WEIHNACHTEN Das Fest steht vor der Tür - BLIX Magazin
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DAS MAGAZIN DEZEMBER 2019 FÜR OBERSCHWABEN WWW.BLIX.INFO SENDEN WEIHNACHTEN GEBURT Markt in junger Stadt Das Fest steht vor der Tür Milch für die Kleinsten TIS Seite 57 Seite 24 Seite 62 GRA
INHALT AKTUELL Ambulant statt stationär Bürgermeister gesucht Seite Seite 5 6 O Tannenbaum OB Markus Ewald zurück im Amt Seite 6 Wald in Not ver.di-Bezirke fusionieren Seite 6 Seite 16 TITELTHEMA O TANNENBAUM Wald in Not Seite 16 Fotograf des Monats: Der Fotodirektor Seite 18 Blick von oben Seite 19 BILDUNG / PRIVATSCHULEN B„Best of …“ Absolventen Seite 8 Ausbildung gelingt Seite 8 Meisterprämie ist richtiger Schritt Seite 8 Auszeichnung für neues Design Seite 9 WEIHNACHTEN O Kirche Geschenktipps Seite 20 Brief an Bischof Schwere Verbitterung Seite 22 Weihnachtstheater Seite 24 Seite 22 Weihnachtsmärkte Seite 26 & 28 Weihnachtskonzerte Seite 40 Eintauchen in die Weihnachtswelt Seite 43 Alles rund ums frohe Fest Seite 43 MÄNNER Mit Doppelpass zum Erfolg Seite 56 MARKT SENDEN Junge Stadt an der Iller Seite 57 O Kunst MARKT & CHANCEN Rund ums Licht Seite 61 Form des Daseins Seite 70 FIT & GESUND Milch für die Allerkleinsten Seite 62 LebensFaden hilft Seite 66 KULTUR & FREIZEIT Kunst als Daseinsform Seite 70 Es werde Licht! Seite 74 LITERATUR Titelfoto: Georg Jehle Lesefutter aus der Region Seite 78 BIBERACHER FILMFESTSPIELE Feuertaufe bestanden KULTURKALENDER Seite 80 Seite 86 WIR SUCHEN! RUBRIKEN Lage der Liga Seite 55 Essen & Trinken Seite 57 Klein Museum Seite 69 Kleinanzeigen & Tiere Seite 99 IMPRESSUM KUNDENBETREUER (m/w/d) GESUCHT! Verlag: Layout: BLIX-Verlag GmbH & Co. KG Büro für Gestaltung MEDIA GROUP, IHRE AUFGABE: Sie sind betraut mit der Beratung und Betreuung unserer 88326 Aulendorf, Hauptstraße 93/1 www.bfg-mediagroup.com Anzeigenkunden sowie mit der Akquise von Neukunden - dies bei einer David Hinderberger, Alexander Koschny leistungsorientierten Entlohnung. Geschäftsführung: Illustration: Michael Weißhaupt, Dr. Roland Reck, Tel. 07525-9212-12 www.monsterdisein.de WÜNSCHENSWERTE VORRAUSSETZUNGEN: Assistenz: Angelika Friedrich-Reck -0 • Erfahrung im Verkauf/Marketing Fax 07525- 9212-22 Druckerei: • Ein freundliches Auftreten sowie höfliche Umgangsformen info@blix.info Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG sind für Sie selbstverständlich. Frankfurter Straße 168 • Den nötigen „Biss“ für den Erfolg bringen Sie mit. Anzeigen: 34121 Kassel Dr. Roland Reck 07525-9212-0 HABEN SIE INTERESSE? Stefan Zieglowski 07351-4290653 Papier: Für weitere Informationen steht Ihnen Herr Dr. Roland Reck Anton Hänsler 07525-922184 BLIX wird auf Recyclingpapier gedruckt Guy Pascal Dorner 07525-9212-17 unter 07525/9212-0 oder via Email unter reck@blix.info zur Verfügung. anzeigen@blix.info Vertrieb: Redaktion: Angelika Friedrich-Reck www.blix.info Dr. Roland Reck V.i.S.P., Guy Pascal Dorner, Erscheinungsweise: Tobias Köhler, Alexander Koschny, Andrea Reck, monatlich Horst Hacker Tel. 07525/ 9212-0, Fax 07525/ 9212-22 Druckauflage: Achtung TERMINE! redaktion@blix.info 20.000 (IVW 1. Quartal 2017) Wegen unserer Doppelausgabe Termine: termine@blix.info www.blix.info Januar/Februar 2020 benötigen wir alle Januar+Februar-Termine bis 15. Dezember an Auflage und Verbreitung unterliegen der ständigen Kontrolle durch die Informations- termine@blix.info gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. in Berlin. 3
EDITORIAL DANKE! Wir wünschen allen unseren Lesern und Anzeigenkunden (und den vielen, die es noch werden wollen) friedvolle Weihnachten und einen glücklichen Start ins neue Jahr. Ihr BLIX-Team Liebe Leserinnen, liebe Leser! Für den Wald war es ein verheerendes Jahr. Er Lebensraum für die Artenvielfalt. Stirbt der Wald, wird ihnen schlichtweg zu heiß in den Häuser- brannte in allen Erdteilen. Und es darf angenom- stirbt der Mensch! Das stimmt nur bedingt, denn schluchten. Sie fallen aus als Schattenspender, men werden, dass er im Amazonasgebiet oder die Natur wird den Menschen überleben. Wir Feinstaubfilter und Sauerstoffreservoir. „Schon andernorts, aktuell in Australien, immer noch brauchen den Wald – nicht umgekehrt! ein mittelgroßer Baum produziert Luft für bis zu brennt und lediglich das erloschene Interesse Und während wir auf die Borkenkäferschäden zehn Menschen“, resümiert die Zeitung. der Weltöffentlichkeit darüber hinwegtäuscht. starren, sterben fast unbemerkt viele weitere „Waldgipfel“ tagten und beschlossen Abhilfe. Es Aus den Augen aus dem Sinn! So einfach funk- Baumarten durch Pilze und andere Schädlinge, soll aufgeforstet werden. Das geschah auch bis- tioniert Öffentlichkeit und die damit korrespon- denen der Klimawandel Vorschub leistet. Auch her, dazu sind Waldbesitzer verpflichtet. Wenn dierende Politik. das ein Phänomen, das in einem Industrieland sie dabei Unterstützung erfahren: gut so! Aber Brennender Wald ist aber in doppelter Hinsicht (noch) nicht existenzbedrohend ist, aber wenn es hilft alles nichts, wenn wir nicht die Ursachen eine Katastrophe. Zum einen wird der im Holz in Südeuropa über Ländergrenzen hinweg groß- bekämpfen und diese finden sich in unserem gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt und be- räumig Jahrhunderte alte Olivenbäume abster- Lebenswandel, der nichts mit dem Kreislauf der lastet das Klima und zum anderen fällt diese ben, wie DIE ZEIT berichtet, dann geht es an die Natur zu tun hat, sondern mit immer MEHR auf fürs Klima extrem wichtige Funktion der CO2- Existenz von vielen Familien, die von den Oliven Kosten der Natur. Wenn wir unseren Lebens- Speicherung in den Folgejahren aus. Außerdem leben. wandel nicht grundlegend ändern, wird uns der ist der Wald nicht nur für die Luft, sondern auch Da scheint es fast schon ein Luxusproblem zu Klimawandel dazu zwingen. Und es ist wie bei für den Boden und das Wasser von überlebens- sein, dass die Süddeutsche Zeitung an Aller- Zahnschmerzen: Je länger wir warten, desto wichtiger Bedeutung. Und er ist nicht nur Sehn- heiligen auf ihrer Titelseite vermeldet: „Vielen schmerzhafter. Und wir sollten handeln, bevor suchtsort für den Menschen, sondern vor allem deutschen Städten sterben die Bäume weg.“ Es der Lebensnerv abstirbt. VIEL SPASS MIT BLIX Dr. Roland Reck, Chefredakteur 4
