Sachdokumentation: Signatur: DS 3243

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Sachdokumentation:
                                   Signatur: DS 3243
                                   Permalink: www.sachdokumentation.ch/bestand/ds/3243

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Wir subventionieren
unsere eigene
Wasserverschmutzung!
Beenden wir das am
13. Juni 2021.

Pestizide, Antibiotikaresistenzen und Gülle
gefährden das Trinkwasser und unsere Gesundheit.

Die Trinkwasserinitiative verlangt, dass          Wir investieren Milliarden an Steuergeldern
unsere Steuermilliarden zukünftig in eine         in die Produktion unserer Lebensmittel, noch
pestizidfreie Lebensmittelproduktion              bevor wir sie im Laden kaufen. Die Initiative
fliessen, die Antibiotika nicht prophylak-        will dieses Geld in eine trinkwasserfreundli-
tisch einsetzt und einen Tierbestand              che Landwirtschaft umlenken, die pestizid-
hält, den sie mit einheimischem Futter            frei und aus eigenem Boden produziert und in
ernähren kann.                                    der Tierhaltung keine Antibiotika prophylak-
                                                  tisch einsetzt. Zusätzlich sollen Bäuerinnen
Unser wichtigstes Lebensmittel ist das Trink-     und Bauern bei diesem Systemwechsel mit
wasser. Es entsteht zum grossen Teil durch        Bildung, Forschung und Investitionshilfen un-
die Versickerung des Regens dort, wo auch         terstützt werden.
unsere Nahrung wächst, auf landwirtschaft-
lich genutzten Böden. Diese Böden sind der        So schützen wir die Gesundheit, die Umwelt
beste Trinkwasserfilter und ein grosser Was-      und die Ernährungssicherheit und verhindern
serspeicher.                                      die massiven Folgekosten der heutigen indus-
                                                  triellen Lebensmittelproduktion. Qualität und
Die intensive Landwirtschaft setzt riesige        Ertrag als auch die bäuerlichen Einkommen
Mengen an Pestiziden, Antibiotika, Import-        werden nachhaltig gesichert. Ökologisch und
futter und Gülle ein. Dies bedroht die Qualität   gesund produzierte Lebensmittel werden für
unseres Trinkwassers und unserer Nahrung          alle erschwinglich. Sie sind die neue Norm.
sowie die Biodiversität, das Klima und die
Luft. Und gefährdet so unsere Gesundheit
und die Ernährungssicherheit.
Zu viel Gülle durch Importfutter                  Schweizer Seen ersticken
Die Schweiz importiert jährlich 1,2 Mio. t Fut-   Zu viel Gülle belastet unsere Seen. Seit Jahr-
termittel, auch aus Südamerika, damit sie ihre    zehnten werden Baldegger-, Hallwiler-, Sem-
überhöhten Nutztierbestände ernähren kann.        pacher- und Greifensee künstlich belüftet –
Sogar Urwälder werden dafür gerodet!              finanziert mit unseren Steuergeldern..
50% des Schweizer Fleisches und 70% der
Schweizer Eier und Poulets werden mit
Importfutter hergestellt. Das Resultat: viel           «Gülle- und Ammoniak-
zu viel Gülle und Ammoniak.
                                                      überschüsse führen im
Die jährlichen Ammoniakemissionen sind 70%          Trinkwasser zu überhöhten
höher als das Umweltschutzgesetz erlaubt.
                                                   Nitratkonzentrationen. Nitrat
Flächenbezogen sind es die zweithöchsten in
Europa. Das giftige Stickstoffgas Ammoniak            gilt als krebserregend.»
versauert und überdüngt Böden, Wälder und
Gewässer. Es schädigt die Biodiversität sowie
das Klima und belastet unsere Lungen mit          Antibiotika als Heilmittel: ja
Feinstaub. 95% der Ammoniakemissionen             Antibiotika als Prophylaxe: nein
stammen aus der Landwirtschaft – 90%              Antibiotikaresistente Bakterien sind laut Eidg.
davon aus der Nutztierhaltung.                    Fachkommission für biologische Sicherheit
                                                  die «grösste Bedrohung für die Gesundheit
Wo Schweiz drauf steht, soll auch                 der Bevölkerung». Trotzdem werden in der
Schweiz drin sein                                 intensiven Tierhaltung tonnenweise Antibioti-
Tiere müssen dort leben, wo ihr Futter wächst.    ka eingesetzt, sogar prophylaktisch. Dabei
Dann sind die Nährstoffkreisläufe geschlossen     entstehen antibiotikaresistente Bakterien, die
und die Überdüngung ist gestoppt. Darum will      via Gülle und Mist in unsere Nahrung, in die
die Initiative, dass die Schweizer Landwirt-      Gewässer und in unser Trinkwasser gelangen
schaft ihre Tiere wieder mit einheimischem        können.
Futter ernährt.

Importfutter
führt zu überhöhten Ammoniakemissionen, die Gewässer, Klima
und Biodiversität schädigen und das Trinkwasser mit Nitrat
belasten.

