙❙ Probleme gemeinsam zu bewältigen. neuen Lerncoaches sollten an die Kommu- ❙❙ Rückmeldung der Arbeit der Lerncoa- nikationswege erinnert werden, die sie bei ches zu erhalten. Fragen und Schwierigkeiten nutzen kön- nen. Ermutigen Sie auch die Lerncoaches: 5) Als Lerncoaches achten wir auf … Neue Aufgaben bringen immer Stolperstei- ne und Fehler mit sich – diese sind aber le- ❙❙ gemeinsame Absprachen, einheitliche diglich ein Hinweis, dass Lösungen entwi- Regeln. ckelt werden müssen. ❙❙ gute Lernatmosphäre. ❙❙ Verantwortung. Leitideen: Lerncoaches als Team ❙❙ Verlässlichkeit. ❙❙ gute Zusammenarbeit. 1) Ein Lerncoach ist ein Mitglied unserer ❙❙ Zusammenhalt und geschlossenes Schulgemeinschaft, das … Auftreten. ❙❙ Erfahrungen für die Zukunft sammelt. 6) Wir sorgen dafür, … ❙❙ den Lehrer und die Schüler unterstützt. ❙❙ Spaß bei der Arbeit mit Kindern hat. ❙❙ respektvoll miteinander umzugehen. ❙❙ Anerkennung für die Arbeit bekommt. ❙❙ auf freundschaftlicher Ebene zu helfen, ❙❙ die Ganztagsschule fördert. aber mit Grenzen. ❙❙ für Ruhe zu sorgen. 2) Wir sehen unsere Aufgabe darin, … ❙❙ dass Kinder ihre Hausaufgaben erledigen. ❙❙ den Spaß am Lernen beizubehalten. ❙❙ Kinder zum Lernen zu motivieren. ❙❙ Lernen zu optimieren. ❙❙ Verantwortung zu übernehmen und zu ❙❙ dass Schüler Eigenverantwortung teilen. übernehmen. ❙❙ eigene Erfahrungen weiterzugeben. ❙❙ das Lernen zu betreuen. (Originalprotokoll aus einer Teamsitzung ❙❙ Gruppenarbeit zu fördern. von Lerncoaches) 14
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Service & Material Service & Material Fortbildungen und Hospitationen Kopiervorlagen für die Praxis ➥ Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Fortbildungsreihe der Modellschulen für Auf den folgenden Seiten finden Sie frei Rheinland-Pfalz Partizipation und Demokratie einsetzbare Kopiervorlagen und Arbeits- Jürgen Tramm, Viele der Modellschulen für Partizipation materialien, die in der praktischen Arbeit Anja Kremper und Demokratie in Rheinland-Pfalz arbei- mit S.a.m.S. an Schulen entstanden sind: Butenschönstr. 2 ten erfolgreich mit S.a.m.S. Im Rahmen 67346 Speyer ihrer gemeinsamen Fortbildungsreihe fin- ❙❙ S.a.m.S. - Schüler arbeiten mit Schülern Tel.: 0671 9701-2172 den regelmäßig Fortbildungen statt, bei Eine Ausschreibung für S.a.m.S. zum Fax: 0671 9701-2120 denen Sie S.a.m.S. in der Praxis kennen- Aushängen und Verteilen an Ihrer serviceagentur.rlp@ lernen können. Schule, mit der Sie Schülerinnen und ganztaegig-lernen.de ➥➥ Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Schüler über S.a.m.S. informieren und www.rlp.ganztaegig- ➥➥ Modellschulen für Partizipation und sie zu einer Infoveranstaltung einladen lernen.de Demokratie können. ➥ Modellschulen für S.a.m.S.-Multiplikatorentraining ❙❙ Rolle und Aufgabe als S.a.m.S. Partizipation und Seit 2008 bietet die Serviceagentur Eine anschauliche Zusammenstellung Demokratie „Ganztägig lernen“ Rheinland-Pfalz jähr- für (angehende) Lerncoaches zu ihrer Über 40 Schulen in lich ein zweitägiges Multiplikatoren- Rolle als Schüler im Vergleich zu ihrer Rheinland-Pfalz geben training an. Unter der Leitung von Jutta Rolle als S.a.m.S.