AKTUELL G U Y - P A S C A L D O R N E R Ambulant statt stationär RIEDLINGEN/WEINGARTEN. Die Enttäuschung über die vorgezogene Schließung des Sana-Krankenhauses in Riedlingen bzw. über den über- raschenden, massiven Rückschnitt des Krankenhauses 14 Nothelfer in Weingarten, das zum Medizin Campus Bodensee (MCB) gehört, ebbt nicht ab. Der MCB bekommt zudem 2020 mit Margita Geiger (52) eine neue Geschäftsführerin. Pacta sunt servanda – darauf vertraute man in hofft. 2013 hatten die „Häfler“ das in unmittelba- Riedlingen. Sana, der private Betreiber der (noch) rer Nachbarschaft zum St. Elisabethen-Klinikum drei Krankenhäuser im Landkreis Biberach, hatte in Ravensburg, betrieben vom kreiseigenen Kran- bei Übernahme der kreiseigenen Häuser 2013 zu- kenhausverbund Oberschwabenklinik gGmbH, be- Margita Geiger übernimmt am 1. Januar 2020 die gesichert, das stationäre Versorgungsangebot in findliche Krankenhaus 14 Nothelfer gerettet – um Geschäftsführung des kommunalen Klinikverbun- Laupheim und Riedlingen bis zur Fertigstellung der es nun doch schrittweise schließen zu müssen. des Medizin Campus Bodensee. Foto MCB neuen Zentralklinik in Biberach aufrechtzuerhal- Denn das Krankenhaus schreibt tiefrote Zahlen. Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung. ten. Doch nun will Sana Riedlingen vorzeitig dicht Die Übernahme des Weingartener Hauses sei im Zudem sind ambulante Operationen vorgesehen. machen: Ende Juni 2020 statt Ende 2020. Was die Nachhinein eine unternehmerische Fehlentschei- Pneumologie und Kardiologie werden nach Fried- Riedlinger frustet, ist die Tatsache, dass ihnen die dung gewesen, so der Oberbürgermeister von richshafen und Tettnang verlagert. Das „Regionale Hoffnung auf den Erhalt eines Teils der stationären Friedrichshafen, Andreas Brand, kraft seines Amtes Geriatrische Notfallversorgungszentrum“ am 14 Betten genommen wurde. Diese wären wichtig, Vorsitzender des MCB-Aufsichtsrats. Der „Häfler“ Nothelfer, gefördert vom Innovationsfond der um einen stationären, medizinisch spezialisierten Gemeinderat hat nun das Aus des Weingartener Bundesregierung bis Herbst 2021, bleibt. Klar ist: Schwerpunkt aufzubauen. Der Biberacher Kreis- Krankenhauses besiegelt. Dies geschieht laut MCB Für das 14 Nothelfer muss ein Nachnutzungskon- tag hat Landrat Heiko Schmid dazu aufgefordert, stufenweise. Weil in der November-Ausgabe von zept her. Dem MCB schwebt eine Kombination aus in seiner Funktion als Mitglied der Gesellschafter- BLIX da einiges durcheinandergeraten ist, wie der Gesundheitszentrum, Pflege und Betreuung vor. versammlung der vorzeitigen Schließung Ried- MCB zu Recht angemerkt hat, hier eine Zusam- In der Welfenstadt werden weitere Möglichkeiten lingens nicht zuzustimmen. Der Kreistag fordert menfassung: Bereits zum Jahresende werden die diskutiert: Von einem Geburtshaus bis hin zum Sana dazu auf, am Aufbau ambulanter Strukturen Abteilungen Geburtshilfe/Gynäkologie und Innere von MdB Axel Müller, Ex-Gemeinderat, ins Spiel mitzuwirken. Die Stadt Riedlingen muss ein trag- Medizin sowie die Notaufnahme geschlossen. Die gebrachte Rückkauf des Areals durch die Stadt für fähiges Konzept vorlegen. Es bleibt die chirurgi- dritte Abteilung – die Chirurgie – bleibt bis Herbst Wohnraum. Das MCB teilt zudem mit: Margita sche und orthopädische Praxisklinik. Alles Weitere 2021 bestehen in Form einer stationären Versor- Geiger (52), derzeit noch Medizinische Direktorin hängt von der Kassenärztlichen Vereinigung ab. gung für elektive Patienten (geplante Eingriffe) der Klinikum Bayreuth GmbH, übernimmt zum 1. Etwas anders gelagert sind die Verhältnisse in der Allgemeinchirurgie, der Handchirurgie und der Januar 2020 die MCB-Geschäftsführung. Sie löst Weingarten. Dort hatte man auf eine dauerhaf- endokrinen Chirurgie. Die Thoraxchirurgie wird Jochen Wolf ab, der auf eigenen Wunsch für eine te Rettung des vor Jahren in eine schwere Krise Mitte dieses Monats nach Friedrichshafen verla- Übergangszeit die Geschäftsführung übernom- geratenen (seinerzeit städtischen) Krankenhauses gert. Bestehen bleibt das chirurgische Angebot men hatte sowie künftig wieder seine Aufgaben durch den Medizin Campus Bodensee (MCB) ge- interner und externer Operateure, zum Beispiel im als Prokurist wahrnehmen wird. 5
AKTUELL G U Y - P A S C A L D O R N E R OB Markus Ewald zurück im Amt Bürgermeister gesucht WEINGARTEN. Elf Monate nach seinem schweren Autounfall hat Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald seine Amtsgeschäfte BLIX-LAND. Die 2100 Einwohner zählende Gemeinde Steinhausen wieder aufgenommen. Sein Arbeitsalltag steht nun unter anderen an der Rottum hat in dem Aulendorfer Hans-Peter Reck (CDU) Vorzeichen – im Rollstuhl und zunächst nur an halben Tagen. einen Nachfolger für den langjährigen Bürgermeister Leonhard Heine (parteilos) gefunden. Noch offen ist, wer in Bad Waldsee Wie es in einer Roland Weinschenk (CDU) als Bürgermeister nachfolgen wird; die Pressemitteilung der Bewerbungsphase läuft derzeit. Es gibt wohl schon Bewerbungen; Stadt heißt, wurde doch noch ist nichts öffentlich. In Kißlegg kann Bürgermeister Dieter Ewald mit Blumen und Krattenmacher (CDU) im Oktober 2020 auf seine Wiederwahl hoffen. Glückwünschen emp- fangen. „Ich freue mich, dass ich wieder da bin“, soll er gesagt haben. Vorübergehend befin- det sich das OB-Büro im Erdgeschoss des Weingartener Amtshauses. In eini- gen Monaten sollen Ewald und sein Team Oberbürgermeister Markus Ewald hat seine in die dann barrierefrei Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. umgebauten Räume im Foto: Stadtverwaltung Weingarten Obergeschoss ziehen. Der Gedanke, nach Weingarten zurückzukehren, habe ihn in den schwierigen Monaten im Krankenhaus und in der Reha motiviert und getragen, wird Ewald in der Pressemitteilung zitiert. Er habe vor allem Bürgermeister Alexander Geiger gedankt, der fast ein Jahr lang zwei Jobs gemacht habe. Mit ihm Hans-Peter Reck wurde zum Bürgermeister von Steinhausen an der wolle der OB auch in Zukunft eng zusammenarbeiten. (gpd) Rottum gewählt. Foto: privat Gleich in ersten Wahlgang ist in Steinhausen an der Rottum Hans-Peter Reck (38), promovierter Mathematiker, zum Bürgermeister gewählt ver.di-Bezirke fusionieren worden. Kommunalpolitisch bislang als CDU-Mitglied im Aulendorfer ULM/RAVENSBURG. Zum Jahreswechsel fusionieren die bei- Stadtrat tätig, setzte er sich mit 68,4 Prozent gegen seinen Mitbewerber den bisherigen ver.di-Bezirke Ostwürttemberg-Ulm (Sitz: Ulm) aus dem Gemeinderat durch. und Oberschwaben (Sitz: Ravensburg). ver.di, die Vereinte Spannend dürfte die Bürgermeisterwahl am 26. Januar in Bad Waldsee Dienstleistungsgewerkschaft, hat nach eigenen Angaben im neuen werden. Amtsinhaber Roland Weinschenk tritt nach zwei Wahlperioden Bezirk Ulm-Oberschwaben, der seinen Sitz in Ulm haben wird, rund nicht mehr an. Bad Waldsee, 20.300 Einwohner, ein zur Großen 26.000 Mitglieder. Ravensburg bleibt eine Außenstelle. Kreisstadt strebendes Mittelzentrum, selbst ernannte „Gesundheitsstadt des Südens“, hatte schon bei der Wahl eines Ersten Beigeordneten In den vergange- unlängst mit einer Bewerberflut (23 Interessenten) zu tun – man rech- nen Monaten wurden net jetzt also wiederum mit mehreren Bewerbern für die Nachfolge in beiden bisherigen Weinschenks. Noch bis zum 30. Dezember läuft die Bewerbungsfrist. Bezirken die inhalt- Der Stadt liegen bereits Bewerbungen vor; deren Namen wurden bis lichen und personel- Redaktionsschluss jedoch nicht veröffentlicht. len Vorbereitungen Auf seine Wiederwahl hoffen kann derweil Dieter Krattenmacher (47), getroffen. „Es ist eine seit 2005 Bürgermeister von Kißlegg. 