September 2020 - Wendelin-Pflegeheim

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September 2020 - Wendelin-Pflegeheim
September 2020
September 2020 - Wendelin-Pflegeheim
Der Heimleiter berichtet

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe Leser unseres Heftlis

Vom Opfern und der Nächstenliebe

Meine Mutter hat oft davon gesprochen, wie viele Opfer ihre
Generation bringen musste. Am Ende des 2. Weltkriegs war sie
gerade mal 13 Jahre alt und musste als Kind überall mithelfen.
Sie waren drei Mädchen. Der Vater war im Krieg gestorben, auf
den brennenden Ölfeldern in Rumänien, und zwar an der Ruhr,
die man damals noch nicht behandeln konnte. Als Jugendliche
musste sie in einer Fabrik und als Haus- und Kindermädchen in
Basel schwer arbeiten, um ihre kleineren zwei Geschwister, ihre
Mutter und ihre Grosseltern über die Runden zu bringen.
Aus all den Trümmern eine eigene Familie aufzubauen, war
auch nicht leicht.

Mich hat dieses Reden vom «Opfern» als Jugendlicher immer
eher genervt, aber heute verstehe ich den Satz besser:
«Wir alle leben von Opfern, die andere für uns bringen».
Wenn man z.B. ins Krankenhaus oder Pflegeheim muss, kann
man für sein Geld erwarten, dass man professionell betreut
wird. Aber, dass Pfleger und Schwestern mich herzlich und
wirklich mitfühlend behandeln, kann ich mir nicht kaufen.
Das müssen sie mir freiwillig geben, es muss von innen
kommen. Das meint «Opfer» im Kern. Ich habe von meinen
Eltern nicht erwarten können, dass sie mir meine Ausbildung
ermöglichen. Aber sie haben es gerne getan, und dafür
manches Opfer gebracht. «Wir alle leben von Opfern, die
andere für uns bringen». Und andere leben davon, dass ich
freiwillig etwas gebe, aus Verantwortungsgefühl oder aus Liebe.
Dass ich von meiner Zeit etwas hergebe, die ich auch nur für
mich selbst nutzen könnte. Von meiner Liebe weitergeben, ohne
dass ich berechne, ob sie auch zurückkommt.
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September 2020 - Wendelin-Pflegeheim
Was wir mit Geld kaufen können, hält das Leben am
Funktionieren. Liebe und Hingabe aber machen es schön,
geben ihm Tiefgang und retten uns oft auch aus den seelischen
Tiefs. So gesehen muss es mir nicht unangenehm sein, wenn
jemand ein Opfer für mich bringt. Wir leben wohl erst dann
wirklich menschlich, wenn jemand aus Liebe etwas Kostbares
von sich weitergibt, damit ein anderer etwas für sein Leben
gewinnt. Welche Opfer haben Sie schon aus «Nächstenliebe»
gebracht? Berichten Sie uns!

Es grüsst Sie herzlichst ihr

Rainer Herold
Heimleiter

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September

September

Der Dornbusch prangt im Schmuck der roten Beeren,
die Dahlien in ihrer bunten Pracht,
und Sonnenblumen mit den Strahlenspeeren
stehn stolz wie goldne Ritter auf der Wacht.

Die Wespe nascht um gelbe Butterbirnen,
die Äpfel leuchten rot im Laub und glühn
den Wangen gleich der muntren Bauerdirnen,
die sich im Klee mit ihren Sicheln mühn.

Noch hauchen Rosen ihre süssen Düfte,
und freuen Falter sich im Sonnenschein,
und schiessen Schwalben durch die lauen Lüfte,
als könnt des Sommerspiels kein Ende sein.

Nur ab und an, kaum dass der Wind die Äste
des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.
Gustav Falke (1853-1916)

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Bauernregeln im September

Der Altweibersommer ist eine Schönwetterperiode des
Septembers. Nach Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es sich in
den klaren Nächten so stark ab, dass in den Morgenstunden
durch den Tau Spinnweben auf Wiesen und Büschen deutlich
zu erkennen sind. Scheint das Sonnenlicht auf diese
Spinnweben, so glänzen sie wie lange, silbergraue Haare, die
man früher alten Frauen zuordnete.