-Lerncoach. ihre Erfahrungen mit Kastner-Püschel erarbeiten die Teilneh- beispielhaften Parti- mer passende Konzepte für die Umset- ❙❙ Arbeit mit Gruppen zipationsansätzen an zung von S.a.m.S. an ihrer Schule und er- Ein Handout für (angehende) Lerncoa- andere Schulen weiter. werben die nötigen Kompetenzen. ches über die Arbeit mit Gruppen, das Mehr Informationen ➥➥ Serviceagentur „Ganztägig lernen“ sich gut zum Kopieren für die Ausbil- finden Sie unter: dung und zum Aushängen im S.a.m.S.- www.rlp.ganztaegig- Material Zimmer eignet. lernen.de demokratielernenund Praxismaterial zu S.a.m.S. aus Schulen ❙❙ Besuch der Lerncoaches in den Klassen leben.rlp.de Auf der Website der Serviceagentur Ein Protokoll, das angehende Lerncoa- „Ganztägig lernen“ Reinland-Pfalz finden ches als Arbeitsblatt und Leitfaden für ➥ buddY e.V. Sie viele Materialien rund um S.a.m.S. – ihre Hospitationen im Unterricht wäh- Forum Neue Lernkultur unter anderem eine fortlaufend aktuali- rend der Ausbildung nutzen können. Benzenbergstr. 2 sierte Liste der S.a.m.S.-Schulen sowie 40219 Düsseldorf Praxismaterial zum Download. ❙❙ Leitfaden für eine kleine „Teamsitzung“ Tel.: 0211 303291-0 ➥➥ Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Ein Handout für Lerncoaches zu einer Fax: 0211 303291-22 selbst geleiteten Teamsitzung, die zum info@buddy-ev.de Material des buddY e.V. Einholen von Feedback der S.a.m.S.- www.buddy-ev.de Der buddY e.V. hat umfangreiche Ansät- Kinder dient. ze der Peer Education entwickelt und er- probt. Der Verein unterstützt Schulen bei ❙❙ Rückmeldung zur S.a.m.S.-Stunde der Umsetzung und bietet umfangreiches Ein Protokoll für Lerncoaches zur Do- Material, das z.T. jedoch erst nach der kumentation der Geschehnisse in der Teilnahme an einer Fortbildung herunter- S.a.m.S.-Stunde als Grundlage für den geladen werden kann. Austausch mit der zuständigen Lehr- ➥➥ buddY e.V. kraft. ❙❙ Meine Arbeit als S.a.m.S.-Lerncoach Eine Vorlage für eine anonyme Be- fragung der S.a.m.S.-Lerncoaches zu ihren Erfahrungen und Rückmeldungen aus ihrer Tätigkeit. 15
S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern Dieses Projekt ist interessant für Schülerinnen und Schüler, … • die Lust darauf haben, sich mit den Themen „Lernen“ und „Leiten von kleinen Gruppen“ auseinander zu setzen. • die schon immer einmal mit Jüngeren arbeiten, lernen und üben wollten und sich an unserer Schule beteiligen möchten. • die sich vorstellen können, ab dem nächsten Schuljahr nachmittags Schülerinnen und Schüler beim Lernen zu begleiten, sie bei der Erledigung von Hausaufgaben und beim Üben für Arbeiten zu unterstützen. • die sich nach erfolgreicher Ausbildung an unserer Schule etwas Geld verdienen möchten. Es ist soweit: Wir führen eine S.a.m.S.-Lerncoach-Ausbildung an unserer Schule durch! Beginn: Dauer: An der Ausbildung können teilnehmen: Interessierte Schülerinnen und Schüler sind herzlich zur Informationsverstaltung über „S.a.m.S. – Schüler arbeiten mit Schülern“ eingeladen! Datum: Uhrzeit: Raum: Rückmeldung an das Schulbüro bis: Ich nehme an der Informationsverstaltung zu S.a.m.S. teil! Name: Klasse: Ich weiß jetzt schon, dass ich Lerncoach werden möchte. Ich habe von S.a.m.S. gehört und möchte mich informieren. Ich habe noch keine Informationen, aber bin ganz einfach neugierig und habe Fragen.