2012 mit 97,1 Prozent in der Fusion auf Augenhöhe“ 9000-Einwohner-Gemeinde wiedergewählt, tritt Krattenmacher im stellt der neue Oktober 2020 erneut an. Bezirk s vor sit zende Günter Kessel, bisher der Vorsitzende des Bezirks Oberschwaben, Maria Winkler ist Geschäftsführerin des neuen fest und freut sich ver.di-Bezirks Ulm-Ober-schwaben. Foto: ver.di über seine einstimmige Wahl als Vorsitzender den neuen ver.di-Bezirks. Der 49-jährige arbeitet beim Landratsamt Sigmaringen und ist dort seit mehreren Jahren Personalratsvorsitzender. Die Bezirksvorsitzende des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm, Doris Gubler-Rehbock wurde als stellvertretende Vorsitzende des neuen Bezirksvorstandes ebenfalls einstimmig gewählt. Im Hauptamt wurde Kißleggs Bürger- Maria Winkler, seit der ver.di-Gründung 2001 in Ulm die Geschäftsführerin, meister Dieter zur Geschäftsführerin des neuen Bezirks gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Krattenmacher tritt Jutta Aumüller. Man blicke zuversichtlich in die Zukunft, denn der neue im Oktober 2020 ver.di Bezirk „ist strukturell und personell gut aufgestellt“, heißt es in der wieder an. Foto: Pressemitteilung. Der ver.di-Bezirk bleibt für seine Mitglieder erreichbar Gemeinde Kißlegg mit den drei ver.di-Büros in Ulm, Ravensburg sowie Heidenheim. 6
AKTUELL L T S L I C H T & L E U C H T E N G M B H Leuchtendes Vorbild TETTNANG. Soziale Verantwortung ist bei der LTS Licht & Leuchten GmbH in Tettnang fest in der Firmenphilosophie verankert. Schon 1994 wurde der Grundstein zur produk- tiven Zusammenarbeit zwischen dem oberschwäbischen in Richtung Osten, wir wollen das nicht. Die Liebenauer Teilhabe-Werkstatt Leuchtenhersteller und der Stiftung Liebenau gelegt. befindet sich weniger als zehn Kilometer vom Unternehmensstandort in Tettnang entfernt. Dies garantiert eine schnelle An- und Ablieferung der be- „Wir sind stolz auf diese Kooperation und das, was wir in den vergangenen stellten Leuchten und verringert unsere CO2-Bilanz. Wir legen größten Wert 25 Jahren gemeinsam erarbeitet haben“, so Michael Cappello, Geschäftsfüh- auf unseren ökologischen Fußabdruck. Der Kern des sozialen Engagements rer von LTS. „In dieser Zeit haben die Teilhabe-Werkstätten mehr als 1,5 Mio. im Unternehmen ist die Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft und Leuchten für Shops, Apotheken und Büroräume hergestellt“, so der Geschäfts- nachhaltigem Wirtschaften.“ Die daraus entstandene geschäftliche Zusam- führer weiter. LTS unterstützt durch die Zusammenarbeit mit den Werkstätten menarbeit hat sich in den vergangenen 25 Jahren gefestigt und bewährt. für behinderte Menschen (WfbM) deren Teilhabe am Arbeitsleben und die Mit einem klarem „Ja“ zu Made in Germany steht der oberschwäbische Integration in eine normale Arbeitsstruktur. In den Liebenauer Teilhabe-Werk- Leuchtenhersteller nicht nur zu seiner Heimat am Bodensee, sondern auch stätten in Meckenbeuren erfolgen alle Arbeitsschritte in Handarbeit – von zu seinen Kooperationspartnern. Die LTS Licht & Leuchten GmbH baut ihr der ersten bis zur letzten Schraube hin zu einem kompletten LTS-Produkt. In soziales Engagement kontinuierlich aus. Heute arbeitet das Unternehmen mit enger Kooperation zwischen Leitern der WfbM und LTS wird die Montagefol- 18 Behindertenwerkstätten in der Region eng zusammen. Die LTS bedankt ge sowie die Qualitätsüberwachung geplant. Zum Beispiel arbeiten die Werk- sich bei der Stiftung Liebenau für diese langjährige gute Zusammenarbeit. stätten mit eigens für sie erstellten und auf die Anforderungen der Menschen Aber auch bei allen treuen Mitarbeitern der Teilhabe-Werkstätten mit ihren mit Unterstützungsbedarf individuell abgestimmten bebilderten Anleitungen. Teamleitern, die immer zuverlässig in hoher Qualität arbeiten und so die LTS Christoph Müller, Produktionsleiter bei LTS und Verantwortlicher für die ex- Standards unterstützen. Mit 250 Mitarbeitern ist der Leuchtenhersteller LTS, ternen Werkstätten, spricht von einem Mehraufwand, der gerne betrieben mit Sitz in Tettnang am Bodensee, international geschätzter Partner von wird. „Strahlende und stolze Gesichter bestärken uns in dem was wir tun. Die- namhaften Kunden, Architekten und Planern. LTS bietet Produkte für geho- se Begeisterung kommt uns bei unseren regelmäßigen Besuchen in den Werk- bene Architektur- und Shopbeleuchtung sowie Beleuchtungstechnologie für stätten immer entgegen.“ Für die LTS Licht & Leuchten GmbH ist es seit jeher Hotellerie und Office an. Seit 2010 ist LTS Mitglied der schwedischen Fager- ein großes Anliegen, die gesamte Montage und Produktion in der Region zu hult-Gruppe und gehört damit zum drittgrößten Leuchtenhersteller Europas. belassen. Christoph Müller beschreibt das so: „Jeder kennt die LKW-Schlangen www.lts-light.com 7
BILDUNG I H K U L M „Best of …“ Absolventen BIBERACH. Rund 800 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben Kolesch lobte das Engagement der Unterneh- men in der Ausbildung, das zu hervorragenden am Bildungsevent „Best of …“ der IHK Ulm in Biberach teilgenommen. Ergebnissen führt: Aus dem Bereich der dualen IHK-Vizepräsident Friedrich Kolesch und IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Berufsausbildung, also der Kombination einer Sälzle zeichneten die erfolgreichsten Absolventinnen und Absolventen Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule, zeichnete die IHK in Biberach 13 von 2.157 Ab- der diesjährigen IHK-Prüfungen der Aus- und Weiterbildung aus. solventinnen und Absolventen in 124 IHK-Aus- bildungsberufen für hervorragende Leistungen mit dem Preis der IHK aus. 106 Absolventinnen und Absolventen erhielten für besondere Leis- tungen eine Belobigung. Bei den Fortbildungsprüfungen in 19 Fortbil- dungsqualifikationen wurden von den insge- samt 1.109 Prüfungsteilnehmenden drei für hervorragende Leistungen mit dem IHK-Preis und sechs Prüfungsbeste ausgezeichnet. Einer Person wurde eine Belobigung ausgesprochen. „Wer neben seinem Beruf und der Familie abends und samstags die Weiterbildungskurse besucht, hat meinen höchsten Respekt“, so Ko- lesch. „Bleiben Sie dran und nutzen Sie die Kar- rierechancen, die sich mit einer betrieblichen Die PreisträgerInnen im Landkreis Biberach mit IHK-Vizepräsident Friedrich Kolesch (links) und Ausbildung und einer anschließenden Weiter- IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle (rechts). Foto: Photodesign Armin Buhl/IHK Ulm bildung bieten“. H A N D W E R K S K A M M E R U L M Ausbildung gelingt Meisterprämie ist richtiger Schritt ULM. Wie die Handwerkskammer Ulm mit- ULM. In den meisten Bundesländern gibt es die Meisterprämie schon, jetzt hat sie auch die teilt, sei die Ausbildung von Geflüchteten im Landesregierung in Baden-Württemberg beschlossen. Handwerkerinnen und Handwerker erhalten Kammergebiet gelungen. Knapp 60 Prozent künftig nach erfolgreich abgelegter Meisterprüfung eine Meisterprämie über 1500 Euro. der Geflüchteten, die