       Foto: Mike Gorden

Allgemeine Regeln des Monats September

•   Septemberwetter warm und klar,
    verheisst ein gutes nächstes Jahr.
•   Was Juli und August am Wein nicht vermocht,
    wird auch vom September nicht gargekocht.
•   Nach Septembergewittern
    wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.
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Geburtstage im September

Bewohnende
12.09.   Pachlatko Susanne         96
14.09.   Schneider Liliane         84
15.09.   Trefzer Olga              94
16.09.   Schuler Helene            94
24.09.   Loher Leopoldine          91
25.09.   Engel Marianne            91

Personal
05.09.   Ayam Barakatullah         Küche
06.09.   Binda Sieglinde           Tagesheim
06.09.   Dani Claudia              Coiffeur
12.09.   Sacker Samira             Service
16.09.   Kumral Aysel              Pflege
19.09.   Schuppli Micha            Aktivierung
22.09.   Frischknecht Thiang       Pflege
28.09.   Rexhepi Agneta            Pflege

Tagesheim
13.09. Klingbeil Karin             82

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Wechsel in der Fusspflege/Podologie

Unsere langjährige Fusspflegerin, Frau Irene Höhler, hat sich
aufgrund ihrer privaten Situation entschlossen, die Arbeit im
Wendelin aufzugeben und nur noch in ihrer Privatpraxis zu
arbeiten. Frau Höhler verliess das Wendelin am 13. August
2020.

Wir danken Frau Höhler für ihren Einsatz im Wendelin zum
Wohle unserer Füsse und wünschen ihr für die Zukunft
alles Gute!

Wir freuen uns sehr, dass wir Ihnen eine nahtlose
Nachfolgelösung für die podologischen Dienstleistungen im
Wendelin anbieten können: Ab dem 13. August 2020 übernahm
Frau Sandrine Krebs als ausgebildete Podologin die
Podologische Praxis im Wendelin. Sie arbeitet selbständig und
wird jeweils wöchentlich donnerstags ganztags im Wendelin für
podologische Dienstleistungen anwesend sein.
Im Zusammenhang mit der Praxisübernahme werden die Preise
und das Dienstleistungsangebot angepasst.

Wir bitten Sie, Termine direkt, telefonisch oder per E-Mail mit
Frau Krebs zu vereinbaren.

Rainer Herold
Heimleiter

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Preise im Wendelin für die Podologie

             Podologin Frau Sandrine Krebs
        Termine vereinbaren Sie bitte telefonisch unter
     061 556 20 28 oder per Mail an podokbs@gmail.com
Podologische Behandlung
 Fachgerechtes Schneiden der Nägel, fachgerechtes
 Abtragen von Hornhaut und Hühneraugen, Behandlung
 von Druckstellen, zwischen Zehen Mazerationen und
 Fersenrissen, Füsse eincremen
                                              Fr. 84.00

Nagelbehandlung
 Fachgerechtes Schneiden der Nägel, Füsse eincremen
                                              Fr. 70.00

Teilbehandlung
 Hühnerauge, eingewachsener Nagel
 (je nach Aufwand)          von Fr. 25.00 bis Fr. 45.00

Prothetik
 Teilersatz der Nagelplatte
 (je nach Aufwand)                von Fr.10.00 bis Fr. 30.00

Orthonyxie
 Nagelwachstumskorrektur durch Spangentechnik
                                            Fr. 30.00

Spezielle Verbände oder Druckentlastungen          Fr. 2.00

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Gottesdienste und Morgenbetrachtungen

Gottesdienste

Donnerstag   03.09.       Pater Eugen Frei

Donnerstag   17.09.       Pfarrer Lukas Wenk

Gedenkgottesdienst

Donnerstag 17.09.         16 Uhr mit Pfarrer Lukas Wenk
                          für Bewohnende und 2 Angehörige

Morgenbetrachtungen

Donnerstag   10.09.       Pfarrerin Lea Schweyer

Donnerstag   24.09.       Sr. Annette

Die Gottesdienste und Morgenbetrachtungen finden jeweils um
10.00 Uhr im Mehrzweckraum statt.

Angehörige, Freunde, Bekannte, sowie die Mieter der umliegen-
den Alterswohnungen können zurzeit noch nicht an diesen
Anlässen teilnehmen.

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In lieber Erinnerung gedenken wir

Frau Mock Rosemarie           gestorben am 14.08.2020
Frau Spieler Anneliese        gestorben am 15.08.2020

                         Wege führen zusammen,
                         Wege gehen auseinander,
                         was aber bleibt ist das Wegstück,
                         dass wir miteinander gegangen sind.