                             50%                                       70%
                             des Schweizer                             der Schweizer
                             Fleisches wird                            Eier werden mit
                             mit importiertem                          importiertem
                             Futter erzeugt                            Futter erzeugt
Pestizide in unseren Gewässern                  Der Bund schützt unser
145 Pestizide werden in unseren Fliessgewäs-    Trinkwasser nicht
sern gemessen, häufig über dem Grenzwert.       Trotz grossflächiger Pestizidbelastungen hat
                                                der Bund 2020 für 14 Pestizide die Grenzwerte
Pestizide in unserem Trinkwasser                in den Gewässern erhöht.
85 bis 90% der Pestizide werden von der Land-
wirtschaft eingesetzt. Die Folge:               Pestizid-Poker
Trinkwasserfassungen müssen wegen Pes-          175 einst bewilligten Pestiziden wurde von
tizidrückständen über dem Grenzwert ge-         2005-2020 die Zulassung entzogen, vor allem
schlossen werden. Vielerorts ist dadurch eine   wegen Gesundheits- und Umweltschäden.
Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser
nicht mehr möglich.                             Pestizidfreie Produktion
                                                Die Initiative verlangt eine Lebensmittelpro-
                                                duktion ohne chemisch-synthetische Pflan-
                                                zenschutzmittel. Die Bio-Mittel sind erlaubt.
    «Mehr als eine Million
  Menschen in der Schweiz                       Akut bedroht: Bienen, Insekten, Vögel
                                                Der Einsatz von Pestiziden und die Gülle- und
 trinken pestizidbelastetes                     Ammoniaküberschüsse aus der Massentier-
 Trinkwasser, das nicht den                     haltung zerstören die Biodiversität. 60% der
                                                Insektenarten in der Schweiz sind gefährdet.
 gesetzlichen Vorschriften                      Das Insektensterben, insbesondere bei den
        entspricht.»                            Bienen, bedroht unsere Lebensmittelproduk-
                                                tion. Vögeln und Fischen fehlt die Nahrungs-
                                Quelle: 4aqua   grundlage.

Schweizer Biodiversität
im Wiesland der tieferen Lagen

    reich
    verarmt
    kein Lebensraum
Die Tierproduktion wird am stärksten subventioniert,
     obwohl sie die grössten Umwelt- und Klimaschäden
     verursacht.

                                            82%
       18%                                                                 2.3 Mrd. Tierproduktion
                                                                           0.5 Mrd. Pflanzenproduktion

                     Quelle: Kosten und Finanzierung der Schweizer Landwirtschaft, Vision Landwirtschaft 2020

Ziel der Initiative                                      Nicht teurer, dafür Norm und gesünder
Die Initiative lenkt unsere Steuermilliarden in          Ökologisch produzierte Lebensmittel dürfen
eine Lebensmittelproduktion, die                         nicht mehr kosten als solche, deren Her-
                                                         stellung die Umwelt zerstört. Durch die Um-
  • pestizidfrei produziert
                                                         lenkung der Subventionen werden ökologische
  • die Biodiversität erhält
                                                         Lebensmittel zur neuen Norm und für alle
  • Antibiotika nicht prophylaktisch einsetzt
                                                         erschwinglich.
  • einen Tierbestand hält, den sie mit
    Schweizer Futter ernähren kann

Die Bäuerinnen und Bauern werden bei die-
                                                                    «Pestizide,
sem Systemwechsel zusätzlich mit Bildung,                     Antibiotikaresistenzen
Forschung und Investitionshilfen unterstützt,
damit Qualität und Ertrag als auch ihr
                                                             und Gülle gefährden das
Einkommen nachhaltig gesichert sind.                         Trinkwasser und unsere
Weniger Food Waste = weniger Importe
                                                                  Gesundheit.»
Wir produzieren und importieren viel zu viele
Lebensmittel. 30-50% davon landen im Food                JA zur Trinkwasserinitiative
Waste. 500 000 ha Ackerland und 320 000 ha               Durch unser Konsumverhalten allein können
Weideland werden verschwendet, um den                    wir eine ökologische Landwirtschaft nicht er-
Food Waste der Schweiz (2.8 Mio. t) zu                   reichen. Aber indem wir unsere Steuergelder
produzieren!                                             umlenken. Schon seit Jahrzehnten produzie-
                                                         ren viele Landwirt*innen erfolgreich im Ein-
                                                         klang mit der Trinkwasserinitiative. Sie weisen
                                                         den Weg in eine gesunde Zukunft – zum Wohl
                                                         von Mensch und Tier.

Infos und Kontakt: initiative-für-sauberes-trinkwasser.ch
Verein Sauberes Wasser für alle, c/o Franziska Herren, Oeleweg 8, 4537 Wiedlisbach
Spenden: Postkonto 61-502642-9, IBAN CH10 0900 0000 6150 2642 9
                                                                                          Ausgabe 04/2021
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