eine Ausbildung im Handwerk begonnen haben, haben diese auch Die durchschnittlichen Kosten einer eine Meisterausbildung im Handwerk macht, erfolgreich abgeschlossen. Sie leisten damit Meisterausbildung belaufen sich laut bildet morgen junge Menschen aus. Er grün- Ihren Beitrag zum Fachkräftebedarf. Handwerkskammer auf rund 10.000 Euro. Der det aber eben auch ein Unternehmen und Meisterstudent trägt sie in aller Regel selbst, ist als Arbeitgeber ein wichtiger Steuer- und Derzeit absolvieren laut Pressemitteilung der während ein akademischer Student keine Sozialversicherungszahler - und vor allem auch Handwerksammer Ulm rund 520 Geflüchtete Kosten zu tragen hat. Mit der Einführung einer ein wichtiger Versorger unserer Bevölkerung. im Gebiet der Handwerkskammer Ulm eine Meisterprämie erhalten die Absolventen nun ein Oder anders gesagt: Die Investition in die Ausbildung im Handwerk. Außerdem sind Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung Meisterprämie macht Handwerkerleistungen für unter den neuen Auszubildenden knapp acht für ihre Leistung und ihr Engagement. „Das ist Verbraucher zeitlich möglich und hält gleichzei- Prozent Geflüchtete. Dass diese Integration in ein wichtiger Schritt der Landesregierung zum tig Handwerkspreise bezahlbar, so ist es letzt- Form von Ausbildung gelingt, zeigt jetzt die Abbau der vielen Diskriminierungen der beruf- lich auch Verbraucherschutzpolitik“, erklärt der Bestehensquote 2019 von knapp 60 Prozent. 45 lichen Bildung, die wir in den letzten Jahren Geschäftsführer der Handwerkskammer. Geflüchtete haben in diesem Jahr bereits ihre errichtet haben“, so Ausbildung bestanden. Die Handwerkskammer Mehlich. fordert, dass eine abgeschlossene Ausbildung Von dieser Ent- eine dauerhafte Bleibeperspektive zulassen scheidung für eine müsse. Die Betriebe wie auch die geflüchteten Meisterprämie pro- Menschen bräuchten Planungssicherheit. fitieren pro Jahr rund 600 junge Handwerkerinnen und Handwerker im Gebiet der Hand- werkskammer Ulm. Diese Meister leisten auch der Bevölkerung als Versorger der Regionen einen Dienst. „Wer heute 8
BILDUNG H O C H S C H U L E R A V E N S B U R G - W E I N G A R T E N Bachelor plus Lehramt WEINGARTEN. Schulabschluss in Direkt in den Job starten oder weiter auf Lehr- der Tasche, und nun? Wäre super, amt studieren – an der RWU ist beides möglich. wenn man mit dem Studium flexi- bel bleiben könnte und sich nicht sofort festlegen muss. An der RWU lassen sich ein berufsqualifizieren- der Bachelor-Abschluss mit dem Lehramtstu- dium verbinden. Das ermöglicht mehrere Ziele auf einmal. Diese Kombination ist an der RWU in drei Fachrichtungen möglich: Fahrzeugtech- nik, Informatik & Elektrotechnik sowie Wirt- schaftsinformatik. Das Studium schließt mit einem berufsquali- fizierenden Bachelor ab. Man kann damit also direkt in den Job starten. Die sieben Semester beinhalten aber auch pädagogische Kompo- nenten und bilden das Grundstudium zum Lehramt. Der anschließende Masterstudien- INFO gang berechtigt dann zum Lehramt an beruf- RWU Hochschule lichen Schulen. Ravensburg-Weingarten Dabei sind die didaktischen Bestandteile des Anmeldeschluss zum Bachelorstudiums nicht nur für den Lehrer- Sommersemester: 15. Januar beruf relevant. Auch in den Unternehmen ge- Weitere Infos: winnt diese Doppelqualifikation mit den sozia- www.rwu.de/studiengaenge len Fähigkeiten immer größere Bedeutung. D E S I G N A W A R D Auszeichnung für neues Design WEINGARTEN. Die Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) erhält für ihr neues Corporate Design den German Design Award 2020 im Bereich „Excellent Communication Design“. Mit dem German Design Award werden innovative Produkte und Projekte prämiert, die nach dem Urteil der Fachjury in der deutschen und internationalen Designlandschaft wegweisend sind. Seit Ende Juni 2019 präsentiert sich die Hochschule Ravensburg Weingarten in neuem Gewand, das gesamte Erscheinungsbild der Hochschule wurde überar- beitet. „Wir freuen uns über die Auszeichnung. Es zeigt uns, dass wir mit der Entscheidung für das neue Design einen mutigen, aber richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagt der Hochschulrektor Professor Dr. Thomas Spägele. Starkes und eingängiges Symbol mit hohen Wiedererkennungswert Entwickelt hat das neue Corporate Design die Münchner Agentur Brandcode. In den anfänglichen Workshops kristallisierten sich zwei Charakteristika der Hochschule heraus: zum einen die starke regionale Verwurzelung, auf der anderen Seite die internationale Ausrichtung. Aus dieser Gleichzeitigkeit von Regionalität und Internationalität entstand das neue Logo. Der Löwe steht als Wappentier der Stadt Weingarten, des Landkreises Ravensburg und des Landes Baden-Württemberg für die regionalen Wurzeln. Die Entscheidung für die Abkürzung RWU, abgeleitet vom englischen Ravensburg Weingarten University of Applied Sciences, ergänzt die internationale Ausrichtung. 9
BILDUNG H O C H S C H U L E A L B S T A D T - S I G M A R I N G E N Die Zukunft im Blick ALBSTADT/SIGMARINGEN. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen bie- tet in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Informatik und Life Sciences 23 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Das Besondere: Dank einer Flexibilisierung des Angebots kann hier jeder so studieren, wie es zu seinem Leben passt – auch in individueller Teilzeit. Die Studierenden werden in gefragten Fach- gineering and Management oder IT Security richtungen optimal auf den Berufseinstieg ergänzt. Zusätzlich bietet die Hochschule berufs- vorbereitet. Engagierte Professoren und begleitende Weiterbildungsangebote in gefrag- Mitarbeiter nehmen sich viel Zeit, und das ten Bereichen an. Außerdem kann ein Kombi-Stu- Lernen in kleinen Gruppen fördert den dium mit integrierter Berufsausbildung absolviert Studienerfolg zusätzlich. Moderne Einrichtun- werden. gen, praxisorientierte Studienpläne sowie der Hilfestellung bei der Praktikums- oder Jobsuche enge Kontakt zu vielen Unternehmen in der bietet das Career Center, und das International Region und darüber hinaus tragen dazu bei, dass Office unterstützt Studierende, die internatio- die Absolventen wissen, was sie in der Berufswelt nale Erfahrungen sammeln wollen. Außerdem erwartet; nicht zuletzt deshalb sind sie als Fach- tut die Hochschule sehr viel, um die Studien- kräfte auf dem Arbeitsmarkt gefragt. und Arbeitsbedingungen familienfreundlich zu Breiter angelegte Studiengänge wie Technische gestalten. Sie ist als familiengerechte Hochschule Informatik oder Pharmatechnik werden durch zertifiziert. spezialisierte Angebote wie Smart Building En- www.hs-albsig.de • 12 Bachelorstudiengänge • 11 Masterstudiengänge • Studium in individueller Teilzeit möglich • Berufsbegleitende Weiterbildungsangebote • Online-basierte Fernstudiengänge Hochschule Albstadt-Sigmaringen Campus Albstadt: Poststraße 6, 72458 Albstadt Campus Sigmaringen: Anton-Günther-Straße 51, 72488 Sigmaringen Telefon 07571 7320 info@hs-albsig.de An der Hochschule Albstadt-Sigmaringen ergänzen sich breit angelegte Studiengänge und spezialisierte Angebote. 10