Zu uns gezogen sind
Herr Gauthier Claude          eingezogen am 17.08.2020
Herr Mühlemann Erwin          eingezogen am 25.08.2020

Wir heissen die neuen Bewohnenden herzlich willkommen,
wünschen ihnen ein gutes Einleben und hoffen, dass sie sich
bei uns wohlfühlen werden.

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Personelles

Pensionierung

Ende August wurden unsere Mitarbeiterinnen,
Frau Dominique Bossler, Frau Angela Di Santo und
Frau Gabriela Hänggi pensioniert.

Wir danken allen ganz herzlich für ihre treuen Dienste

Anlässe im September

DO 3.09. 15.00 Uhr      Bewohnerratssitzung

MO 17.09 15.00 Uhr      «geheimnisvolle Bäume» Herbstlesung
                        mit Niklaus Schmid-Heimes

Die Bewohnerratssitzung ist ein Ort wo Sie Lob und Kritik direkt
anbringen können.

•   Was finden Sie sehr Lobenswert?
•   Was bereitet Ihnen Freude?
•   Was haben Sie für Wünsche und Vorstellungen?
•   Was möchten Sie lieber nicht?
•   Was könnte verbessert werden?
•   Was vermissen Sie?

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Geheimnisvolle Bäume

                Gedichte – Märchen -Texte - Musik

                     Literarisch-musikalische Stunde
                       von Niklaus Schmid-Heimes

             Montag, 21. September 2020, 15.00 Uhr

           Foto: Niklaus Heimes

Bäume entführen uns in eine geheimnisvolle, mystische Welt.
In alten Zeiten wurden besonders markante Bäume als heilig
verehrt. Bäume inspirierten Dichter und Schriftsteller, Musiker
und bildende Künstler. In dieser Lesung sehen und hören Sie
eine Kostprobe dieser Werke.

•    Sie hören Gedichte, Märchen, Erzählungen und
     musikalische Werke
•    Sie sehen musikalische Filmsequenzen:
•    Der Eichenwald Wildenstein in den vier Jahreszeiten
•    Der älteste Bau in Georgien (siehe Bild oben)

    Wegen der Corona-Pandemie können leider Angehörige und
           Gäste nicht an diesem Anlass teilnehmen
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Unser Personal stellt sich vor

                        Elvira Flück López

                           Seit März arbeite ich im Tagesheim
                           Wendelin.
                           Für mich, die viele Jahre im
                           Pflegebereich tätig war, eine neue
                           Herausforderung, der ich mit Freude
                           aber auch mit Respekt
entgegengetreten bin. Ich wurde mit offenen Armen empfangen,
sei es vom Team und auch von den Tagesgästen.
Ich schätze das positive Klima und fühle mich sehr wohl im
Tagesheim. Im morgendlichen Rapport besprechen wir nicht nur
medizinische Verrichtungen, wie Verbandswechsel, Injektionen
oder die Pflege von schwererkrankten Menschen, sondern auch
mit welchen kreativen Arbeiten, Gruppenaktivitäten oder
Gesprächen wir unseren Tagesgästen Freude bereiten und ihr
Wohlbefinden steigern. Dieser neue Arbeitsinhalt ist für mich
sehr bereichernd und wertvoll. Um mein Wissen im
Aktivierungsbereich zu erweitern, habe ich im August eine
Ausbildung zur Aktivierungsfachfrau an der LEA Schule in Thun
begonnen. Von meinem Ehemann und meinen drei
erwachsenen Kindern werde ich unterstützt, deshalb kann ich
mir die nötige Zeit nehmen, um den Anforderungen der
Ausbildung gerecht zu werden. Meine Freizeit verbringe ich
gerne im Garten oder in der Natur bei ausgedehnten
Spaziergängen.
Die Freude am Flamenco-Tanz und mein Temperament
verdanke ich wohl meinen spanischen Wurzeln, die ein
wichtiger Teil von mir sind.
Ich habe das Gefühl, im Wendelin beruflich angekommen zu
sein, und dafür bin ich dankbar.

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«Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas
erscheint, das uns verbraucht, sondern als etwas, das uns
vollendet.»