Rolle und Aufgabe als S.a.m.S. Kompetenzen – Befugnisse – Verantwortung Kompetenzen, Wissen, Erfahrungen Rolle als Schülerin / Schüler und S.a.m.S. Befugnisse Verantwortung Schülerin sein – Schüler sein ❙❙ Wie habe ich meine Rolle als Schüler/Schülerin an meiner Schule definiert? ❙❙ Wie sehe ich Schulleitung/Lehrerinnen/Lehrer/Mitarbeitende in der Verwaltung und Organisation meiner Schule? ❙❙ Wie sehe ich die anderen Schülerinnen und Schüler? ❙❙ Wie verhalte ich mich als Schüler/Schülerin? ❙❙ Wofür fühle ich mich verantwortlich? S.a.m.S. Lerncoach sein ❙❙ Verändert sich in meiner Einstellung oder in meinem Denken etwas dadurch, dass ich demnächst mit Ganztags- schülern arbeiten werde? ❙❙ Wenn ja, was genau verändert sich? ❙❙ Wie sehe ich jetzt die Bereiche Kompetenzen – Verantwortung – Befugnisse? ❙❙ Wofür fühle ich mich verantwortlich?
Arbeit mit Gruppen Liebe Lerncoaches, diese Übersicht soll euch nach eurer Ausbildung hefen, eure Arbeit mit den S.a.m.S.-Kindern zu strukturieren. Die einzenen Schritte zeigen, wie man die Gruppenarbeit mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern gestalten kann. 1. Kontaktaufnahme • Gemeinsamer Start • Sich gegenseitig bekannt machen • Erste gemeinsame Aktionen 2. Besprechung gemeinsamer Ziele • Klärung, was in den S.a.m.S.-Stunden stattfindet • Wo fängt S.a.m.S. an und wo hört S.a.m.S. auf • Aufgabe der S.a.m.S.-Lerncoaches und der Schülerinnen und Schüler 3. Entstehung von Normen, Regeln, Interventionen • Gespräch über die Form der gemeinsamen Aktionen • Klärung des Umgangs miteinander • Regeln beschließen 4. Erleben gemeinsamer Emotionen in Bezug auf die Gruppensituation • Positive und emotional ansprechende Gestaltung des gemeinsames Handels/Lernens • S.a.m.S.-Lerncoaches als Mo(tiva)tor 5. Entstehung von Rollen und Beziehungen / Sympathie – Antipathie – Ansehen • Beschreibung der Rolle und Aufgabe der S.a.m.S.-Lerncoaches • Beziehungen und Rollen beobachten und eingreifen • Beteiligung aller ermöglichen 6. Entstehung unbewusster Eindrücke durch gemeinsame Erlebnisse • Atmosphäre beobachten – Situationen klären • Gemeinsames Erleben ermöglichen 7. Erhaltung des inneren Gleichgewichtes • Gespräche zur Situation führen – positiv wie negativ • Allparteilichkeit der S.a.m.S.-Lerncoaches
Besuch der Lerncoaches in den Klassen Startphase 1. Verhalten und Stimmung zu Beginn der Stunde 2. Wie ging der Unterricht los? Gab es ein Startritual? 3. Wie habt ihr die Schülerinnen und Schüler erlebt? Arbeitsphase 4. An welchen Themen wurde gearbeitet? 5. War eine Struktur erkennbar? 6. Wie habt ihr die Arbeit erlebt? 7. Wie haben sich die Schülerinnen und Schüler verhalten? 8. Wie würdet ihr die Lernatmosphäre bezeichnen? 9. Wie vertraut waren euch die Inhalte? 10. Hättet ihr den Kindern bei Fragen helfen können? Erste Gedanken und Ideen 11. Was hat euch überrascht/erstaunt? 12. Was würdet ihr tun, wenn ihr mit diesen Kindern lernen würdet? 13. Wenn ihr daran denkt, dass ihr selbst bald Lerncoach seid, was möchtet ihr unbedingt bis dahin können? Was mir sonst noch aufgefallen ist und was ich sagen möchte:
Leitfaden für eine kleine „Teamsitzung“ Auftakt ❙❙ Begrüßung der Schülerinnen und Schüler ❙❙ Sitzordnung: Schülerinnen und Schüler am besten um eine Tischgruppe versammeln Einleitung „Heute werden wir gemeinsam einmal etwas anderes tun – wir reden heute über unsere gemeinsame S.a.m.S.-Stunde.“ Zur Erinnerung für alle Lerncoaches: S.a.m.S. = Unterricht, Lernen, Vorbereitung auf Arbeiten und Hü’s, Übungen, Spiel – je nachdem, wie der Auftrag lautet Aufgabe der Lerncoaches: Durchführung der o.g. Aufgaben zusammen mit den GTS-Schülern der jeweiligen Gruppe Sammlung der Schülermeinung am besten auf Flip-Chart oder Plakatpapier zur Visualisierung für alle 1. Frage: Was gefällt euch gut an eurer S.a.m.S.-Stunde? z. B. „Mir selbst gefällt an unserer S.a.m.S.-Stunde, dass …“ 2. Frage (je nach Notwendigkeit) Was gefällt euch weniger gut an S.a.m.S.? Was stört? Was hindert uns am gemeinsamen Arbeiten? z.B. „Mir gefällt an unserer S.a.m.S.-Stunde nicht, dass …“ 3. Frage (je nach Notwendigkeit): Was wollen wir ändern? Was wollen wir dagegen unternehmen? Wer hat Verbesserungsvorschläge? z.B. „Ich habe folgende Ideen dazu: … “ 4. Wir vereinbaren … Gemeinsam einen Vertrag entwickeln (mit Unterschrift zur Dokumentation der Verbindlichkeit). Anreize schaffen für die Einhaltung. z.B. „Wenn alles gut läuft, dann spielen wir am Ende der Stunde … / dann beginnen wir die nächste Stunde mit …“
Rückmeldung zur S.a.m.S.-Stunde am : S.a.m.S.-Betreuer/innen: Klasse/Gruppe: Hausaufgaben: (HA) Nicht fertig Name Fach/Fächer Nicht gelöst Grund Andere Gründe geworden zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt zu viel HA getrödelt Disziplinprobleme/auffälliges Verhalten: Betroffene Schüler/innen Was ist vorgefallen? Ordnung: Mitteilungen an die Lehrkräfte dreckig/Müll Saal vor dem Unterricht: sauber dreckig/Müll Saal nach dem Unterricht: sauber
Meine Arbeit als S.a.m.S.-Lerncoach 1. An meiner Arbeit als Lerncoach gefällt mir … 2. Das kann ich besonders gut … 3. Das ist ein Tipp, den ich gerne an meine Lerncoach-KollegInnen weitergeben möchte … 4. Darüber ärgere ich mich manchmal … 5. Da bin ich unsicher … 6. In folgenden Situationen wünsche ich mir Hilfe / Unterstützung … 7. Das möchte ich gerne können … 8. Ich werde als Lerncoach respektiert von … / weil … 9. Ich werde wenig respektiert von … /weil … 10. Wenn ich mit den Schüler/innen arbeite, dann begleiten mich folgende Gedanken und Gefühle … 11. Was ich sonst noch sagen möchte … 12. Durch meine Tätigkeit als Lerncoach habe ich folgendes gelernt: 13. Dabei hat mir besonders geholfen (z.B. Situationen/Personen):
Impressum Herausgeber: Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Rheinland-Pfalz Jürgen Tramm, Anja Kremper Butenschönstr. 2, 67346 Speyer Tel.: 0671 9701-2172 Fax: 0671 9701-2120 E-Mail: serviceagentur.rlp@ganztaegig-lernen.de Web: www.rlp.ganztaegig-lernen.de Autorin: Jutta Kastner-Püschel 1. Auflage, Januar 2013 Reihe „Arbeitshilfen zur Partizipation an Ganztagsschulen“ Heft 4 Gesamtredaktion, Gestaltung und Satz: beta - Die Beteiligungsagentur GbR, Mainz www.beteiligungsagentur.de Der Umwelt zuliebe auf Recyclingpapier gedruckt. 23
www.rlp.ganztaegig-lernen.de www.rlp.ganztaegig-lernen.de GEFÖRDERT VOM MINISTERIUM PÄDAGOGISCHES FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, LANDESINSTITUT WEITERBILDUNG UND KULTUR
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