BILDUNG H O C H S C H U L E A L B S T A D T - S I G M A R I N G E N Smarte Gebäude ALBSTADT/SIGMARINGEN. Mit dem Bachelorstudiengang Smart Building Engineering and Management passt die Hochschule Albstadt- Sigmaringen ihr Angebot am Standort Sigmaringen der fortschreiten- den Digitalisierung und den Anforderungen des Arbeitsmarktes in der Immobilienwirtschaft an. Smart Buildings prägen die Arbeitsplätze und die Studierenden in einem fächerübergreifenden Arbeitswelt der Zukunft. Diese digital vernetzten, Studienprogramm mit ingenieur-, informa- energieeffizienten und nachhaltigen Gebäude tions- und wirtschaftswissenschaftlichen Mo- sind ebenso engmaschig mit dem Internet ver- dulen. Umfangreiche Praxisanteile begleiten das knüpft wie sie an herkömmliche Versorgungsnet- Studium, das auch in individueller Teilzeit ze für Gas, Wasser und Elektrizität angeschlossen absolviert und zum Winter- und Sommer- sind. Die Absolventinnen und Absolventen des semester begonnen werden kann. Ebenso werden Studiengangs wirken in leitender Funktion bei einschlägige Qualifikationen aus einer berufli- der Planung, beim Bau und beim Betrieb von chen Ausbildung auf das Studium angerechnet. intelligenten Gebäuden, Liegenschaften und Ob Abiturient oder berufserfahrener Prakti- industriellen Anlagen mit. Sie sichern den lang- ker: Wer vielseitige Interessen hat und eine fristigen Werterhalt, unterstützen in einer digi- anspruchsvolle Position mit hervorragenden talisierten Welt die Energiewende und tragen so Karriereperspektiven anstrebt, ist im Bachelor- zum Klimaschutz bei. studiengang Smart Building Engineering and Die am Arbeitsmarkt erforderlichen Kompe- Management genau richtig. tenzen für dieses Zukunftsfeld erwerben die www.hs-albsig.de/sbm Neuer Studiengang in Sigmaringen an der Schnittstelle von Technik und Management. 11
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BILDUNG M A T T H I A S - E R Z B E R G E R - S C H U L E Gemeinsam pflegen und ausbilden In 13 Jahren zum Abitur BIBERACH. Die Ausbildung in der Pflege wird ab dem 1. Januar 2020 BIBERACH. Für Schüler der Realschule und Gemeinschaftsschule reformiert, die verschiedenen Ausbildungsberufe der Pflege werden in eine eröffnet sich mit der Einführung des sechsjährigen Beruflichen Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann zusammengeführt. Gymnasiums 2012 ein sicherer Weg zum Abitur. Diese Ausbildung soll die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten Anders als bei der Absolvierung der Mittleren Reife über Real-, vermitteln, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege Gemeinschafts- und Werkrealschule wird den Schülerinnen und den einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung pflegebedürftiger Schülern auf dem sechsjährigen Beruflichen Gymnasium ab der achten Menschen aller Altersstufen erforderlich sind. Klasse ein Schulplatz zum Erlangen des Abiturs garantiert. Auch der Die Ausbildung dauert drei Jahre, eine angemessene Ausbildungsvergütung Notendurchschnitt des Realschulabschlusses spielt beim Wechsel auf das wird gezahlt. neue Berufliche Gymnasium anders als bei der traditionellen Form des Der theoretische und praktische Unterricht findet an der Pflegeschule dreijährigen keine Rolle. Die Schülerinnen und Schüler brauchen zum in der Matthias-Erzberger-Schule statt. Für den umfangreicheren prak- Übergang in die gymnasiale Oberstufe auch keine Mittlere Reifeprüfung tischen Teil ist ein Ausbildungsvertrag mit dem Träger eines Pflegeheims, abzulegen. Der Übergang in die Oberstufe erfolgt automatisch. eines Krankenhauses oder eines ambulanten Pflegedienstes abzuschlie- Aber auch für Gymnasiasten der Allgemeinbildenden Gymnasien stellt ßen. Um alle Versorgungsbereiche in der Ausbildung kennenzulernen, das Berufliche Gymnasium der sechsjährigen Form eine überlegenswerte wird die praktische Ausbildung mit Einsätzen in anderen Einrichtungen Alternative dar. Das Abitur wird hier weiterhin nach dem Tempo des ergänzt. altbewährten G9 abgelegt. Der G8-Stress kann also auf diese Weise elegant umgangen werden, so dass den Schülerinnen und Schülern auch Den Schülern wird eine umfangreiche Ausbildung in Theorie und Praxis weiterhin Zeit für Hobbys und Freizeit bleibt. Schülerinnen und Schüler, zuteil. Foto: Tom Pingel, www.tompingel.com die bereits mit Französisch begonnen haben, müssen in der Mittelstufe nur mit einem Nachmittag Schule rechnen. Die anderen Nachmittage sind schulfrei. INFO Die Matthias-Erzberger-Schule informiert über ihre Bildungsgänge am Donnerstag, 30. Januar 2020 von 16:30 - 19:00 Uhr. Leipzigstr. 11, 88400 Biberach, www.mes-bc.de B R U N O - F R E Y - M U S I K S C H U L E Kinder brauchen Musik BIBERACH. Was genau bewirkt Musik in uns und wie bringt sie unsere Kinder voran? Mit diesen Gedanken wollen wir einen Einblick in die Bedeutung und die Wirkungsweise der Musik für Ihr Kind geben, schließlich gilt Musik in unserer Gesellschaft als wichtiges Kulturgut. Musik fordert und fördert Musik hat nicht nur auf die Erwachsenen eine positive Wirkung, sie fördert vor allem auch unsere Kinder. Sie hilft, beide Gehirnhälften zu trainieren und fördert auch die motorischen Fähigkeiten, den Intellekt und die emo- tionale Entwicklung. Durch gemeinsames Musizieren gewinnen Kinder ein Gruppengefühl, ihr Kind kann sich mit anderen verbunden fühlen und bekommt das Gefühl von Anerkennung. Gerade ganzheitliche Projekte, in denen Musik und Bewegung kombiniert werden, fördern die Kreativität und die sozialen Fähigkeiten. Musik gibt den Kindern die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, produktiv zu sein und fördert spielerisch seine Leistungsorientierung. Musik ist für alle gut Manche Eltern befürchten, ihr Kind sei nicht musikalisch genug, würde es nicht weit bringen oder nach ein paar Jahren wieder aufhören. Die Antwort ist aber: Musik ist für alle gut! Musik macht es Kindern möglich, Gefühle auszu- drücken, die sie sonst nicht in Worte fassen könnten. Musizieren kann so zum seelischen Ventil für Enttäuschung und Freude, Wut und Kummer werden. Wie förderlich Musikerziehung für die Gesamtentwicklung unserer Kinder ist, zeigen Forschungsergebnisse aus den USA, der Schweiz und Deutschland. • Musizierende Kinder steigern ihren Intelligenzquotienten • Ihre schulischen Leistungen verbessern sich • Ihr Sozialverhalten wird positiv beeinflusst • Ein umfassender Musikunterricht beeinträchtigt in keinster Weise die Leistungen in den anderen Schulfächern. 13