Antoine de Saint-Exupéry

In diesem Sinne
Eine gute Zeit

Elvira Flück López

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Unser Personal stellt sich vor

                   Mein Arbeitstag

                   von Özcan Salomon (Spitzname Can)
                   Lehrling im 1. Semester in der
                   Wendelin-Küche.

                    Es ist 6 Uhr in der Früh. Ich stehe auf und
                    mache mich bereit für meine Arbeit in der
                    Wendelin-Küche. Ich wohne zwischen Riehen
Dorf und der Fondation Beyeler und habe es nicht weit bis ich
an meinem Arbeitsplatz bin.
Da ich zu den älteren Lehrlingen gehöre (mein Alter bleibt mein
Geheimnis), gehe ich natürlich das Ganze unter anderen
Aspekten und Motivationen an.
Man kann sagen, ich nehme alles ziemlich genau und stehe
dementsprechend auch ohne Wecker um 6 Uhr früh jeweils
immer pünktlich auf. (Manchmal nervt es mich selber auch, aber
so bin ich halt). Nach meiner Soldatendusche und zwei
Spritzern von meinem Aqua Deo geht es los Richtung
Wendelin.

Es ist kurz vor 7 Uhr, Arbeitsplatz erreicht. Ich konzentriere mich
und bereite mich auf meine Arbeit vor.
Wir alle haben eine wichtige Verantwortung, die wir tragen und
die wir bis nach Hause mitnehmen. Für mich jedenfalls ist es so,
dass ich meine sozialen Kontakte sehr mit Bedacht wähle, weil
ich mich verpflichtet fühle, unseren Mitbewohnern und
Mitarbeitern im Altersheim gerecht zu werden bezüglich des
Corona-Virus.

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Zurück zum Wendelin:
Nachdem ich mich umgezogen habe und meine Kochschürze
angezogen habe, begebe ich mich Richtung Küche. Sobald ich
die Küchentür geöffnet habe gelten wichtige Standard
Hygienerichtlinien und speziell in Covid Zeiten. Das heisst, wir
achten sehr darauf, nicht mit privater Kleidung durch die Küche
zu laufen. Wir folgen streng den Anweisungen, welche unser
Küchenchef uns täglich mitteilt.
Nach dem Hände desinfizieren und natürlich auch den
Mundschutz über die Nase ziehen, fängt um 7:30 Uhr mein
Arbeitstag an.

Ich bin im ersten Lehrjahr, und mein Aufgabenbereich ist
hauptsächlich der Salat-Posten. Das heisst ich bin einer
derjenigen, die zuständig sind für eure Beilagen Salate oder
Salatteller, aber auch für die leckeren Torten oder Kuchen, die
man in der Vitrine der Cafeteria kaufen kann.
Unsere Küchenmitarbeiter sind ein bunt gemischtes Team und
wir haben es alle gut miteinander. Jeder hat seine Stärken
sowie Schwächen. Das Schöne ist, dass jeder dem anderen hilft
und sehr hilfsbereit ist. In der Küche herrscht Eintracht.
Jeder ist konzentriert und fühlt sich wohl in seiner Haut.
Natürlich ist der Ton in der Küche ein bisschen rauer als sonst
wo im Haus. Aber das brauchen wir alle im richtigen Moment,
und wir verstehen uns auf dieser Wellenlänge am besten. Ich
kann behaupten, dass meine Kollegen und Kolleginnen
inklusive ich, mit Leidenschaft unserer Berufung nachgehen.

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Letzte Anweisungen vom Küchenchef, und los geht's, jeder auf
seinem Posten, jeder weiss, was er zu tun hat.
Bis 10 Uhr morgens ist der grösste Teil des Menüs sowie der
Salate, Desserts und Zvieris bereitgestellt und kühl oder warm
gehalten. 10 Uhr morgens. 15 Minuten Pause für so ziemlich
alle Mitarbeiter im ganzen Haus. Es gibt jeden Tag gratis frische
Früchte frischen Saft, Tee oder Kaffee für alle Mitarbeiter.
An dieser Stelle möchte ich mich mal herzlichst dafür bedanken.