BILDUNG A G E N T U R F Ü R A R B E I T U L M Das Potential nutzen ULM. Immer noch gibt es Unternehmen, die Bedenken für die Dauer von bis zu drei Monaten zur Probe zu beschäftigen und erhalten dabei die komplette Erstattung der Personalkosten. Die Ein- haben, Menschen mit Behinderung einzustellen. stellung von behinderten, schwerbehinderten sowie gleichgestellten Sind diese Arbeitnehmer wirklich ausreichend leis- Menschen unterstützt die Arbeitsagentur sogar mit einem Zuschuss tungsfähig? Gelingt es, sie in das Mitarbeiterteam zum Arbeitsentgelt von bis zu 70 Prozent für die Dauer von bis zu 24 Monaten. In Ausnahmefällen kann die Förderdauer auf Antrag bis zu 96 zu integrieren? Was ist, wenn nicht, schließlich Monate erhöht werden. Zudem können Kosten für eine notwendige be- haben Menschen mit Behinderung einen gesonder- hinderungsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes oder für barrierefreie ten Kündigungsschutz? Zugänge gefördert werden. Es spricht viel dafür, Menschen mit Behinderung einzustellen. Neben den „Dies alles sind Bedenken, die in der Regel unbegründet sind“, betont finanziellen Anreizen bringen diese Arbeitnehmer in der Regel eine hohe Markus Handfest, Teamleiter Reha/Schwerbehinderte der Agentur für Motivation, Teamgeist, Empathie und Sozialkompetenz mit. Es zeigt sich Arbeit Ulm und erklärt: „Menschen mit Behinderung sind ein wichti- häufig, dass die Einstellung behinderter Menschen das Betriebsklima ger Teil unserer Gesellschaft und das muss sich auch in der Arbeitswelt positiv beeinflusst. Und nicht zuletzt tun Unternehmen, die sozialver- wiederspiegeln. Es ist wichtig, ihr Potential zu nutzen.“ Daher hat die antwortlich handeln, gleichzeitig etwas für ihre Reputation. Arbeitsagentur ein attraktives Maßnahmenpaket gebündelt. Menschen mit Behinderung arbeiten in sämtlichen Bereichen. Förderung bei Ausbildung Als Vorbereitung auf eine Berufsausbildung kann ein bezahltes Prak- tikum ermöglicht werden. Nach Antragstellung bei der Arbeitsagentur sind Zuschüsse zum Praktikumsentgelt von 243 Euro monatlich plus an- teilig die Sozialversicherungsbeiträge möglich. Darf der Jugendliche eine Ausbildung beginnen, können weitere Zuschüsse gewährt werden. Da- mit es für schwerbehinderte Menschen nach Abschluss der Ausbildung beruflich weitergeht, können Betriebe bei Übernahme für die Dauer von zwölf Monaten eine Förderung beantragen. Das lohnt sich, denn bis zu 70 Prozent des Arbeitsentgelts sowie ein pauschalierter Arbeitgeberan- teil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag gehören zum Förderumfang. Förderung bei Neueinstellung Unternehmen, die einen behinderten oder gleichgestellten Arbeitslosen vor Einstellung kennenlernen möchten, haben die Möglichkeit, diesen 14
BILDUNG HOCHSCHUL E BIBER ACH Klassisch, dual oder international BIBERACH. Die Hochschule Biberach bietet vielfältige Studienmöglichkeiten. Biotechnologie, Energie, Bau und Immobilien: Das sind die thematischen Schwerpunkte in Studium, Weiterbildung, Forschung und Transfer. Das Studienangebot der HBC ist praxis- und projektorien- tiert: Exkursionen vor Ort, konkrete Bezüge zu aktu- ellen Fragen ergänzen die Theorie. Den Studierenden stehen attraktive Labore zur Verfügung – beispielswei- se für moderne Methoden wie Building Information Versuchsaufbau in einem Labor der Fakultät Modeling, Gründerkultur Biotechnologie. Foto: HBC/Stefan Sättele und Design Thinking. Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften legt die HBC einen Fokus auf Realprojekte, an denen Studierende direkt beteiligt sind. Aktuelle Beispiele sind die Elektro-Roller-Flotte HBC.Move oder ein Ausstellungspavillon, den angehende Architekten entworfen haben. Apropos Bauen in Eigenregie: Verschiedene Studienmodelle ermöglichen die Verzahnung von handwerk- licher Ausbildung und wissenschaftlichem Studium. Bundesweit einzigartig ist das Studienmodell Bachelor International, das Studierenden für ein Studien- und ein Praxissemester einen einjährigen Auslandsaufenthalt ermöglicht. Vor Ort schätzen die rund 2500 Studierenden die familiäre Atmosphäre an den Campus-Standorten Stadt und Aspach, inklusive dem von Studierenden betriebenen Club „Hecht“, sowie den Campus-Festen. Für das Sommersemester 2020 – Studienstart im März – können sich Interessierte bis 15. Januar online bewerben. www.hochschule-biberach.de W I L L I B U R T H S C H U L E Digital durchstarten! BAD SAULGAU. SCHULE 4.0! Das Technische Gymnasium der WILLI- BURTH-SCHULE in Bad Saulgau ist Vorbild in Sachen Digitalisierung. Seit dem Schuljahr 2018/19 besitzt das TG das neue Profil der Gestaltungs- und Medientechnik. Da dieser Schwerpunkt den Umgang mit den neuen Medien voraussetzt, bekamen die Schüler/innen der letzten Eingangsklassen neue iPads. Mit dieser Neuausrichtung trägt die Schule den Anforderungen der kommenden Arbeitswelt Rechnung, in der die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung unausweichlich wird. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sind die Inhalte, die in der Gestaltungs- und Medientechnik ange- boten werden, unerlässlich und damit auch Teil des Unterrichts. Die WILLI-BURTH-SCHULE ist bereits im dritten Jahr eine „Tablet-Schule“. Hinter diesem Projekt steht das baden-württembergische Kultusministerium, das die Schule finanziell unterstützt. Dadurch konnten alle Eingangsklassen des TGs mit iPads ausgestattet werden. Somit sind die Grundvoraussetzungen für die mediale Arbeit gelegt und die Schülerschaft ist für den fundamenta- len Wandel durch die Digitalisierung bestens gerüstet. Die kommende Eingangsklasse des TGs kann sich also auf einen zukunfts- orientierten und abwechslungsreichen Unterricht freuen. Anmeldungen bis 1. März 2020 (kein Ausschlusstermin) über https://bewo.kultus-bw.de oder persönlich in der Schule: Tel.: 07581 8602 www.gbs-badsaulgau.de 15
TITELTHEMA R O L A N D R E C K Wald in Not „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter. Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein auch im Winter, wenn es schneit: O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter!“ OCHSENHAUSEN. Es ist wohl eines der bekann- testen Weihnachtslieder, das Hohelied auf den Weihnachtsbaum, das Jahr für Jahr von neuem Oben: Georg Jehle inspiziert ein Opfer des Eschensterbens. Unten: Imposante Bäume säumen den Krumbach. Fotos: Reck angestimmt wird, um das Geheimnis und das Wunder der Geburt Jesus zu bejubeln. Doch dem Baum geht’s ten und Autoauspuffen, führte zum Absterben von Tannen und der sichtbaren Schwächung von Fichten und Buchen. Das fortgeschrittene schlecht. Eine Geschichte zu Weihnachten. Stadium dieses Siechtums konnte man jenseits der Grenze im tschechi- schen Erzgebirge studieren, wo statt strammer Fichten ein Meer von Nein, betont Georg Jehle, es liegt nicht am Weihnachtsbrauch, dem dürren Baumgerippen in den Himmel ragte. Aber den Deutschen liebster jährlich Millionen von Bäumen zum Opfer fallen, dass es um den Wald Sehnsuchtsort, der Wald, ereilte dank umweltpolitischen Handelns nicht so schlecht steht. Der „Christbaum“ ist meist Plantagenbaum, um den das gleiche Schicksal. Die Entschwefelung der Kohlekraftwerke und die man sich keine Sorge machen brauche, meint der Forstmann. Sorgen obligatorische Installation von Katalysatoren in Autos brachten Entlas- bereiten ihm vielmehr dessen wilde Geschwister, die in ihrer Vielzahl den tung, und die Förster sorgten eifrig dafür, dass kranke Bäume gefällt Wald ausmachen, und dessen Wohl und Wehe Georg Jehles Berufsleben wurden, bevor die Käfer sie zur Brutstätte machten. Das half auch der galt. Der Leiter des Kreisforstamts Biberach geht Ende des Jahres in den Optik, und in Folge geriet der jährliche Waldschadensbericht mehr und Ruhestand. mehr zum Ritual – obwohl die nüchterne Statistik keine wirkliche Ent- Bei einem Waldspaziergang entlang des Krumbachs in Ochsenhausen warnung gab. resümiert der gebürtige Schwarzwälder, was sich in 40 Jahren im Wald Dem Schock über das „Waldsterben“ während seines Studiums folgte getan hat, und erinnert sich, wie das so genannte „Waldsterben“ ihn das Schaffen und Gestalten als Forstmann. Man sei in den „Beruhi- als Forststudent in Freiburg geprägt hat. „Der Wald stirbt“ titelte der gungsmodus verfallen“ und seiner Arbeit nachgegangen, blickt Jehle SPIEGEL Ende 1981 und die Deutsche Bundespost appellierte 1985 auf kritisch zurück. Freilich hatte man dazu gelernt: Vielfalt statt Einfalt war einer Sonderbriefmarke (80 Pfennig) „Rettet den Wald“. Und tatsächlich die Leitlinie, der Waldumbau weg von der Dominanz der Fichte hin zum kam es nicht so schlimm wie die Medien und viele Forstleute und Natur- vitaleren Mischwald mit Buche und Tanne war das Ziel. So neu ist die schützer befürchteten. Der Wald war zwar großflächig krank, der „saure Erkenntnis also nicht, die heute auf „Waldgipfeln“ als politische Weisheit Regen“, verursacht durch die Luftverschmutzung aus Kraftwerksschlo- verkauft wird. Und nicht zu vergessen: Der Wald gewann an Wert – 16
TITELTHEMA Am Fuße des dicksten Baums des Landkreises Biberach. Entlang des Fichtenmonokulturen sind nicht nur stark sturmgefährdet, sondern Wanderwegs findet sich diese Jahrhunderte alte Eiche. auch vom Borkenkäfer bedroht. Foto: Landratsamt BC gesellschaftlich und monetär. Das tat dem forstlichen Berufsego gut. „O Tannenbaum, o Tannenbaum, Denn, so erklärt Georg Jehle seine Hauptaufgabe, der „rote Faden ist du kannst mir sehr gefallen! das Wirtschaften im Wald“. Das Ideal: „eine geordnete Forstwirtschaft“. Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit Aber die wurde in Abständen immer wieder empfindlich gestört: durch ein Baum von dir mich hoch erfreut! „Lothar“ (1990), „Wiebke“ (1999), „Kyrill“ (2007), „Friederike“ (2018) und O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie sie alle hießen die Stürme und Orkane, die in einer Nacht aus ei- du kannst mir sehr gefallen!“ nem ordentlichen Wald einen Mikadohaufen machten und in wenigen Stunden einen Schaden in Millionenhöhe hinterließen. Das waren Kata- Unser Waldspaziergang entlang des Krumbachs, der als kleiner Kanal strophen, die gibt es immer wieder. „Es ist uns gut gegangen“, sagt der einst das Kloster mit Wasser und Energie für die Mühle versorgte und Forstmeister. Aber: „Wir sind seit zehn Jahren total verunsichert“, sagt historisch erhalten ist, zeigt mit welcher Raffinesse die Mönche einst er dann. die natürlichen Gegebenheiten zum eigenen Vorteil genutzt haben. Die Und nun kommt kurz vor seiner Pensionierung ein besorgter Journa- Baumriesen entlang des Damms sind imposante Individuen, jeder eine list und fragt den altgedienten Forstmann nach dem Ulmensterben und Persönlichkeit, viel, viel älter als alle Spaziergänger, Jogger und Hunde- dem Eschensterben, nach den kranken Kastanien und Eichen – was es besitzer, die ihren Schatten genießen. Bäume sind gewachsene Historie. denn damit auf sich habe? Über die Fichte und den Borkenkäfer will Als Zeugin findet sich kurz nach Beginn des Wanderwegs eine Eiche, die man ja schon gar nicht mehr reden. Aber was ist los mit der Tanne im 2011 exakt vermessen mit fast sechs Meter Stammumfang der dickste Schwarzwald und der Kiefer in Nord- und Ostdeutschland, wo die Bäu- Baum im Landkreis ist. Man sieht der alten Dame die Jahrhunderte an, me heimisch sind? Und Georg Jehle ergänzt den Reigen einheimischer die sie an dieser Stelle zubrachte. Ehrfurcht ist das Mindeste. Baumarten um einen weiteren Patienten: der Ahorn. Befallen von der Georg Jehle hat viel zu erzählen und ist begeistert von der Vielfalt und Rußrindenkrankheit stirbt der Baum mit den markanten Blättern „den der Kraft der Natur. Sie sei „unglaublich robust“. Die beiden Systeme schwarzen Tod“. Und auch die Hoffnungsträgerin für den Waldumbau, „Konfrontation und Kooperation“ würden den natürlichen Prozess im die einheimische Buche, mache Sorgen, erklärt Jehle. Wald bestimmen, Natur sei immer Veränderung. Das sei die positive Bot- Es sind ganz unterschiedliche Bäume und es sind ganz unterschiedli- schaft. Aber die Trockenheit der beiden letzten Jahre hätten „bei allen che Schädlinge, meist Käfer und Pilze, die den Bäumen zusetzen, aber Baumarten zu Ausfällen geführt“. Das sei die negative. Und ein „Herz- dass sie gleichzeitig und massenhaft auftreten, hat eine gemeinsame infarkt“ darf man wegen Todesgefahr nicht ignorieren, so verstehe ich Ursache: der Klimawandel. Was langsam klingt, ist für die Natur viel zu die Botschaft. schnell. Die letzten beiden Hitzejahre waren Stress pur für den Wald – wobei, beeilt sich Jehle zu betonen, Oberschwaben in diesem Jahr eine „O Tannenbaum, o Tannenbaum, Insel der Glücklichen war. Dennoch sind die Bäume und der Wald als dein Kleid will mich was lehren: gesamtes Ökosystem geschwächt und damit extrem anfällig nach fast Die Hoffnung und Beständigkeit 20 Jahren mit weit überdurchschnittlichen Temperaturen. gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit, Die Fichte und ihr Schädling, der Borkenkäfer, beherrschen die große o Tannenbaum, o Tannenbaum, Bühne, sie liefern die spektakulären Bilder, die noch dramatischer werden dein Kleid will mich was lehren.“ durch Waldbrände als Folge der Dürre. Die anderen Baumarten sterben still in der Kulisse ohne öffentliches Begräbnis. Denn wer kennt schon die Ulme, die Esche, den Ahorn – außer Förster und sonstige Waldläufer? So holt den 64-Jährigen am Ende seines Berufslebens das Waldsterben ein. Er nennt es nicht so, doch er vergleicht die beiden Ereignisse. Das Waldsterben in den 80er Jahren sei „ein langsames Siechtum“ gewesen, erklärt Jehle, „dagegen ähnelt die Situation heute einem Herzinfarkt“. Er zögert, das scheint ihm als Optimist zu dramatisch formuliert, aber es fällt ihm keine passendere Diagnose ein. Denn, so stellt er fest, es betrifft viele Baumarten gleichzeitig. Und damit nicht genug: das Waldsterben zu seiner Studentenzeit, so der Forstmann, „war ein regionales Problem, Sehnsuchtsort Wald: Kinder der Klimawandel ist ein globales“. Da sieht der Waldmann „Zauberlehr- schmückten „ihren Tannen- linge“ am Werk, „die oft nicht wissen, was sie anstellen“. Gemeint ist der baum“. Und Dackel „Bautz- Mensch, der als Ebenbild Gottes sich die Welt untertan macht und in mann“ posiert als Krippenfigur. wenigen Tagen wieder singen wird: Foto: Reck