Nach der Pause geht es noch einmal richtig rund in der Küche.
Bis 13 Uhr herrscht noch einmal Konzentration.
Es werden alle vorbereiteten Desserts, Salate, sowie das Zvieri
und die täglichen verschiedenen Menüs auf die Stationswagen
verteilt und von unseren Hauswirtschaftlern schnellstmöglich auf
den Stationen verteilt.
Was ich toll finde: auch hier spüre ich von unserem
Hauswirtschaftlern, dass sie es, so wie wir, ziemlich genau
nehmen und ihnen das Wohl unserer Bewohner am Herzen
liegt.

Scipio, jetzt noch ein letzter Kontrollblick, ob auch das richtige
Essen zur richtigen Person kommt, und los geht es.
Jetzt kommt der grosse Saal im Wendelin an die Reihe.
Auch dort wird peinlich genau darauf geachtet, wie die
Beilage und das Gemüse oder das Fleisch auf dem Teller
platziert werden müssen, um den Anforderungen unseres
Küchenchefs gerecht zu werden.

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Es ist 12 Uhr dreissig, und putzen ist angesagt bis 13 Uhr.
Um 13 Uhr hat das Küchenpersonal bis 15 Uhr Zimmerstunde,
eine lange Pause, welche man ganz gut im Haus oder
ausserhalb verbringen kann. Um 15 Uhr geht es weiter, unter
Einhaltung der Hygienevorschriften bezüglich Covid.
Wir bereiten das Abendessen vor und zugleich treffen wir
Vorbereitungen für die folgenden Tage. Nach der Verteilung des
Abendessens geht es Richtung Feierabend zu. Um 18 Uhr
verlässt das Küchenteam das Wendelin.

Zeit für meine Hobbys, Zeit für viel Musik, viel frische Luft, Sport
und hoffentlich auch Sonne.

Was ich mir für die Zukunft wünschen würde, wäre z.B. ein
näherer Bezug zu den Aktivitäten unserer Bewohner.
Um herauszufinden, ob wir von der Küche aus Brücken
schlagen können. Wir von der Küche sehen nur Namen auf
den Essen-Bestellungen. Leider ist es im Moment nicht so
leicht, einfach so bei uns in der Küche vorbeizukommen und
sich vorzustellen Arber ich möchte alle ermutigen, uns im Gang
oder in den Pausen unter Einhaltung des Abstandes
anzusprechen. Ich meinerseits freue mich über jedes nette
Gespräch.

Mit viel Hoffnung in die Zukunft

euer Can aus der Küche

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Bericht aus dem Tagesheim

Hitzetage im Tagesheim

Liebe Tagesheimgäste, liebe Bewohnende und Freunde des
Wendelin
Während diesen heissen, teilweise unerträglichen Hitzetagen,
mussten auch wir unsere Gruppenarbeiten mit den Tagesgästen
den Temperaturen anpassen. Wir haben z.B. in den
Gesprächsgruppen das Thema «Badeanstalten» oder
«Wasser» ausgewählt um zumindest im «Kopfkino» Abkühlung
zu bringen. Sehr beliebt waren auch die im Kühlschrank
vorgekühlten feuchten Lappen, um sich im Nacken, an den
Armen und im Gesicht etwas Kühlung zu verschaffen.
Auch die Bewegungsgruppe im Sitzen wurde von der
Gruppenleiterin angepasst, da die Tagesgäste sich nur bedingt
anstrengen konnten. Mit farbigen Tüchern wurde die Musik
begleitet. Mit den Hin- und Her-Bewegungen wurde ein sanfter
Wind erzeugt. Der Schwerpunkt dieser Übung lag vor allem bei
der Hand- und Augenkoordination. Bei einer anderen
Bewegungsstunde wurde das Thema «Meer» eingeplant.
Der Boden wurde mit hölzernen Fischen und Seepferdchen
ausgelegt, darüber eine durchsichtige Plane.
Eine wunderbare Meeroptik entstand. Die Stunde begann mit
Meermusik und einfachem Durchbewegen der Muskeln.
Anschliessend folgte eine Turn-Frequenz mit Seilen, dann ein
kurzes Krafttraining mit Sandsäckchen. Daraufhin folgte eine
Turnfrequenz mit der grossen Plane.
Die Tagesgäste erzeugten starken Wind oder eine sanfte Brise.