FOTOGRAF DES MONATS R O L A N D R E C K Der Fotodirektor Es ist Zufall, dass wir am Ende unseres Waldspaziergangs noch über das Fotografieren spre- chen und sich dabei herausstellt, dass Georg Jehle nicht nur leidenschaftlicher Förster, sondern auch begeisterter Hobbyfotograf ist. Und richtig: Erst jetzt fällt mir auf, dass er während unserer kleinen Wanderung entland des Krumbachs dauernd einen Fotoapperat in der Hand hielt. Er sei schon als Jugendlicher aufgefallen, dass er immer und überall „ge- knipst“ habe. Und sein Titel FDr. für Forstdirektor würden manche seiner Kollegen als „Fotodirektor“ übersetzen. Das habe auch dazu geführt, dass er von der Forstverwaltung den Auftrag bekommen habe, vor Ort im ganzen Land die Strukturreform, die mit Beginn des neuen Jahres die Forstverwaltung kräftig durcheinander kegelt, zu dokumentieren. Den Auftrag will er bis dahin erledigt haben, denn dann geht er in Rente. Aber seinen Fotoapperat wird er deshalb nicht aus der Hand legen. Georg Jehle findet seine Moti- ve berufsbedingt vor allem im Wald und in der Natur. Das stim- mungsvolle Titelfoto (oben rechts) stammt aus dem Schwarzwald, wo er einige Jahre das Forstamt Freu- denstadt geleitet hat. Foto: Reck
NATUR & TOURISMUS D I E T R I C H K N A P P Blick von oben Eine Woche waren Kalle und ich unterwegs auf dem Höhenweg im Nationalpark Hohe Tauern mit impo- santem Blick auf den Großglockner. Am Beispiel des Nationalparks lässt sich studieren, in welchem Spannungsfeld sich Naturschutz und Tourismus bewegen. Zum Beispiel am Skigebiet des Schareck- Gletschers oberhalb der Duisburger Hütte. Zeichen des Klimawandels: tauende Gletscher. Überall sind Bergbahnen, Straßen und Planien für den alpinen Skibetrieb. An der Großglockner-Hochaplenstraße liegt das Informationszentrum „Pas- Jetzt, Mitte September, schieben Raupen den Neuschnee zu riesigen Haufen terze“ des Nationalparks, ein äußerst beliebtes Ausflugsziel mit prächtigem zusammen, um ihn zu konservieren und später wieder auf die Pisten zu ver- Blick auf den Großglockner und die Hohe Riffl mit dem Gletscher „Pasterze“. teilen. Kurz vor der Eröffnung der Skisaison am 1. Oktober herrscht hier oben Ich bin erschrocken: seit Jahrzehnten schwindet der Gletscher und sein unte- eine unglaubliche Geschäftigkeit, mitten im Nationalpark. res Ende ist ein Schutthaufen, aus dem ein schmutziger Bach fließt. Überall „Schützen durch Nützen“ ist ein häufiger Ansatz im Naturschutz. Der Förster sieht man die Folgen der Klima-Erwärmung: Permafrostböden tauen auf und pflegt den Wald, damit er auch noch morgen Holz liefert; die Almwirtschaft kommen ins Rutschen; Felsregionen, die von Frost und Eis zusammengehalten erhält die Artenvielfalt der Berge, die als attraktives Touristenziel den Ein- wurden, tauen auf und brechen auseinander. heimischen Einkommen sichert. Die Brandstiftungen der Macchie am Mit- Erstaunlich finde ich die derzeitige Wanderausstellung im Info-Zentrum zum telmeer haben ihre tiefere Ursache darin, dass dieser Buschwald von vielen Thema „Automobil“ von den Anfängen bis heute. Eine kritische Auseinan- als wertloses Niemandsland gesehen wird. Ist also der Skitourismus ein Mo- dersetzung mit dem Thema Automobilität, Verkehr und seinen Folgen für die tor zum Schutz der Alpen? Oft lässt die Verlockung des schnellen Geldes die Umwelt unterbleibt – Gletscherschwund hin oder her. Stattdessen treffe ich Grenze von nachhaltiger Nutzung zur Übernutzung überschreiten: „Schützen überall auf schaulustige Touristen als unreflektierte Konsumenten mit ihren durch ausbeuten“ geht aber nicht auf. Hier an der Duisburger Hütte erlebe ich Selfis. hautnah, was das konkret bedeuten kann. Das Kalser Tauernhaus zeigt, dass es auch anders geht. Die Hütte ist vom Al- Auf dem „Hohen Sonnblick“, auf 3.105 m Höhe, befindet sich seit 1886 ein penverein wegen ihrer ökologisch vorbildlichen Wirtschaftsweise mit dem Observatorium. Hier werden seit über 130 Jahren täglich viele Daten gesam- Umwelt-Gütesiegel ausgezeichnet worden. Sie erhält ihren Strom von einem melt. Nicht nur die Luft wird gemessen: Temperatur, Wind, Niederschlag, In- eigenen Wasserkraftwerk, mit dem auch noch die benachbarte Sennerei haltsstoffe wie CO2-Gehalt, Staub und radioaktive Elemente. Es werden auch versorgt wird; sie klärt die Abwässer in einer biologisch arbeitenden Zwei- Untersuchungen am Schnee, im Gletschereis, in den Felsen und unter der Erde Kammer-Kläranlage, und sie bezieht ihre Lebensmittel von den Produzenten gemacht, um festzustellen, wie sich unsere Umwelt verändert und welche der Region, was Verpackung und Verkehr spart. Mechanismen dabei wirken. Ganz eindeutig konnte hier der Zusammenhang Bei einem einfachen Abendessen im Matreier Tauernhaus lassen wir die Tour nachgewiesen werden von Industrialisierung, Verschmutzung und CO2-Ge- noch einmal Revue passieren und die Frage drängt sich auf: Gibt uns die Erde halt in der Luft einerseits, und dem Anstieg der Temperaturen andererseits. noch genug Zeit, unseren Lebensstil anzupassen und sie als unsere Lebensba- Mit den Folgen des Rückgangs der Gletscher, des Auftauens der Permafrost- sis zu erhalten? böden und der steigenden Erosion in der Felslandschaft der Alpengipfel. Hier, auf dem Dach Europas, macht der Blick von oben nachdenklich. „Macht Euch die Welt untertan“ sprach Gott zu den Menschen. Heißt das, wir sind die Herren der Natur und dürfen auf der Erde alles tun und verformen und INFO bebauen, wie wir wollen? Dagegen sehen viele Kulturen im Menschen einen 1981 wurde der Nationalpark Hohe Tauern mit einer Fläche von 186 Teil der Natur und nicht dessen Herrn, in den Tieren Verwandte und keine Sa- Quadratkilometern um den Großglockner gegründet. In den Folge- chen, in der Umwelt eine Leihgabe von unseren Vorfahren, die wir in gutem jahren wurde er sukzessive erweitert und umfasst heute rund 1.800 Zustand weiter zu geben haben an unsere Kinder. Ein ernst zu nehmender Quadratkilometer in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Ti- Ansatz in Zeiten, in denen die Worte Nachhaltigkeit und Generationen-Ge- rol. 130 Quadratkilometer sind noch von Gletschern bedeckt. Etwa rechtigkeit in aller Munde sind. Zweidrittel der Fläche ist im Eigentum von bäuerlichen Familienbe- trieben, ein Viertel gehört dem Österreichischen Alpenverein und ein Dietrich Knapp unterwegs im ös- Zehntel den Österreichischen Bundesforsten. terreichischen Nationalpark Hohe Der Nationalpark Hohe Tauern sucht die Verbindung von Natur- Tauern. Der Förster und Mediator schutz und Tourismus sowie Landwirtschaft. Erklärtes Ziel ist es, die aus Allmannsweiler ist begeister- Nutzung der Landschaft in den Dienst des Naturschutzes zu stel- ter Bergwanderer und berichtete len, etwa durch die Fortführung der Beweidung auf den Almen und schön öfters in BLIX darüber. durch touristische Erlebnis- und Bildungsangebote. 19
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