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Mit viel Elan wurden verschiedene Wellenmuster erzeugt und
ausprobiert. Die Bewegungsstunde wurde mit «Fische angeln»
abgeschlossen. Für diese Übung wurden Sandsäckchen an
Seilen befestigt. Dann ging das grosse Wettfischen los.
Mit Feuereifer versuchten sich die Tagesgäste mit der Anzahl
                                          der eingefangenen
                                          Fische zu überbieten.
                                          Und wenn man die
                                          Aktion genauer beo-
                                          bachtete, sah man,
                                          dass sogar einzelne
                                          Fische von anderen
                                          Teilnehmern wege-
                                          schnappt wurden.

Foto: Elvira Flück

Am Montag fand unser Spielnachmittag statt. Wir hatten uns für
ein leichteres Programm entschieden. Die Tagesgäste haben
sich das Lotto- Bingo-Spiel gewünscht. Für sämtliche Karten,
die im Spiel abgedeckt wurden, winkte ein kühles Glacé-Praliné,
sehr zur Freude der Gäste.

Jetzt wünscht Ihnen das ganze Tagesheimteam alles Gute und
eine etwas kühlere Zeit

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Geschichte von Elisabeth Rüttener-Tappeiner

Nachdem die im Südtirol aufgewachsene 12-jährige Elisabeth
von ihrer Mutter in die Schweiz geholt wurde, verbrachten die
beiden ein halbes Jahr in St. Moritz. Die Mutter arbeitete im
Hotel als Köchin. Das Kind war mehr oder weniger sich selber
überlassen. Davon erfuhren wir im letzten Wendelin Heft.
Jetzt geht die Reise weiter nach St. Gallen. Wieder muss
Elisabeth sehen, wie sie im Hotel und in der neuen Schule
zurechtkommt. Dies ist nicht einfach. In Goldrano war der
Unterricht auf italienisch. Sie spricht zwar deutsche Mundart,
hat aber nie Deutsch schreiben und lesen gelernt. Doch mit
ihrem unglaublichen Lebenswillen und viel Humor hat sie diese
Zeit gemeistert und noch vieles andere, was ihr im Leben
begegnet ist. Erstaunlich, wie gut sich die damals 86-jährige
Autorin an kleinste Details erinnerte.

Niklaus Schmid-Heimes

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St. Gallen, eine neue Erfahrung

Für unseren Umzug vom Hotel Rosatsch in St. Moritz nach
St. Gallen brauchten wir nur zwei Koffer und einen Weidenkorb.
Das war unser ganzer Hausrat. Mit dem Zug fuhren wir nach
St. Gallen, wo meine Mutter ihren neuen Arbeitsplatz hatte als
Köchin im Hotel Hecht, einem renommierten Haus.
Die Ankunft in St. Gallen war für mich wieder furchtbar
spannend und aufregend. Wieder war alles neu und fremd.
Wir hatten ein kleines Zimmer, aber diesmal mit zwei Betten.
Dies war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein eigenes
Bett hatte. Das neue Zuhause bestand aus zwei Betten, einem
kleinen Tisch mit Stuhl, einem Spiegelschrank und einem
Lavabo.

Am zweiten Tag nach unserer Ankunft gingen wir auf das
italienische Konsulat und das schweizerische Kontrollbüro, um
uns anzumelden, dann zur Fremdenpolizei wegen der
Arbeitsbewilligung. Schliesslich meldete mich meine Mama
noch beim Schulamt an. Ich war ja noch schulpflichtig.
Zur Einschulung im Hadwig-Schulhaus musste ich alleine den
Weg suchen, da meine Mutter bereits arbeiten musste.
Dort wurde ich getestet und man beriet, in welche Klasse man
mich unterbringen könnte. Dem Alter nach hätte ich eigentlich
schon fast der Schule entwachsen sein sollen, da ich aber nicht
Deutsch lesen und schreiben konnte und auch sonst meine
Bildung für mein Alter zu wünschen übrig liess, musste ich in
eine untere Klasse. Der Lehrer war sehr verständnisvoll und
quälte sich mit mir so durch die Tage.

Das Lesen brachte ich mir selber bei. Ich versuchte das
St. Galler Tagblatt zu lesen und probierte, die Buchstaben
selber auf die Reihe zu kriegen. Was ich las, verstand ich nicht
alles, aber mit der Zeit ging es immer besser.

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Von meinem Zimmer aus konnte ich in etwa vier Meter
Entfernung die Rückseite des Stadttheaters sehen.
Ich beobachtete, wie sich die jungen Künstlerinnen für ihre
Rollen schminkten und kostümierten. Sie winkten mir oft zu und
ich konnte hören, wie sie die Operettenlieder übten.

Weiter war in der Gasse ein öffentliches Herren-Pissoir und
weiter hinten eine alte Gastwirtschaft. Beide wurden gut
besucht. Da ich das Essen nicht gratis bekam, musste ich in der
Küche und in der Lingerie mithelfen. Meine Aufgaben waren
zum Beispiel: zwanzig Kilo Kartoffeln schälen, oder zwanzig
Flaschen Salatsauce nach Rezept machen und für den
schnellen Gebrauch abfüllen. Während der Mittagszeit
aufpassen und den Portionensalat zum Menü herausgeben,
was ich gerne machte.
In der Lingerie wurde die Tisch- und Bettwäsche gewaschen.
Ich musste Stoffservietten ganz genau übers Eck
zusammenlegen und in Zehnerbündeln stapeln, sodass alles
gezählt werden konnte. Auch Kissen, Handtücher und
Frotté-Wäsche mussten sehr genau zusammengelegt und
gestapelt werden. Mit der Zeit durfte ich sogar die Hemden des
Hoteldirektors bügeln. Ich habe viel gelernt, auch wenn es oft
sehr anstrengend war. Es wurde Herbst. St. Gallen hat ein
raues Klima und ich wurde krank. Dies dauerte drei Monate.
Da ich nicht versichert war, musste ich ohne Arzt auskommen.
Ich lag im Bett, es war mir dauernd schlecht. Ich konnte nichts
essen, mein Magen revoltierte. Ich wurde mager und war sehr
einsam. Bei geschlossenem Fenster hörte ich auch das Singen
vom Theater nicht. Meine Mutter hatte wegen der langen
Arbeitszeiten nur wenig Zeit für mich. Auch meine Puppe Frieda
war schlaff und konnte mich nicht aufmuntern.
Einmal fragte mich meine Mutter, was ich mir denn wünschen
würde. Ich sagte ihr, dass mein grösster Wunsch etwas Musik
und Zitronenwaffeln wären.
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Am nächsten Tag brachte sie mir eine grosse Büchse Waffeln.
Sofort fing ich voller Freude an zu essen. Leider hatte ich mich
zu früh gefreut, denn es wurde mir noch elender. Ich nahm die
Büchse und stellte sie auf den Spiegelschrank, wobei ich im
Spiegel ein mageres dünnes Kind sah. Ich dachte:
«Ich will noch nicht in den Himmel kommen. Wenn die guten
Waffeln schon nicht helfen, kann es im Himmel auch nur ein
leeres Versprechen sein.»

Nach ein paar Tagen brachte mir die Mutter zu meiner
Überraschung ein Grammophon zum Aufziehen, welches sie bei
VAC in Lausanne auf Abzahlung gekauft hatte. Zwei
Schellackplatten von «His Master’s Voice» mit dem kleinen
Hundebild waren auch dabei. Beides waren sehr schöne
Platten, die eine von Hofmannsthal, die andere war
«Heinzelmännchens Wachparade.»
Nach drei Monaten siegte mein Lebenswille und ich wurde ohne
Arzt und Waffeln wieder gesund. So lernt man, geduldig zu sein.
Ohne Glück geht es halt auch nicht.

In der Zwischenzeit war das Schuljahr ohne mich zu Ende
gegangen. Mittlerweile war ich vierzehn Jahre alt geworden und
ich wusste nicht, wie es mit mir weitergehen sollte.
In der Schweiz durfte ich in diesem Alter noch nicht arbeiten und
als Ausländerin auch keine Lehre machen.

Elisabeth Rüttener Tappeiner

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Monatshit September

                   Mittagessen

                       Menü 1

                     Tortelloni mit
               Spinat und Ricottafüllung
              Käserahmsauce und Salat

                       Menü 2

             Kalbsbratwurst mit Zwiebeln
                     Röstiküechli
                    Tagesgemüse

                       Menü 3

               Schweinsrahmschnitzel
          gefüllter Pfirsich mit Preiselbeeren
                        Nudeln

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Wendelin Pflegeheim         Wendelin Tagesheim
Inzlingerstrasse 50         Inzlingerstrasse 46
4125 Riehen                 4125 Riehen
                            Eingang Spittlerwegli

Tel: 061 645 22 22          Tel: 061 643 22 16
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